MESSEMARKETING - ENTWICKLUNG UND FÜHRUNG VON MESSEMARKEN - ANDREA HÖLKER, PROJEKTLEITERIN IPM ESSEN
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MESSEMARKETING – E N T W I C K LU N G U N D F Ü H RU N G VON MESSEMARKEN ANDREA HÖLKER, PROJEKTLEITERIN IPM ESSEN
WA S I S T E I G E N T L I C H M A R K E T I N G ? Marketing beschreibt die Strategie eines Unternehmens, seine Dienstleistungen und Waren zu verkaufen. Diese Strategie umfasst die Planung, die Koordination und die Kontrolle aller auf die Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten.
WA S B E D E U T E T M E S S E M A R K E T I N G ? Messemarketing gehört zum Dienstleistungsmarketing. Dienstleistungen unterscheiden sich wesentlich von Sachgütern. Der Dienstleister muss seine Kunden mit einem Leistungsversprechen überzeugen und seine Leistungsfähigkeit permanent beweisen. Alle (Marketing-)Aktivitäten des Unternehmens sind komplett auf den Kundennutzen ausgerichtet. Ziel: Dauerhafte Befriedigung der Bedürfnisse von Kunden (Aussteller, Besucher) 3
WA S B E D E U T E T M E S S E M A R K E T I N G ? Beim Dienstleistungsmarketing werden die vier klassischen Marketinginstrumente um drei weitere „Ps“ ergänzt: Prozessmanagement (Process) Ausstattungspolitik (Physical Evidence) Personalpolitik (People)
M E S S E M A R K E T I N G – I N S T RU M E N T E Am Beispiel der IPM ESSEN: LEISTUNGSPOLITIK I PRODUCT Standfläche technische Nebenleistungen Entscheidung: Welche Dienstleistungen sollen in messebegleitende Services welcher Qualität am Markt angeboten werden? Buchung von Werbeflächen geschlossener Austellerbereich Bei Messen: vermietbare Flächen/Räume und messebegleitende Services ab 2021 Online-Bestellsystem für Serviceleistungen Medien- und Umweltpauschale
M E S S E M A R K E T I N G – I N S T RU M E N T E Am Beispiel der IPM ESSEN: PREISPOLITIK I PRICE Preissteigerungsindex Wettbewerbsveranstaltungen/ Kalkulation der aussteller- und besucherseitigen Wettbewerbspreise Preise Ausstellerbefragung Wichtige Frage: Was verlangt die Konkurrenz? Ausgestaltung der Messekonditionen und vertraglichen Regelungen
M E S S E M A R K E T I N G – I N S T RU M E N T E Am Beispiel der IPM ESSEN: DISTRIBUTIONSPOLITIK I PLACE Telefonische & schriftliche Akquisition von Ausstellern Wahl geeigneter Absatzkanäle, um Messebesuche und – Messedienstleistung zu vertreiben (im In- und beteiligungen Ausland) Besuch von branchen- spezifischen Events Dabei Unterscheidung zwischen den Ticketverkäufe über den Vertriebskanälen für die Ausstellergewinnung Online-Shop und vor Ort und für den Ticketverkauf
M E S S E M A R K E T I N G – I N S T RU M E N T E Am Beispiel der IPM ESSEN: KOMMUNIKATIONSPOLITIK I PROMOTION Werbung Public Relations Alle Instrumente der Aussteller- und Social Media Relations Besucheransprache Influencer Marketing Online-Kommunikation Crossmediale Kommunikationskampagnen Newsletter
M E S S E M A R K E T I N G – I N S T RU M E N T E Am Beispiel der IPM ESSEN: PERSONALPOLITIK I PEOPLE Verankerung der Kunden- orientierung durch vielfältige Personalpolitik ist im Dienstleistungsbereich für Kontakte des Messeprojekt- die Kundenbindung existenziell (Service-, teams zu den Vertretern der Kundenorientierung) ausstellenden Wirtschaft Kundenbindung durch Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle konstante Ansprechpartner sämtlicher Entscheidungen, die die Mitarbeiter Rundumbetreuung und deren Umgang mit Kunden betreffen Wohlfühlcharakter
M E S S E M A R K E T I N G – I N S T RU M E N T E Am Beispiel der IPM ESSEN: PROZESSMANAGEMENT I PROCESS ABC Analyse (Einteilung der Kunden nach strategischer Analyse und kontinuierliche Optimierung des Relevanz) Unternehmens, um kundenfreundlicher agieren Befragungen zu können, ohne dabei die Unternehmensziele Pflege der bestehenden aus den Augen zu verlieren Aussteller und Besucher (Newsletter, Rebooking- Ziel: Identifikation, Erhaltung und Ausbau von Angebote, Mailings) Kundenbeziehungen
M E S S E M A R K E T I N G – I N S T RU M E N T E Am Beispiel der IPM ESSEN: AUSSTATTUNG I PHYSICAL EVIDENCE 110.000 m² Messegelände IPM ESSEN 2019: 86.300 m² Rahmenbedingungen, in denen die Dienstleistung Ausstellungsfläche erfolgt Direkte Anbindung an A52, A3, A40 und A42 Das Messegelände, seine Größe, Beschaffenheit und Haltestellen des Nahverkehrs Funktionalität haben erheblichen Einfluss auf das direkt vor der Tür Dienstleistungspotenzial Eines der technisch modernsten Messegelände Infrastruktur in Form von Parkplätzen, Deutschlands Verkehrsanbindungen und Hotelkapazitäten Verschiedene Hotels in direkter Umgebung
WA S B E D E U T E T M E S S E M A R K E T I N G ? Wir haben uns die sieben Instrumente des Messemarketings angeschaut. Um sie anzuwenden, brauchen wir…? Eine Messemarke.
WIE ENTSTEHT EINE MESSEMARKE?
WIE ENTSTEHT EINE MESSEMARKE? VIER MÖGLICHE SZENARIEN I ANSOFF-MATRIX Marktdurchdringung: Wachstum einer bestehenden Messe in einem bestehenden Markt durch inhaltliche Weiterentwicklung Messeentwicklung: Eine neue Messe wird für bestehende Märkte/Kundensegmente entwickelt (Beispiel IPM Essen) Marktentwicklung: Bestehende Formate werden in andere Länder exportiert Diversifikation: Eine neue Messe wird für neue Märkte/Kundensegmente entwickelt
E N T W I C K LU N G E I N E R M E S S E M A R K E A M BEISPIEL DER IPM ESSEN 1. Thema 2. Zielgruppen 3. USP 4. Inhaltliche Ausgestaltung 5. Markenname, Logo, Brand Design 6. Kommunikation 7. Erfolgreiche Markenführung
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 1. Das Thema EIN THEMA ENTWICKELT SICH AUS… Marktbeobachtungen / Marktveränderungen politischen und gesellschaftlichen Trends neuen Branchenzweigen Gesprächen mit Verbänden, Branchenkennern, wichtigen Marktteilnehmern, Trendforschern etc. Ableitung von Schwerpunktthemen aus aktuellen Trends
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 1. Das Thema DAS THEMA DER IPM ESSEN Die Weltleitmesse des Gartenbaus dreht sich um Lösungen und Innovationen der grünen Branche. Leitthema 2020: „Klimaverbesserung durch lebendes Grün“
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 2. Die Zielgruppe AUSSTELLER & BESUCHER Eine Messe richtet sich – vereinfacht – an zwei Zielgruppen: Aussteller und Besucher. Wichtige Frage: B2C oder B2B? Diese lassen sich in der Regel weiter ausdifferenzieren – z.B. nach Branchenzweigen, demographischen Merkmalen, Herkunftsregionen etc. Die Definition der Messe-Zielgruppen erfolgt zumeist gemeinsam mit einem Partnerverband. Die laufende Zielgruppenanalyse beantwortet zudem: Welche Bedürfnisse haben die Zielgruppen, die unsere Messe bedienen kann/soll? Wie erreichen wir die Zielgruppe? Wie gestalten sie Produktions- und Vertriebswege auf Seiten der Zielgruppen?
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 2. Die Zielgruppe AUSSTELLER DER IPM ESSEN Relevante Aussteller ergeben sich aus der Nomenklatur der Messe – oder vice versa. 35 % Aussteller aus Deutschland 65 % internationale Aussteller Zielkundenliste/Marktführer Entwicklung: anfangs Auslandsbeschränkung und reiner Fokus auf die Pflanze – weitere Angebotsschwerpunkte kamen hinzu
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 2. Die Zielgruppe BESUCHER DER IPM ESSEN Fachbesucher aus den Reihen der Gartenbaubranche und ihrer verwandten Zweige 62% der Besucher aus Deutschland 38% internationaler Herkunft Zudem Definition der Besucherzielgruppe aus aktuellen Themen
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 3. USP WAS MACHT DIE MESSE EINZIGARTIG? USP = Unique Selling Proposition Was ist das Alleinstellungsmerkmal? Der USP beschreibt das einzigartige (!!!) Nutzen- versprechen, das mit dem Produkt/der Marke verbunden werden soll. Wettbewerbsanalyse: Wo und von wem muss man sich differenzieren, um vom Markt wahrgenommen zu werden?
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 3. USP WAS MACHT DIE IPM ESSEN EINZIGARTIG? Die IPM ESSEN ist die einzige internationale Fachmesse der grünen Branche, die alle vier Angebotsbereiche Pflanzen, Ausstattung, Technik und Floristik abbildet. Auf keiner anderen Messe werden so viele Pflanzenneuheiten gezeigt wie auf der IPM Essen – zum optimalen Termin direkt zu Saisonbeginn.
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 4. Inhaltliche Ausgestaltung NUN GEHT ES AN DIE DETAILS Festlegung des Messeturnus, und -termins Festlegung der Öffnungs- sowie Auf- und Abbauzeiten Festlegung der Preise Ausgestaltung des Warengruppenverzeichnisses Darauf aufbauende Definition einer thematischen Hallenstruktur und entsprechende Aufplanung Planung und Organisation eines Rahmenprogramms mit Sonderschauen, Vortragsprogramm, Abendevents, Awards etc.
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 4. Inhaltliche Ausgestaltung IPM ESSEN – AUFPLANUNG
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 5. Markenname, Logo, Design IDENTITÄT SCHAFFEN 1. Entwicklung des Markennamens: Namensfindung, Testing, Wettbewerbscheck, rechtliche Prüfung 2. Entwicklung eines unverkennbaren visuellen Erscheinungsbilds der Marke: Logo, Farben, Schriften 3. (internationaler) Markeneintrag 4. Ausarbeitung des Brand-Design: Entwicklung Key Visual, Bildwelten
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 5. Markenname, Logo, Design IPM ESSEN – NAME & LOGO 1986 1991 1996 2000 2020
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 5. Markenname, Logo, Design IPM ESSEN – MARKENAUFTRITT
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 5. Markenname, Logo, Design IPM ESSEN – MARKENAUFTRITT Broschüren Website Online-Banner Briefbogen Anzeigen Mail-Signatur Tickets
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 6. Kommunikation BEKANNTHEIT AUFBAUEN Das beste Messe-Konzept nützt nichts, wenn niemand weiß, dass es die Veranstaltung gibt und warum man sie nicht verpassen darf. Entwicklung eines Kommunikationskonzepts, das die Botschaften über die richtigen Kanäle zu den richtigen Zielgruppen transportiert. Disziplinen: Werbung Public Relations Online Social Media Influencer Marketing Promotions …
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 7. Erfolgreiche Markenführung IMMER AUF DEM PRÜFSTAND Zur Stabilisierung und Weiterbildung der Messe müssen die Stärken und Schwächen der Veranstaltung und die externen Chancen und Risiken laufend beobachtet werden. Analyse der Einflussfaktoren aus Wettbewerbssicht, aus Marktsicht Wettbewerbsanalyse Formulierung von Zielen und Wachstumsplanung Marktforschung Trendforschung Laufender Kontakt mit dem Markt – z.B. über Verbände, Networking
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 7. Erfolgreiche Markenführung Wie bleibt sich die Marke treu, ohne uninteressant zu werden?
WIE ENTSTEHT EINE MESSE(MARKE)? 7. Erfolgreiche Markenführung ENTWICKLUNG DER IPM VON 1983 – HEUTE 1983 1986 1989 1996 2000 2004 2005 2006 2008 2019 2020 1988 verkaufsfördernde Erste IPM Produkte/ Ausstattung Moskau 150 Aussteller, als neuer Bereich 28% der 6 Nationen, Auslands- beschränkung Besucher 1.400 Aussteller Erste IPM Fokus auf Pflanze aus Ausland aus 41 Nationen Mexico Neues Logo Erste IPM Erste IPM Dubai China 1.551 Aussteller aus 46 Erweiterung um Nationen Bereich Gartenbau- 38% der Besucher aus technik Halle 1A wird zu dem Ausland 550 Aussteller aus 15 Nationen Green City (Infotainment-Zentrale) Neues Key Visual Pflanze im Fokus Auslandsbeschränkung aufgehoben 1991 Angliederung Florbeda an IPM ESSEN
Z U S A M M E N FA S S U N G ERFOLGREICHES MESSEMARKETING MUSS… Trends, Innovationen und Dynamiken der jeweiligen Branche (er)kennen und frühzeitig darauf reagieren. Veränderungen fördern und die Messe inhaltlich weiterentwickeln, ohne den Markenkern zu beschädigen. offen für Neues sein. Mutig, aber nicht übermütig werden. engen Kontakt mit den Partnern, Verbänden und marktführenden Ausstellern halten, da diese als Multiplikatoren und Marktsensoren fungieren. langfristig denken, planen und handeln. kurzfristig reagieren und flexibel sein.
VIELEN DANK! – Fragen?
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