Tierärztliche Hochschule Hannover - Stiftung Tierärztliche Hochschule ...

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Bewertung des Einsatzes der intradermalen
Applikation von Impfstoffen bei Saugferkeln

        INAUGURAL – DISSERTATION
     zur Erlangung des Grades eines Doktors
              der Veterinärmedizin
        - Doctor medicinae veterinariae -
                ( Dr. med. vet. )

                 vorgelegt von
              Manuel Erhard Göller
                    Hünfeld

                Hannover 2021
Wissenschaftliche Betreuung:            Prof.      Dr.    Nicole   Kemper,   Institut   für
                                        Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie

1. Gutachter:                           Prof. Dr. med. vet. Nicole Kemper

                                        Institut    für   Tierhygiene,   Tierschutz     und
                                        Nutztierethologie der Stiftung Tierärztliche
                                        Hochschule Hannover

2. Gutachter:                           Prof. Dr. med. vet. Isabel Hennig-Pauka

                                        Außenstelle für Epidemiologie, Bakum, der
                                        Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Tag der mündlichen Prüfung:             19.05.2021

Dieses Forschungshaben wurde dankenswerterweise von
MSD     Animal    Health/Intervet   Deutschland          GmbH,
Unterschleißheim, Deutschland, teilfinanziert.
Meiner Familie
Präsentationen

Teile dieser Dissertation wurden auf folgenden Tagungen vorgestellt:

Fiebig K, Fels M, Knöppel H, Göller M, Kemper N
Evaluation of welfare aspects in suckling piglets after intradermal vaccine
application with the IDAL injector.
Poster Präsentation. P018. 7th European Symposium of Porcine Health Management,
22.–24.04.2015, Nantes. S. 136.

Göller M, Fels M, Gerdts W, Knöppel HP, Fiebig K, Kemper N
Vergleich der Applikationsarten für Impfstoffe beim Saugferkel – Verhalten und
lokale Impfreaktionen bei Ferkeln nach intramuskulärer und intradermaler
Impfung
Vortrag auf der Vortragstagung der DGfZ und der GfT, 16.–17.09.2015, Berlin.

Göller M, Knöppel HP, Fiebig K, Kemper N
Intradermal vaccine application: effects on suckling behaviour.
Poster Präsentation. PO-PT2-095. 24th International Pig Veterinary Society Congress,
Dublin, 7.–10.06.2016. S. 625.
Abkürzungsverzeichnis______________________________________________ II

Abbildungsverzeichnis ______________________________________________ III

1   Einleitung _____________________________________________________ 1

       M. hyopneumoniae: Ätiologie und Epidemiologie ____________________ 1

       M. hyopneumoniae: Klinik und Pathologie _________________________ 4

       M. hyopneumoniae: Therapiemöglichkeiten und Bekämpfungsstrategien _ 7

       Präventionsmaßnahmen _______________________________________ 8

       Intradermale Vakzinierung_____________________________________ 10

       Zielsetzung ________________________________________________ 12

2   Publikation I __________________________________________________ 13

3   Publikation II __________________________________________________ 16

4   Diskussion____________________________________________________ 30

       Lokale Hautreaktionen an der Impfstelle __________________________ 30

       Ganzkörperbonitur ___________________________________________ 33

       Körpergewicht ______________________________________________ 33

       Verhaltensbeobachtungen_____________________________________ 34

       Zeitaufwand und Arbeitssicherheit ______________________________ 37

       Fazit ______________________________________________________ 39

5   Zusammenfassung _____________________________________________ 41

6   Summary _____________________________________________________ 43

7   Literaturverzeichnis ____________________________________________ 45

Danksagung ______________________________________________________ 57

                                                                           I
Abkürzungsverzeichnis

Abb.      Abbildung
AMG       Arzneimittelgesetz
APP       Actinobacillus pleuropneumoniae
BALT      Bronchus-Associated Lymphatic Tissue
bspw.     beispielsweise
bzw.      beziehungsweise
EP        Enzootische Pneumonie
evtl.     eventuell
ggf.      gegebenenfalls
HI-Tier   Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere
i. d.     intradermal
IDAL      Intradermal Application of Liquids
IgG       Immunglobulin G
IgA       Immunglobulin A
i. m.     intramuskulär
k. A.     keine Angabe
MIRD      Mycoplasma-Induced Respiratory Disease
M. hyo    Mycoplasma hyopneumoniae
nm        Nanometer
nPCR      nested Polymerase Chain Reaction
p. i.     post infectionem
PRDC      Porcine Respiratory Disease Complex
PRRS      Porcines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom
Tab.      Tabelle
TAM       Tierarzneimittel
Vgl.      Vergleich
z. B.     zum Beispiel
®         eingetragene Marke

II
Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Ergebnisse der Impfstellenbonitur in Bezug auf Rötungen und
     Incrustination. Score 3 (Abszessbildung) wurde nicht berücksichtigt, da kein
     Ferkel derartige Symptome zeigte. ..................................................................... 31

Abbildung 2: Mittlerer Boniturscore der Schwellungen an den Impfstellen ................ 32

Abbildung 3: IDAL Vakzinator 1G und 2G. ................................................................ 38

                                                                                                            III
IV
Einleitung

1 Einleitung

Infektionen mit Mycoplasma (M.) hyopneumoniae sind bei Schweinen in Form von
Monoinfektionen oder als Wegbereiter für bakterielle oder virale Sekundärinfektionen
weltweit Verursacher von geminderter Tiergesundheit, damit eingeschränktem
Tierwohl sowie erheblicher wirtschaftlicher Einbußen, insbesondere durch die
Minderung der Futteraufnahme und der daraus folgenden Wachstumsminderung und
Verlängerung der Mastperioden. Die gezielte Eliminierung von M. hyopneumoniae
innerhalb eines Schweinebestandes stellt sich als sehr zeit- und kostenintensiv dar,
weshalb die Impfung von Saugferkeln zur Abschwächung der Symptome weit
verbreitet   ist.   Diese     Arbeit   soll   eine    intradermale   Impfmethode    gegen
M. hyopneumoniae        bei      Saugferkeln     im      Hinblick    auf   Hautreaktionen,
Leistungsparameter, Verhaltensänderungen sowie arbeitstechnischer Aspekte mit
einer konventionell durchgeführten intramuskulären Impfung vergleichen, um mögliche
Konsequenzen für das Wohlbefinden der Tiere abzuleiten.

             M. hyopneumoniae: Ätiologie und Epidemiologie

Der Erreger M. hyopneumoniae gehört zur Gattung Mycoplasma innerhalb der
Ordnung Mycoplasmatales, der Klasse Mollicutes und dem Stamm Firmicutes.
Mycoplasma hyopneumoniae ist als alleiniger und primärer Erreger der Enzootischen
Pneumonie (EP, Enzootic Pneumonia) nachgewiesen und gehört zu den häufigsten
und wichtigsten bakteriellen Krankheitserregern bei Schweinebeständen (SELBITZ
2015). Es handelt sich um eine weltweit zu großen wirtschaftlichen Einbußen führende
Erkrankung von Schweinen, die einen unterschiedlich schweren Verlauf nehmen kann
(CHASE et al. 2008).

Die Bakterien sind unbehüllt und sind deshalb von pleomorpher Gestalt.
M. hyopneumoniae besitzt ein relativ kleines Genom von 893-920 Kilo-Basenpaaren
und misst 400–1200 nm (TAJIMA u. YAGIHASHI 1982; SELBITZ 2015). Die Anzucht
ist aufwendig und langwierig. Zur Wachstumshemmung der Begleitflora müssen
Hemmstoffe eingebracht werden. Aufgrund dieses zeitlichen Aufwandes wird die
bakterielle Kultur nicht routinemäßig zur Diagnostik herangezogen (ROLLE u. MAYR
2007).

                                                                                        1
Einleitung

Domestizierte Schweine und Wildschweine sind die derzeit einzig bekannten Wirte für
M. hyopneumoniae (MAES et al. 2018). NATHUES (2013) konstatierte, dass die erste
Exposition von Ferkeln mit M. hyopneumoniae während der Säugephase stattfindet,
eine Infektion in utero ist nicht beschrieben. Untersuchungen von PIETERS et al.
(2014) bestätigten, dass das Alter der Ferkel beim Absetzen einen Risikofaktor für die
Kolonisation mit M. hyopneumoniae darstellt.

Muttertiere   und   Ferkel   in   den   Zuchtherden     gelten   als   Reservoir   für
M. hyopneumoniae-Infektionen für das gesamte Produktionssystem. Es wird
angenommen, dass die Zirkulation von M. hyopneumoniae bei bestehenden Sauen
auftritt und auf ankommende Jungsauen übertragen wird, die aufgrund ihrer erhöhten
Erregerlast in der Lage sind, den Erreger im Betrieb zu erhalten und stets neue Würfe
zu infizieren (CALSAMIGLIA u. PIJOAN 2000; FANO et al. 2005). Auf diese Weise
entsteht ein kontinulierliches Erregerreservoir. Auch bricht die Erkrankung aus, wenn
Läuferschweine in neuen Gruppen zusammengestellt werden (ROLLE u. MAYR
2007).

Die Infektion erfolgt aerogen, indem mikroskopisch kleine Tropfen von infizierten
Tieren durch starke Exhalation während Hustenanfällen ausgeschieden oder durch
direkten Körperkontakt zwischen den Tieren von Nase zu Nase als Schmierinfektion
übertragen werden (HERMANN et al. 2008).

In einer Untersuchung wurden infektiöse M. hyopneumoniae -Erreger noch nach
300 Metern (CARDONA et al. 2005), bzw. in einer weiteren Untersuchung
9,2 Kilometer von einem infizierten Schweinebestand entfernt mittels nPCR
identifiziert (OTAKE et al. 2010). CARDONA et al. (2005) wiesen in einem
Versuchsaufbau nach, dass M. hyopneumoniae aerogen zwischen zwei 150 Meter
voneinander entfernten Schweinegruppen übertragen werden konnte. Mycoplasma
hyopneumoniae ist gekennzeichnet durch eine lange Persistenz in den Ställen, wobei
nicht bekannt ist, welche Faktoren die Persistenz beeinflussen (LE CARROU et al.
2006). PIETERS et al. (2009) konnten belegen, dass 200 Tage post infectionem (p. i.)
noch ausreichend Erreger von kolonisierten Tieren ausgeschieden werden, um naive
Tiere zu infizieren. Außerdem können infizierte Tiere zu asymptomatischen Trägern

2
Einleitung

von M. hyopneumoniae werden. Die Untersuchungen von PIETERS et al. (2009)
ergab, dass erst 254 Tage p. i. eine Clearance in dem experimentell infizierten Bestand
belegt werden konnte.

Die minimale Infektionsdosis zur Induktion von Lungenläsionen ist aufgrund der
Diversität der Virulenz zwischen den Stämmen von M. hyopneumoniae nicht eindeutig
bestimmt (MAES et al. 2018). Nichtsdestotrotz stellt die Virulenz des jeweiligen
M. hyopneumoniae-Stammes einen Faktor für die Schwere der Erkrankung dar.

Der direkte Übertragungsweg von Nase zu Nase als Schmierinfektion gilt grundsätzlich
als langsamer Übertragungsweg (THACKER u. MINION 2012).

In einer experimentellen Studie von MEYNS et al. (2006) lag die Reproduktionszahl
während der sechs Wochen andauernden Aufzuchtphase bei geimpften Tieren bei
Rn=2,38 (1,07-7,53) und bei ungeimpften Tieren bei Rn=3,51 (1,51-9,34), was keinen
signifikanten Unterschied bedeutete (p=0,77). In diesem Versuch wurden während der
konventionellen Aufzuchtperiode von sechs Wochen 30 im Alter von einer Woche
geimpfte und 30 ungeimpfte Ferkel, die M. hyopneumoniae-frei waren, in sechs
separaten Buchten untergebracht. In jeder Bucht wurden zu den sieben gesunden
Tieren drei Tiere untergebracht, die zuvor intratracheal mit M. hyopneumoniae infiziert
wurden. Nach den sechs Wochen wurde der Infektionsstatus der Tiere anhand der
nPCR-Ergebnisse aus einer BAL-Flüssigkeitsprobe bestimmt.

In einer neueren Feldstudie von VILLARREAL et al. (2011) wurden die
Flüssigkeitsproben, die über eine bronchoalveoläre Lavage (BAL) gewonnen wurden,
von Schweinen im Alter von drei, neun und 27 Wochen mittels nPCR auf
M. hyopneumoniae untersucht. Der Prozentsatz positiver Proben betrug in der
geimpften Tiergruppe im Alter von drei Wochen 14 % (n=5 von 36 Ferkeln) und 36 %
(n=13 von 36 Ferkeln) in der nicht geimpften Tiergruppe. In einem Alter von neun
Wochen waren in der geimpften Tiergruppe 31 % (n=11 von 36 Tieren) positiv auf
M. hyopneumoniae getestet, während es in der Tiergruppe, die nicht geimpft wurde,
64 % waren (n=23 von 36 Tieren). Alle Ferkel, die mit drei Wochen positiv auf
M. hyopneumoniae getestet wurden, waren auch im Alter von neun Wochen noch
positiv. Hieraus ergab sich eine Reproduktionszahl von Rn=0,71 (0,32, 2,06) für die

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Einleitung

geimpften Tieren und Rn=0,56 (0,29, 1,05) für die ungeimpften Ferkel (95 %
Konfidenzintervall, p>0,05).

PIETERS et al. (2014) identifizierten die vertikale Übertragung von Sauen auf ihre
Ferkel als entscheidenden Risikofaktor für das Vorkommen von M. hyopneumoniae
bei Absetzern, wobei eine Untersuchung von NATHUES et al. (2014) zeigte, dass
jeder zusätzliche Tag bei der Sau das Risiko für eine spätere Erkrankung an
Enzootischer Pneumonie in der Mast signifikant erhöhen würde, während Maßnahmen
wie das Schleifen der Eckzähne, die zweimalige Applikation von Eisen und hohe
Temperaturen im Ferkelnest das Risiko für eine Infektion im Saugferkelalter signifikant
reduzieren könnten (NATHUES et al. 2013).

              M. hyopneumoniae: Klinik und Pathologie

Die Inkubationszeit beträgt unter experimentellen Bedingungen sieben bis vierzehn
Tage (BLANCHARD et al. 1992), unter Feldbedingungen ist die Inkubationszeit
aufgrund der Abhängigkeit von Umweltfaktoren, der Virulenz des M. hyopneumoniae-
Stammes, des Infektionsdruckes und dem Immunstatus der Tiere nicht eindeutig zu
bestimmen (SIBILA et al. 2009). Es wurde jedoch in klinisch betroffenen Betrieben
beobachtet, dass die Serokonversion und klinische Symptome wie Husten etwa ein
bis sechs Wochen p. i. auftreten (LEON et al. 2001).

Als Monoinfektion verläuft die Erkrankung durch M. hyopneumoniae zumeist
subklinisch (ROLLE u. MAYR 2007; SELBITZ 2015) und ist durch eine hohe Morbidität
bei geringer Mortalität gekennzeichnet (PIETERS u. MAES 2019).

Durch   die    Infektion   mit   M. hyopneumoniae   wird    das   Flimmerepithel   des
Respirationstraktes geschädigt. In Folge dieser Schädigung der Zilien ist das
bronchopulmonale Gewebe aufgrund mangelnder Lungen-Clearance bedeutend
anfälliger für andere Krankheitserreger wie Pasteurella multocida, Bordetella
bronchiseptica,    Actinobacillus   pleuropneumoniae,      Streptococcus   suis    oder
Haemophilus parasuis, die durch Fehlen der mukoziliären Clearance besser am
Epithel haften. Im Zusammenwirken mit belastenden Umweltfaktoren wie des
Stallklimas und der Haltungsbedingungen können sich die Infektionen zu akuten,
schweren Krankheitsverläufen entwickeln (DEBEY et al. 1992; ZIMMERMANN u.

4
Einleitung

PLONAIT 2004; SELBITZ 2015), deren Folge katarrhalisch-eitrige bis eitrig-
nekrotisierende   Bronchopneumonien        oder    Pleuropneumonien     sein   können
(HEINRITZI 2011).

Der Krankheitskomplex, bestehend aus der Primärinfektion mit M. hyopneumoniae
und die von Umweltfaktoren beeinflusste Sekundärinfektion mit weiteren bakteriellen
Krankheitserregern,    wird   Mycoplasma-Induced      Respiratory   Disease,    MIRD,
bezeichnet (SELBITZ 2015).

Findet neben der Besiedelung mit M. hyopneumoniae eine zusätzliche Infektion mit
viralen Pathogenen wie dem Porcinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndrom
Virus (PRRSV), dem Porcinen Circovirus Typ 2 oder Influenza-Viren statt, wird der
Krankheitskomplex als PRDC (Porcine Respiratory Disease Complex) bezeichnet
(ROLLE u. MAYR 2007).

Als charakteristisch für Pneumonien, die durch M. hyopneumoniae verursacht werden,
ist ein trockener, chronischer Husten, der etwa zwei bis vier Wochen p. i. auftritt. Er
lässt sich durch das Auftreiben ruhender Tiere provozieren (ZIMMERMANN u.
PLONAIT 2004).

Aufgrund einer geringeren Futteraufnahme und schlechteren Futterverwertung kommt
es zu einer verminderten Leistung und einer Wachstumsdepression (SELBITZ 2006).
RAUTIAINEN u. WALLGREN (2001) wiesen nach, dass durch die Erkrankung die
Mastleistung um ca. 60 g pro Tag reduziert wird, was auch zu verlängerten Mastzeiten
und folglich wirtschaftlichen Einbußen führt.

Die Enzootische Pneumonie tritt bevorzugt innerhalb des ersten Lebensjahres auf,
beispielsweise wenn Läuferschweine in neuen Gruppen zusammengestellt werden
(ROLLE u. MAYR 2007). Mit zunehmendem Alter weisen die Tiere weniger
schwerwiegende Krankheitsverläufe auf.

Tiere, die eine zusätzliche Besiedelung mit weiteren bakteriellen pathogenen Erregern
erleiden, zeigen produktiven Husten, Dyspnoe und Fieber (MAES et al. 2018). Die
Schwere des Krankheitsverlaufs bei einer zusätzlichen Infektion mit viralen Erregern
ist abhängig vom Virus (THACKER et al. 2001)

                                                                                     5
Einleitung

Der Husten stellt eine unmittelbare Konsequenz der Lungenläsionen dar, die in
erkrankten Tieren nachgewiesen werden. Bei der makroskopischen Beurteilung des
Lungengewebes zeigen sich cranio-ventrale oder diffuse Veränderungen der
Spitzenlappen, wobei je nach Schweregrad der Erkrankung auch eine großflächige
Ausbreitung auf die Spitzenlappen, Mittel- und Hauptlappen möglich ist (GROSSE
BEILAGE et al. 2013; DEFFNER 2020). Das Lungengewebe ist verdichtet und weist
ein Lungenödem auf (THACKER u. MINION 2012). Es zeigen sich insbesondere im
cranio-ventralen Bereich der Lunge charakteristische lila-graue, konsolidierte
Bereiche, die lobulär gezeichnet sind (THACKER u. MINION 2012). Diese können,
wenn konsolidierte dunklere Läppchen neben hellrosa, emphysematösen Läppchen
liegen, eine schachbrettartige Musterung aufweisen (GROSSE BEILAGE et al. 2013)

Bei weniger dramatischem Krankheitsverlauf treten nach Anschneiden der Lunge und
Ausübung von Druck Luft und katarrhalisches Exsudat aus, das Lungenparenchym ist
homogen in seiner Farbgebung (THACKER u. MINION 2012).

Eine akute Mykoplasmose zeigt sich in der Pathologie als diffuse interstitielle
Pneumonie, während eine chronische Mykoplasmose, meist unter Beteiligung von
Sekundärerregern, herdförmige Bronchopneumonien mit multilobulären Atelektasen
und Emphysemen aufweist (WEISS u. ROLAND 2007).

Die abgeheilten Läsionen und Vernarbungen im Lungengewebe sind bis zu vier
Monate nach der Infektion makroskopisch durch verdicktes interlobuläres Gewebe und
vergrößerte Lungenlymphknoten von derber Konsistenz erkennbar (KOBISCH et al.
1993; THACKER u. MINION 2012).

Die mikroskopische Beurteilung lässt nur bei subakuten bis chronischen Infektionen
mit M. hyopneumoniae in Kombination mit einer Besiedelung von sekundären
Krankheitserregern eine Befundung in Form einer katarrhalisch-interstitiellen bis
katarrhalisch-eitrigen   Bronchopneumonie   zu   (THACKER    u.   MINION   2012).
Charakteristisch ist eine Hyperplasie des bronchusassoziierten lymphatischen
Gewebes (BALT) mit Makrophagen und B-Lymphozyten als Hauptbestandteilen der
Keimzentren, während T-Lymphozyten in den perifollikulären Bereichen des BALT in
der Lamina propria und innerhalb des Epithels vorkommen (SARRADELL et al. 2003).

6
Einleitung

IgG- und IgA-assoziierte Plasmazellen sind an der BALT-Peripherie, in der Lamina
propria, der Bronchien, Bronchiolen, in Alveolarsepten und um die submukosalen
Bronchialdrüsen vorhanden (SARRADELL et al. 2003). CD4+-Zellen sind häufiger
anzutreffen als CD8+-Zellen. SARRADELL et al. (2003) vermuten, dass die lokale
humorale Immunität, die durch den Anstieg von IgG- und IgA-Lymphozyten und
Plasmazellen in den Wänden von BALT, Bronchien und Bronchiolen sowie in den
Alveolarsepten bestimmt wird, eine wichtige Rolle bei der Infektion spielt.

Bei schweren Verläufen von Enzootischer Pneumonie treten lymphoide Zellen um die
Bronchien, Bronchiolen und die Blutgefäße massenhaft auf und das Alveolarepithel
weist eine Hypertrophie und Hyperplasie von Typ-II-Pneumozyten auf, wodurch die
Lumina der Alveolen und Bronchioli von außen verengt werden können (REDONDO
et al. 2009). Weiter sind atelektatische Alveolen und obliterierte Bronchienlumina zu
beobachten (THACKER et al. 1998; SARRADELL et al. 2003; THACKER u. MINION
2012). In den Alveolarlumina befinden sich neben Sekret auch neutrophile
Granulozyten und mononukleäre Zellen (REDONDO et al. 2009). In der
Erholungsphase nach durchstandener Erkrankung werden neben emphysematösen
und kollabierten Alveolen auch lymphoide Knötchen und eine Fibrose der
peribronchialen Areale beobachtet (THACKER u. MINION 2012).

Die klinischen wie auch makroskopischen Läsionen sind zwar hinweisend, aber nicht
belegend für eine Infektion mit M. hyopneumoniae (MAES et al. 2018). Als
Differentialdiagnosen führen SIBILA et al. (2009) unter anderem Infektionen mit
Pasteurella multocida oder Influenzaviren an.

              M. hyopneumoniae: Therapiemöglichkeiten und
              Bekämpfungsstrategien

Zur   Behandlung     von   M. hyopneumoniae      werden    häufig   Tetracycline     und
Makrolidantibiotika eingesetzt (PIETERS u. MAES 2019). Weitere potentiell wirksame
Antibiotika   sind   Aminoglycoside,    Aminocyclitole,   Fluorchinolone,     Florfenicol,
Lincosamide und Pleuromutiline (HANNAN et al. 1982; HANNAN et al. 1989; TER
LAAK et al. 1991; HANNAN et al. 1997a; HANNAN et al. 1997b; FELDE et al. 2018;
MAES et al. 2020).

                                                                                        7
Einleitung

Da M. hyopneumoniae unbehüllt ist, ist es unempfindlich gegenüber Antibiotika, die
auf die Zellwandsynthese abzielen, also β-Lactam-Antibiotika wie Penicillinen oder
Cephalosporinen, Erythromycin, Neomycin, Oleandomycin, Polymyxin, Rifampicin,
Streptomycin, Sulfonamiden oder Trimethoprim (YAMAMOTO et al. 1986; TER LAAK
et al. 1991; HANNAN et al. 1997a). Sulfonamide haben zwar wenig Einfluss auf
M. hyopneumoniae,         werden     aber     häufig     zur     Behandlung      der   bakteriellen
Sekundärinfektion eingesetzt (PIETERS u. MAES 2019). Zwar wurden vereinzelt Fälle
erworbener Antibiotikaresistenz dokumentiert, allerdings ist dieses Phänomen nicht so
verbreitet, als dass es ein grundlegendes Problem für die Behandlung darstellen würde
(PIETERS u. MAES 2019).

Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung, die durch finanzielle Einbußen wegen des
Leistungsabfalls     und     der     Wachstumsdepression                der   Tiere    sowie   den
Behandlungskosten          entstehen,       gilt   der         effizienten    Bekämpfung       von
M. hyopneumoniae besondere Aufmerksamkeit. Für die vollständige Elimination aus
einem Betrieb wurden unterschiedliche Protokolle beschrieben und erprobt, wobei
diese stets mit einem sehr hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand einhergehen
und eine fortwährende Erregerfreiheit aufgrund der hohen Verbreitung von
M. hyopneumoniae in Schweineherden durch Einschleppung zugekaufter Tiere stets
gefährdet ist (HOLST et al. 2015).

            Präventionsmaßnahmen

Die Prävention über Vakzinierung erhält insbesondere im Zuge des Ziels der
Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika im Rahmen der 17. Novellierung des
Arzneimittelgesetzes (17. AMG-Novelle) einen neuen Stellenwert. Tierhalter müssen
für ihre Tiere den Einsatz von Antibiotika an die Tierarzneimitteldatenbank, die an die
Datenbank des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HI-Tier)
angeschlossen      ist,    melden.    Das      Bundesamt          für    Verbraucherschutz     und
Lebensmittelsicherheit ermittelt hieraus zweimal jährlich die Kennzahlen 1 und 2.
Landwirte müssen ihre halbjährliche betriebliche Therapiehäufigkeit mit diesen
Kennzahlen abgleichen. Ein Ampelsystem sieht vor, dass Betriebe, die unter der
Kennzahl 1 liegen, „grün“ markiert werden und nichts zu veranlassen ist. Liegt die

8
Einleitung

halbjährliche betriebliche Therapiehäufigkeit zwischen Kennzahl 1 und Kennzahl 2,
also „gelb“, ist zu prüfen, welche Ursachen zu dem überdurchschnittlich hohen
Verbrauch von Antibiotika geführt haben. Liegt die halbjährliche betriebliche
Therapiehäufigkeit über der Kennzahl 2, hat dies zur Folge, dass gemeinsam mit dem
bestandsbetreuenden Tierarzt die Ursachen für den erheblich überdurchschnittlichen
Verbrauch zu ermitteln und ein Maßnahmenplan zu erarbeiten ist, um die
Tiergesundheit für diesen Tierbestand soweit zu verbessern, dass eine nachhaltige
Reduktion des Einsatzes von Antibiotika gewährleistet sein kann. Seit der
17. Novellierung des AMG im Jahr 2020 muss auch übermittelt werden, wenn keine
Antibiotika in einem Tierbestand eingesetzt wurden („Nullmeldung“), um so eine
unbeabsichtigte Erhöhung der Kennzahlen zu verursachen. Auch aufgrund dieser
Maßnahmen zur Reduktion des Einsatzes von Antibiotika stellt die Impfung die am
häufigsten    durchgeführte   präventive     Maßnahme         gegen     M. hyopneumoniae-
Infektionen dar.

MAES et al. (2008) konstatieren, dass kommerzielle Impfstoffe aus inaktivierten
Ganzzelllysaten     und   Adjuvanzien   bestehen        und   weltweit    genutzt   werden
(MAKOSCHEY 2015; KLOKER 2019). In vielen Ländern werden mehr als 70 % der
Schweinebetriebe regelmäßig geimpft (THACKER et al. 1998; THACKER u. MINION
2012).      Impfungen     schützen   meist     nur      unvollständig     vor   klinischen
Lungenentzündungen und können eine Kolonisierung mit M. hyopneumoniae nicht
vollständig verhindern (THACKER et al. 1998). Dennoch liegen die Hauptvorteile der
Impfung in der Verbesserung der täglichen Gewichtszunahmen um 2-8 % und des
Futterverwertungsverhältnisses um 2-5 %, was zu kürzeren Mastzeiten bis zum
Erreichen     des   Schlachtgewichts,      geringeren     klinischen     Symptomen    und
Lungenläsionen sowie manchmal auch einer reduzierten Mortalität führt (MAES et al.
1998; MAES et al. 1999; MAES et al. 2008). Infizierte Tiere sind trotz Impfung weiterhin
potentielle Überträger von M. hyopneumoniae, weshalb kommerziell erhältliche
Impfstoffe nicht zur Elimination des Erregers aus Schweinebeständen geeignet sind
(MEYNS et al. 2006; VILLARREAL et al. 2011). Ursprünglich handelte es sich um
Two-Shot-Impfungen, also Vakzinen, die zweimal im Abstand eines gewissen
Zeitraumes zumeist intramuskulär appliziert werden mussten, wobei der Trend in der

                                                                                        9
Einleitung

Entwicklung und Zulassung in den vergangenen Jahren zu intramuskulär zu
injizierenden One-Shot-Impfstoffen wies. Hierbei handelt es sich um Vakzinen, die nur
einmal appliziert werden müssen und die bei gleicher Wirksamkeit weniger Arbeits-
und Materialaufwand (MAES et al. 2008) und auch weniger Stress für die Tiere
bedeuten (TEMPLE et al. 2017).

Diese Impfstoffe werden stetig weiterentwickelt. Mit dem Blick auf die Verbesserung
von Tierwohl- und Tiergesundheitsparametern und die Arbeitssicherheit wurde bereits
1994 ein intradermal zu applizierender Impfstoff gegen die Aujeszkysche Krankheit
beim Schwein zugelassen (VANNIER u. CARIOLET 1989, 1991). In der weiteren
Entwicklung von intradermal applizierbarer Vakzinen wurden diverse Präparate gegen
unterschiedliche virale und bakterielle Erkrankungen entwickelt und zugelassen,
beispielsweise Porcilis® PRRS, Porcilis® PCV ID oder Porcilis® M Hyo ID Once.

            Intradermale Vakzinierung

Die Haut ist ein besonders attraktives Zielgewebe für die Applikation von Impfstoffen,
da sie einen wesentlichen Bestandteil des Immunsystems darstellt (BABIUK et al.
2000; MITRAGOTRI 2005). Die Epidermis ist mit Langerhans-Zellen angereichert, die
über die Struktur eines Netzwerkes in der Lage sind, Antigene effizient aufzunehmen
und spezifische Immunantworten auszulösen, indem sie die Antigenfragmente
verarbeiten und naiven T-Zellen in den Lymphknoten präsentieren (STOITZNER et al.
2003). Hierdurch wird mittels der Erzeugung der systemischen Immunglobuline IgG
und IgM sowie mukosalen Immunglobuline IgA eine humorale Immunantwort
provoziert. Aufgrund der direkten Präsentation der Antigene bei der Anwendung
intradermaler Impfstoffe gegenüber den Langerhans-Zellen wird die erforderliche
Impfstoffdosis drastisch reduziert (REN et al. 2002). Förderlich ist weiter, dass die von
Flüssigkeitsinjektoren abgegebenen Impfstoffe sich fächerförmig und über ein
größeres Gewebevolumen ausbreiten als per Nadel injizierte Impfstoffe, wodurch sie
schneller und mehr Kontakt mit Antigen-präsentierenden Zellen herstellen können
(BAXTER u. MITRAGOTRI 2006).

Flüssigkeitsstrahlinjektoren     nutzen      die      kinetische     Energie       eines
Hochgeschwindigkeitsimpfstoffstrahls.      Dieser    besitzt   für   gewöhnlich     eine

10
Einleitung

Geschwindigkeit von über 100 m/s, wobei eine Geschwindigkeit von 80 m/s die
Mindestgeschwindigkeit darstellt, um die Haut von Schweinen erfolgreich zu
durchdringen (SCHRAMM-BAXTER u. MITRAGOTRI 2004a). Der Durchmesser des
Impfstoffstrahls liegt unter dem Außendurchmesser einer Standard-Injektionsnadel
von 21 Gauge (810 µm) in einem Bereich von 76 µm bis 360 µm (MITRAGOTRI 2005).
Flüssigkeitsstrahlinjektoren können flüssige Arzneimittel intradermal, subkutan oder
intramuskulär applizieren.

Das Gerät IDAL (Intra Dermal Application of Liquids-Vakzinator, MSD Animal
Health/Intervet   Deutschland   GmbH,     Unterschleißheim),    welches    für   diese
Untersuchung        genutzt     wurde,       gehört      zu      den      nadellosen
Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitsinjektoren, bei denen ein Flüssigkeitsstrahl mittels
Druckluft durch eine Düse gepresst wird und eine Geschwindigkeit von 80-130 m/s
erreicht, um das Volumen des Arzneimittels, zumeist 0,2 ml, in die Haut zu applizieren
(BEFFORT 2015). Der Düsenkopf des Geräts beträgt im Durchmesser 250 µm, was
einer 21 G-Kanüle von Braun Sterican® nach DIN EN ISO 7864 entspricht (BEFFORT
2015). Das Gerät verfügt über einen wiederverwendbaren, direkt mit der Haut in
Kontakt stehendem Düsenkopf und gehört deshalb zu den MUNJI, den multi-use-
nozzle jet Injektoren (MITRAGOTRI 2005). Diese Injektoren werden stetig
weiterentwickelt. Auf den in dieser Studie genutzten Typ IDAL 1G und 2G, die ein
Nettogewicht von 1700 g besitzen und nach 10.000 (IDAL 1G) bzw. 12.000 (IDAL 2G)
Impfungen eine Inspektion benötigten, folgte der wartungsärmere IDAL 3G Mono, der
ein Nettogewicht von 1400 g aufweist. Im Gegensatz zu den Geräten der ersten und
zweiten Generation benötigt es nur alle 100.000 Impfungen eine Inspektion über den
Fachhandel und nur alle 20.000 Impfungen einen Düsenkopfwechsel. Zuletzt wurde
der IDAL 3G TWIN in den Markt eingeführt. Es ist eine Weiterentwicklung des
IDAL 3G Mono, wiegt 1700 g und kann zwei Impfstoffe simultan über zwei Düsenköpfe
applizieren. Auch von anderen Herstellern gibt es vergleichbare Geräte und Impfstoffe,
die eine Zulassung zur intradermalen Applikation von Impfstoffen besitzen,
beispielsweise das Gerät Hipradermic® der Firma Hipra, für das der Impfstoff
Unistrain® PRRS zugelassen ist. Andere, komplexere Systeme stellen beispielsweise
das kanadische Gerät AcuShot® oder das niederländische MS Pulse dar, die nadellos

                                                                                   11
Einleitung

intramuskulär, subkutan, intradermal und transdermal Arzneimittel mit einem Volumen
von 0,1–2,5 ml applizieren können. Die Applikationstiefe wird hierbei über den
Injektionsluftdruck gesteuert. Diese Geräte sind mit 3,1 kg für das AcuShot®,
beziehungsweise 5,5 kg für das MS Pulse deutlich schwerer als die Handgeräte. Das
AcuShot® besteht aus dem eigentlichen Handinjektor sowie einem umhängbaren
Kompressor, während das MS Pulse Bestandteil eines Behandlungswagens ist, mit
dem der Handinjektor mittels eines Druckluftschlauches verbunden ist. Mit diesen
Geräten können Eisenpräparate, Impfstoffe und Seren appliziert werden, von einer
Applikation von Flüssigkeiten mit hoher Viskosität oder Antibiotika wird vom Hersteller
abgeraten.

             Zielsetzung

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Auswirkungen und die Praxistauglichkeit
des intradermalen Impfsystems bei der Impfung gegen M. hyopneumoniae an
Saugferkeln zu erfassen und mit dem herkömmlichen Impfsystem per intramuskulärer
Injektion zu vergleichen.

Besonders bei den empfindlichen Saugferkeln liegen - über die zur Zulassung
erforderlichen Studien hinaus - noch keine Erkenntnisse zur Verträglichkeit der
intradermalen Applikation und zur möglichen Beeinflussung des Wohlbefindens vor.
Hierfür sollten detaillierte Beschreibungen der lokalen Impfreaktionen der Ferkel
zwischen der per Nadelinjektion geimpften Kontrollgruppe und der Versuchsgruppe
der intradermal geimpften Tiere miteinander verglichen werden. Ausgewählte
Saugferkelgruppen wurden zudem per Video überwacht und das Verhalten der
Saugferkel in den Tagen vor und nach der Impfung beobachtet und beurteilt. Ein
weiterer Fokus der Untersuchungen lag auf der Handhabbarkeit der Injektoren und
des Arbeits- und des Zeitaufwandes, die durch die jeweiligen Impfmethoden
entstehen.

12
Publikation I

2 Publikation I

Intradermale versus intramuskuläre Impfstoffapplikation bei Saugferkeln.

Vergleich hinsichtlich Hautreaktionen, Leistungsparametern und arbeitstechnischer
Gesichtspunkte.

Intradermal versus intramuscular vaccine application in suckling piglets.

Comparison with regard to dermal reactions, performance and procedural aspects.

Manuel Göller, Michaela Fels, Wiebke-Rebekka Gerdts, Nicole Kemper

Institut für Tierschutz, Tierhygiene und Nutztierethologie

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Bischofsholer Damm 15, Gebäude 116

30173 Hannover

Tierärztliche Praxis Großtiere 2018; 46: 317 – 322

https://dx.doi.org/10.15653/TPG-180461

Eingegangen: 3. April 2018

Akzeptiert nach Revision: 17. Mai 2018

This is a published Manuscript of an article published by Thieme Publishing Group in
Tierärztliche Praxis Großtiere on May 17 2018, available online at

https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.15653/TPG-180461

                                                                                  13
Publikation I

Zusammenfassung

Ziel dieser Studie war, eine intradermale Impfmethode gegen Mycoplasma
hyopneumoniae bei Saugferkeln im Hinblick auf Hautreaktionen, Leistungsparameter
und arbeitstechnische Gesichtspunkte mit einer konventionell durchgeführten
intramuskulären    Impfung    wissenschaftlich   zu   vergleichen    und    mögliche
Konsequenzen für das Wohlbefinden der Tiere abzuleiten.

Material und Methoden: Unter Feldbedingungen wurden insgesamt 672 Saugferkel
in drei Durchgängen geimpft, davon 338 intradermal und 334 intramuskulär. Neben
einer umfassenden Bonitur wurde die lokale Hautreaktion an der Impfstelle bonitiert,
indem die Größe der Schwellung (Scoring 0–5) sowie die Rötung und Krustenbildung
(Scoring 0–3) benotet wurden. Die Ferkel am Tag vor der Impfung und 8 Tage später
einzeln gewogen. Ferner erfolgten eine Messung und Dokumentation der für die
jeweilige Impfung benötigten Zeit.

Ergebnisse: Am 1. Tag nach der Impfung zeigten 71,3% der intramuskulär geimpften
und 2,7% der intradermal geimpften Ferkel keine Schwellung an der Impfstelle. Diese
Unterschiede nivellierten sich mit zunehmend zeitlichem Abstand zur Impfung. Die
tägliche Gewichtszunahme der Ferkel differierte zwischen der intradermal (247g) und
der intramuskulär (258g) geimpften Gruppe nicht signifikant. Die intradermale Impfung
benötigte je Ferkel im Schnitt 11 Sekunden, während die intramuskuläre Impfung 17
Sekunden.

Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: In dieser ersten Studie konnten keine
nachteiligen Effekte der intradermalen Impfung auf Leistungsparameter und keine
länger anhaltenden Hautreaktionen bei Saugferkeln nachgewiesen werden. An den
Hautreaktionen zeigt sich sehr gut die bei der intradermalen Impfung gewünschte
Immunantwort an der Impfstelle, welche nach 7 Tagen aber nicht mehr offensichtlich
war. Darüber hinaus stellte sich der arbeitstechnische Vorteil der intradermalen
Impfung klar heraus. Um letztendlich mögliche Vorteile hinsichtlich der Auswirkungen
auf das Wohlbefinden von Saugferkeln zu evaluieren sind weitere Analysen anhand
von Videobeobachtungen erforderlich.

14
Publikation I

Summary

Objective: The aim of this study was the scientific evaluation of an intradermal
vaccination method in comparison to an intramuscular vaccination against
Mycoplasma hyopneumoniae in suckling piglets with regard to skin reactions,
performance parameters and procedural aspects. Possible effects on animal welfare
should be deduced.

Material and Methods: Under field conditions, 672 suckling piglets in three batches
were vaccinated; 338 of those intradermally, and 334 intramuscularly. In addition to a
detailed scoring of the integument, the injection site with the local reaction was
evaluated, scoring the size of swelling (score 0–5), and rubor and incrustation
(score 0–3). Moreover, piglets were weighed individually 1 day before vaccination and
8 days later. In addition, the time required for each vaccination was documented.

Results: On the first day after vaccination, 71.3% of the intramuscularly vaccinated
piglets and 2.7% of the intradermally vaccinated piglets displayed no swelling at the
vaccination site. No differences remained by the 7th day after vaccination. Daily weight
gain did not differ significantly between piglets in the intramuscularly (258g) and
intradermally (248g) vaccinated group. Intradermal vaccination took a mean of 11
seconds per piglet, while 17 seconds were required for intramuscular vaccination.

Conclusions and clinical relevance: In this first study, no negative effects of the
intradermal vaccination on performance parameters and no long-standing skin
reactions were detected in the suckling piglets. Skin reactions were related to the
desired immune reaction of the intradermal vaccination, but were no longer present
after 7 days. Moreover, with regard to procedural aspects, the intradermal vaccination
offered time saving advantages. To evaluate further possible effects on animal welfare,
further analyses via video recordings are required.

                                                                                     15
Publikation II

3 Publikation II

Evaluation of Behavioral Aspects after Intradermal and Intramuscular Vaccine
Application in Suckling Piglets

Manuel Göller, Nicole Kemper, Michaela Fels

Institut für Tierschutz, Tierhygiene und Nutztierethologie

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Bischofsholer Damm 15, Gebäude 116

30173 Hannover

Agriculture 2020, 10 (12), 637

https://doi.org/10.3390/agriculture10120637

Eingegangen: 30. Oktober 2020

Akzeptiert: 11. Dezember 2020

16
Publikation II

           agriculture
Article
Evaluation of Behavioral Aspects after Intradermal
and Intramuscular Vaccine Application in
Suckling Piglets
Manuel Göller, Nicole Kemper                and Michaela Fels *
 Institute for Animal Hygiene, Animal Welfare and Farm Animal Behavior, University of Veterinary Medicine
 Hannover, Foundation, Bischofsholer Damm 15, D-30173 Hannover, Germany;
 manuel.goeller@tiho-hannover.de (M.G.); nicole.kemper@tiho-hannover.de (N.K.)
 * Correspondence: michaela.fels@tiho-hannover.de; Tel.: +49-511-856-8954
                                                                                                    !"#!$%&'(!
 Received: 30 October 2020; Accepted: 11 December 2020; Published: 15 December 2020                 !"#$%&'

 Abstract: The aim of this study was to analyse the behavioral aspects of suckling piglets after an
 intradermal vaccination method in comparison to an intramuscular vaccination applied on the seventh
 day of life. Possible e↵ects on piglet welfare should be evaluated. Under field conditions, 135 suckling
 piglets from 12 litters were vaccinated against Mycoplasma hyopneumoniae—64 of those intradermally
 and 71 intramuscularly, from six litters each. For behavioral analyses, videos were recorded per
 pen, starting three days before the vaccination and ending three days after the vaccination. In the
 video analyses, the observation periods 6.00–10.00, 13.00–17.00, and 19.00–21.00 were analysed
 via scan sampling for the behaviors lying, standing, walking, suckling, and social contact. In the
 behavioral observations, in all piglets, the most frequent behavior was lying, followed by suckling at
 the sow’s teats. After vaccination, less lying behavior and more suckling behavior were assessed in
 intradermally vaccinated piglets compared to intramuscularly vaccinated piglets, which indicates that
 the piglets were not impaired by stress following vaccination. The results of this study showed that
 intradermal needle-free vaccination has clear advantages, as it caused fewer vaccination-associated
 behavior changes in suckling piglets than the intramuscular vaccination method with a needle.

 Keywords: farrowing farms; health management; immune response; immunization; suckling
 piglets; behavior

1. Introduction
     In modern pig husbandry systems, preventive animal health management is of the utmost
importance. In addition to biosecurity measures, advanced vaccination programmes, taking into
account the respective life stages of the animals, are one cornerstone for realizing optimal animal
health. In veterinary medicine, numerous vaccines for pigs have been approved and registered
for intramuscular injection. However, intramuscular administration can have some disadvantages,
especially in large animal populations, for which the hygienically required needle change for at least
each pen is not practicable. Moreover, especially for suckling piglets in the first days of life, vaccination
can be a considerable strain, but can be obligatory when the infection pressure in the herd is high.
For example, Mycoplasma hyopneumoniae, which is the causative agent of enzootic pneumonia, is present
in many pig herds and, under the protection of maternal antibodies, suckling piglets are often already
infected, though without initially developing symptoms. The vaccination of suckling piglets at the
end of the first week of life ensures early protection against infection immunity [1]. In the absence of
immune protection, the symptoms usually only become apparent after weaning. A↵ected animals show
chronic coughing with a low mortality and high morbidity. They are significantly more susceptible to

Agriculture 2020, 10, 637; doi:10.3390/agriculture10120637                   www.mdpi.com/journal/agriculture

                                                                                                                 17
Publikation II

     Agriculture 2020, 10, 637                                                                            2 of 13

     other serious pathogens due to damage to the ciliated epithelium of the respiratory tract. The infection
     causes major economic losses worldwide [2–4]. Therefore, numerous vaccines against Mycoplasma
     hyopneumoniae for pigs are commercially available, and most of them are injected intramuscularly.
     For reasons of labor economy and hygiene, alternatives to intramuscular injection were already sought
     over 20 years ago [5,6]. Intradermal vaccination represents a practicable option. Here, the vaccine is
     applied into the skin by means of compressed air and causes a strong immune reaction there. Therefore,
     no needles are used for intradermal vaccination, which would also solve the problem related to the
     environmentally friendly disposal of used needles. This method has been known in human medicine
     for over eight decades [7]. In veterinary medicine, the first studies on the efficacy of intradermal
     vaccination compared to the intramuscular application of vaccines in the fight against Aujeszky’s
     disease were conducted in the 1990s [6]. For over 10 years, an applicator has been on the market in
     Germany, with which commercially available vaccines against Mycoplasma hyopneumoniae, Porcine
     Circovirus Type 2 (PCV2), and Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome Virus (PRRS) can be
     applied needle-free intradermally. Studies have shown that intradermal vaccination is equivalent to
     intramuscular vaccination in terms of the induction of an adequate immune response and the resulting
     protection at significantly lower-dose volumes [8–10]. Previous studies have dealt not only with the
     induced immune response of intradermal vaccination, but also with the local vaccination reactions and
     the penetration depth of the applied drugs (e.g., [3,10]).
           In addition, the risk of the cannula breaking during vaccination [5], as well as the risk of the
     hematogenic transmission of pathogens from animal to animal [11,12], are reduced. Moreover, the risk
     of injuries to the vaccinating persons from needle sticks can be lowered. The manner in which the
     vaccine is administered also has an impact on animal welfare, and the fact that intradermal vaccination
     is clearly beneficial in this respect was first shown for pregnant sows [13].
           To date, detailed investigations of the e↵ects of intradermal vaccination on the behavior of sensitive
     suckling piglets are lacking. The present pilot study aims to contribute to the understanding of the
     e↵ects of vaccination application methods on the behavior of suckling piglets under field conditions.

     2. Materials and Methods
           The study was carried out on a commercial German pig farm, where 240 sows (BHZP Viktoria
     and Danbreed) were kept and managed in a three-week rhythm with a suckling period of 28 days.
     All of the animals were housed in accordance with EU and German law. The study was approved by
     the Animal Welfare Officer of the University of Veterinary Medicine, Hannover, Germany.
           The pregnant sows were brought over to the farrowing unit one week before the expected farrowing.
     Per batch (i.e., every three weeks), a group of 30 sows was housed in a farrowing compartment. During
     the study period, the sows and their litters were kept in farrowing pens (197 cm ⇥ 259 cm) with crates
     for the sows on a partially slatted floor. The creep areas (47 cm ⇥ 152 cm) for piglets were equipped
     with floor heating and infrared heat lamps. The sows were fed twice a day automatically. Water was
     available ad libitum and the drinker was integrated into the feeding trough of the sow. From three
     days of age until weaning, piglets were given dry feed ad libitum in the farrowing pen. Three nipple
     drinkers per pen were available for the piglets. The farrowing unit was illuminated 12 h per day (from
     8.00 to 20.00). Male piglets were castrated before the study began and all piglets were tail docked at
     the same time. Piglets were weaned at their 28th day of life.
           Three batches were considered for the study. In total, data from 672 piglets from 59 sows were
     available and used to determine the animal health and performance, as described by Göller et al. [14].
     For the present experiment, a subgroup of 135 piglets originating from 12 sows was considered. The
     study was based on practical preconditions. Therefore, all vaccines were applied in consultation with
     the farm veterinarian within the farm-specific vaccination scheme. In the experimental group, 64 piglets
     from six sows (two sows per batch in three batches) were vaccinated intradermally on the seventh
     day of life (Intra Dermal Application of Liquids (IDAL)-Vaccinator, MSD Animal Health/Intervet
     Deutschland GmbH, Unterschleissheim, Germany) against Mycoplasma hyopneumoniae (Porcilis M Hyo

18
Publikation II

Agriculture 2020, 10, 637                                                                                     3 of 13

ID ONCE, MSD Animal Health/Intervet Deutschland GmbH) using one-shot vaccination. For this
purpose, the vaccine was administered needle-free into the skin with a dose volume of 0.2 mL at 46 bar
compressed air.
      In the control group, 71 piglets from six sows (two sows per batch in three batches) were vaccinated
intramuscularly with the vaccine usually used on the farm (Stellamune One, Zoetis Deutschland
GmbH, Berlin, Germany; one-shot vaccination). Hence, 2 mL of vaccine was injected intramuscularly
with a vaccination gun (HSW ECO-MATIC® 2 mL, Henke-Sass, Wolf GmbH, Tuttlingen, Germany with
a 20-gauge cannula). In both the experimental and control groups, the vaccinations were administered
at the same location in the lateral neck on the left side of the body at the highest point of the base of the
ear in a horizontal injection direction. Two persons carried out the vaccinations together; one person
fixed the piglet and the second person vaccinated the animals.
      For the present study, in each batch, piglets from two pens of the experimental and control groups,
respectively, were subjected to a detailed video analysis. In total, the behavior of 12 litters, including
six of the experimental group (litter size: 10.7 +/ 1.5 piglets) and six of the control group (litter size:
11.8 +/ 1.3 piglets), was analysed.
      For video recordings, above each experimental and control pen, a camera (Everfocus, EQ550T,
Taipeh, Taiwan) was installed and connected to a digital video recorder (Everfocus, ECOR 264-9X1,
Taipeh, Taiwan), which recorded on hard drives. A total of 25 images were taken per second.
Video-based behavioral analyses were carried out using the EverFocus Player Application (EFPlayer)
1.0.8.4 program (EverFocus, Taipeh, Taiwan) on a personal computer. Video recording started three
days before the vaccination and ended three days after the vaccination. Therefore, videos were recorded
continuously over seven days (4th–10th days of the piglets’ life, Table 1). For video analysis, three
observation periods were chosen per day: 6.00–10.00; 13.00–17.00; and 19.00–21.00. For all piglets, the
vaccination was carried out outside the observation period on day 4 between 10:00 and 13:00. In each
observation period, data were collected via scan sampling (instantaneous sampling). The video was
stopped every five minutes and the number of piglets showing the following behaviors was counted:
Lying; standing; walking; suckling; and social contact. Lying was defined as a recumbent position in
which the piglet’s body was not supported by the legs. Standing was assigned when the piglet was
standing upright on its legs. Walking was defined as any form of locomotor behavior. Suckling was
assigned when a piglet was in direct contact with the sow’s teats, and social contact was defined as any
form of body contact between di↵erent piglets, except for lying with huddling. For each observed
litter and each observation moment (every five minutes), the number of piglets showing the defined
behaviors was counted and converted into a percent based on the total number of littermates in the
respective farrowing pen.

        Table 1. Overview of observation days for video recordings, piglets’ day of life, and time periods.

          Day of Observation            Piglets’ Day of Life       Time Period with Regard to Vaccination
                     1                            4                        3 days before vaccination
                     2                            5                        2 days before vaccination
                     3                            6                        1 day before vaccination
                     4                            7                            day of vaccination
                     5                            8                         1 day after vaccination
                     6                            9                         2 days after vaccination
                     7                           10                         3 days after vaccination

    Statistical analysis was performed using IBM SPSS Statistics, Version 24. First, data (residuals)
were checked for a normal distribution using histograms, Q-Q plots, and the Shapiro–Wilk test.
As data were not normally distributed, and showed some outliers, non-parametric tests were applied.
The Mann–Whitney U test for independent samples was performed to determine any significant
di↵erences between the experimental and control groups concerning the percentage of piglets showing
di↵erent behaviors on the seven days of observation. Friedman’s two-way analysis of variance for

                                                                                                                        19
Publikation II

     Agriculture 2020, 10, 637                                                                            4 of 13

     related samples was carried out to determine significant di↵erences in the percentage of lying and
     suckling piglets over time (between days and daytimes) within the experimental and control groups.
     Pairwise comparisons were performed and p-values were adjusted by Bonferroni correction for multiple
     tests. Results were considered statistically significant if the related p-values were less than 0.05.

     3. Results

     3.1. Descriptive Results of Behavior in Suckling Piglets
           Descriptive results of the behavioral analyses revealed that the most common body posture of
     piglets was lying. Over the entire study period, in experimental groups, an average of 53.0% of piglets
     within a litter were lying per observation moment, while in control groups, 58.6% of littermates were
     in a recumbent position per observation moment. The second most common behavior was suckling.
     In experimental groups, an average of 27.8% of littermates were suckling per observation moment,
     while in control groups, the percentage was 22.9%. The least common behavior was walking. Only
     3.9% of piglets were walking per observation moment in experimental groups, while in control groups,
     4.3% of piglets displayed locomotor behavior. The standing position was exhibited by an average of
     8.3% of piglets per litter in experimental groups, and 7.6% in control groups, while social contact was
     observed in 5.2% and 5.4% of piglets per litter and observation moment, respectively.

     3.2. Behavior of Piglets on Di↵erent Days of Observation
          In the following, the three days before vaccination (days 1–3 of observation), the day of vaccination
     (day 4 of observation), and the three days after vaccination (days 5–7 of observation) are considered
     separately to reveal possible e↵ects of the vaccination procedures (intradermally or intramuscularly)
     on the behavior of piglets. The results indicate that the piglets in the experimental and control groups
     showed similar levels of the studied behaviors on the three days before vaccination, i.e., at days 1, 2,
     and 3 of observation (Figure 1).
          On the day of vaccination (day 4 of observation), significantly more piglets in the control groups
     were lying per observation moment compared to the experimental groups (p < 0.0001; Figure 1).
     Furthermore, in control groups, fewer piglets were observed at the sow’s teats, i.e., were suckling per
     observation moment, than in the experimental groups (p < 0.0001). Concerning the other behaviors
     (standing, walking, and social contact), no significant di↵erences were found between the experimental
     and control groups on the day of vaccination (p > 0.05).
          On the three days after vaccination (days 5–7 of observation), there were still significant di↵erences
     between the behaviors of piglets in the experimental and control groups. During the three days, fewer
     lying piglets and more suckling piglets were counted per observation moment in the experimental
     groups compared to the control groups (p < 0.05, Figure 2). No significant di↵erences were found for
     the other behaviors between the experimental and control groups on the three days after vaccination
     (p > 0.05).

20
Publikation II

Agriculture 2020,
Agriculture       10, x637
            2020, 10,   FOR PEER REVIEW                                                                                                            55of
                                                                                                                                                     of14
                                                                                                                                                        13

                                          Day 1 of observation (a)                                                  Day 2 of observation (b)
                                         = 3 days before vaccination                                               = 2 days before vaccination
                                        100                                                                       100
                                         90                                                                        90
                Number of piglets (%)

                                                                                          Number of piglets (%)
                                         80                                                                        80
                                         70                                                                        70
                                         60                                                                        60
                                         50                                                                        50
                                         40                                                                        40
                                         30                                                                        30
                                         20                                                                        20
                                         10                                                                        10
                                          0                                                                         0

                                          Day 3 of observation (c)                                                  Day 4 of observation (d)
                                          = 1 day before vaccination                                                    = day of vaccination
                                 100                                                                       100            *
                                                                                                            90
                                                                                Number of piglets (%)

                                  90
      Number of piglets (%)

                                  80                                                                        80                                 *
                                  70                                                                        70
                                  60                                                                        60
                                  50                                                                        50
                                  40                                                                        40
                                  30                                                                        30
                                  20                                                                        20
                                  10                                                                        10
                                   0                                                                         0

                                              Experiment    Control                                                     Experiment     Control

      Figure 1. Percentage of piglets per litter (means and standard deviations) showing di↵erent behaviors
      in experimental
     Figure             and of
             1. Percentage   control groups
                               piglets        on the
                                       per litter    threeand
                                                  (means   days before vaccination
                                                              standard deviations) (a–c),
                                                                                   showingas well as on behaviors
                                                                                              different the day of
      vaccination
     in            (d). and
        experimental    * p
Publikation II

      Agriculture 2020, 10, 637                                                                                                                                     6 of 13
     Agriculture 2020, 10, x FOR PEER REVIEW                                                                                                                       6 of 14

                                         Day 5 of observation (a)                                                                     Day 6 of observation (b)
                                         = 1 day after vaccination                                                                    = 2 days after vaccination
                                   100                                                                                          100
                                    90       *                                                                                   90       *

                                                                                                        Number of piglets (%)
           Number of piglets (%)

                                    80                                                                                           80
                                    70                                                 *                                         70                           *
                                    60                                                                                           60
                                    50                                                                                           50
                                    40                                                                                           40
                                    30                                                                                           30
                                    20                                                                                           20
                                    10                                                                                           10
                                     0                                                                                            0

                                                                                       Day 7 of observation (c)
                                                                                       = 3 days after vaccination
                                                                                 100
                                                                                  90
                                                                                            *
                                                         Number of piglets (%)

                                                                                  80                                                  *
                                                                                  70
                                                                                  60
                                                                                  50
                                                                                  40
                                                                                  30
                                                                                  20
                                                                                  10
                                                                                   0

                                                                                           Experiment           Control

            Figure 2. Percentage of piglets per litter (means and standard deviations) showing di↵erent behaviors
           Figure 2. Percentage of piglets per litter (means and standard deviations) showing different behaviors
            in the experimental and control groups on the three days after vaccination (a–c). * p < 0.01.
           in the experimental and control groups on the three days after vaccination (a–c). * p < 0.01.
      3.3. Behavior of Piglets over Time
     3.3. Behavior of Piglets over Time
            Considering the behaviors of lying and suckling in detail over time, it was shown that in both
           Considering
      groups                the behaviors
                (experimental      and controlof lying   and there
                                                   groups),    suckling
                                                                      wasina detail over decrease
                                                                             significant   time, it was    shown
                                                                                                       in the       that in
                                                                                                               number    of both
                                                                                                                             lying
     groups
      piglets (experimental
               (%) from the first and tocontrol   groups),
                                          third day          there was ai.e.,
                                                       of observation,      significant
                                                                               during the decrease    in thebefore
                                                                                              three days      number    of lying
                                                                                                                     vaccination
     piglets  (%) for
      (p = 0.003   fromthethe  first to thirdgroups
                            experimental        day ofand
                                                        observation,
                                                             p < 0.0001i.e.,
                                                                         forduring    the three
                                                                             the control          days
                                                                                            groups;      before
                                                                                                      Figure  3).vaccination
                                                                                                                  On the day(p   of
     =vaccination
       0.003 for the    experimental
                     (day                 groupsthe
                            4 of observation),      and   p < 0.0001
                                                       number          for the
                                                                  of lying     control
                                                                            piglets      groups;
                                                                                    increased    in Figure   3). Oncompared
                                                                                                    both groups       the day of to
     vaccination
      the day before(day   4 of observation),
                        vaccination               the number
                                       (p < 0.0001);  however,ofthislying piglets
                                                                       increase    increased
                                                                                 was            in both
                                                                                       higher for         groupsgroups
                                                                                                   the control    compared      to
                                                                                                                          than for
     the
      theday   before vaccination
           experimental     groups (p(p   < 0.0001);
                                        < 0.001).  Onhowever,      thisvaccination,
                                                       the day after    increase was    higher
                                                                                      the number for of
                                                                                                     the  control
                                                                                                        lying      groups
                                                                                                              piglets        than
                                                                                                                       decreased
     for  the experimental       groups    (p <  0.001).  On   the day   after vaccination,    the  number
      again in both groups (p < 0.0001). However, during the three days after vaccination, there were still    of lying   piglets
     decreased
      more lying  again   in both
                     piglets  in thegroups
                                       control(p groups
                                                 < 0.0001).   However,
                                                           than           during the three
                                                                 in the experimental           days(pafter
                                                                                          groups            vaccination,
                                                                                                       < 0.05).             there
                                                                                                                 No significant
     were   still more   lying    piglets  in  the  control   groups   than  in  the experimental
      di↵erence in the number of lying piglets was found between the first day after vaccination (day   groups   (p  < 0.05).  No5
     significant difference in the number of lying piglets was found between the first day after vaccination
     (day 5 of observation) and the third day after vaccination (day 7 of observation) in either the
     experimental groups or the control groups (p = 1.000; Figure 3).

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