THEOLOGIE DER SPIRITUALITÄT IM SOSE 2021 - KOMMENTIERUNG DER VERANSTALTUNGEN IM SONDERFLYER - PTH MÜNSTER

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Theologie der Spiritualität im SoSe 2021
             Kommentierung der Veranstaltungen im Sonderflyer

 GRADUIERTENKURS FÜR THEOLOGIE DER SPIRITUALITÄT (Lic. theol.)

Ringvorlesung/Öffentliche Abendvorlesung:
Quellen der Inspiration. Ordensspiritualitäten für heute ausgelegt

Wofür brennen wir? Was begeistert uns? Worauf bauen wir? Für wen leben wir? – Die
Sehnsucht nach Lebenssinn, Glück, Heilung, Orientierung, Identität und Erfüllung ist
ungebrochen. Im Begriff der „Spiritualität“ findet sie ihren Mittelpunkt. In ihm bündelt sich
unser Verständnis von Sinn, Werten und Religion. „Spiritualität“ ist eine Schlüsselkategorie
für die Bedeutung von Religion und Sinn in der Spätmoderne.
 Die Orden und geistlichen Gemeinschaften sind Träger großer Spiritualitätstraditionen. Sie
verwirklichen die Suche nach Gott, die Nachfolge Christi und ihren Einsatz für Menschen und
Welt in einem Leben in Gemeinschaft.
 Die PTH Münster, die ihren Arbeitsschwerpunkt in der „Theologie der Spiritualität“ hat, lädt
dazu ein, diese Traditionen als Quellen der Inspiration neu zu entdecken und als geronnene
geistliche Erfahrungen für die gegenwärtigen Herausforderungen und spirituellen
Suchbewegungen fruchtbar zu machen.

Termine, Referent*innen und Titel:

Montag, 19.4.2021
„…gute Tage sehen“ (Regula Benedicti prol. 15; Ps 34,13)
Die Spiritualität der Benediktusregel
Sr. Dr. Michaela Puzicha OSB, Abtei Varensell,
Leiterin des Instituts für Benediktinische Studien, Salzburg

Montag, 26.4.2021
Mittelalterliche Charismatiker in schwarz-weißer Arbeitsuniform
Die Spiritualität der Zisterzienser
Prof. P. Dr. Karl Wallner OCist, Professor für Dogmatik und Sakramententheologie,
Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz,
Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke
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Montag, 03.5.2021
Armut in Geschwisterlichkeit
Die Spiritualität der Franziskaner und der Franziskanischen Familie
Sr. M. Elisabeth Bäbler OFS, Franziskanerin von Sießen,
Leitung Akademie Kloster Sießen, Zentrum für franziskanisch motivierte Pädagogik,
Arbeit in der Erwachsenenpastoral, Veröffentlichungen zur franziskanischen Spiritualität

Montag, 10.5.2021
Freiheit in gelebter Armut
Die Spiritualität der Klarissen
Sr. M. Ancilla Röttger OSC, Äbtissin des Klarissenklosters Münster,
Mitarbeit in der Katholischen Rundfunkarbeit,
Autorin zahlreicher Veröffentlichungen zu Klara von Assisi

Montag, 17.5.2021
Gott an den Bruchlinien
Die Spiritualität des Dominikanerordens
P. Thomas Gabriel Brogl OP,
Provinzial der süddeutsch-österreichischen Dominikanerprovinz vom hl. Albert,
Leitung des Projekts „Schola Cordis. Schule christlicher Spiritualität“, Wien,
Cityseelsorger an St. Martin, Freiburg/ Br.

Montag, 31.5.2021
In der Gegenwart Gottes leben
Die Spiritualität des Karmel
P. Dr. Reinhard Körner OCD,
Leiter des Exerzitienwerkes des Teresianischen Karmel in Deutschland,
Rektor und Kursleiter im Exerzitienhauses am
Karmelitenkloster Birkenwerder,
Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Spiritualität des Karmel

Montag, 7.6.2021
Gott umarmt uns durch die Wirklichkeit
Zur Spiritualität der Gesellschaft Jesu für unser Heute
P. Willi Lambert SJ,
Exerzitienhaus Dresden-Hoheneichen
Autor, geistlicher Begleiter sowie Aus- und Fortbildung von Exerzitienbegleitern

Montag, 14.6.2021
„Ich will euch zeitlich und ewig glücklich sehen“ (Don Bosco)
 Leben und Wirken der Salesianer im Geist des hl. Johannes Bosco (1815-1888)
P. Reinhard Gesing SDB,
Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos,
Leiter des Instituts für Salesianische Spiritualität der Salesianer Don Boscos, Benediktbeuern
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Montag, 21.6.2021
Im Herzen Gottes – Im Herzen der Städte
Die monastischen Gemeinschaften von Jerusalem
Bruder Christian Weyer und Schwester Edith Kürpick,
Prior und Priorin der Gemeinschaft von Jerusalem, Köln

Montag, 28.6.2021
„Mich dürstet!“ – „Das habt ihr mir getan!“
Die Spiritualität der Missionarinnen der Nächstenliebe
Sr. Lumena MC, Missionaries of Charity, Niederlassung in Essen

Montag, 5.7.2021
Quellen der Inspiration
Ordensspiritualitäten und ihre Bedeutung für heute
Prof. P. Dr. Ludger Schulte OFMCap,Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte und
Rektor der PTH Münster

Die Vorlesungen werden wöchentlich jeweils montags um 19:30 Uhr auf dem YouTube-
Kanal der PTH bereitgestellt.

Zyklus zu franziskanisch-klarianischer Spiritualität:
Franziskanische Werte Teil I (SoSe 2021): Werte für das Ich
Br. Dr. Niklaus Kuster OFMCap/Dr. Martina Kreidler-Kos

Vier Semester
Teil I (SoSe 2021)   Werte für das ICH:
                     Freiheit – Kreativität – Selbstsorge
Teil II (WiSe 2021/22) Werte für das WIR:
                     Teamgeist – Augenhöhe – Integrationskraft
Teil III (SoSe 2022) Werte für den Auftrag:
                     Gefährtenschaft – Sorgsamkeit – Ehrfurcht
Teil IV (WiSe 2022/23) Werte für das Umfassende:
                     Solidarität – Schöpfungssorge – Mystik

Christliche Spiritualität verleiht dem Leben Tiefe und Weite. Franz und Klara von Assisi
faszinieren bis heute mit ihren ganzheitlichen Wegen. Bruder Franz wirkt weit über kirchliche
Kreise hinaus ermutigend: als Freund aller Geschöpfe und Naturmystiker, als Prophet des
interreligiösen Dialogs, als Vorbild eines einfachen Lebens. Wie lässt sich «franziskanischer
Spirit» fassen und postmodernen Menschen auch ohne Kirchenbezug erschließen?
Eine Arbeitsgruppe des Münsteraner Franziskushospitals hat mit Br. Niklaus Kuster eine
«franziskanische Wertesonne» erarbeitet. Sie bündelt Qualitäten und Chancen der
franziskanischen Spiritualität in eine Synthese, die zwölf Strahlen umfasst. Drei davon
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widmen sich dem Individuum selbst, seiner Individualität, Kreativität und einer gesunden
Selbstliebe. Drei Strahlen haben das Zusammenspiel in Teams und Dienstgemeinschaften im
Blick – und lassen sich auch auf Lebensgemeinschaften beziehen. Drei Strahlen gelten dem
Umgang mit und der Sorge für Menschen, denen die Sendung einer Institution oder
Gemeinschaft gilt. Drei Werte schließlich haben das Umfassendere vor Augen: das Leben und
Wirken in der Gesellschaft und in der Schöpfung sowie in einer mystischen Öffnung das
«mehr als alles», wie Dorothee Sölle Gott nennt.
Der vierteilige Zyklus beleuchtet – in je drei Einheiten über vier Semester – jeden der zwölf
Grundwerte: Dabei wird deren Verwurzelung in der Erfahrung von Franziskus und Klara
aufgezeigt, ihre Entfaltung in Lebensgemeinschaften betrachtet und nach ihrem Potential für
franziskanisch geprägte Institutionen heute gefragt. Die Vorlesungen vermitteln
Grundinformation zum franziskanischen Spirit aus den Quellen und der Geschichte, bieten
Raum für Erfahrungsaustausch und Transferarbeit mit Kolloquium-Elementen und schliessen
praktische Impulse mit ein. Jedes Semester ist in sich abgerundet konzipiert. Die Vorlesungen
sind Studierenden und Hörer*innen zugänglich, die franziskanisch interessiert oder inspiriert
sind: sei es in Gemeinschaften oder in Institutionen und franziskanisch geprägten Werken.

Sommersemester 2021
Das Sommersemester nimmt das Individuum in den Blick und beleuchtet fundamentale Werte
für das ICH. Jede der drei Vorlesungseinheiten widmet sich einem Strahl der Wertesonne.
Franz und Klara sprechen freie Menschen an. Freiheit bedeutet in ihrer Lebenskunst weder
Individualismus noch Beliebigkeit: Sie wurzelt in der Erfahrung, dass jeder Mensch inspiriert
ist – geleitet von der Geistkraft, die frei macht und zugleich verbindet. Franz und Klara
begründen eine Bewegung, die Kreativität schätzt und fördert. Kaum eine Bewegung der
christlichen Geschichte kennt derart viele Aufbrüche und Innovationen. Die Wertschätzung
des Individuums trägt auch der Selbstsorge Rechnung. Engagierte Menschen- und Weltliebe
wurzeln in einer gesunden Selbstliebe.

Termine: 19.03. (!), 23.04., 30.04., 07.05., 18.06., 25.06.2021
Freitag 18:00-19:30 Uhr, online per Zoom

Spiritualitätsgeschichte Mittelalter: Einführung und Überblick über
christliche Lebensformen und spirituelle Strömungen im Mittelalter
Br. Dr. Niklaus Kuster OFMCap

Spirituelle Herausforderungen und Aufbrüche in der Völkerwanderungszeit; Mission und
christliches Alltagsleben im agraisch-ländlichen Frühmittelalter; Spirituelle Autoren und
Quellen der karolingischen Renaissance; neue Modelle religiöser Gemeinschaften zwischen
600 und 1200; Kirchliche Krise und neue Blüte in der erwachsenden Stadtkultur des
Hochmittelalters; Spiritualität und Wirken der Bettelorden in Seelsorge, Politik und
Universität; von der Mission über Kreuzzüge zum Dialog: christliche Begegnung mit
Andersgläubigen; bedeutende spirituelle Autorinnen/Autoren im hohen und späten Mit-
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telalter; Aufbrüche im Zeichen des Humanismus und der ersehnten Kirchenreform; Deutsche
Mystik und Laienspiritualität; Wegbereiter der Reformation.
Literatur wird noch bekanntgegeben.

Termine:
Di /Mi,18./19. Mai, 15:30-17:00 und 17:30-19:00 Uhr
Di/Mi, 08./09. Juni, 15:30-17:00 und 17:30-19:00 Uhr
Do/Fr, 08./09. Juli, 15:30-17:00 und 17:30-19:00 Uhr

Geistesgegenwärtig durchs Leben navigieren – Zur Theologie der
Unterscheidung der Geister
Dr. Michael Höffner

Viele Phänomene, die im Christsein begegnen, sind im besten Sinn fragwürdig und
deutungsbedürftig. Für den einzelnen Glaubenden wie für die Kirche braucht es eine
„Hermeneutik des geistlichen Lebens“ (Simon Peng-Keller). Individuell stellt sich die in der
Benediktsregel für die Novizen artikulierte Grundfrage: Zu welchem Gott bin ich überhaupt
unterwegs? Und wen oder was suche ich, wenn ich bete, ein sog. „geistliches Leben“ führe?
Welche der vielen Stimmen und Antriebe in mir könnten dem göttlichen Geist entspringen
oder entsprechen, und welche eher den „Abergeistern“? Wenn es von Gott her so etwas gibt
wie einen „individuellen Imperativ“ (Karl Rahner): was könnte mein Ruf sein inmitten
mehrerer verlockender Alternativen? Wo geht es angesichts verschiedener Optionen gar nicht
um ein „gut“ oder „schlecht“, ein „richtig“ oder „falsch“, sondern komparativisch um ein „je
mehr“ des Guten und Lebensförderlichen? Welches Maß ist mir zuträglich – und den anderen,
die mir anvertraut sind? Wie übersetze ich mein „Grundgewissen“ in eine konkret gegebene
Situation? In all diesen Feldern ist wohl auch zu bedenken, wo eine „Wut des Verstehens“
(Joachim Hörisch) zu viel an Klarheit und Eindeutigkeit erpressen will. Kollektiv-kirchlich
war und ist die Gemeinschaft der Glaubenden immer wieder mit der Frage konfrontiert,
welche Lehre und Gestalt sie in Ursprungstreue hält, was wahr ist im Sinne von
glaubenswürdig. Und welche Lehrenden bzw. Propheten sind „echt“, verdienen Vertrauen?
Was für eine Rolle kommt besonderen Phänomenen wie Visionen und Prophezeiungen zu?
Wie sollen Christen jeweils in Dialog mit der sie umgebenden Kultur treten, die „Zeichen der
Zeit“ deuten und welcher Weg ergibt sich daraus für die Zukunft der Kirche? All diese Fragen
haben sich in den verschiedenen Epochen der Spiritualitätsgeschichte gestellt. Und viele
davon drängen sich unter den spät- oder postmodernen Bedingungen einer oft widersprüchli-
chen, unübersichtlichen Welt mit schnell wechselnden Situationen a fortiori auf. Umso mehr
ist das gefragt, was in Spiritualität und Theologie unter dem Stichwort „Unterscheidung der
Geister“ firmiert und zum „spirituellen Erbgut des Christentums von den Anfängen an“ gehört
(Günter Switek). Die Vorlesung nimmt in Blick, welche Kriterien hier für die individuellen
wie kollektiv kirchlichen Problemfelder erdacht und erprobt worden sind, angefangen von der
Schrift über die Väter und das Mittelalter bis hinein in die Gegenwart. Diese Deutehorizonte
ermöglichen ein Wechselspiel mit den deutungsbedürftigen Widerfahrnissen (Simon Peng-
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Keller) und damit eine geistesgegenwärtige Navigation durch das Leben. Insofern dabei
zentrale Texte der Tradition gemeinsam gelesen und reflektiert werden, wird die Vorlesung
stärkere Seminaranteile aufweisen.
Einführende Literatur:
    • Greshake, Gisbert, Hören auf den Ruf und geistliches Unterscheiden, Kevelaer 2012.
    • Kiechle, Stefan, Sich entscheiden (= Ignatianische Impulse 2), Würzburg 2004.
    • Lefrank, Alex, Die vielen Entscheidungen und das eine Leben – Sinn, Freiheit und
        Identität in ignatianischer Sicht, Würzburg 2019.
    • Peng-Keller, Simon, Einführung in die Theologie der Spiritualität, Darmstadt 2010,
        35-40.
    • Plattig, Michael, Prüft alles, behaltet das Gute (= Münsterschwarzacher Kleinschriften
        158), Münsterschwarzach 2006.
    • Schlosser, Marianne (Hg.), Die Gabe der Unterscheidung – Texte aus zwei Jahrtausen-
        den, Würzburg 2008.
    • Switek, Günter, „Discretio spirituum“ – Ein Beitrag zur Geschichte der Spiritualität,
        in: ThPh 47 (1972), 36-72.
    • Zollner Hans, Trost, Zunahme an Hoffnung, Glaube und Liebe – Zum theologischen
        Ferment der ignatianischen „Unterscheidung der Geister“ (= Innsbrucker theologische
        Studien 68), Innsbruck 2004.

Neu: Donnerstag 18:00-19:30 Uhr (digital via Zoom)
Termine: 22.4., 29.4.; 6.5., 20.5., 10.6., 17.6., 24.6., 1.7., 8.7., 15.7.2021

„Die Kunst der Künste“ – Geistliche Begleitung zwischen Charisma und
Professionalität
Prof. P. Dr. Ludger Ägidius Schulte OFMCap

Begleitung ist eine Grundform menschlichen Miteinanders. Besonders in Übergangsituationen
ist der Mensch darauf angewiesen, dass jemand mit ihm geht: am ersten Schultag, auf dem
Weg ins Krankenhaus zu einer schweren Behandlung. Aber auch das Brautpaar bei der
Hochzeit und der Verstorbene auf seinem letzten Weg der Beisetzung erfahren in der Regel
Begleitung.
„Seelsorge“ ist Begleitungsgeschehen. Sie gilt von jeher als die „Kunst aller Künste“ auf dem
Fest- und Alltagsweg des Glaubens. Geistliche Begleitung ist eine wesentliche Dimension der
Seelsorge, die sich in verschiedenen Situationen, Begegnungen und Gestalten ereignen kann.
Immer geht es darum, das Lebens-Gespräch zwischen Gott und Mensch in seinen Vorgaben,
in den Ereignissen wahrzunehmen und diesem Dialog Raum zu verschaffen. Jeder zeigt sich
als geistliche(r) Begleiter / Begleiterin, der/die sich in den Dienst nehmen lässt, mit seiner
Person, seinen Erfahrungen und seiner Existenz dieses Lebensgespräch eines Menschen mit
Gott zu unterstützen und zu fördern.
Im Laufe der Geschichte des Christentums hat dieses Mitgehen sehr verschiedene Formen
angenommen (Vater- Mutterschaft, Seelenführung, Beichte,…). Einige der wichtigsten sollen
in der Vorlesung vorgestellt werden. Eine Unterscheidung zwischen einem allgemeinen und
spezifischen Dienst der Geistlichen Begleitung soll damit Kontur gewinnen, eine Typologie
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der Geistlichen Begleitung, ebenso eine Abgrenzung zur Therapie, Supervision und Bera-
tungsgespräch in den Blick kommen. Wie sieht dabei das Verhältnis zwischen dem
unersetzbaren Charisma und der zunehmenden Professionalisierung aus? Darüber hinaus
werden die oft unausgesprochenen theologischen Grundlagen der Geistlichen Begleitung
thematisiert: Welche theologische Anthropologie und welche Gottesvorstellung liegen diesem
Dienst zugrunde? Wie sind sie theologisch verantwortbar? Schließlich werden
spiritualitätstheologische Grundaxiome der Begleitung in den Blick genommen: Kontrakt,
Grundhaltungen, Prozess, Lebensphasen und geistliches Leben, innere Freiheit, Unter-
scheidung der Geister, Grundübungen, Gebetspraxis, Disziplin u. a.
Literatur:
    • Claudia Kohli Reichenbach, Gleichgestaltet dem Bild Christi. Kritische Untersuchun-
        gen zur Geistlichen Begleitung als Beitrag zum Spiritualitätsdiskurs, Berlin – Boston
        2012.
    • Peter Hundertmark, Walter Mückstein (Hg.), Handbuch geistliche Begleitung. Brenn-
        punkt Leben – Brennpunkt Gott, Ostfildern 2012.
    • Kees Waaijman, Handbuch der Spiritualität. Bd 3: Methoden, Ostfildern 2007, 285-
        361.

Montag 15:00-16:45 Uhr (online per Zoom); Bereitstellung der Aufzeichnung für vier Tage
auf YouTube

Mystik in den Weltreligionen: Jüdische Spiritualität
Rabbiner Efraim Yehoud-Desel

Am Anfang schuf Gott … die Werkzeuge für die Schöpfung. Das vierte Wort der Thora, das
aus dem ersten und letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets besteht, gibt nach
kabbalistischer Auffassung einen Hinweis darauf. Wie ein „Programmierer“ hat Gott die
Buchstaben, von denen jeder eine spirituelle Energie besitzt, zusammen gebracht und die
Welt damit erschaffen.
Bei dieser Vorlesung werden wir die hebräischen Buchstaben, ihre Form, ihre Bezeichnung,
ihre Aussprache und ihre besondere spirituelle Energie kennen lernen.
Nach kabbalistischem Verständnis lässt sich aus dem Namen einer Person die Energie
ableiten, die sie besitzt, woraus sich die Frage ergibt, ob und welche Bedeutung daraus für
das eigene Leben erwächst.

Mittwoch 18:30-20:00 Uhr (digital via Zoom)
Termine: 21.04., 28.04., 05.05., 12.05. 19.05., 02.06.2021
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Liturgie im Krankenhaus. Plurale Feierformen in der Begleitung kranker
und sterbender Menschen
B. A., Mag. theol. Lisa Kühn

Der alte Satz: 'Not lehrt Beten', der stimmt sicherlich – irgendwie –, aber Krankheit macht
nicht automatisch fromm.“ So die pointierte Aussage eines Krankenhausseelsorgers auf die
Frage nach den Herausforderungen der Liturgie im komplexen Handlungsfeld der
Krankenhausseelsorge, die jedoch zugleich eine ganze Reihe von Fragen provoziert: Wie wird
in der liturgischen Praxis im Kontext des Krankenhauses das unbestimmte irgendwie gefüllt?
Welche Feierformen und Rituale haben sich etabliert, welche verlieren an Relevanz und
welche haben sich neu entwickelt? Vor welchen Herausforderungen steht die Liturgie in
einem religiös offenen Kontext, wie ihn das Krankenhaus darstellt? Welche Bedeutung
kommt dabei der Ressource 'Spiritualität' als Haltung wie als Selbstzuschreibung zu?
Ausgehend von diesen Fragen nimmt die Vorlesung die pluralen rituell-liturgischen Vollzüge
im Krankenhaus in den Blick. Anhand von ausgewählten Praxisbeispielen werden
liturgietheologische Grundannahmen vertieft. Zugleich wird ein Horizont für Fragestellungen
eröffnet, die über das Tätigkeitsfeld der Krankenhausseelsorge hinausgehen und kirchliches
Handeln – Liturgie – im öffentlichen Raum, inmitten der Gesellschaft, reflektiert.
Literatur:
    • Böntert, Stefan: Heilssorge in Krankheit als Paradigma liturgischen Handelns. Überle-
        gungen zur Gottesdienstkultur im Schnittfeld von Theologie, Medizin und Ritual. In:
        Heiliger Dienst 62 (4/2008) 224–244.
    • Jeggle-Merz, Birgit: Rituelles Gebet in Todesnähe. In: Peng-Keller, Simon (Hg.): Ge-
        bet als Resonanzereignis. Annäherungen im Horizont von Spiritual Care (Theologi-
        sche Anstöße 7). Göttingen 2017, 207–227.
    • Kühn, Lisa: Segnungen in der Krankenhausseelsorge. Liturgische Vielfalt im öffentli-
        chen Raum. In: Knop, Julia/Kranemann, Benedikt (Hg.): Segensfeiern in der offenen
        Kirche. Neue Gottesdienstformen in theologischer Reflexion (Quaestiones Disputatae
        305). Freiburg 2020, 132–148.

Dienstag 16.00 bis 18.00 Uhr (digital via Zoom) oder n. V.
Termine: 27.04., 04.05., 11.05.,18.05., 01.06, 08.06., 15.06., 22.06., 29.06., 06.07., 13.07.,
20.07.2021

Webinar:
Der große Atem. Erschließung und Lektüre zentraler Texte aus Bibel und
Spiritualitätsgeschichte: Das Hohelied (AT)
Prof. Dr. Gerhard Hotze/Dr. Christian Uhrig und Gastreferenten

Was prägt christliches Leben? Was macht christliche Spiritualität aus? Diese Fragen stellen
sich Christen*innen seit der Zeit des Jesus von Nazareth. Sie sind mit ihrem Gott auf dem
Weg durch die Geschichte und erleben immer wieder den großen Atem Gottes, der sie
inspiriert und Leben gestalten lässt. In Bibel und Spiritualitätsgeschichte haben ihre
Erfahrungen Niederschlag gefunden.
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Die semesterübergreifende Reihe möchte diesen Erfahrungen nachspüren. Sie stellt Texte vor,
die für die Geschichte der Spiritualität von entscheidender Bedeutung waren und sind. In
diesem Semester geht es um das Hohelied im Alten Testament und die vielfältige
Wirkungsgeschichte dieses Buches von der Alten Kirche bis in die Gegenwart.
Das Webinar ist ein offenes Angebot, das sich über den eingeschriebenen Hörerkreis der PTH
hinaus an alle Interessierten richtet, die spirituell auf der Suche sind und Antworten aus den
Quellen unseres Glaubens finden möchten.
Gearbeitet wird online mit dem Programm Zoom. Nach Anmeldung über das Sekretariat
(pth@pth-muenster.de) erhalten die Teilnehmer*innen vor jeder Sitzung einen Zugangslink.

Donnerstag 19:30-21:00 Uhr
Termine: 22.04., 20.05., 10.06. und 08.07.2021

 IUNCTUS – KOMPETENZZENTRUM FÜR CHRISTLICHE SPIRITUALITÄT
               AUS DEM KURSPROGRAMM 2021

Studientage der LVHS Freckenhorst in Zusammen-arbeit mit IUNCTUS zu
Theologie – Spiritualität – Religiöses Leben

Studientag: „Achtsamkeit und Wahrnehmung – von der Mystik für
Jedermann”
Datum:        Samstag, 24.04.2021, 09:30 – 16:30 Uhr
Referent:     Prof. P. Dr. Thomas Dienberg OFMCap (Professor für Theologie der
              Spiritualität an der PTH Münster, Direktor IUNCTUS)
Ort:          Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst (LVHS),
              Am Hagen 1, 48231 Warendorf
Kosten:       35,00 EUR (inkl. Willkommenskaffee, Mittagsbuffet, Kaffee/Kuchen,
              Seminarkosten)
Veranstalter: IUNCTUS / LVHS Freckenhorst
Anmeldung: über die LVHS Freckenhorst: https://www.lvhs-freckenhorst.de
              (Seminarnummer 21-129S55)

Studientag: „Spiritualität und Einsamkeit – Ermutigung zur Selbstsorge
und Achtsamkeit“
Datum:        Samstag, 08.05.2021, 09:30 – 16:30 Uhr
Referent:     Prof. Dr. Arndt Büssing (Professur für Lebensqualität, Spiritualität und Coping –
              Universität Witten/Herdecke / IUNCTUS)
Ort:          Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst (LVHS), Am
              Hagen 1, 48231 Warendorf
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Kosten:       35,00 EUR (inkl. Willkommenskaffee, Mittagsbuffet, Kaffee/Kuchen,
              Seminarkosten)
Veranstalter: IUNCTUS / LVHS Freckenhorst
Anmeldung: über die LVHS Freckenhorst: https://www.lvhs-freckenhorst.de
              (Seminarnummer 21-130S55a)

Berufsbegleitende Weiterbildung im IUNCTUS:
SPIRITUALITÄT – THEOLOGIE UND PRAXIS
Die zweijährige Weiterbildung befähigt zur theologisch-spirituellen Reflexion der
persönlichen und pastoralen Praxis sowie dazu, geistliche Fragen und Prozesse anzustoßen
und zu begleiten. Der nächste Kurs startet voraussichtlich im Dezember 2021.
Informationen unter: http://www.iunctus.de/fort-weiterbildung/programme/spiritualitaet/
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