THEOLOGIE DER SPIRITUALITÄT IM SOSE 2021 - KOMMENTIERUNG DER VERANSTALTUNGEN IM SONDERFLYER - PTH MÜNSTER
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Theologie der Spiritualität im SoSe 2021 Kommentierung der Veranstaltungen im Sonderflyer GRADUIERTENKURS FÜR THEOLOGIE DER SPIRITUALITÄT (Lic. theol.) Ringvorlesung/Öffentliche Abendvorlesung: Quellen der Inspiration. Ordensspiritualitäten für heute ausgelegt Wofür brennen wir? Was begeistert uns? Worauf bauen wir? Für wen leben wir? – Die Sehnsucht nach Lebenssinn, Glück, Heilung, Orientierung, Identität und Erfüllung ist ungebrochen. Im Begriff der „Spiritualität“ findet sie ihren Mittelpunkt. In ihm bündelt sich unser Verständnis von Sinn, Werten und Religion. „Spiritualität“ ist eine Schlüsselkategorie für die Bedeutung von Religion und Sinn in der Spätmoderne. Die Orden und geistlichen Gemeinschaften sind Träger großer Spiritualitätstraditionen. Sie verwirklichen die Suche nach Gott, die Nachfolge Christi und ihren Einsatz für Menschen und Welt in einem Leben in Gemeinschaft. Die PTH Münster, die ihren Arbeitsschwerpunkt in der „Theologie der Spiritualität“ hat, lädt dazu ein, diese Traditionen als Quellen der Inspiration neu zu entdecken und als geronnene geistliche Erfahrungen für die gegenwärtigen Herausforderungen und spirituellen Suchbewegungen fruchtbar zu machen. Termine, Referent*innen und Titel: Montag, 19.4.2021 „…gute Tage sehen“ (Regula Benedicti prol. 15; Ps 34,13) Die Spiritualität der Benediktusregel Sr. Dr. Michaela Puzicha OSB, Abtei Varensell, Leiterin des Instituts für Benediktinische Studien, Salzburg Montag, 26.4.2021 Mittelalterliche Charismatiker in schwarz-weißer Arbeitsuniform Die Spiritualität der Zisterzienser Prof. P. Dr. Karl Wallner OCist, Professor für Dogmatik und Sakramententheologie, Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke
2 Montag, 03.5.2021 Armut in Geschwisterlichkeit Die Spiritualität der Franziskaner und der Franziskanischen Familie Sr. M. Elisabeth Bäbler OFS, Franziskanerin von Sießen, Leitung Akademie Kloster Sießen, Zentrum für franziskanisch motivierte Pädagogik, Arbeit in der Erwachsenenpastoral, Veröffentlichungen zur franziskanischen Spiritualität Montag, 10.5.2021 Freiheit in gelebter Armut Die Spiritualität der Klarissen Sr. M. Ancilla Röttger OSC, Äbtissin des Klarissenklosters Münster, Mitarbeit in der Katholischen Rundfunkarbeit, Autorin zahlreicher Veröffentlichungen zu Klara von Assisi Montag, 17.5.2021 Gott an den Bruchlinien Die Spiritualität des Dominikanerordens P. Thomas Gabriel Brogl OP, Provinzial der süddeutsch-österreichischen Dominikanerprovinz vom hl. Albert, Leitung des Projekts „Schola Cordis. Schule christlicher Spiritualität“, Wien, Cityseelsorger an St. Martin, Freiburg/ Br. Montag, 31.5.2021 In der Gegenwart Gottes leben Die Spiritualität des Karmel P. Dr. Reinhard Körner OCD, Leiter des Exerzitienwerkes des Teresianischen Karmel in Deutschland, Rektor und Kursleiter im Exerzitienhauses am Karmelitenkloster Birkenwerder, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Spiritualität des Karmel Montag, 7.6.2021 Gott umarmt uns durch die Wirklichkeit Zur Spiritualität der Gesellschaft Jesu für unser Heute P. Willi Lambert SJ, Exerzitienhaus Dresden-Hoheneichen Autor, geistlicher Begleiter sowie Aus- und Fortbildung von Exerzitienbegleitern Montag, 14.6.2021 „Ich will euch zeitlich und ewig glücklich sehen“ (Don Bosco) Leben und Wirken der Salesianer im Geist des hl. Johannes Bosco (1815-1888) P. Reinhard Gesing SDB, Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, Leiter des Instituts für Salesianische Spiritualität der Salesianer Don Boscos, Benediktbeuern
3 Montag, 21.6.2021 Im Herzen Gottes – Im Herzen der Städte Die monastischen Gemeinschaften von Jerusalem Bruder Christian Weyer und Schwester Edith Kürpick, Prior und Priorin der Gemeinschaft von Jerusalem, Köln Montag, 28.6.2021 „Mich dürstet!“ – „Das habt ihr mir getan!“ Die Spiritualität der Missionarinnen der Nächstenliebe Sr. Lumena MC, Missionaries of Charity, Niederlassung in Essen Montag, 5.7.2021 Quellen der Inspiration Ordensspiritualitäten und ihre Bedeutung für heute Prof. P. Dr. Ludger Schulte OFMCap,Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte und Rektor der PTH Münster Die Vorlesungen werden wöchentlich jeweils montags um 19:30 Uhr auf dem YouTube- Kanal der PTH bereitgestellt. Zyklus zu franziskanisch-klarianischer Spiritualität: Franziskanische Werte Teil I (SoSe 2021): Werte für das Ich Br. Dr. Niklaus Kuster OFMCap/Dr. Martina Kreidler-Kos Vier Semester Teil I (SoSe 2021) Werte für das ICH: Freiheit – Kreativität – Selbstsorge Teil II (WiSe 2021/22) Werte für das WIR: Teamgeist – Augenhöhe – Integrationskraft Teil III (SoSe 2022) Werte für den Auftrag: Gefährtenschaft – Sorgsamkeit – Ehrfurcht Teil IV (WiSe 2022/23) Werte für das Umfassende: Solidarität – Schöpfungssorge – Mystik Christliche Spiritualität verleiht dem Leben Tiefe und Weite. Franz und Klara von Assisi faszinieren bis heute mit ihren ganzheitlichen Wegen. Bruder Franz wirkt weit über kirchliche Kreise hinaus ermutigend: als Freund aller Geschöpfe und Naturmystiker, als Prophet des interreligiösen Dialogs, als Vorbild eines einfachen Lebens. Wie lässt sich «franziskanischer Spirit» fassen und postmodernen Menschen auch ohne Kirchenbezug erschließen? Eine Arbeitsgruppe des Münsteraner Franziskushospitals hat mit Br. Niklaus Kuster eine «franziskanische Wertesonne» erarbeitet. Sie bündelt Qualitäten und Chancen der franziskanischen Spiritualität in eine Synthese, die zwölf Strahlen umfasst. Drei davon
4 widmen sich dem Individuum selbst, seiner Individualität, Kreativität und einer gesunden Selbstliebe. Drei Strahlen haben das Zusammenspiel in Teams und Dienstgemeinschaften im Blick – und lassen sich auch auf Lebensgemeinschaften beziehen. Drei Strahlen gelten dem Umgang mit und der Sorge für Menschen, denen die Sendung einer Institution oder Gemeinschaft gilt. Drei Werte schließlich haben das Umfassendere vor Augen: das Leben und Wirken in der Gesellschaft und in der Schöpfung sowie in einer mystischen Öffnung das «mehr als alles», wie Dorothee Sölle Gott nennt. Der vierteilige Zyklus beleuchtet – in je drei Einheiten über vier Semester – jeden der zwölf Grundwerte: Dabei wird deren Verwurzelung in der Erfahrung von Franziskus und Klara aufgezeigt, ihre Entfaltung in Lebensgemeinschaften betrachtet und nach ihrem Potential für franziskanisch geprägte Institutionen heute gefragt. Die Vorlesungen vermitteln Grundinformation zum franziskanischen Spirit aus den Quellen und der Geschichte, bieten Raum für Erfahrungsaustausch und Transferarbeit mit Kolloquium-Elementen und schliessen praktische Impulse mit ein. Jedes Semester ist in sich abgerundet konzipiert. Die Vorlesungen sind Studierenden und Hörer*innen zugänglich, die franziskanisch interessiert oder inspiriert sind: sei es in Gemeinschaften oder in Institutionen und franziskanisch geprägten Werken. Sommersemester 2021 Das Sommersemester nimmt das Individuum in den Blick und beleuchtet fundamentale Werte für das ICH. Jede der drei Vorlesungseinheiten widmet sich einem Strahl der Wertesonne. Franz und Klara sprechen freie Menschen an. Freiheit bedeutet in ihrer Lebenskunst weder Individualismus noch Beliebigkeit: Sie wurzelt in der Erfahrung, dass jeder Mensch inspiriert ist – geleitet von der Geistkraft, die frei macht und zugleich verbindet. Franz und Klara begründen eine Bewegung, die Kreativität schätzt und fördert. Kaum eine Bewegung der christlichen Geschichte kennt derart viele Aufbrüche und Innovationen. Die Wertschätzung des Individuums trägt auch der Selbstsorge Rechnung. Engagierte Menschen- und Weltliebe wurzeln in einer gesunden Selbstliebe. Termine: 19.03. (!), 23.04., 30.04., 07.05., 18.06., 25.06.2021 Freitag 18:00-19:30 Uhr, online per Zoom Spiritualitätsgeschichte Mittelalter: Einführung und Überblick über christliche Lebensformen und spirituelle Strömungen im Mittelalter Br. Dr. Niklaus Kuster OFMCap Spirituelle Herausforderungen und Aufbrüche in der Völkerwanderungszeit; Mission und christliches Alltagsleben im agraisch-ländlichen Frühmittelalter; Spirituelle Autoren und Quellen der karolingischen Renaissance; neue Modelle religiöser Gemeinschaften zwischen 600 und 1200; Kirchliche Krise und neue Blüte in der erwachsenden Stadtkultur des Hochmittelalters; Spiritualität und Wirken der Bettelorden in Seelsorge, Politik und Universität; von der Mission über Kreuzzüge zum Dialog: christliche Begegnung mit Andersgläubigen; bedeutende spirituelle Autorinnen/Autoren im hohen und späten Mit-
5 telalter; Aufbrüche im Zeichen des Humanismus und der ersehnten Kirchenreform; Deutsche Mystik und Laienspiritualität; Wegbereiter der Reformation. Literatur wird noch bekanntgegeben. Termine: Di /Mi,18./19. Mai, 15:30-17:00 und 17:30-19:00 Uhr Di/Mi, 08./09. Juni, 15:30-17:00 und 17:30-19:00 Uhr Do/Fr, 08./09. Juli, 15:30-17:00 und 17:30-19:00 Uhr Geistesgegenwärtig durchs Leben navigieren – Zur Theologie der Unterscheidung der Geister Dr. Michael Höffner Viele Phänomene, die im Christsein begegnen, sind im besten Sinn fragwürdig und deutungsbedürftig. Für den einzelnen Glaubenden wie für die Kirche braucht es eine „Hermeneutik des geistlichen Lebens“ (Simon Peng-Keller). Individuell stellt sich die in der Benediktsregel für die Novizen artikulierte Grundfrage: Zu welchem Gott bin ich überhaupt unterwegs? Und wen oder was suche ich, wenn ich bete, ein sog. „geistliches Leben“ führe? Welche der vielen Stimmen und Antriebe in mir könnten dem göttlichen Geist entspringen oder entsprechen, und welche eher den „Abergeistern“? Wenn es von Gott her so etwas gibt wie einen „individuellen Imperativ“ (Karl Rahner): was könnte mein Ruf sein inmitten mehrerer verlockender Alternativen? Wo geht es angesichts verschiedener Optionen gar nicht um ein „gut“ oder „schlecht“, ein „richtig“ oder „falsch“, sondern komparativisch um ein „je mehr“ des Guten und Lebensförderlichen? Welches Maß ist mir zuträglich – und den anderen, die mir anvertraut sind? Wie übersetze ich mein „Grundgewissen“ in eine konkret gegebene Situation? In all diesen Feldern ist wohl auch zu bedenken, wo eine „Wut des Verstehens“ (Joachim Hörisch) zu viel an Klarheit und Eindeutigkeit erpressen will. Kollektiv-kirchlich war und ist die Gemeinschaft der Glaubenden immer wieder mit der Frage konfrontiert, welche Lehre und Gestalt sie in Ursprungstreue hält, was wahr ist im Sinne von glaubenswürdig. Und welche Lehrenden bzw. Propheten sind „echt“, verdienen Vertrauen? Was für eine Rolle kommt besonderen Phänomenen wie Visionen und Prophezeiungen zu? Wie sollen Christen jeweils in Dialog mit der sie umgebenden Kultur treten, die „Zeichen der Zeit“ deuten und welcher Weg ergibt sich daraus für die Zukunft der Kirche? All diese Fragen haben sich in den verschiedenen Epochen der Spiritualitätsgeschichte gestellt. Und viele davon drängen sich unter den spät- oder postmodernen Bedingungen einer oft widersprüchli- chen, unübersichtlichen Welt mit schnell wechselnden Situationen a fortiori auf. Umso mehr ist das gefragt, was in Spiritualität und Theologie unter dem Stichwort „Unterscheidung der Geister“ firmiert und zum „spirituellen Erbgut des Christentums von den Anfängen an“ gehört (Günter Switek). Die Vorlesung nimmt in Blick, welche Kriterien hier für die individuellen wie kollektiv kirchlichen Problemfelder erdacht und erprobt worden sind, angefangen von der Schrift über die Väter und das Mittelalter bis hinein in die Gegenwart. Diese Deutehorizonte ermöglichen ein Wechselspiel mit den deutungsbedürftigen Widerfahrnissen (Simon Peng-
6 Keller) und damit eine geistesgegenwärtige Navigation durch das Leben. Insofern dabei zentrale Texte der Tradition gemeinsam gelesen und reflektiert werden, wird die Vorlesung stärkere Seminaranteile aufweisen. Einführende Literatur: • Greshake, Gisbert, Hören auf den Ruf und geistliches Unterscheiden, Kevelaer 2012. • Kiechle, Stefan, Sich entscheiden (= Ignatianische Impulse 2), Würzburg 2004. • Lefrank, Alex, Die vielen Entscheidungen und das eine Leben – Sinn, Freiheit und Identität in ignatianischer Sicht, Würzburg 2019. • Peng-Keller, Simon, Einführung in die Theologie der Spiritualität, Darmstadt 2010, 35-40. • Plattig, Michael, Prüft alles, behaltet das Gute (= Münsterschwarzacher Kleinschriften 158), Münsterschwarzach 2006. • Schlosser, Marianne (Hg.), Die Gabe der Unterscheidung – Texte aus zwei Jahrtausen- den, Würzburg 2008. • Switek, Günter, „Discretio spirituum“ – Ein Beitrag zur Geschichte der Spiritualität, in: ThPh 47 (1972), 36-72. • Zollner Hans, Trost, Zunahme an Hoffnung, Glaube und Liebe – Zum theologischen Ferment der ignatianischen „Unterscheidung der Geister“ (= Innsbrucker theologische Studien 68), Innsbruck 2004. Neu: Donnerstag 18:00-19:30 Uhr (digital via Zoom) Termine: 22.4., 29.4.; 6.5., 20.5., 10.6., 17.6., 24.6., 1.7., 8.7., 15.7.2021 „Die Kunst der Künste“ – Geistliche Begleitung zwischen Charisma und Professionalität Prof. P. Dr. Ludger Ägidius Schulte OFMCap Begleitung ist eine Grundform menschlichen Miteinanders. Besonders in Übergangsituationen ist der Mensch darauf angewiesen, dass jemand mit ihm geht: am ersten Schultag, auf dem Weg ins Krankenhaus zu einer schweren Behandlung. Aber auch das Brautpaar bei der Hochzeit und der Verstorbene auf seinem letzten Weg der Beisetzung erfahren in der Regel Begleitung. „Seelsorge“ ist Begleitungsgeschehen. Sie gilt von jeher als die „Kunst aller Künste“ auf dem Fest- und Alltagsweg des Glaubens. Geistliche Begleitung ist eine wesentliche Dimension der Seelsorge, die sich in verschiedenen Situationen, Begegnungen und Gestalten ereignen kann. Immer geht es darum, das Lebens-Gespräch zwischen Gott und Mensch in seinen Vorgaben, in den Ereignissen wahrzunehmen und diesem Dialog Raum zu verschaffen. Jeder zeigt sich als geistliche(r) Begleiter / Begleiterin, der/die sich in den Dienst nehmen lässt, mit seiner Person, seinen Erfahrungen und seiner Existenz dieses Lebensgespräch eines Menschen mit Gott zu unterstützen und zu fördern. Im Laufe der Geschichte des Christentums hat dieses Mitgehen sehr verschiedene Formen angenommen (Vater- Mutterschaft, Seelenführung, Beichte,…). Einige der wichtigsten sollen in der Vorlesung vorgestellt werden. Eine Unterscheidung zwischen einem allgemeinen und spezifischen Dienst der Geistlichen Begleitung soll damit Kontur gewinnen, eine Typologie
7 der Geistlichen Begleitung, ebenso eine Abgrenzung zur Therapie, Supervision und Bera- tungsgespräch in den Blick kommen. Wie sieht dabei das Verhältnis zwischen dem unersetzbaren Charisma und der zunehmenden Professionalisierung aus? Darüber hinaus werden die oft unausgesprochenen theologischen Grundlagen der Geistlichen Begleitung thematisiert: Welche theologische Anthropologie und welche Gottesvorstellung liegen diesem Dienst zugrunde? Wie sind sie theologisch verantwortbar? Schließlich werden spiritualitätstheologische Grundaxiome der Begleitung in den Blick genommen: Kontrakt, Grundhaltungen, Prozess, Lebensphasen und geistliches Leben, innere Freiheit, Unter- scheidung der Geister, Grundübungen, Gebetspraxis, Disziplin u. a. Literatur: • Claudia Kohli Reichenbach, Gleichgestaltet dem Bild Christi. Kritische Untersuchun- gen zur Geistlichen Begleitung als Beitrag zum Spiritualitätsdiskurs, Berlin – Boston 2012. • Peter Hundertmark, Walter Mückstein (Hg.), Handbuch geistliche Begleitung. Brenn- punkt Leben – Brennpunkt Gott, Ostfildern 2012. • Kees Waaijman, Handbuch der Spiritualität. Bd 3: Methoden, Ostfildern 2007, 285- 361. Montag 15:00-16:45 Uhr (online per Zoom); Bereitstellung der Aufzeichnung für vier Tage auf YouTube Mystik in den Weltreligionen: Jüdische Spiritualität Rabbiner Efraim Yehoud-Desel Am Anfang schuf Gott … die Werkzeuge für die Schöpfung. Das vierte Wort der Thora, das aus dem ersten und letzten Buchstaben des hebräischen Alphabets besteht, gibt nach kabbalistischer Auffassung einen Hinweis darauf. Wie ein „Programmierer“ hat Gott die Buchstaben, von denen jeder eine spirituelle Energie besitzt, zusammen gebracht und die Welt damit erschaffen. Bei dieser Vorlesung werden wir die hebräischen Buchstaben, ihre Form, ihre Bezeichnung, ihre Aussprache und ihre besondere spirituelle Energie kennen lernen. Nach kabbalistischem Verständnis lässt sich aus dem Namen einer Person die Energie ableiten, die sie besitzt, woraus sich die Frage ergibt, ob und welche Bedeutung daraus für das eigene Leben erwächst. Mittwoch 18:30-20:00 Uhr (digital via Zoom) Termine: 21.04., 28.04., 05.05., 12.05. 19.05., 02.06.2021
8 Liturgie im Krankenhaus. Plurale Feierformen in der Begleitung kranker und sterbender Menschen B. A., Mag. theol. Lisa Kühn Der alte Satz: 'Not lehrt Beten', der stimmt sicherlich – irgendwie –, aber Krankheit macht nicht automatisch fromm.“ So die pointierte Aussage eines Krankenhausseelsorgers auf die Frage nach den Herausforderungen der Liturgie im komplexen Handlungsfeld der Krankenhausseelsorge, die jedoch zugleich eine ganze Reihe von Fragen provoziert: Wie wird in der liturgischen Praxis im Kontext des Krankenhauses das unbestimmte irgendwie gefüllt? Welche Feierformen und Rituale haben sich etabliert, welche verlieren an Relevanz und welche haben sich neu entwickelt? Vor welchen Herausforderungen steht die Liturgie in einem religiös offenen Kontext, wie ihn das Krankenhaus darstellt? Welche Bedeutung kommt dabei der Ressource 'Spiritualität' als Haltung wie als Selbstzuschreibung zu? Ausgehend von diesen Fragen nimmt die Vorlesung die pluralen rituell-liturgischen Vollzüge im Krankenhaus in den Blick. Anhand von ausgewählten Praxisbeispielen werden liturgietheologische Grundannahmen vertieft. Zugleich wird ein Horizont für Fragestellungen eröffnet, die über das Tätigkeitsfeld der Krankenhausseelsorge hinausgehen und kirchliches Handeln – Liturgie – im öffentlichen Raum, inmitten der Gesellschaft, reflektiert. Literatur: • Böntert, Stefan: Heilssorge in Krankheit als Paradigma liturgischen Handelns. Überle- gungen zur Gottesdienstkultur im Schnittfeld von Theologie, Medizin und Ritual. In: Heiliger Dienst 62 (4/2008) 224–244. • Jeggle-Merz, Birgit: Rituelles Gebet in Todesnähe. In: Peng-Keller, Simon (Hg.): Ge- bet als Resonanzereignis. Annäherungen im Horizont von Spiritual Care (Theologi- sche Anstöße 7). Göttingen 2017, 207–227. • Kühn, Lisa: Segnungen in der Krankenhausseelsorge. Liturgische Vielfalt im öffentli- chen Raum. In: Knop, Julia/Kranemann, Benedikt (Hg.): Segensfeiern in der offenen Kirche. Neue Gottesdienstformen in theologischer Reflexion (Quaestiones Disputatae 305). Freiburg 2020, 132–148. Dienstag 16.00 bis 18.00 Uhr (digital via Zoom) oder n. V. Termine: 27.04., 04.05., 11.05.,18.05., 01.06, 08.06., 15.06., 22.06., 29.06., 06.07., 13.07., 20.07.2021 Webinar: Der große Atem. Erschließung und Lektüre zentraler Texte aus Bibel und Spiritualitätsgeschichte: Das Hohelied (AT) Prof. Dr. Gerhard Hotze/Dr. Christian Uhrig und Gastreferenten Was prägt christliches Leben? Was macht christliche Spiritualität aus? Diese Fragen stellen sich Christen*innen seit der Zeit des Jesus von Nazareth. Sie sind mit ihrem Gott auf dem Weg durch die Geschichte und erleben immer wieder den großen Atem Gottes, der sie inspiriert und Leben gestalten lässt. In Bibel und Spiritualitätsgeschichte haben ihre Erfahrungen Niederschlag gefunden.
9 Die semesterübergreifende Reihe möchte diesen Erfahrungen nachspüren. Sie stellt Texte vor, die für die Geschichte der Spiritualität von entscheidender Bedeutung waren und sind. In diesem Semester geht es um das Hohelied im Alten Testament und die vielfältige Wirkungsgeschichte dieses Buches von der Alten Kirche bis in die Gegenwart. Das Webinar ist ein offenes Angebot, das sich über den eingeschriebenen Hörerkreis der PTH hinaus an alle Interessierten richtet, die spirituell auf der Suche sind und Antworten aus den Quellen unseres Glaubens finden möchten. Gearbeitet wird online mit dem Programm Zoom. Nach Anmeldung über das Sekretariat (pth@pth-muenster.de) erhalten die Teilnehmer*innen vor jeder Sitzung einen Zugangslink. Donnerstag 19:30-21:00 Uhr Termine: 22.04., 20.05., 10.06. und 08.07.2021 IUNCTUS – KOMPETENZZENTRUM FÜR CHRISTLICHE SPIRITUALITÄT AUS DEM KURSPROGRAMM 2021 Studientage der LVHS Freckenhorst in Zusammen-arbeit mit IUNCTUS zu Theologie – Spiritualität – Religiöses Leben Studientag: „Achtsamkeit und Wahrnehmung – von der Mystik für Jedermann” Datum: Samstag, 24.04.2021, 09:30 – 16:30 Uhr Referent: Prof. P. Dr. Thomas Dienberg OFMCap (Professor für Theologie der Spiritualität an der PTH Münster, Direktor IUNCTUS) Ort: Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst (LVHS), Am Hagen 1, 48231 Warendorf Kosten: 35,00 EUR (inkl. Willkommenskaffee, Mittagsbuffet, Kaffee/Kuchen, Seminarkosten) Veranstalter: IUNCTUS / LVHS Freckenhorst Anmeldung: über die LVHS Freckenhorst: https://www.lvhs-freckenhorst.de (Seminarnummer 21-129S55) Studientag: „Spiritualität und Einsamkeit – Ermutigung zur Selbstsorge und Achtsamkeit“ Datum: Samstag, 08.05.2021, 09:30 – 16:30 Uhr Referent: Prof. Dr. Arndt Büssing (Professur für Lebensqualität, Spiritualität und Coping – Universität Witten/Herdecke / IUNCTUS) Ort: Katholische Landvolkshochschule „Schorlemer Alst“ Freckenhorst (LVHS), Am Hagen 1, 48231 Warendorf
10 Kosten: 35,00 EUR (inkl. Willkommenskaffee, Mittagsbuffet, Kaffee/Kuchen, Seminarkosten) Veranstalter: IUNCTUS / LVHS Freckenhorst Anmeldung: über die LVHS Freckenhorst: https://www.lvhs-freckenhorst.de (Seminarnummer 21-130S55a) Berufsbegleitende Weiterbildung im IUNCTUS: SPIRITUALITÄT – THEOLOGIE UND PRAXIS Die zweijährige Weiterbildung befähigt zur theologisch-spirituellen Reflexion der persönlichen und pastoralen Praxis sowie dazu, geistliche Fragen und Prozesse anzustoßen und zu begleiten. Der nächste Kurs startet voraussichtlich im Dezember 2021. Informationen unter: http://www.iunctus.de/fort-weiterbildung/programme/spiritualitaet/
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