Streifzüge - und Tierpark Goldau
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2 | INHALT & EDITORIAL Schwerpunkt Das zurückgezogene Leben einer eleganten Jägerin 3 Europäische Wildkatzen in der Schweiz 6 Liebe Tierpark- Umweltbildung Ranger auf der Spur des Klimawandels 7 Freunde Führung «Wild im Wald» 7 Persönlich Es ist ein spezielles Heft, das Sie in den Händen halten, denn «Ich trete in grosse Fussstapfen» – es beginnt ganz anders als üblich. Die Vorlaufzeit für ein Print- Interview mit Stefan Meier 8 produkt wie die «Streifzüge» ist etwas länger – wir haben dieses Heft kurz nach Bekanntgabe unseres neuen Direktors Tierisches geschrieben. Nun, wenn Sie sich dieses Magazin zu Gemüte Fünf auf einen Wurf 9 führen, ist er rund zwei Wochen im Amt – auf Seite 8 können Die ersten Eulen-Jungen 9 Sie zum ersten Mal von ihm lesen. Wir heissen Stefan Meier Erster Nachwuchs auf dem Grosswijer-Hof 9 herzlich willkommen! Zwerggeissen-Schar 9 Die Chance, dass wir als Redaktionsteam das Editorial schrei- ben können, ergreifen wir natürlich liebend gerne. Das gibt Events uns die Gelegenheit, Ihnen zu zeigen, wer hinter den «Streif- Firmen-Feste feiern wie wild 10 zügen» steckt: Seit einigen Jahren besteht der «harte Kern» unserer internen Redaktion aus Sonja Breitler, Leiterin Perso- Aktuell nal und Administration, Andreas Mäder, Co-Leiter Naturförde- Aktuelles aus dem Tierpark-Shop 11 rung und Bildung, sowie Rahel Keller, Leiterin Marketing und Verkauf (Redaktionsleitung). Natürlich erhalten wir Unterstüt- Patenschaften zung von unserem Social-Media-Team, und je nach Themen- Ein Geschenk von Herzen 12 feld dürfen wir auch «interne Gastautoren» begrüssen. Die Vorlaufzeit von der ersten Redaktionssitzung bis zum ferti- gen Produkt beträgt jeweils 2 bis 2½ Monate. Wir erstellen ein Drehbuch, diskutieren dieses in einer grösseren Runde, und danach geht es ans Schreiben. Die Texte werden erst intern geprüft, und nach dem ersten Entwurf gibt es ein externes Lektorat. Dem folgen weitere Layoutrunden und Kontrollen. Zwei bis drei Wochen, bevor Sie das Magazin bei sich emp- fangen dürfen, gehen die Druckdaten schliesslich an die Dru- ckerei. Sie mögen uns also verzeihen, wenn dieses Magazin je- weils nicht tagesaktuell ist – dafür haben wir glücklicherweise unsere Onlinekanäle. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und danken Ihnen für Ihre Treue! Impressum Herzliche Grüsse Das Infomagazin des Natur- und Tierparks Goldau ist das Publikationsorgan für die Mitglieder des Natur- Ihr Redaktionsteam und Tierparkvereins Goldau. Erscheint vier Mal jährlich. Redaktion: Rahel Keller, Sonja Breitler, Andreas Mäder, Julia Rüttimann Fotos: Natur- und Tierpark Goldau, Melanie Ande- reggen, Martin Hiltebrand, Nora Kasper, Rahel Keller, Julia Rüttimann, Condi Scherrer Verlag: Natur- und Tierparkverein Goldau, Parkstrasse 26, Postfach, 6410 Goldau www.tierpark.ch, info@tierpark.ch, +41 41 859 06 06 Gestaltung / Realisation: Tells Söhne GmbH, Brunnen Druck: Druckerei Odermatt AG, Dallenwil Auflage: 43 000 Expl. Das Redaktionsteam dieser Ausgabe (v. l. n. r.): Julia Rüttimann, Sonja Breitler, Andreas Mäder, Rahel Keller
SCHWERPUNKT | 3 Das zurück- gezogene Leben einer eleganten Jägerin Sie sind keine verwilderten Hauskatzen und ebenso wenig deren Vorfahren: Die Europäische Wildkatze ist eine eigene Art, die zurückgezogen lebt. Es ist nicht sicher, ob sie aufgrund der starken Verfolgung durch den Menschen und die Zerstörung ihres Hauptlebensraumes Anfang des 20. Jahrhunderts ganz aus der Schweiz verschwunden war.
4 | SCHWERPUNKT 1 Im Jura, welcher sich über mehrere Kantone der Westschweiz abgelegenen Waldflächen des angrenzenden französischen erstreckt und eine der waldreichsten Regionen in der Schweiz Juras. Als die Art im Jahr 1962 unter Schutz gestellt wurde, ist, lebt die Wildkatze zurückgezogen und gut versteckt. breiteten sich die Wildkatzenpopulationen in der Schweiz Mit seinen zusammenhängenden Waldgebieten und dem allmählich ostwärts und südwärts wieder aus. In den letzten offenen Gelände bildet der klimatisch günstige Höhenzug ei- Jahren drang die Wildkatze stellenweise bis ins Mittelland vor. nen idealen Lebensraum. Vereinzelte Nachweise gelangen in den Freiburger Voralpen. Die Wildkatze ist keine verwilderte Hauskatze, auch wenn das Ein Tier wurde sogar im Berner Oberland genetisch nachge- oft geglaubt wird. Die Vorfahren der Hauskatze stammen von wiesen. Der Verbreitungsschwerpunkt der Wildkatze liegt der in Afrika heimischen Nubischen Falbkatze ab und wurden bei 600 bis 1 100 Metern über Meer. Vorkommen in höheren von den Römern über die Alpen gebracht. Alle Versuche, die Lagen sind untypisch und bleiben eine seltene Ausnahme. Ihr Europäische Wildkatze zu zähmen, wie es den Ägyptern mit geschätzter Bestand ist in den vergangenen zehn Jahren von der Falbkatze gelang, schlugen bei unserer heimischen Wald- einigen Hundert auf über 1 000 Individuen angewachsen. katze fehl. Dabei unterscheidet sie sich in ihrem Aussehen gar nicht so stark von einer getigerten Hauskatze: Ihr Fell hat Das Leben der scheuen Waldbewohner einen verwaschenen, gelblich-grauen Grundton, und über Die Winter sind vor allem für die etwas über 60 Zentimeter den Rücken führt ein Längsstrich bis zum Schwanzansatz. Ihr langen und fünf bis sechs Kilogramm schweren Wildkater buschiger, gleichmässig dicker Schwanz endet stumpf und enorm energieraubend. Lang anhaltende Schneedecken er- hat als Erkennungsmerkmal drei bis vier schwarze Ringe. schweren trotz hervorragendem Gehör eine erfolgreiche Jagd, und in der Ranzzeit von Januar bis März erleiden vor allem die Bis zur Beinahe-Ausrottung verfolgt Männchen bei der Fortpflanzung starken Gewichtsverlust. So Die Wildkatze überlebte die starke Verfolgung und die kann es gut vorkommen, dass ein Kater sehr stark abmagert. Lebensraumzerstörung durch den Menschen in den grossen, Ausserhalb der Paarungszeit leben Wildkater eher ruhig und
SCHWERPUNKT | 5 2 3 1 Die Wildkatze kann bis zu acht Junge gebären, in der Regel sind es drei bis vier. 2 Die Schneedecke erschwert eine erfolgreiche Jagd. 3 Mäuse gehören bei der Wildkatze zur bevorzugten Beute. 4 Verbreitung der Wildkatze in der Schweiz, Stand 2021 (Quelle: Wildtier Schweiz) 4 als Einzelgänger in ihrem mit Duftmarken aus Harn abgegrenz- Revier verlieren viele Jungwildkatzen ihr Leben durch den ten Streifgebiet. Dessen Grösse hängt stark vom Nahrungs- Strassenverkehr oder durch Verhungern. Für das Überleben angebot und von den vorhandenen Ruheplätzen ab. Es grenzt sind die ausgeprägten Sinne der Wildkatze essenziell, ist an Reviere von Weibchen oder überlappt diese sogar oft. Das sie doch eines der Landraubtiere, das sich – abgesehen von Weibchen mit ihren ebenfalls langen Beinen und Ohren ist mit etwas Gras – ausschliesslich von Fleisch ernährt, hauptsächlich einer Rumpflänge von rund 57 Zentimetern etwas kleiner als von Mäusen. Gelegentlich erbeutete Vögel, Fische, Reptilien, der Kater. Sie bringt nach einer Tragzeit von durchschnittlich Amphibien und Insekten erweitern das Nahrungsspektrum 68 Tagen meist drei bis vier Junge im Frühling zur Welt. Für regional und saisonal. Im Alter von zehn Monaten werden die Geburt sucht sie sich ein geschütztes, trockenes Versteck. die Wildkatzen geschlechtsreif. Können sie ein eigenes Streif- Die behaarten Neugeborenen öffnen nach sieben bis elf gebiet beziehen, so ist es ihnen möglich, sich bereits im zwei- Tagen ihre Augen. Ihre Mutter zieht mit ihnen in den ersten ten Lebensjahr fortzupflanzen. vier Wochen regelmässig von Versteck zu Versteck, um mög- lichst unentdeckt zu bleiben. Erste Erkundungstouren erlaubt Hybridisierung die Kätzin ihren Jungen frühestens mit 31/2 Wochen. Dann Obwohl die Hauskatze und die Wildkatze nicht zur selben erhalten sie auch zusätzlich zur Muttermilch bereits die ers- Art gehören, können sie zusammen fruchtbare Nachkommen ten toten Beutetiere. Nach rund vier Monaten bringt die Mut- zeugen, die als Hybriden bezeichnet werden. Diese Hybridi- ter den Jungen lebende Kleinsäuger und gewöhnt sie vom sierung kann zur Bedrohung werden, da sie zum genetischen Säugen ab, damit sie mit ca. 51/2 Monaten selbstständig wer- Verschwinden der Art mit kleinerem Vorkommen führen den und allmählich die Mutterfamilie verlassen. Nur selten kann. Inwieweit diese Gefahr für die Europäische Wildkatze bleibt eine Tochter über den ersten Winter hinaus bei ihrer besteht, wird derzeit in verschiedenen Projekten erforscht. Mutter. Ein noch längeres Zusammenleben von zwei Indivi- Wir haben zu diesem Thema Dr. Beatrice Nussberger von duen ist die Ausnahme. Auf der Suche nach einem eigenen Wildtier Schweiz befragt.
6 | SCHWERPUNKT Europäische Wildkatzen in der Schweiz Seit 2008 läuft im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) das Wildkatzenmonitoring in der Schweiz. Beatrice Nussberger ist Pro- jektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Organisation Wildtier Schweiz, welche die Wildkatzenpopulation in Bezug auf ihre Beatrice Nussberger ist Biologin Verbreitung, Dichte und Hybridisierung mit Hauskatzen längerfristig und arbeitet als Projektleiterin verfolgt. Durch die Entwicklung dieser Werte ist es möglich, die Art und wissenschaftliche Mitarbeiterin besser zu verstehen und die scheuen Raubkatzen zu schützen. bei Wildtier Schweiz. Beatrice Nussberger, wie läuft das Wenn es allzu oft zu Verpaarungen mit Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren Wildkatzenmonitoring in der Schweiz Hauskatzen kommt, könnte sich die Verbreitungsgebiet und Bestand der ab? Wildkatze als Art immer mehr der Haus- Wildkatze stark eingeschränkt, weil der Wildhüter, Jäger und andere Freiwillige katze angleichen, und die wildkatzen- Mensch sie als «Schädling» verfolgte suchen auf bestimmten Flächen in der typische genetische Vielfalt ginge dabei und ihren Lebensraum zerstörte. Aber Schweiz regelmässig nach Wildkatzen- verloren. Die beiden Katzenarten haben nachdem die Wildkatze in den Sechziger- Haarproben. Dafür werden raue Holz- eine unterschiedliche Entwicklungsge- jahren unter Schutz gestellt wurde, latten mit Baldrian besprüht und in den konnten sich ihre Bestände erholen, und Wäldern verteilt. Sind Katzen anwe- ihr Verbreitungsgebiet nahm wieder zu. Es gibt noch einige gut geeig- send, reiben sie sich daran und hinter- Das Schweizer Wildkatzenmonitoring nete Lebensräume für sie. lassen dabei Haare. Durch deren gene- belegt, dass die Wildkatzenbestände in tische Untersuchung kann eine Karte den letzten zehn Jahren deutlich zuge- mit der Verbreitung und der Dichte der schichte: Das Erbgut der Europäischen nommen haben und dass die Wildkatze Wildkatze in der Schweiz erstellt wer- Wildkatze hat sich stets an die jeweils nun wieder verbreiteter ist. den. Gleichzeitig können wir damit den gegebenen Lebensbedingungen ange- Hybridenanteil in der Wildkatzenpopu- passt. Die Gene der Hauskatze hinge- Gibt es Hoffnung, dass die Wildkatze lation schätzen. gen sind einerseits noch teilweise an die zukünftig in der ganzen Schweiz vor- Bedingungen ihres direkten Vorfahrens, kommt? Hybridenanteil, was bedeutet dies? der Afrikanischen Wildkatze, angepasst, Es gibt noch einige gut geeignete Ein Hybride ist ein Nachkomme aus einer andererseits an das Leben in menschli- Lebensräume für sie, insbesondere in Kreuzung zwischen Hauskatze und Wild- cher Obhut. Diese genetischen Anpas- den Voralpen. Zudem profitiert sie katze. Wenn sich solche Mischlinge wie- sungen sind für das Überleben in der vermutlich vom Klimawandel: Milde- der verpaaren, entstehen dabei weitere europäischen Wildbahn wahrscheinlich re Winter lassen sie besser überleben Hybriden. Der Hybridenanteil gibt an, wie weniger gut geeignet. und fördern das Wachstum von Laub- viel Prozent der in der Schweiz lebenden mischwäldern, ihrem bevorzugten Le- Europäischen Wildkatzen auch Haus- In alten Schriften galt die Wildkatze bensraum. Es ist jedoch unwahrschein- katzenblut in sich tragen. Aktuell sind als verbreitete, häufige Art. Ab Mitte lich, dass sie die Alpen grossflächig es rund 15 Prozent. des 20. Jahrhunderts galt sie wiederum besiedelt. Dafür sind die Winter zu als praktisch ausgestorben. Wie steht es schneereich. Auch dicht bebaute, von Welche Gefahren bringt die Mischung denn jetzt mit den Wildkatzenbestän- Menschen besiedelte Gebiete im Mittel- von Wild- und Hauskatze mit sich? den in der Schweiz? land sind für sie ungeeignet.
UMWELTBILDUNG | 7 Ranger auf der Spur des Klimawandels Die Blätter im Frühling verraten, wie es ums Klima steht. Ein For- schungsprojekt untersucht in der ganzen Schweiz die Zusammen- hänge zwischen Temperatur und Zeitpunkt des Blattaustriebs. Mit dabei sind auch Ranger aus dem Natur- und Tierpark Goldau. Der Tierpark ist noch menschenleer, als Ranger Florian Halter, Schweizweite Forschung ausgerüstet mit einem Feldstecher und einer Karte, am frühen Die von Florian gesammelten Daten aus dem Tierpark fliessen Morgen seinen Rundgang startet. Den ersten Stopp macht er in die nationale Plattform «PhaenoNet» ein. Dahinter steckt hinter dem Tierpark-Schulhaus: Hier überprüft er, ob aus den die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und in einem Reagenzglas platzierten Eiern der Buchengallmücke Landschaft (WSL). Zusammen mit dem Verband Swiss Ran- schon Larven geschlüpft sind. Noch ist nichts passiert – die gers haben die Forscherinnen und Forscher ein «längerfristi- Gallen sind unberührt. In der Nähe des Tierpark-Turms beob- ges, schweizweites Monitoring für phänologische Ereignisse achtet er eine mit einem weissen Band markierte Buche mit bei unterschiedlichen Arten» aufgebaut. Mithilfe der Daten dem Feldstecher. «Ich suche nach Blüten», erklärt Florian Hal- von Rangern in der ganzen Schweiz möchte die WSL doku- ter. Er wird fündig; die Buche hat erste Blüten. Dies vermerkt mentieren, wie Lebewesen auf Schwankungen in der Umwelt er sogleich im Protokoll. reagieren – und damit Hinweise auf langfristige Veränderun- gen wie den Klimawandel sammeln. Beobachtet Buchenblüten: Ranger Florian Halter Führung «Wild im Wald» Wer lebt im Wald? Der Wald ist ein spannendes Öko- Empfohlene Dauer: 1,5 Stunden system, das eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt be- Stufe: 1. und 2. Zyklus herbergt. Auf dieser Führung begeben sich Primar- Buchung: Abteilung Naturförderung schülerinnen und Primarschüler auf die Spur von Rot- und Bildung unter hirsch, Wildkatze, Wildschwein und Co. und beobachten tierpark-schule@tierpark.ch die Tiere in ihren Anlagen. oder unter +41 41 859 06 24
8 | PERSÖNLICH «Ich trete in grosse Fussstapfen» Der 44-jährige Basler Stefan Meier wollte als Kind Fussballprofi, Bauer oder Tierpfleger werden. Seit dem 1. Juli ist er Direktor im Natur- und Tierpark Goldau. Stefan, Tierparkdirektor ist für viele Ich studierte nach der Schule Manage- Ich freue mich auf die Begegnungen Menschen ein Traumberuf. Welchen ment und Wirtschaft. Dieser Fachbe- mit den verschiedenen Menschen, die Berufswunsch hattest du als Kind? reich liegt mir gut, und ich kann meine mit dem Tierpark verbunden sind. Auf Ich hatte als Kind drei verschiedene Fähigkeiten einbringen. Während eini- die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Traumberufe: Fussballprofi, Bauer und ger Jahre arbeitete ich in einer Manage- die Besuchenden, die Gönnerinnen und Tierpfleger. mentfunktion beim WWF. Dabei merkte Gönner und auf das ganze Netzwerk. ich, dass mir das Engagement für die Und natürlich auf die einzigartige Tier- Was hat dich am Beruf des Tier- Natur viel Energie und Sinn bei der Ar- und Pflanzenwelt im Park. pflegers fasziniert? beit gibt. Ich wuchs in Basel auf und war als Kind oft im Basler Zoo – im «Zolli» – Was begeistert dich am Natur- und Der Besuch im Natur- und unterwegs. Ich hatte eine starke Fas- Tierpark Goldau? Tierpark fühlt sich ein bisschen zination für die Grosskatzen und ver- Der Park in der Bergsturzlandschaft liegt an wie eine Bergtour mit ga- folgte bei meinen Besuchen deren Füt- in einer einzigartigen Umgebung. Als Be- rantierten Tierbeobachtungen. terung durch die Pflegerinnen und Pfle- sucher fühle ich mich im Tierpark immer ger. Diese Arbeit begeisterte mich. richtig in der Natur. Vor einem Besuch habe ich jeweils meine Wanderschuhe Gibt es eine Tierart im Natur- und Tier- Dein beruflicher Weg hat dich aber angezogen und den Rucksack gepackt – park Goldau, zu der du einen speziellen nicht direkt in die Zoowelt geführt? genau wie bei einer Bergwanderung. Bezug hast? Der Besuch im Natur- und Tierpark fühlt Jedes Tier ist wichtig aus Sicht der Bio- sich ein bisschen an wie eine Bergtour diversität – alle Arten sind gleichberech- mit garantierten Tierbeobachtungen. tigt. Persönlich habe ich eine Faszinati- on und Begeisterung für den Wolf. Ich Wie hat sich der Natur- und Tierpark verfolge die Rückkehr dieser einzigarti- Goldau in den vergangenen Jahren gen Beutegreifer intensiv. Auch die Am- verändert? phibien haben es mir angetan. Ich habe Ich bin beeindruckt von der Arbeit von selbst ein Biotop angelegt und Amphi- Anna Baumann und vom Tierpark-Team. bien dort angesiedelt. Es ist ihnen gelungen, den Park schritt- weise weiterzuentwickeln und den Wie sieht deine Vision für den Stellenwert des Parks als Kompetenz- Tierpark aus? zentrum im Bereich Tier-, Arten- und Der Natur- und Tierpark Goldau hat Naturschutz sowie als Ausflugsziel eine gute Strategie. Ich kann auf in der Region zu stärken. Ich trete in einen fahrenden Zug aufsteigen, der grosse Fussstapfen und gebe mein Bes- sich in die richtige Richtung bewegt. tes bei der Weiterführung dieses Amtes. Ich möchte Kontinuität bewahren in der erfolgreichen Entwicklung und ge- Worauf freust du dich am meisten meinsam mit allen Beteiligten die Zu- bei deinem neuen Beruf? kunft planen.
TIERISCHES | 9 Fünf auf einen Wurf Die ersten Eulen-Jungen Bei den Wildschweinen gab es auch dieses Jahr Nachwuchs: Waldohreulen legen ihre Eier zwischen Mitte März und Mitte Fünf Frischlinge sind im Provisorium zur Welt gekommen. April. Nach einer Brutdauer von 27 bis 28 Tagen schlüpften Nachdem sie sich in den ersten Wochen versteckt hielten, in unserer neuen Eulenvoliere erstmals Waldohreulen-Junge. sorgen sie nun für viel Bewegung in der Anlage. So sausen sie Sie tragen ein graubraunes, flauschiges Federkleid mit einer der Bache hinterher, spielen miteinander und graben in der auffällig schwarzen Gesichtsmaske. Erde. Wenn die Frischlinge miteinander spielen, geht es wild Die Jungen bleiben bis etwa zu ihrer dritten Lebenswoche im zu und her – sie schubsen und jagen sich gegenseitig und ran- Nest und sind auf die Wärme und die Nahrung der Mutter an- geln miteinander. Das machen sie aber nicht nur zum Spass: gewiesen. Später verlassen sie das Nest hin und wieder, sind Sie legen damit fest, wer von ihnen das Sagen hat. dabei aber noch flugunfähig. Je nachdem, an welchem Ort Etwa 3 bis 4 Monate werden die Jungtiere von der Bache sich der Brutplatz befindet, turnen sie auf den Bäumen umher gesäugt. Nach dieser Zeit verschwinden auch langsam die oder spazieren am Boden entlang. Im Alter von fünf Wochen typischen hellen Streifen der Frischlinge, und sie erhalten ihr sind sie flugfähig. bräunliches Jugendfell. Erster Nachwuchs Zwerggeissen-Schar auf dem Grosswijer-Hof Kurz vor Ostern kamen die ersten beiden Zwergziegen-Jung- tiere zur Welt, danach ging es Schlag auf Schlag: Mittlerweile Der erste Nachwuchs auf dem Grosswijer war übrigens sind sieben junge Zwergziegen im Grosswijer-Hof zu Hause. ein braun-weiss geflecktes Evolèner-Kalb, das im März, kurz Einige der Geburten konnten von den Besucherinnen und Be- vor der Eröffnung des Grosswijers, das Licht der Welt erblickte. suchern live miterlebt werden; definitiv ein Ereignis, das man nicht jeden Tag zu sehen bekommt!
10 | EVENTS Firmen-Feste feiern wie wild Möchten Sie mit Ihren Mitarbeitenden oder Ihren Geschäftspartnern anstossen, geniessen und feiern? Dann sind Sie bei uns in der Grünen Gans genau richtig. Unser Eventteam zaubert aus Ihrem Anlass ein unvergessli- Kombinieren Sie Ihr Weihnachtsessen mit einem geführten ches Fest. Mitten im Tierpark und mit Blick auf die Gemein- Rundgang durch den Tierpark. Ob der lautlose Flug der Eulen, schaftsanlage für Bär und Wolf finden Sie in unserem Event- die Streifzüge der nachtaktiven Dachse oder das Heulen der lokal Grüne Gans alles, was Ihren Firmenanlass zu einem Wölfe: Sie werden so einiges Spannendes und Unbekanntes gelungenen Event werden lässt. erleben und von unseren Rangern erfahren! Unsere Gastronomie zaubert nicht nur leckere Speisen auf den Teller, sondern lässt auch jedes umweltbewusste Herz Unser Eventteam unterstützt Sie sehr gerne bei Ihrer Planung: höherschlagen, denn wir setzen auf Nachhaltigkeit – von der +41 41 859 06 66, event@tierpark.ch. Produktion über den Einkauf bis zur Verarbeitung. Soweit möglich, kaufen wir regionale, nachhaltig produzierte und Mehr Informationen zu unseren Sälen und unserem Angebot saisonale Produkte ein. finden Sie unter www.tierpark.ch/gastronomie.
SHOP | 11 Aktuelles aus dem Tierpark-Shop 1 2 3 4 5 6 1 Kinder-Caps mit verschiedenen Motiven, grössenverstellbar, CHF 17.– 2 Tierpark-Schlüsselbänder aus recyceltem PET, verschiedene Sujets, CHF 7.50 3 Diverse Tierfiguren (Schleich und Collecta), ab CHF 7.90 4 Magnete, diverse Sujets, CHF 4.50 5 Bücher zum Bergsturz: – Goldau und seine Gegend, wie sie war, Karl Zay, CHF 40.– – Wenn sich Berge zu Tal stürzen. Der Bergsturz von Goldau 1806, Margrit Rosa Schmid, CHF 12.– 6 Gutscheine für den Natur- und Tierpark Goldau: www.tierpark.ch/gutscheine Wir sind auch beim provisorischen Eingang für Sie da und freuen uns auf Ihren Besuch! 10 % Rabatt für unsere Jahreskarten-Inhaberinnen und -Inhaber! (Ausgenommen Gutscheine, Lebensmittel und Aktionspreise)
PATENSCHAFTEN | 12 Ein Geschenk von Herzen Eine Patenschaft ist ein sinnvolles Herzensgeschenk für jeden Gelbbauchunke 100 Schellente 100 Tierfreund. Bereits ab einem Beitrag von CHF 100.– darf man Graugans 150 Schleiereule 300 sich Patin oder Pate einer unserer rund 100 Tierarten nennen. Graureiher 300 Schnatterente 100 Sie finden Bilder unserer Patentiere sowie spezifische Infor- Grünfink 100 Schneehase 300 mationen über sie auf unserer Website www.tierpark.ch/ Grünfüssiges Teichhuhn 100 Schwarzes Alpenschwein 600 unsere-tiere, wo Sie gleich ganz einfach eine (Geschenk-)Pa- Habichtskauz 500 Schwarzhalsschwan 300 tenschaft bestellen können. Die personalisierte Patenurkun- Haustaube 100 Schwarzstorch 300 de mit einem echten Foto des ausgewählten Patentieres Hawaiigans 200 Seidenhuhn 200 wird Ihnen per Post zugestellt. Igel 200 Siebenschläfer 200 Iltis 300 Sikahirsch 200 Die Paten können sich über Folgendes freuen: Kammmolch 100 Spiessente 100 – Persönliche Urkunde mit einem Foto ihres Patentieres Kaninchen 150 Steinkauz 200 – Eintrag auf unserer Patentafel Karpatischer Luchs 1 500 Stockente 100 – Einladung zum jährlichen Patentag mit freiem Eintritt Knäkente 100 Streifengans 200 Kolbenente 100 Syrischer Braunbär 2 500 Kolkrabe 200 Tafelente 100 Alpendohle 150 Eiderente 100 Kormoran 150 Truthuhn 150 Alpenkrähe 500 Erdkröte 100 Kranich 300 Turmfalke 300 Alpenmurmeltier 400 Erlenzeisig 100 Krickente 100 Uhu 400 Alpensteinbock 600 Europäische Laubfrosch 150 Waldkauz 300 Alpensteinhuhn 150 Sumpfschildkröte 200 Löffelente 150 Waldohreule 300 Appenzeller Spitzhaube 150 Europäischer Dachs 400 Mandarinente 100 Waldrapp 200 Bartgeier 3 000 Europäischer Mufflon 200 Maultier 1 000 Weisser Barock-Esel 600 Bartkauz 300 Europäischer Wolf 1 000 Moorente 150 Weissstorch 300 Baummarder 300 Evolèner Rind 300 Nonnengans 150 Wiedehopf 1 000 Bienenvolk 500 Feldhase 200 Pfeifente 100 Wildkatze 500 Blässhuhn 100 Feuersalamander 100 Poitou-Esel 600 Wildschwein 300 Brandgans 150 Fichtenkreuzschnabel 100 Reh 400 Wisent 4 000 Brautente 100 Fischotter 1 000 Reiherente 100 Zwergmaus 200 Bündner Oberländer Schaf 200 Gämse 400 Rotfuchs 300 Zwergsäger 200 Coscorobaschwan 200 Gänsesäger 200 Rothalsgans 200 Zwerg-Welsumer 200 Eichhörnchen 200 Gartenschläfer 200 Rothirsch 600 Zwergziege 200
SPENDEN | 13 Wir bedanken uns herzlich für Ihre Unterstützung! Ihre Spende ist für uns und unsere Tiere wichtig Konto für allgemeine Spenden Der Natur- und Tierpark Goldau erhält keine regelmässige – Bankverbindung: Unterstützung der öffentlichen Hand. Ob Patin, Gönner Schwyzer Kantonalbank, Schwyz oder Spenderin: Wir bedanken uns herzlich für Ihre Unter- IBAN CH04 0077 7001 7282 6000 2 stützung! – Postkonto: Für jede Spende ab CHF 20.– erhalten Sie ein Dankesschrei- Postfinance AG ben. Im Februar senden wir Ihnen eine Bescheinigung mit IBAN CH79 0900 0000 6000 2762 9 dem Spendentotal des Vorjahres. Diese Bestätigung ist für die Steuererklärung verwendbar. Wir danken Ihnen für Ihr Wohlwollen und Ihre wertvolle Unterstützung. Zewo-zertifiziert – Ihre Spende in guten Händen. Der Natur- und Tierpark Goldau hat als erster Auskünfte Zoo der Schweiz das Zewo-Gütesiegel erhalten. Für ein persönliches Gespräch steht Ihnen Stefan Meier, Direktor, unter +41 41 859 06 06 gerne zur Falls Sie für ein spezifisches Projekt spenden möchten, Verfügung. finden Sie eine Übersicht über unsere Projekte unter www.tierpark.ch/projekte. Für eine allgemeine Spende für den Natur- und Tierpark Goldau verwenden Sie bitte den unten stehenden Einzahlungsschein. Empfangsschein Zahlteil Konto / Zahlbar an CH04 0077 7001 7282 6000 2 Konto / Zahlbar an CH04 0077 7001 7282 6000 2 Natur- und Tierparkverein Goldau Natur- und Tierparkverein Goldau Parkstrasse 26 Parkstrasse 26 6410 Goldau 6410 Goldau Zusätzliche Informationen Zahlbar durch Spende für den Natur- und Tierpark Goldau Zahlbar durch Währung Betrag Währung Betrag CHF CHF Annahmestelle
Veranstaltungskalender August bis Oktober 2022 Freitag, 5., bis Freitag, 19. August Samstag, 3. September Ausstellung Prix Lignum 96. Generalversammlung Samstag, 6. August Samstag, 3. September Kurs: Wilde Kräuter in der Küche Abendführung: Nächtlicher Spaziergang durch den Park Samstag, 6. August Abendführung: Nächtlicher Donnerstag, 6., bis Sonntag, 9. Oktober Spaziergang durch den Park Herbstgeflüster im Tierpark – Ferienprogramm für die ganze Familie Samstag, 20. August Patenevent Sonntag, 9. Oktober Kurs: Nielenkugeln flechten Sonntag, 21. August Sonntagskonzert Förderverein Montag, 10., bis Samstag, 15. Oktober «Freunde des Natur- und Tierparks Tierpark-Herbstlager Goldau am Rigi» Dienstag, 8. November Freitag, 2. September Vollmondführung Gedenktag des Goldauer Bergsturzes Informationen und Anmeldung unter www.tierpark.ch Das Zewo-Gütesiegel zeichnet Mitgliedschaften zooschweiz Verein der wissenschaftlich geleiteten zoologischen Gärten der Schweiz. vertrauenswürdige Institutionen Mitglieder: Basel, Bern, Goldau, Gossau, Kerzers, Knies Kinderzoo, La Garenne, Langenberg, Zürich EAZA aus. Es steht für einen zweckbe- European Association of Zoos and Aquaria WAZA World Association of Zoos and Aquariums VdZ Verband stimmten und effizienten Einsatz der Zoologischen Gärten EAZWV European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians SVWZH Schwei- der finanziellen Mittel. zerische Vereinigung für Wild-, Zoo- und Heimtiermedizin IZE International Zoo Educators Association
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