Balthus - Fondation Beyeler
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Medienmitteilung Balthus 2. September 2018 – 1. Januar 2019 Mit der Ausstellung Balthus präsentiert die Fondation Beyeler einen der letzten grossen Meister der Kunst des 20. Jahrhunderts, der zugleich zu den singulärsten und kontroversesten Künstlern der Moderne zählt. Ausgangspunkt für diese umfangreiche Präsentation, die seit Mitte 2016 in Planung ist, bildet Balthus’ Hauptwerk Passage du Commerce-Saint-André von 1952 bis 1954, das sich als Dauerleihgabe einer grossen Schweizer Privatsammlung seit vielen Jahren in der Fondation Beyeler befindet. In seinem facettenreichen und mehrdeutigen Schaffen, das ebenso Verehrung wie Ablehnung erfährt, verfolgt Balthus, mit vollem Namen Balthasar Klossowski de Rola (1908–2001), einen künstlerischen Weg, der alternativ, ja geradezu entgegengesetzt zu den Entwicklungen moderner Avantgarden und den gängigen Vorstellungen davon verläuft. In dieser Abkehr bezieht sich der exzentrische Maler auf eine Vielzahl kunsthistorischer Traditionen und Vorläufer, die von Piero della Francesca über Poussin bis hin zu Füssli, Courbet und Cézanne reichen. Zugleich sind bei näherer Betrachtung aber auch Impulse moderner Kunstbewegungen, namentlich etwa der Neuen Sachlichkeit sowie des Surrealismus auszumachen, in deren Kontext sich Balthus’ teilweise provokante Bildinszenierungen und damit die abgründige Dimension seiner Kunst einordnen lassen. In seiner beinahe als postmodern zu beschreibenden, grundsätzlichen Distanzierung von der Moderne entwickelt er jedoch zugleich seine ganz eigene Form von Avantgarde, die heute umso zeitgenössischer erscheint. Tatsächlich erweist sich Balthus als Künstler des Widerspruchs und der Irritation, in dessen ebenso ruhevollen wie spannungsreichen Werken Gegensätze aufeinandertreffen, die Wirklichkeit und Traum, Erotik und Unbefangenheit, Sachlichkeit und Rätselhaftigkeit sowie Vertrautes und Unheimliches auf einzigartige Weise verbinden. Insbesondere in dieser Kontrastsetzung kombiniert Balthus Motive der Kunsttradition mit Elementen populärer Kinderbuchillustrationen des 19. Jahrhunderts. So sind seine Bilder auch fortwährend von expliziten und impliziten Aspekten der Ironie durchdrungen und reflektieren und befragen nicht zuletzt auf diesem Weg darstellerische und ästhetische Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Kunst des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus. Paradoxe zeichnen auch die Person Balthus aus, der sich als Künstler in einem Gestus der Bescheidenheit a priori als «Handwerker» verstanden wissen wollte und zugleich die Pose und den Status des intellektuellen Aristokraten einnahm, der im engen Austausch mit grossen Philosophen, Literaten, Theaterleuten und Filmschaffenden seiner Zeit stand. So changierte sein langes, nahezu das gesamte 20. Jahrhundert durchlaufendes Leben fortwährend zwischen Askese und Mondänität. Den Künstler verband eine enge Beziehung zur Schweiz. Er verbrachte seine Kindheit in Bern, Genf und Beatenberg, heiratete die Bernerin Antoinette de Watteville und lebte mit ihr in der französischen wie deutschen Schweiz. Im imposanten Grand Chalet in Rossinière verbrachte er schliesslich die letzten Jahrzehnte seines Lebens. Auch verband ihn seit den 1930er-Jahren eine tiefe Freundschaft mit Alberto Giacometti, den Balthus als Künstler überaus schätzte. Die retrospektiv angelegte Ausstellung in der Fondation Beyeler ist die erste zu Balthus’ Werk in einem Schweizer Museum seit zehn Jahren und die erste umfangreiche Präsentation seines Schaffens in der deutschsprachigen Schweiz überhaupt. In ihr sind 40 zentrale Gemälde aus sämtlichen Schaffensphasen des Künstlers von den 1920er-Jahren bis in die 1990er-Jahre vereint, die gleichsam die Quintessenz von Balthus’ langem, dennoch aber nur rund 350 Werke umfassendem malerischen Œuvre vor Augen führen. Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören unter anderem Gemälde wie La Rue von 1933, das eine Pariser Strassenszene darstellt, in der rätselhafte Figuren wie auf einer Theaterbühne in ihren Posen erstarrt erscheinen. Dieser Stillstand, den Handlungen in Balthus’ Werken erfahren, wird auch in Les Enfants Blanchard von 1937 bildlich, das 1941 von Pablo Picasso erworben wurde, mit dem Balthus
befreundet war. La Jupe blanche von 1937 ist das wohl schönste Porträt, das Balthus von seiner ersten Ehefrau Antoinette de Watteville gemalt hat. Le Roi des chats von 1935 ist eines der seltenen Selbstbildnisse, in dem sich der damals 27-jährige Balthus in einer selbstsicheren Haltung als eleganter Dandy mit Katze präsentiert. In Balthus’ Leben und Werk spielen Katzen eine wichtige Rolle. Immer wieder tauchen sie in seinen Gemälden auf, nicht selten als Alter Ego des Künstlers. Mit La Partie de cartes (1948–1950) zeigen wir ein besonders spannungsgeladenes Werk, das nur selten ausgeliehen wird. Zu sehen ist auch das Porträt Thérèse rêvant von 1938, das in jüngster Zeit international Aufsehen erregt hat. Es ist eines der ersten und prominentesten Beispiele für Balthus’ charakteristische Darstellungen von Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden, die eine schwer fassbare Spannung zwischen kindlicher Unbekümmertheit und verführerischer Erotik bergen. Im monumentalen Passage du Commerce-Saint-André (1952–1954) verdichtet sich in besonderem Masse Balthus’ intensive und weitreichende künstlerische Beschäftigung mit der Visualisierung von räumlichen wie zeitlichen Dimensionen und deren Verhältnis zu Bildfigur und -objekt – Grundaspekte von Balthus’ Œuvre. Im Kontext ihrer Präsentation in der Fondation Beyeler bilden Balthus’ Werke als Vertreter einer gleichsam «anderen» Moderne einen regelrechten Kontrapunkt zu jenem Begriff der Moderne, der Ernst und Hildy Beyeler bei ihrer Sammeltätigkeit leitete, und erweitern und vervollständigen somit in gewisser Weise die Perspektive auf die moderne Kunst innerhalb des Museums. Obgleich Balthus nicht in der Sammlung des Ehepaars Beyeler vertreten ist, sind mehrere bedeutende Werke des Künstlers über ihre Galerie verkauft und vermittelt worden, darunter das skandalös-legendäre Gemälde La Leçon de guitare von 1934 sowie Jeune fille à la fenêtre von 1957 und die 1964 entstandene Version von Les Trois Sœurs. Eine Ausstellung zu Balthus stellt für ein Museum eine besondere Herausforderung dar. Bis heute wird der Künstler oft mit seinen Darstellungen junger Mädchen und Frauen assoziiert, deren Anblick beim Publikum immer wieder Unbehagen und dementsprechende Debatten über künstlerische und darstellerische Grenzen ausgelöst hat und auslöst. So sorgte in jüngster Vergangenheit Balthus’ bedeutendes Gemälde Thérèse rêvant von 1938 im Metropolitan Museum of Art in New York für öffentliche Aufregung, als im November 2017 in einer Online-Petition aufgrund der erotischen Konnotation des Bildes dessen Abhängung beziehungsweise Neukontextualisierung gefordert wurde. Obgleich die Petition auf breite Resonanz stiess, liess das Metropolitan Museum das umstrittene Werk hängen. Inmitten dieser Kontroverse reist das Gemälde nun unter veränderten Vorzeichen bei uns an und erlangt Symbolstatus für eine wieder entfachte Kulturdebatte. Auch diese Balthus-Retrospektive soll zu Diskussion und Reflexion über die Möglichkeiten und Funktionen der Kunst anregen. So zeichnet sich Kunst in besonderem Masse durch Ambivalenz und eine Vielfalt von Perspektiven auf die Welt aus, die jenseits des Guten und Schönen auch abgründige, unkonventionelle, irritierende und provokative Aspekte mit einschliessen, die ebenso zur Fantasie des Menschen und zur Wahrheit des menschlichen Daseins gehören. Dieser Facettenreichtum nicht nur der Kunst, sondern der Welt überhaupt muss gerade im Museum erschlossen und kritisch vermittelt werden, um den Betrachter zum Nachdenken und zu Fragen anzuregen. Gerade die Vielschichtigkeit von Balthus’ Werk leistet einen wichtigen Beitrag zu dieser essentiellen reflexiven Dimension der Kunst als freie Ausdrucksform. Die Ausstellung wird von einem umfassenden Vermittlungsangebot begleitet. Dieses reicht von einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion bis zu Sonntagsführungen, in deren Anschluss die Gelegenheit zu Diskussion und Gespräch besteht. Eine Kommentarwand im Museum wird Stimmen Pro und Contra reflektieren und auch dem Besucher ermöglichen, sich einzubringen. In den Museumsräumen werden Kunstvermittler den Besuchern als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Für die umfangreiche Retrospektive konnte die Fondation Beyeler eine Vielzahl von wertvollen Leihgaben international bedeutender Museen gewinnen, darunter das Metropolitan Museum of Art und das Museum of Modern Art in New York, das Centre Pompidou in Paris, das Hirshhorn Museum in Washington und die Tate in London. Zahlreiche bedeutende Werke aus europäischen, amerikanischen und asiatischen Privatsammlungen, die der Öffentlichkeit sonst nicht oder nur selten zugänglich sind, werden in der
Ausstellung zum Teil zum ersten Mal zu sehen sein. Die Ausstellung wurde von Dr. Raphaël Bouvier, Kurator, und Michiko Kono, Associate Curator, kuratiert. Der im Hatje Cantz Verlag erschienene Ausstellungskatalog bietet aufschlussreiche Texte der Kunsthistoriker Olivier Berggruen, Yves Guignard und Juan Ángel López-Manzanares rund um das Leben und Wirken des Künstlers. Herauszuheben ist der persönliche Artikel des Filmemachers und Fotografen Wim Wenders, der mit Balthus und dessen Familie eng befreundet war. Beate Söntgen, Professorin für Kunstgeschichte, setzt sich mit den Mädchenbildern von Balthus auseinander. Diesem viel diskutierten Thema widmet sich ebenfalls Michiko Konos Text, der die weiblichen Figuren in seinen Werken thematisiert. Raphaël Bouvier zeigt in seinem Artikel die vielfältigen Aspekte der Zeit, die sich in Balthus’ künstlerischer Konzeption eröffnen und in seinem gesamten Schaffen anschaulich werden. Diese Balthus-Retrospektive ist in Kooperation mit dem Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, einem der renommiertesten Museen Spaniens, entstanden. Dort wird die Ausstellung Anfang des nächsten Jahres in adaptierter Form zu sehen sein. Die Ausstellung «Balthus» wird unterstützt durch: Beyeler-Stiftung Hansjörg Wyss, Wyss Foundation L. & Th. La Roche Stiftung Vera Michalski-Hoffmann #BeyelerBalthus Pressebilder: sind erhältlich unter www.fondationbeyeler.ch/pressebilder Weitere Auskünfte: Silke Kellner-Mergenthaler Head of Communications Tel. + 41 (0)61 645 97 21, presse@fondationbeyeler.ch, www.fondationbeyeler.ch Fondation Beyeler, Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen Öffnungszeiten der Fondation Beyeler: täglich 10.00–18.00 Uhr, mittwochs bis 20.00 Uhr
2. September 2018 – 1. Januar 2019 01 Balthus 02 Balthus Thérèse, 1938 La Partie de cartes, 1948–1950 Öl auf Karton auf Holz, 100,3 x 81,3 cm Öl auf Leinwand, 140 x 194 cm The Metropolitan Museum of Art, New York, Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid Vermächtnis Mr. und Mrs. Allan D. Emil, zu Ehren von William S. Lieberman, 1987 © Balthus © Balthus Foto: © 2018. The Metropolitan Museum of Art / Art Resource / Scala, Florenz 03 Balthus 04 Balthus Passage du Commerce Saint-André, 1952–1954 La Rue, 1933 Öl auf Leinwand, 294 x 330 cm Öl auf Leinwand, 195 x 240 cm Privatsammlung The Museum of Modern Art, New York, Vermächtnis James Thrall Soby © Balthus © Balthus Foto: Robert Bayer Foto: © 2018. Digital image, The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florenz Pressebilder: www.fondationbeyeler.ch/pressebilder Das Bildmaterial darf nur zu Pressezwecken im Rahmen der aktuellen Berichterstattung verwendet werden. Die Reproduktion ist nur im Zusammenhang mit der laufenden Ausstellung und während deren Dauer erlaubt. Jede weitergehende Verwendung – in analoger und in digitaler Form – bedarf einer Genehmigung durch die Rechtsinhaber. Ausgenommen davon ist der rein private Gebrauch. Bitte verwenden Sie die Bildlegenden und die dazugehörenden Copyrights. Mit freundlicher Bitte um Zusendung eines Belegexemplars. FONDATION BEYELER
2. September 2018 – 1. Januar 2019 05 Balthus 06 Balthus Les Enfants Blanchard, 1937 Le Roi des chats, 1935 Öl auf Leinwand, 125 x 130 cm Öl auf Leinwand, 78 x 49,7 cm Musée national Picasso-Paris, Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne, Schenkung der Erben Picassos, 1973 / 1978 Schenkung der Fondation Balthus Klossowski de Rola, 2016 © Balthus © Balthus Foto: RMN-Grand Palais (Musée national Picasso-Paris) / Mathieu Rabeau Foto: Etienne Malapert, Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne 07 Balthus 08 Balthus 09 Le Chat au miroir III, 1989–1994 Le Cerisier, 1940 Balthus, 1948 Öl auf Leinwand, 220 x 195 cm Öl auf Holz, 92 x 72,9 cm Foto: Irving Penn Privatsammlung, Asien Roman Family London © The Irving Penn Foundation © Balthus © Balthus FONDATION BEYELER
Biografie 29. Februar 1908 Balthus, eigentlich Balthasar Klossowski, kommt in Paris als zweiter Sohn von Erich und Else (oder Elsa) Klossowski, geb. Spiro, auf die Welt. Die Eltern, ein deutsch-polnischer Kunsthistoriker und eine deutsche jüdische Künstlerin, lassen ihre beiden Söhne in einem von Kunst und Kultur geprägten Umfeld aufwachsen. Auch der drei Jahre ältere Bruder Pierre Klossowski wird ein bedeutender Schriftsteller und Künstler. 1914 Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs muss die Familie Klossowski aufgrund ihrer deutschen Staatsbürgerschaft Paris verlassen und zieht nach Berlin. 1916 Mit seiner Mutter und seinem Bruder übersiedelt Balthus in die Schweiz, zunächst nach Bern und dann nach Genf, wo er das Gymnasium besucht. 1920 Else, die sich nun Baladine nennt, wird zur Muse und Geliebten des Schriftstellers Rainer Maria Rilke, der Balthus’ künstlerisches Talent früh erkennt und fördert. 1921 Balthus’ Bilderzählung Mitsou, quarante images erscheint mit einem Vorwort von Rilke. 1924 Die Familie kehrt nach Paris zurück. Dort kopiert Balthus im Louvre Gemälde Poussins und beginnt sich für die Alten Meister zu begeistern. 1926 Während eines Aufenthalts in der Toskana kopiert Balthus Werke von Piero della Francesca und Masaccio, deren künstlerischer Einfluss sich später wiederholt in seinen Bildern zeigt. 1930 Balthus verliebt sich in die jüngere Schwester eines Jugendfreundes, die Bernerin Antoinette de Watteville, die zu einem wichtigen Modell wird. Antoinette weist ihn als Lebenspartner aber zunächst zurück. 1934 In der Galerie Pierre in Paris findet Balthus’ erste Einzelausstellung statt, in der unter anderem die Hauptwerke La Rue, La Toilette de Cathy und La Leçon de guitare präsentiert werden. Die Gemälde lösen einen Skandal aus. 1935 Balthus erhält vermehrt Porträtaufträge von wohlhabenden Personen. Für Antonin Artauds Stück Les Cenci entwirft er Bühnenbild und Kostüme. Er wird noch bei weiteren Theaterproduktionen mitwirken. Im Oktober bezieht er sein Atelier an der Cour de Rohan in Paris. 1936 Er beginnt mit der Arbeit an Bildserien, für die Thérèse Blanchard Modell steht. Das Motiv des Mädchens wird zu einem zentralen Bildthema. 1937 Heirat mit Antoinette de Watteville. 1938 In der Galerie von Pierre Matisse in New York zeigt Balthus seine Werke zum ersten Mal in den USA. Matisse wird einer seiner wichtigsten Galeristen. 1940 Nach der deutschen Invasion in Frankreich flieht Balthus mit seiner Ehefrau Antoinette zunächst nach Champrovent in Savoyen. 1941 Pablo Picasso erwirbt das Bild Les Enfants Blanchard in der Galerie von Pierre Colle.
1942 Das Ehepaar flieht weiter in die Schweiz, zuerst nach Bern und später nach Fribourg und Genf. Der erste Sohn Stanislas wird geboren. 1944 Balthus’ und Antoinettes zweiter Sohn Thadée kommt zur Welt. 1946 Der Künstler kehrt ohne seine Familie nach Paris zurück. 1952 Er beginnt die Arbeit an seinem monumentalen Meisterwerk Passage du Commerce-Saint-André. 1953 Balthus bezieht das Château de Chassy im Burgund dank der Unterstützung einer Gruppe von Sammlern und Förderern, zu denen auch Pierre Matisse, Claude Hersaint und Alix de Rothschild gehören. Dort schafft er zahlreiche neue Werke und vollendet Passage du Commerce-Saint-André. Mit dem Umzug nimmt er den Adelstitel eines Grafen Klossowski de Rola an. 1961 Balthus wird zum Direktor der Académie de France à Rome in der Villa Medici ernannt. Während seiner Zeit in Rom konzentriert er sich vor allem auf die Restaurierung der Villa und malt nur wenige Bilder. 1962 Auf einer diplomatischen Reise nach Japan lernt er Setsuko Ideta kennen, die zu seiner Lebenspartnerin und seinem Modell wird. 1967 Balthus und Setsuko heiraten. 1968 In der Tate Gallery in London findet eine umfangreiche Balthus-Retrospektive statt. 1970 Balthus erwirbt das Castello di Montecalvello bei Viterbo nördlich von Rom. 1973 Balthus’ und Setsukos Tochter Harumi wird in Rom geboren. 1977 Balthus lässt sich mit seiner Familie im waadtländischen Rossinière im legendären Grand Chalet nieder, einem imposanten Holzgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Im dortigen Atelier entstehen bis ins hohe Alter Bilder. 1983 Das Centre Pompidou in Paris und das Metropolitan Museum of Art in New York widmen dem Künstler eine grosse Retrospektive. 1991 Balthus erhält für sein Lebenswerk den japanischen Praemium Imperiale. 18. Februar 2001 Balthus stirbt im Grand Chalet in Rossinière im Alter von fast 93 Jahren.
Vermittlungsangebot zur Ausstellung Roundtable: Balthus und die Frage der Kunstfreiheit Mittwoch, 7. November, 19.00 Uhr In einer Gesprächsrunde wird, ausgehend von der Debatte über Balthus’ Bildwelt, der Frage nach der Kunstfreiheit und ihrer Bedeutung im 21. Jahrhundert nachgegangen. Teilnehmer sind u.a.: Dr. Hanno Rauterberg, deutscher Journalist, Kunst- und Architekturkritiker sowie Autor. Er ist Stellv. Ressortleiter des Feuilletons der ZEIT und hat vor kurzem das viel diskutierte Buch „Wie frei ist die Kunst?“ im Suhrkamp Verlag veröffentlicht. Dr. Barbara Vinken, Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Moderation: Finn Canonica, Chefredaktor von „DAS MAGAZIN“ des Zürcher Tages-Anzeigers Die Veranstaltung ist im Museumseintritt inbegriffen. Die Ausstellung wird von einem umfassenden Vermittlungsangebot begleitet. In den Museumsräumen werden Kunstvermittler den Besuchern als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Dazu bietet eine Kommentarwand die Möglichkeit, Stimmen Pro und Contra zu reflektieren sowie die eigene Meinung einzubringen. Das eigens für die Ausstellung konzipierte Onlineforum regt zur Diskussion an und dient als weitere Plattform für verschiedene Stimmen. Rahmenprogramm zur Ausstellung Fokus. Balthus Datum und Uhrzeit werden noch bekannt gegeben. Experten legen einen Fokus auf ausgewählte Werke der Balthus-Ausstellung und beleuchten dabei unterschiedliche Aspekte seines Schaffens. Ein/e Innenarchitekt/in, ein/e Bühnenbildner/in und ein Modell des Künstlers teilen ihre Perspektiven. Preis CHF 7.-, zzgl. Museumseintritt. Cook & Talk mit Maurice Maggi Sonntag, 30. September, 16.00 Uhr Das Werk von Balthus und die Kontroversen in der Kunst sorgen zurzeit international für Gesprächsstoff. Beim gemeinsamen Kochen und Essen mit dem Zürcher Koch und Landschaftsgärtner Maurice Maggi entstehen Gespräche über Kontroversen und Tabus in Kunst und Küche. Preis CHF 55.-, inkl. Menü und Museumseintritt. Familientag Balthus Sonntag, 21. Oktober, 10.00 bis 18.00 Uhr Ein kunstvoller Tag für die ganze Familie. Kurzführungen und interaktive Stationen in der Balthus- Ausstellung, ein Museumsspiel und Workshops laden zum Mitmachen und Experimentieren ein. Unter anderem können die Besucher in einem Tableau vivant die Ausstellung lebendig werden lassen. Kinder und Jugendliche bis 25 Jahre kostenlos. Erwachsene: Regulärer Museumseintritt.
Balthus zwischen Rilke, Artaud und Jouve Mittwoch, 31. Oktober, 18.30 Uhr Robert Kopp, der emeritierte Professor für moderne französische Literatur an der Universität Basel, erläutert in einem Vortrag die Beziehung von Balthus und seinem Werk zu verschiedenen Literaten seiner Zeit. In Zusammenarbeit mit der Alliance Française de Bâle. Der Vortrag wird in französischer Sprache gehalten. Die Veranstaltung ist im Museumseintritt inbegriffen. Öffnungszeiten Fondation Beyeler: Täglich von 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr Eintrittspreise Ausstellung: Erwachsene CHF 25.- Alle Personen bis 25 Jahre, Art Club Mitglieder freier Eintritt Gruppen ab 20 Personen und IV mit Ausweis Reduzierter Eintritt sowie jeweils montags, 10 bis 18 Uhr und mittwochs, 17 bis 20 Uhr Öffentliche Führungen und Veranstaltungen Tägliches Programm auf www.fondationbeyeler.ch/programm/kalender Private Führungen für Gruppen Information und Anmeldung: Tel. +41 (0)61 645 97 20, fuehrungen@fondationbeyeler.ch Angebot für Schulen Information und Anmeldung auf www.fondationbeyeler.ch/vermittlung/schulen Online–Ticketing für Eintritte und Veranstaltungen unter www.fondationbeyeler.ch Oder Vorverkauf direkt an der Museumskasse
Balthus ⁄ Meister der Stille: Balthus, der rätselhafteste Maler unserer Zeit, in einer großen Retrospektive ⁄ Ausstellung: Fondation Beyeler, Riehen / Basel, 2. September 2018 – 1. Januar 2019 Balthus (1908–2001), einer der letzten großen Meister des 20. Jahrhunderts, verfolgte in seinem vielschichtigen und facettenreichen Schaffen einen Weg, der geradezu entgegengesetzt zu den Strömungen der modernen Avantgarde verlief. In seinen ebenso ruhevollen wie spannungsreichen Werken treffen Gegensätze zusammen, die Wirklichkeit und Traum, Erotik und Unschuld, Sachlichkeit und Rätselhaftigkeit sowie Vertrautes und Unheimliches auf einzigartige Weise verbinden. Hrsg. Raphaël Bouvier für die Fondation Beyeler Die Retrospektive der Fondation Beyeler vereint rund Texte von Olivier Berggruen, Raphaël Bouvier, 40 bedeutende Gemälde aus sämtlichen Christine Burger, Yves Guignard, Michiko Kono, Schaffensphasen des legendären Künstlers und Juan Ánge López-Manzanares, Beate Söntgen, reflektiert seine vieldeutigen Bildinszenierungen. Wim Wenders, Gestaltung von Bonbon, Zürich Ausgangspunkt der Ausstellung und des begleitenden Deutsch | September 2018 Katalogs ist das monumentale und mysteriöse 176 Seiten, 120 Abb. Meisterwerk Passage du Commerce-Saint-André von gebunden 1952–1954, in dem sich in besonderem Maße Balthusʼ 24,50 x 30,50 cm intensive Beschäftigung mit räumlichen sowie zeitlichen Dimensionen im Bild und deren Verhältnis CHF 62.50 / € 58.00 zu Figur und Objekt zeigt. ISBN 978-3-7757-4444-7
Partner, Stiftungen und Gönner 2017 / 2018 Öffentliche Förderer Hauptpartner Partner Stiftungen und Gönner BEYELER-STIFTUNG HANSJÖRG WYSS, WYSS FOUNDATION ALEXANDER S. C. ROWER GEORG UND BERTHA SCHWYZER-WINIKER-STIFTUNG AMERICAN FRIENDS OF FOUNDATION BEYELER IRMA MERK STIFTUNG ANNETTA GRISARD LUMA FOUNDATION ARS RHENIA L. + TH. LA ROCHE STIFTUNG ART MENTOR FOUNDATION LUCERNE MAX KOHLER STIFTUNG AVINA STIFTUNG SIMONE UND PETER FORCART-STAEHELIN DR. CHRISTOPH M. MÜLLER UND SIBYLLA M. MÜLLER STEVEN A. AND ALEXANDRA M. COHEN FOUNDATION ERNST GÖHNER STIFTUNG TARBACA INDIGO FOUNDATION FONDATION COROMANDEL WALTER HAEFNER STIFTUNG FREUNDE DER FONDATION BEYELER
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