Studienauftrag Sanierung Schwimmbad - Badi Genossenschaft Gommiswald Schlussbericht
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Strittmatter Partner AG Vadianstrasse 37 9001 St. Gallen T: +41 71 222 43 43 F: +41 71 222 26 09 info@strittmatter-partner.ch www.strittmatter-partner.ch Projektleitung Armin Meier dipl. Ing. FH SIA, Raumplaner FSU Raumplaner FSU | REG A dipl. Wirtschaftsingenieur NDS FH Fachbearbeitung Edith Lutz BSc FH in Landschaftsarchitektur Red_final_mk_200903 556/002/400/430/SB_SA_200918.docx
Badi Genossenschaft Gommiswald Inhaltsverzeichnis Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Das Wichtigste in Kürze 4 1 Einleitung 5 1.1 Ausgangslage 5 1.2 Aufgabenstellung 7 2 Organisation Studienauftrag 8 2.1 Veranstalter und Verfahren 8 2.2 Teilnehmende Teams 9 2.3 Beurteilungsgremium 9 3 Zwischenbesprechung 10 3.1 Ablauf 10 3.2 Resultat 10 3.3 Empfehlungen 12 4 Vorprüfung 13 4.1 Prinzip 13 4.2 Ergebnis 13 4.3 Antrag 14 5 Beurteilung 15 5.1 Vorgehen 15 5.2 Beurteilungskriterien 15 5.3 Wertungsrundgänge 16 6 Empfehlung Beurteilungsgremium 17 6.1 Würdigung 17 6.2 Weiterbearbeitung 17 7 Genehmigung 18 7.1 Genehmigung 18 8 Projektbeschriebe 19 © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 3
Badi Genossenschaft Gommiswald Das Wichtigste in Kürze Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Vorgehen Der Studienauftrag wurde im selektiven Verfahren durchgeführt. Fünf Teams konnten ein Projekt ausarbeiten und dem Beurteilungsgremium vorstellen. Erkenntnis Die erste Zwischenbesprechung zeigte die ersten Lösungsansätze für die Auf- gabe auf. Dies zeigte, dass die Aufgabe im Sinne der Bauherrschaft lösbar ist. Resultat Die Ergebnisse der Teams wiesen eine hohe Qualität auf und führten zu einer spannenden, aber schwierigen Entscheidungsfindung. Dank Herzlichen Dank gebührt den teilnehmenden Teams, die mit viel Einsatz eine sensible Aufgabe zu lösen hatten. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 4
Badi Genossenschaft Gommiswald 1 Einleitung Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 1.1 Ausgangslage Situation Die Badi Genossenschaft Gommiswald muss das Freibad in den nächsten Jah- ren sanieren. Neben der technischen Ertüchtigung der Badebecken steht der Ersatz des Kinderplanschbeckens sowie der Garderoben und der Gastronomie / Büro / Infrastruktur im Vordergrund. Die Gemeinde unterstützt diese Ab- sichten. Während die Sanierung des Schwimmbeckens über den ordentlichen Unterhalt erfolgt, sollen die übrigen Infrastrukturen über ein Konkurrenzver- fahren evaluiert werden. Die Badi Genossenschaft erhoffte sich über dieses Verfahren Vorschläge für die Sanierung oder den Ersatz, liess dies den Projekt- verfassern indes offen. Verfahren Der Studienauftrag wurde im selektiven Verfahren durchgeführt und unter- stand dem Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen. Teilnahmebe- rechtigt waren Architekten mit Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz. Die Teambildung mit einem Landschaftsarchitekten wurde vorausgesetzt. Der Ar- chitekt hatte dabei die Federführung. Bearbeitungsgebiet Das Freibad liegt am westlichen Siedlungsrand von Gommiswald an der Birchlistrasse, 8737 Gommiswald. Es befindet sich auf den Parzellen Nrn. 932G (Betriebsgebäude), 732G (Badebecken) und 1174G (Beachvolley- ball). Die Gesamtfläche beträgt rund 8500 m2. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 5
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Orthofoto Abb. 1 Orthophoto mit Lage, Geoportal Oktober 2019 (ohne Massstab) Kirche/Zentrum Gommiswald Abb. 2 Übersicht Badi Für die Richtigkeit und Aktualität der Daten wird keine Garantie übe Massstab 1: 5'000 Es gelten die Nutzungsbedingungen des G Koordinaten 2'719'812, 1'232'550 0 Beckenbereich Garderoben- und Betriebsbereich Freibereich Badebereich: – Kleinkinder-Planschbecken – Rutschbahn Garderoben- und Betriebsbereich – Zugangsbereich © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 6
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht – Verwaltung – Restauration mit Terrasse – Garderoben – Sanitärbereich Freibereich – Liegewiese – Beachvolleyball – Tischtennis 1.2 Aufgabenstellung Umfang Ausser dem Badebecken konnten alle Elemente des Freibads (Infrastrukturge- bäude, Kinderplanschbecken und Umgebung mit Spiel- und Liegeangeboten) saniert oder neu gestaltet werden. Durch den Dialog zwischen der Badi Genossenschaft und den Teams während des Verfahrens sollte eine besonders wirtschaftliche und funktio- nale Lösung entstehen. Anforderungen Es wurde Wert auf ein innovatives und kostenoptimiertes Projekt gelegt. Fol- genden Zielen soll das Projekt genügen: – Funktionalität und Qualität – Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit – Architektur und Einpassung Zeitlicher Ablauf des Wettbewerbs Der Studienauftrag wurde am 1. April 2020 mit der Ausgabe der Studienun- terlagen gestartet. Die Abgabe der Arbeiten erfolgte am 31. Juli 2020. Die Mo- dellabgabe war zwei Wochen nach der Planabgabe. Der Zuschlagsentscheid wurde am 19. August 2020 mit der Beurteilung getroffen. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 7
Badi Genossenschaft Gommiswald 2 Organisation Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Studienauftrag 2.1 Veranstalter und Veranstalterin Veranstalterin des Studienauftrags war die Genossenschaft Badi Gommis- Verfahren wald, Sekretariat, Postfach 44, 8737 Gommiswald. Organisation Die Organisation und Administration des Studienauftrags, die allgemeine Vorprüfung der eingereichten Projekte sowie die gesamte Begleitung lag beim nachfolgenden Planungsbüro. Die Kostenüberprüfung erfolgte durch einen Spezialisten. Strittmatter Partner AG Raumplanung & Entwicklung Vadianstrasse 37 9001 St. Gallen Tel 071 222 43 43 | Fax 071 222 26 09 info@strittmatter-partner.ch www.strittmatter-partner.ch Verfahrensart Die Aufgabenstellung wurde mit einem Studienauftrag im Dialog mit Präqua- lifikation in Anwendung: – von Art. 12 Abs. 1 lit. b und Abs. 3 der interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen vom 15. März 2001 (IVöB, sGS 841.32); – des Einführungsgesetzes zur Gesetzgebung über das öffentliche Beschaf- fungswesen vom 2. April 1998 (sGS 841.1); – der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen vom 21. April 1998 (VöB, sGS 841.11) durchgeführt. Die SIA-Ordnung 143 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe, Ausgabe 2009, des schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins galt subsidiär. Entschädigung Die beauftragten Teams erhielten für ihre Teilnahme und ihre vollständigen Arbeiten je eine pauschale Entschädigung von CHF von CHF 8’000.- exkl. Mehrwertsteuer. Diese Summe wurde nach Abschluss des Studienauftrags ausbezahlt. Die Kosten für die beigezogenen Spezialisten und die aus ihren Arbeiten entstehenden Nebenkosten trugen die Teilnehmer selber. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 8
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 2.2 Teilnehmende Teams Die folgenden Teams unter Federführung des Architekts wurden anhand der Präqualifikation unter 21 Bewerbungen zur Teilnahme ausgewählt und hat- ten die Einladung angenommen: – Christen Architektur GmbH, Oberalpstrasse 35, 7000 Chur und Planungsbüro Wegmüller, Klosters – Jeannette Geissmann Architektur GmbH, St. Leonhardstrasse 63, 9000 St. Gallen und Mettler Landschaftsarchitektur AG, Gossau – KuF Architekten GmbH SIA, Forchstrasse 30, 8008 Zürich und SIMA | BREER GmbH, Winterthur (Nachwuchsbüro) – AMJGS Architektur AG, Abläschstrsse 32, 8750 Glarus und Blum Frei Raum Planung, Schaffhausen – Baumgartner Bär Architekten GmbH, Stauffacherstrasse 175, 8004 Zürich und Hoffmann & Müller Landschaftsarchitektur, Zürich 2.3 Beurteilungsgremium Das Beurteilungsgremium wählte die teilnehmenden Teams gemäss den Eig- nungskriterien aus, diskutierte die einzelnen Projektschritte, legte die jeweili- gen Korrekturvorgaben fest und beurteilte die abgegebenen Arbeiten. Es un- terbreitete einen Katalog mit Anregungen für die weitere Planung. Sachexperten – Luca Colombi, Badi Genossenschaft Gommiswald – Werner Buerli, Gemeinderat Gommiswald Fachexperten – Bernhard Roos, Architekt, Rapperswil – Iris Tijssen, Landschaftsarchitektin, Rapperswil Ersatz Fachexperte – Stanislav Mazura Koch, Architekt, Ernetschwil – Peter Hüppi, Gemeindepräsident Gommiswald Mitglieder mit beratender Stimme – Jacqueline Metzger, Badileiterin Gommiswald – Judith Fritschi, Badi Genossenschaft Gommiswald Fachbegleitung | Moderation – Armin Meier, dipl. Ing. FH SIA, Raumplaner FSU, St. Gallen – Edith Lutz, BSc FH Landschaftsarchitektin, St. Gallen * Fachpreisrichter nach SIA 143 © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 9
Badi Genossenschaft Gommiswald 3 Zwischenbesprechung Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 3.1 Ablauf Die teilnehmenden Teams präsentierten dem Begleitgremium einzeln ihre Leitidee und grundsätzlichen Überlegungen, namentlich anhand der Modell- grundlage und von Konzeptskizzen. Sie konnten Fragen zur Aufgabenstellung und zu den Vorgaben und Grundlagen stellen. Das Beurteilungsgremium diskutierte die verschiedenen Konzepte, prüfte sie mit der Aufgabenstellung und der Kostenvorgabe und legte ergänzende Bear- beitungsschwerpunkte fest. Diese wurden schriftlich festgehalten, mittels ei- nes allgemeinen Teils und separater Hinweise pro Projekt. 3.2 Resultat An der Zwischenbesprechung wurden fünf Projekte vorgestellt, welche alle auf einer landschaftlichen Analyse basieren und zu unterschiedlichen Ansät- zen geführt haben. Alle Projekte hatten jedoch das bestehende Gebäude ab- gebrochen und an erhöhter Lage wieder ersetzt. Die Unterschiede zeigten sich vor allem in der Ausgestaltung der Baute und der Umgebung. Die verschiede- nen Lösungsansätze und die informativen Präsentationen ergaben eine gute Diskussionsgrundlage für einen Vergleich und zur Festigung von offenen Punkten. Abb. 3 Christen Architektur GmbH, Oberalp- strasse 35, 7000 Chur und Planungsbüro Wegmüller, Klosters © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 10
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Abb. 4 Jeannette Geissmann Architektur GmbH, St. Leonhardstrasse 63, 9000 St. Gallen und Mettler Landschaftsarchitektur AG, Gossau Abb. 5 KuF Architekten GmbH SIA, Forchstrasse 30, 8008 Zürich und SIMA | BREER GmbH, Winterthur (Nachwuchsbüro) Abb. 6 AMJGS Architektur AG, Abläschstrasse 32, 8750 Glarus und Blum Frei Raum Planung, Schaffhau- sen © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 11
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Abb. 7 Baumgartner Bär Architekten GmbH, Stauffacherstrasse 175, 8004 Zürich und Hoffmann & Müller Landschaftsar- chitektur, Zürich 3.3 Empfehlungen Die Aufgabenstellung wurde in Absprache mit dem Beurteilungsgremium nach der Zwischenbesprechung u. a. durch Empfehlungen für die Weiterar- beit präzisiert. – Die Badi Gommiswald ist grundsätzlich eine Badeanlage für den Sommer. – Die bestehenden Liegeflächen sollten möglichst nicht reduziert werden. – Die Kasse sollte möglichst bei der Gastronomie angeordnet werden. – Sonnenenergienutzung durfte berücksichtigt werden. – Das Kinderplanschbecken konnte versetzt werden und durfte spielerisch sein. – Die Anlage sollte behindertengerecht sein, vor allem auch die Verbindung von Gebäude und Becken. – Die Anlieferung musste mit Lieferwagen bzw. Rolli bis zum Anlieferungs- eingang funktionieren. – Die kalten Winde sollten berücksichtigt werden. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 12
Badi Genossenschaft Gommiswald 4 Vorprüfung Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 4.1 Prinzip Umfang Die Vorprüfung umfasste gemäss Art. 15 der SIA-Ordnung 143 eine wertungs- freie technische Überprüfung auf die Erfüllung der Programmbedingungen und der gestellten Anforderungen. Als Grundlage der Vorprüfung dienten die Anforderungen: – des Studienauftragsprogramms vom 16. Dezember 2019; – der Fragenbeantwortung vom 22. April 2020 und – die Ergebnisse der Zwischenbesprechung vom 10. Juni 2020. Die Vorprüfung diente dem Beurteilungsgremium zur Bestimmung allfälliger Ausschlüsse sowie Einschränkungen bei der Entschädigung. Durchgeführt wurde die Vorprüfung vom beigezogenen Fachbüro Stritt- matter Partner AG, St. Gallen. Die Kosten wurden vom Büro Bau-Data AG in Buchs überprüft. Inhalt Die Arbeiten wurden in Bezug auf folgende Parameter bis zur Schlusspräsen- tation vorgeprüft: – Kontrolle der formellen Vorgaben – Erfüllung der Aufgabenstellung inkl. Raumprogramm – Kontrolle der speziellen Anforderungen – Kostenüberprüfung durch Kostenplaner 4.2 Ergebnis Abweichungen Innerhalb der gesetzten Frist bis zum 31. Juli 2020 bis 17:00 Uhr wurden die Planmappen sowie das Modell bis zum 14. August 2020 von allen Teilneh- mern abgegeben. Die abgegebenen Projekte umfassten, die im Programm verlangten Unterlagen vollständig und erfüllten somit die formellen Anforde- rungen. Die Berechnungen wurden auf ihre Plausibilität geprüft. Gefundene Abwei- chungen und / oder Fehlberechnungen wurden dabei bezeichnet. Eine Über- sicht zeigte, dass sich alle Projekte im engeren Rahmen der Vorgabe beweg- ten. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 13
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 4.3 Antrag Anträge der Vorprüfungsinstanz Die Vorprüfungsinstanz beantragte dem Beurteilungsgremium, die fünf ab- gegebenen Projekte zur Beurteilung zuzulassen und an alle Büros die volle Entschädigung auszurichten. Abnahme der Vorprüfung Das Beurteilungsgremium war mit der Prüfung und den Ergebnissen einver- standen und folgte den Anträgen. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 14
Badi Genossenschaft Gommiswald 5 Beurteilung Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 5.1 Vorgehen Sitzung Beurteilungsgremium und Schlusspräsentation Das Beurteilungsgremium trat am 19. August 2020 vollständig zur Beurtei- lung der eingereichten Projekte in Gommiswald zusammen. Alle Projekte wurden für die Beurteilung durch das Beurteilungsgremium übersichtlich ausgestellt. Projektprüfung Der Einstieg in die Projektbeurteilung erfolgte durch die Fachexperten. Dabei wurden die Arbeiten detailliert untersucht und je ihre spezifischen Qualitäten hervorgehoben. Anschliessend wurden sie dem Beurteilungsgremium vorge- stellt. Ebenfalls wurden die in der Vorprüfung festgestellten Abweichungen und die Kosten von jedem Projekt aufgeführt. 5.2 Beurteilungskriterien Folgende Beurteilungskriterien waren für die Beurteilung ausschlaggebend, wobei die Reihenfolge weder einer Hierarchie noch einer Gewichtung in der Bewertung entsprach: Situation und aussenräumliche Qualität – Situation, ortsbauliches und freiräumliches Gesamtkonzept; – Architektur, Gestaltung der Baukörper, architektonischer Ausdruck; – Aussenräumliche Qualität. Organisation und innenräumliche Qualität – Erfüllung Raumprogramm; – Funktionalität der betrieblichen Abläufe; – Nutzungs- und Grundrissflexibilität. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit – Erstellungskosten, Betrieb und Unterhalt (Lebenszykluskosten); – Wertebeständigkeit der gewählten Konstruktion und Materialien; – Ökologische Nachhaltigkeit. Gesamteindruck © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 15
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 5.3 Wertungsrundgänge Die Auswahl erfolgte auf der Basis einer umfassenden Diskussion und Bewer- tung der Projekte. In mehreren Rundgängen wurden die Projekte nach den Be- urteilungskriterien beurteilt. Erster Rundgang In einem ersten Rundgang wurden die Projekte hinsichtlich des architektoni- schen Ausdrucks, der betrieblichen Abläufe und des Aussenraums beurteilt. Dabei war die spürbare Stimmung und erforderliche Sensibilität für diesen Ort sehr entscheidend. Da sich die Projekte alle im vorgegebenen Kostenrah- men befanden, konnte sich das Beurteilungsgremium vor allem auf die Quali- tät konzentrieren. Die Neubauten wiesen einen unterschiedlich architektonischen Ausdruck auf. Vor allem auch die Anordnung der Aussenterrasse wurde vom Raumge- fühl her verschieden wahrgenommen. Die Rampe sowie das Kinderplanschbe- cken befand sich mehrheitlich im Norden, wobei das Spielfeld im Nordwesten wie auch im Süden angeordnet wurde. Die feinen Unterschiede lagen vor al- lem in der Erschliessung sowie in der subtilen Ausarbeitung der Anlagen. Nach einer ersten Bewertung entschied sich das Beurteilungsgremium, fol- gende Projekte in die engere Wahl zu nehmen: – Team Jeanette Geissmann Architektur GmbH und Mettler Landschaftsar- chitektur – Team Baumgartner Bär Architekten GmbH und Hoffmann & Müller Land- schaftsarchitekten Zweiter Rundgang; Auswahl Die zwei verbliebenen Projekte wurden miteinander verglichen und nochmals auf ihre Qualitäten untersucht. Auf Grund der Beurteilungskriterien wurde das für die Aufgabenstellung am besten geeignete Konzept gesucht und für die Weiterbearbeitung ausgewählt. Nach intensiver Diskussion und Abwä- gung sowie einer Besichtigung vor Ort, hat sich das Beurteilungsgremium ein- stimmig für nachfolgendes Projekt entschieden: – Team Jeanette Geissmann Architektur GmbH und Mettler Landschaftsar- chitektur Das Beurteilungsgremium empfiehlt einstimmig das Projekt vom Team Jea- nette Geissmann Architektur GmbH und Mettler Landschaftsarchitektur zur Weiterbearbeitung. Die im Projektbeschrieb enthaltenen Empfehlungen sind bei der weiteren Bearbeitung zu beachten. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 16
Badi Genossenschaft Gommiswald 6 Empfehlung Beurteilungsgremium Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 6.1 Würdigung Das Beurteilungsgremium konnte feststellen, dass die Projektverfasser auf Grund ihrer eingehenden und sorgfältigen Analysen zu fünf eigenständigen, interessanten Lösungsansätzen gekommen sind. Die Projekte sind prägnant, mit einem eigenständigen, architektonischen Ausdruck und erfüllen im We- sentlichen die funktionale Aufgabe. Die unterschiedlichen Lösungsansätze gaben dem Beurteilungsgremium eine gute Diskussionsgrundlage und halfen in der Entscheidungsfindung. Den Projektteams danken wir ganz herzlich für ihren Einsatz und wünschen wei- terhin gutes Gelingen in der Bearbeitung von Projekten. 6.2 Weiterbearbeitung Neben den im Projektbeschrieb enthaltenen Empfehlungen sind bei der wei- teren Bearbeitung insbesondere folgende Punkte zu beachten: 1. Die Kompaktheit des Sportbereichs mit Beachvolleyball, Fussballwiese und Tischtennis muss überprüft werden. 2. Der Spielbereich mit Spielgeräten und Wasserlandschaft muss in der Lage angepasst werden. 3. Der Kassenbereich muss überprüft werden. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 17
Badi Genossenschaft Gommiswald 7 Genehmigung Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht 7.1 Genehmigung Das Beurteilungsgremium erklärt sich mit dem Beurteilungsbericht einver- standen, hat diesen am 19. August 2020 im Grundsatz genehmigt und redak- tionelle Ergänzungen und Korrekturen auf dem Korrespondenzweg nach der Beurteilung gutgeheissen: Gommiswald, 19. August 2020 Beurteilungsgremium Luca Colombi .............................................................. Werner Buerli ...................... ........................................ Bernhard Roos .............................................................. Iris Tijssen .............................................................. Stanislav Mazura .............................................................. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 18
Badi Genossenschaft Gommiswald 8 Projektbeschriebe Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Jeanette Geissmann Archi- Die Welle Das bestehende Gebäude wird abgebrochen und durch einen Neubau in Holz- tektur GmbH bauweise ersetzt. (Weiterbearbeitung) Architekt: St. Leonhardstrasse 63 Das neue Gebäude besteht aus zwei Volumen, wobei eines für die Badegäste 9000 St. Gallen und eines für die Betreiber bestimmt ist, zusammengefasst unter einem gros- Projektleitung: Jeannette Geissmann Mitarbeit: Sandra da Silva Soares, Mo- sen Dach. Der gedeckte Aussenbereich bildet einen Weg, dessen Form aus der ritz Wick, Yves Raschle Grundrissfigur des Schwimmbeckens abgeleitet wird und der zwischen den beiden Körpern hindurchführt. Die Form des Wassers als bewegendes Ele- Landschaftsarchitekt: Mettler Landschafts- architektur AG Gossau / Berlin ment wird sinnbildlich in die Bewegung der Gäste übersetzt. Projektleitung: Rita Mettler Mitarbeit: Marek Langner, Duygu De- Das grosse Dach fasst dabei das Gebäude zusammen und differenziert ver- mir schiedene Bereiche. Über dem Zugangsbereich und der Terrasse sind Brise- Soleil-Lamellen vorgesehen. Die erhöhte Lage des Badehauses bietet den Be- treibern, wie auch den Gästen eine gute Übersicht über die Anlage und die umgebende Landschaft. Der einladende, gedeckte Eingang mit direktem Blick auf die Kasse empfängt den Besucher und führt ihn geschickt ins Zentrum der Anlage. Von dort aus sind Garderoben und die verschiedenen gut proportionierten Aussenbereiche mit hohen Aufenthaltsqualitäten erreichbar. Die Küche mit der Theke befin- det sich übersichtlich im Zentrum der Anlage. Auf der Rückseite ist die Anlie- ferung folgerichtig angeordnet. Veloabstellplätze begleiten die Eingangssitua- tion. Die Holzkonstruktion besteht aus einer Primärkonstruktion aus Rahmen mit Brettschichtholz. Vorgefertigte Wand- und Dachelemente bilden die Sekun- därkonstruktion, welche jeweils zwischen die Brettschichtholzrahmen ge- spannt sind. Die Wand- und Deckenelemente übernehmen die statische Aus- steifung. Durch die unterschiedlichen Spannweiten der Rahmen entsteht un- ter dem Dach eine wellenförmige Bewegung, die ebenfalls einen Bezug zur Nutzung als Badehaus schafft. Die Fassadenbekleidung besteht aus einer ver- tikalen Fichtenschalung, den inneren Wandverkleidungen aus lasierten OSB- Platten und der Bodenkonstruktion als Monobetonplatte. Das Projekt «Welle» besticht durch einen eleganten, zeitgemässen und funk- tionellen Beitrag zur gestellten Aufgabe. Den Verfassern ist es auf selbstver- ständliche Art und Weise gelungen, einen Baukörper zu entwickeln, der sich gut ins Landschaftsbild einordnet und einen Bezug zum grossen Schwimmbe- cken schafft. Die Situierung des Gebäudes reagiert auf die Topographie des © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 19
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Geländes, dieses fügt sich im Übergang zum Freiraum nahtlos und harmo- nisch ein. Die Erschliessung ist effizient und einladend. Durch die Form der Baukörper entstehen für den Gastrobereich attraktive Aussenbereiche mit grosser Aufenthaltsqualität. Von diesen werden Ausblicke auf den Badebe- reich und in die Landschaften freigegeben. Die betrieblichen Abläufe sind gut gelöst. Einzig die Kasse sollte mit besserem Sichtbezug zum Gastrobereich or- ganisiert werden, da diese von denselben Personen bedient wird. Die wellenförmig auskragenden Brettschichtträger bilden das architektoni- sche Rückgrat dieses Entwurfes. Das einfache Tragsystem mit seiner Nut- zungs- und Raumflexibilität verspricht eine wirtschaftliche Bauweise. Es stellt sich jedoch die Frage, ob mit den Brise-Soleil-Lamellen die gewünschte Be- schattung im Terrassenbereich erzielt werden kann. Allenfalls würde eine ge- schlossene Überdeckung den architektonischen Ausdruck sogar noch stärken. Mit dem grossen und ausladenden Dach, den somit geschützten Fassadentei- len und dem Baumaterial Holz überzeugt das Projekt auch bezüglich Nachhal- tigkeit. Die Dachkonstruktion ist zudem prädestiniert für eine Solaranlage. Freiraum Die freiräumliche Gliederung der Anlage ist sinnfällig und stimmig organi- siert. Über eine klare und gezielt geführte Eingangssituation gelangt man auf eine grosszügige Terrassenanlage mit differenzierter Charakteristik. Neben gedeckten Sitzmöglichkeiten nahe am Kiosk kann man ebenso einen Platz zum Sonnenbaden wie auch ruhigere Sitzplätze auf der nördlichen Fläche aufsuchen. Das Zusammenspiel der Gebäudevolumen und der Terrassenflä- chen bietet eine atmosphärisch stimmige Gesamtwirkung. Eine Rampenanlage verbindet die Terrasse schwellenlos mit den Schwimmbe- cken; eine direkte Treppenanlage bietet hier integriert die direkte Wegever- bindung. Die angrenzende Liegewiese wird zur besseren Nutzbarkeit topogra- fisch überzeichnet. Kleine Treppenanlagen verbinden hier die Ebenen. Im Norden wird eine dichte Spiellandschaft etabliert. Neben dem neu ange- legten Kinderschwimmbad mit Wasserspiel finden sich diverse ergänzende Spielangebote wie Brunnen, Kletterelemente oder Schaukel. Im Süden der Anlage werden sehr konzentriert die sportiven Angebote wie Fussball, Beachvolleyball oder Tischtennis zusammengefasst. Die übrigen Flächen werden den Badegästen als Liegeflächen angeboten und teils mit spielerischen Elementen, wie Liegesteine, aufgewertet. Im Bereich des Gewässerabstandes sind die gezeigten Spielangebote so nicht realisierbar. Eine gesamthafte Spiellandschaft mit Geräten und Wasserele- menten in einem sehr natürlichen Abbild wäre wünschenswert. Die sehr dicht angeordneten Sportangebote scheinen sich gegenseitig zu konkurrieren. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 20
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Insgesamt ist das Projekt für diesen Ort ein sehr sorgfältig ausgearbeiteter Entwurf mit schönen Qualitäten, der den Badegästen viel Freude bereiten wird. Ausladend ist einladend! Modell Ansicht Südwest Modell Ansicht Südost © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 21
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Situation Schnitt Ost-West © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 22
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Konzept Grundriss © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 23
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Konstruktion © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 24
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Ansicht Ost Ansicht West Konstruktion © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 25
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Visualisierung Eingang © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 26
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Baumgartner Bär Architek- Das bestehende Gebäude wird abgebrochen und durch einen eingeschossi- gen Pavillon-Neubau in Holzbauweise ersetzt. ten GmbH SIA Architekt: Stauffacherstrasse 175 Das neue Gebäude besteht aus zwei versetzten Gebäudetrakten, welche mit 8004 Zürich Projektleitung: Michèle Bär, Nicole Baum- einem Flachdach über beide Teile verbunden sind. Im vorderen Teil sind die gartner Garderoben und der Sanitärbereich untergebracht, im hinteren Teil der Gast- robereich und die Werkstatt. Zwischen den beiden Körpern ist der Eingangs- Landschaftsarchitekt: Hoffmann & Müller bereich positioniert. Der Zugang zur Badi erfolgt über einen gestalteten Vor- Landschaftsarchitektur, Zürich Spezialist: Beck Schwimmbadbau AG, platz mit einer Bauminsel und Veloparkplätzen. Der Besucher gelangt so auf Winterthur die grosszügige, gedeckte Terrasse auf der Westseite der Anlage, welche von Stützen gerahmt wird. Zusätzlich zu den überdachten Sitzplätzen sind wei- tere Sitzgelegenheiten und Tischtennistische vorgesehen, welche mit Sonnen- schirmen und Lichterketten ergänzt werden können. Der Pavillonbau ist als Holzbau konzipiert. Die Struktur auf einem 2.5 m Achs- mass basierend. Die Trennwände sind nichttragend und können nach Bedarf verschoben werden. In der Schicht der Holzträger werden Oblichter platziert. Diese dienen zur natürlichen Belichtung sowie der natürlichen Belüftung der Räume. Der Charakter des Gebäudes ist durch das natürliche und roh belas- sene Material Holz geprägt. Eine unbehandelte Stülpschalung schützt die tra- gende Rahmenkonstruktion. Auf dem Dach, welches extensiv begrünt ist, wird eine Photovoltaik-Anlage und eine Solarthermieanlage für die Warm- wassererzeugung platziert. Basis des Holzbaus bildet eine durchlaufende Mo- nobetonplatte, welche Innen und Aussen verbindet. Die ökologische Nachhal- tigkeit ist gegeben. Grundsätzlich ist die Anlage gut konzipiert und auch der Standort ist richtig gewählt. Die Räumlichkeiten sind funktional und praktisch angeordnet und entsprechen den Vorgaben. Die Windsituation der Aussenplätze wurde er- kannt und mit einem verschiebbaren Element berücksichtig. Der Eingangsbe- reich ist grosszügig und einladend gestaltet. Die Struktur des Gebäudes wirkt schlicht, jedoch mit den gewählten Materialien der Fassade und des Bodens zu schroff und industriell. Freiraum Über den Vorplatz gelangt man gezielt geführt und stimmig in die Badean- lage. Differenziert gestaltete Terrassenbereiche heissen den Besucher will- kommen und bieten neben sonnigen und schattigen Sitzplätzen einen Be- reich für Tischtennisplatten. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 27
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Der bestehende Treppenweg wird durch eine in die Spiellandschaft integrier- te Rampe ergänzt. Die Spiellandschaft entlang der Bachgehölze zeigt sich landschaftlich verspielt und vielseitig. Die Verlegung der Fussballwiese in den Nordwesten der Anlage entlastet die grossen zusammenhängenden Liegeflächen. Die Anlage ist gesamthaft zurückhaltend, sinnfällig und sehr stimmig organi- siert. Das Projekt überzeugt wohl die gestellten Vorgaben und ist gut konzipiert. Die gewählten Materialien und die Schlichtheit wirken jedoch zu grob. Die An- lage erscheint zu urban und konnte daher für die ländliche Gegend wie Gom- miswald nicht gänzlich überzeugen. Modell Ansicht Südwest Modell Ansicht Südost © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 28
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Situation Westansicht © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 29
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Südansicht Eingangssituation © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 30
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Grundriss Nordansicht Ostansicht © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 31
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Detailansicht Schemaschnitt Kinderplanschbecken © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 32
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Schnitt Nord-Süd Schnitt Ost-West © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 33
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht AMJGS Architektur AG Giselle Das bestehende Gebäude wird abgebrochen und durch Neubauten in Holz- Architekt: Abläschstrasse 32 8750 Glarus bauweise ersetzt. Projektleitung: Nikolas Wälli Mitarbeit: Anja Meyer, Judith Gessler, Zwei neue Volumen werden in Form von seitlich versetzten Pavillions mit Sat- Sophia Begun teldach vorgeschlagen, das eine mit Garderoben und Werkstatt, das andere Landschaftsarchitekt: Blum Freiraumpla- mit Kassa und Gastrobereich. Zwischen den beiden Gebäuden ist ein offener, nung, Schaffhausen nicht überdeckter Zugang zur Badeanlage geplant. Dem Zugang vorgelagert Projektleitung: Catherine Blum befindet sich ein grosszügiger Vorbereich mit den Velostellplätzen. Spezialist: 3-Plan Haustechnik AG, Winterthur Der Eingang führt den Besucher zentral in die Anlage und von dort direkt in ei- nen hallenartigen Innenhof mit darum herum gruppierter Garderobenanlage. Im anderen Pavillon liegt der Gastrobereich mit vorgelagerter Terrasse. Eben- falls ist ein Terrassenbereich entlang des Garderobenpavillons vorgesehen. Die Konstruktion besteht aus einem gedämmten, vorfabrizierten Holzbau, der auf einer massiven Sockelplatte aus Monobeton steht. Die Satteldacheindeckung besteht aus einem Titanzink-Doppelfalzdach, die Fassadenverkleidung aus einer vertikalen Bretterschalung. Im Innern kommen Eternitplatten zur Anwendung. Der Standort des neuen Gebäudes innerhalb der Anlage ist richtig gewählt. Das umgesetzte Raumprogramm entspricht den Vorgaben und die betriebli- chen Abläufe sind funktional angeordnet. Der Bademeister ist allerdings zu peripher angeordnet. Die vorgelagerten, meist ungedeckten Terrassen lassen räumlich wie auch gestalterisch im Übergang zum Bade- und Liegebereich ge- wünschte Aufenthaltsqualitäten als Begegnungsort vermissen. Architekto- nisch, wie auch konstruktiv wird die Dachform in Frage gestellt (Vordach in Form und Funktion unentschieden, Hauptdach formfremd, dunkler Giebel, Gastroteil fraglich). Den Verfassern gelingt es weder durch den architektonischen Ausdruck des Gebäudes noch durch die Aussengestaltung, einen einladenden Aufenthalts- ort für Badegäste zu schaffen. Freiraum Die landschaftliche Anlage wird mit konzentrierten Eingriffen gestaltet. Ne- ben der Eingangssituation mit Terrasse bilden zwei weitere ‘Inseln’ Schwer- punkte. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 34
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Die Eingangssituation wirkt durch die beidseitige Veloparkierung etwas zu- rückgestellt. Die Sitzplätze auf den Terrassenflächen bieten kaum Varianz und wenig Aufenthaltsqualität. Zwischen der Terrasse und den Schwimmbecken werden zwei Wegeverbin- dungen angeboten – eine schwellenlose Rampe und eine direkte Treppenan- lage. Ein vielseitiges Spiel- und Planschangebot für Kinder wird konzentriert im Nordwesten angeboten. Eine räumliche Nähe zur Terrassenanlage wäre hier wünschenswert gewesen. Im Süden der Anlage werden konzentriert die Sportangebote platziert. Das Konfliktpotenzial zwischen Fussballspiel und Liegewiese bleibt ungelöst. Gesamthaft kann die Platzierung und Organisation der freiräumlichen The- men nur bedingt nachvollzogen werden. Ein landschaftlicher Umgang in der Ausgestaltung der Anlage wird etwas vermisst. Das Projekt vermag den qualitativen Anforderungen für diesen Ort aus ge- nannten Gründen für die Endrundendiskussion nicht zu überzeugen. Modell Ansicht Südwest © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 35
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Modell Ansicht Südost Situation © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 36
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Schnitt Kinderbecken und Ansicht Nord-West Schnitt Fassade Garderobentrakt Ansicht © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 37
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Grundriss Längsschnitt © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 38
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Querschnitt Eingang Querschnitt © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 39
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht KuF Architekten GmbH SIA Das bestehende Gebäude wird durch einen ein- und zweigeschossigen Neu- bau in Holz ersetzt. Architekt: Forchstrasse 30 8008 Zürich Projektleitung: René Frey Die neue Anlage setzt sich aus zwei freistehenden Gebäuden zusammen. Mitarbeit: Christian Käser, Silvio Koch Beide Gebäude verfügen über ein begrüntes Flachdach. Der Zugang zur Badi erfolgt über einen gefassten Platz und Veloparkplätze, welche auch hinter Landschaftsarchitekt: Sima Breer GmbH Landschaftsarchitektur dem Gebäude platziert sind. Zwischen den beiden Körpern ist ein offener Ein- Projektleitung: Rolf Breer, Tanja Oehninger gangsbereich, welcher an der Kasse vorbei führt. Im zweigeschossigen Teil sind Garderoben, Sanitärbereich und die Werkstatt untergebracht. Im einge- schossigen Teil der Gastro- und Kassenbereich. Die rückwärtige Anlieferung erfolgt zwischen den Veloparkplätzen und dem Gebäude. Der gedeckte Aus- senbereich auf der Südseite schafft ein grosszügiges Sitzplatzangebot. Dieser kann zusätzlich auch mit Sonnenmarkisen und Sonnenschirmen beschattet werden. Die Innenräume werden durch räumliche Offenheit mit natürlichen Materialien ausgeführt. Die Gebäude sind als Holzbau konzipiert und zum Teil mit einer vertikalen Holzschalung verkleidet. Der Garderobentrakt fällt durch die offene Lamellen- fassade auf und dient als eine natürliche Belichtung und Belüftung der Räume. Das Dach wird mit einer Holzkonstruktion projektiert und begrünt. Das Konzept ist mit einem regelmässigen Raster beim Grundriss und den Fas- saden flexibel transformierbar. Durch die zwei Geschosse weisen die Gebäude eine geringere Nutzfläche auf. Jedoch erscheint gerade dieser Garderobenteil in der Höhe zu wuchtig und auch dessen Lage wirkt wie ein Fremdelement ohne richtigen Zusammenhang zur Gesamtanlage. Die offene Lamellenfassa- de wirft in deren Funktion (bei den verschiedenen Witterungsverhältnissen) funktionelle Fragen auf. Die Garderobe, WC und Duschen im oberen Stock er- weisen sich als etwas abseits. Freiraum Über einen grosszügigen Vorplatz mit Bauminsel und Veloparkierung wird man in Richtung Norden in die Badeanlage geführt. Die nordseitige, grössten- teils gedeckte Terrasse orientiert sich nur teilweise der Badi zugewandt. Der bestehende Treppenweg zu den Wasserbecken bleibt erhalten. Ergänzt wird dieser mit einer schwellenlosen Wegeführung, welche in eine Spielland- schaft eingebettet ist. Das neue Kinderplanschbecken steht in direkter Bezie- hung zur Terrasse. Das Fussballfeld und die Tischtennisplatten werden zugunsten der Liegewie- sen im Nordwesten der Anlage angedacht. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 40
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Verschiedene Bauminseln strukturieren die Freiräume und zeichnen eine landschaftliche, parkähnliche Gestaltung. Der Gesamteindruck zeigt einen sensiblen Umgang mit dem Bestand und eine bedachte Weiterentwicklung. Obwohl das Projekt sich mit den zwei Geschossen von den anderen Projekten unterscheidet, vermag es den gestellten Anforderungen aufgrund den er- wähnten Ausführungen für die Endrundendiskussion nicht zu überzeugen. Modell Ansicht Südwest Modell Ansicht Südost © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 41
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Situation Querschnitt Restaurant © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 42
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Grundriss © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 43
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Fassadenansicht Konstruktionsschnitt © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 44
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Obergeschoss Querschnitt Garderobe © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 45
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Westfassade © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 46
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Christen Architektur GmbH Strandhaus Das bestehende Gebäude wird abgebrochen und durch einen Neubau in Holz- Architekt: Oberalpstrasse 35 7000 Chur bauweise an gleicher Stelle ersetzt. Projektleitung: Adrian Christen, Daniel Wegmüller Die neue Anlage ist in Form von aneinanderreihenden Badehäusern mit ex- Mitarbeit: Pascal Schibler, Jana Donia, tensiv begrünten Satteldächern konzipiert. Zwei seitlich versetzte und farblich Gabor Gynese Landschaftsarchitekt: Planungsbüro Weg- differenzierte Gebäudeköper mit Garderoben und Gastrobereich gliedern die müller, Klosters Anlage. Dazwischen liegt der überdachte und zentrale Eingangsbereich mit Projektleitung: Caroline Zollinger Kassenanlage. Eine vorgelagerte, aneinandergereihte höhere Satteldachkon- Spezialist: Jenzer + Partner AG struktion bildet den gedeckten und geschützten Terrassen- und Zugangsbe- reich. Die hohen überdachten Aufenthaltsbereiche werden mit zusätzlichen Ausstellstoren vor Sonneneinstrahlung geschützt. Zusätzlich zu den über- dachten Sitzplätzen sind offene Sitzgelegenheiten und Platz für Tischtennisti- sche vorgesehen. Die Strandhausbauten werden in weisslasierter Träger-Stützenkonstruktion mit gedämmten Holzementen auf einer massiven Bodenplatte aus Beton mit PU-Beschichtung erstellt. Die Fassaden sind mit horizontaler farbiger Bretter- schalung gestaltet. Gesamthaft ist die Anlage gut situiert und klar strukturiert. Betrieblich ist sie gut aufgebaut. Der Zugang mit Wendeplatz und Velostellplätzen ist effizient gelöst. Anlieferungen erfolgen von der Rückseite. Die Aufenthaltsbereiche im Gastrobereich sind grosszügig bemessen. Die Höhe der luftigen Überdachung scheint für den Ort eher überdimensioniert und in der Konstruktion aufwän- dig. Badehäuser, wie sie an vielen nördlichen Stränden anzutreffen sind, ist wohl ein interessanter Architekturansatz. Fraglich ist, ob Gommiswald dafür der richtige Ort ist. Konstruktiv ist der Vorschlag mit den begrünten, oekologisch wertvollen Dächern bezüglich Kosten eher aufwändig und im Betrieb unter- haltsintensiv. Freiraum Der Zugang zur Anlage wird sehr offen und grosszügig gestaltet. Zwischen den beiden Gebäudevolumen gelangt man auf eine grosszügige Terrassensi- tuation mit Schatten- und Sonnenplätzen. Vor der Terrasse liegt die grosszügige, topographisch abfallende Liegewiese mit locker gestreuten Gehölzen. Am nördlichen Rand der Anlage verläuft eine © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 47
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht schwellenlose Verbindung zu den Wasserflächen, während eine Treppenan- lage in Flucht der Eingangssituation die direkte Verbindung ermöglicht. Angrenzend an die Schwimmbecken und an Stelle des bestehenden Kinderbe- ckens wird eine neue, vielseitige und dichte Spiellandschaft geschaffen. Im Westen der Wasserbecken ergänzt eine Kletterlandschaft das Spielangebot. Im Süden der Anlage wird neben Slackline-Parcour und Beachvolleyballfeld die Fussballwiese organisiert. Die Anlage ist in grossen Teilen sehr harmonisch organisiert, vor allem im Be- reich der Terrasse mit Liegewiese und Wegeführung. Bei den Spielangeboten wäre eine lokale Konzentration zugunsten mehr Lie- gefläche sowie eine natürlichere Ausdrucksweise wünschenswert gewesen. Obwohl die Verfasser mit dem etwas eigenwilligen Projekt einen interessan- ten Beitrag ausgearbeitet haben, vermag das Projekt mit den Strandhäusern an diesem Ort nicht zu überzeugen. Modell Ansicht Südwest © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 48
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Modell Ansicht Südost Situation © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 49
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Grundriss Längsschnitt Querschnitt © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 50
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht Südfassade Westfassade © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 51
Badi Genossenschaft Gommiswald Studienauftrag Sanierung Schwimmbad Schlussbericht © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 19. August 2020 Seite 52
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