The Beer Game - Logistik am eigenen Leib erlebt
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Hochschule für Technik Schellingstrasse 24 T +49 (0)711 8926 0 www.hft-stuttgart.de Stuttgart D-70174 Stuttgart F +49 (0)711 8926 2666 info@hft-stuttgart.de The Beer Game – Logistik am eigenen Leib erlebt Bildrechte an allen Bildern: Privat (Andrea Lochmahr) B
Hochschule für Technik Stuttgart Studierende des Bachelor Studiengangs Betriebswirtschaft haben am 2. Juli 2013 die Firma AEB in Stuttgart besucht. Die Exkursion fand im Rahmen der Vertiefung „Beschaffung und Logistik“ unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Lochmahr statt. Herr Andrej Grohar, Produktmanager Supply Chain Collaboration bei der AEB GmbH, begrüßte uns nach einem Warm-up mit Kaffee und Butterbrezen herzlich und gab uns Einblicke in die Firma AEB und das Supply Chain Management. Das Supply Chain Management beschäftigt sich mit der Gestaltung von Logistikketten über den gesamten Wertschöpfungsprozess. Besondere Herausforderungen sind dabei die Integration aller Supply Chain Partner, das Bestandsmonitoring entlang der Lieferketten sowie die Flexibilität bei alternativen Routen, Bypass-Lösungen oder Ausnahmehandling. Das mittelständische Unternehmen AEB wurde 1979 gegründet und hat sich zum führenden Anbieter für IT-Lösungen und Services für Supply Chain Management entwickelt. Mehr als 300 Mitarbeiter bedienen über 6.000 Kunden weltweit mit unterschiedlichen IT-Services bis hin zum kompletten Betrieb der IT-Lösung. AEB verfügt über ein umfassendes Portfolio für Software, Beratung und begleitende Services in der globalen Logistik und Außenwirtschaft. Der Hauptsitz befindet sich in Stuttgart. Weitere Standorte befinden sich in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und Singapur. Die Entwicklung der Software findet in Deutschland statt, was eine Besonderheit darstellt, da kein Offshoring betrieben wird. Des Weiteren wurde uns die studentische BVL-Regionalgruppe (Bundesvereinigung Logistik e.V.) vorgestellt. Diese ist ein gemeinnütziger Verein, der vor allem den Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich Logistik fördert. Durch regelmäßige studentische Veranstaltungen können persönliche Kontakte zu Unternehmen geknüpft und Erfahrungen ausgetauscht werden. Das Hauptthema der Veranstaltung stellte das Planspiel „Beer Game“ dar. Der Aufbau des Spiels wurde uns sehr gut und ansprechend erklärt. Im Kern geht es darum, dass wir Studierende in den Rollen als Brauerei, Einzelhandel, Großhandel, Lieferant eine Supply Chain nachspielen. Zudem wurden zwei Transportstufen zwischen den einzelnen Akteuren/Rollen abgebildet. Einerseits wurde der Informationsfluss, also die Bestellungen von Bier, betrachtet, andererseits wurde der Materialfluss, also die Bierlieferung an den jeweiligen nachfolgenden Akteur simuliert. Dabei durften die Teammitglieder ihre jeweilige Strategie nicht absprechen, um so der Realität möglichst nahe zu kommen. Am Ende des Planspiels wurden die entstandenen Logistikkosten durch eventuelle Lagerhaltung und Lieferrückstände ermittelt. Die Gruppe mit den geringsten Logistikkosten wurde zum Sieger ernannt. Die Gewinner haben - getreu dem Motto - je ein Sixpack Becks-Bier von der Firma AEB als Siegergeschenk erhalten und für alle anderen Teilnehmer wurden Werbegeschenke bereitgelegt. Anschließend wurde eine Auswertung und Reflexion der Ergebnisse durchgeführt.
Hochschule für Technik Stuttgart Wesentliche Erkenntnisse des Planspiels waren, dass zwischen Bestellmenge und Lagerbeständen ein Zusammenhang besteht, der sich in einer oszillierenden Kurve widerspiegelt. Zusätzlich waren vom Endkunden bis hin zur Brauerei bei den Bestellungen stetige Verstärkungseffekte in der Höhe der Schwankungen erkennbar. Eine weitere Erkenntnis war, dass innerhalb der Wertschöpfungskette Zeitverzögerungen berücksichtigt werden müssen: Bestellungen bei der Brauerei erreichen ihren Höchstwert im Vergleich zum Handel erst mit einem Timelag. Um diesen Bullwhip-Effekt zu vermeiden, sollte ein gleichmäßiger Rhythmus über den gesamten Wertschöpfungsprozess angestrebt werden. Dies war uns aus der Vorlesung unter dem Begriff "Nivellierung" oder "Glättung" bereits aus der Transport- und Produktionsplanung bekannt. Welche Bedeutung die Logistik in der Realität hat, zeigt sich darin, dass der Logistikbereich mit 2,8 Mio. Beschäftigten zu dem drittgrößten Wirtschaftsbereich - nach Automobil und Handel – zählt. Da die Unternehmen zunehmend im globalen Wettbewerb stehen, dürfte der Logistikbereich weiter wachsen. Um im Wettbewerb bestehen zu können, ist es wichtig, die Logistikkosten zu verringern. Dies erreicht AEB dadurch, dass sie unter anderem die Supply Chain Partner mehr in den Logistikprozess über ihre IT- Lösungen integrieren. Am Ende der Veranstaltung nahmen weitere AEB Mitarbeiter teil. Diese stellten kurz ihre Bereiche und ihren persönlichen Einstieg bei AEB vor. Anschließend wurde den Teilnehmern die Gelegenheit geboten, Fragen zu einem potentiellen Einstieg bei AEB zu stellen. Insgesamt ist es den AEB Mitarbeitern gelungen, mit einem umfangreichen Programm den Studierenden Logistik näherzubringen und die Besucher allesamt zu integrieren. Darüber hinaus bot die Exkursion bei AEB einen Einblick in ein mögliches zukünftiges Arbeitsfeld der Logistik. (von Sandra Hild, BW3)
Sie können auch lesen