TAG DER MENSCHENRECHTE - Internationale ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
TAG DER MENSCHENRECHTE Für viele birgt die Ausübung ihres Glaubens noch immer große Gefahr. Die IGFM macht deshalb am 10. Dezember 2020 auf Betroffene aufmerksam, für die Religionsfreiheit keine Selbstverständlichkeit ist und die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. In vielen Staaten wird Religionsfreiheit mit Füßen getreten IGFM: Zum Tag der Menschenrechte für politische Gefangene und Glaubensgefangene eintreten! Frankfurt am Main / Berlin / Bonn, 9. Dezember 2020 – Weltweit bereiten sich Christen trotz der Pandemie auf das nahende Weihnachtsfest vor. Doch diejenigen, die den Islam verlassen haben und sich nun zum Christentum bekennen oder die einer Minderheit in ihrem Heimatland angehören, können nur unter Angst und im Geheimen ihren Glauben ausüben, erklärt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) anlässlich des diesjährigen Tags der Menschenrechte in einer digitalen Pressekonferenz. Die IGFM ruft dazu auf, zum Tag der Menschenrechte für politische Gefangene und Glaubensgefangene einzutreten. Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsgesellschaft Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion e.V. Edisonstraße 5, 60388 Frankfurt am Main, Deutschland Tel: 069-420 108-0 | Fax: 069-420 108-33 | eMail: info@igfm.de Seite 1
macht auf die Situation religiös verfolgter und inhaftierter Menschen weltweit aufmerksam. „Religionsfreiheit ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Für christliche Konvertiten und Baha’i, Sufis sowie Religionslose im Iran, evangelikale Christen in Kuba, Christen und Ahmadiyya-Muslime in Pakistan oder Kopten in Ägypten bedeutet die Ausübung ihres Glaubens dagegen Gefahr für Leib und Leben. Glaubensfreiheit ist ein fundamentales Menschenrecht, das viele Regime mit Füßen treten. Die IGFM fordert daher die internationale Gemeinschaft auf, in der Adventszeit besonders an die verfolgten Christen weltweit zu denken und sich für die Achtung der Religionsfreiheit stark zu machen“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM. Weltweit sind Christen die größte Opfergruppe. Die IGFM stellt dazu exemplarisch die Schicksale von Opfern aus verschiedenen Staaten vor: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion e.V. Edisonstraße 5, 60388 Frankfurt am Main, Deutschland Tel: 069-420 108-0 | Fax: 069-420 108-33 | eMail: info@igfm.de Seite 2
Iran: Verfolgung christlicher Konvertiten Die IGFM berichtet, dass antichristliche Gesetze im Iran in letzter Zeit noch strenger geworden sind. So wurden unter anderem einige Kirchen geschlossen und Gottesdienste in persischer Sprache verboten. Trotz der Tatsache, dass Christen rechtlich als Anhänger von Religionen anerkannt sind, verfolgen die Sicherheitsdienste die zum Christentum übergetretenen Muslime sehr stark. Mohammad Ali (Yaser) Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion e.V. Edisonstraße 5, 60388 Frankfurt am Main, Deutschland Tel: 069-420 108-0 | Fax: 069-420 108-33 | eMail: info@igfm.de Seite 3
Mosayebzadeh gehört der Hauskirche „Church of Iran” an und wurde zusammen mit drei anderen Mitgliedern dieser Kirche, darunter dem Priester Youcef Nadarkhani, am 13. Mai 2016 während einer religiösen Zeremonie vom Geheimdienst festgenommen. Anfang Juni 2016 wurde er gegen Kaution wieder freigelassen und im Juli 2017 verurteilte das Islamische Revolutionsgericht den christlichen Konvertiten wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Verbreitung des Christentums” zu zehn Jahren Gefängnis. Das Urteil wurde von einem Berufungsgericht bestätigt. Drei weitere Mitglieder der Kirche wurden zu insgesamt 30 Jahren Haft verurteilt. Im Juli 2018 schlugen ihn Sicherheitskräfte zusammengeschlagen und brachten ihn in das Evin-Gefängnis, wo er seitdem seine Haftstrafe verbüßt. Aufgrund der schlechten Gesundheitsversorgung in den iranischen Gefängnissen während der Corona-Pandemie hat sich Mosayebzadeh mit dem Coronavirus infiziert, wie ein Test am 9. August 2020 gezeigt hat. Pakistan: Hunderte Entführungen christlicher Mädchen Der Muslim Mohamad Nakash Tariq aus Faisalabad in Pakistan entführte am 28. April 2020 mit Waffengewalt die 14-jährige Christin Maira Shahbaz in der Nähe ihres Hauses, hielt sie gefangen und zwang sie zum Glaubenswechsel. Wie die IGFM berichtet, verwarf das Magistratsgericht in Faisalabad den Antrag auf Rückführung zu ihrer Familie mit der Begründung, Shahbaz sei freiwillig zum Islam übergetreten und habe Nakash legal heiraten können, da sie ja angeblich schon 19 Jahre alt sei. Im August gelang der Katholikin die Flucht und sie berichtete der Polizei, wie sie sie von drei Männern entführt, betäubt, vergewaltigt und dabei sogar noch gefilmt wurde. Der Haupttäter habe Shahbaz zudem mit dem Video erpresst und gedroht, sie und ihre Familie umzubringen, wenn sie seinen Forderungen nicht nachgebe. Ihr Entführer zwang sie zur Prostitution, bezichtigte sie öffentlich der Abkehr vom Islam und ihre Familie nach der Flucht der Freiheitsberaubung. Um einem Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion e.V. Edisonstraße 5, 60388 Frankfurt am Main, Deutschland Tel: 069-420 108-0 | Fax: 069-420 108-33 | eMail: info@igfm.de Seite 4
Lynchmord zu entgehen, lebt Maira Shahbaz nun mit ihrer Familie in einem Versteck. In Pakistan gibt es jedes Jahr hunderte Fälle von Entführungen christlicher oder hinduistischer Mädchen. Die Entführer sind nach Aussage der IGFM der Auffassung, dass diese als Angehörige eines anderen Glaubens verirrt oder gar kriminell sind. Kuba: Schikanen gegen evangelikale Gemeinden Gerade in letzter Zeit geht das kubanische Regime auch besonders hart gegen evangelikale Gemeinden im Osten Kubas vor, wie die IGFM berichtet. So wurde am 30. Oktober 2020 das Grundstück der Kirche Asambleas de Dios in Santiago de Cuba durch staatlich beauftragte Abbrucharbeiter geräumt und der Pastor Faustino Palomo Cabrera bedroht. Als er zusammen mit andere Gemeindemitgliedern gegen die Zerstörung protestierte, wurden alle für mehrere Stunden festgenommen. Der Pastor sollte schließlich ein Dokument unterschreiben, das zukünftige Bauten auf dem Grundstück untersagt sowie den Abriss der Kirche nachträglich legitimiert. Nach offiziellen Angaben soll auf dem Grundstück der Gemeinde ein Schienenweg für Transporte zu einer Zementfabrik gebaut werden. Die abgerissene Kirche diente seit über zehn Jahren als Bethaus und Versammlungsort der Gemeinde „Pentecostal Asambleas de Dios“. Auch die 1.000 Mitglieder umfassende Gemeinde Misionera de Cuba in Victoria in Las Tunas leidet während der Corona-Pandemie zunehmend unter den Repressionen des Regimes: Mitglieder werden bedroht, eingeschüchtert und die Kirche mit Steinen beworfen. Gemeindeoberhaupt Yoel Demetrio informierte die Polizei über die Vorfälle, die jedoch untätig blieb. Ägypten: Christliche Minderheit der Kopten braucht besonderen Schutz Die Ägypterin Rania Abd al-Meseh wurde am 23. April 2020 von zwei verschleierten Frauen im Gouvernement Monufia in Ägypten entführt. Drei Tage später gab sie in einem Video Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion e.V. Edisonstraße 5, 60388 Frankfurt am Main, Deutschland Tel: 069-420 108-0 | Fax: 069-420 108-33 | eMail: info@igfm.de Seite 5
bekannt, zum Islam konvertiert zu sein. Die Aufnahme ist nach Ansicht der IGFM unter Zwang entstanden – auch ihre Familie zweifelt an einem Glaubensübertritt. Rania Abd al- Meseh hatte in den sozialen Medien regelmäßig christliche Inhalte geteilt und nach Aussage ihres Bruders am Tag der Entführung ihre Kreuzkette getragen – ein Zeichen, dass die Mutter von drei Töchtern nicht freiwillig zum Islam übergetreten ist. Die IGFM kennt verschiedene Fälle, in denen christliche Frauen und Mädchen entführt und mit muslimischen Ägyptern zwangsverheiratet wurden. Während die ägyptische Polizei und Justiz die Entführer oft nicht zur Rechenschaft ziehen, setzt sich die IGFM seit Jahren dafür ein, dass die christliche Minderheit der Kopten besonderen Schutz erhält. Mehr Informationen zu zum Thema Religionsfreiheit Weitere Informationen zur IGFM Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) – Deutsche Sektion e.V. Edisonstraße 5, 60388 Frankfurt am Main, Deutschland Tel: 069-420 108-0 | Fax: 069-420 108-33 | eMail: info@igfm.de Seite 6
Sie können auch lesen