Theaterpädagogische Grundlagenausbildung "Literatur und Theater"
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Theaterpädagogische Grundlagenausbildung "Literatur und Theater" für Lehrerinnen und Lehrer des gymnasialen Oberstufenkurses Akademie Schloss Rotenfels ZIELGRUPPE Lehrerinnen und Lehrer der allgemeinbildenden Gymnasien, die das Fach „Literatur und Theater“ unterrichten oder unterrichten werden. ZIELE Die Ausbildung orientiert sich konkret an den Vorgaben des Bildungsplanes und zielt ab auf die Ent- faltung einer grundlegenden theaterpädagogischen Fachkompetenz. Über praktische Spielerfahrung, das Kennenlernen von Anleitungsmodellen und fachliche Reflexion bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtige Impulse für die eigene Spielleiter-Rolle. Neben der Entwicklung einer grund- legenden theaterpädagogischen Kompetenz geht es auch um Einblicke in Grundfragen einer LuT- Fachdidaktik, um Fragen der Bewertung sowie der Unterrichtsplanung und Unterrichtsgestaltung. Kompetenzen werden in folgenden Bereichen ausgebildet: • der rezeptive und produktive Umgang mit verschiedenen Formen der Literatur, der in enger Wechselwirkung mit spielerischer und kreativer Theaterarbeit steht; • Grundlagen des Schauspieles, der Regie und der Dramaturgie; • Grundlagen der Theatertheorie und der Theaterpädagogik; • Fachdidaktische Aspekte, Unterrichtsplanung und -gestaltung, Erarbeitung von Bewertungskriterien anhand ästhetischer Qualitäten in verschiedenen Prüfungsformen. UMFANG UND TERMINE Die Grundlagenausbildung setzt sich aus 10 aufeinander aufbauenden und ineinander greifenden Seminaren zusammen, die während der Unterrichtszeit, an Wochenenden und zu Beginn der Som- merferien 2016 stattfinden. Die Ausbildungseinheiten 1 und 8 bilden einen Rahmen um die theater- pädagogischen Schwerpunktbereiche. Sie sind insbesondere dafür gedacht, Ausbildungsaspekte mit Blick auf Unterrichtsplanung und Unterrichtsgestaltung zu verknüpfen. Die abschließenden Inszenie- rungseinheiten konkretisieren die praktische Anwendung des Gelernten. Der zeitliche Gesamtumfang der Ausbildung beträgt 200 UE. Die Ausbildungseinheiten sind auf den Zeitraum eines Schuljahres verteilt (bis auf Modul 1, welches bereits im Juli 2015 stattfindet).
ÜBERSICHT TERMINE Schuljahr 2014/15 Modul 1: Theaterpädagogische Grundlagen I 17.07.- 19.07.2015 (Fr - So) Schuljahr 2015/16 Modul 2: Improvisation 05.10. - 07.10.2015 (Mo - Mi) Modul 3: Stimme, Sprache, Rhythmus 21.11. - 22.11.2015 (Sa - So) Modul 4: Stanislawski in Theorie und Praxis 29.01. - 31.01.2016 (Fr - So) Modul 5: Arbeit mit Texten 20.02. - 21.02.2016 (Sa - So) Modul 6: Brecht-Theater 07.03. - 09.03.2016 (Mo - Mi) Modul 7: Masken und Körpertheater 29.04. - 30.04.2016 (Fr - Sa) Modul 8: Theaterpädagogische Grundlagen II 27.06. - 29.06.2016 (Mo - Mi) Modul 9 und 10: Rollenarbeit und Inszenierung 28.07. - 31.07.2016 (Do - So) ABSCHLUSS Die erfolgreiche Teilnahme an der theaterpädagogischen Grundlagenausbildung „Literatur und Theater“ wird durch ein Zertifikat des Kultusministeriums dokumentiert. Für versäumte Unterrichtseinheiten können in Absprache mit der Lehrgangsleitung geeignete Ersatz- einheiten aus dem Programm der Akademie belegt werden. KURSINHALTE Modul 1 THEATERPÄDAGOGISCHE GRUNDLAGEN I Die erste Ausbildungseinheit führt ein in theaterpä- Bezüge zum Bildungsplan: dagogische Grundfragen, die sich im Rahmen des • Bewegungssequenzen genau wiederholen neuen Abiturfaches „Literatur und Theater“ (LuT) • Mit dem Raum und seinen verschiedenen Wir- stellen. Die für das Fach charakteristische Orientie- kungen durch Bewegung und Zeit bewusst um- rung an praktischer Theatererfahrung und Tätigkeit gehen im Ensemble wird eröffnet und Methoden, die für • Die Wirkung körpersprachlicher Mittel einschätzen den Einstieg in einen LuT-Kurs angebracht sind, • Aus dem Text Hinweise für die Darstellung einer stehen im Vordergrund. Thematischer Schwerpunkt Figur entnehmen ist die Arbeit mit nonverbalen Theaterformen. • Konstruktive Kritik an eigenen Szenen üben und annehmen Leitung: Fu Li Hofmann Termin: 17.07. - 19.07.2015, Freitag - Sonntag
Modul 2 IMPROVISATION Improvisation ist das grundlegende Handwerks- Bezüge zum Bildungsplan: zeug von Schauspielerinnen und Schauspielern. • Im Zusammenspiel Impulse geben und Impulse In dieser Ausbildungseinheit geht es um die Ent- anderer aufnehmen faltung von Kreativität in szenischem Spiel und • Unterschiedliche Improvisationstechniken an Improvisation. Das ganzheitliche künstlerische wenden Tun wird im Spannungsfeld von Wort- und Tex- • Szenen nach vorgegebenen Themen/ Impulsen timpulsen, von situativen Vorgaben oder von gestalten den Spielideen anderer erlebt. Neben der Fähig- keit zur Wahrnehmung geht es auch um die Leitung: Allan Mathiasch Übernahme von Verantwortung für den gemein- Termin: 05.10. - 07.10.2015, Montag – Mittwoch samen Gestaltungsprozess. __________________________________________________________________________________ Modul 3 STIMME, SPRACHE, RHYTHMUS In dieser Einheit geht es um Sprache, die im The- Bezüge zum Bildungsplan: ater weit mehr ist als nur fixierter Text. Sprache • Mit Alltagssprache und gestalteter Sprache wird versinnlicht: Stimmen, Tonfälle oder umgehen Rhythmen bekommen eine Bedeutung. Und • Deutlich und vernehmbar sprechen, mit klarer körpersprachlicher Ausdruck bildet eine wichtige Artikulation und Betonung sowie angemessen Ergänzung zu rein verbaler Artikulation. Neben in Lautstärke und Tempo den gestalteten Monolog oder Dialog tritt der • Im Zusammenspiel Impulse geben und Impulse Chor oder die rhythmische Gestaltung einer Sze- anderer aufnehmen ne. Leitung: Prof. Dr. Anne Steiner Termin: 21.11. - 22.11.2015, Samstag – Sonntag __________________________________________________________________________________ Modul 4 STANISLAWSKI IN THEORIE UND PRAXIS Das Literaturtheater der Moderne erfährt durch Bezüge zum Bildungsplan: die innovativen Schauspielansätze des russi- • Eine beschriebene Situation ergänzen, weiter schen Theatermachers Konstantin S. Stanislawski entwickeln und anreichern wichtige Impulse, um die es in der vierten Aus- • Unterschiedliche Improvisationstechniken an bildungseinheit gehen soll. Aus seinem umfang- wenden reichen Werk werden insbesondere Verfahren in • Die Theatertheorie von Stanislawski den Vordergrund gestellt, die es Schauspielerin- nen und Schauspielern ermöglichen, zu einer Leitung: Fu Li Hofmann realistischen Szenengestaltung zu gelangen. Termin: 29.01. - 31.01.2016, Freitag - Sonntag
Modul 5 ARBEIT MIT TEXTEN Das Theater des Abendlands ist erheblich ge- Bezüge zum Bildungsplan: prägt von literarischen Texten. Aber nicht nur • Komplexe literarische Texte verstehen dramatische Texte können im Theater eine Rolle • Texte für eine Darstellung bearbeiten (Kürzen, spielen, auch Lyrik, erzählerische Werke oder Rollen streichen, Umstellen, Umschreiben) Sachtexte. In diesem Teil der Ausbildung geht es • Texte dramatisieren und szenisch darstellen um den spielerischen Umgang mit Textmaterial, der Horizonte eröffnet für weiterführende krea- Leitung: Lorenz Hippe tive Prozesse. Termin: 20.02. - 21.02.2016, Samstag - Sonntag __________________________________________________________________________________ Modul 6 BRECHT - THEATER Bertolt Brecht prägte das europäische Theater Bezüge zum Bildungsplan: nicht nur als Dramatiker, sondern auch als Thea- • Szenen nach vorgegebenen Themen/ Impulsen terschaffender. Um theoretische und praktische gestalten (Bild, Musik, Ton, Situation, Requisit, Anstöße aus seinem Denken dreht es sich in der Maske, Kostüm) sechsten Einheit der Grundlagenausbildung „Li- • Mit dem Raum und seinen verschiedenen Wir- teratur und Theater“. Die für episches Theater kungen durch Bewegung, Requisit, Bühnenbild, und Verfremdungseffekte möglichen Inszenie- Zeit und Licht bewusst umgehen rungswege erlauben einen Einblick in Grundfra- • Theatertheoretisches Wissen beim Erarbeiten gen der Regie. So ergeben sich Aussichten auf von Szenen und Aufführungskonzeptionen aktuelle postdramatische Strömungen. anwenden • Die Theatertheorie von Brecht Leitung: Tanja Lieby Termin: 07.03. - 09.03.2016, Montag - Mittwoch _______________________________________________________________________________ Modul 7 MASKEN UND KÖRPERTHEATER Die Ausbildungseinheit „Masken und Körperthe- Bezüge zum Bildungsplan: ater“ stellt nichtliterarische Theaterformen ins • Mit verschiedenen Theaterformen experimen- Zentrum, die besonders durch die Verwendung tieren von Masken und die Betonung der körperlichen • Mimik, Gestik, Haltung und Bewegung bewusst Figurengestaltung geprägt sind. Man findet sie in einsetzen den Traditionen der Commedia dell’ arte ebenso • Körpersprachliche Darstellungsweisen wie in außereuropäischen Spielformen. Hierbei erproben, um eine Rolle zu entwickeln geht es sowohl um inszenatorische als auch um • Die Wirkung körpersprachlicher Mittel schauspielerische Fragen, die wiederum zur Aus- einschätzen einandersetzung mit den Wurzeln allen Theaters führen. Leitung: Allan Mathiasch Termin: 29.04. - 30.04.2016, Freitag - Samstag
Modul 8 THEATERPÄDAGOGISCHE GRUNDLAGEN II Vor Beginn der abschließenden Inszenierungs- Bezüge zum Bildungsplan: einheiten geht es in diesem Modul um eine Ver- • Theatertheoretische und theatergeschichtliche tiefung theaterpädagogischen Grundwissens. Texte in ihrer Bedeutung für die Praxis verste- Insbesondere werden vor dem Hintergrund der hen und einordnen in der bisherigen Ausbildung gesammelten Er- • Verschiedene Dramenformen unterscheiden fahrungen Gestaltungsmöglichkeiten eines LuT- und ihre Wirkung beschreiben und reflektieren Kurses sowie Konzepte ästhetischer Bildung re- • Die Arbeitsprozesse am Theater und ihre flektiert. Die vorrangig praktischen Erfahrungen Bedeutung in verschiedenen Bereichen des Theaters wer- den ergänzt durch fachdidaktische Überlegun- Leitung: Fu Li Hofmann gen. Termin: 27.06. - 29.06.2016, Montag - Mittwoch __________________________________________________________________________________ Modul 9 ROLLENARBEIT Die beiden abschließenden Ausbildungsschritte Bezüge zum Bildungsplan: gehören zusammen und bilden eine besonders • Szenen mit anderen entwickeln und spielen lange Einheit. Ziel ist es, die während der Ausbil- • Szenen der Dramenliteratur gestalterisch um dung kennengelernten Techniken und Methoden setzen sowie die erworbenen theaterpädagogischen • Eine Rollenbiografie erstellen Fachkenntnisse mit Blick auf eine gemeinsame • Subtexte zu literarischen Figuren erarbeiten Inszenierung abzuwenden. Im Tun entstehen neue Fragen und Leitung: Tanja Lieby es ergibt sich die Möglichkeit für ein vertieftes Termin: 28.07. - 29.07.2016, Donnerstag – Freitag Verständnis der Zusammenhänge. Der erste Teil stellt die Arbeit an der Rolle ins Zentrum. __________________________________________________________________________________ Modul 10 INSZENIERUNG Theater ist nur denkbar, wenn man (am Ende Bezüge zum Bildungsplan: eines Trainings oder Probenprozesses) die Zu- • Zwischen Inszenierung und Aufführung unter- schauer mitdenkt. In diesem Sinne geht es in der scheiden letzten Ausbildungseinheit um die Erarbeitung • Der Weg vom Text zur Aufführung einer gemeinsamen Inszenierung, die auch vor • Mit verschiedenen Theaterformen experimen- einem geladenen Publikum präsentiert werden tieren soll. Eine fachliche Reflexion dieses Schrittes sowie des gesamten Ausbildungsprozesses run- Leitung: Tanja Lieby den die theaterpädagogische Grundlagenbildung Termin: 30.07. – 31.07.2016, Samstag – Sonntag „Literatur und Theater“ ab.
REFERENTEN Allan Mathiasch Autor des Fachbuchs: „Und was kommt jetzt? Diplom-Verwaltungswirt (FH), Theaterpädago- Szenisches Schreiben in der theaterpädagogi- ge (BuT®). Ausbilder für Theaterpädagogik am schen Praxis.“ 1. Vorsitzender des Bundesver- Pädagogischen Institut München, Erwachse- bandes Theaterpädagogik e.V. (BuT). nenbildung, Kinder- und Jugendtheater, Lei- tung mehrerer Forumtheater-Projekte. Prof. Dr. Anne Steiner Schwerpunkte: Körpertheater, Clownerie, Professorin für deutsche Literatur und ihre Escrima. Betreuer von Theaterpädagogen in Didaktik (Schwerpunkt Drama und Theater) an Berufsanfang und Ausbildung beim Bundes- der Pädagogischen Hochschule Freiburg, The- verband Theaterpädagogik (BuT). aterpädagogin, Mitglied des Ausbil- dungsteams "Theaterpädagogik" am Pädago- Tanja Lieby gischen Institut der Landeshauptstadt Mün- Schauspielerin im Ensemble des Theaters der chen. Theaterpädagogische Lehrerfortbildun- Stadt Aalen, später freischaffende Schauspie- gen, Theaterprojekte mit in- und ausländi- lerin (u.a. am Theater in der Effinger Straße schen Studierenden, Workshops mit Schulthe- Bern). Studium der Erziehungswissenschaften atergruppen, Theatercamps zur Sprachförde- mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung, an- rung für zweitsprachliche Kinder und Jugendli- schließender Masterstudiengang der Theater- che. pädagogik an der UdK Berlin. Theaterreferentin an der Landesakademie für Fu Li Hofmann Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Bad Gymnasiallehrer und Theaterpädagoge (BuT®). Rotenfels. Heute freischaffende Theaterpäda- 2000 bis 2004 theaterpädagogischer Leiter der gogin und Dozentin in der Erwachsenenbil- Spiel & Theaterwerkstatt (Aalen). Projekte und dung. Co-Regie am Theater der Stadt Aalen, Thea- terarbeit in pädagogisch-therapeutischen In- Lorenz Hippe tensivgruppen, Jugendtheater. Ausbildungslei- Theaterpädagoge, Dramaturg und Regisseur ter „Theaterpädagogik“ am Pädagogischen (u.a. Potsdam, Berlin, Marburg, Heidelberg). Institut München, Theaterlehrer, Redakteur Studium der Theaterwissenschaften. Seit 2006 „Literatur und Theater“ am Landesbildungs- freier Autor für das professionelle Jugendthe- server Baden-Württemberg. ater, Dozent für Theaterpädagogik und szeni- Autor des Fachbuchs "Theaterpädagogisches sches Schreiben an Ausbildungseinrichtungen, Schauspieltraining". der Lehrerfortbildung und an Hochschulen. ANMELDUNG UND ZULASSUNG Interessierte Lehrerinnen und Lehrer werden freundlich gebeten, sich im Rahmen des LFB1 Online- Verfahrens über die Schulleitung unter der Lehrgangsnummer 917163 bei der Landesakademie für Schul- kunst, Schul- und Amateurtheater anzumelden. Die maximale Teilnehmeranzahl beträgt 20 Personen. Anmeldeschluss: 08.06.2015 KURSKOSTEN Die Ausbildungsreihe ist eine Maßnahme der amtlichen zentralen Lehrerfortbildung für die Gymnasien in Baden-Württemberg und somit für die Teilnehmer/innen kostenfrei. Die Teilnehmer/innen erhalten unent- geltliche Verpflegung und Unterkunft an der Akademie. Ein Tage- und Übernachtungsgeld wird nicht ge- zahlt. Daneben werden die notwendigen Fahrtkosten in Höhe der Kosten der allgemein niedrigsten Klasse eines regelmäßig verkehrenden Beförderungsmittels erstattet. Die Reisekostenabrechnung erfolgt über das Online-Kundenportal des Landesamtes für Besoldung- und Versorgung Baden-Württemberg und muss in- nerhalb von 6 Monaten beantragt werden. KONTAKT Landesakademie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Schloss Rotenfels, Badstr. 1A, 76571 Gaggenau Ingrid Merkel, Direktorin Valérie Candik, Theaterreferentin Tel. 07225 9799-16 Tel. 07225 9799-19 ingrid.merkel@akademierotenfels.kv.bwl.de valerie.candik@akademierotenfels.kv.bwl.de
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