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Tierärztliche Hochschule Hannover Bewertung des Einsatzes der intradermalen Applikation von Impfstoffen bei Saugferkeln INAUGURAL – DISSERTATION zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae - ( Dr. med. vet. ) vorgelegt von Manuel Erhard Göller Hünfeld Hannover 2021
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Nicole Kemper, Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie 1. Gutachter: Prof. Dr. med. vet. Nicole Kemper Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover 2. Gutachter: Prof. Dr. med. vet. Isabel Hennig-Pauka Außenstelle für Epidemiologie, Bakum, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Tag der mündlichen Prüfung: 19.05.2021 Dieses Forschungshaben wurde dankenswerterweise von MSD Animal Health/Intervet Deutschland GmbH, Unterschleißheim, Deutschland, teilfinanziert.
Meiner Familie
Präsentationen Teile dieser Dissertation wurden auf folgenden Tagungen vorgestellt: Fiebig K, Fels M, Knöppel H, Göller M, Kemper N Evaluation of welfare aspects in suckling piglets after intradermal vaccine application with the IDAL injector. Poster Präsentation. P018. 7th European Symposium of Porcine Health Management, 22.–24.04.2015, Nantes. S. 136. Göller M, Fels M, Gerdts W, Knöppel HP, Fiebig K, Kemper N Vergleich der Applikationsarten für Impfstoffe beim Saugferkel – Verhalten und lokale Impfreaktionen bei Ferkeln nach intramuskulärer und intradermaler Impfung Vortrag auf der Vortragstagung der DGfZ und der GfT, 16.–17.09.2015, Berlin. Göller M, Knöppel HP, Fiebig K, Kemper N Intradermal vaccine application: effects on suckling behaviour. Poster Präsentation. PO-PT2-095. 24th International Pig Veterinary Society Congress, Dublin, 7.–10.06.2016. S. 625.
Abkürzungsverzeichnis______________________________________________ II Abbildungsverzeichnis ______________________________________________ III 1 Einleitung _____________________________________________________ 1 M. hyopneumoniae: Ätiologie und Epidemiologie ____________________ 1 M. hyopneumoniae: Klinik und Pathologie _________________________ 4 M. hyopneumoniae: Therapiemöglichkeiten und Bekämpfungsstrategien _ 7 Präventionsmaßnahmen _______________________________________ 8 Intradermale Vakzinierung_____________________________________ 10 Zielsetzung ________________________________________________ 12 2 Publikation I __________________________________________________ 13 3 Publikation II __________________________________________________ 16 4 Diskussion____________________________________________________ 30 Lokale Hautreaktionen an der Impfstelle __________________________ 30 Ganzkörperbonitur ___________________________________________ 33 Körpergewicht ______________________________________________ 33 Verhaltensbeobachtungen_____________________________________ 34 Zeitaufwand und Arbeitssicherheit ______________________________ 37 Fazit ______________________________________________________ 39 5 Zusammenfassung _____________________________________________ 41 6 Summary _____________________________________________________ 43 7 Literaturverzeichnis ____________________________________________ 45 Danksagung ______________________________________________________ 57 I
Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung AMG Arzneimittelgesetz APP Actinobacillus pleuropneumoniae BALT Bronchus-Associated Lymphatic Tissue bspw. beispielsweise bzw. beziehungsweise EP Enzootische Pneumonie evtl. eventuell ggf. gegebenenfalls HI-Tier Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere i. d. intradermal IDAL Intradermal Application of Liquids IgG Immunglobulin G IgA Immunglobulin A i. m. intramuskulär k. A. keine Angabe MIRD Mycoplasma-Induced Respiratory Disease M. hyo Mycoplasma hyopneumoniae nm Nanometer nPCR nested Polymerase Chain Reaction p. i. post infectionem PRDC Porcine Respiratory Disease Complex PRRS Porcines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom Tab. Tabelle TAM Tierarzneimittel Vgl. Vergleich z. B. zum Beispiel ® eingetragene Marke II
Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Ergebnisse der Impfstellenbonitur in Bezug auf Rötungen und Incrustination. Score 3 (Abszessbildung) wurde nicht berücksichtigt, da kein Ferkel derartige Symptome zeigte. ..................................................................... 31 Abbildung 2: Mittlerer Boniturscore der Schwellungen an den Impfstellen ................ 32 Abbildung 3: IDAL Vakzinator 1G und 2G. ................................................................ 38 III
IV
Einleitung 1 Einleitung Infektionen mit Mycoplasma (M.) hyopneumoniae sind bei Schweinen in Form von Monoinfektionen oder als Wegbereiter für bakterielle oder virale Sekundärinfektionen weltweit Verursacher von geminderter Tiergesundheit, damit eingeschränktem Tierwohl sowie erheblicher wirtschaftlicher Einbußen, insbesondere durch die Minderung der Futteraufnahme und der daraus folgenden Wachstumsminderung und Verlängerung der Mastperioden. Die gezielte Eliminierung von M. hyopneumoniae innerhalb eines Schweinebestandes stellt sich als sehr zeit- und kostenintensiv dar, weshalb die Impfung von Saugferkeln zur Abschwächung der Symptome weit verbreitet ist. Diese Arbeit soll eine intradermale Impfmethode gegen M. hyopneumoniae bei Saugferkeln im Hinblick auf Hautreaktionen, Leistungsparameter, Verhaltensänderungen sowie arbeitstechnischer Aspekte mit einer konventionell durchgeführten intramuskulären Impfung vergleichen, um mögliche Konsequenzen für das Wohlbefinden der Tiere abzuleiten. M. hyopneumoniae: Ätiologie und Epidemiologie Der Erreger M. hyopneumoniae gehört zur Gattung Mycoplasma innerhalb der Ordnung Mycoplasmatales, der Klasse Mollicutes und dem Stamm Firmicutes. Mycoplasma hyopneumoniae ist als alleiniger und primärer Erreger der Enzootischen Pneumonie (EP, Enzootic Pneumonia) nachgewiesen und gehört zu den häufigsten und wichtigsten bakteriellen Krankheitserregern bei Schweinebeständen (SELBITZ 2015). Es handelt sich um eine weltweit zu großen wirtschaftlichen Einbußen führende Erkrankung von Schweinen, die einen unterschiedlich schweren Verlauf nehmen kann (CHASE et al. 2008). Die Bakterien sind unbehüllt und sind deshalb von pleomorpher Gestalt. M. hyopneumoniae besitzt ein relativ kleines Genom von 893-920 Kilo-Basenpaaren und misst 400–1200 nm (TAJIMA u. YAGIHASHI 1982; SELBITZ 2015). Die Anzucht ist aufwendig und langwierig. Zur Wachstumshemmung der Begleitflora müssen Hemmstoffe eingebracht werden. Aufgrund dieses zeitlichen Aufwandes wird die bakterielle Kultur nicht routinemäßig zur Diagnostik herangezogen (ROLLE u. MAYR 2007). 1
Einleitung Domestizierte Schweine und Wildschweine sind die derzeit einzig bekannten Wirte für M. hyopneumoniae (MAES et al. 2018). NATHUES (2013) konstatierte, dass die erste Exposition von Ferkeln mit M. hyopneumoniae während der Säugephase stattfindet, eine Infektion in utero ist nicht beschrieben. Untersuchungen von PIETERS et al. (2014) bestätigten, dass das Alter der Ferkel beim Absetzen einen Risikofaktor für die Kolonisation mit M. hyopneumoniae darstellt. Muttertiere und Ferkel in den Zuchtherden gelten als Reservoir für M. hyopneumoniae-Infektionen für das gesamte Produktionssystem. Es wird angenommen, dass die Zirkulation von M. hyopneumoniae bei bestehenden Sauen auftritt und auf ankommende Jungsauen übertragen wird, die aufgrund ihrer erhöhten Erregerlast in der Lage sind, den Erreger im Betrieb zu erhalten und stets neue Würfe zu infizieren (CALSAMIGLIA u. PIJOAN 2000; FANO et al. 2005). Auf diese Weise entsteht ein kontinulierliches Erregerreservoir. Auch bricht die Erkrankung aus, wenn Läuferschweine in neuen Gruppen zusammengestellt werden (ROLLE u. MAYR 2007). Die Infektion erfolgt aerogen, indem mikroskopisch kleine Tropfen von infizierten Tieren durch starke Exhalation während Hustenanfällen ausgeschieden oder durch direkten Körperkontakt zwischen den Tieren von Nase zu Nase als Schmierinfektion übertragen werden (HERMANN et al. 2008). In einer Untersuchung wurden infektiöse M. hyopneumoniae -Erreger noch nach 300 Metern (CARDONA et al. 2005), bzw. in einer weiteren Untersuchung 9,2 Kilometer von einem infizierten Schweinebestand entfernt mittels nPCR identifiziert (OTAKE et al. 2010). CARDONA et al. (2005) wiesen in einem Versuchsaufbau nach, dass M. hyopneumoniae aerogen zwischen zwei 150 Meter voneinander entfernten Schweinegruppen übertragen werden konnte. Mycoplasma hyopneumoniae ist gekennzeichnet durch eine lange Persistenz in den Ställen, wobei nicht bekannt ist, welche Faktoren die Persistenz beeinflussen (LE CARROU et al. 2006). PIETERS et al. (2009) konnten belegen, dass 200 Tage post infectionem (p. i.) noch ausreichend Erreger von kolonisierten Tieren ausgeschieden werden, um naive Tiere zu infizieren. Außerdem können infizierte Tiere zu asymptomatischen Trägern 2
Einleitung von M. hyopneumoniae werden. Die Untersuchungen von PIETERS et al. (2009) ergab, dass erst 254 Tage p. i. eine Clearance in dem experimentell infizierten Bestand belegt werden konnte. Die minimale Infektionsdosis zur Induktion von Lungenläsionen ist aufgrund der Diversität der Virulenz zwischen den Stämmen von M. hyopneumoniae nicht eindeutig bestimmt (MAES et al. 2018). Nichtsdestotrotz stellt die Virulenz des jeweiligen M. hyopneumoniae-Stammes einen Faktor für die Schwere der Erkrankung dar. Der direkte Übertragungsweg von Nase zu Nase als Schmierinfektion gilt grundsätzlich als langsamer Übertragungsweg (THACKER u. MINION 2012). In einer experimentellen Studie von MEYNS et al. (2006) lag die Reproduktionszahl während der sechs Wochen andauernden Aufzuchtphase bei geimpften Tieren bei Rn=2,38 (1,07-7,53) und bei ungeimpften Tieren bei Rn=3,51 (1,51-9,34), was keinen signifikanten Unterschied bedeutete (p=0,77). In diesem Versuch wurden während der konventionellen Aufzuchtperiode von sechs Wochen 30 im Alter von einer Woche geimpfte und 30 ungeimpfte Ferkel, die M. hyopneumoniae-frei waren, in sechs separaten Buchten untergebracht. In jeder Bucht wurden zu den sieben gesunden Tieren drei Tiere untergebracht, die zuvor intratracheal mit M. hyopneumoniae infiziert wurden. Nach den sechs Wochen wurde der Infektionsstatus der Tiere anhand der nPCR-Ergebnisse aus einer BAL-Flüssigkeitsprobe bestimmt. In einer neueren Feldstudie von VILLARREAL et al. (2011) wurden die Flüssigkeitsproben, die über eine bronchoalveoläre Lavage (BAL) gewonnen wurden, von Schweinen im Alter von drei, neun und 27 Wochen mittels nPCR auf M. hyopneumoniae untersucht. Der Prozentsatz positiver Proben betrug in der geimpften Tiergruppe im Alter von drei Wochen 14 % (n=5 von 36 Ferkeln) und 36 % (n=13 von 36 Ferkeln) in der nicht geimpften Tiergruppe. In einem Alter von neun Wochen waren in der geimpften Tiergruppe 31 % (n=11 von 36 Tieren) positiv auf M. hyopneumoniae getestet, während es in der Tiergruppe, die nicht geimpft wurde, 64 % waren (n=23 von 36 Tieren). Alle Ferkel, die mit drei Wochen positiv auf M. hyopneumoniae getestet wurden, waren auch im Alter von neun Wochen noch positiv. Hieraus ergab sich eine Reproduktionszahl von Rn=0,71 (0,32, 2,06) für die 3
Einleitung geimpften Tieren und Rn=0,56 (0,29, 1,05) für die ungeimpften Ferkel (95 % Konfidenzintervall, p>0,05). PIETERS et al. (2014) identifizierten die vertikale Übertragung von Sauen auf ihre Ferkel als entscheidenden Risikofaktor für das Vorkommen von M. hyopneumoniae bei Absetzern, wobei eine Untersuchung von NATHUES et al. (2014) zeigte, dass jeder zusätzliche Tag bei der Sau das Risiko für eine spätere Erkrankung an Enzootischer Pneumonie in der Mast signifikant erhöhen würde, während Maßnahmen wie das Schleifen der Eckzähne, die zweimalige Applikation von Eisen und hohe Temperaturen im Ferkelnest das Risiko für eine Infektion im Saugferkelalter signifikant reduzieren könnten (NATHUES et al. 2013). M. hyopneumoniae: Klinik und Pathologie Die Inkubationszeit beträgt unter experimentellen Bedingungen sieben bis vierzehn Tage (BLANCHARD et al. 1992), unter Feldbedingungen ist die Inkubationszeit aufgrund der Abhängigkeit von Umweltfaktoren, der Virulenz des M. hyopneumoniae- Stammes, des Infektionsdruckes und dem Immunstatus der Tiere nicht eindeutig zu bestimmen (SIBILA et al. 2009). Es wurde jedoch in klinisch betroffenen Betrieben beobachtet, dass die Serokonversion und klinische Symptome wie Husten etwa ein bis sechs Wochen p. i. auftreten (LEON et al. 2001). Als Monoinfektion verläuft die Erkrankung durch M. hyopneumoniae zumeist subklinisch (ROLLE u. MAYR 2007; SELBITZ 2015) und ist durch eine hohe Morbidität bei geringer Mortalität gekennzeichnet (PIETERS u. MAES 2019). Durch die Infektion mit M. hyopneumoniae wird das Flimmerepithel des Respirationstraktes geschädigt. In Folge dieser Schädigung der Zilien ist das bronchopulmonale Gewebe aufgrund mangelnder Lungen-Clearance bedeutend anfälliger für andere Krankheitserreger wie Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica, Actinobacillus pleuropneumoniae, Streptococcus suis oder Haemophilus parasuis, die durch Fehlen der mukoziliären Clearance besser am Epithel haften. Im Zusammenwirken mit belastenden Umweltfaktoren wie des Stallklimas und der Haltungsbedingungen können sich die Infektionen zu akuten, schweren Krankheitsverläufen entwickeln (DEBEY et al. 1992; ZIMMERMANN u. 4
Einleitung PLONAIT 2004; SELBITZ 2015), deren Folge katarrhalisch-eitrige bis eitrig- nekrotisierende Bronchopneumonien oder Pleuropneumonien sein können (HEINRITZI 2011). Der Krankheitskomplex, bestehend aus der Primärinfektion mit M. hyopneumoniae und die von Umweltfaktoren beeinflusste Sekundärinfektion mit weiteren bakteriellen Krankheitserregern, wird Mycoplasma-Induced Respiratory Disease, MIRD, bezeichnet (SELBITZ 2015). Findet neben der Besiedelung mit M. hyopneumoniae eine zusätzliche Infektion mit viralen Pathogenen wie dem Porcinen Reproduktiven und Respiratorischen Syndrom Virus (PRRSV), dem Porcinen Circovirus Typ 2 oder Influenza-Viren statt, wird der Krankheitskomplex als PRDC (Porcine Respiratory Disease Complex) bezeichnet (ROLLE u. MAYR 2007). Als charakteristisch für Pneumonien, die durch M. hyopneumoniae verursacht werden, ist ein trockener, chronischer Husten, der etwa zwei bis vier Wochen p. i. auftritt. Er lässt sich durch das Auftreiben ruhender Tiere provozieren (ZIMMERMANN u. PLONAIT 2004). Aufgrund einer geringeren Futteraufnahme und schlechteren Futterverwertung kommt es zu einer verminderten Leistung und einer Wachstumsdepression (SELBITZ 2006). RAUTIAINEN u. WALLGREN (2001) wiesen nach, dass durch die Erkrankung die Mastleistung um ca. 60 g pro Tag reduziert wird, was auch zu verlängerten Mastzeiten und folglich wirtschaftlichen Einbußen führt. Die Enzootische Pneumonie tritt bevorzugt innerhalb des ersten Lebensjahres auf, beispielsweise wenn Läuferschweine in neuen Gruppen zusammengestellt werden (ROLLE u. MAYR 2007). Mit zunehmendem Alter weisen die Tiere weniger schwerwiegende Krankheitsverläufe auf. Tiere, die eine zusätzliche Besiedelung mit weiteren bakteriellen pathogenen Erregern erleiden, zeigen produktiven Husten, Dyspnoe und Fieber (MAES et al. 2018). Die Schwere des Krankheitsverlaufs bei einer zusätzlichen Infektion mit viralen Erregern ist abhängig vom Virus (THACKER et al. 2001) 5
Einleitung Der Husten stellt eine unmittelbare Konsequenz der Lungenläsionen dar, die in erkrankten Tieren nachgewiesen werden. Bei der makroskopischen Beurteilung des Lungengewebes zeigen sich cranio-ventrale oder diffuse Veränderungen der Spitzenlappen, wobei je nach Schweregrad der Erkrankung auch eine großflächige Ausbreitung auf die Spitzenlappen, Mittel- und Hauptlappen möglich ist (GROSSE BEILAGE et al. 2013; DEFFNER 2020). Das Lungengewebe ist verdichtet und weist ein Lungenödem auf (THACKER u. MINION 2012). Es zeigen sich insbesondere im cranio-ventralen Bereich der Lunge charakteristische lila-graue, konsolidierte Bereiche, die lobulär gezeichnet sind (THACKER u. MINION 2012). Diese können, wenn konsolidierte dunklere Läppchen neben hellrosa, emphysematösen Läppchen liegen, eine schachbrettartige Musterung aufweisen (GROSSE BEILAGE et al. 2013) Bei weniger dramatischem Krankheitsverlauf treten nach Anschneiden der Lunge und Ausübung von Druck Luft und katarrhalisches Exsudat aus, das Lungenparenchym ist homogen in seiner Farbgebung (THACKER u. MINION 2012). Eine akute Mykoplasmose zeigt sich in der Pathologie als diffuse interstitielle Pneumonie, während eine chronische Mykoplasmose, meist unter Beteiligung von Sekundärerregern, herdförmige Bronchopneumonien mit multilobulären Atelektasen und Emphysemen aufweist (WEISS u. ROLAND 2007). Die abgeheilten Läsionen und Vernarbungen im Lungengewebe sind bis zu vier Monate nach der Infektion makroskopisch durch verdicktes interlobuläres Gewebe und vergrößerte Lungenlymphknoten von derber Konsistenz erkennbar (KOBISCH et al. 1993; THACKER u. MINION 2012). Die mikroskopische Beurteilung lässt nur bei subakuten bis chronischen Infektionen mit M. hyopneumoniae in Kombination mit einer Besiedelung von sekundären Krankheitserregern eine Befundung in Form einer katarrhalisch-interstitiellen bis katarrhalisch-eitrigen Bronchopneumonie zu (THACKER u. MINION 2012). Charakteristisch ist eine Hyperplasie des bronchusassoziierten lymphatischen Gewebes (BALT) mit Makrophagen und B-Lymphozyten als Hauptbestandteilen der Keimzentren, während T-Lymphozyten in den perifollikulären Bereichen des BALT in der Lamina propria und innerhalb des Epithels vorkommen (SARRADELL et al. 2003). 6
Einleitung IgG- und IgA-assoziierte Plasmazellen sind an der BALT-Peripherie, in der Lamina propria, der Bronchien, Bronchiolen, in Alveolarsepten und um die submukosalen Bronchialdrüsen vorhanden (SARRADELL et al. 2003). CD4+-Zellen sind häufiger anzutreffen als CD8+-Zellen. SARRADELL et al. (2003) vermuten, dass die lokale humorale Immunität, die durch den Anstieg von IgG- und IgA-Lymphozyten und Plasmazellen in den Wänden von BALT, Bronchien und Bronchiolen sowie in den Alveolarsepten bestimmt wird, eine wichtige Rolle bei der Infektion spielt. Bei schweren Verläufen von Enzootischer Pneumonie treten lymphoide Zellen um die Bronchien, Bronchiolen und die Blutgefäße massenhaft auf und das Alveolarepithel weist eine Hypertrophie und Hyperplasie von Typ-II-Pneumozyten auf, wodurch die Lumina der Alveolen und Bronchioli von außen verengt werden können (REDONDO et al. 2009). Weiter sind atelektatische Alveolen und obliterierte Bronchienlumina zu beobachten (THACKER et al. 1998; SARRADELL et al. 2003; THACKER u. MINION 2012). In den Alveolarlumina befinden sich neben Sekret auch neutrophile Granulozyten und mononukleäre Zellen (REDONDO et al. 2009). In der Erholungsphase nach durchstandener Erkrankung werden neben emphysematösen und kollabierten Alveolen auch lymphoide Knötchen und eine Fibrose der peribronchialen Areale beobachtet (THACKER u. MINION 2012). Die klinischen wie auch makroskopischen Läsionen sind zwar hinweisend, aber nicht belegend für eine Infektion mit M. hyopneumoniae (MAES et al. 2018). Als Differentialdiagnosen führen SIBILA et al. (2009) unter anderem Infektionen mit Pasteurella multocida oder Influenzaviren an. M. hyopneumoniae: Therapiemöglichkeiten und Bekämpfungsstrategien Zur Behandlung von M. hyopneumoniae werden häufig Tetracycline und Makrolidantibiotika eingesetzt (PIETERS u. MAES 2019). Weitere potentiell wirksame Antibiotika sind Aminoglycoside, Aminocyclitole, Fluorchinolone, Florfenicol, Lincosamide und Pleuromutiline (HANNAN et al. 1982; HANNAN et al. 1989; TER LAAK et al. 1991; HANNAN et al. 1997a; HANNAN et al. 1997b; FELDE et al. 2018; MAES et al. 2020). 7
Einleitung Da M. hyopneumoniae unbehüllt ist, ist es unempfindlich gegenüber Antibiotika, die auf die Zellwandsynthese abzielen, also β-Lactam-Antibiotika wie Penicillinen oder Cephalosporinen, Erythromycin, Neomycin, Oleandomycin, Polymyxin, Rifampicin, Streptomycin, Sulfonamiden oder Trimethoprim (YAMAMOTO et al. 1986; TER LAAK et al. 1991; HANNAN et al. 1997a). Sulfonamide haben zwar wenig Einfluss auf M. hyopneumoniae, werden aber häufig zur Behandlung der bakteriellen Sekundärinfektion eingesetzt (PIETERS u. MAES 2019). Zwar wurden vereinzelt Fälle erworbener Antibiotikaresistenz dokumentiert, allerdings ist dieses Phänomen nicht so verbreitet, als dass es ein grundlegendes Problem für die Behandlung darstellen würde (PIETERS u. MAES 2019). Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung, die durch finanzielle Einbußen wegen des Leistungsabfalls und der Wachstumsdepression der Tiere sowie den Behandlungskosten entstehen, gilt der effizienten Bekämpfung von M. hyopneumoniae besondere Aufmerksamkeit. Für die vollständige Elimination aus einem Betrieb wurden unterschiedliche Protokolle beschrieben und erprobt, wobei diese stets mit einem sehr hohem finanziellen und zeitlichen Aufwand einhergehen und eine fortwährende Erregerfreiheit aufgrund der hohen Verbreitung von M. hyopneumoniae in Schweineherden durch Einschleppung zugekaufter Tiere stets gefährdet ist (HOLST et al. 2015). Präventionsmaßnahmen Die Prävention über Vakzinierung erhält insbesondere im Zuge des Ziels der Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika im Rahmen der 17. Novellierung des Arzneimittelgesetzes (17. AMG-Novelle) einen neuen Stellenwert. Tierhalter müssen für ihre Tiere den Einsatz von Antibiotika an die Tierarzneimitteldatenbank, die an die Datenbank des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HI-Tier) angeschlossen ist, melden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ermittelt hieraus zweimal jährlich die Kennzahlen 1 und 2. Landwirte müssen ihre halbjährliche betriebliche Therapiehäufigkeit mit diesen Kennzahlen abgleichen. Ein Ampelsystem sieht vor, dass Betriebe, die unter der Kennzahl 1 liegen, „grün“ markiert werden und nichts zu veranlassen ist. Liegt die 8
Einleitung halbjährliche betriebliche Therapiehäufigkeit zwischen Kennzahl 1 und Kennzahl 2, also „gelb“, ist zu prüfen, welche Ursachen zu dem überdurchschnittlich hohen Verbrauch von Antibiotika geführt haben. Liegt die halbjährliche betriebliche Therapiehäufigkeit über der Kennzahl 2, hat dies zur Folge, dass gemeinsam mit dem bestandsbetreuenden Tierarzt die Ursachen für den erheblich überdurchschnittlichen Verbrauch zu ermitteln und ein Maßnahmenplan zu erarbeiten ist, um die Tiergesundheit für diesen Tierbestand soweit zu verbessern, dass eine nachhaltige Reduktion des Einsatzes von Antibiotika gewährleistet sein kann. Seit der 17. Novellierung des AMG im Jahr 2020 muss auch übermittelt werden, wenn keine Antibiotika in einem Tierbestand eingesetzt wurden („Nullmeldung“), um so eine unbeabsichtigte Erhöhung der Kennzahlen zu verursachen. Auch aufgrund dieser Maßnahmen zur Reduktion des Einsatzes von Antibiotika stellt die Impfung die am häufigsten durchgeführte präventive Maßnahme gegen M. hyopneumoniae- Infektionen dar. MAES et al. (2008) konstatieren, dass kommerzielle Impfstoffe aus inaktivierten Ganzzelllysaten und Adjuvanzien bestehen und weltweit genutzt werden (MAKOSCHEY 2015; KLOKER 2019). In vielen Ländern werden mehr als 70 % der Schweinebetriebe regelmäßig geimpft (THACKER et al. 1998; THACKER u. MINION 2012). Impfungen schützen meist nur unvollständig vor klinischen Lungenentzündungen und können eine Kolonisierung mit M. hyopneumoniae nicht vollständig verhindern (THACKER et al. 1998). Dennoch liegen die Hauptvorteile der Impfung in der Verbesserung der täglichen Gewichtszunahmen um 2-8 % und des Futterverwertungsverhältnisses um 2-5 %, was zu kürzeren Mastzeiten bis zum Erreichen des Schlachtgewichts, geringeren klinischen Symptomen und Lungenläsionen sowie manchmal auch einer reduzierten Mortalität führt (MAES et al. 1998; MAES et al. 1999; MAES et al. 2008). Infizierte Tiere sind trotz Impfung weiterhin potentielle Überträger von M. hyopneumoniae, weshalb kommerziell erhältliche Impfstoffe nicht zur Elimination des Erregers aus Schweinebeständen geeignet sind (MEYNS et al. 2006; VILLARREAL et al. 2011). Ursprünglich handelte es sich um Two-Shot-Impfungen, also Vakzinen, die zweimal im Abstand eines gewissen Zeitraumes zumeist intramuskulär appliziert werden mussten, wobei der Trend in der 9
Einleitung Entwicklung und Zulassung in den vergangenen Jahren zu intramuskulär zu injizierenden One-Shot-Impfstoffen wies. Hierbei handelt es sich um Vakzinen, die nur einmal appliziert werden müssen und die bei gleicher Wirksamkeit weniger Arbeits- und Materialaufwand (MAES et al. 2008) und auch weniger Stress für die Tiere bedeuten (TEMPLE et al. 2017). Diese Impfstoffe werden stetig weiterentwickelt. Mit dem Blick auf die Verbesserung von Tierwohl- und Tiergesundheitsparametern und die Arbeitssicherheit wurde bereits 1994 ein intradermal zu applizierender Impfstoff gegen die Aujeszkysche Krankheit beim Schwein zugelassen (VANNIER u. CARIOLET 1989, 1991). In der weiteren Entwicklung von intradermal applizierbarer Vakzinen wurden diverse Präparate gegen unterschiedliche virale und bakterielle Erkrankungen entwickelt und zugelassen, beispielsweise Porcilis® PRRS, Porcilis® PCV ID oder Porcilis® M Hyo ID Once. Intradermale Vakzinierung Die Haut ist ein besonders attraktives Zielgewebe für die Applikation von Impfstoffen, da sie einen wesentlichen Bestandteil des Immunsystems darstellt (BABIUK et al. 2000; MITRAGOTRI 2005). Die Epidermis ist mit Langerhans-Zellen angereichert, die über die Struktur eines Netzwerkes in der Lage sind, Antigene effizient aufzunehmen und spezifische Immunantworten auszulösen, indem sie die Antigenfragmente verarbeiten und naiven T-Zellen in den Lymphknoten präsentieren (STOITZNER et al. 2003). Hierdurch wird mittels der Erzeugung der systemischen Immunglobuline IgG und IgM sowie mukosalen Immunglobuline IgA eine humorale Immunantwort provoziert. Aufgrund der direkten Präsentation der Antigene bei der Anwendung intradermaler Impfstoffe gegenüber den Langerhans-Zellen wird die erforderliche Impfstoffdosis drastisch reduziert (REN et al. 2002). Förderlich ist weiter, dass die von Flüssigkeitsinjektoren abgegebenen Impfstoffe sich fächerförmig und über ein größeres Gewebevolumen ausbreiten als per Nadel injizierte Impfstoffe, wodurch sie schneller und mehr Kontakt mit Antigen-präsentierenden Zellen herstellen können (BAXTER u. MITRAGOTRI 2006). Flüssigkeitsstrahlinjektoren nutzen die kinetische Energie eines Hochgeschwindigkeitsimpfstoffstrahls. Dieser besitzt für gewöhnlich eine 10
Einleitung Geschwindigkeit von über 100 m/s, wobei eine Geschwindigkeit von 80 m/s die Mindestgeschwindigkeit darstellt, um die Haut von Schweinen erfolgreich zu durchdringen (SCHRAMM-BAXTER u. MITRAGOTRI 2004a). Der Durchmesser des Impfstoffstrahls liegt unter dem Außendurchmesser einer Standard-Injektionsnadel von 21 Gauge (810 µm) in einem Bereich von 76 µm bis 360 µm (MITRAGOTRI 2005). Flüssigkeitsstrahlinjektoren können flüssige Arzneimittel intradermal, subkutan oder intramuskulär applizieren. Das Gerät IDAL (Intra Dermal Application of Liquids-Vakzinator, MSD Animal Health/Intervet Deutschland GmbH, Unterschleißheim), welches für diese Untersuchung genutzt wurde, gehört zu den nadellosen Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitsinjektoren, bei denen ein Flüssigkeitsstrahl mittels Druckluft durch eine Düse gepresst wird und eine Geschwindigkeit von 80-130 m/s erreicht, um das Volumen des Arzneimittels, zumeist 0,2 ml, in die Haut zu applizieren (BEFFORT 2015). Der Düsenkopf des Geräts beträgt im Durchmesser 250 µm, was einer 21 G-Kanüle von Braun Sterican® nach DIN EN ISO 7864 entspricht (BEFFORT 2015). Das Gerät verfügt über einen wiederverwendbaren, direkt mit der Haut in Kontakt stehendem Düsenkopf und gehört deshalb zu den MUNJI, den multi-use- nozzle jet Injektoren (MITRAGOTRI 2005). Diese Injektoren werden stetig weiterentwickelt. Auf den in dieser Studie genutzten Typ IDAL 1G und 2G, die ein Nettogewicht von 1700 g besitzen und nach 10.000 (IDAL 1G) bzw. 12.000 (IDAL 2G) Impfungen eine Inspektion benötigten, folgte der wartungsärmere IDAL 3G Mono, der ein Nettogewicht von 1400 g aufweist. Im Gegensatz zu den Geräten der ersten und zweiten Generation benötigt es nur alle 100.000 Impfungen eine Inspektion über den Fachhandel und nur alle 20.000 Impfungen einen Düsenkopfwechsel. Zuletzt wurde der IDAL 3G TWIN in den Markt eingeführt. Es ist eine Weiterentwicklung des IDAL 3G Mono, wiegt 1700 g und kann zwei Impfstoffe simultan über zwei Düsenköpfe applizieren. Auch von anderen Herstellern gibt es vergleichbare Geräte und Impfstoffe, die eine Zulassung zur intradermalen Applikation von Impfstoffen besitzen, beispielsweise das Gerät Hipradermic® der Firma Hipra, für das der Impfstoff Unistrain® PRRS zugelassen ist. Andere, komplexere Systeme stellen beispielsweise das kanadische Gerät AcuShot® oder das niederländische MS Pulse dar, die nadellos 11
Einleitung intramuskulär, subkutan, intradermal und transdermal Arzneimittel mit einem Volumen von 0,1–2,5 ml applizieren können. Die Applikationstiefe wird hierbei über den Injektionsluftdruck gesteuert. Diese Geräte sind mit 3,1 kg für das AcuShot®, beziehungsweise 5,5 kg für das MS Pulse deutlich schwerer als die Handgeräte. Das AcuShot® besteht aus dem eigentlichen Handinjektor sowie einem umhängbaren Kompressor, während das MS Pulse Bestandteil eines Behandlungswagens ist, mit dem der Handinjektor mittels eines Druckluftschlauches verbunden ist. Mit diesen Geräten können Eisenpräparate, Impfstoffe und Seren appliziert werden, von einer Applikation von Flüssigkeiten mit hoher Viskosität oder Antibiotika wird vom Hersteller abgeraten. Zielsetzung Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Auswirkungen und die Praxistauglichkeit des intradermalen Impfsystems bei der Impfung gegen M. hyopneumoniae an Saugferkeln zu erfassen und mit dem herkömmlichen Impfsystem per intramuskulärer Injektion zu vergleichen. Besonders bei den empfindlichen Saugferkeln liegen - über die zur Zulassung erforderlichen Studien hinaus - noch keine Erkenntnisse zur Verträglichkeit der intradermalen Applikation und zur möglichen Beeinflussung des Wohlbefindens vor. Hierfür sollten detaillierte Beschreibungen der lokalen Impfreaktionen der Ferkel zwischen der per Nadelinjektion geimpften Kontrollgruppe und der Versuchsgruppe der intradermal geimpften Tiere miteinander verglichen werden. Ausgewählte Saugferkelgruppen wurden zudem per Video überwacht und das Verhalten der Saugferkel in den Tagen vor und nach der Impfung beobachtet und beurteilt. Ein weiterer Fokus der Untersuchungen lag auf der Handhabbarkeit der Injektoren und des Arbeits- und des Zeitaufwandes, die durch die jeweiligen Impfmethoden entstehen. 12
Publikation I 2 Publikation I Intradermale versus intramuskuläre Impfstoffapplikation bei Saugferkeln. Vergleich hinsichtlich Hautreaktionen, Leistungsparametern und arbeitstechnischer Gesichtspunkte. Intradermal versus intramuscular vaccine application in suckling piglets. Comparison with regard to dermal reactions, performance and procedural aspects. Manuel Göller, Michaela Fels, Wiebke-Rebekka Gerdts, Nicole Kemper Institut für Tierschutz, Tierhygiene und Nutztierethologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Bischofsholer Damm 15, Gebäude 116 30173 Hannover Tierärztliche Praxis Großtiere 2018; 46: 317 – 322 https://dx.doi.org/10.15653/TPG-180461 Eingegangen: 3. April 2018 Akzeptiert nach Revision: 17. Mai 2018 This is a published Manuscript of an article published by Thieme Publishing Group in Tierärztliche Praxis Großtiere on May 17 2018, available online at https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.15653/TPG-180461 13
Publikation I Zusammenfassung Ziel dieser Studie war, eine intradermale Impfmethode gegen Mycoplasma hyopneumoniae bei Saugferkeln im Hinblick auf Hautreaktionen, Leistungsparameter und arbeitstechnische Gesichtspunkte mit einer konventionell durchgeführten intramuskulären Impfung wissenschaftlich zu vergleichen und mögliche Konsequenzen für das Wohlbefinden der Tiere abzuleiten. Material und Methoden: Unter Feldbedingungen wurden insgesamt 672 Saugferkel in drei Durchgängen geimpft, davon 338 intradermal und 334 intramuskulär. Neben einer umfassenden Bonitur wurde die lokale Hautreaktion an der Impfstelle bonitiert, indem die Größe der Schwellung (Scoring 0–5) sowie die Rötung und Krustenbildung (Scoring 0–3) benotet wurden. Die Ferkel am Tag vor der Impfung und 8 Tage später einzeln gewogen. Ferner erfolgten eine Messung und Dokumentation der für die jeweilige Impfung benötigten Zeit. Ergebnisse: Am 1. Tag nach der Impfung zeigten 71,3% der intramuskulär geimpften und 2,7% der intradermal geimpften Ferkel keine Schwellung an der Impfstelle. Diese Unterschiede nivellierten sich mit zunehmend zeitlichem Abstand zur Impfung. Die tägliche Gewichtszunahme der Ferkel differierte zwischen der intradermal (247g) und der intramuskulär (258g) geimpften Gruppe nicht signifikant. Die intradermale Impfung benötigte je Ferkel im Schnitt 11 Sekunden, während die intramuskuläre Impfung 17 Sekunden. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: In dieser ersten Studie konnten keine nachteiligen Effekte der intradermalen Impfung auf Leistungsparameter und keine länger anhaltenden Hautreaktionen bei Saugferkeln nachgewiesen werden. An den Hautreaktionen zeigt sich sehr gut die bei der intradermalen Impfung gewünschte Immunantwort an der Impfstelle, welche nach 7 Tagen aber nicht mehr offensichtlich war. Darüber hinaus stellte sich der arbeitstechnische Vorteil der intradermalen Impfung klar heraus. Um letztendlich mögliche Vorteile hinsichtlich der Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Saugferkeln zu evaluieren sind weitere Analysen anhand von Videobeobachtungen erforderlich. 14
Publikation I Summary Objective: The aim of this study was the scientific evaluation of an intradermal vaccination method in comparison to an intramuscular vaccination against Mycoplasma hyopneumoniae in suckling piglets with regard to skin reactions, performance parameters and procedural aspects. Possible effects on animal welfare should be deduced. Material and Methods: Under field conditions, 672 suckling piglets in three batches were vaccinated; 338 of those intradermally, and 334 intramuscularly. In addition to a detailed scoring of the integument, the injection site with the local reaction was evaluated, scoring the size of swelling (score 0–5), and rubor and incrustation (score 0–3). Moreover, piglets were weighed individually 1 day before vaccination and 8 days later. In addition, the time required for each vaccination was documented. Results: On the first day after vaccination, 71.3% of the intramuscularly vaccinated piglets and 2.7% of the intradermally vaccinated piglets displayed no swelling at the vaccination site. No differences remained by the 7th day after vaccination. Daily weight gain did not differ significantly between piglets in the intramuscularly (258g) and intradermally (248g) vaccinated group. Intradermal vaccination took a mean of 11 seconds per piglet, while 17 seconds were required for intramuscular vaccination. Conclusions and clinical relevance: In this first study, no negative effects of the intradermal vaccination on performance parameters and no long-standing skin reactions were detected in the suckling piglets. Skin reactions were related to the desired immune reaction of the intradermal vaccination, but were no longer present after 7 days. Moreover, with regard to procedural aspects, the intradermal vaccination offered time saving advantages. To evaluate further possible effects on animal welfare, further analyses via video recordings are required. 15
Publikation II 3 Publikation II Evaluation of Behavioral Aspects after Intradermal and Intramuscular Vaccine Application in Suckling Piglets Manuel Göller, Nicole Kemper, Michaela Fels Institut für Tierschutz, Tierhygiene und Nutztierethologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Bischofsholer Damm 15, Gebäude 116 30173 Hannover Agriculture 2020, 10 (12), 637 https://doi.org/10.3390/agriculture10120637 Eingegangen: 30. Oktober 2020 Akzeptiert: 11. Dezember 2020 16
Publikation II agriculture Article Evaluation of Behavioral Aspects after Intradermal and Intramuscular Vaccine Application in Suckling Piglets Manuel Göller, Nicole Kemper and Michaela Fels * Institute for Animal Hygiene, Animal Welfare and Farm Animal Behavior, University of Veterinary Medicine Hannover, Foundation, Bischofsholer Damm 15, D-30173 Hannover, Germany; manuel.goeller@tiho-hannover.de (M.G.); nicole.kemper@tiho-hannover.de (N.K.) * Correspondence: michaela.fels@tiho-hannover.de; Tel.: +49-511-856-8954 !"#!$%&'(! Received: 30 October 2020; Accepted: 11 December 2020; Published: 15 December 2020 !"#$%&' Abstract: The aim of this study was to analyse the behavioral aspects of suckling piglets after an intradermal vaccination method in comparison to an intramuscular vaccination applied on the seventh day of life. Possible e↵ects on piglet welfare should be evaluated. Under field conditions, 135 suckling piglets from 12 litters were vaccinated against Mycoplasma hyopneumoniae—64 of those intradermally and 71 intramuscularly, from six litters each. For behavioral analyses, videos were recorded per pen, starting three days before the vaccination and ending three days after the vaccination. In the video analyses, the observation periods 6.00–10.00, 13.00–17.00, and 19.00–21.00 were analysed via scan sampling for the behaviors lying, standing, walking, suckling, and social contact. In the behavioral observations, in all piglets, the most frequent behavior was lying, followed by suckling at the sow’s teats. After vaccination, less lying behavior and more suckling behavior were assessed in intradermally vaccinated piglets compared to intramuscularly vaccinated piglets, which indicates that the piglets were not impaired by stress following vaccination. The results of this study showed that intradermal needle-free vaccination has clear advantages, as it caused fewer vaccination-associated behavior changes in suckling piglets than the intramuscular vaccination method with a needle. Keywords: farrowing farms; health management; immune response; immunization; suckling piglets; behavior 1. Introduction In modern pig husbandry systems, preventive animal health management is of the utmost importance. In addition to biosecurity measures, advanced vaccination programmes, taking into account the respective life stages of the animals, are one cornerstone for realizing optimal animal health. In veterinary medicine, numerous vaccines for pigs have been approved and registered for intramuscular injection. However, intramuscular administration can have some disadvantages, especially in large animal populations, for which the hygienically required needle change for at least each pen is not practicable. Moreover, especially for suckling piglets in the first days of life, vaccination can be a considerable strain, but can be obligatory when the infection pressure in the herd is high. For example, Mycoplasma hyopneumoniae, which is the causative agent of enzootic pneumonia, is present in many pig herds and, under the protection of maternal antibodies, suckling piglets are often already infected, though without initially developing symptoms. The vaccination of suckling piglets at the end of the first week of life ensures early protection against infection immunity [1]. In the absence of immune protection, the symptoms usually only become apparent after weaning. A↵ected animals show chronic coughing with a low mortality and high morbidity. They are significantly more susceptible to Agriculture 2020, 10, 637; doi:10.3390/agriculture10120637 www.mdpi.com/journal/agriculture 17
Publikation II Agriculture 2020, 10, 637 2 of 13 other serious pathogens due to damage to the ciliated epithelium of the respiratory tract. The infection causes major economic losses worldwide [2–4]. Therefore, numerous vaccines against Mycoplasma hyopneumoniae for pigs are commercially available, and most of them are injected intramuscularly. For reasons of labor economy and hygiene, alternatives to intramuscular injection were already sought over 20 years ago [5,6]. Intradermal vaccination represents a practicable option. Here, the vaccine is applied into the skin by means of compressed air and causes a strong immune reaction there. Therefore, no needles are used for intradermal vaccination, which would also solve the problem related to the environmentally friendly disposal of used needles. This method has been known in human medicine for over eight decades [7]. In veterinary medicine, the first studies on the efficacy of intradermal vaccination compared to the intramuscular application of vaccines in the fight against Aujeszky’s disease were conducted in the 1990s [6]. For over 10 years, an applicator has been on the market in Germany, with which commercially available vaccines against Mycoplasma hyopneumoniae, Porcine Circovirus Type 2 (PCV2), and Porcine Reproductive and Respiratory Syndrome Virus (PRRS) can be applied needle-free intradermally. Studies have shown that intradermal vaccination is equivalent to intramuscular vaccination in terms of the induction of an adequate immune response and the resulting protection at significantly lower-dose volumes [8–10]. Previous studies have dealt not only with the induced immune response of intradermal vaccination, but also with the local vaccination reactions and the penetration depth of the applied drugs (e.g., [3,10]). In addition, the risk of the cannula breaking during vaccination [5], as well as the risk of the hematogenic transmission of pathogens from animal to animal [11,12], are reduced. Moreover, the risk of injuries to the vaccinating persons from needle sticks can be lowered. The manner in which the vaccine is administered also has an impact on animal welfare, and the fact that intradermal vaccination is clearly beneficial in this respect was first shown for pregnant sows [13]. To date, detailed investigations of the e↵ects of intradermal vaccination on the behavior of sensitive suckling piglets are lacking. The present pilot study aims to contribute to the understanding of the e↵ects of vaccination application methods on the behavior of suckling piglets under field conditions. 2. Materials and Methods The study was carried out on a commercial German pig farm, where 240 sows (BHZP Viktoria and Danbreed) were kept and managed in a three-week rhythm with a suckling period of 28 days. All of the animals were housed in accordance with EU and German law. The study was approved by the Animal Welfare Officer of the University of Veterinary Medicine, Hannover, Germany. The pregnant sows were brought over to the farrowing unit one week before the expected farrowing. Per batch (i.e., every three weeks), a group of 30 sows was housed in a farrowing compartment. During the study period, the sows and their litters were kept in farrowing pens (197 cm ⇥ 259 cm) with crates for the sows on a partially slatted floor. The creep areas (47 cm ⇥ 152 cm) for piglets were equipped with floor heating and infrared heat lamps. The sows were fed twice a day automatically. Water was available ad libitum and the drinker was integrated into the feeding trough of the sow. From three days of age until weaning, piglets were given dry feed ad libitum in the farrowing pen. Three nipple drinkers per pen were available for the piglets. The farrowing unit was illuminated 12 h per day (from 8.00 to 20.00). Male piglets were castrated before the study began and all piglets were tail docked at the same time. Piglets were weaned at their 28th day of life. Three batches were considered for the study. In total, data from 672 piglets from 59 sows were available and used to determine the animal health and performance, as described by Göller et al. [14]. For the present experiment, a subgroup of 135 piglets originating from 12 sows was considered. The study was based on practical preconditions. Therefore, all vaccines were applied in consultation with the farm veterinarian within the farm-specific vaccination scheme. In the experimental group, 64 piglets from six sows (two sows per batch in three batches) were vaccinated intradermally on the seventh day of life (Intra Dermal Application of Liquids (IDAL)-Vaccinator, MSD Animal Health/Intervet Deutschland GmbH, Unterschleissheim, Germany) against Mycoplasma hyopneumoniae (Porcilis M Hyo 18
Publikation II Agriculture 2020, 10, 637 3 of 13 ID ONCE, MSD Animal Health/Intervet Deutschland GmbH) using one-shot vaccination. For this purpose, the vaccine was administered needle-free into the skin with a dose volume of 0.2 mL at 46 bar compressed air. In the control group, 71 piglets from six sows (two sows per batch in three batches) were vaccinated intramuscularly with the vaccine usually used on the farm (Stellamune One, Zoetis Deutschland GmbH, Berlin, Germany; one-shot vaccination). Hence, 2 mL of vaccine was injected intramuscularly with a vaccination gun (HSW ECO-MATIC® 2 mL, Henke-Sass, Wolf GmbH, Tuttlingen, Germany with a 20-gauge cannula). In both the experimental and control groups, the vaccinations were administered at the same location in the lateral neck on the left side of the body at the highest point of the base of the ear in a horizontal injection direction. Two persons carried out the vaccinations together; one person fixed the piglet and the second person vaccinated the animals. For the present study, in each batch, piglets from two pens of the experimental and control groups, respectively, were subjected to a detailed video analysis. In total, the behavior of 12 litters, including six of the experimental group (litter size: 10.7 +/ 1.5 piglets) and six of the control group (litter size: 11.8 +/ 1.3 piglets), was analysed. For video recordings, above each experimental and control pen, a camera (Everfocus, EQ550T, Taipeh, Taiwan) was installed and connected to a digital video recorder (Everfocus, ECOR 264-9X1, Taipeh, Taiwan), which recorded on hard drives. A total of 25 images were taken per second. Video-based behavioral analyses were carried out using the EverFocus Player Application (EFPlayer) 1.0.8.4 program (EverFocus, Taipeh, Taiwan) on a personal computer. Video recording started three days before the vaccination and ended three days after the vaccination. Therefore, videos were recorded continuously over seven days (4th–10th days of the piglets’ life, Table 1). For video analysis, three observation periods were chosen per day: 6.00–10.00; 13.00–17.00; and 19.00–21.00. For all piglets, the vaccination was carried out outside the observation period on day 4 between 10:00 and 13:00. In each observation period, data were collected via scan sampling (instantaneous sampling). The video was stopped every five minutes and the number of piglets showing the following behaviors was counted: Lying; standing; walking; suckling; and social contact. Lying was defined as a recumbent position in which the piglet’s body was not supported by the legs. Standing was assigned when the piglet was standing upright on its legs. Walking was defined as any form of locomotor behavior. Suckling was assigned when a piglet was in direct contact with the sow’s teats, and social contact was defined as any form of body contact between di↵erent piglets, except for lying with huddling. For each observed litter and each observation moment (every five minutes), the number of piglets showing the defined behaviors was counted and converted into a percent based on the total number of littermates in the respective farrowing pen. Table 1. Overview of observation days for video recordings, piglets’ day of life, and time periods. Day of Observation Piglets’ Day of Life Time Period with Regard to Vaccination 1 4 3 days before vaccination 2 5 2 days before vaccination 3 6 1 day before vaccination 4 7 day of vaccination 5 8 1 day after vaccination 6 9 2 days after vaccination 7 10 3 days after vaccination Statistical analysis was performed using IBM SPSS Statistics, Version 24. First, data (residuals) were checked for a normal distribution using histograms, Q-Q plots, and the Shapiro–Wilk test. As data were not normally distributed, and showed some outliers, non-parametric tests were applied. The Mann–Whitney U test for independent samples was performed to determine any significant di↵erences between the experimental and control groups concerning the percentage of piglets showing di↵erent behaviors on the seven days of observation. Friedman’s two-way analysis of variance for 19
Publikation II Agriculture 2020, 10, 637 4 of 13 related samples was carried out to determine significant di↵erences in the percentage of lying and suckling piglets over time (between days and daytimes) within the experimental and control groups. Pairwise comparisons were performed and p-values were adjusted by Bonferroni correction for multiple tests. Results were considered statistically significant if the related p-values were less than 0.05. 3. Results 3.1. Descriptive Results of Behavior in Suckling Piglets Descriptive results of the behavioral analyses revealed that the most common body posture of piglets was lying. Over the entire study period, in experimental groups, an average of 53.0% of piglets within a litter were lying per observation moment, while in control groups, 58.6% of littermates were in a recumbent position per observation moment. The second most common behavior was suckling. In experimental groups, an average of 27.8% of littermates were suckling per observation moment, while in control groups, the percentage was 22.9%. The least common behavior was walking. Only 3.9% of piglets were walking per observation moment in experimental groups, while in control groups, 4.3% of piglets displayed locomotor behavior. The standing position was exhibited by an average of 8.3% of piglets per litter in experimental groups, and 7.6% in control groups, while social contact was observed in 5.2% and 5.4% of piglets per litter and observation moment, respectively. 3.2. Behavior of Piglets on Di↵erent Days of Observation In the following, the three days before vaccination (days 1–3 of observation), the day of vaccination (day 4 of observation), and the three days after vaccination (days 5–7 of observation) are considered separately to reveal possible e↵ects of the vaccination procedures (intradermally or intramuscularly) on the behavior of piglets. The results indicate that the piglets in the experimental and control groups showed similar levels of the studied behaviors on the three days before vaccination, i.e., at days 1, 2, and 3 of observation (Figure 1). On the day of vaccination (day 4 of observation), significantly more piglets in the control groups were lying per observation moment compared to the experimental groups (p < 0.0001; Figure 1). Furthermore, in control groups, fewer piglets were observed at the sow’s teats, i.e., were suckling per observation moment, than in the experimental groups (p < 0.0001). Concerning the other behaviors (standing, walking, and social contact), no significant di↵erences were found between the experimental and control groups on the day of vaccination (p > 0.05). On the three days after vaccination (days 5–7 of observation), there were still significant di↵erences between the behaviors of piglets in the experimental and control groups. During the three days, fewer lying piglets and more suckling piglets were counted per observation moment in the experimental groups compared to the control groups (p < 0.05, Figure 2). No significant di↵erences were found for the other behaviors between the experimental and control groups on the three days after vaccination (p > 0.05). 20
Publikation II Agriculture 2020, Agriculture 10, x637 2020, 10, FOR PEER REVIEW 55of of14 13 Day 1 of observation (a) Day 2 of observation (b) = 3 days before vaccination = 2 days before vaccination 100 100 90 90 Number of piglets (%) Number of piglets (%) 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 Day 3 of observation (c) Day 4 of observation (d) = 1 day before vaccination = day of vaccination 100 100 * 90 Number of piglets (%) 90 Number of piglets (%) 80 80 * 70 70 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 Experiment Control Experiment Control Figure 1. Percentage of piglets per litter (means and standard deviations) showing di↵erent behaviors in experimental Figure and of 1. Percentage control groups piglets on the per litter threeand (means days before vaccination standard deviations) (a–c), showingas well as on behaviors different the day of vaccination in (d). and experimental * p
Publikation II Agriculture 2020, 10, 637 6 of 13 Agriculture 2020, 10, x FOR PEER REVIEW 6 of 14 Day 5 of observation (a) Day 6 of observation (b) = 1 day after vaccination = 2 days after vaccination 100 100 90 * 90 * Number of piglets (%) Number of piglets (%) 80 80 70 * 70 * 60 60 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 Day 7 of observation (c) = 3 days after vaccination 100 90 * Number of piglets (%) 80 * 70 60 50 40 30 20 10 0 Experiment Control Figure 2. Percentage of piglets per litter (means and standard deviations) showing di↵erent behaviors Figure 2. Percentage of piglets per litter (means and standard deviations) showing different behaviors in the experimental and control groups on the three days after vaccination (a–c). * p < 0.01. in the experimental and control groups on the three days after vaccination (a–c). * p < 0.01. 3.3. Behavior of Piglets over Time 3.3. Behavior of Piglets over Time Considering the behaviors of lying and suckling in detail over time, it was shown that in both Considering groups the behaviors (experimental and controlof lying and there groups), suckling wasina detail over decrease significant time, it was shown in the that in number of both lying groups piglets (experimental (%) from the first and tocontrol groups), third day there was ai.e., of observation, significant during the decrease in thebefore three days number of lying vaccination piglets (%) for (p = 0.003 fromthethe first to thirdgroups experimental day ofand observation, p < 0.0001i.e., forduring the three the control days groups; before Figure 3).vaccination On the day(p of =vaccination 0.003 for the experimental (day groupsthe 4 of observation), and p < 0.0001 number for the of lying control piglets groups; increased in Figure 3). Oncompared both groups the day of to vaccination the day before(day 4 of observation), vaccination the number (p < 0.0001); however,ofthislying piglets increase increased was in both higher for groupsgroups the control compared to than for the theday before vaccination experimental groups (p(p < 0.0001); < 0.001). Onhowever, thisvaccination, the day after increase was higher the number for of the control lying groups piglets than decreased for the experimental groups (p < 0.001). On the day after vaccination, the number again in both groups (p < 0.0001). However, during the three days after vaccination, there were still of lying piglets decreased more lying again in both piglets in thegroups control(p groups < 0.0001). However, than during the three in the experimental days(pafter groups vaccination, < 0.05). there No significant were still more lying piglets in the control groups than in the experimental di↵erence in the number of lying piglets was found between the first day after vaccination (day groups (p < 0.05). No5 significant difference in the number of lying piglets was found between the first day after vaccination (day 5 of observation) and the third day after vaccination (day 7 of observation) in either the experimental groups or the control groups (p = 1.000; Figure 3). 22
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