Stabilisierende Wirkungen durch Kurzarbeit - Toralf Pusch, Hartmut Seifert
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DOI: 10.1007/s10273-021-2850-4 Analysen und Berichte Arbeitsmarkt Toralf Pusch, Hartmut Seifert Stabilisierende Wirkungen durch Kurzarbeit In der Corona-Pandemie werden durch Kurzarbeit und weitere Hilfsmaßnahmen ganze Branchen stabilisiert. Dies gilt insbesondere für die stark betroffene Gastronomie. Kurzarbeit sichert bedrohte Arbeitsverhältnisse und dämpft Einkommenseinbußen, die bei Verlust des Arbeitsplatzes eintreten würden. Eine wesentliche Rolle spielen aufstockende Leistungen, die Kurzarbeiter:innen in tarifgebundenen Betrieben häufiger erhalten. Kurzarbeitergeld spielt in der durch die Corona-Pan- Kurzarbeit kann Betrieben und Beschäftigten bei nach- demie verursachten Krise eine bedeutendere Rolle zur lassenden wirtschaftlichen Aktivitäten gegenüber der Al- Stabilisierung der Beschäftigung als zunächst erwartet. ternative Entlassungen Vorteile bieten. Betriebe brauchen Hatte die Gemeinschaftsdiagnose vom Frühjahr für das weder Kosten für Entlassung (Sozialpläne, Abfindungen) zweite Quartal 2020 noch mit etwa 2,4 Mio. Beschäftig- noch bei konjunktureller Verbesserung für Wiedereinstel- ten in Kurzarbeit gerechnet (Gemeinschaftsdiagnose, lung (Anwerbung, Einarbeitung) aufzubringen. Vor allem 2020), so wurde dieser Wert mit knapp 5,4 Mio. bei Wei- überall dort, wo Methoden agilen Arbeitens Eingang in die tem übertroffen (Bundesagentur für Arbeit [BA], 2021). Arbeitsorganisation gefunden haben, kommt Teamarbeit Nach zwischenzeitlicher Entspannung zur Mitte des Jah- und daraus resultierender Teamproduktivität eine hohe res 2020 zogen die Zahlen zur Kurzarbeit als Folge des Bedeutung zu. Funktionsfähige Arbeitsgruppen brauchen zweiten Lockdowns zum Ende des Jahres 2020 wieder Zeit, bis sie eingespielt sind. Und umgekehrt hat diese auf geschätzte 2,26 Mio. (November) an. Aus dem ur- Form der Flexibilität auch Vorteile für Beschäftigte. Sie sprünglich erwarteten v-förmigen ist ein w-förmiger Kon- behalten ihre Arbeitsverhältnisse, damit die eigenständi- junkturverlauf geworden. Ausmaß und Dauer der Kurzar- ge Einkommensquelle und Ansprüche aus Seniorität oder beit sprengen mittlerweile alle aus früheren Krisenzeiten anderen betrieblichen Leistungen. Außerdem vermeiden bekannten Dimensionen.1 sie den allmählichen Verlust beruflicher Qualifikationen durch ansonsten längere Nichtbeschäftigung. Dem ste- Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit (2021) bezif- hen allerdings Einkommensverluste aufgrund verkürzter fern die jahresdurchschnittliche Zahl der Kurzarbeiten- Arbeitszeiten gegenüber, die jedoch bei Arbeitslosigkeit den für 2020 auf 2,9 Mio. oder 8,7 % der sozialversiche- noch größer ausfallen würden. Aber auch für die öffentli- rungspflichtig Beschäftigten. Für alle Kurzarbeiter:innen che Hand kann sich Kurzarbeit gegenüber der Alternative wird ein durchschnittlicher Arbeitszeitausfall von etwa Arbeitslosigkeit rechnen (Weber, 2020). 38 % errechnet, der einem Beschäftigungsäquivalent bzw. einer vermiedenen Arbeitslosenzahl von ca. 1,1 Mio. Vor diesem Hintergrund präsentiert der nachfolgen- entspricht. Neben Kurzarbeit tragen weitere Formen der de Beitrag Befunde aus der Erwerbspersonenerhe- Arbeitszeitanpassung zur Stabilisierung der Beschäfti- bung der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) vom November gung bei (Bellmann et al., 2020), die hier aber nicht be- trachtet werden sollen. © Der/die Autor:in(nen) 2021. Open Access: Dieser Artikel wird unter der Dr. Toralf Pusch leitet das Referat Arbeitsmarkt- Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröf- fentlicht (creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de). analyse am Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Open Access wird durch die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf. Wirtschaft gefördert. 1 In der ersten Ölpreiskrise 1973/1974 wurden in der Spitzenzeit etwa Dr. Hartmut Seifert war bis 2009 Leiter der Abteilung 700.000 Kurzarbeiter:innen oder 3,4 % der sozialversicherungspflich- tig Beschäftigten gezählt, nach der deutschen Wiedervereinigung WSI der Hans-Böckler-Stiftung. waren es 2,1 Mio. oder 7,2 % und in der Finanzkrise 2008/2009 gut 1,4 Mio. oder 5,2 %. Im bisherigen Höhepunkt, April 2020, lauteten die Vergleichswerte 6,06 Mio. oder 18 %; (BA, 2021 und verschiedene Jahrgänge). ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft 99
Analysen und Berichte Arbeitsmarkt 2020, die einen Einblick vor allem in die soziale Lage von Abbildung 1 Kurzarbeiter:innen gewähren. Bei einigen Aspekten wer- Kurzarbeit nach Branchen, November 2020 den sie mit denen der beiden vorangegangenen Erhebun- Beschäftigtenquoten in % gen vom April und Juni 2020 (Pusch und Seifert, 2020) Gastgewerbe 49,9 verglichen. Die Zeitintervalle zwischen den Erhebungs- Sonstige Dienstleistungen 10,8 zeitpunkten sind zwar knapp. Es interessiert aber die Verkehr und Logistik 10,4 Frage, inwieweit der Faktor Zeit die Einkommenssituation Verarbeitendes Gewerbe 9,4 und auch die Bewertung der Krisenpolitik der Bundesre- Gesamtwirtschaft 8,3 Medien, Information, Kommunikation 8,0 gierung beeinflusst. Handel 5,9 Finanz- und Versicherungsdienstl. 4,5 Grundlage für die empirischen Auswertungen bilden die Bau 1,9 drei Wellen der Erwerbspersonenbefragung der Hans- Energie, Wasser, Bergbau 1,7 Böckler-Stiftung von 2020. Die Erhebungen erfolgten als Erziehung und Unterricht 1,0 Quotenstichproben im Rahmen eines Online-Access- Gesundheits- und Sozialwesen 0,6 Panels.2 Die erste Welle wurde Mitte April in der Phase Öffentliche Verwaltung 0,5 des Corona-Lockdowns erhoben und umfasst Daten von 0 10 20 30 40 50 60 7.677 Erwerbspersonen. Für die zweite und dritte Welle, Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. die Ende Juni und Anfang November erhoben wurden, wurde keine Panelauffrischung vorgenommen. Mit im- merhin 6.309 bzw. 6.102 befragten Erwerbspersonen blieb der Panelabrieb allerdings verhältnismäßig klein. nenbefragung zeigt (Pusch und Seifert, 2020). So war Wer arbeitet kurz? die Quote der Kurzarbeit im Verarbeitenden Gewerbe im Juni mit 20 % noch deutlich über dem Durchschnittswert Der infolge der Corona-Pandemie verhängte Lockdown von 13 %, im November 2020 nur noch leicht überdurch- trifft Betriebe und Wirtschaftszweige sehr unterschied- schnittlich (9,4 %). Auch in der Arbeitnehmerüberlassung lich. Ein Teil ist von Geschäftsschließungen und Nachfra- hat sich die Quote auf 5,9 % halbiert. Erstmals seit März geeinbrüchen betroffen, ein anderer hat zusätzliche Leis- 2020 ist diese Beschäftigtengruppe anspruchsberech- tungen zu erbringen und den Arbeitseinsatz aufzusto- tigt. Gerade in diesem ansonsten von wenig stabiler Be- cken. Hierauf können Betriebe entweder mit der Variation schäftigung gekennzeichneten Bereich kann Kurzarbeit der Arbeitszeit und/oder der Beschäftigtenzahl reagieren. zunächst gefährdete Beschäftigungsverhältnisse sichern. Die weitere Aufmerksamkeit gilt der ersten Variante. Die Verlängerung der Bezugsdauer hat aber offensichtlich nur einem Teil der Beschäftigten bislang helfen können, Besonders einschneidend wirken sich die Kontakt- und die unsichere Arbeitsmarktlage zu überbrücken. Denn im Hygienemaßnahmen auf Teile des Dienstleistungsge- Oktober 2020 war die Zahl der Beschäftigten in Leihar- werbes, vor allem das Gastgewerbe aber auch das Ver- beit bereits um 10,4 % gegenüber dem Vorjahreswert ge- arbeitende Gewerbe aus. Im Gastgewerbe hatten Anfang schrumpft (BA, 2021). November nahezu zwei Drittel (65,4 %) der Beschäftigten die Arbeitszeit reduziert, knapp die Hälfte der sozialver- Nicht vom Schutzschirm der Kurzarbeit abgesichert sind sicherungspflichtig Beschäftigten arbeitet kurz (vgl. Ab- dagegen Minijobber:innen. Deren Zahl ist im Oktober um bildung 1). Im Sommer ging der Anteil der Kurzarbeit im 304.000 oder 6,7 % unter den Vorjahreswert gesunken Gastgewerbe zurück, worauf die geringere durchschnitt- (BA, 2021). Vermutlich dürfte vor allem das Gastgewerbe, liche Dauer der Kurzarbeit (4,4 Monate zum Befragungs- das insgesamt im September 6,5 % weniger Beschäftigte punkt Anfang November) im Vergleich zum Rest der Wirt- zählte, einen Teil der Minijobber:innen entlassen haben, schaft (5,9 Monate) hindeutet. die in diesem Wirtschaftszweig im Vergleich zur Gesamt- wirtschaft überdurchschnittlich vertreten waren.3 Auch in anderen Branchen hat sich der Umfang der Kurzarbeit im Jahresverlauf geändert, wie ein Abgleich Angesichts der starken Nutzung von Kurzarbeit in Teilbe- mit den Daten der Juni-Erhebung der Erwerbsperso- reichen des Dienstleistungssektors überrascht es nicht, dass für die Wirtschaft insgesamt die Quote der Frauen 2 Dabei wurde die strukturelle Zusammensetzung der Befragten anhand von festgelegten Quoten nach den Merkmalen Alter, Ge- schlecht, Bundesland und Bildung abgebildet und zusätzlich mit 3 Die Zahl der Minijobber:innen lag Mitte 2019 mit 1,056 Mio. nur unwe- Gewichten nachträglich korrigiert. Die Quotenvorgaben basieren auf sentlich unter der der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Soll-Zahlen aus der amtlichen Statistik. 1,109 Mio. (DEHOGA, 2020). Wirtschaftsdienst 2021 | 2 100
Analysen und Berichte Arbeitsmarkt Abbildung 2 Abbildung 3 Kurzarbeit nach Betriebsgröße, November 2020 Aufstockende Leistungen, Juni und November 2020 Quoten in % Quoten in % 14 70 12,5 12,8 12 60 10,8 10 50 9,1 8 40 6,8 6 5,5 30 4,5 20 4 10 2 0 0 Insgesamt Frauen Männer mit ohne mit ohne Tarif- Tarif- Betriebs- Betriebs- 5 10 19 9 9 9 0 19 49 99 00 ख़ vertrag vertrag rat rat s s 1. 2. bi bi s s bi bi s ग़ 6 11 bi Juni November 20 0 20 0 50 Beschäftigte Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. in Kurzarbeit (9 %) etwas höher ist als die der Männer vermutlich kaum Spielraum für eine weitere Schulden- (7,6 %). Genau umgekehrt lauteten demgegenüber in der aufnahme besteht. Je länger Kurzarbeit andauert, desto Finanzkrise 2008/2009 wegen des starken Konjunkturein- erforderlicher werden soziale Transferleistungen. Umso bruchs im Verarbeitenden Gewerbe die Vergleichswerte wichtiger sind deshalb tarifliche und betriebliche Verein- 2,3 % für Frauen und 6,3 % für Männer. barungen über aufstockende Leistungen. Stark unterscheidet sich die Nutzung des Kurzarbeitergelds Nicht alle Beschäftigten in Kurzarbeit profitieren jedoch nach der Betriebsgröße. In Klein- und Kleinstbetrieben ist von diesen zusätzlichen Zahlungen. Nicht ganz die Hälf- der Anteil der Kurzarbeiter:innen deutlich höher als in grö- te berichtet über ein erhöhtes Kurzarbeitergeld4 (vgl. Ab- ßeren (vgl. Abbildung 2). Die hohen Anteilswerte hängen vor bildung 3). Im Vergleich der beiden Erhebungszeitpunkte allem mit dem kleinbetrieblich organisierten Gastgewerbe Juni und November ist der Anteil der Kurzarbeiter:innen zusammen. Gerade in dieser Betriebsgrößenklasse über- mit aufstockenden Leistungen etwas zurückgegangen. nimmt Kurzarbeit eine wichtige beschäftigungssichernde Diese Entwicklung dürfte vorrangig mit dem Rückgang Funktion, da der gesetzliche Kündigungsschutz erst in Be- der Kurzarbeitszahlen im Verarbeitenden Gewerbe zu tun trieben mit mehr als zehn Beschäftigten greift. haben, wo die Tarifbindung und damit die Verbreitung von aufstockenden Regelungen höher als in den Dienstleis- Aufstockende Leistungen tungssektoren ist. Gute Chancen auf relativ geringe Ein- kommensverluste haben Kurzarbeiter:innen in Betrieben Das Kurzarbeitergeld ersetzt 60 % bzw. 67 % des Netto- mit Betriebsrat oder Tarifbindung. Inwieweit die erhöhten entgelts der ausgefallenen Arbeitszeit (SGB III, § 96). Im Leistungen auch auf die verbesserten gesetzlichen Rege- Unterschied zu früheren Krisen hat die Bundesregierung lungen zurückzuführen sind, lässt sich mit den vorliegen- jedoch bald nach Beginn der Corona-Pandemie bereits im den Daten nicht sagen, es könnte aber vermutlich bei den März 2020 die Höhe des Kurzarbeitergelds ab dem vierten Juni- und Novemberwerten teilweise der Fall sein.5 Monat der Bezugsdauer auf 70 % bzw. 77 % und ab dem siebenten Monat auf 80 % bzw. 87 % angehoben (Bun- Die Chancen, als Kurzarbeiter:in aufstockende Leistun- desministerium für Arbeit und Soziales [BMAS], 2020). Au- gen zu beziehen, hängen stark von der Branchenzugehö- ßerdem sehen zahlreiche Tarifverträge erhöhte Leistungen rigkeit ab (vgl. Abbildung 4). Wer in der Finanz- und Ver- zum Kurzarbeitergeld vor und federn so die Einkommens- verluste bereits von Beginn an ab (Schulten und WSI-Tarif- 4 Knapp die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in Betrieben mit Tarifbin- archiv, 2020). Gerade in den unteren Einkommensklassen dung (Ellguth und Kohaut, 2020). kann Kurzarbeit bereits früh zu sozialen Härten führen, da 5 Da aus Tarifverträgen begründete aufstockende Leistungen mit ge- setzlichen Leistungen verrechnet werden, ist es für Beschäftigte nicht hier finanzielle Reserven selten sind, häufig die Sparquote genau zu erkennen, auf welchen Anspruchsgrundlagen die Leis- sogar negativ ist (Späth und Schmid, 2016) und deshalb tungen basieren. ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft 101
Analysen und Berichte Arbeitsmarkt Abbildung 4 Abbildung 5 Quoten der Aufstocker an den Kurzarbeiter:innen Individuelles Nettoeinkommen, November 2020 nach Branchen1, November 2020 in Euro in % 3.500 3.000 Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 81,3 2.500 Medien, Information, Kommunikation 70,9 2.000 Energie, Wasser, Bergbau 52,8 1.500 Verkehr und Logistik 52,3 Handel 1.000 43,2 Verarbeitendes Gewerbe 40,4 500 Sonstige Dienstleistungen 36,5 0 - se it ng ng ge bs t be ä f gs m e Se it igte Gastgewerbe 33,4 lo rb ijo di ku ku ar h n sa its rz sc ru än a in c oc ge t rz e to be M st Gesundheits- und Sozialwesen 28,2 Ku B ich st Ku s fs st In Ar uf Au ne tig rs lb A e oh lich lve 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 ne it m pf zia oh so 1 Branchen mit geringer Fallzahl und Aufstocker-Quote 0 wurden nicht abgebildet. Anmerkung: Die Einkommen wurden mit den mittleren Werten der abge- Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. fragten Einkommensklassen approximiert. Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. sicherungswirtschaft arbeitet, hat deutlich höhere Chan- führen sein dürfte, dass diese häufiger in tarifgebundenen cen, mehr als das gesetzlich vorgeschriebene Ausfallgeld Betrieben arbeiten. Verdienste von Beschäftigten in tarif- zu beziehen als im Gastgewerbe oder in den sonstigen gebundenen Betrieben sind im Schnitt höher als solche in Dienstleistungen. Besonders groß fallen die Unterschie- Betrieben ohne Tarifbindung (Lübker und Schulten, 2019). de im Verarbeitenden Gewerbe aus; in tarifgebundenen Betrieben erhalten 62 % der Beschäftigten ein erhöhtes Um dieses und weitere Strukturmerkmale zu berück- Kurzarbeitergeld in den tariffreien dagegen nur 11,6 %. sichtigen, wurde zusätzlich eine Regressionsanalyse für die Einflussfaktoren der Einkommen von sozialversiche- Auch die Höhe der aufstockenden Leistungen differiert stark. rungspflichtig Beschäftigten durchgeführt. Dabei konnte Etwa die Hälfte der Kurzarbeiter:innen mit erhöhtem Kurzar- ein positiver Einfluss der Tarifbindung des Verdienstes auf beitergeld erhält Leistungen bis zu 80 % des ausgefallenen die Einkommen und ein negativer Einfluss von Kurzarbeit Nettoentgelts und nur ein kleiner Anteil sogar über 90 %. In sowie eine deutliche Dämpfung des Einkommensverlusts tarifgebundenen Betrieben ist die Wahrscheinlichkeit auf ein durch aufstockende Leistungen bestätigt werden.6 aufgestocktes Kurzarbeitergeld zwischen 80 % und 90 % höher als in den tariffreien, wobei in Rechnung zu stellen ist, Während nur ein kleiner Teil der sozialversicherungs- dass in letzteren relativ weniger Kurzarbeiter:innen über- pflichtig Beschäftigten ohne Kurzarbeit die finanzielle haupt zusätzliche Zahlungen erhalten. Situation als stark belastend empfindet, ist es bei den Kurzarbeiter:innen ohne zusätzliche Leistungen mehr als Einkommen und finanzielle Belastungen die Hälfte, deutlich weniger sind es dagegen bei denje- nigen mit solchen Leistungen (vgl. Abbildung 6). Gleich- Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie gehen wohl empfindet selbst in dieser Gruppe ein beträchtlicher nicht spurlos an den Beschäftigten vorbei, treffen diese Anteil der Personen die finanziellen Einbußen als stark aber sehr unterschiedlich. So ist das individuelle monatli- belastend. Fasst man die beiden Kategorien „kaum“ che Nettoeinkommen der Kurzarbeiter:innen im Vergleich und „gar nicht“ bei der Frage nach den finanziellen Be- zu den übrigen sozialversicherungspflichtig Beschäftig- ten deutlich niedriger, was allerdings zum Teil auch auf strukturelle Faktoren wie die Branchenzusammensetzung 6 Regressionsergebnisse auf Anfrage erhältlich. Die Regressionen wurden angelehnt an Lohnregressionen als ordered logistic regressi- der Kurzarbeit zurückzuführen ist. Besonders groß fällt on durchgeführt, mit den Klassendaten für die Individualeinkommen der Abstand mit ca. 400 Euro bei den Kurzarbeiter:innen sowie als lineare Regression mit approximierten Einkommen (Klas- ohne aufstockende Leistungen aus (vgl. Abbildung 5). senmitte), um die Größenordnung der Effekte abschätzen zu können. Kontrolliert wurde für soziodemografische Faktoren, Charakteristiken Deutlich kleiner ist er auch hier bei Kurzarbeiter:innen mit der Beschäftigung (Branchen, Stellung im Beruf), Qualifikation und ei- aufstockenden Leistungen, was auch darauf zurückzu- ne approximierte Dauer der Beschäftigung (Alter – 16). Wirtschaftsdienst 2021 | 2 102
Analysen und Berichte Arbeitsmarkt Abbildung 6 Abbildung 7 Grad der Belastung durch finanzielle Situation, Furcht vor Arbeitslosigkeit/Erwerbslosigkeit1, November 2020 November 2020 in % in % 60 50 44,2 50 45 40 40 35 30 30 25 20 17,9 18,4 20 15 12,7 10 10,0 10 0 5 se b ig - 0 ng ng ge bs t it ar ft s m e rz hä ng lo Se eit te di ku ku ijo sa rb its ge Ku sc eru s än t be igt - in a c oc ge t ei b ar ft s be m rz to M di ijo st rz hä ng rb ne B ich st it e s sa Ku fs Ar än st In in a uf Ku esc eru Au ge rz oh htig ers lb M st A Ku e ne B ich s st ne it v In m lic al lb oh tig rs oh pf zi Se ve so lic ial z so h pf äußerst stark etwas kaum gar nicht 1 Anteile der Antworten „ja, auf jeden Fall“ oder „eher ja“. Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. lastungen zusammen, dann empfinden zwei Drittel der 12,7 % der Erwerbstätigen um ihren Arbeitsplatz fürchten, nicht-kurzarbeitenden sozialversicherungspflichtig Be- sind es im Gastgewerbe 35 %, im Verarbeitenden Gewer- schäftigten die finanzielle Situation grosso modo als be 14,6 % und im Handel 15,7 % der Erwerbstätigen. Of- nicht belastend, aber mit 12 % nur ein sehr kleiner Anteil fensichtlich deutet sich hier bereits der durch die Corona- der Kurzarbeitenden ohne zusätzliche Leistungen – ein Pandemie verstärkte Strukturwandel in Richtung zu mehr überraschungsfreies Ergebnis. Zusätzlich durchgeführ- Online-Handel an. te Regressionsanalysen konnten einen mildernden Ein- fluss der aufstockenden Regelungen auf die finanzielle Ein ähnliches Bild bei der Häufigkeitsverteilung für die Belastungssituation zeigen. Zudem fällt die finanzielle hier betrachteten Erwerbsgruppen findet man auch bei Belastung bei Kurzarbeiter:innen geringer aus als bei Be- den Antworten auf die Frage nach Ängsten um die eigene schäftigten, die seit Beginn der Corona-Pandemie ihren wirtschaftliche Existenz. Die Sorge um den Job ist nicht Arbeitsplatz verloren haben.7 zu trennen von der Sorge darüber, wie es wirtschaftlich weitergehen wird. Dieser Zusammenhang zeigt sich bei Furcht vor Verlust der Beschäftigung 85 % von denen, die um ihren Job fürchten, aber nur bei gut 10 % derjenigen ohne Jobangst. Während etwas mehr Die Furcht vor Arbeitslosigkeit ist unter Kurzarbeiter:innen als die Hälfte der Kurzarbeiter:innen Existenzängste zeigt, wesentlich weiter verbreitet als unter den übrigen Er- trifft das nur auf etwa jeden Sechsten der sozialversiche- werbstätigen. Aber immerhin mehr als die Hälfte der rungspflichtig Beschäftigten ohne Kurzarbeit zu, aber auf Kurzarbeiter:innen äußert keine oder nur geringe Angst fast jeden dritten Selbstständigen. Ein zumindest als ge- vor einem Jobverlust und geht offensichtlich davon aus, sichert geglaubter Arbeitsplatz befreit offensichtlich von durch Kurzarbeit das Beschäftigungsverhältnis sichern materiellen Zukunftssorgen. zu können (vgl. Abbildung 7).8 Ohne Arbeit zu sein, wird auch von Selbstständigen überdurchschnittlich häufig als Nicht überraschend ist, dass unter denjenigen Personen- Bedrohung gesehen. Überdurchschnittlich verbreitet sind gruppen mit vermutlich eher als ungesichert angesehe- Sorgen um den Arbeitsplatz in Branchen mit einer hohen nen Beschäftigungsverhältnissen und im Schnitt geringe- Kurzarbeiterquote. Während in der Gesamtwirtschaft ca. ren finanziellen Rücklagen die Existenzängste besonders verbreitet sind. Das ist bei Kurzarbeiter:innen eher der Fall 7 Ergebnisse erhältlich auf Anfrage. Die Regressionen wurden analog als bei Beschäftigten ohne Kurzarbeit. In der erstgenann- zu der Regression zur Einkommenssituation als ordered logistic re- ten Gruppe gibt fast die Hälfte an, nicht über ausreichen- gression durchgeführt. de Rücklagen zu verfügen, bei denen ohne aufstockende 8 Unbekannt ist, ob auf betrieblicher Ebene Vereinbarungen über Be- schäftigungssicherungen getroffen wurden, die das Antwortverhalten Leistungen sogar die Hälfte; bei den Beschäftigten ohne beeinflussen dürften. Kurzarbeit ist es dagegen nur etwas mehr als ein Drittel. ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft 103
Analysen und Berichte Arbeitsmarkt Abbildung 8 Abbildung 9 Rückgriff auf Ersparnisse seit Corona-Krise, Zufriedenheit mit Krisenpolitik der Bundesregierung, November 2020 April, Juni, November 2020 Anteile in % Anteile in % 80 60 70 47,8 49,6 50 60 44,4 39,6 39,7 50 40 40 29,5 30 30 19,5 20 20 15,2 10 10 0 se - t it ng ng ge bs am ar ft s 0 e rz hä ng lo rb Se eit gte di ku ku ijo es its Ku esc eru än a in e c oc ng ng ge s b i be igt - t rz sg it be s to am ar ft s M b st e lo ne B ich st Ku rz hä ng di ku ku ijo fs In rb Se it e st Ar its uf es än Au Ku esc eru in oh htig ers lb a c c A be rz to to sg M st ne it ne B ich v Ku fs fs Ar st In m lic ial Au Au oh lb oh htig ers z so ne it v m lic l zia oh pf so April Juni November pf Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. Vor diesem Hintergrund erscheint es auch plausibel, beitslosen aus. Nur noch etwas über 40 % von ihnen be- dass seit Beginn der Corona-Krise eher Kurzarbeiter werten die Politik positiv, nachdem es im April noch über ohne Aufstockungen (47,8 %), also mit vergleichsweise 50 % waren (vgl. Abbildung 9). Die Frage nach der Zufrie- großen Abstrichen gegenüber dem ehemaligen Einkom- denheit mit der Krisenpolitik der Bundesregierung ist sehr men, auf Ersparnisse zurückgegriffen haben, sofern sie allgemein formuliert und schließt sowohl die Aktivitäten zur über solche verfügten (vgl. Abbildung 8). Bei sozialversi- Eindämmung der Pandemie als auch der wirtschaftlichen cherungspflichtig Beschäftigten ohne Kurzarbeit ist das Folgen ein. Spezifischer ist die Frage nach der Zufrieden- deutlich seltener der Fall (15,2 %). Vor dem Hintergrund heit mit Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung von Wirtschaft der geringeren Einkommen und Rücklagen ist auch eine und Arbeitsplätzen. Die Zustimmung fällt weniger positiv Verringerung des Konsums bei den Kurzarbeiter:innen zu aus, nicht einmal die Hälfte der Erwerbspersonen zeigt erwarten. Eine hierfür durchgeführte Regression konnte sich zufrieden; die relativ höchsten Werte verzeichnen diesen Zusammenhang für die Kurzarbeiter:innen zeigen. Kurzarbeiter:innen mit aufstockenden Leistungen mit ei- Der Rückgang des Konsums fällt bei diesen geringer aus nem deutlichen Abstand zu denen ohne solche Leistungen als bei den im Laufe der Pandemie in Arbeitslosigkeit ge- und zu den Minijobber:innen (vgl. Abbildung 10). Zusätzli- wechselten Beschäftigten.9 che Leistungen, seien sie gesetzlich oder tariflich begrün- det, finden offensichtlich Anerkennung, hohe Beschäfti- Bewertungen Krisenpolitik gungsrisiken und fehlende soziale Absicherung wie bei den Minijobber:innen oder Arbeitslosigkeit schlagen sich Die Zufriedenheit mit der Krisenpolitik nimmt bei allen hier dagegen in negativen Bewertungen nieder. betrachteten Gruppen im Zeitraum zwischen April und No- vember 2020 ab. Dabei zeigen sich starke Unterschiede Auffallend sind die im Juni mit Ausnahme der Beschäftig- zwischen den Gruppen der Erwerbstätigen. Die höchsten ten in Kurzarbeit ohne aufstockende Leistungen bei allen Zustimmungswerte kommen von den Selbstständigen, von übrigen betrachteten Gruppen gegenüber April höheren denen auch im November deutlich mehr als die Hälfte der Zustimmungswerte. Vermutlich haben die aufgehobenen Bundesregierung ein gutes Zeugnis für ihre Krisenpolitik Kontaktbeschränkungen die Stimmung aufgehellt. ausstellt. Skeptischer fallen dagegen die Urteile von Ar- Fazit 9 Durchführung analog zur Regression für die Einkommensklassen als ordered logistic regression mit Kontrollvariablen für die Soziodemogra- Durch Kurzarbeit und andere Hilfsmaßnahmen werden fie und Beschäftigungssituation. Ergebnisse auf Anfrage erhältlich. in der Corona-Pandemie ganze Branchen stabilisiert. Wirtschaftsdienst 2021 | 2 104
Analysen und Berichte Arbeitsmarkt Abbildung 10 stimmungswerte zeigen aber Erosionstendenzen. Dieser Zustimmung für Hilfsmaßnahmen1, April, Juni, Prozess könnte sich fortsetzen oder gar beschleunigen, November 2020 wenn es Kurzarbeit immer weniger gelingt, die Krisenpha- in % se zu überbrücken. Bereits im November war die Furcht 60 vor Jobverlusten unter Kurzarbeiter:innen gerade in den 50 besonders bedrohten kleinbetrieblichen Teilbereichen des 40 Handels und vor allem dem Gastgewerbe stark verbreitet. 30 20 Literatur 10 Bundesagentur für Arbeit (verschiedene Jahrgänge), Jahresberichte: 0 Jahreszahlen – Gesamt (PDF), https://statistik.arbeitsagentur.de/Si- b ig - teGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?gtp=15084_ t se ar ft s it ng ng ge s am bb rz hä ng e Se eit te lo rb di ku ku ijo es its Ku sc eru list%253D3&topic_f=arbeitsstatistik (22. Januar 2021). än a c oc in sg rz be to st ne B ich M st In Ku Bundesagentur für Arbeit (2021), Monatsbericht zum Ausbildungs- und Ar fs st uf oh htig ers Au lb A e Arbeitsmarkt: Dezember und Jahr 2020, Berichte: Blickpunkt Ar- v ne it lic ial m oh beitsmarkt, https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistikdaten/De- z so tail/202012/arbeitsmarktberichte/monatsbericht-monatsbericht/ pf April Juni November monatsbericht-d-0-202012-pdf.html (22. Januar 2021). Bellmann, L., C. Kagerl, T. Koch und C. König (2020), Kurzarbeit ist nicht alles: Was Betriebe tun, um Entlassungen in der Krise zu vermeiden, 1 Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und dem Erhalt von IAB-Forum, https://www.iab-forum.de/kurzarbeit-ist-nicht-alles-was- Arbeitsplätzen; Anteil der Antworten „ausreichend“, ohne Angaben „weiß betriebe-tun-um-entlassungen-in-der-krise-zu-vermeiden/ (22. Ja- nicht“. nuar 2021). Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) (2020), Verordnung Quelle: HBS Erwerbspersonenbefragung; eigene Berechnungen. über Erleichterungen der Kurzarbeit: Kurzarbeitergeldverordnung- KugV, Bundesgesetzblatt, https://www.bmas.de/SharedDocs/Down- loads/DE/PDF-Gesetze/kurzarbeitergeldverordnung.pdf (22. Januar 2021). Am augenfälligsten ist dies in der stark von Kurzarbeit DEHOGA (2020), DEHOGA-Zahlenspiegel III/2020, https://www.dehoga- betroffenen Gastronomie. Kurzarbeit sichert (zunächst) bundesverband.de/fileadmin/Startseite/04_Zahlen___Fakten/07_ nicht nur bedrohte Arbeitsverhältnisse. Sie dämpft vor Zahlenspiegel___Branchenberichte/Zahlenspiegel/DEHOGA_Zah- lenspiegel_3._Quartal_2020.pdf (22. Januar 2021). allem die Einkommenseinbußen, die ansonsten im Fall Ellguth, P. und S. Kohaut (2020), Tarifbindung und betriebliche Interes- von Arbeitslosigkeit eintreten würden. Eine wesentliche senvertretung: Aktuelle Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel 2019, Rolle dabei spielen aufstockende Leistungen, die jedoch WSI-Mitteilungen, 73(4), 278-285. Gemeinschaftsdiagnose (2020), Wirtschaft unter Schock – Finanzpoli- Kurzarbeiter:innen in tariffreien Betrieben seltener als in tik hält dagegen: Gemeinschaftsdiagnose, 1/2020, https://gemein- tarifgebundenen erhalten. Umso wichtiger ist vor allem schaftsdiagnose.de/wp-content/uploads/2020/04/GDF2020_Lang- mit zunehmender Dauer der Kurzarbeit der erhöhte Be- fassung_online.pdf (22. Januar 2021). Lübker, M. und T. Schulten (2019), Tarifbindung in den Bundesländern: zug des Kurzarbeitergelds. Kurzarbeiter:innen haben Entwicklungslinien und Auswirkungen auf die Beschäftigten, Elemen- zwar im Vergleich zu Arbeitslosen seltener mit finanziel- te qualitativer Tarifpolitik, 86, WSI, https://www.boeckler.de/de/faust- len Schwierigkeiten zu kämpfen. Gleichwohl ist auch bei detail.htm?sync_id=8531 (22. Januar 2021). Pusch, T. und H. Seifert (2020), Kurzarbeit in der Corona-Krise mit neuen ihnen mit sich im Laufe der Zeit verschärfenden sozialen Schwerpunkten, WSI-Policy Brief, 47. Problemen zu rechnen, da finanzielle Rücklagen vielfach Schulten, T. und WSI-Tarifarchiv (2020), Tarifpolitischer Halbjahresbe- bereits aufgebraucht sind und bei immer mehr Personen richt 2020, Tarifpolitischer Halbjahresbericht, https://www.boeckler.de/ pdf/p_ta_hjb_2020.pdf (22. Januar 2021). weiter schrumpfen werden. Späth, J. und K. D. Schmid (2016), The distribution of household savings in Germany, IMK Study, 50. Einkommensstabilisierende Leistungen sowie der Erhalt Weber, E. (2020), Jobs retten oder Stillstand finanzieren? Nur mit Quali- fizierung dürfte sich Kurzarbeit für den Fiskus auf Dauer auszahlen, des Arbeitsplatzes dürften wesentlich dazu beitragen, IAB-Forum, https://www.iab-forum.de/jobs-retten-oder-stillstand- dass Beschäftigte in Kurzarbeit die Krisenpolitik der Bun- finanzieren-nur-mit-qualifizierung-duerfte-sich-kurzarbeit-fuer-den- desregierung positiver bewerten als Arbeitslose. Die Zu- fiskus-auf-dauer-auszahlen (22. Januar 2021). Title: Stabilising Effects of Short-Time Work During the Corona Pandemic in Germany Abstract: During the coronavirus pandemic, short-time work and other relief measures have stabilised various industries in Germany, par- ticularly the hospitality sector. Short-time work safeguards not only threatened jobs but also lessens income losses that would occur if jobs were lost. Moreover, a stabilising role for the income situation and public support for crisis management policies are also favoured by in- come top-ups of short-time workers, especially in companies that are covered by collective agreements. JEL Classification: J21, J28, J68 ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft 105
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