SWISSBAU 2020 SPANNUNGSFELD: TRINKWASSERHYGIENE IM GEBÄUDE - Dienstag, 14. Januar 2020 13.45 - 14.45 Uhr
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SWISSBAU 2020 SPANNUNGSFELD: TRINKWASSERHYGIENE IM GEBÄUDE Dienstag, 14. Januar 2020 13.45 – 14.45 Uhr
Spannungsfeld: Trinkwasserhygiene im Gebäude Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE Franziska Rölli Wissenschaftliche Mitarbeiterin T direkt +41 41 349 38 44 Franziska.Roelli@hslu.ch Horw 14. Januar 2020
Die Ansprüche an das Trinkwasser nehmen zu… Folie 3, Bildquelle: https://www.wissen-fuer-wasser.de/ueber-uns/18.html
Die Ansprüche an das Trinkwasser nehmen zu… Komfort Kosten Vervielfachung der Entnahmestellen pro Grundsätzlich so Person günstig wie möglich Flächendeckend Kalt- Investition primär UND Warmwasser in die sichtbare Ausstattung & Definierte Ausstoss- Design zeiten Hygiene Ressourcenschutz: Energie Ressourcenschutz: Wasser Druck für Senkung des Energie- verbrauchs für die Druck zum Warmwasserauf- Wassersparen bereitung wächst mittels Durchfluss- Druck für Nutzung begrenzern erneuerbarer Energie mittels «neuer» Technologien Folie 4, Bildquellen: https://www.gruenspar.de/blog/2014/07/30/wasser-sparen-wie-finde-ich-den-richtigen-strahlregler/, https://www.niedermann-ag.ch/referenzen/badumbauten/badewelten, pixabay.com, https://www.bauundhobby.ch/bad-sanitaer/brausen-armaturen/duschbrausen-schlaeuche/duschbrausen/wassersparbrause-eco-12in/p/4230400
Hygiene Massnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (TBDV): 1’000’000 1’000 Zellen Zellen Treten hygienische Probleme auf, x 1000 können diese jedoch oft nicht mit der menschlichen Sensorik wahrgenommen werden. Folie 5, 15.01.2020
Trinkwasser lebt… Wasserführende Systeme sind niemals steril! Verschiedenste Mikroorganismen gehören zur normalen Trinkwasserflora. ~ 1µm Folie 7, 15.01.2020
Häufigkeit und Vielfalt von Bakterien im Trinkwasser Ca. 200 – 10’000 Arten in Abhängigkeit verschiedenster Faktoren Biofilmphase: 10’000 – 10’000’000 > 95 % der Bakterien/cm2 Bakterien leben im Biofilm Bild: F. Hammes 1 cm2 Wasserphase: 1’000 ----– 100’000 Bakterien/mL 1 mL Problematisch sind die Mikroorganismen, die Krankheiten auslösen können Krankheitserreger (Pathogene). Folie 8, 15.01.2020
Krankheitserreger im Trinkwasser Fakultativ oder obligat pathogene Mikroorganismen, die in ein Verteilsystem eingetragen werden und/oder aufwachsen können umfassen sowohl Bakterien, wie auch Pilze, Protozoen und Viren. Besonders relevant für die Trinkwasserverteilung im Gebäude sind Pseudomonas aeruginosa und Legionella spp. Bakterien Pilze Protozoen (Viren) Pseudomonas aeruginosa Aspergillus fumigatus Acanthamoeba T4 Mimivirus and A. terreus Balamuthia mandrillaris Mamavirus of Legionella spp. Candida albicans Naegleria fowleri amoebae Non-tuberculous mycobacteria C. parapsilosis Acanthamoeba Norovirus Exophiala dermatitidis Vahlkampfia Rotavirus Acinetobacter baumannii Vannella spp. Adenovirus Aeromonas hydrophila Vermamoeba Enterovirus ARB* (e.g. Afipia, Bosea, Parachlamydia) vermiformis Giardia spp. Enterococcus spp. Cryptosporidium spp. E. coli (toxigenic strains) Listeria monocytogenes Staphylococcus aureus Stenotrophomonas maltophili Shigella spp., Vibrio Cholerae Clostridium spp. (spp. = Species Pluralis) Folie 9, Quellen: Ashbolt, N. J. (2015). "Microbial Contamination of Drinking Water and Human Health from Community Water Systems." Current Environmental Health Reports 2(1): 95-106 BAG (2010) Anerkannte Aufbereitungsverfahren für Trinkwasser. BBL, S 08.10 1200 d 400 f 100i 40EXT1011.
Legionellen?! Umweltbakterium, das weit verbreitet ist und z.B. natürlicherweise in Grund- und Oberflächengewässern vorkommt, aber auch in Erde / Kompost Die Bedingungen in künstlich geschaffenen Umgebungen erhöhen in der Regel das Risiko für eine Vermehrung der Legionellen − Lauwarme Temperaturen − Längere Stagnationszeiten (verminderter Wasseraustausch) − Erhöhtes Nährstoffangebot und ausgeprägte Biofilme Inhalation von Legionellen-haltigen Aerosolen kann zu einer Legionellose-Infektion führen Risikofaktoren: u.a. Geschlecht, Alter, Immunsystem, Lebensstil Folie 10, Bildquelle: http://www.vdh.virginia.gov/environmental-epidemiology/legionellosis/
Legionellen beschäftigen… Blick Aargauer Zeitung Tagesanzeiger SRF Neue Züricher Zeitung 20min Artikel vom 27.1.2018 im 20min: fast 500 Kommentare das Thema bewegt… Folie 11, 15.01.2020
Herausforderung Relevanz? 1. Zusammenhang zwischen Ursache und Symptomen/Folgen nicht gleich offensichtlich wie z.B. bei einem Brand oder mit Fäkalbakterien kontaminiertem Wasser 2. Zwei Krankheitsbilder werden unterschieden, Infektionsfälle werden jedoch oft nicht erfasst: Pontiac-Fieber Grippe-Symptome nicht meldepflichtig (RKI-Schätzungen: 10-100x häufiger als Legionärskrankheit v.a. wirtschaftlicher Schaden) Legionärskrankheit schwere Lungenentzündung mit einer Mortalitätsrate von ca. 5 – 15 % meldepflichtig, aber hohe Dunkelziffer! 3. Anzahl gemeldeter Legionärskrankheits- Fälle nimmt zu, u.a. auch in der Schweiz: Folie 12, 15.01.2020
Herausforderung Infektionsquellen? 1. Mögliche Infektionsquellen bekannt und nachgewiesen, u.a.: Duschen / Bäder / Whirlpools Kläranlagen Warm- und Kaltwasserinstallationen Rückkühlwerke / Kühltürme / RLT-Anlagen Autowaschanlagen Erde / Kompost 2. Jedoch wenig über ihre Relevanz im Zusammenhang mit Infektionen bekannt Das Zurückführen einer Erkrankung auf Quelle sehr schwierig, aufwändig und kostenintensiv (Bsp.: in einer niederländische Studie mit fast 2‘000 Patienten konnten in nur 2 % der Fälle die Infektionsquelle nachgewiesen werden) Epidemien treten meist im Zusammenhang mit Rückkühlwerken / Kühltürmen auf (zeitlich und örtlich gehäufte Anzahl Fälle) Der Grossteil der Infektionen tritt jedoch als Einzelfälle, vermutlich mit einer Infektionsquelle im Privatbereich auf, wie z.B. während dem Duschen (RKI) Einführung eines Legionellen-Höchstwertes für Dusch- und Badewasser in der Schweiz im Jahr 2017 Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (TBDV) Folie 13, 15.01.2020
Prävention / Sanierung? 1. Die wichtigsten Hebel leiten sich von den Faktoren ab, die die Vermehrung / Abtötung von Legionellen beeinflussen 2. Die Massnahmen zur nachhaltigen Prävention / Sanierung müssen mit voller Konsequenz umgesetzt werden (Bsp.: eine «übersehene» Totleitung kann den sonst betriebenen Aufwand zunichte machen) Folie 14, 15.01.2020
Temperatur Bakterien Die Temperatur hat einen grossen Einfluss darauf, ob Mikroorganismen überleben und sich vermehren können. Grundsätzlich können im Zusammenhang mit Legionellen drei Temperaturbereiche unter- schieden werden, die Grenzen sind jedoch fliessend, da noch von weiteren Faktoren abhängig: − Abtötende Wirkung (thermische Desinfektion) 60 °C: wenige min Expositionszeit wichtig 50 °C: mehrere h − Suboptimale Wachstumstemperaturen, < 25 °C aber Existenz möglich (VBNC) > 42 °C − Optimale Wachstumstemperaturen 25 – 42 °C Wichtigkeit der Systembetrachtung: − Temperaturüberlegungen für alle Systemteile bis zur Entnahmestelle − Temperaturdynamiken miteinbeziehen − andere Faktoren miteinbeziehen Folie 15, 15.01.2020
Stagnation Bakterien Durch die regelmässige Nutzung an den Entnahmestellen können längere Stagnationszeiten vermieden werden. Dadurch werden u.a.: regelmässig Bakterien und Nährstoffe aus dem System geschwemmt Temperaturen im Kaltwasser abgekühlt, um einer Vermehrung entgegen zu wirken die Temperaturen im Warmwasser erhöht und somit thermische Desinfektionseffekte erzielt die Biofilmbildung durch die Scherkräfte besser kontrolliert Folie 16, 15.01.2020
Stagnation Bakterien Durch die regelmässige Nutzung an den Entnahmestellen können längere Stagnationszeiten vermieden werden. Dadurch werden u.a.: regelmässig Bakterien und Nährstoffe aus dem System geschwemmt Temperaturen im Kaltwasser abgekühlt, um einer Vermehrung entgegen zu wirken die Temperaturen im Warmwasser erhöht und somit thermische Desinfektionseffekte erzielt die Biofilmbildung durch die Scherkräfte besser kontrolliert 24 h Stagnation ¦ ¦ Zunehmende Stagnationsdauer 6.5 Hose F - 2 Hose F - 3 1066 Planktonische Duschschlauch log[TZZ/mL] Bakterien 5.5 mit viel Biofilm 1055 Duschschlauch mit wenig Biofilm 4.5 1044 0 15 30 45 60 75 90 105 120 Folie 17, 15.01.2020 Zeit [min]
Nährstoffe Bakterien Vermehrung von Bakterien & Ausbildung von Biofilmen in der Regel durch die Verfügbarkeit von assimilierbaren organischen Kohlenstoffverbindungen (AOC) limitiert. Diese Verbindungen können von aussen ins System gelangen (z.B. beim Bau/Sanierung) oder/und sie werden von den Oberflächen der verbauten Produkte (Metalle und Kunststoffe) abgegeben (Migration). Zudem kann der Biofilm z.B. nach unvollständigen Sanierungsmassnahmen als Nährstoffquelle dienen. = 12‘500‘000‘000‘000 = 5‘000 + Bakterien im Pool Bakterien/mL 1 mL (Aus 1 µg AOC können Zuckerwürfel = 3 g Pool = 2‘500 m3 sich ca. 10 Millionen (= 1,3 g AOC) Bakterien bilden) Folie 18, 15.01.2020
Die Ansprüche an das Trinkwasser nehmen zu… Komfort Kosten Vervielfachung der Entnahmestellen pro Grundsätzlich so Person günstig wie möglich Flächendeckend Kalt- Investition primär UND Warmwasser in die sichtbare Ausstattung & Definierte Ausstoss- Design zeiten Hygiene Ressourcenschutz: Energie Ressourcenschutz: Wasser Druck für Senkung des Energie- verbrauchs für die Druck zum Warmwasserauf- Wassersparen bereitung wächst mittels Durchfluss- Druck für Nutzung begrenzern erneuerbarer Energie mittels «neuer» Technologien Folie 19, Bildquellen: https://www.gruenspar.de/blog/2014/07/30/wasser-sparen-wie-finde-ich-den-richtigen-strahlregler/, https://www.niedermann-ag.ch/referenzen/badumbauten/badewelten, pixabay.com, https://www.bauundhobby.ch/bad-sanitaer/brausen-armaturen/duschbrausen-schlaeuche/duschbrausen/wassersparbrause-eco-12in/p/4230400
Spannungsfeld: Trinkwasserhygiene im Gebäude Anspruchsvolle Lösungsfindung Komfort Viele Akteure gefordert Ressourcenschutz: Energie Ressourcenschutz: Wasser Kosten Hygiene Folie 20, Bildquelle: https://www.wissen-fuer-wasser.de/ueber-uns/18.html
Verschiedene Dokumente bieten Unterstützung in Er-/Überarbeitung - Gesetzliche Grundlagen - Bundesgesetz über Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände (LMG) SR 817.0 - Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung (LGV) SR 817.02 - Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (TBDV) SR 817.022.11 - Normen - SIA Norm 385/1 «Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden – Grundlagen und Anforderungen» - SIA-Norm 385/2 «Anlagen für Trinkwarmwasser in Gebäuden – Warmwasserbedarf, Gesamtanforderungen und Auslegung» - SIA-Norm 385/9 «Wasser und Wasseraufbereitungsanlagen in Gemeinschaftsbädern» - Richtlinien - SVGW Regelwerk W3 D «Richtlinie für Trinkwasserinstallationen (inkl. Ergänzungen E1: „Rückflussverhinderung“, E2: „Betrieb und Unterhalt von Trinkwasserinstallationen“, E3: „Hygiene in Trinkwasserinstallationen“) - Empfehlungen + Merkblätter - Legionellen und Legionellose BAG-/BLV-Empfehlungen - Diverse seitens Fachverbände etc. Folie 21, 15.01.2020
Spannungsfeld: Trinkwasserhygiene im Gebäude Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE Franziska Rölli Wissenschaftliche Mitarbeiterin T direkt +41 41 349 38 44 Franziska.Roelli@hslu.ch Horw 14. Januar 2020 Trinkwasser, Hygiene und Energieeffizienz
Inhalt - Temperaturempfehlungen nach SIA Norm und SWGW Richtlinie - Warmwasserversorgung - Kalt- und Warmwasserverteilung - Wasserstagnation Folie 23, 15.01.2020
prSIA 385/1:2019-06 Vernehmlassungsversion Temperaturempfehlungen gemäss SIA Lebensfähig aber nicht Optimale Legionellen- Lebensfähig aber Abtötung von Legionellen vermehrungsfähig vermehrung nicht vermehrungsfähig ≤ 25°C 40°C 45°C 50°C 55°C ≥ 58°C Temperatur in nicht warmgehaltenen mind. erreichbare Auslegungs- Komponenten nach Gebrauch und in temperatur in Speichern mit Kaltwasserleitungen warmgehaltenen Leitungen Mindesttemperatur für mind. erreichbare nutzbares Warmwasser Auslegungstemperatur in warmgehaltenen Leitungen mind. erreichbare Temperatur bei Entnahme- stelle nach der siebenfachen Ausstosszeit Folie 24, 15.01.2020
SVGW prW3/E3:2019-12 Vernehmlassungsversion Temperaturempfehlungen gemäss SVGW Lebensfähig aber nicht Optimale Legionellen- Lebensfähig aber Abtötung von Legionellen vermehrungsfähig vermehrung nicht vermehrungsfähig ≤ 25°C 40°C 45°C 50°C 55°C 60°C max. Kaltwassertemperatur nach 30 s mind. erreichbare Temperatur max. Temperatur in nicht warmgehaltenen in Speichern mit warmge- Komponenten nach Gebrauch haltenen Leitungen Mindesttemperatur für mind. erreichbare Temperatur nutzbares Warmwasser in warmgehaltenen Leitungen mind. erreichbare Temperatur bei Entnahme- stelle nach der siebenfachen Ausstosszeit Folie 25, 15.01.2020
Temperaturempfehlungen gemäss SIA/SVGW Mit warmgehaltenen Leitungen Quelle Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Nutzung ≥ 58 ºC 55 ºC 50 ºC prSIA 385/1:2019-06 SW.SS.01 Trinkwasserversorgung SW.TR.01 Druckminderer (Vernehmlassungsversion) ≤ 25 ºC Verbindung zur SW.ST.02.02 SW.DI.02 SW.RD.02 Heizungsanlage Speicherwasser- Warmwasser Entnahmestelle mit erwärmer warmgehalten KW/WW (Zirkulation) Quelle Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Nutzung 60 ºC 55 ºC 50 ºC SVGW prW3/E3:2019-12 SW.SS.01 SW.TR.01 (Vernehmlassungsversion) Trinkwasserversorgung Druckminderer Auslegung ≤ 25 ºC Verbindung zur SW.ST.02.02 SW.DI.02 SW.RD.02 Heizungsanlage Speicherwasser- Warmwasser Entnahmestelle mit Folie 26, 15.01.2020 erwärmer warmgehalten (Zirkulation) KW/WW Berechnet
Temperaturempfehlungen gemäss SIA/SVGW Ohne warmgehaltene Leitungen Quelle Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Nutzung 55 ºC 52 ºC 50 ºC prSIA 385/1:2019-06 SW.SS.01 Trinkwasserversorgung SW.TR.01 Druckminderer (Vernehmlassungsversion) Verbindung zur Heizungsanlage ≤ 25 ºC SW.ST.02.02 Speicherwasser- SW.DI.01 Warmwasser nicht SW.RD.02 Entnahmestelle mit erwärmer warmgehalten KW/WW SW.TR.06 Wärmeübertrager Quelle Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Nutzung 55 ºC 55 ºC 50 ºC SVGW prW3/E3:2019-12 SW.SS.01 Trinkwasserversorgung SW.TR.01 (Vernehmlassungsversion) Druckminderer ≤ 25 ºC Verbindung zur SW.ST.02.02 SW.DI.01 SW.RD.02 Heizungsanlage Speicherwasser- Warmwasser nicht Entnahmestelle mit erwärmer warmgehalten KW/WW SW.TR.06 Folie 27, 15.01.2020 Wärmeübertrager
Temperaturempfehlungen gemäss SIA/SVGW Empfehlungen: - In Vorprojektphase mittels Bedürfnisanalyse die notwendigen Temperaturen mit der Bauherrschaft und dem Betreiber abklären. - Notwendige Temperaturen in Nutzungsvereinbarung festhalten. Folie 28, 15.01.2020
Nichteinhaltung der Temperaturempfehlungen - Falls die Warmwasserversorgung nicht auf Temperaturempfehlungen betrieben werden, sind anerkannte präventive Verfahren für die Einhaltung der Trinkwasserhygiene gefordert. - Desinfektionsverfahren werden im BAG/BLV-Bericht „Legionellen und Legionellose“ beschrieben. Einhaltung der Höchst- und Grenzwerte gemäss der TBDV: TBDV: Verordnung des EDI über Trinkwasser sowie Wasser in öffentlich zugänglichen Bädern und Duschanlagen (2017-05) Folie 29, 15.01.2020
Warmwasserversorgung Warmwasserverteilsystem Nicht warm- Warmgehaltene Leitungen gehaltene Leitungen Warmgehaltene Warmwasserleitung Wasserer- wärmungsanlage Warmwasser-Zirkulationskreis Entnahmestelle Ausstossleitung Zirkulationsleitung Speicher Wärmesiphon Verteiler Absperrorgan Umwälzpumpe Folie 30, 15.01.2020 Kaltwasser
Warmwasserversorgung Wassererwärmungsanlage: Warmwasserverteilsystem Nicht warm- Warmgehaltene Leitungen gehaltene Leitungen Warmgehaltene Warmwasserleitung Wasserer- wärmungsanlage Warmwasser-Zirkulationskreis Entnahmestelle Ausstossleitung Zirkulationsleitung Speicher Wärmesiphon Verteiler Absperrorgan Umwälzpumpe Folie 31, 15.01.2020 Kaltwasser
Trinkwasserversorgung Wassererwärmungsanlage Stufenladung: WW-VL EIN SPWE + Bessere Arbeitszahl als bei Schichtladung; WW-RL + Regeltechnischer Aufwand gering; AUS + Günstige Bauart VL ─ Arbeitszahl sinkt gegen Ende der Ladung; RL KW ─ Schlechterer k-Wert als bei Schichtladung; ─ Konvektionsströmungen zerstören die Temperaturschichten. SIA 384 SIA 385 Folie 32, 15.01.2020
Trinkwasserversorgung Wassererwärmungsanlage Schichtladung: + Temperaturschichten werden beibehalten; + Besserer k-Wert als bei Stufenladung; + Tiefe RL-Temperaturen während des gesamten Ladeprozesses. ─ Schlechtere Arbeitszahl als bei Stufenladung; ─ Höhere Investitionskosten als bei Stufenladung; SIA 385 ─ Verkalkungsgefahr des Plattenwärmeübertragers. SIA 384 Folie 33, 15.01.2020
Warmwasserversorgung Warmgehaltene Leitungen: Warmwasserverteilsystem Nicht warm- Warmgehaltene Leitungen gehaltene Leitungen Warmgehaltene Warmwasserleitung Wasserer- wärmungsanlage Warmwasser-Zirkulationskreis Entnahmestelle Ausstossleitung Zirkulationsleitung Speicher Wärmesiphon Verteiler Absperrorgan Umwälzpumpe Folie 34, 15.01.2020 Kaltwasser
Trinkwasserversorgung Warmgehaltene Leitungen Durchgehend dämmen: Bitte so nicht!! Folie 35, 15.01.2020
Trinkwasserversorgung Warmgehaltene Leitungen Warmwasser-Zirkulationskreis: Kreis 1 Kreis 2 Kreis 3 Kreis 4 Herausforderungen: ─ Hydraulischer Abgleich; ─ Temperaturüberprüfung in allen Kreisen Folie 36, 15.01.2020
Trinkwasserversorgung Warmgehaltene Leitungen Warmwasser-Zirkulationskreis: Kreis 1 Kreis 2 Kreis 3 Kreis 4 Herausforderungen: ─ Hydraulischer Abgleich; ─ Temperaturüberprüfung in allen Kreisen Folie 37, 15.01.2020
Warmwasserversorgung Thermische Trennung: Warmwasserverteilsystem Nicht warm- Warmgehaltene Leitungen gehaltene Leitungen Warmgehaltene Warmwasserleitung Wasserer- wärmungsanlage Warmwasser-Zirkulationskreis Entnahmestelle Ausstossleitung Zirkulationsleitung Speicher Wärmesiphon Verteiler Absperrorgan Umwälzpumpe Folie 38, 15.01.2020 Kaltwasser
Trinkwasserversorgung Thermische Trennung Ohne Dämmung Mit Dämmung Mit Wärmesiphon Q = 2’000 Wh/d Q = 250 Wh/d Q = 50 Wh/d Folie 39, 15.01.2020 Quelle: Bericht «Wärmeverluste durch rohrinterne Gegenstromzirkulation, HSR, 2007
Trinkwasserversorgung Thermische Trennung Warmgehaltener Verteiler: Nicht warmgehaltener Verteiler: Folie 40, 15.01.2020
Warmwasserversorgung Nicht warmgehaltene Leitungen: Warmwasserverteilsystem Nicht warm- Warmgehaltene Leitungen gehaltene Leitungen Warmgehaltene Warmwasserleitung Wasserer- wärmungsanlage Warmwasser-Zirkulationskreis Entnahmestelle Ausstossleitung Zirkulationsleitung Speicher Wärmesiphon Verteiler Absperrorgan Umwälzpumpe Folie 41, 15.01.2020 Kaltwasser
Trinkwasserversorgung Warm- und nicht warmgehaltene Leitungen Thermisch getrennte Steigzonen: Herausforderungen: ─ Kaltwasser soll kalt bleiben; ─ Kaltwasser in „kalter Zone“ ─ Warmgehaltene Leitungen durchgehend dämmen; ─ Warmgehaltene Leitungen in „warmer Zone“. Folie 42, 15.01.2020
Trinkwasserversorgung Warm- und nicht warmgehaltene Leitungen Thermisch getrennte Verteilleitungen / Ausstossleitungen: Einlagen in Deckenschlitz Herausforderungen: 10 ─ Kaltwasser soll kalt bleiben; ─ Warmgehaltene Leitungen durchgehend dämmen; 10 ─ Ausstossleitung nach Gebrauch schnell auskühlen; ─ 10 cm Abstand zwischen Kalt- Deckeneinlagen und Warmwasser. Folie 43, 15.01.2020 Quelle: SVGW-Richtlinie prW3/E3:2019-12
Trinkwasserversorgung Bitte so nicht: Ausstossleitungen wärmegedämmt: Kaltwasser in warmen Schächten: Löschwasser Warmwasser Zimmer Warmwasser Zimmer Temperatur im Schacht > 25 °C Kaltwasser Kaltwasser Zimmer Zimmer Heizungs- Fussbodenheizung verteiler Heizungs- verteiler Folie 44, 15.01.2020
Trinkwasserversorgung Nicht warmgehaltene Leitungen Thermisch getrennte Verteilleitungen / Ausstossleitungen: Herausforderungen: ─ Kaltwasser soll kalt bleiben; ─ Ausstossleitung nach Gebrauch schnell auskühlen; Einlagen in Vorwänden ─ Warmwasser über Kaltwasser führen. Folie 45, 15.01.2020
Trinkwasserversorgung Wasserstagnation Herausforderungen: ─ Wasserersatz nach 72 h; ─ Abwesenheit (Ferien); ─ Leerstand. Folie 46, 15.01.2020
Trinkwasserversorgung Wasserstagnation Empfehlungen: - In Vorprojektphase mittels Bedürfnisanalyse die Thematik „Wasserstagnation“ mit der Bauherrschaft und dem Betreiber abklären. - Anforderungen an Betrieb und Unterhalt in Nutzungsvereinbarung festhalten. Folie 47, 15.01.2020
Schluss: Hygienisch und energetisch optimierte Planung beginnt bereits in der Planung des Vorprojekts mit der Bedürfnisanalyse. Zentraler Schlüssel für eine hygienisch und energetisch optimale Trinkwasserversorgung ist die Nutzungsvereinbarung. Die Nutzungsvereinbarung gewährleistet, dass der Bauherr sein Bauwerk in wunschgemässer Form und Funktion erhält. Mittels Nutzungsvereinbarung können die Planenden sich rechtlich absichern, falls die Trinkwasserversorgung nicht bestimmungsgemäss betrieben wird und dadurch hygienische Probleme auftreten. Halten Sie sich bezüglich den hygienischen Anforderungen von gebäudetechnischen Anlagen auf dem Laufenden. Herzlichen Dank Folie
Hinweis auf weitere Veranstaltungen 16. IGE-Planerseminar Mittwoch, 18. März 2020, 13:30 bis 17:30 Uhr Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Horw www.hslu.ch/planerseminar Schweizer Tageslicht-Symposium Donnerstag, 18. Juni 2020, 8:30 bis 17:00 Uhr Museum für Gestaltung, Zürich www.tageslicht-symposium.ch Schweizer Bauforum Nachhaltiges Bauen – Nachhaltige Immobilien Mittwoch, 18. November 2020, Hochschule Luzern, Suurstoffi 1, Rotkreuz www.hslu.ch/bauforum Folie 49, 15.01.2020
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