Therese An die Freunde der heiligen Therese von Lisieux 1/2019
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-2- 3 Geleitwort Herausgeber: Theresienwerk e.V. 4 Vor 130 Jahren: Einkleidung im Moritzplatz 5 Schnee D-86150 Augsburg Tel.: 0821/513931 7 Therese und die Poesie Fax: 0821/513990 @: kontakt@theresienwerk.de 9 40 Jahre nach Lisieux mit Bus- home: www.theresienwerk.de fahrer Fred Bethscheider Leiter: 11 Das Leben ist ein Schiff Monsignore Anton Schmid 12 Gebet der Heiligen Verantwortliche Redaktion: Ilona Engel 13 Für Sie gelesen @: ilona.engel@gmx.de home: www.theresia-lisieux.com 17 Therese und ich ________________________________ Bankverbindungen: 18 Kinderseite Deutschland: LIGA-Bank eG, Augsburg 19 Geistlicher Impuls IBAN: DE17 7509 0300 0000 1371 70 BIC: GENODEF1M05 20 Lisieux - aktuell Jahresbeitrag: 18,00 Euro 22 Theresienwerk - aktuell Österreich: Sparkasse Bregenz Bank AG IBAN: AT57 2060 1000 0000 8813 27 Gedicht BIC: SPBRAT2BXXX Jahresbeitrag: 18,00 Euro 28 Zitat der Heiligen Schweiz: Luzerner Kantonalbank AG IBAN: CH09 0077 8010 0014 5320 3 BIC: LUKBCH2260A Jahresbeitrag: 22,00 CHF ________________________________ Titelbild: Einkleidung mit 16 Jahren (1889)
-3- Geleitwort Liebe Freunde der heiligen Therese von Lisieux, das heilige Osterfest steht bevor und lädt uns ein, unsere Liebe zum gekreuzigten und auferstandenen Herrn zu erneuern. Die heilige Therese wollte durch die Annahme ihrer vielen Leiden Christus ähnlicher werden und ihre Liebe zu ihm erweisen. Seine Auferstehung verehrte sie durch ihr Leben mit dem auferstandenen Herrn und eine innige Beziehung zu ihm. Das Leben sagt mehr, als Worte es ausdrücken können. So ist sie uns ein wunderbares Vorbild für die kommende heilige Zeit. Zu unserer inneren Erneuerung möchte auch das Theresienwerk beitragen. Bei unserer Leitungssitzung am 25. und 26. Januar habe ich einen Tätigkeitsbericht über das vergangene Jahr 2018 vorgetragen, den Sie in dieser Ausgabe nachlesen können. Sie erhalten dadurch einen Eindruck über das vielfältige Wirken des Theresienwerks. So danke ich Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung durch Ihr Gebet und Ihre Spenden. Ich habe die berechtigte Hoffnung, dass Sie uns und der heiligen Therese auch im neuen Jahr die Treue halten werden. Wir vertrauen auf eines ihrer letzten Worte: “Wenn Gott meine Wünsche erhört, wird sich mein Himmel bis zum Ende der Welt auf Erden ereignen. Ja, ich will meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun.“ In Verbundenheit mit ihr und in Dankbarkeit wünsche ich Ihnen, auch im Namen des Beirats, ein frohes und gesegnetes Osterfest! Ihr Monsignore Anton Schmid Leiter des Theresienwerks e.V.
-4- Vor 130 Jahren: Einkleidung im Schnee Am 2. Januar 1889 ist Therese gerade mal 16 Jahre alt. Sie ist seit neun Monaten im Karmel von Lisieux. Nach dieser Zeit des Postulats wird ihr die Einkleidung gewährt. Die Feierlichkeit ist ursprünglich für den 9. Januar vorgesehen, aber da der Bischof von Bayeux und Lisieux, Monseigneur Hugonin, verhindert ist, wird sie auf den 10. Januar verschoben. Um sich auf diese Einmaligkeit vorzubereiten, macht Therese ab dem 5. Januar Exerzitien. Aber für sie ist diese Zeit eine Zeit der „Trockenheit“, wie sie selbst in einem Brief am 7. Januar 1889 an Mutter Agnès de Jésus, ihre Schwester Pauline, schreibt: „Nichts bei Jesus, Trockenheit! ... Schlaf! ... Aber wenigstens ist Schweigen! ... Das Schweigen tut der Seele wohl!“ (Brief 74) Therese ist von dem Wunsch, Jesus zu lieben, beherrscht, sie möchte ihm gefallen: „Ich möchte ihn so sehr lieben! ... Ihn mehr lieben, als er je geliebt wurde! ... Mein einziger Wunsch ist, immer den Willen Jesu zu tun. Die Tränen trocknen, die die Sünder ihn vergießen lassen ... Ich möchte alle Sünder der Welt bekehren und alle Seelen des Fegefeuers erretten.“ Weiterhin schreibt Therese: „Heute war ich noch mehr als gestern, wenn das möglich ist, ohne Trost. Ich danke Jesus, der dies für meine Seele gut findet. Vielleicht, dass ich in diesem Glück verharrte, wenn er mich tröstete, aber er will, dass alles für ihn sei! ... O ja, alles wird für ihn sein, alles, selbst dann, wenn ich nichts fühle, das ich ihm schenken kann. Dann gebe ich ihm, wie heute Abend, dieses Nichts!“ Am 10. Januar ist nun der große Tag. Therese verlässt die Klausur, sie ist ganz in Weiß gekleidet. Am Arm ihres Vaters Louis Martin und in Begleitung ihrer Familie und ihrer Freunde betritt sie die Kapelle. Bischof Hugonin zelebriert die Messe, an deren Ende das große Te Deum ertönt. Der Hin- weis, dass das Te Deum nur bei Profess- feiern zu hören sein soll, kommt zu spät. Am Ende der Eucharistiefeier begleitet Herr Martin seine Tochter zur Sakristei, von wo sie endgültig in die Klausur eintritt, das braune Kleid der Karmelitinnen und den weißen Schleier der Novizinnen anziehen wird. 1895, sechs Jahre nach diesem Ereignis, beschreibt sie diese Zeremonie in der "Geschichte einer Seele": "Entgegen aller Hoffnung erholte sich unser geliebter Papa von seinem zweiten Anfall, und der Bischof legte den zehnten Januar für die Feier fest. Lange hatte das Warten gedauert, was wurde es dann aber auch für ein schönes Fest! ...
-5- Nichts ließ es zu wünschen übrig, nichts, nicht einmal der Schnee fehlte ... Ich weiß nicht, habe ich Ihnen schon von meiner Vorliebe für den Schnee erzählt? ... Als ich ganz klein war, begeisterte mich sein Weiß. Eines meiner größten Vergnügen war es spazierenzugehen, wenn es schneite. Woher rührte dieses Gefallen am Schnee? ... Vielleicht daher, dass ich eine kleine Winterblume war und der erste Schmuck, mit dem meine Kinderaugen die Natur angetan sahen, ihr weißer Mantel gewesen sein muss ... Auf jeden Fall hatte ich mir immer gewünscht, dass sich die Natur am Tag meiner Einkleidung genau wie ich in ein weißes Kleid hüllen sollte." Schade, an dem großen Tag wie am Vortag schaut Therese in den Himmel. Re- gen und auch mil- de Temperaturen lassen die Hoffnung auf Schnee zerplatzen. Trotzdem verliert das Fest nichts von seiner Schönheit. Nach der Feier kehrt Therese in die Klausur zurück. Das erste, was ihr im Kreuzgang auffällt, ist "mein kleiner rosafarbener Jesus, der mich inmitten von Blumen und Lichtern anlächelte. Danach fiel mein Blick gleich auf die Schneeflocken ... Der Innenhof war so weiß wie ich. Was für eine feinfühlige Aufmerksamkeit Jesu! Den Wünschen seiner kleinen Braut kam er entgegen und schenkte ihr Schnee ... Schnee - welcher Sterbliche, so mächtig er auch sein mag, vermöchte ihn vom Himmel fallen zu lassen, um seiner Geliebten eine freudige Überraschung zu berei- ten? ... Das stellte noch deutlicher die unbegreifliche Herab- lassung des Bräutigams der Jungfrauen heraus ... dessen also, der die schneeweißen Lilien so zärtlich liebt!" An ihre Mitschwester Marthe schreibt Therese am 10. Januar 1889 zur Erinnerung an ihre Einkleidung: "Bitten Sie Jesus, dass ich eine große Heilige werde, ich werde dasselbe für meine liebe Gefährtin erbitten." Zum ersten Mal unterschreibt sie Der rosafarbene Jesus mit "Schwester Therese vom Kinde Jesus und vom Heiligen Antlitz".
-7- Therese und die Poesie Die Sakristaninnen des Karmel Im November 1896 schreibt Therese ein Gedicht, das von ihrer Mitschwester Marie- Philomène und anderen Sakristaninnen erbeten worden ist. In diesem Gedicht geht es Therese weniger um die Arbeit von Sakristaninnen als vielmehr um ihren Glauben und ihre Liebe zu Jesus, der verborgene Gott der Eucharistie. Wenn wir uns erinnern, hat Therese gerade in diesem Monat November 1896 einen dunklen Tunnel der Glaubensprüfung durchschritten, in den sie im April um die Osterzeit geraten war. In den ersten beiden Strophen beschreibt Therese die Arbeit in der Sakristei, die darin besteht, Brot und Wein des Messopfers vorzubereiten in Erinnerung an Ostern des Herrn. Dieses Opfer zieht den Himmel auf die Erde, denn der Himmel ist Jesus selbst, verborgen in Brot und Wein, verwandelt in seinen Leib und sein Blut. Die Strophen 3, 4 und 5 erinnern an die Herstellung des Altarbrotes, an die kleine weiße Hostie, die das Lamm Gottes verhüllt. Therese sagt, dass die Arbeit an sich das Gebet ist, das mit Gott vereint. Die sechste Strophe weist darauf hin, dass Gott uns durch die eucharistische Kommunion in sich ver- wandelt. Er gestaltet uns nach seinem Bild um. Die Strophen 7 bis 10 erwähnen das Apostolat. Durch Jesus verwandelt, der in uns lebt und handelt, schickt er uns als Zeugen des Evangeliums hinaus. Therese nimmt als Karmelitin an der Mission der Kirche teil. In einem Brief an Maurice Bellière schreibt sie: "Eine Karmelitin, die nicht Apostel wäre, würde sich vom Ziel ihrer Berufung entfernen." Durch das Gebet und die Liebe verkörpert Therese ihre Mission. "Es sind das Gebet und das Opfer, die meine ganze Kraft ausmachen. Es sind die unbesiegbaren Waffen, die Jesus mir gegeben hat. Sie können mehr als Worte die Seelen berühren. Schon oft habe ich das erfahren." Unzählige Male wendet sich Therese an den im Tabernakel verborgenen Gott, der sich auch in unseren Herzen verbirgt. Dies tut sie besonders, als sie für den Verbrecher Pranzini betet. Das Glück und die Ehre einer Karmelitin bestehen darin, für Jesus auf Erden zu arbeiten, damit er von einer Vielzahl von Menschen geliebt wird, die ihn dann im Himmel preisen. Am Vorabend ihrer Profess sagt Therese: "Ich bin gekommen, um Seelen zu retten." Anmerkung: In Anlehnung an die Prosaübersetzung dieses Gedichts habe ich selbst eine lyrische Form versucht, die Sie auf der nächsten Seite nachlesen können.
-8- Die Sakristaninnen des Karmel 1. Uns’re Aufgab’ hier auf Erden 6. Denn seine Lieb’ hat uns erwählt, ist herzurichten den Altar, ist uns ein Freund, ein Bräutigam. das Brot, den Wein, die Opfergabe, Und Hostien sind wir selber dann, die bringt der Erd’ den Himmel dar. uns zu verwandeln zu uns kam. 2. Der Himmel, oh, du groß' Geheimnis, 7. Erhabene Mission des Priesters, verbirgt sich hinter schlichtem Brot, du wirst auf Erden uns geschenkt, denn der Himmel, das ist Jesus, transformiert durch Gott, den Meister, erscheint für uns im Morgenrot. er ist’s, der uns’re Schritte lenkt. 3. Nicht eine Königin auf Erden 8. Wir müssen den Aposteln helfen kann glücklicher noch sein als wir durch Lieben, Beten, keine Frag’, und uns’re Aufgab’ ist das Beten, denn ihr Schlachtfeld ist auch unser, das uns vereint mit Jesus, dir! im Kampf für sie, das jeden Tag. 4. Die größte Ehrung dieser Welt 9. In dem Tabernakel birgt sich kann überhaupt sich nicht vergleichen Gott, doch auch im Herzen nun. mit himmlich tiefem Frieden wohl, Er verzeiht auf unser Bitten den Jesus uns lässt dann erreichen. hin den Sündern dann ihr Tun. 5. Wir bringen gern zum Werk der Hände 10. Unser Glück und unser Ruhm ein heiliges Verlangen mit, ist, für Jesus uns zu schinden. wohlwissend, dass das göttlich’ Lamm Sein schöner Himmel ist ein Reich, in die weiße Hostie tritt. wo Erwählte sind zu finden.
-9- 40 Jahre nach Lisieux mit Busfahrer Fred Bethscheider Der aus dem saarländischen Wiesbach stammende Busfahrer Fred Bethscheider kann auf eine 40-jährige Wallfahrt nach Lisieux zurückblicken. Das sind weit über 2.000 Wallfahrer und ca. 60.000 zurückgelegte Kilometer - beeindruckende Zahlen. Im Jahre 1977 kam Pfarrer Michael Kettel in die saar- ländische Pfarrei Kutzhof, um dort seinen Ruhestand zu verbringen. Gleich zu Beginn schon organisierte er als großer Theresienverehrer ab dem darauffolgenden Jahr Wallfahrten in die normannische Stadt Lisieux zur heiligen Therese - und Busfahrer Fred war von Anfang an dabei! Was haben 40 Jahre Wallfahrt als Busfahrer mit Ihnen gemacht? Das prägt, da bleibt vieles hängen. Man hat eine sehr große Verantwortung für die Menschen, die man transportiert, aber auch für die Sicherheit des Fahrzeugs. Man lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen, ist Ansprechpartner für dies und jenes, manchmal sogar Vermittler zwischen Pilger und Pfarrer. Natürlich baut man während dieser Zeit eine innige Beziehung zur heiligen Therese auf. Gab es einen Höhepunkt oder Höhepunkte in diesen 40 Jahren? Im Jahre 1997 sind wir wegen des 100sten Todestages der Heiligen mit drei Bussen nach Lisieux gefahren. Das war für mich sehr beeindruckend - 150 Pilger! Unfassbar für mich war, was Pfarrer Kettel alles über Therese wusste, jede Kleinigkeit, jede Anekdote. Ich erinnere mich, in Trouville zeigte er uns mal einen schwarzen Stein, auf dem Therese gesessen haben soll. Aber auch der sonntägliche Gottesdienst in der monumentalen Basilika hinterließ Spuren. Diese Feierlichkeit mit etlichen Priestern am Altar ging unter die Haut. Ebenso war ich erstaunt über den Umbau der Eremitage. Musste sich doch lange Zeit die Pilgergruppe in Hotel und Eremitage aufteilen, so konnten ab diesem Umbau im Jahr 2002 alle in der Eremitage unterkommen. Gab es auch ein negatives Erlebnis? Ja, leider! Das war in Honfleur. Ich saß im Bus und wartete auf die Pilger, die in dem Städtchen unterwegs waren. Plötzlich sah ich, wie junge Burschen einigen Frauen die Hüte vom Kopf nahmen und die Handtaschen stehlen wollten. Ich wollte dazwischen, hatte aber keine Chance. Ich wurde niedergeschlagen. Man brachte mich ins Krankenhaus. Mit einer Platzwunde am Kopf und einer Halskrause kam ich zum Bus zurück. Welcher Ort war für Sie am beeindruckendsten? Die Basilika in Lisieux ist monumental, aber die alte Kathedrale St. Pierre in Lisieux hat mir eigentlich immer besser gefallen. Ich mag diese alten französischen Kirchen. Das gilt auch für die alte Kathedrale in Alençon.
- 10 - Hat Therese Ihr Leben geprägt? Nach so einer langen Zeit bleibt immer etwas hängen. Manchmal ertappe ich mich, dass ich ein Theresienlied singe oder auch Stoß- gebete an Therese richte. Abgese- hen von diesem unangenehmen Zwischenfall in Honfleur hatte ich nie einen Unfall. Dafür bin ich Therese sehr dankbar. Ich habe von Anfang an alles von den Wallfahrten gesam- melt und Ordner angelegt. Davor sitze ich manchmal, stöbere darin, bete auch mal dieses oder jenes Gebet und freue mich an den Erinnerungen. Jetzt, da ich als Busfahrer nicht mehr nach Lisieux fahre, kann ich Therese aber trotzdem nicht "abhaken". Wir fahren inzwischen privat. Es fehlt etwas, wenn ich mich nicht einmal im Jahr zur heiligen Therese aufmache. Vielen Dank, Herr Bethscheider! Pilgern, um Gott zu suchen und zu finden, hatte in der Familie Martin stets eine große Bedeutung. So machte sich Herr Martin oft auf Pilgerschaft auf, denn er wusste, dass neben dem Gebet und dem Besuch der heiligen Messe er durch das Pilgern Gott nahe ist. Frau Martin pilgerte nach Lourdes in der Hoff- nung, dass die Gottesmutter ihr in ihrer schweren Krankheit helfen kann. Therese wusste ganz früh, dass unser Leben, gleich wie lange es dauert, eine Pilgerschaft ist, an deren Ende man Gott ansichtig wird. So schreibt sie in einem Gedicht, als sie schon um die Schwere ihrer Krankheit weiß: "Es wird spät. Schon neigt sich der Tag, komm, mich auf dem Weg zu führen, Herr! Mit Deinem Kreuz steige ich den Hügel hinan. Bleibe bei mir, himmlischer Pilger!" (31. Mai 1896)
- 11 - Das Leben ist ein Schiff ... Nie werde ich den Eindruck vergessen, den das Meer auf mich machte. Ich konnte nicht anders als es unaufhörlich anschauen. Seine Majestät, das Donnern seiner Wogen, alles sprach zu meiner Seele von der Größe und der Macht des lieben Gottes. Am Abend, zu der Stunde, da die Sonne in der Unermesslichkeit der Fluten zu baden scheint und vor sich eine Lichtbahn zurücklässt, setzte ich mich allein mit Pauline auf einen Felsen. (...) Da erinnerte ich mich an die rührende Geschichte "Von der goldenen Bahn". Lange betrachtete ich diese leuchtende Bahn, ein Abbild der Gnade, den Weg erhellend, den das Schifflein durchlaufen soll. (...) Neben Pauline fasste ich den Entschluss, nie meine Seele den Blicken Jesu zu entziehen, damit sie friedlich der himmlichen Heimat zueile! ... Manchmal, wenn ich mich einsam fühlte, wiederholte ich jene Worte, die meinem Herzen immer wieder neue Kraft verliehen: "Das Leben ist ein Schiff und nicht deine Heimat!" Trotz der Jahre, die so manche Eindrücke kindlicher Frömmigkeit verwischen, berückt das Bild des Schiffes meine Seele und hilft ihr, die Verbannung zu ertragen. (...) Sagt auch nicht die Weisheit: "Das Leben ist wie ein Schiff, welches die stürmischen Wogen teilt und keine Spur von seiner raschen Durchfahrt hinterlässt? ..." Wenn ich an solches denke, dann taucht meine Seele ins Unendliche ein, ich glaube mich den Gestaden der Ewigkeit nahe. aus: Lieder der Liebe, Gedichte und Gedanken, Vier-Türme-Verlag Münsterschwarzach 1996, S. 20
- 12 - Gebet der Heiligen An unseren Vater, den heiligen Joseph (1894) (Betrachtung und Dienst für Jesus und Maria in Armut und Einsamkeit sind die Merkmale des verborgenen Lebens des heiligen Joseph, aber auch die Kennzeichen des Lebens einer Karmelitin.) Joseph, dein bewundernswertes Leben verlief in Armut, doch du sahest die Schönheit von Jesus und Maria. Joseph, zärtlicher Vater, beschütze den Karmel, damit deine Kinder auf dieser Welt immer den Frieden des Himmels verkosten! Der Sohn Gottes, in Seiner Kindheit deinem Befehl unterworfen, schlief mehr als einmal glücklich an Deinem Herzen. Wie du, so dienen auch wir Maria und Jesus in der Einsamkeit. Ihr Gefallen ist unser einziges Verlangen; mehr ersehnen wir nicht. Die heilige Teresa, unsere Mutter, rief dich voll Liebe an. Sie versichert, dass du ihr Gebet immer erhört hast. Wir haben deshalb die süße Hoffnung, dass wir nach der Verbannung dieses Lebens mit unserer geliebten Mutter hingehen werden, um dich zu schauen, heiliger Joseph! Segne, zärtlicher Vater, unseren kleinen Karmel! Nach der Verbannung dieser Erde vereinige uns im Himmel!
- 13 - Für Sie gelesen Geistliche Gedanken der kleinen Therese aus dem Buch "Lieben ist meine Berufung - Der 'Kleine Weg' der heiligen Therese von Lisieux" von Pater Theophan Beierle OCD (Fortsetzung) 6. Kapitel: Sünde - die verschmähte Liebe Die meisten Mitschwestern unserer kleinen Therese haben damals unter einer Sünde eine „Beleidigung Gottes“ verstanden: Gott, der gerechte Richter, wird durch unsere Sünden beleidigt und gekränkt. So ruft er nach Strafe oder gar nach Rache. Er, der gekränkte und beleidigte Gott, muss wieder versöhnt werden, und zwar durch eine kleine Gruppe von Elite-Ordensschwestern und durch dazu ausersehene Sühne- seelen, die freiwillig Opfer und Verzichte auf sich nehmen, um so die Sünder vor der Hölle zu retten … So hat man das zur Zeit der kleinen Therese gesehen … Und was hat sie selbst unter der Sünde verstanden? Für Therese war die Sünde nichts anderes als die von uns Menschen „verschmähte Liebe“. Was bedeutet das? Grundsätzlich leben wir in einer Liebesbeziehung mit unserem Gott. Wenn wir uns aber durch die Sünde von ihm trennen, verschmähen wir seine Liebe. Das jedoch macht ihn in zweifacher Hinsicht traurig: Zum einen erreicht er uns dann mit seiner Liebe nicht mehr und zum andern kann er dann die Welt durch uns hindurch nicht mehr erlösen und heilen. Gerade das aber will unser Gott doch: Er will durch uns hindurch lieben, und zwar stellvertretend für die vielen, die ihn täglich vergessen, links liegen lassen oder alles selbst planen und dadurch ein egoistisches Leben mit wenig Liebe führen. Nach Therese finden sich selbst unter seinen eigenen Jüngern nur wenige, die sich ihm ohne Rückhalt hingeben, weil sie die Zärtlichkeit seiner Liebe nicht verstehen. Statt sich ihm ganz zuzuwenden, suchen sie die Liebe bei ihren Mitmenschen und erbetteln von deren erbärmlicher Zuneigung das Glück, statt sich in die Arme Jesu zu werfen und seine unendliche Liebe anzunehmen! Damit gehen sie aber schnurstracks zu den falschen Quellen und werden dort eine „Ersatzliebe“ suchen.
- 14 - Therese erkennt das Problem und sagt, dass der größte Schmerz, den man Gott zufügen kann, darin besteht, seine Liebe zurückzuweisen, und die einzige Sühne darin, sich wieder seine erbarmende Liebe schenken zu lassen. Dazu bietet sie sich ihm als sein Ganz-Brandopfer an. Was meint sie damit? Sie will all ihre Kräfte in den Dienst der Liebe stellen und wird so zum glücklichen Opfer seiner göttlichen Liebe und zugleich zur Missionarin, die nur dahin wirken will, dass Jesus geliebt wird. Dabei weiß sie genau, dass Gott durch sie hindurch wirken muss. Auf diese Weise schützt er sie und uns alle vor den Lastern des Stolzes und der Überheblichkeit. Wenn wir von Jesus abgesondert leben und vor seinem Auftrag davonrennen, haben wir menschlich gesehen eigentlich eine Strafe verdient. Weil Gott aber die Liebe ist, straft er uns nicht, vielmehr bleiben wir in seiner Liebe. Wie den Jona, so rettet er auch uns durch den „Fisch“ und sendet uns von Neuem aus, das zu tun, was Er will … Sünde ist immer auch eine „Kommunion-Störung“ zwischen Jesus und uns: Die Gemeinschaft mit ihm wird durch die Sünde gestört, so wie sie umgekehrt durch das immerwährende Gebet ungestört bleibt! Kommunikationsstörungen mit Jesus bleiben aber nicht folgenlos, ja, sie bringen viele Disharmonien in unser Leben wie auch in unseren Umgang mit unseren Mitmenschen. Mit diesen Disharmonien beschäftigen sich viele Therapeuten unserer Tage, aber wirklich helfen, also bis in die Tiefe unserer menschlichen Seele hinein, können sie nicht. Warum? Weil alle seelischen Störungen immer mit Gott zu tun haben! Klammert man Gott aber aus, kann man nicht in seiner Seele geheilt werden!
- 15 - Sünde ist schließlich auch immer Isolation: Sobald einer höher hinaus will oder womöglich sogar „wie Gott sein will“, muss er seinen Mitmenschen, den Ehepartner, den Freund usw. als Konkurrenten ausschalten! Sein zu wollen wie Gott ist die Ursünde, wie sie Eva und dann auch Adam praktiziert haben. Sobald sie sich von Gott getrennt haben, haben sie Gottes Herrlichkeit verloren, sind durch Unglaube und Misstrauen aus Gott herausgefallen und fühlten sich isoliert von der tiefsten Liebesgemeinschaft mit Gott! Und Gott? Er wurde durch die Erbsünde seiner „Mutterrolle“ beraubt, die er für seine Geschöpfe, die Menschen, übernommen hat. Er kann sich auch keinen Ersatz suchen, denn, wie der heilige Augustinus sagt, „die Sehnsucht Gottes ist der Mensch!“ Und was sagt Therese? Sie erkennt, dass der furchtbarste Schmerz, den wir Gott zufügen können, darin besteht, ihm die Möglichkeit zu nehmen, uns zu lieben und durch uns Liebe weiter zu schenken, oder anders gesagt: ihn daran zu hindern, die Ströme seiner zärtlichen Liebe an uns zu verschwenden … In diesem Sinne versteht Therese auch den Schrei Jesu am Kreuz: „Mich dürstet!“ – Jesus dürstet nach Menschen, die sich von seiner Liebe beschenken lassen! Aber eben diese Liebe wird von vielen Menschen verschmäht und so stirbt er an seinem gebrochenen Herzen wie auch viele Mütter an ihren gebrochenen Herzen sterben, wenn ihnen ihre Kinder davon gelaufen sind … Wie können wir wieder zur Liebe heimkehren? Indem wir am Abend eines Tages zusammen mit unserem göttlichen Freund Jesus schauen, wo wir uns heute von seiner Liebe abgesondert und entsprechend lieblos geplant und gehandelt haben. Wir hätten es unserem Gott nie geglaubt, zu welcher Sünde wir fähig sind, wäre Gott nicht in den Mutterschoß der Welt gekommen und hätte sich von uns ans Kreuz schlagen lassen. Aber weil er die Liebe ist, konnte er nicht anders, als unsere Sünden durch Ostern in Segen zu verwandeln …
- 16 - Guter Gott, zusammen mit unserer kleinen Therese wollen wir Dich bitten, dass Du uns hilfst, unser Vertrauen immer mehr auf Dich zu setzen, dass Du uns mehr und mehr auf Dich schauen lässt und mit Dir zusammen auf unsere Sorgen und Nöte, auch auf die Sorgen unseres Theresienwerks, so dass wir voller Hoffnung und Zuversicht weiter gehen können und wie Therese dahin wirken, dass Jesus von vielen Menschen geliebt wird. Amen. Pater Michael Jakel OCD
- 17 - Therese und ich Interview mit Schwester M. Agnes v. Jesus d. Erlöser OCD, Karmelitinnenkloster Hauenstein Wie sind Sie zum ersten Mal mit Therese in Kontakt gekommen? Vermutlich war es in der Zeit nach meiner Erstkom- munion, als ich das Buch "Geschichte einer Seele" las. Ich erinnere mich nur noch vage an einen Kontakt mit Therese, aber er war da. Was schätzen Sie besonders an dieser Heiligen? Besonders schätze ich an Therese den "Kleinen Weg", den sie selbst gefunden hat und den sie lehren wollte: grenzenloses Vertrauen, Hingabe und Liebe. Welchen Stellenwert nimmt Therese in Ihrem Leben ein? Thereses Foto hängt in meiner Zelle im Karmel und so wende ich mich in vielen Situationen an sie, mir oder unserer Gemeinschaft zu helfen. Dieser tiefere Bezug zu ihr begann erst im Karmel, in den hineinzuwachsen sie mir sehr half. Vorher machte ich Bekanntschaft mit einzelnen Aussagen von ihr, über die ich gerne nachdachte. Thereses Eltern sind am 18. Oktober 2015 heiliggesprochen worden. Was bedeutet das für Sie? In der "Geschichte einer Seele" begegneten mir natürlich auch die Eltern der Heiligen. In ihren "Selbstbiografischen Schriften" forschte ich nach und habe sie lieben gelernt wie ihre Tochter. So freute ich mich sehr, als bekannt wurde, dass sie selig und später dann heilig gesprochen wurden, auch, weil es noch wenige heilige Ehepaare gibt. Besonders die Nöte und Anliegen der Ehepaare und Eltern empfehle ich ihnen. Welchen Wert hat die Begegnung mit den Reliquien der heiligen Eltern für Ihr eigenes Leben? Als jetzt der Reliquienschrein bei uns war, sind mir diese heiligen Eltern sehr nahe gekommen, so wie Freunde auf Besuch kommen. Da ihre Erziehung vier ihrer Töchter den Weg in den Karmel ebnete, empfehle ich ihrer Fürsprache besonders die Nachwuchssorge und darüber hinaus alle Familien. Ein Aufbruch in unseren Familien wäre ein Segen für die ganze Kirche. Vielen herzlichen Dank, Schwester M. Agnes!
- 18 - Kinderseite Verbinde die Zahlen der Reihe nach und lass dich überraschen!
- 19 - Geistlicher Impuls "Denke doch daran, dass Jesus im Tabernakel eigens für dich da ist, für dich allein ." Diesen Satz findet man in einem Brief vom 30. Mai 1889, den Therese an ihre Cousine Marie Guérin schreibt, die ihr ihrerseits mitgeteilt hat, dass sie von Skrupeln gequält wird und deshalb nicht gewagt hat, die heilige Kommunion zu empfangen. Therese bedauert dies und schreibt: "Ist es dem Teufel gelungen, eine Seele von der heiligen Kommunion fernzuhalten, dann hat er alles gewonnen ... und Jesus weint!" Und weiter schreibt sie: "Er (Jesus) brennt von Verlangen, in Dein Herz zu kommen ... Höre nicht auf den Dämon, verlache ihn und empfange ohne Furcht den Jesus des Friedens und der Liebe! (...) Ich versichere Dir, dass Du ohne Furcht Deinen einzigen wahren Freund empfangen kannst. Nein, es ist unmöglich, dass ein Herz, das sich nur vor dem Tabernakel ausruht, Jesus so verletzt, dass es ihn nicht empfangen kann. Was Jesus verletzt, was sein Herz verwundet, ist der Mangel an Vertrauen!" Therese hat eine persönliche Beziehung zu Jesus. Sie weiß, dass der Jesus aus dem Evangelium derselbe Jesus ist, der sich im Tabernakel befindet. Für sie macht das keinen Unterschied. So wie sie in der Eucharistiefeier die heilige Kommunion empfängt und sich durch die Anwesenheit Jesu verwandeln lässt, genauso zieht sie sich in die Stille zum Gebet vor den Tabernakel zurück und weiß, dass auch hier Jesus für sie präsent ist. Sie fühlt ganz intensiv eine Verwandlung in ihrem Herzen, gerade so, als ob sie ihr eigenes Herz dahingehend aufgibt, dass es mit Jesu Herz verschmilzt, um mit ihm eins werden zu können. Diese Hingabe von Therese in den eucharistischen Jesus zeigt sich auch in der Kirche, und zwar nach folgendem Sinnspruch: Dort, wo die Eucharistie ist, dort ist Kirche, und dort, wo Kirche ist, ist Eucharistie. Père Olivier Ruffray, Rektor der Basilika in Lisieux
- 20 - Lisieux - aktuell Heilige Bernadette in Lisieux - Zwei große Marienverehrerinnen treffen sich! Vor ein paar Tagen, genauer gesagt, am 30. und 31. März d.J., besuchten die Reliquien der heiligen Bernadette die Wallfahrtsstadt Lisieux. Gott hat sich die Schwachen ausgesucht. (1 Kor 1,27) Der heilige Bezirk von Lourdes hat das Jahr 2019 der heiligen Bernadette geweiht, denn dieses Jubiläums- jahr erinnert an ihren Geburtstag vor 175 Jahren und an den Tag, an dem sie ins Leben eintrat, wie die heilige Therese sagen würde, nämlich an ihren 140sten Todes- tag. So konnte man an diesem Wo- chenende sowohl die Reliquien der heiligen Therese und ihrer heiligen Eltern als auch die der heiligen Bernadette in der Basili- ka von Lisieux verehren. Von Februar bis Juni 1858 soll die Gottesmutter der kleinen Bernadette mehrmals an der Grotte von Massabielle in Lour- des erschienen sein. Am 25. März bezeichnete Maria sich als die "Unbefleckte Empfängnis". Der Bischof von Tarbes, Monseigneur Laurence, erkannte offiziell am 18. Januar 1862 die Erscheinungen an und ließ eine Kapelle über der Grotte bauen. Zélie Martin, die Mutter der heiligen Therese, hat 1877 im Zuge ihrer schweren Krankheit eine Reise nach Lourdes unternommen in der Hoffnung, Heilung zu erfahren. Die Verehrung der Gottesmutter ist im Hause Martin groß geschrieben. Jeden Tag betet die Familie zur Mutter des Herrn und kniet dabei vor der Marienstatue. Für Therese ist Maria ihre Mutter im Himmel. So schreibt sie im Mai 1897 ein Mariengedicht mit dem Titel: „Warum ich dich liebe, oh Maria!“ Darin beschreibt sie sich selbst als „Blume der Unbefleckten“. Durch die Lourdeswallfahrt wird uns der Weg zum Evangelium durch die Gottesmutter gezeigt; durch die Lisieuxwallfahrt wird uns der Weg zum Evangelium durch den kleinen Weg der heiligen Therese und durch das Lebensbeispiel ihrer heiligen Eltern gezeigt.
- 21 - "Die Reliquien führen uns zu Gott selbst: Er ist es näm- lich, der mit der Kraft seiner Gnade schwachen Men- schen den Mut verleiht, ihn vor der Welt zu bezeugen. Wenn die Kirche uns einlädt, die sterblichen Reste der Märtyrer und der Heiligen zu verehren, vergisst sie nicht, dass es sich letztlich um armselige menschliche Ge- beine handelt; aber diese Gebeine gehörten Menschen, die von der lebendigen Macht Gottes durchdrungen worden sind. Die Reliquien der Heiligen sind Spuren jener unsichtbaren, aber wirklichen Gegenwart, welche die Finsternis der Welt erhellt, indem sie das Reich Gottes sichtbar macht, das in uns ist. Mit uns und für uns rufen sie: 'Maranatha!' - 'Komm, Herr Jesus!'" (Papst Benedikt XVI. am Weltjugendtag in Köln am 20. August 2005) Die Jungfrau Maria hat das Herz von Therese und Bernadette durch ihre mütterliche Liebe fasziniert und sie dazu bewogen, sich ganz Gott Vater in großem Gehorsam zu weihen.
- 22 - Theresienwerk - aktuell Tätigkeitsbericht des Leiters des Theresienwerks e.V. für das Jahr 2018 bei der Leitungssitzung am 25. und 26. Januar 2019 in Augsburg Am 16. September dieses Jahres werden es 30 Jahre, dass ich zum Vorsitzenden des Theresienwerks gewählt wurde. Mein Vorgänger war der Jesuitenpater Maximilian Breig, der es im Jahre 1972 mit weiteren Theresienfreunden, darunter Ordensleute, Priester und Laien, in Würzburg gegründet hat. Das Büro des Theresienwerks hat er in seine Heimatstadt Augsburg gelegt, weil sie auch den Theresienfreunden in Österreich und der Schweiz näher liegt. Aus meiner Sicht waren diese 30 Jahre eine gute Zeit, da wir die heilige Therese von Lisieux und ihre Spiritualität in den deutschsprachigen Ländern mehr bekannt gemacht und ihre Lehre durch die Übersetzung und die Herausgabe ihrer Schriften verbreitet haben. Diesem Ziel dienten auch meine zahlreichen Exerzitienkurse in diesen Ländern, die Herausgabe unserer Zeitschrift „Therese“ und in den letzten Jahren unsere Homepage. Eine große Wirkung haben auch mehrere Reliquienreisen der heiligen Therese und ihrer heiligen Eltern in den Jahren 2007, 2008, 2012, 2015 und 2018 entfaltet. Ihrer Verehrung diente auch unsere Teilnahme an Katholikentagen und am Kongress „Freude am Glauben“. Wir hatten Kontakte mit Bischöfen aus Chile, Afrika und Indien und unterstützten über die Ordensoberen großzügig Theologie- studenten und Missionsschwestern. Durch Inserate in der Tagespost und Anzeigen in den diözesanen Kirchenzeitungen wurde unsere heilige Patronin auch in Deutschland bekannt wie wenig andere Heilige. Unsere jährliche Lisieux-Wallfahrt hat ihre Freunde und Interessierte aus ganz Deutschland zusammengeführt und sie freundschaftlich verbunden. Manchmal sind auch feste Freundschaften daraus entstanden. Ein Höhepunkt im letzten Jahr war die Reliquienfahrt der heiligen Eltern von Therese, Louis und Zélie Martin, vom 19. – 27. Juni 2018, die eine große Zahl von Gläubigen, besonders Eheleute und Eltern, angesprochen hat. Mit der Auflegung der Reliquien der Heiligen haben viele auch einen besonderen Segen empfangen. Diese Fahrt erstreckte sich von Köln über Regensburg und Augsburg ins Allgäu bis an die österreichische Grenze. Dadurch haben wir auch ein Versprechen eingelöst, das wir der Wallfahrtsleitung in Lisieux bei der Seligsprechung der Eltern in Lisieux gegeben haben. Erst kürzlich erhielt ich einen Weihnachtsgruß aus einem Kloster von Karmelitinnen mit dem handgeschriebenen Zusatz: „Es war ein gnadenreicher Besuch, als Sie mit dem Reliquienschrein da waren. Danke und herzliche Grüße.“
- 23 - Mich beeindrucken und erfreuen immer wieder die zahlreichen kleinen und großen Spenden, die wir zum Erhalt des Theresienwerks, für Theologiestudenten und für soziale Werke in der Mission erhalten. Wer eine Spende überweist, zeigt damit seine Liebe zur heiligen Therese und seine Wertschätzung für ihr Werk. Da der jährliche Mitgliedsbeitrag 18,00 €uro beträgt, gilt eine Überweisung darüber hinaus als Spende und wird ab 30,00 €uro mit einem Dankesbrief beantwortet. Die Zahl der Mitglieder und Freunde ist im Jahre 2018 von 2.331 auf 2.238 zurückgegangen, was vor allem durch hohes Alter und Todesfälle begründet ist. Die Neuaufnahmen von 33 Personen können dies nicht ausgleichen. Was die Finanzen betrifft, hatten wir, wie auch im letzten Jahr, einen ausgeglichenen Haushalt, was die Einnahmen und die Ausgaben betraf. So konnten wir die Miete und andere Ausgaben, wie zum Beispiel den Druck der Rundbriefe, gut begleichen. Die Zuschüsse für Priesterstudenten in den Missionsländern, wie zum Beispiel Indien, haben wir etwas zurückgefahren, da auch die Bittbriefe weniger geworden und die Diözesen und Ordensgemeinschaften selbstständiger geworden sind. Was die theresianische Literatur betrifft, konnten wir im vergangenen Jahr „Die letzten Gespräche der Heiligen von Lisieux“ im Media Maria Verlag neu herausbringen, ein Buch, das schon 625 mal verkauft wurde. Das neue Buch über ihre heiligen Eltern „Meine Eltern Louis und Zélie Martin – die starken Wurzeln der heiligen Therese von Lisieux“ (Übersetzung von Klaus Peter Vosen) wurde seit 2015 ca. 3.000 mal verkauft. Im Frühjahr erscheint im gleichen Verlag eine zweite Auflage von meinem Buch „Therese von Lisieux begegnen“. Ein neues Buch mit einer neuen Übersetzung der Briefe der heiligen Eltern von Therese ist in Vorbereitung. Gerne werde ich mich am 28. September 2019 bei unserer Mitgliederversammlung in Augsburg bei der Neuwahl des Vorsitzenden wieder zur Verfügung stellen. Ich fühle mich zwar sehr schwach vor Gott, aber mit ihm und miteinander sind wir stark. So danke ich allen von Herzen, die das Theresienwerk mittragen und unterstützen. Ein besonderer Dank gebührt Frau Ilona Engel, die unseren Rundbrief redigiert und die Homepage betreut. Wir Mitarbeiter sind gewissermaßen das Bodenpersonal der heiligen Therese, die uns vom Himmel aus führt und lehrt. Monsignore Anton Schmid, Augsburg
- 24 - Aus der Mission Dank unserer großzügigen Spender konnte die Leitungssitzung des Theresienwerks Ende Januar auch in diesem Jahr viele Bitten und Wünsche aus der Mission erfüllen. Für die Priesterausbildung konnten wir 1.750,00 €uro, für die Mission (Unterstützung von Ordensschwestern, Ausbildung von Postulantinnen, Erstkommunionvor- bereitungen, Nahrung für arme Kinder, Schule für Straßenkinder, Waisenhäuser und vieles mehr) 3.100,00 €uro vergeben. In Kerala (Indien) wurden in der Weihnachtszeit sechs Diakone der Little Flower Congregation (Kongregation Kleine Blume) zum Priester geweiht. Unter ihnen war auch der vom Theresienwerk (durch eine Privatspende) unterstützte Jibin Manickatahn. Er schreibt voller Dankbarkeit und Freude über seine Primiz („First Holy Qurbana“) und dankt allen, die ihm diesen Weg durch Gebet, Opfer und Geld ermöglicht haben. Ebenfalls aus Kerala kommt die frühere Urlaubsvertretung von Msgr. Anton Schmid in St. Franziskus, Augsburg, Pater James Purathail, von der Little Flower Congregation. Er hat im Juli 2018 das Theresienwerk besucht und ein Projekt vorgestellt: Herausgabe religiöser Bücher, einer Theresienzeitschrift (die Druckerei ist in kirchlichem Besitz), Exerzitien im Geiste der heiligen Therese von Lisieux usw. Das Leitungsgremium hat finanzielle Unterstützung zugesagt. Letztes Jahr haben wir die ordensinterne Priesterausbildung unterstützt, worüber der Generalobere und der Generalökonom in dankbaren Briefen berichteten.
- 25 - Das Theresienwerk hilft auch 2019 den Missionsdominikanerinnen in Bogotá (Kolumbien). Das Programm „Mütter und Kinder“ läuft weiterhin für ein würdigeres Leben. Die Schwestern bieten ein Musikprogramm an, um musikalische und künstlerische Talente der Kinder zu entdecken und zu fördern. Es gibt auch Spiele, Sport, täglich einen Becher Milch für unterernährte Kinder, Kleider usw. So erleben die dortigen Menschen neben der Verkündigung der Frohen Botschaft auch die Caritas. Wir möchten es Therese gleichtun, die Welt durcheilen und das Evangelium verkünden, aber die allermeisten von uns missionieren, wie unsere „kleine“ Heilige es schließlich tat, mit Gebet und Opfer. Wir sind auch für Kleinspenden von Herzen dankbar, denn zusammen ermöglichen diese Gaben die Unterstützung verschiedener Projekte. Deshalb allen edlen Spendern ein aufrichtiges Vergelt`s Gott! Esther Leimdörfer Lisieuxwallfahrt des Theresienwerks 2019 Auch im kommenden Jahr findet die Wallfahrt mit Vortragsexerzitien unter der Leitung von Msgr. Anton Schmid, Leiter des Theresienwerks e.V., Augsburg, statt. Termin: Samstag, 27. Juli, bis Montag, 5. August 2019 Ausflüge zu theresianischen Stätten, Liturgiefeiern, Beten und Singen in der Gemeinschaft vermitteln ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die Fahrt führt von Augsburg über Reims (mit Übernachtung) und Paris nach Lisieux. Zustiegsmöglichkeiten sind jeweils an den Hauptbahnhöfen in Augsburg, Karlsruhe und Saarbrücken. Preis für Fahrt, Einzelzimmer in Lisieux und Vollpension: ca. 800,00 Euro Informationen, Programm und Anmeldeunterlagen erhalten Sie bei: Theresienwerk e.V. Augsburg Frau Dr. Esther Leimdörfer Moritzplatz 5 D-86150 Augsburg Tel.: 0821/513931 Mail: lisieuxfahrt@theresienwerk.de
- 26 - Sollten Sie noch nicht Mitglied im Theresienwerk sein, bitten wir Sie herzlich zu überlegen, ob eine Mitgliedschaft für Sie in Frage kommt. Es ist für das Theresienwerk wichtig, möglichst viele Mitglieder zu haben, um im deutschsprachigen Raum das Leben und die Lehre der heiligen Therese von Lisieux und ihrer heiligen Eltern bekannt zu machen. Durch Ihren Mitgliedsbeitrag von 18,00 €uro/22,00 CHF jährlich unterstützen Sie die Aufgaben und das Apostolat des Theresienwerkes. Über jedes neue Mitglied freuen wir uns sehr, denn es stärkt unsere theresianische Gemeinschaft und Verbundenheit. "Ich sterbe nicht, ich gehe ins Leben ein." (Therese) Wir beten für unsere Verstorbenen: Deutschland: Pfarrer Thomas Bachmair, 82256 Fürstenfeldbruck; Anna Bissinger, 86690 Mertingen; Pater Winfrid von Essen cpps, 83059 Kolbermoor; Maria Dietrich, 87700 Memmingen; Michaela Dietrich, 87700 Memmingen; Schwester Maria Ursuline Frey, 86199 Augsburg-Bergheim; Elfriede Kleeberger, 97944 Boxberg; Schwester Maria Ägidia Kopf, 84405 Dorfen; Hugo Marschall, 88662 Überlingen; Schwester Hildeberta Messner, 86199 Augsburg-Bergheim; Schwester Uta Rechtsteiner, 88348 Bad Saulgau; Hedwig Russer, 86165 Augsburg; Adele Schäfer, 36037 Fulda; Agnes Steinberg, 45259 Essen; Katharina Übelein, 96052 Bamberg. Österreich: Schwester Magdalena Komar, 9020 Klagenfurt; Franz Weiß, 8570 Voitsberg. Herr, schenke diesen Verstorbenen das wahre Leben bei dir!
- 27 - WARUM ICH DICH LIEBE Trauer, Wut und blank’ Entsetzen brechen über mich herein. Wie konnte man dich so verletzen, sah man nicht dein wahres Sein? Sah man nicht, dass du gekommen, um uns zu erlösen hier? Hast die Schuld auf dich genommen. Mein Jesus, dafür dank’ ich dir. Doch Dank allein reicht gar nicht aus für das, was du für mich gelitten. Ich möcht’ es sagen gerad’ heraus, es bleibt, versteh’ mich, unumstritten. ICH LIEBE DICH, von Herzen sehr für das, was du für mich getan. Mein Leben ohne dich wär’ leer. Bleib’ bei mir, Herr, ich fleh’ dich an. Ilona Engel
"Denke doch daran, dass Jesus im Tabernakel eigens für dich da ist, für dich allein ." Therese von Lisieux
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