Typische Wetterlagen im Alpenraum - Jugend und Sport
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Vorwort 2 Wolken3–5 Radar und Satelliten 6 Wetterkarte7 Typische Wetterlagen 8 im Alpenraum Liebe Leserinnen, liebe Leser Westwind9–11 Geht die Sonne feurig auf, folgen Wind und Regen drauf, besagt eine Bise12–13 alte Bauernregel. Seit jeher hat der Mensch versucht, das Wetter zu ver- stehen. Kaum etwas beschäftigt uns in Südföhn14–15 unseren Aktivitäten so sehr wie dieses komplexe Naturphänomen. Tag für Tag verfolgen wir den Wetterbericht, weil Nordföhn16–17 wir wissen wollen, ob wir den Schirm einpacken sollen, eine Wanderung pla- nen können oder die Blumentöpfe auf Hochdruck18–19 dem Balkon besser vor dem Sturm in Sicherheit bringen. Dabei kann es hilf- reich sein zu verstehen, was der Meteo- Flache Druckverteilung 20–21 rologe meint, wenn er von «einem Tief über dem Golf von Biskaya» spricht, «das für kräftigen Südföhn sorgt.» Wer Wetter und menschliche 22–23 die Gesetzmässigkeiten des Wetters Leistungsfähigkeit und die typischen Grosswetterlagen im Alpenraum kennt, kann die Progno- sen und die Zeichen am Himmel besser deuten und wird von den Gefahren, die zuweilen vom Wetter ausgehen, nicht kalt erwischt – sei es im Strassenver- kehr, bei Outdoor-Aktivitäten oder auf dem Schulweg. Impressum Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Herausgeber Lesen und das passende Wetter zu Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz ihrer Tätigkeit. Text & Graphik K. H. Hack, www.aviamet.ch Gestaltung Christian Plüss, www.bbgwerbung.ch Direktor MeteoSchweiz Fotos C. Castella, A. Jeanneret, B. Käslin, O. Liechti, F. Mäder Vertrieb MeteoSchweiz, Krähbühlstrasse 58, 8044 Zürich, www.meteoschweiz.ch/aviatik Copyright und Nachdruck nur mit Zustimmung von MeteoSchweiz, media@meteoschweiz.ch
3 Wolken Steigende Luft kühlt sich ab. Damit nimmt die relative Feuchtigkeit (Ver- hältnis in Prozent zwischen der effekti- ven und der maximal möglichen Menge Wasserdampf) dieser steigenden Luft zu. Nach Erreichen des Sättigungspunktes (relative Feuchtigkeit = 100%) konden- siert bei weiterer Abkühlung der über- schüssige Wasserdampf (Wasser in gas- förmigem Zustand) an mikroskopisch kleinen, in der Luft schwebenden Kon- In unseren Breiten können Nieder- sich zu Schneeflocken. Beim Fall durch Eiskristalle in densationskernen (Russ-, Staubpartikel schläge fast ausschliesslich nur dann wärmere Luftschichten schmelzen diese Form von usw.). Es bilden sich winzige Wasser- entstehen, wenn in einer Wolke unter- Schneeflocken zu Regentropfen. Nadeln, Säulen, tröpfchen (Durchmesser 0.001 bis 0.01 kühlte Wassertröpfchen und Eiskristalle Plättchen oder Schneesternen. mm) mit sehr geringer Sinkgeschwin- gleichzeitig nebeneinander existieren. Eigentliche «Regenwolken» sind Nimbo- digkeit, die bereits durch einen kaum Die Eiskristalle wachsen auf Kosten der stratus (länger anhaltender Landregen) merklichen Aufwind in der Schwebe unterkühlten Tröpfchen und verhaken und Cumulonimbus (Gewitter). gehalten werden. Die ausgedehntes- Eine Ansammlung solcher Wassertröpf- ten Wolkenmas- chen wird als Wolke sichtbar. In 1 Ku- sen entstehen in bikzentimeter Wolkenluft sind durch- der aufgleitenden Warmluft an schnittlich etwa 100 solcher Tröpfchen Fronten (Seite 9). enthalten. Bei tiefen Temperaturen ge- frieren diese Wassertröpfchen zu win- zigen Eiskristallen in Form von Nadeln, Säulen, Plättchen oder Schneesternen. Durch Sonnenein- Die Wolken des mittleren Stockwer- strahlung an der kes setzen sich aus Wassertröpfchen Erdoberfläche An einem Gebirge entstandene und Eiskristallen zusammen. Wolken wird die anströ- Warmluftblasen des unteren Stockwerkes bestehen vor- mende Luft zum steigen und wiegend aus Wassertröpfchen, Wolken Steigen gezwun- kondensieren zu gen, es bildet sich Cumulus-Wolken des oberen Stockwerkes vorwiegend aus Staubewölkung (Seite 20). Eiskristallen. (Seiten 14 –16).
Unterteilte Schichtwolken Schichtwolken 4 oder 7 km Oberes Stockwerk 6 km Cirrocumulus Cirrus Cirrostratus Der Cirrocumulus ist eine unauffäl- Der Cirrus kann aus weissen, zarten Der Cirrostratus zeigt sich als durchschei- lige, feine Wolke. Er besteht aus sehr Fäden oder überwiegend weissen Fle- nender weisslicher Wolkenschleier, von kleinen, körnig gerippelt oder ähnlich cken oder auch aus schmalen Bändern faserigem, haarähnlichem oder glattem aussehenden, miteinander verwachse- bestehen. Typisch ist das faserige, haar- Aussehen. Ein eindeutiges Merkmal des nen oder isolierten Wolkenteilen, die ähnliche Aussehen. Gelegentlich kann Cirrostratus sind die Halo-Erscheinun- 5 km mehr oder weniger regelmässig ange- man auch einen seidigen Schimmer gen (optische Erscheinung in Form eines ordnet sind. beobachten. hellen Ringes um Sonne oder Mond). Mittleres Stockwerk 4 km Altocumulus Altostratus Diese sehr häufig vorkommende Wolke Der Altostratus ist eine Schichtwolke wird in bestimmten Erscheinungsfor- von meist einförmigem, diffusem Aus- 3 km men auch als Schäfchenwolke be- sehen, die den Himmel ganz oder teil- zeichnet. Der Altocumulus besteht aus weise bedeckt. Der Altostratus kann schuppenartigen Teilen, Ballen, Walzen gelegentlich so dünn sein, dass die Posi- usw., die in horizontalen Feldern oder tion der Sonne noch erkennbar ist. Schichten angeordnet sind. Unteres 2 km Stockwerk 1 km Stratocumulus Stratus Der Stratocumulus besteht aus Ballen, Der Stratus ist eine tiefe, durchge- Walzen oder mosaikartigen Schollen, hend graue Schichtwolke, mit ziemlich die ähnlich wie beim Altocumulus in einförmiger, diffuser Untergrenze. Der horizontalen Feldern oder Schichten Stratus bildet sich vor allem bei Bisen- angeordnet sind. Die einzelnen Wol- lage im Winter, in der Schweiz wird er kenteile sind aber bedeutend grösser auch als Hochnebel bezeichnet. 0 km Erdoberfläche als beim Altocumulus.
Quellwolken 5 Eine unendliche Vielfalt von Wolken belebt den Himmel. Gemeinsamkeiten bezüglich Form, Entstehung und Höhe gestatten es jedoch, die Wolken in zehn Gattungen einzuteilen. Die Namensge- bung basiert auf dem Lateinischen. Stratus: Schicht Cirrus: Faser Nimbus: Regenwolke Cumulus: Haufen Altus: Hoch Nimbostratus Der Nimbostratus ist die eigentliche Re- genwolke. Er zeigt sich als ausgedehnte, graue, dicke, häufig sogar dunkle Wol- kenschicht. Der Nimbostratus kann wäh- rend Stunden anhaltendemässige, zum Teil starke Niederschläge verursachen. Cumulus Cumulonimbus Der Cumulus entwickelt sich in der Ver- Der Cumulonimbus ist eine massige und tikalen, in Form von scharf begrenzten dichte Wolke von beträchtlicher ver- Hügeln, Kuppen oder Türmen, deren tikaler Ausdehnung in Form eines mäch- aufquellende obere Teile wie Blumenkohl tigen Turmes. Der Cumulonimbus ist aussehen. Die Untergrenze der Wolke die eigentliche Gewitterwolke. Er verur- ist verhältnismässig dunkel und verläuft sacht sehr intensive Niederschläge, be- praktisch horizontal. gleitet von elektrischen Erscheinungen.
Radar und Satelliten 6 Beim Wetterradar ist die Wellenlänge so gewählt, dass nur Niederschlagspar- tikel (Regen, Schnee, Hagel), aber keine Wolkenpartikel (Wassertröpfchen, Eis- kristalle) angezeigt werden. Das Wetter- radar erlaubt also die Lokalisierung von Niederschlagszonen. Grössere Nieder- schlagspartikel erzeugen stärkere Echos als kleine Partikel, die stärksten Echos werden durch Hagelkörner verursacht. Die Stärke der Echos wird dabei zur bes- seren Verständlichkeit in verschiedene Stufen der Niederschlagsintensität um- gewandelt. Meistens wird die Intensität in Millimeter Regen pro Stunde (mm/h) angegeben. Der höchsten Intensitäts- Der erste Wettersatellit wurde 1960 in Das Wetterradar (Radio Detection And stufe werden im allgemeinen Nieder- eine Umlaufbahn um die Erde gebracht. Ranging) ist ein spezielles meteorologi- schlagsmengen von über 100 mm/h Wie andere Messinstrumente auch, wur- sches Instrument, das eine kontinuierli- gleichgesetzt. Die räumliche Auflösung den die Wettersatelliten im Laufe der che Überwachung bestimmter meteo- liegt im Kilometer-Bereich. Bei der Dar- Jahre technisch weiterentwickelt. Heute rologischer Informationen über einem stellung auf einem Bildschirm erleichtert besteht ein internationales Wettersa- grösseren Gebiet erlaubt. Das Wetterra- ein Overlay mit geographischen Elemen- tellitensystem, das aus geostationären dar sendet Radiowellen aus, die von be- ten (Flüsse, Landesgrenzen, Flugplätze, und aus polarumlaufenden Satelliten stimmten Objekten reflektiert werden. Airways usw.) die Lokalisierung der Nie- besteht. Am Aufbau dieses Systems wa- Durch Messung des Zeitintervalls bis zum derschlagsechos. ren vor allem die USA, Russland, Europa, Eintreffen der reflektierten Radiowellen Japan und Indien beteiligt. am Ausgangspunkt (Radiowellen brei- Das untenstehende Radarbild zeigt die ten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus) typischen Echos bei vereinzelten Gewit- Die geostationären Satelliten befinden kann die Entfernung des Objekts be- tern (leicht stilisiert). sich in etwa 35 800 km Höhe über dem stimmt werden. Äquator. Sie generieren Bilder der Erde im Bereich zwischen 80°N und 80°S in hoher zeitlicher Auflösung. Diese Satelli- ten gestatten eine gute Überwachung von meteorologischen Abläufen. Polarumlaufende Satelliten befinden sich auf einer Höhe von etwa 800 bis 900 km. Sie generieren Bilder von gros- ser räumlicher Auflösung. Die Wettersatelliten generieren Bilder im sichtbaren und im infraroten Bereich. Der erste Satellit der europäischen ME- TEOSAT-Reihe wurde im November 1977 in eine Erdumlaufbahn gebracht. Danach folgten im zeitlichen Abstand von einigen Jahren weitere Satelliten dieses Typs. Die ab 2003 operationellen METEOSAT Second Generation-Satelliten (MSG) produzieren Bilder mit einer höhe- ren Auflösung als mit den bisherigen METEOSAT-Satelliten. Echos Schwach Mässig Stark
Wetterkarte Die Bodenkarte (oder Bodenwetterkarte) Eine Polarfrontwelle und die mit ihr ver- 7 gestattet einen Überblick über das Wet- bundenen Fronten und Wolkenmassen tergeschehen zu einem bestimmten verlagern sich ungefähr in Richtung der Zeitpunkt über einem grösseren Ge- Isobaren im Warmsektor. biet (z. B. Europa). Bodenkarten werden alle drei Stunden (00, 03, 06 UTC etc.) In einem Zeitraum von 24 Stunden legt gezeichnet. eine Polarfrontwelle eine Strecke von durchschnittlich etwa 1000 km zurück. Auf einer Bodenkarte, die den Raum West- und Mitteleuropa umfasst, kön- nen die Beobachtungen und Messun- Stationsmodell gen von etwa 400 Stationen (Landstati- onen und Schiffe) eingetragen werden. Polarfrontwelle Die gemessenen und beobachteten Werte werden nach einem bestimm- ten, von der WMO definierten Schema (Stationsmodell) in die Wetterkarte ein- getragen. Die auf der Bodenkarte eingetragenen Beobachtungen und Messungen ent- halten wohl eine Vielzahl von Informa- tionen, gestatten jedoch noch keinen raschen Überblick über das Wetterge- Bodenwetterkarte schehen. Um diesen Überblick zu erhal- ten, werden auf der Bodenkarte Hilfs- Zusätzlich werden auf Bodenkarten linien eingezeichnet und bestimmte Isobare noch bestimmte Wettererscheinungen Wettererscheinungen werden markiert. hervorgehoben. Die wichtigsten Hilfslinien sind die Iso- baren und die Fronten. Landregen Auf der Bodenkarte werden Hochdruck- gebiete durch ein «H», Tiefdruckgebiete Die Isobaren (Linien gleichen Druckes) Nieseln durch ein «T» markiert. Die obenste- werden im Abstand von 5 hPa (hPa = hende Darstellung zeigt eine analysierte Hektopascal = Masseinheit des Luft- Bodenkarte Europas. drucks) auf der Bodenkarte eingetragen. Schneefall Ein Hochdruckgebiet beeinflusst das Die Luftmassengrenze zwischenpolarer Schauer Wetter über Skandinavien, das Zentrum und tropischer Luft wird als Polarfront eines weiteren Hochdruckgebietes liegt bezeichnet. Stösst an dieser Polarfront südlich von Irland. Über dem mittleren warme tropische Luft gegen die kalte Po- Gewitter Atlantik befindet sich ein ausgedehntes larluft vor, spricht man von einer Warm- Tiefdruckgebiet. front. Verdrängt die kalte Polarluft die Cumulonimbus warme tropische Luft, spricht man von Die Luft strömt auf der nördlichen Hemi- einer Kaltfront. Der Zusammenschluss sphäre parallel zu den Isobaren, im Uhr- Tief von Kaltfront und Warmfront wird als AC castellanus zeigersinn um ein Hoch und im Gegen- Okklusion bezeichnet. uhrzeigersinn um ein Tief, wird aber in Nebel den bodennahen Luftschichten infolge der Reibung mit der Erdoberfläche etwas gegen den tieferen Druck hin abgelenkt. Hoch Die Windgeschwindigkeit hängt direkt vom Druckunterschied ab. Je kleiner Warmfront der Isobarenabstand, umso grösser die Windgeschwindigkeit. Ausbuchtungen an der Polarfront wer- den als Polarfrontwellen bezeichnet, sie Kaltfront sind mit einem Tief verbunden.
8 Typische Wetterlagen im Alpenraum e Nord Bis Einige der im Alpenraum auftreten föhn den Wetterlagen zeichnen sich durch ein typisches, immer etwa ähnliches Erscheinungsbild aus. Westwind öhn Südf Bei den Strömungslagen herrscht eine eindeutige Windströmung von einer ge- wissen Stärke, Ausdehnung und Dauer. Westwind9–11 Je nach Windrichtung entstehen durch den Einfluss der Alpen ganz spezifische Wetterlagen mit starken regionalen Bise12–13 Unterschieden. Südföhn14–15 Nordföhn16–17 Bei Lagen mit geringen Luftdruckun- terschieden ist eine nur sehr schwache horizontale Luftbewegung typisch. Hochdruck18–19 Flache Druckverteilung 20–21
Westwind Das unten stehende Satellitenbild zeigt 9 eine voll entwickelte Polarfrontwelle über Westeuropa. An der Warmfront haben sich in der über die schwerere Kaltluft aufgleitenden Warmluft aus- gedehnte Wolkenmassen gebildet, die weite Teile der Nordsee überdecken. Das Gebiet vor der Warmfront wird als Aufzugsgebiet bezeichnet, da mit der Annäherung der Warmfront immer dichter werdende Wolkenfelder am Himmel aufziehen. In einer gestreckten, westlichen Höhen- Im Warmsektor ( Zone zwischen Warm- strömung fliesst feuchte Luft vom Atlan- front und Kaltfront ) lockert sich die Be- tik gegen Europa. Eingelagert in dieser wölkung mit zunehmendem Abstand Westströmung ziehen mit einem Tief- vom Tiefdruckzentrum immer weiter druckgebiet verbundene Polarfrontwel- auf. len im zeitlichen Abstand von ein bis zwei Tagen über Mitteleuropa hinweg. Das Wolkenband an der Kaltfront ist im Vergleich zur Warmfrontbewölkung Westwindlagen können mehrere Tage, bedeutend schmaler. Im Sommer ist die bisweilen sogar über eine Woche an- Bildung von Gewitterwolken an der Kalt- dauern. Sie stellen sich vor allem in der front fast die Regel, im Winter dagegen Zeit von Herbst bis Frühling ein. die Ausnahme. Das Wetter in der Schweiz ist sehr wech- Hinter der Kaltfront (Rückseite) bilden selhaft; die Wetteraktivität ist auf der sich in der frischen Polarluft vor allem Alpennordsseite erheblich grösser als tagsüber Quellwolken. auf der Südseite.
10 Auf dem nebenstehenden Ausschnitt der Wetterkarrte sind die an einer Po- larfrontwelle typischen Wolkengattun- gen in ihrer räumlichen Verteilung dar- gestellt. Die leicht grün getönte Zone entspricht dem Niederschlagsgebiet. 1 Die Zahlen 1–8 auf dieser Karte bezie- hen sich auf die nachfolgenden Him- 8 2 melsansichten beim Durchzug einer Po- 7 3 larfrontwelle. 6 4 5 1 4 Von Westen her aufziehende Cirren künden die sich nähernde Warmfront die Lufttemperatur steigt. Wir befinden an. Sie verdichten sich allmählich zu uns jetzt im Warmsektor. Aufgelockerte einer Cirrostratus-Schicht. Diese Wol- Stratocumulus-Felder ziehen über den kenschicht … Himmel. Gegen Westen… 2 5 wird dicker, ihre Untergrenze sinkt; all- mählich vollzieht sich der Übergang zum sind nun die mächtigen Gewitterwol- Altostratus. Die Wolkenuntergrenze ken der sich nähernden Sommer-Kalt- sinkt weiter, leichte Niederschläge setzen front zu erkennen. Nach relativ kurzer ein. Der Altostratus geht über in … Zeit schon … 3 6 Nimbostratus. Die Niederschläge wer- den stärker und halten über mehrere Stunden an. Tiefe Stratus-Fetzen ver- ist der Himmel bedeckt. Gewitter und hängen den Himmel. Nach Durchgang starke Böen begleiten den Durchgang der Warmfront lassen die Niederschläge der Kaltfront. Der Wind dreht von Süd- nach,… west auf Nordwest, ...
Gefahren Aviatik • Im Frontenbereich tiefe Wolkenbasis, schlechte Sicht, Turbulenz, in den Wolken Vereisung (vor allem bei Tem- peraturen zwischen 0° und -10° C). • Im Winter an Warmfronten vereisen- der Regen möglich. Glatteis auf Piste. • Windscherung (räumliche Änderung von Windrichtung und/oder Wind- geschwindigkeit in einer bestimmten Richtung) an Fronten. • Starke Böen bei Kaltfrontdurchgang (30 – 60 Knoten). • In der Rückseite rascher Wechsel zwi- 7 schen guten Flugbedingungen und sehr schlechten Wetterverhältnissen der Himmel hellt sich stark auf. In der (z.B. Schneeschauer), böig. frischen Polarluft hinter der Kaltfront • Berge vorwiegend in Wolken. bilden sich während des Tages Cumuli. Sonnige Abschnitte wechseln mit Schau- Strassenverkehr ern oder sogar Gewittern. Gegen Abend oder auch mit der Annäherung des • Im Winter im Mittelland bei Warm- Zwischenhochs (kleinräumiges Hoch- frontdurchgang zuerst starker druckgebiet zwischen zwei Polarfront- Schneefall, in Warmfrontnähe Über- wellen) … gang zu vereisendem Regen möglich: in sehr kurzer Zeit Glatteisbildung auf Strassen. 8 • Starke Windstösse bei Kaltfrontdurch- gang und bei aktivem Rückseiten- verflachen die Cumuli und wandeln sich wetter. in Stratocumulus-Bänke um, die sich dann allmählich auflösen. Der kurzen Wassersport Wetterberuhigung folgt aber bald der Warmfrontaufzug der nächsten Polar- • Bei Kaltfrontdurchgang jäh einset- frontwelle. zende, starke Böen. • An Kaltfronten Gewitter, vor allem im Sommer. Outdoor • Berge vorwiegend in Wolken, Nieder- schläge. • Starker Wind. • An Kaltfronten Gewitter. • Nach Kaltfrontdurchgang markante Abkühlung (Felsvereisungen im Sommer).
Bise 12 beiden Gebirgszügen kanalisiert. In den Obergrenze des unteren Luftschichten wird daher die Hochnebels Windgeschwindigkeit gegen die West- schweiz immer grösser. In Genf wurden bei Bisenlage schon Böenspitzen von über 50 Knoten (1Knoten = 1,852km/ h- 1 Nautische Meile pro Stunde) gemessen. Die von Osten her anströmende konti- nentale Luft ist während des Sommers relativ trocken. Es herrscht daher im gan- zen Land schönes Wetter mit angeneh- men Temperaturen. Ein Hochdruckgebiet liegt nordwestlich oder nördlich der Schweiz. Die Polar- In der kalten Jahreszeit ist die relative frontwellen ziehen am nördlichen Rand Feuchtigkeit der anströmenden Luft bei dieses Hochdruckgebietes über Skandi- Bisenlage bedeutend höher. Die vertikale navien hinweg gegen Osten, ohne das Mächtigkeit dieser Luftschicht mit ho- Wetter in der Schweiz zu beeinflussen. hem Feuchtigkeitsgehalt liegt zwischen Über dem Mittelmeer befindet sich eine 500 und 2000 m. Darüber befindet Zone tiefen Drucks. sich als Folge der Subsidenz (grossräu- Untergrenze des miges Sinken der Luft in einem Hoch- Hochnebels druckgebiet) warme und trockene Luft. Diese beiden Luftmassen sind durch eine dünne, aber markante Inversionsschicht (Luftschicht, in der die Temperatur mit zunehmender Höhe zunimmt) vonein- ander getrennt. In der feuchten, bodennahen Luftschicht kommt es als Folge des starken Windes zu einer ausgeprägten Verwirbelung. Die Luftteilchen steigen und sinken in Bei dieser Druckverteilung liegt die dieser Schicht, können aber die darü- Schweiz in einer Ost- bis Nordostströ- ber liegende Inversion nicht durchsto- mung, die als Bise bezeichnet wird. ssen. Bei genügender Feuchtigkeit der Luft bildet sich eine tiefe Schichtwolke Der Abstand zwischen Alpen und Jura- (Stratus, Hochnebel). Die Obergrenze kette wird gegen Westen zu immer klei- dieser Wolke liegt auf der Höhe der ner, im Genferseegebiet ist er nur noch Basis der Inversionsschicht, die Höhe sehr gering. Die von Nordosten her an- der Wolkenuntergrenze hängt ab vom strömende Luft wird zwischen diesen Feuchtigkeitsgehalt der Luft. Inversion Stratus
Gefahren Aviatik • Starker Wind und Turbulenz in den bodennahen Luftschichten, vor allem in der Westschweiz (Böen über 50 Knoten möglich). • Unter der Stratusdecke schlechte Sicht. • Löcher in der Stratusdecke können sich manchmal sehr rasch wieder schliessen. Strassenverkehr • Während des Winters Gefahr von Glätte, wenn Strassen in höhergele- genen Regionen durch die Hochne- belschicht führen oder unterkühlter Nebelregen aus dieser Schicht fällt. Wassersport • Starker, böiger Wind, vor allem in der Westschweiz. Die Hochnebelschicht überdeckt meist das ganze Mittelland, je nach Höhe der Obergrenze dringt sie aber auch in die Alpentäler ein. Die nebenstehende Ab- bildung zeigt die mittlere Ausdehnung der Hochnebeldecke bei einer Ober- grenze von 1100 m/M. Im Herbst oder im Frühling kann sich eine Stratus-Schicht während des Ta- ges vorübergehend auflösen. Im Winter hingegen ist die Sonneneinstrahlung zu gering, eine auch während des Tages ge- schlossene Hochnebeldecke ist daher in dieser Jahreszeit die Regel.
Südföhn 14 Obergrenze über dem Tessin bei 4000 Bei intensiven Niederschlägen liegt die bis 6000 m/M liegt. Durch anhaltende Wolkenuntergrenze nur noch wenige Zufuhr feuchter Luft verdichtet sich die hundert Meter über dem Talboden. Bewölkung weiter, Niederschläge set- zen ein. Der Alpenkamm befindet sich in Wol- ken, doch nur knapp nördlich schon löst Nördlich des Alpenkamms sinkt die Luft sich die Bewölkung in der sinkenden Luft wieder und wird dabei durch Kompres- rasch auf (Föhnmauer). sion erwärmt. Die bei der Kondensation auf der Alpensüdseite freigewordene Das Föhnloch umfasst das Zentralwallis Wärme hat zur Folge, dass die Tem- als abgeschlossenes Gebiet, das Berner peratur in der sinkenden Luft auf der Oberland, die Zentral- und Ostschweiz Nordseite über 10 °C höher sein kann sowie Nordbünden. Je nach Stärke des Wichtigste Voraussetzung für Südföhn als auf gleicher Höhe im Tessin. Auch ist Föhns kann sich das Föhnloch noch ist eine süd- bis südwestliche Höhen- die Luft natürlich viel trockener gewor- weiter ausdehnen oder auch nur noch strömung über den Alpen. Die Wet- den. Durch diese warmtrockene Föhn- die zentralen und östlichen Voralpen terkarte zeigt ein bei dieser Wetter- strömung wird die Bewölkung über den umfassen. lage immer etwas ähnliches Bild: Ein Voralpen und über Teilen des Mittellan- Tief liegt nordwestlich der Schweiz im des oft gänzlich aufgelöst. Dadurch ent- Die Übergangszone zwischen Stauge- Raum Nordfrankreich, Ärmelkanal, Sü- steht eine praktisch wolkenlose Zone, biet und Föhnloch weist eine unter- dengland. Die Kaltfront der zugehöri- die als Föhnloch bezeichnet wird. In den schiedliche Breite auf, sie hängt ebenfalls gen Polarfrontwelle ist bereits gegen Tälern der Alpennordseite sind schon von der Stärke des Föhns ab. Ostfrankreich vorgestossen. Böenspitzen von über 70 Knoten, am Alpenkamm solche von über 100 Kno- Westlich einer Linie, die etwa von Ba- Über Oberitalien bildet sich ein klein- ten gemessen worden. sel nach Montreux verläuft, vermag der räumiges Hochdruckgebiet. Der Isoba- Föhn die Wolken nicht mehr aufzulösen. renverlauf über den Alpen weist eine Als Folge der Hebung der Luft an den Al- In diesem Gebiet bleibt der Himmel be- für diese Wetterlage typische S-Form pen bilden sich auf der Lee-Seite (wind- deckt, je nach Intensität der sich nähern- (Föhnknie) auf. Der Luftdruck in Zürich abgewandte Seite) bis in grosse Höhen den Kaltfront fallen Niederschläge. ist durchschnittlich 10 bis 15 hPa (Hek- Wellen in der Südströmung (Lee-Wel- topascal) tiefer als in Locarno (auf Mee- len). In den Wellenbergen können sich reshöhe reduzierte Werte). linsenförmige Wolken (Lenticularis) bil- den, die wegen ihrer Form auch als Bei einer extrem starken Südföhnlage «Föhnfische» bezeichnet werden. Diese am 8. November 1982 betrug der Druck- Wolken kann man bereits vor Föhnein- unterschied sogar maximal 28 hPa! bruch in den Alpentälern am Himmel be- obachten. In den unteren Luftschichten, Eine Föhnlage kann mehrere Stunden bis meist unter Alpenkammhöhe, entstehen mehrere Tage andauern und ganz unter- an bestimmten Orten (zum Beispiel über schiedliche Intensitäten aufweisen. dem Walensee) Walzen mit horizontaler Achse (Rotoren). In diesen Rotoren sind Die von Süden her anströmende feuchte schon Auf- und Abwindstärken von über Mittelmeerluft steigt am Alpensüdhang 25 m/sec gemessen worden. und kühlt sich dabei ab. Es bildet sich eine als Staubewölkung bezeichnete Südlich des Alpenkamms herrscht bei Süd- Wolkenmasse, deren durchschnittliche föhn ausgesprochen schlechtes Wetter.
Föhnloch über der Zentralschweiz Gefahren Aviatik • Auf der Alpensüdseite sehr tiefe Wolkenbasis, schlechte Sicht, anhal- tende Niederschläge, in der Stau- bewölkung starke Vereisung. • Im Sommerhalbjahr Südstaugewitter, begleitet von starker Turbulenz. • Alpen von Süden her in Wolken. • Auf der Alpennordseite starke Turbulenz. • Abrupte vertikale Windscherung, wenn der Föhn die bodennahe Kaltluft im Mittelland überströmt. Föhnmauer im Gebiet Strassenverkehr Tödi-Clariden am 8. November 1982, • Auf der Alpensüdseite anhaltende, im Vordergrund starke Niederschläge, in der kalten Rotorwolke Jahreszeit häufig als Schnee bis in die Niederungen. Lawinengefahr. Rüfen. • In Föhngebieten können umgestürzte Bäume oder andere Hindernisse die Fahrbahn versperren. Wassersport • Jäh einsetzender, starker und böiger Wind auf verschiedenen Schweizer Seen. Outdoor • Berge von Süden her in Wolken, ergiebige Niederschläge. • Sehr starker Wind, in Kammlagen in Extremfällen Windgeschwindigkeiten von über 100 Knoten möglich.
Nordföhn 16 mehr ab, im Jura ist die Wolkendecke in den meisten Fällen bereits aufgerissen. Gefahren Dementsprechend nimmt auch die Be- reitschaft zu Niederschlägen ab. Die grössten Niederschlagsmengen werden Aviatik bei dieser Wetterlage in den zentralen und östlichen Teilen des Alpennord- • Alpen von Norden her in Wolken. hangs registriert. Die Niederschläge sind In der Staubewölkung mässige bis aber nicht so intensiv wie bei Südstau starke Vereisung. Gegen Osten auf der Alpensüdseite. Die Wetterak- zunehmende Niederschlagsintensität, tivität ist in der Westschweiz geringer damit verbunden schlechtere Sicht als in der Ostschweiz, da sich im Wes- und tiefere Wolkenbasis. ten der Hochdruckeinfluss schon stärker • Auf der Alpensüdseite starke Das Zentrum eines Hochdruckgebietes bemerkbar macht. Turbulenz. liegt westlich der Schweiz. Bei dieser Druckverteilung fliesst feuchte Luft aus Im Wallis und in Graubünden ist der Strassenverkehr dem Raume Nordsee gegen die Alpen. Himmel meist stark bewölkt, bei gewis- Wie schon bei der Südföhnlage kann sen Lagen fallen auch Niederschläge, • Im Winter auf der Alpennordseite auch bei Nordföhn das Druckgefälle vor allem in Graubünden. Weiter ge- anhaltende Schneefälle möglich. im Alpenraum hohe Werte erreichen. gen Süden nimmt die Bewölkung im- Lawinengefahr. So sind in Zürich bei dieser Wetterlage mer mehr ab. Etwa südlich einer Linie schon um 15 hPa höhere Druckwerte als Biasca-Bergell ist der Himmel praktisch Outdoor in Locarno gemessen worden (auf Mee- wolkenlos. Auch bei Nördföhn bilden reshöhe reduzierter Luftdruck). sich Lee-Wellen und Rotoren. • Berge von Norden her in Wolken. Anhaltende Niederschläge, vor allem Bei Nordföhn liegt das Staugebiet über Der Nordföhn strömt gelegentlich bis im Osten. der Alpennordseite. Die Dicke der Wol- in die Po-Ebene hinaus, vereinzelt ist • In den Bergen starker Wind, umfang- kenschicht nimmt mit zunehmender er schon bis zum Golf von Genua vor- reiche Schneeverfrachtungen. Entfernung vom Alpenkamm immer gestossen. Lawinengefahr.
Hoch 18 Im Hochdruckgebiet sinkt die Luft gross- räumig (Subsidenz). Die sinkende Luft erwärmt sich durch Kompression, die relative Feuchtigkeit der Luft nimmt dadurch ab, Wolken werden aufgelöst. Hochdruckgebiete sind also eigentli- che Schönwetterzonen, die sich nur sehr langsam verlagern. Sie können uns Schönwetterperioden von wenigen Ta- gen bis mehreren Wochen Dauer be- scheren. Im Winter kühlen sich bei die- ser Wetterlage die Erdoberfläche und damit die bodennahen Luftschichten Die Bodenkarte zeigt ein Hochdruck- stark ab. Es bilden sich ausgedehnte gebiet, dessen Zentrum knapp westlich Bodennebelfelder, die sich in den Mo- der Schweiz liegt. Wegen der geringen naten November bis Januar tagsüber Druckunterschiede ist die Luftbewegung nicht immer auflösen. Die Dicke die- im Hochdruckgebiet nur sehr schwach. ser Nebeldecke beträgt durchschnittlich Die Polarfrontwellen ziehen vom Atlan- etwa 200 Meter. tik um das Hoch herum gegen Nordeu- ropa, ohne das Wetter in der Schweiz zu beeinflussen. Auf neben stehender Abbildung ist die mittlere Ausdehnung der Nebeldecke bei einer Obergrenze von 600 m/M einge- zeichnet.
Gefahren Aviatik • Häufig starker Dunst. Bodennebel, vor allem in der Zeit von Herbst bis Frühling. • Im Sommer bei Abschwächung des Hochs vereinzelte Wärmegewitter in den Bergen. • Bei grosser Wärme geringere Luft- dichte (reduzierte Steigfähigkeit). Strassenverkehr • Bodennebel, vor allem in der Zeit von Herbst bis Frühling. Outdoor • Im Sommer bei Abschwächung des Hochs vereinzelte Wärmegewitter in den Bergen. Das obenstehende Wettersatelliten-Bild Bei Hochdrucklage sind in den Bergen, lässt den Einfluss des Hochdruckgebietes einmal von der Temperatur abgesehen, deutlich erkennen. Weite Teile Westund jahreszeitlich keine grossen Änderun- Mitteleuropas sind praktisch wolkenlos. gen zu erwarten. In den Niederungen Die schneebedeckten Alpen wie auch der Alpennordseite hingegen sind die die grösseren Schweizer Seen treten jahreszeitlichen Unterschiede beträcht- deutlich hervor. lich. Im Sommer herrscht bei Hochdruck- lage auch in den Niederungen schönes Wetter, höchstens durch starken Dunst etwas beeinträchtigt.
Flache Druckverteilung 20 Über West- und Mitteleuropa sind die Druckgegensätze nur gering, auf der Wetterkarte am grossen Abstand der einzelnen Isobaren zu erkennen. In der ganzen Troposphäre ist die horizontale Luftbewegung nur schwach. Die flache Druckverteilung ist eine typi- sche Sommer-Wetterlage. Im Gegensatz zur Hochdrucklage fehlt die Subsidenz, so dass die Bildung von Quellwolken begünstigt wird. Altocumulus castellanus Gewisse Wolken weisen auf eine hohe Gewitterwahrscheinlichkeit hin. Cumulus humilis Durch Sonneneinstrahlung erwärmt sich geringeren Luftdichte innerhalb der die Erdoberfläche je nach Beschaffenheit Blase in die Höhe. Die Warmluftblasen unterschiedlich. Am stärksten steigt die weisen einen Durchmesser von meh- Temperatur von Fels-, Sand- und Acker- reren hundert Metern auf. Erreicht die flächen. Über diesen «Heizflächen» bil- steigende Luft den Sättigungspunkt, be- den sich während des Tages bei genü- ginnt der überschüssige Wasserdampf gender Einstrahlung Warmluftblasen. zu kondensieren. Die nun entstehende Erreicht der Temperaturunterschied zur kleine, blumenkohlförmige Wolke mit umgebenden Luft einen gewissen Wert, flacher Untergrenze wird als Cumulus lösen sich die Warmluftblasen von der humilis bezeichnet. Erdoberfläche und steigen wegen der Cumulus mediocris Im Laufe des Tages steigt die Tempera- tur der Heizflächen und damit auch die der Warmluftblasen. Die Blasen sto- ssen in immer grössere Höhen vor und lassen dadurch den Cumulus weiter wachsen.
Gefahren Aviatik • In Gewitternähe starke Wind- scherungen und Böen. • Häufig starker Dunst (trockener Hitzedunst). Wassersport • Jäh einsetzende Böen von 30 bis 60 Knoten Cumulus congestus • Blitzschlag Die Wolke wächst weiter und erreicht eine vertikale Mächtigkeit von mehre- Outdoor ren Kilometern. • Blitzschlag und starke Niederschläge bei plötzlich losbrechenden Gewit- tern. Rasche Abkühlung, Böen, Ne- bel, Hagelschlag. Cumulonimbus calvus Oberhalb der Nullgrad-Grenze setzt sich Der Cumulus ist nun in eine Gewitter- die Wolke vorwiegend aus unterkühlten wolke übergegangen, äusserlich am Wassertröpfchen zusammen, die Zahl «Ausfransen» der Wolkenoberseite zu der Eiskristalle ist noch gering. Erreicht erkennen. der wachsende Cumulus nun aber eine Höhe, in der die Temperatur etwa minus 40 Grad beträgt, gefrieren diese Tröpf- chen rasch zu Eiskristallen. Die Eiskris- talle wachsen und beginnen durch die Wolke zu fallen: Niederschlag setzt ein, begleitet von elektrischen Entladungen. Cumulonimbus capillatus Die Wolke stösst gegen die Tropopause vor und breitet sich im oberen Teil aus, der typische Amboss entsteht. Die inten- siven Niederschläge lassen nach, in den nach folgenden Stunden löst sich die Wolke auf. Diese Wärmegewitter bilden sich vornehmlich über Jura und Voralpen; über dem Mittelland treten sie weniger häufig auf. Tageszeitlich gesehen errei- chen die Wärmegewitter ihre grösste Häufigkeit am späteren Nachmittag.
22 Wetter und menschliche Leistungsfähigkeit Das Klima beeinflusst die Wesensart der Phase 1 und 2 Hochdrucklage Völker, ihre Lebenserwartung und ihre Im Winter oft Inversionen mit Nebel geistige Aktivität. Die kurzfristigen Wet- und geringer Durchlüftung in den Tä- terabläufe, die unser Klima aufbauen, lern, daher Atembeschwerden, Katar- wirken sich auf unser körperliches, see- rhe, Rheuma; sonst wenig belastend. lisches und geistiges Befinden aus. Es In sommerlichen Flachdrucklagen drü- gibt keine natürliche Wetterlage, die ckende Schwüle, aktivitätsdämpfend. gesundheitsschädigend ist. Das Wetter kann beim Menschen nur bereits vor- Phase 3 Hochdruck-Westseite, im Sommer oft handene Beschwerden verstärken (Wet- Flachdruck. Noch schönes Wetter. Ober- terempfindlichkeit). Schlafstörungen, halb 6000–8000 m Aufgleiten feuch- Gereiztheit und reduzierte Leistungsfä- terer Warmluft mit ersten Befindens- higkeit stellen verbreitete Formen der störungen («Vorfühligkeit»), Abnahme Wetterfühligkeit dar. Im nachfolgenden geistiger Aktivität. Schema wird ein im Westwindgürtel der gemässigten Breiten oft erlebter Wette- Phase 3 Föhn Aufkommender Wetterumschlag rablauf mit seinen Befindensstörungen und 4 Wolkenaufzug. Zunahme der Depres- (Biotropie) dargestellt. sionen, Schwindelanfälle. Mit Einsatz der Vorfrontniederschläge (Phase 4) ver- Auf der ganzen Erde erzeugt jede ein- mehrt Infarkte, Maximum der Unfälle, setzende Warmluftzufuhr eine Befin- Leistungstief besonders im Sommer mit dens- und Leistungsverschlechterung. emporquellender Warmluft vor einer Ein dabei allenfalls aufkommender Föhn Kaltfront. Hinter einer aktiven Warm- in der Nähe eines Gebirges erzeugt keine front (Winter) deutliche Beschwerde- neuen Beschwerden, er kann jedoch be- abnahme. reits vorhandene verstärken. Die beste Therapie gegen solche Wettereinflüsse Phase 5 und 6z Vollzogener Wetterumschlag stellen eine gesunde Lebensweise, kör- Besonders im Kaltfrontbereich und im perliches Training und genügende Ru- wetteraktiven Trogbereich (Phase 6z) hezeiten, vor allem in Stressphasen, vermehrt krampfartige Schmerzen, Ko- dar. Hiezu gehört auch eine genügende liken, erhöhter Blutdruck, Epilepsien; Akklimatisationszeit (2–3 Wochen) für gesteigerte Risikofreudigkeit erhöht Leistungen ausserhalb der gewohnten Unfallgefahr. Klimazone. Phase 6 Übergang zu Hochdruckwetter Wetterberuhigung mit deutlicher Ab- nahme der Befindensstörungen, bes- sere Reaktionen, anregender atmosphä- rischer Zustand.
Bezugshinweise Internet App www.meteoschweiz.ch/aviatik www.meteoschweiz.ch/app Das Flugwetterangebot für die Schweiz Die MeteoSchweiz App bietet Wetter- prognosen, aktuelle Messwerte und www.meteoschweiz.ch/strassen (Push-)Unwetterwarnungen. Das Strassenwetter für eine professio- nelle Einssatzplanung. Faxabruf (CHF/Min ab Festnetz) Wetter aktuell www.meteoschweiz.ch/alpin Aktueller Wetterbericht und Karte Für Wanderer, Bergsteiger, Hochtouren- 0900 162 310 (2.–) und Skitourengeher. Spezialwetterbericht 0900 162 311 (2.–) www.meteoschweiz.ch/wasser Aviatik Für Motorbootkapitäne, Segler, Surfer, VFR: Flugwetterprognosen, Karten Fischer und Wassersportler. GAFOR, GAMET 0900 162 320 (2.–) www.alpenflugwetter.com IFR: Höhen- und Bodenkarte, SWC Grenzüberschreitendes Internetportal für 0900 162 321 (2.–) die Alpen. Von den drei nationalen Flug- Winde für Ballon, Delta und Gleitschirm wetteranbietern Austro Control, Deut- 0900 162 323 (2.–) scher Wetterdienst und MeteoSchweiz. Segelflugprognose 0900 162 322 (2.–) www.162.ch Berge Das kompl. Telekommunikations-Dienst- Alpenwetterbericht leistungsangebot von MeteoSchweiz. 0900 162 338 (2.–) shop.meteoschweiz.ch Wetterwarnungen Massgeschneiderte Themenpakete für Für Wind, Gewitter, Regen, Schneefall, Aviatik, Outdoor, Strassen, Bau- und Strassenglätte, Frost und Hitze. Landwirtschaft. www.meteoschweiz.ch/gefahren oder per E-Mail und App Telefon (CHF ab Festnetz) Die Telefonnummer für Tag und Buch Nacht, aktuell und kompetent Flugwetter – Das umfassende Lehrbuch 162 (0.50 + 0.50/Min.) und Nachschlagewerk für alle Luftraum- Persönliche Wetterberatung benutzer. Wetterberatung www.meteoschweiz.ch/aviatik 0900 162 333 (3.– + 1.50/ Min.) > Publikationen Flugwetterberatung 0900 162 737 (3.– + 1.50/ Min.) Broschüre Spezialwetterbericht Als PDF auf unserer Webseite erhältlich: 0900 162 111 (1.20/Min.) www.meteoschweiz.ch/aviatik Flugwetterprognose > Publikationen 0900 162 121 (1.20/Min.) Segelflugprognose 0900 162 122 (1.20/Min.) Windprognosen für Schweizer Seen 0900 162 125 (1.20/Min.) Alpenwetterbericht 0900 162 138 (1.20/Min.)
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