Gartnere-Gable Das Informationsblatt E. E. Zunft zu Gartnern - www.gartnernzunft.ch
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2018 / Nr. 59 – Seite 1 Gartnere-Gable Das Informationsblatt E. E. Zunft zu Gartnern www.gartnernzunft.ch Nr. 59 / Mai 2018
2018 / Nr. 59 – Seite 2 Inhaltsverzeichnis Editorial...................................................................................................................... 3 Neijoorsgallere 2018 .................................................................................................. 4 Zunftstamm im Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut ......................... 5 Bei der Worshipful Company of Gardeners in London ............................................... 8 Gertrudemääli 2018 ................................................................................................. 11 Am Zürcher Sächsilüüte 2018 ................................................................................... 12 In eigener Sache ....................................................................................................... 24 Vergabungen der Zunft zu Gartnern - 1000 Jahre Basler Münster ........................... 25 Innovation Basel – Einladung zum Netzwerkanlass .................................................. 25 Ausblidung zum Seiler anno 2018 ............................................................................ 26 Unsere Jubilare im 2018 ........................................................................................... 27 Impressum ............................................................................................................... 27 Titelbild Beim Kunstmuseum im Frühling Pascal Joray, 2018, www.pascaljoray.ch
2018 / Nr. 59 – Seite 3 Editorial Liebe Zunftmitglieder, liebe Leserin, lieber Leser Das war ein Anlass. Basel-Stadt als Gastkanton am Zürcher Sechseläuten. Ich hatte bereits vor 25 Jahren, als Basel-Stadt letztmals Gastkanton war, die Möglichkeit als Bannerbegleiter links an diesem traditionellen Anlass teilzunehmen. 25 Jahre später war ich als Gast bei unserer befreundeten Zunft zum Kämbel eingeladen. Statthalter Pietro Buonfrate und Schreiber Thierry Bosshart erhielten ebenfalls eine Einladung. Sie waren bei unserer zweiten befreundeten Zunft zu den Drei Königen Gäste. Es war für alle Teilnehmenden ein grossartiger Tag. Stolz war ich natürlich, als ich beim Umzug unsere gelbschwarzen «Bienli» entdeckte. Allen voran unser Bannerherr Thierry Colin mit unserem Banner und dann einige Mitglieder unseres Zunftspiels, welche im Vereinigten Basler Zunftspiel mitmarschierten. Vier weitere Zunftmeister und ich weilten vom Freitagabend bis Dienstagmorgen in Zürich, um das ganze «Sächsilüüte» hautnah mitzuerleben. Aufgefallen ist uns dabei, wie sich die Zürcher Zünfte sehr gut untereinander kennen. Besonders am Samstag- abend, wo die zahlreichen Zunftbälle stattfinden, war dies auffällig. So trafen sich Mitglieder der verschiedensten Zünfte zu einem gemeinsamen Anlass. Nach Rück- frage organisieren die Zürcher Zünfte während des Jahres weitere solche Anlässe, wo man sich zunftübergreifend trifft. Wir fünf Zunftmeister bedauern, dass es so etwas nicht auch in Basel gibt. Hier lebt jede Zunft praktisch ihr eigenes Zunftleben. Gemeinsame Anlässe mit den anderen Zünften gibt es praktisch nicht. Vielleicht müsste sich der Meisterbott (Meister der Basler Zünfte und Ehrengesellschaften) darüber einmal Gedanken machen. Zurück zur Gartnernzunft. Schon bald findet der Höhepunkt unseres Zunftjahres statt. Am 23. Juni führt uns unsere Zunftfahrt nach Freiburg im Breisgau. Diese be- kannte Zähringerstadt ist immer ein Besuch wert. Dank zahlreichen und grosszügi- gen Einzahlungen in den Fiakerfonds (ganz herzlicher Dank an alle Spenderinnen und Spender) können wir den Teilnahmebeitrag unter 100 Franken anbieten. Zeremo- nienmeister Thierry Colin und Irtenmeister Ursula Kuhn haben ein tolles Programm und ein kulinarisches Schlemmermenu vorbereitet. Und auch unser Zunftspiel ist bereit und wird in den Freiburger Gassen musikalisch «gässle». Ich freue mich des- halb auf viele Teilnehmende an diesem wichtigen Zunftanlass. Ja, liebe Zunftmitglieder, es läuft etwas in unserer Zunft und ich hoffe deshalb, dass ich Sie an vielen Anlässen antreffen werde. Stephan Gassmann Meister
2018 / Nr. 59 – Seite 4 Neijoorsgallere 2018 Anfang Januar trafen sich die Vorgesetzten mit ihrem Ehrengast zur traditionellen Neijoorsgallere im Goldenen Sternen. Das Thema Gallere beschäftigte dabei vor allem den Irtenmeister, der mit einer privaten Metzgerei hier neue Wege bestritt. (pb) Die erste Erwähnung der Neujahrs- gemundet. Und nach dem die Küchen- gallere, also dieser Sülze-Spezialität aus crew nach den ersten homöopathi- Fisch oder Fleisch stammt aus Papieren schen Häppchen weiter auftischte, der Zunft zu Brotbecken aus dem Jahr konnte man sich auch getrost auf den 1439. Aus weiteren Unterlagen weiss Hauptgang und das Dessert freuen. man heute noch genau, mit welchen Zutaten eine solche Gallere (früher auch Galrey genannt) hergestellt wur- de. Jede Zunft hatte dazu aber doch noch ein Geheimrezept parat. Heutzutage ist das Wissen oder Neu- deutsch das Knowhow vieler Küchen- chefs nicht mehr auf diesem Stand. Die alten Rezepte können nur noch modifi- Als Ehrengast luden die Vorgesetzten ziert oder den heutigen Kochgepflo- den Zunftbruder Peter Studer ein. Peter genheiten angepasst umgesetzt wer- Studer ist seit genau 20 Jahren Zunft- den. Deshalb beschäftigt die Gallere mitglied und er unterstützt die Gart- den für den Schmaus verantwortlichen nernzunft jedes Jahr bei ihrem wich- Irtenmeister jedes Jahr aufs Neue. Auf- tigsten öffentlichen Anlass. Seit vielen grund der im letzten Januar gemachten Jahren organisiert die Gartnernzunft Erfahrung hat sich Irtenmeister Ursula bekanntlicherweise im August die Zolli- Kuhn schon früh im Verlaufe des ver- besichtigung für die Neubürgerinnen gangenen Jahres Gedanken über einen und Neubürger. Unser Zunftbruder Pe- neuen kulinarischen Weg gemacht und ter Studer, der ehemalige Zollidirektor, mit der Metzgerei Jenzer in Arlesheim führt dabei immer noch persönlich eine einen möglichen Partner gefunden. So Gruppenführung an diesem Abend vor fanden schliesslich eine Siedfleischsülze und hinter den Kulissen im Basler Zolli sowie eine Riesling Sülze gefolgt von durch. Jenzers Hauspastete und einer Rehpas- tete den Weg von Arlesheim auf die Die Galrey, schon damals ein Grund für Zunftstube des Goldenen Sternens. ein vergnügliches Zusammensein der Dieser neue Weg der Gallere ist zwar Zunftgenossen auf der Zunftstube. So immer noch weit von der traditionellen war’s auch in diesem Jahr und so soll’s Spezialität entfernt, hat aber vorzüglich auch im kommenden Jahr sein.
2018 / Nr. 59 – Seite 5 Zunftstamm im Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut Der erste Zunftstamm des Jahres führte uns in eine bekannte und doch unbekann- te Basler Institution. Das Tropeninstitut oder heute eben das Schweizerische Tro- pen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) wurde vor 75 Jahren gegründet und hat sich in dieser Zeit zu einer weltweit anerkannten Institution in Lehre, Forschung und Dienstleistungen im Bereich der Internationalen Gesundheit entwickelt. (pb) Grosser Ansturm in der Aula des Standorten, einem Postenlauf gleich, STPH an diesem Montagabend, denn wird den interessierten Gästen die der Besuch des Instituts zog eine grosse grosse Palette an Aufgaben und ver- Anzahl an Gartnernzünf- schiedene Themengebie- tigen und Gästen an. te präsentiert. Reisende kennen das Das Swiss TPH arbeitet, Swiss Tropical and Public so erfahren wir, von der Health-Institut vor allem, Innovation, zur Validie- weil sie sich dort mit rung bis zur Anwendung Vorteil vor Fernreisen vor Ort. Innovation be- über Malaria, Dengue- deutet dabei die Erfor- Fieber, Tollwutgefahr schung neuartiger Arz- oder Bilharziose beraten neimittel, die Erkennung und wenn nötig impfen neuer Krankheiten und lassen. Doch hinter die- die Entwicklung neuer sen Dienstleistungen steckt eine Menge Ansätze zur Bekämpfung einer Krank- mehr. Prof. Dr. Jürg Utzinger, Direktor heit. Danach folgt das Nachweisen im Swiss TPH, gibt einen Einblick in die Feld unter den aktuellen Bedingungen. spannende Geschichte der altehrwür- Schliesslich folgt die Integration neuer digen Institution. Und das Swiss TPH Therapien in das Gesundheitssystem in lässt sich nicht lumpen und fährt gleich den betroffenen Gebieten. mehrere Referenten auf. An diversen
2018 / Nr. 59 – Seite 6 Ein Schwerpunkt des Abends ist das "Cook it, peel it or forget it" – das Thema Malaria und die Arbeit des Swiss wirksamste Mittel, um sich vor einer TPH zur Bekämpfung dieser häufigsten Ansteckung mit Wurmkrankheiten Tropenkrankheit. Malaria kommt in zu schützen, die über Lebensmittel den tropischen und subtropischen Re- übertragen werden und hauptsäch- gionen der Erde weltweit in über hun- lich in tropischen Ländern vorkom- dert Ländern vor und ist die bedeu- men. tendste parasitäre Erkrankung des Menschen. Über 200 Millionen Men- schen erkranken jährlich, und jedes Jahr versterben zwischen ein und drei Millionen Menschen an Malaria, vor allem afrikanische Kinder unter fünf Jahren. Wie den meisten wohl schon bekannt, ist die weibliche Anopheles- Mücke Überträgerin der Krankheit. Mit einem einzigen Stich können sie den Menschen mit dem gefährlichen Mala- Parasiten benötigen zwei Wirte, um zu ria-Erreger infizieren. überleben: die Mücke als Hauptwirt und den Menschen als Zwischenwirt. Im Laufe dieser Entwicklung ändern sie ständig ihre Form. Jeder der Wirte er- möglicht ihnen ein neues Lebensstadi- um. Um einen Menschen infizieren zu können, muss die Mücke vorher selber infiziert worden sein. Das passiert wie- derum durch den Stich an einem infi- zierten Menschen. Das Thema wird den Besuchern an diesem Abend spannend und anschaulich nähergebracht. Unter Ist der Erreger in den Menschen ge- verschiedenen Mikroskopen erhält man langt, vermehrt er sich zunächst in der direkt Einblick in die Stufen der Mala- Leber. Es wird darauf hingewiesen, dass ria. nicht die Mücke der Erreger der Krank- heit ist, sondern ein winziger einzelliger Auch nicht wirklich liebenswerte Ge- Parasit, das so genannte Plasmodium. schöpfe sind Bandwürmer, ein weiterer Wer mit malaria tropica infiziert wird, Themenschwerpunkt des Abends. Als leidet zunächst an Kopf- oder Glieder- Grund für die Infizierung mit Band- schmerzen und bekommt unregelmäs- würmern wird der Verzehr von halbro- sige Fieberschübe. Die Malaria- hem oder rohem Fleisch oder Fisch an-
2018 / Nr. 59 – Seite 7 geführt. In den Tropen und in Asien ei- kunftspläne des Schweizerischen Tro- ne traditionelle und übliche Art der pen- und Public Health-Instituts. Es will Nahrungsaufnahme. Mangelnde Sani- seine bisher auf verschiedene Standor- tärhygiene führt dazu, dass der Wurm te in Basel verteilten Büros, Labors und von Mensch zu Mensch übertragen Lehrräume an einem Standort im Areal wird. Vorbeugende Medikamente für BaseLink im Gebiet Bachgraben der Risikogruppen, die traditionell rohen Gemeinde Allschwil zusammenführen. Fisch essen, können einer Ansteckung Die beiden Regierungen und Parlamen- vorbeugen. Bei einer frühen Diagnose te der Kantone Basel-Landschaft und sind die Aussichten auf vollständige Basel-Stadt ermöglichen es dem Swiss Heilung durch Medikamente sehr gut. TPH durch eine gemeinsame Träger- Und wie bei allen durch Lebensmittel schaft ab 2017 und zusätzliche Finanz- übertragene Krankheiten ist die Ver- mittel einen massgeschneiderten Neu- besserung der Hygiene und Wasserver- bau zu erstellen. Nach Abschluss der sorgung ein wichtiges Präventionsmit- Planung soll die Realisierung rund zwei tel. Jahre dauern, der Einzug ist auf Ende 2020 vorgesehen. Die Tropen- und Rei- Zu Beginn der Besichtigung erklärte Di- semedizin soll aber weiterhin an der rektor Jürg Utzinger auch noch die Zu- Socinstrasse verbleiben.
2018 / Nr. 59 – Seite 8 Bei der Worshipful Company of Gardeners in London Auch beim diesjährigen Mansion House Banquet der Londoner Gartnernzunft ge- sellten sich unser Meister und sein Statthalter unter die illustre Gästeschar. Der Besuch in London stand diesmal auch unter dem Zeichen des bevorstehenden Be- suches der Londoner Zunft in Basel. (pb) Am frühen Donnerstagmorgen des beim Meister doch eine gewisse Nervo- 15. Februars 2018 bestiegen Meister sität, oder auch viel mehr Vorfreude, und Statthalter ein weiteres Mal den bemerkbar. Und so stehen zwei Gart- Flieger der British Airways am Basler nernzünfter halt viel zu früh vor dem Flughafen und reisten in die britische Mansion House. Nach der offiziellen Hauptstadt. Grund dafür ist die erneute Türöffnung und der Begrüssung durch Einladung an den Hauptanlass der Lon- Meister David Green und dem gesam- doner Schwesternzunft, das Mansion ten Zunftvorstand sind die Ehrengäste House Banquet. Wie alle Jahre, wählte zum obligaten Aperitif geladen. Zum man ein neues Hotel in der City of Lon- italienischen Prosecco gesellen sich don aus und nächtigte diesmal im mit auch gleich unsere Freunde aus Glas- vier Sternen dotierten Chamberlain Ho- gow, vertreten durch Meisterin Pauline tel. Das Hotel mit angeschlossenem Bell sowie Schreiber David Dickson und Pub gehört zur Fullers Bierbrauerei, die Ehefrau Sue. Ein schönes Wiedersehen seit den 50er-Jahren das berühmte das auch sofort fotografisch festgehal- London Pride braut. Es gibt schlechtere ten wird. Voraussetzungen für den Start in einen Londonbesuch. Nach dem Hotelbezug geht es dann gleich weiter in die Innenstadt, wo verschiedenste Sachen eingekauft werden müssen. Als geübte Lon- donreisende ist das Programm klar definiert, Geschenke und englisches After Shave sind rasch eingekauft und so bleibt immer wieder genü- gend Zeit um die strapazierten Bei- ne zu entlasten und die trockenen Kehlen zu nässen. Zurück im Hotel macht man sich für den Abend be- reit und stürzt sich in die Gala- Garderobe. Trotz mehrfachen Besu- chen dieses Zunftessens macht sich
2018 / Nr. 59 – Seite 9 Direktor der britischen Strafverfol- gungsbehörde für schwere Betrugsde- likte SFO) mit sonorer Stimme seine Worte an die Gesellschaft zu richten. Die mit Anekdoten gespickte Rede en- det mit grossem Applaus, bevor der stellvertretende Lord Mayor die Grüsse des geschäftlich in Neuseeland weilen- den Lord Mayor überbringt. Besondere Erwähnung erhält in diesem Jahr die Blumendekoration die den Künsten des italienischen Malers, Bildhauers und Inneneinrichters Piero Fornasetti (er lebte von 1943 – 1964 in Genf, Anm. d. Meister und Statthalter sitzen am Eh- Verf.) gewidmet ist. rentisch mit bestem Überblick auf die weiteren rund 150 Gäste im Saal des Mansion House. Das Abendessen be- ginnt mit Lachs und Schwarzem Reis als Vorspeise, gefolgt von Rindsfilet an Jus mit Kroketten und Gemüse. Den Ab- schluss macht ein ausgezeichneter Ricotta/Kaffee-Käsekuchen mit kan- diertem und aufgeweichtem Obst. Eine vorzügliche Menüwahl, bei deren man in diesem Jahr die typischen englischen Pfade verliess. Nach der Gästevorstel- lung durch Upper Warden Margaret Prior folgen die Toasts auf Queen und Königshaus sowie Lord Mayor und wei- tere Gäste. Um richtig anstossen zu können kredenzt man wieder diesen ausgezeichneten Portwein. Die Zeit Es folgt der Loving Cup, die traditionelle zwischen Toasts und Meisterrede Zeremonie, welche in jeder Londoner überbrücken Meister und Statthalter Zunft abgehalten wird und auf die Er- mit Gesprächen mit interessanten und mordung von King Edward im Jahr 962 interessierten Sitznachbarn. Es ist dann durch seine Stiefmutter Elfrida zurück- an Meister David Green (Britischer zuführen ist. Wieder viel zu schnell Kronanwalt und bis vor kurzem noch neigt sich der Abend dem Ende.
2018 / Nr. 59 – Seite 10 Beim abschliessenden Schlummerbe- Prior. Beim Treffen in diesem exklusi- cher in der Vorhalle treffen sich die ven Club mit mehreren Restaurants, Meister und Statthalter aus London, üppig ausgestalteten Aufenthaltsräu- Glasgow und Basel nochmals zu einem men und einem in Römischem Stil gemütlichen Schwatz, bevor man lang- nachempfundenen Indoor-Schwimm- sam den Heimweg antritt. bad, bespricht man die bevorstehende Reise der Londoner nach Basel. Die Gartnerndelegation präsentiert den Beiden das vorgesehene Programm während des fast viertägigen Besuches unserer schönen Heimatstadt Basel im kommenden Oktober. Dafür hat sich bei der Gartnernzunft extra ein mehr- köpfiges OK gebildet, um den Gästen aus London einen unvergesslichen Auf- enthalt zu bescheren. Das Programm Am darauffolgenden Tag treffen sich kommt jedenfalls schon mal sehr gut Meister Stephan Gassmann und Statt- an, ein paar Details sind noch zu verifi- halter Pietro Buonfrate im Clubhaus zieren, aber die Vorfreude steigt zuse- des Royal Automobil Club, einem Lon- hends. Zum Schluss sagen wir noch ein doner Privatclub im vornehmen Stadt- freundliches goodbye und see you soon teil Mayfair mit Alt-Meister Stephen in Basel. Bernard und Upper Warden Margaret
2018 / Nr. 59 – Seite 11 Gertrudemääli 2018 Für das Gertrudemääli, das wie immer am Tag der Heiligen Gertrud von Nivelles stattfindet, verliess man in diesem Jahr Stadt und Kanton. Trotz unerwartetem aber heftigem Schneetreiben fanden aktuelle und ehemalige Vorgesetzte mit ihren Frauen den Weg nach Arlesheim. die Tradition wird grossgeschrieben. So schmückt zum Beispiel in jedem Zimmer des Hotels ein anderes Foto aus der Familien- und Firmenchronik die Wandtapete. (pb) Irtenmeister Ursula Kuhn lud die Gesellschaft an diesem 17. März 2018 zuerst auf das Hofgut Birseck im schö- nen Arlesheim ein. Es ist der Tag der Heiligen Gertrud von Nivelles, der Für das Gertrudemääli begibt man sich Schutzpatronin der Gärtner. Traditio- in den gemütlichen Saal im ersten nell laden die Vorgesetzten und Alt- Stock des Gasthofes. Dort werden wir Vorgesetzten ihre Damen zu diesem bestens betreut und bedient und ge- Anlass ein. Trotz plötzlich auftreten- niessen ein währschaftes Menü mit dem Schneegestöber traf die Gesell- Karottensuppe, Schweinebraten an schaft pünktlich und heil zum Apéro einem anscheinend legendären Och- senjus, gefolgt von Kaiserschmarren ein. Bei hauseigenem Weisswein und mit Apfelkompott. Als Begleitung zum selbstgemachtem Speckzopf nutzte Menü hat sich der Irtenmeister für ei- man die Gelegenheit für Tratsch und ne Cuvée du Soleil Riesling Sylvaner Klatsch. und einen Blauburgunder, beide vom Nach einem kurzen Fussmarsch er- Weingut Simmendinger in Arlesheim reicht die Gesellschaft anschliessend entschieden. Ja, passt alles perfekt. den Gasthof zum Ochsen. Der an der Ermitagestrasse befindliche Gasthof mit Hotel und die direkt daneben an- grenzende Metzgerei ist seit 1923 im Besitz der Familie Jenzer. Das Metz- gerhandwerk und der Gasthof sind also schon seit längerer Zeit ein per- fektes und eingespieltes Team. Und
2018 / Nr. 59 – Seite 12 Am Zürcher Sächsilüüte 2018 Der Kanton Basel-Stadt war in diesem Jahr Gastkanton am Sächsilüüte – dem zünf- tigen Frühlingsfest Zürichs. Unter dem Motto "Basler Hochkultur & Alltagskunst" präsentierte sich der Gastkanton am Montag, den 16. April prominent und vielfäl- tig. Es war nach 1993 sein zweiter Gastauftritt am traditionellen Frühlingsfest. Mit- tendrin auch die Gartnernzunft, entweder als Ehrengäste in Zürcher Zünften oder dann als Delegation im Basler Harst. (pb) Das Sechseläuten Gartnerzunft. Die Basler geht zurück auf einen Nachfrage für die Teil- jahrhundertealten nahme am Zürcher Brauch: Wenn im alten Sechseläuten war Zürich die Abende wie- enorm. Weil die Teil- der heller wurden und nehmerzahl am Umzug die Kirchenglocken erst- aber limitiert ist, erhiel- mals wieder um 18 Uhr ten viele eine Absage – statt schon um 17 Uhr zum grossen Frust der zum Feierabend läute- Trommelnden und Pfei- ten, trafen sich die Jun- fenden. gen auf den Plätzen und zündeten Das ganze Sechseleuten-Wochenende Scheiterhaufen mit Strohmännern an. präsentierte sich der Kanton Basel- Das Verbrennen des "Böögg", so heisst Stadt auf dem Lindenhof. Die Besu- der weisse, einem Schneemann glei- cherinnen und Besucher erhielten dort chende Strohmann, der öffentlich als die Möglichkeit an verschiedenen Ak- symbolische Wintervertreibung ver- tivitäten interaktiv teilzunehmen: brannt wird, wurde vom einst weit Böögg-Motiv zum Selberdrucken, Vir- verbreiteten heidnischen Frühlings- tual Reality Projekt der Uni Basel, Feuerbrauch übernommen. Am tradi- Memory-Wettbewerb, Pfeifen-und- tionellen Sechseläuten-Umzug neh- Trommeln-Lektionen, Laternen bema- men die Gesellschaft zur Constaffel len und natürlich genügend Läckerli und die 25 Zünfte in historischen Kos- und Ueli-Bier. Ausserdem schenkte tümen, also rund 3‘500 Zünfter sowie man den Zürchern eine Fasnachtsla- 350 Reiter, 28 Musikvereine und zahl- terne. Die war am Freitag noch ganz reiche Wagen und Kutschen teil. Dazu weiss und wurde bis zum Sonntag- kamen in diesem Jahr rund 470 Basler, nachmittag, rechtzeitig zum Kin- die am sogenannten Zug zum Feuer derumzug, bemalt. durch die Zürcher Innenstadt mitmar- schierten. Mit Stolz dabei auch das Dank der freundschaftlichen Bezie- Banner und ein Teil des Zunftspiels der hungen zu zwei Zürcher Zünften trafen
2018 / Nr. 59 – Seite 13 für das Sechseläuten 2018 auch per- tigen Zunfttreffen der Schweizer Zünf- sönliche Einladungen beim Vorstand der Gartnernzunft ein. So war Meister Stephan Gassmann Gast bei der Zunft zum Kämbel und Statthalter Pietro Buonfrate sowie Schreiber Thierry Bosshart, Gäste der Zunft zu den Drei Königen. te im Hotel Storchen und den Meister beim offiziellen Empfang von Regie- rung und Zentralkomitee. Auch am Sonntag, dann wenn am Kinderumzug über 3‘000 begeisterte Kinder (auch Basler Kinder waren dabei) durch die Zürcher Strassen schreiten, entdeckte man am Strassenrand diverse Meister Vertreter der Gartnernzunft haben und Vorgesetzte der Gartnernzunft sich bereits am Freitag vor dem Säch- und vielen anderen Basler Zünften. silüüte nach Zürich begeben. So traf man unseren Statthalter am interzünf-
2018 / Nr. 59 – Seite 14 Der Zürcher Festtag begann dann für dergruppe und Wagen in Gang, um den Schreibenden, mit dem Schreiber rechtzeitig in den Sächsilüüte-Umzug im Schlepptau, beim Apéro der Zunft einzuscheren. Eine Stunde Fuss- zu den Drei Königen im Enge-Quartier. marsch, und dies bei besten Wetter- Mit Meister und Vorsteherschaft so- bedingungen, steht vor uns. Da es am wie den Ehrengästen Regierungsrätin oberen Ende der Bahnhofstrasse zu Carmen Walker Späh (FDP, Zürich) und einem Contermarsch kommt, sehen Dani von Wattenwyl (TeleBasel, Basel) wir die vielen Basler Vertreter auf uns und unter Klängen des Musikvereins zukommen: 100 kostümierte Fas- Harmonie Wädenswil folgte der Ein- nächtler, die Banner der Basler Zünfte marsch in den festlich geschmückten sowie die Vertreter von Stadt und Saal. Wir üblich folgen die Vorstellung Kanton. Wie am Umzug Tradition, er- der Gäste, das Mittagessen und die halten die marschierenden Herren Meisterrede. Noch vor dem Auszug in Blumen von den am Strassenrand war- Richtung Bahnhofstrasse dürfen dann tenden Damen überreicht. Ein schöner auch die beiden Ehrengäste ihre Brauch. Und was da an Blumen und Grussbotschaften abliefern. Sträusschen parat steht ist echt unbe- schreiblich. Kurz nach 14 Uhr setzt sich der riesige Tross mit Zünftern, Musikkapelle, Kin-
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2018 / Nr. 59 – Seite 19 Viel zu schnell geht der Umzug vorbei, findet sich am Sechseleutenplatz, di- wo wir erfreulicherweise auch viele rekt vor der Oper. Dort steht dann der Gäste aus Basel als Zuschauer ent- Schneemann auf seinem Scheiterhau- deckten. Das Ende des Umzuges be- fen (zehn Meter hoch, sieben Meter
2018 / Nr. 59 – Seite 20 Durchmesser), den sich manche Basler wohl doch etwas grösser und höher vorgestellt hatten. Der Platz füllt sich mit den Umzugsteilnehmern und um 18 Uhr wird das Feuer gelegt. Erst als der Böögg schon in Vollbrand steht, laufen noch die letzten Zürcher Zünfte mit ihren Musiken (darunter auch die Märtplatz Clique in traditionellen Waggiskostümen) ein. Die Reiter der Zünfte umrunden nacheinander und im Galopp den Böögg, unter freneti- schem Jubel der eigenen Zunft. Die ersten Böller im Innern des Böögg ex- plodieren. Die Basler Gäste halten Ihre Handys in die Höhe, filmen, wollen tig den Kopf weg. Das war’s. Und wie den Schlussakt nicht verpassen. wird der Sommer? Anscheinend nicht so super. Aber wer glaubt schon ei- nem Knall-Kopf? Der Böögg ist ein 3.40 Meter gros- ser, künstlicher Schneemann, der mit Holzwolle und Knallkörpern gefüllt wird. Er wiegt 80 Kilogramm, hat einen Kopfumfang von 1.80 Metern und thront auf einem zehn Meter hohen Holzhaufen, wo er verbrannt wird. Die Bezeichnung «Böögg» be- deutet in Zürich «verkleidete, ver- mummte Gestalt». Der Scheiterhaufen steht derweil in Vollbrand aber noch in seiner vollen Grösse, während sich die einzelnen Zunftzüge zum Abmarsch in Richtung Zunftstube formieren. Von der Musik begleitet geht’s auch für die Zunft zu den Drei Königen zurück ins Enge- Und nach 20 Minuten und 31 Sekun- Quartier. Dort angekommen gönnt den haut es dem Schneemann endgül- man sich ein Bierchen und diskutiert
2018 / Nr. 59 – Seite 21 mit den herumstehenden Zoiftern Mit „Stäggeladärne“ bewaffnet und im über den Umzug und vor allem über Marsch der Musikkapelle werden die den Auftritt der Basler Delegation. verschiedenen Zunftstuben (es kann auch mal eine Zunftstube in einer Kir- De Ziircher hets gfalle! che sein) besucht. Nach dem ausgezeichneten Abend- essen ist aber noch immer nicht Schluss mit Lustig. Ein weiterer Höhe- punkt ist der sogenannte Auszug, also der Besuch anderer Zünfte auf deren Zunftstuben. Aus diesem Grunde blei- ben Meister und Vorsteher jeder Zunft auf der eigenen Stube und harren der Dinge (besser gesagt, der Besucher) die da kommen. Jede Zunft besucht drei Zünfte bzw. erhält von drei Zünf- ten Besuch. Alles geheim und der be- suchte Meister kann sich demzufolge auch nicht vorbereiten. Auch mit der Zunft zu den drei Köni- gen besuchen wir also drei Zünfte, zwei im Stadtzentrum und die Zunft zu Oberstrass in gleichnamigen Stadtteil, die dafür halt mit zwei Extrabussen der städtischen Verkehrsbetriebe an- Heftiges Treiben herrscht auf den gefahren werden müssen. Strassen Zürichs und unterwegs kreuzt man auch die eine oder ande- re Zürcher Zunft auf ihrem Auszug. Dazwischen hallen immer wieder bekannte hei- mische Trommel- und Picco- loklänge durch die Gassen.
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2018 / Nr. 59 – Seite 23 Die Besuche auf den Zunftstuben dür- Saubannerzug ein und es folgen Rede fen sicherlich als eine der Höhepunkte und Gegenrede. Eine Pointe jagt die des Tages bezeichnet werden. Dort andere. Der Saal tobt. Mittendrin zwei tritt ein Sprecher auf den Zunftmeis- Basler. Eigentlich mehr davon, ir- ter, überbringt zuerst noch ganz gendwo in diesem Männermob sitzen freundlich die Grüsse des eigenen anscheinend auch Regierungsrätin Eva Zunftmeisters und bringt dann mit ei- Herzog und die Basler Sängerin Nubya. ner gesalzenen Rede Meister und Vor- Es geht weiter in die Zunftstube der steher zum Schwitzen. Selbstverständ- Zunft zur Letzi in der Niederdorfer Alt- lich kontert der angesprochene Meis- stadt. Hier geht’s gemütlicher zu und ter mit seiner Gegenrede die verbalen her, Platz hat es auch genug. Ein letz- „Angriffe“ des Sprechers. Der Saal ap- tes Bier, Danke und tschüss Züri! plaudiert immer wieder begeistert. Noch vor Mit- ternacht trifft die ganze Zunft wieder auf der Zunftstube in der Enge ein. Der Auszug hinter- lässt noch seine Spuren, die mit Bier und Würst- chen gestillt werden. Das Sächsilüüte ist nun offizi- ell beendet. Was für die Basler Gäste nicht bedeu- tet, dass man sich auf den Heimweg macht. Wir folgen den Zürcher Freunden ins Niederdorf und treffen auf einen zum Bersten vollen Zunftsaal zur Schmiden. Am Eingang zum Saal gibt‘s Freibier was etwas gegen die stickige Luft hilft. Von zwei Tambou- ren begleitet trifft ein
2018 / Nr. 59 – Seite 24 In eigener Sache Autorin/Autor gesucht Das Redaktionsteam der Gartnere Gable sucht einen Autor/eine Autorin als Unter- stützung für die Berichterstattung unserer Zunftanlässe. Sie nehmen gerne an unseren Zunftanläsen teil? Möchten Sie sich daher auch für unsere Zunft engagieren? Sind Sie auch daran interessiert, dass diese Anlässe in einem kurzweiligen Bericht für unsere Zunftangehörige und die Nachwelt festgehalten werden? Schreiben Sie gerne? Dann sind Sie unser/e neue/r Berichterstatter/in im Team unserer Zunftpublikation, der Gartnere Gable. Die Gable erscheint dreimal im Jahr. Wäre das etwas für Sie? Melden Sie sich doch heute noch beim Statthalter Pietro Buonfrate unter der Mailadresse statthalter@gartnernzunft.ch. Botschafter/in gesucht Für das Projekt Innovation Basel suchen wir eine/n Botschafter/in. Innovation Basel ist ein Projekt der Basler Zünfte und Gesellschaften. Das Projekt spricht Menschen an, die sich mit einem innovativen Vorhaben, Thema oder Projekt auseinandersetzen. Das Spektrum ist weit geöffnet – es reicht von der Maturarbeit bis hin zur Start-Up-Gründung eines Unternehmens. Bedingungen sind lediglich, dass das Thema einen Bezug zur Region Basel besitzt. Weitere Informationen und die Siegerprojekte gibt’s unter www.innovationbasel.ch. Als Botschafter/in haben Sie die Aufgabe, die Anliegen und Informationen zu Inno- vation Basel in die Gartnernzunft zu tragen. Dies ist ein Kernbestandteil, damit das Netzwerk der Zunftbrüder und -schwestern von den Teilnehmern am Wettbewerb von Innovation Basel genutzt werden kann. Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich doch heute noch beim Statthalter Pietro Buonfrate unter der Mailadresse statthalter@gartnernzunft.ch.
2018 / Nr. 59 – Seite 25 Vergabungen der Zunft zu Gartnern - 1000 Jahre Basler Münster Der frühromanische Sakralbau wurde vom letzten ottonischen Kaiser, Heinrich II. und seiner Frau, Kaiserin Kunigunde von Luxemburg, gestiftet und darf deshalb als Basler Kaiserdom bezeichnet werden. Eingeweiht wurde er am 11. Oktober 1019 vom Bauherrn, dem Basler Bischof Adalbero I., in Präsenz des Kaiserpaars und zahl- reicher Bischöfe umliegender Diözesen. Von diesem Heinrichs-Münster sieht man heute aber nicht mehr viel, abgesehen von einigen Bögen im Kreuzgang und ande- ren Basiselementen. Das Münster, wie wir es heute kennen, wurde erst nach dem Erdbeben von 1356 so wiederhergestellt und äusserlich gar im 19. Jahrhundert noch einmal modifiziert. Im Jahre 2019 wird in Basel das 1000-Jahr-Jubiläum des Müns- ters gefeiert. Die Ehrenzunft zu Gartnern unterstützt die Aktivitäten rund um das Jubiläum mit einem finanziellen Beitrag in der Höhe von CHF 500.- zu Handen der Freunde der Münsterbauhütte. Innovation Basel – Einladung zum Netzwerkanlass Das Projekt Innovation Basel der Zünfte und Gesellschaften ist eine Plattform von Leuten der Stadt, für die Leute der Stadt: Förderung von regionalen Projekten durch «das grösste Netzwerk von Basel». Am 14. Juni 2018 findet der erste Innovation Basel Netzwerkanlass statt. Dabei ste- hen innovative Gespräche und der kreative Austausch zwischen Jury-Mitgliedern, Zunftbrüdern- und Schwestern sowie Projektinitianten im Vordergrund. Ablauf: 18.00 Eintreffen der Gäste 18.15 Update zum Wettbewerb Innovation Basel 18.25 Wo stehen die eingereichten Projekte heute? 18.40 Präsentation Studienarbeit FHNW über Innovation Basel 19.00 Schlusswort Projektleiter Innovation Basel 19.05 Grill und Apero 21.00 Ausklingen der Veranstaltung Veranstaltungsort: LaunchLabs, Gundeldingerfeld, Dornacherstrasse 192, Basel Damit der Anlass geplant werden kann, ist eine kurze Anmeldung bis 30. Mai not- wendig. Bitte geben Sie auch gleich noch an, ob Sie zum Grill bleiben wollen oder vielleicht auch lieber etwas Vegetarisches bevorzugen. Anmeldungen per Mail an den Projektverantwortlichen: rene.k.thoma@gmail.com
2018 / Nr. 59 – Seite 26 Ausblidung zum Seiler anno 2018 Zur Berufsgattung der Gartnernzunft gehören auch die Seiler. Ein ausgestorbener Berufszweig? Mitnichten. In der Schweiz gibt es aktuell sechs Lehrlinge. Die Gratis- zeitung 20 Minuten widmet Ihnen extra einen Bericht. (pb) Gibt es in der Schweiz überhaupt noch Seiler, die diesen Beruf ausüben? Den letzten Seiler seiner Zunft im Kanton Aargau hat die Gartnernzunft vor vielen Jahren anlässlich ihrer Zunftfahrt besucht. Doch nun widmet sich die Gratiszeitung 20 Minuten sogar diesem Thema und deckt auf, dass eine Handvoll Männer deln tragen, Abschleppseile, Fahrstuhl- die Ausbildung zum Seiler angehen. Der kabel, Schiffstaue und etliche mehr. Je Beruf des Seilers heisst heute Textil- nach Einsatzgebiet müssen die Seile technologe Fachrichtung Seil- und He- unterschiedliche Belastungen aushalten betechnik. In der Schweiz werden über können und dafür aus bestimmten Ma- alle drei Lehrjahre derzeit sechs Lehr- terialien bestehen. Es gibt Seile aus Na- linge zu Textiltechnologen ausgebildet. turfasern wie Hanf, Flachs und Kokos, Der Bedarf an Seilen ist aber nach wie aus Kunstfasern wie Polyester und Po- vor da. Insbesondere in der Landwirt- lygan und aus Stahl und Metall. Man- schaft, aber auch im Baugewerbe oder che Seile haben auch einen Metallkern auf Spielplätzen werden immer wieder und drum herum ein anderes Material neue Seile benötigt. In der Ausbildung und für besonders massive Trosse wer- zum Seiler beziehungsweise zur Seilerin den sogar mehrere Seile miteinander lernt man viele verschiedene Seile an- verknüpft. Der Anfangslohn direkt nach zufertigen: Kletterseile für Alpinisten, der Ausbildung liegt bei CHF 3‘800.- Springseile fürs Bungeejumping, Las- bis 4‘000.- pro Monat. tenseile für Kräne, Drahtseile, die Gon- Wussten Sie, dass ... • die Hamburger Reeperbahn so heisst, weil dort früher Seile für die Schifffahrt gemacht wurden? Ein Reep ist nämlich eine Art Tau. • Tauziehen schon in der Antike veranstaltet wurde? Damals aber vor allem noch als Trai- ning für andere Sportarten. Von 1900 bis 1920 war es sogar eine olympische Disziplin.
2018 / Nr. 59 – Seite 27 Unsere Jubilare im 2018 Runde Geburtstage Ammann Camille 16.05. (85) Renz-Oser Anselmo 12.08. (40) Boecker-Tschui Ruedi 21.05. (80) Dreher-Pisu Sven 13.08. (40) Hartmann-Eccles Alfred 04.06. (94) Schweizer Leonhard 24.08. (70) Müller Beat H.R. 15.07. (60) Dobler Hermann 31.08. (70) Miville-Seiler Carl 26.07. (97) Breisinger-Butti Peter 17.09. (60) Braun-Gradolf Max 28.07. (85) Eichrodt-Nüesch Reinhard 29.09. (80) Meyer-Meichtry Georges 03.08. (80) Hersberger-Leinhard Pierre 14.11. (85) Eschbach-Brand Alfred 09.08. (70) Runde Zunftangehörigkeit Schweizer Anna Karina (10) Frey Martin (30) Hofer-Mayer André (20) König Markus (30) Kleiber-Urech Jean-Pierre (20) Fritz-Buess Willy (40) Polivka-Schwander Heinz (20) Hersberger David (40) Santoro Marco (20) Müller Beat H.R. (40) Studer-Thiersch Peter (20) Eschbach-Brand Alfred (50) Buonfrate-Eberhart Pietro (25) Ammann Camille (60) Thüring-Malthaner Paul (25) Miville-Seiler Carl (75) Frey Hanspeter (30) Impressum Autoren: Pietro Buonfrate (pb), Stephan Gassmann (sg) Fotos: Pietro Buonfrate, Thierry Bosshart, Gerhard Friederich, RAC London, André Sprin- ger (Horgen), Natalia Menezes (flickr), Kunz und Mösch Architekten, SRF, spreads- hirt Druck/Auflage: Speedy Print AG, Güterstrasse 88, 4053 Basel, 270 Exemplare Verteiler: Zunftschwestern und Zunftbrüder E.E. Zunft zu Gartnern sowie interessierte Kreise Redaktion: Pietro Buonfrate, Statthalter E.E. Zunft zu Gartnern redaktion@gartnernzunft.ch Layout & Produktion: Thierry Bosshart, Schreiber E.E. Zunft zu Gartnern Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 22. Juli 2018 Gartnernzunft SMS-Dienst: START ZUNFT an 8400 senden; anschliessend OK an 8400 senden (0.20 CHF/SMS) STOP ZUNFT an 8400 senden um Dienst zu stoppen Spendenkonto: E.E. Zunft zu Gartnern Basel, IBAN CH24 0900 0000 4002 1599 1 Bitte bei allen Einzahlungen den Grund angeben (z. Bsp. Jahrbuch); ansonsten wird der Zahlungs- betrag als allgemeine Spende betrachtet.
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