Treibhausgasemissionen der Wirtschaft im Kanton Zug - Resultate Modul Verkehr der Studie "Green Check Zug " im Auftrag der Zuger Wirtschaftskammer
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Treibhausgasemissionen der Wirtschaft im Kanton Zug Resultate Modul Verkehr der Studie "Green Check Zug✔" im Auftrag der Zuger Wirtschaftskammer Christian Wirz, Elimar Frank, Davita Steinemann und Florin Thalmann 27.08.2021 © Unsplash
Emissionen im Kanton Zug Der Verkehr ist gesamthaft für den Kanton Zug wie auch für die Wirtschaft im Kanton Zug die wichtigste Quelle von Treibhausgasen. Kantonaler Überblick 250’000 226'000 (106'000) Kanton Zug insgesamt Treibhausgasemissionen (tCO2eq/a) ~560'000 tCO2eq/a 200’000 Zuger Wirtschaft (~275'000 tCO2eq/a) 150’000 98'000 (24'000) 100’000 74'000 68'000 (0'000) (68'000) 60'000 (60'000) 50’000 26'000 (13'000) 10'000 (5'000) 0 Verkehr Privat- Land- Dienst- Industrie Synthetische Abfall haushalte wirtschaft leistungen Gase 2
Der Wirtschaft wird neben Güter- und Nutzerkehr auch der Pendelverkehr angerechnet. Somit verursacht der Verkehr 38% der Emissionen der Wirtschaft, gefolgt von Emissionen durch fossile Heizungen und Emissionen der Wirtschaft Warmwasserbereitstellungen (34%). Weitere Quellen von Emissionen sind industrielle Antriebe und Prozesse (18%) sowie zu einem kleinen Anteil auch der Elektrizitätsbedarf (4%). Situationsanalyse: Emissionsquellen innerhalb der Wirtschaft 6% 4% Pendel-, Güter und Nutzverkehr 18% 38% Wärmebedarf (Heizungen und Warmwasser) Industrielle Antriebe und Prozesse Elektrizitätsbedarf Übrige 34% 3
Innerhalb der Verkehrsemissionen der Wirtschaft spielt der motorisierte Individualverkehr 38% Verkehr im Kanton Zug gefolgt vom Güterverkehr auf der Strasse die wichtigste Rolle. Zuger Verkehr: Anteil der Treibhausgasemissionen Motorisierter Individualverkehr (30%) Güterverkehr Strasse (15%) Öffentlicher Verkehr (0.9%) 53% 47% Nationaler Flugverkehr (0.5%) Private Wirtschaft Übriger Personenverkehr (0.2%) Güterverkehr Eisenbahn (0.1%) Langsamverkehr (0.001%) 4 Quelle: Eigene Berechnung / Quelldaten: BAFU, BFE, BFS, Kanton Zug, Mobitool, Treeze, WWZ, ZKB
Der Pendelverkehr ist im Kanton Zug der wichtigste Faktor in den Verkehrsemissionen. Verkehrsemissionen der Wirtschaft Der Güterverkehr und der Nutzverkehr tragen ebenfalls zu ähnlichen Teilen bei. Anteil der Treibhausgasemissionen nach Verkehrsart 32% Pendelverkehr 41% Nutzverkehr Güterverkehr 27% 5
Um Reduktionspotentiale zu quantifizieren, wurden drei Szenarien mit variierenden Reduktionsszenarien Ambitionsniveaus betrachtet. Szenarienanalyse: Drei Szenarien Konservativ Wirtschaft zeigt sich zurückhaltend mit Investitionen in Klimaschutz Ambitioniert Wirtschaft engagiert sich aktiv für mehr Klimaschutz Visionär Wirtschaft übernimmt Führungsposition für umfassenden Klimaschutz 6
Zwei Massnahmen wurden beim Verkehr ausgewählt um die Emissionen zu reduzieren. Szenarienanalyse (Teil II) Angesetzt wird mit den Massnahmen einerseits beim Pendelverkehr und andererseits beim Nutzerverkehr auf den Strassen. Szenarienanalyse: Beschreibung der zwei Verkehrsmassnahmen Massnahme Verkehr I: Optimierung des Pendelverhaltens • Förderung des umweltfreundlichen Pendelverhaltens durch Vermeiden (Beispiel: verstärktes Homeoffice) und Verlagern (Öffentlicher Verkehr und Langsamverkehr anstelle von motorisiertem Individualverkehr). Massnahme Verkehr II: Förderung der Elektromobilität • Bei der Erneuerung ihrer Fahrzeugflotte setzen Unternehmen auf Elektroautos (Verbessern). Dieser Umstieg bewirkt zusätzlich einen positiven Spillover-Effekt auf die Elektrifizierung des Pendelverkehrs. 7
Der Pendelverkehr soll einerseits vermieden werden durch beispielsweise mehr Szenarienanalyse (Teil II) Homeoffice und andererseits soll der Pendelverkehr auf den deutlich emissionsärmeren ÖV und Langsamverkehr verlagert werden. Pendelverhalten: Beschreibung der Massnahme Inhalt und Ziel der Massnahme • Förderung eines umweltfreundlichen Pendelverhaltens durch Vermeiden und Verlagern Rahmenbedingungen und Annahmen • Vermeiden: Gesamtverkehrsleistung sinkt Beispiele: vermehrtes Homeoffice, Fahrgemeinschaften • Verlagern: Öffentlicher Verkehr (ÖV) und Langsamverkehr (LV) anstelle von motorisiertem Individualverkehr (MIV) Beispiele: finanzielle Anreize für grünes Pendeln, Shuttlebusse Methodik • Verursacherprinzip für Personenverkehr → Emissionen der im Kanton Zug wohnhaften Personen • Treibhausgasemissionen werden nach "Well-to-Wheel" berechnet (analog Situationsanalyse) 8
Im visionären Szenario bei der Vermeidung von 15% der Verkehrsleistung des Pendelns Szenarienanalyse (Teil II) und einer Verlagerung von 50% auf ÖV und Langsamverkehr können 23'000 tCO2/eq pro Jahr eingespart werden. Pendelverhalten: Modellierung der Szenarien Einheit Konservativ Ambitioniert Visionär Veränderung Verkehrsleistung • Vermeiden: weniger Verkehr • -2% • -5% • -15% • Verlagern: ÖV/LV statt MIV • -10% • -25% • -50% Emissionsreduktion ("Well-to-Wheel") • Zuger Wirtschaft • -5'000 tCO2eq/a • -11'000 tCO2eq/a • -23'000 tCO2eq/a (-2%) (-4%) (-8%) 0.69 CHF/pkm Auto Fossil heute: ca. 90'000 fossil betriebene Autos sind in Betrieb Wirtschaftlichkeit 0.23 CHF/pkm Öffentlicher Verkehr heute: ca. 65% der Arbeitsplätze sind (sehr) gut erschlossen 9 Quellen: ARE, BFE, BFS, ElectroSuisse, Kanton Zug, Litra, Mobitool, TCS
Szenarienanalyse (Teil II) Pendelverhalten: Key Findings • Durch verschiedene Massnahmen beim Pendelverhalten können beträchtliche Verkehrsleistungen reduziert und auf den öffentlichen Verkehr sowie den Langsamverkehr verlagert werden • Es sind grosse CO2-Einsparung möglich dank der Vermeidung fossiler Treibstoffe Chancen Herausforderungen • Hohes CO2-Reduktionspotenzial dank Vermeidung • Verhaltensänderungen sind schwierig zu erreichen fossiler Energieträger • Anreize seitens Arbeitgebenden können mit Kosten • Hohe Wirtschaftlichkeit bei Vermeidung und verbunden sein Verlagerung der Verkehrsflüsse • Verbesserte Luftqualität dank tieferem Ausstoss von Luftschadstoffe wie Feinstaub 10
Diese Massnahme setzt bei den Nutzfahrzeugen von Unternehmen an. Diese sollen nun Szenarienanalyse (Teil II) elektrisch betrieben werden und dadurch gibt es einen positiven Spillover auf den Pendelverkehr. Elektromobilität: Beschreibung der Massnahme Inhalt und Ziel der Massnahme • Förderung der Elektromobilität durch die gezielte Erneuerung der Fahrzeugflotte (Verbessern) Rahmenbedingungen und Annahmen • Verbessern: Elektrofahrzeuge ersetzen fossil betriebene Fahrzeuge im Nutzverkehr Positiver "Elektro-Spillover"-Effekt auf den Pendelverkehr Methodik • Verursacherprinzip für Personenverkehr → Emissionen der im Kanton Zug wohnhaften Personen • Treibhausgasemissionen werden nach "Well-to-Wheel" berechnet (analog Situationsanalyse) 11
Diese Massnahme setzt bei den Nutzfahrzeugen von Unternehmen an. Diese sollen nun Szenarienanalyse (Teil II) elektrisch betrieben werden und dadurch gibt es einen positiven Spillover auf den Pendelverkehr. Elektromobilität: Modellierung der Szenarien Einheit Konservativ Ambitioniert Visionär Veränderung Verkehrsleistung • Verbessern: Elektrischer Nutzverkehr • 10% • 40% • 100% Spillover Pendelverkehr • 5% • 20% • 50% Emissionsreduktion ("Well-to-Wheel") • Zuger Wirtschaft • -4'000 tCO2eq/a • -15'000 tCO2eq/a • -31'000 tCO2eq/a (-1%) (-5%) (-11%) 0.69 CHF/pkm Auto Fossil1 heute: ca. 90'000 Autos und ca. 9'000 Güterfahrzeuge Wirtschaftlichkeit 0.67 CHF/pkm Auto Elektro1 heute: ca. 2'000 Autos // Infrastrukturausbau notwendig 12 Quellen: ARE, BFE, BFS, ElectroSuisse, Kanton Zug, Litra, Mobitool, TCS 1: Besetzungsgrad "Arbeit (Angestellte)"
Szenarienanalyse (Teil II) Elektromobilität: Key Findings • Es sind grosse CO2-Einsparung möglich dank der Substitution von fossilen Treibstoffen • Investitionen in eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur sind unumgänglich (Beispiel: E-Ladestationen) Chancen Herausforderungen • Hohes CO2-Reduktionspotenzial dank Substitution • Infrastrukturausbau notwendig fossiler Energieträger • Elektromobilität erzeugt zusätzliche Stromnachfrage • Verbesserte Luftqualität dank tieferem Ausstoss von Luftschadstoffe wie Feinstaub 13
Durch diese zwei Verkehrsmassnahmen können im visionären Szenario 20% der Szenarienanalyse (Teil II) Treibhausgasemissionen der Wirtschaft im Kanton Zug eingespart werden. Potenzial der zwei Massnahmen im Verkehr 300’000 Treibhausgasemissionen (tCO2eq/a) -3% -9% -20% 200’000 Massnahmen Mobilität Verbleibende 100’000 Emissionen 0 Heute Konservativ Ambitioniert Visionär 14
Beide Massnahmen führen zu grossen Einsparungen von Treibhausgasemissionen und Szenarienanalyse (Teil II) sind auch wirtschaftlich für Individuen und Unternehmen attraktiv. Einordnung aller Massnahmen Pendelverhalten Wirtschaftlichkeit Elektromobilität Reduktionspotenzial Treibhausgasemissionen 15
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