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Girls‘Day im Handwerk - unkompliziert und erfolgreich – In Kooperation mit der Freie Hansestadt Bremen
2 Inhalt Seite Tipps zum Girls´Day im Handwerkr 3 k „Der Postbote gab den Anstoß“ 5 Erfahrungen der Klink Hörakustik Bremen-Nord GmbH „Ein Tag zum Mitmachen! Einfacher als gedacht!“ 9 Frau Kirschenlohr vom Meisterbetrieb Kirschenlohr GmbH berichtet. Impressum Landesinstitut für Schule Am Weidedamm 20 28215 Bremen Bremen, Januar 2012
3 Am vierten Donnerstag im April ist es wieder so weit: Auch im Land Bremen ist wieder Girls´Day – Mädchen- Zukunftstag. Mädchen der 5. bis 12. Klassen freuen sich auf spannende Erfahrungen an Arbeitsplätzen in Unter- nehmen mit technischen oder handwerklichen Abteilungen, Hochschulen oder Forschungseinrichtungen. Ob Betriebs- erkundungen oder Mitmach-Aktionen - es gibt zahlreiche Möglichkeiten den Mädchen- Zukunftstag für Unternehmen und Schülerinnen gleichermaßen spannend zu gestalten. Die Handwerkskammer Bremen unterstützt den Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag und ruft Handwerksbetriebe mit ge- werblich technischer Ausrichtung auf, interessierten Mäd- chen ab Klasse 5 Angebote für den Aktionstag zu machen. Wir haben für Sie einige Tipps für die Gestaltung Ihrer An- gebote und Erfahrungsberichte Bremer Handwerksbetriebe zusammengestellt.
4 Tipps zum Girls´Day im Handwerkrk Alle Mädchen sind bei ihren Unternehmensbesuchen über die Schule versichert. Machen Sie sie bitte mit den Vorschriften des Arbeitsschutzes vertraut und stellen Sie notwendige Schutzklei- dung zur Verfügung. Stellen Sie für den Girls´Day ein paar Programmpunkte zusam- men und legen Sie den zeitlichen Ablauf fest. Bei der Planung können Sie sich davon leiten lassen, an welchen Stellen sich der Besuch von Schülerinnen am besten in den Tagesablauf ihres Betriebes integrieren lässt. Machen Sie einen kurzen Rundgang und erläutern sie an mög- lichst praktischen Beispielen, was Sie in Ihrem Unternehmen tun. Schülerinnen möchten am Girls´Day Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Werkstätten und Produktionsbereichen bei der Ar- beit „über die Schulter gucken“ und am liebsten praktisch mithel- fen. Geben Sie, wenn möglich, Gelegenheit zu einfachen hand- werklichen Übungen. Kleine selbst hergestellte Gegenstände oder „Produkte“, an de- nen sie mitgewirkt haben, sind für die Mädchen ein besonders einprägsamer Erfolg. Eventuell können auch Auszubildende vor- ab ein Werkstück dafür vorbereiten. Frauen in gewerblich - technischen Berufen sind die besten Vor- bilder. Gibt es in Ihrem Unternehmen bereits Gesellinnen, Meiste- rinnen oder weibliche Führungskräfte, geben Sie den Schülerin- nen die Möglichkeit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Damit interessierte Mädchen zu Ihnen finden, muss ihnen Ihr An- gebot bekannt sein. Auf www.girls-day.de finden Sie den Zugang zur Aktionslandkarte, auf der Sie Ihr Angebot eintragen können.
5 „Der Postbote gab den Anstoß“ (2011) Erfahrungen der Klink Hörakustik Bremen-Nord GmbH, Wie haben Sie zum Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag gefunden? Was war Ihr Antrieb? Es war im Jahr 2005 oder 2006, da hat unser Postbote nachgefragt, ob seine Tochter den Mädchen-Zukunftstag bei uns verbringen könne. Gehört hatten wir bereits vom Girls´Day, mit dem mehr Mädchen für handwerkliche und technische Berufe gewonnen werden sollen. Teil- genommen hatten wir noch nicht. Da aber der Aufwand, einem oder zwei Mädchen für einen Tag einen Platz für ein Schnupperpraktikum anzubieten, sehr gering ist, und der Versicherungsschutz über die Schulen gewährleistet wird, sind wir der Nachfrage natürlich gern nachgekommen. Das war unsere erste Erfahrung mit dem Aktionstag und wir haben es nicht bereut.
6 Wie gestalten Sie den Girls´Day in Ihrem Betrieb? Der Girls´Day ist ein Arbeitstag – fast - wie jeder andere. Nur, dass man ihn in Gesellschaft einer interessierten Schülerin verbringt. Na- türlich planen wir im Terminkalender ein paar Lücken mehr ein als sonst. So können wir in Ruhe zeigen, was Hörgeräteakustiker und –akustikerinnen im Arbeitsalltag tun und welche handwerklich prak- tischen Kenntnisse und Fertigkeiten zum Berufsbild gehören. Das Mädchen kann – soweit die jeweiligen Kunden dem zustimmen – zum Beispiel auch bei Beratungsgesprächen dabei sein. Sie sieht, wie Abdrücke für Ohrstücke gemacht oder Hörgeräte angepasst und programmiert werden. Wir können über Ausbildungs- und Arbeits- marktchancen für junge Frauen in unserer Branche sprechen und sie auch schon über wichtige Details informieren, wie z.B., dass die einzige Berufsschule für ganz Deutschland in Lübeck ist. Wer sich entscheidet, den Beruf zu erlernen, sollte das vorher wissen. Am besten gefällt es den Mädchen, wenn sie selbst praktisch etwas tun können. Da bietet es sich an, dass wir mit ihnen zusammen einen eigenen Hörschutz fertigen – mit Abdruck, Negativ und Abguss aus Acryl, natürlich farbig und mit „Glitzer“ zum Mitnehmen und Vorfüh- ren zuhause oder in der Schule. Gern hätten wir für diese Art handwerklicher Übungen einen zweiten Tag zur Verfügung. Aber bei gegenseitigem Interesse lässt sich ein „Schnupper - Praktikum“ ja auch mal in den Ferien fortsetzen. Wie finden Sie die Teilnehmerinnen für Ihr Angebot? Wir hatten darauf vertraut, dass die Mädchen uns finden werden. Das hat sich in den vergangenen Jahren leider nicht immer so reali- siert wie gewünscht.
7 Handwerksbetriebe wie der unsere können aber grundsätzlich sehr flexibel reagieren und freuen sich auch, wenn sie rechtzeitig von en- gagierten Mädchen, deren Eltern oder Lehrern persönlich angespro- chen werden. Zusätzlich gibt es die Aktionslandkarte im Internet. Dort kann man das Angebot, dass man als Betrieb machen möchte, kurz beschrei- ben und es wird online veröffentlicht. Da immer mehr Mädchen diese Plattform nutzen, um einen Girls´Day – Platz zu finden und sich an- zumelden, ist das wohl auch der bessere Weg. Eintragen können sich Betriebe unter www.girls-day.de Wie beurteilen Sie Aufwand und Wirkung? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Aufwand sehr über- schaubar ist. Der Tag muss zwar etwas anders strukturiert werden als sonst, aber wirtschaftliche Nachteile haben wir nicht. Selbst das Material, das wir zusätzlich einsetzen, ist vorhanden. Gern würden wir von unseren ehemaligen Teilnehmerinnen erfahren, wie sie sich entschieden haben, als die Berufswahl dann tatsächlich anstand. Seit 1999 hat sich bundesweit der Anteil der Frauen im Be- reich der Hörgeräteakustik von 14% auf 28% verdoppelt. Daran hat auch der Girls´Day sicherlich einen Anteil. Wir selber hatten das besondere Glück, dass wir beim Girls´Day un- sere „Azubine“ gefunden haben. Das ist die beste „Ausbeute“, die Unternehmen und Mädchen haben können.
8 Welche Tipps und Anregungen haben Sie für Handwerksbetriebe Ihrer Größe? „Traut euch!“ – könnten wir wohl sagen. Man braucht wirklich keine Bedenken zu haben. Es macht Spaß und trägt dazu bei, den perso- nellen Fortbestand für das Unternehmen zu sichern. Jeder kann sich auf der Internetseite www.girls-day.de vorinformie- ren oder auch persönlich beraten lassen. Die Handwerkskammer Bremen unterstützt den Girls´Day. Die Landeskoordinierung im Lan- desinstitut für Schule berät nicht nur Lehrkräfte, sondern auch inter- essierte Unternehmen. Wie können Sie selber dazu beitragen, dass sich noch mehr Handwerksbetriebe und kleine Unternehmen am Girls´Day be- teiligen? Wir selber sind im Mentorenkreis der Handwerkskammer aktiv. Wir besuchen Schulen und informieren Schülerinnen und Schüler. Hier werden wir demnächst ganz gezielt auch darauf hinweisen, welche Chancen der Girls´Day für Mädchen bei der Berufswahlorientierung eröffnet. Der Girls´Day – Mädchen – Zukunftstag im Handwerk ist unkompliziert und erfolgreich.
9 „Ein Tag zum Mitmachen! Einfacher als gedacht!“ Frau Kirschenlohr vom Meisterbetrieb Kirschenlohr GmbH berichtet. (2011) Auch für kleinere Handwerksbetriebe ist die Teilnahme einfacher als gedacht. Wir sind ein eingetragenes Installationsunternehmen und Mitglied der Innung Sanitär, Heizung, Klima. Natürlich führen wir als Heizungs- meister auch das ganze Spektrum an Heizungsanlagen und deren Komponenten. Brennwerttechnik bieten wir ebenso an wie Techni- ken für die Nutzung von Erdwärme oder Sonnenenergie. Außerdem planen und gestalten wir Bäder. Unser handwerklich - technisch aus- gerichtetes Unternehmen eignet sich also sehr gut, um interessier- ten Mädchen am Girls´Day die beruflichen Möglichkeiten in unserer Branche näher zu bringen. Der Beruf des Anlagenmechanikers liegt jenseits der traditionell von Frauen besetzten Bereiche.
10 Die Statistik spricht da ihre eigene Sprache: 2009 waren bundesweit unter den Beschäftigten gerade einmal 0,9 % Frauen. Angesichts des Mangels an Fachkräftenachwuchs, den wir zu erwarten haben, ist der Girls´Day also eine gute Gelegenheit, um gezielt auch Mäd- chen und jungen Frauen zu zeigen, wie vielfältig und abwechslungs- reich dieser Beruf ist. Bislang waren wir am Girls´Day noch nicht beteiligt, aber in diesem Jahr wird sich das ändern. In diesem Jahr werden wir anlässlich des Girls´Day – Mädchen-Zu- kunftstages erstmals einen Aktionsplatz anbieten. Entschieden ha- ben wird das nach einem kurzen Gespräch, das wir telefonisch mit Frau Annette Hermans vom Landesinstitut für Schule geführt haben. Sie ist dort für die Landeskoordinierung des Girls´Day zuständig und informiert oder berät auch Betriebe. Aber auch die Handwerkskam- mer unterstützt den Girls´Day in Bremen aktiv und engagiert. Wichtig war zunächst einmal die Information, dass alle Mädchen bei ihren Unternehmensbesuchen über die Schule versichert sind. Natürlich müssen die Vorschriften des Arbeitsschutzes eingehalten werden, aber das versteht sich ja von selbst. Zusammen haben wir dann ein kleines Tagesprogramm entworfen. Wir haben zunächst geschaut, wo sich der Besuch einer Schülerin am besten in unseren Tagesablauf integrieren lässt. Da wir draußen beim Kunden arbeiten, ist der Aufwand für uns am geringsten, wenn unsere „Praktikantin für einen Tag“ einen unserer Servicetechniker auf seiner Tour begleitet. Anschließend werden wir uns etwas Zeit nehmen und der Schülerin den Betrieb zeigen. Wir haben auch vor, sie über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und mit ihr an- schließend über die Erlebnisse des Tages zu sprechen.
11 Sicherlich fällt uns auch noch eine praktische Übung ein, bei der das Mädchen sein handwerkliches Geschick ausprobieren kann. Das hinterlässt hoffentlich ganz praktische Eindrücke, über die sie auch in der Schule berichten kann. Unserem Girls´Day Angebot haben wir mit „Was passiert, wenn die Heizung streikt?“ einen verständlichen Titel gegeben und haben es über ein Formular auf der Aktionsland- karte im Internet eingetragen. So haben interessierte Schülerinnen die Chance, auf unser Angebot zu stoßen. Nach 30 Minuten war das erledigt. Nun sind wir sehr gespannt, wel- ches Mädchen sich für uns entscheidet und ihren Girls´Day bei uns verbringen wird. Vielleicht lernen wir ja bereits eine zukünftige Aus- zubildende kennen.
Gern beraten wir Sie auch persönlich Landesinstitut für Schule Landeskoordinierung für den Girls´Day in Bremen Annette Hermans Telefon (0421) 361 14436 Email girlsday@lis.bremen.de Internet www.lis.bremen.de/girlsday Handwerkskammer Bremen Gabriela Schierenbeck Ansgaritorstraße 24 28195 Bremen Telefon (0421) 30 500-131 Email schierenbeck.gabriela@hwk-bremen.de Internet www.hwk-bremen.de www.lis.bremen.de
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