KLIMABULLETIN SEPTEMBER 2021 - METEOSCHWEIZ
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Klimabulletin September 2021 _ Mit rund zwanzig sonnigen Tagen zeigte sich der September in der Schweiz als herrlicher Schönwettermonat. Gebietsweise wurde einer der sonnigsten September der letzten 60 Jahre registriert. Lokal war es zudem einer der mildesten September seit Messbeginn. Die Niederschlagsmengen blieben verbreitet unterdurchschnittlich. Vereinzelt fiel nicht einmal ein Drittel des September-Durchschnitts.
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 2 Viel Sonnenschein Die weit überdurchschnittliche Sonnenscheindauer erfreute vor allem die Alpennordseite. Basel, Zürich und St. Gallen registrierten etwas mehr als 140 % der Norm 1981−2010. An diesen Messstandorten war es einer der sonnigsten Septembermonate der letzten 60 Jahre. Mehrere Messstandorte verzeichneten den vierten sonnigen September in Folge. Abb. 1: Die Sonnenschein- dauer im September in St. Gallen seit 1961 in Prozent zur Norm 1981−2010. Gelb sind September mit übe- rdurchschnittlicher, grau solche mit unter- durchschnittlicher Sonnenscheindauer dargestellt. Lokal sehr mild Die Septembertemperatur erreichte im landesweiten Mittel 12,1 °C oder 1,9 °C über der Norm 1981−2010. In den tiefen Lagen der Alpennordseite bewegte sich das Septembermittel verbreitet zwischen 15,5 und 17 °C oder rund 1,5 bis 2 °C über der Norm. Die tiefen Lagen der Alpensüdseite registrierten ein Septembermittel zwischen 16 und 19 °C. Das liegt ebenfalls rund 1,5 bis 2 °C über der Norm. Gipfellagen meldeten bis 2,4 °C über der Norm. Einzelne Messstandorte mit weit zurückreichenden Messreihen registrierten einen der zehn mildesten September seit Messbeginn. Meiringen mit Messbeginn 1864 verzeichnete den fünfttmildesten September. In Château d’Oex war es der sechstmildeste September. Die kontinuierliche Messreihe von Château d’Oex reicht bis 1901 zurück. Davos mit Messbeginn 1864 registrierte den achtmildesten September. Abb. 2: Die Septembertemperatur in der Schweiz seit Mess- beginn 1864. Der rote Punkt zeigt den aktuellen September (12,1 °C). Die grüne unterbrochene Linie zeigt die Norm 1981−2010 (10,2 °C).
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 3 Anhaltende Hochdrucklage Vom 1. bis zum 8. September verschob sich ein Hochdruckgebiet von Schottland über die Ostsee nach Osteu- ropa. Es brachte der Schweiz verbreitet sonniges und mildes Wetter. Die Höchstwerte der Temperatur erreichten im Norden 21 bis 27 °C, im Süden 25 bis 27, lokal auch um 28 °C. Neues Hoch aus Westen Nach einer wenig aktiven Tiefdrucklage am 9. und 10. September mit feuchter Luft aus Südwesten und regionalen Schauern, schob sich vom 11. bis am 14. September ein Hochdruckgebiet vom Atlantik nach Europa. Am 11. fielen auf der Alpennordseite mit der abziehenden Störung noch einzelne Schauer, lokal begleitet von Gewittern. Am 12. lag am Vormittag über dem zentralen und östlichen Mittelland eine kompakte Hochnebeldecke. Sonst war es vom 12. bis am 14. in den Nachmittag hinein verbreitet sonnig. Die Höchstwerte der Temperatur stiegen in der ganzen Schweiz verbreitet auf 25 bis 27 °C, in Biasca auf 28 und in Genf auf 28,5 °C. Verbreitet Regen Eine feuchte und instabile Luftmasse aus Südwesten brachte am 15. und 16. September verbreitet Schauer, vereinzelt auch Gewitter. Lokal fiel kräftiger Regen. Am 16. registrierte Aarberg am frühen Nachmittag innerhalb von 70 Minuten über 60 mm. Abkühlung mit Schnee in den Bergen Nach einem Zwischenhoch zog am 19. September knapp südlich der Schweiz ein kleines, aktives Tiefdruckgebiet ostwärts. Tags darauf bestimmte ein Höhentief über dem westlichen Alpenraum das Wetter in der Schweiz. In den Alpen sank die Schneefallgrenze allgemein auf rund 2000 m, im Obergoms kurzzeitig bis auf 1100 m. Nördlich der Alpen erreichten die Tageshöchstwerte verbreitet noch 13 bis 16 °C, am Nordrand der Schweiz auch um 17 °C. Auf der Alpensüdseite reichte es für 17 bis 20 °C. Sonnig mit Hochnebel im Norden Ab dem 21. September lag die Schweiz wieder im Einflussbereich eines Hochdruckgebiets, das sich vom Atlantik bis nach Mittel- und Südeuropa erstreckte. Es brachte im Norden und in den Alpen bis am 25. verbreitet viel Sonnenschein. Auf der Alpennordseite lag am Vormittag gebietsweise herbstlicher Hochnebel, der sich meist gegen Mittag auflöste. Wechselhaft Mit der beginnenden Wetterumstellung am 25. September war es auf der Alpensüdseite bereits bewölkt und am Abend gab es im Westen und Süden erste Schauer. Die aus Südwesten zufliessende feuchte Luft löste dann am 26. September verbreitet Schauer und lokal auch Gewitter aus. Der 27. zeigte sich am Vormittag nochmals landesweit sonnig, bevor am Nachmittag aus Westen ein Frontensystem aufzog. Vom 28. auf den 29. gab es verbreitet Schauer und Gewitter, die kräftigsten auf der Alpensüdseite. Die Schauer hielten am 29. September auf der Alpennordseite an. Am 30. brachte ein Hochdruckgebiet aus Westen landesweit viel Sonnenschein.
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 4 Herbstverfärbung beginnt erst langsam Im phänologischen Beobachtungsnetz wurden erst ganz wenige Blattverfärbungen der Bäume gemeldet. Am frühesten verfärben sich jeweils die Vogelbeeren, häufig schon im September. Im aktuellen Jahr wurden erst vereinzelt Blattverfärbungen der Vogelbeere und der Birke beobachtet, während die Blattverfärbung der Buche noch nirgends festgestellt wurde. Hohe Temperaturen im September, wie in diesem Jahr, führen meist zu einer verzögerten Laubverfärbung. Im Mittel beginnt die grossflächige Laubverfärbung in der Schweiz Anfang Oktober. Im September konnten vom Flachland bis in die höher gelegenen Gebiete reife Früchte von Schwarzem Holunder und Vogelbeeren beobachtet werden. Über alle Stationen gesehen reiften beide 1 Tag später als im Mittel, bei der Vogelbeere im Vergleich mit der Periode 1981−2010 und beim Holunder mit der Periode 1996−2020. Blühende Herbstzeitlosen wurden häufig ab Ende August gefunden. Im September konnten sie auf allen Höhenlagen von 330 bis 1800 m beobachtet werden. Ihre Blüte fand im Mittel um 2 Tage später statt als in der Periode 1981−2010. Abb. 3: Reife Früchte zaubern die ersten Herbstfarben an die Waldränder, während die Blätter der Bäume noch grün sind. Die roten Hagebutten der Hundsrose und die silbrig behaarten Früchte der Gemeinen Waldrebe (Niele) gehören zu den ersten Anzeiger des Herbstes. Foto: Regula Gehrig. Monatsbilanz Die Septembertemperatur lag verbreitet 1,5 bis 2,2 °C über der Norm 1981‒2010. In Gipfellagen der Alpennordseite gab es auch Werte zwischen 2,2 und 2,4 °C über der Norm. In den Bergen der Alpensüdseite bewegte sich der September hingegen ganz lokal nur um 1 °C über der Norm. Im landesweiten Mittel stieg die Septembertemperatur 1,9 °C über die Norm 1981−2010. Der September brachte verbreitet Niederschlagssummen zwischen 40 und 60 % der Norm 1981‒2010. Lokal lagen die Werte unter 30 % der Norm, so zum Beispiel am Bodensee oder in der Region Zürich. In Güttingen war es mit nur gerade 17,7 mm der niederschlagsärmste September seit Messbeginn 1959. Der Messstandort Zürich- Fluntern verzeichnete mit 26,4 mm einen der zehn niederschlagsärmsten September seit Messbeginn 1864. Im Wallis gab es hingegen regional 100 bis knapp 150 %, im Südtessin 100 bis 130 % der Norm 1981‒2010.
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 5 Die Sonnenscheindauer erreichte im September im Mittelland und in der Nordwestschweiz 135 bis 145 % der Norm 1981‒2010. Gebietsweise wurde einer der sonnigsten September der letzten 60 Jahre registriert. In der Westschweiz, im Wallis und auf der Alpensüdseite gab es meist Werte zwischen 100 bis 120 % der Norm. In den übrigen Gebieten der Schweiz bewegte sich Sonnenscheindauer zwischen 120 und 135 % der Norm 1981‒2010. Monatswerte an ausgewählten MeteoSchweiz-Messstationen im Vergleich zur Norm 1981‒2010. Norm Langjähriger Durchschnitt 1981‒2010 Abw. Abweichung der Temperatur zur Norm % Prozent im Verhältnis zu Norm (Norm = 100%
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 6 Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer im September 2021 Messwerte absolut Abweichungen zur Norm Monatsmitteltemperaturen (°C) Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm Monatliche Niederschlagssumme (mm) Monatliche Niederschlagssumme in % der Norm % der maximal möglichen monatlichen Monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm Sonnenscheindauer Räumliche Verteilung von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer im Berichtsmonat. Dargestellt sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 (rechts).
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 7 Witterungsverlauf im September 2021 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Bern-Zollikofen und Zürich-Fluntern. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen () und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis () gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern (). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 8 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Basel-Binningen und Engelberg. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen () und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis () gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern (). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 9 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Genève-Cointrin und Sion. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen () und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis () gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern (). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 10 Täglicher Klimaverlauf von Lufttemperatur (Mittel und Maxima/Minima), Sonnenscheindauer, Niederschlag und Wind (Böenspitzen) an den Stationen Lugano und Samedan. Die mittlere Lufttemperatur ist als Abweichung zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 dargestellt. Zusätzlichen zu den gemessenen Tageswerten sind auch Rekorde eingezeichnet (diese können je nach Parameter unterschiedliche Referenzperioden haben, vgl. Beschriftung rechts). Ein Tagesrekord ist mit einem offenen () und ein Monatsrekord mit einem gefüllten Kreis () gekennzeichnet. Fehlende Werte haben einen Stern (). Ausführliche Erläuterungen zu den Grafiken sind am Schluss des Berichts zu finden.
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 11 Erläuterung zu den Grafiken ausgewählter Messstationen Rote/blaue Säulen: Tägliche Mitteltemperaturen im Berichts- monat über/unter dem Mittelwert der Normwertperiode Obere graue Stufenkurve: Höchste Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Obere und untere schwarze gestrichelte Linie: Standardabwei- chung (= mittlere Schwankung) der Tagesmitteltemperatur in der Normwertperiode Schwarze Linie: Mittelwert der Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere graue Stufenkurve:Tiefste Tagesmitteltemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Norm: Langjähriger Durchschnitt (1981-2010) der Monats- temperatur in Grad C Graue Säulen: Tägliche Maximum- und Minimumtemperaturen (obere/untere Säulenbegrenzung) im Berichtsmonat Obere graue Stufenkurve: Höchste Maximumtemperatur der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Obere Schwarze Linie:Mittlere Maximumtemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere Schwarze Linie: Mittlere Minimumtemperaturen der betreffenden Tage in der Normwertperiode Untere graue Stufenkurve: Tiefste Minimumtemperaturen der betreffenden Tage seit Beginn der Datenreihe Gelbe Säulen: Tägliche Besonnung im Berichtsmonat Schwarze gestrichelte Linie: Maximal mögliche tägliche Sonnenscheindauer am Messstandort Summe: Aktuelle Monatssumme der Sonnenscheindauer in h Norm: Langjähriger Durchschnitt (1981-2010) der Monats- summe in h Grüne Säulen: Tägliche Niederschlagssummen (7 Uhr bis 7 Uhr Folgetag) im Berichtsmonat Graue Stufenkurve: Grösste Regensumme (7 Uhr bis 7 Uhr Folgetag) an dem betreffenden Tag seit Beginn der Datenreihe Summe: Aktuelle Monatssumme des Niederschlags in mm Norm: Langjähriger Durchschnitt (1981-2010) der Monats- summe in mm Lila Säulen: Tägliche Windspitze Graue Stufenkurve: Höchste Windspitze an dem betreffenden Tag seit Beginn der Datenreihe
MeteoSchweiz Klimabulletin September 2021 12 MeteoSchweiz, 12. Oktober 2021 Das Klimabulletin darf unter Quellenangabe „MeteoSchweiz“ ohne Einschränkungen weiterverwendet werden. http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/klima/klima-der-schweiz/monats-und-jahresrueckblick.html Zitierung MeteoSchweiz 2021: Klimabulletin September 2021. Zürich. Titelbild Sonniges Wanderwetter in der Region Ibergeregg in der Innerschweiz am 23. September 2021. Foto: Denise Praloran. MeteoSchweiz MeteoSvizzera MétéoSuisse MétéoSuisse Operation Center 1 Via ai Monti 146 7bis, av. de la Paix Chemin de l’Aérologie CH-8058 Zürich-Flughafen CH-6605 Locarno Monti CH-1211 Genève 2 CH-1530 Payerne T +41 58 460 91 11 T +41 58 460 92 22 T +41 58 460 98 88 T +41 58 460 94 44 www.meteoschweiz.ch www.meteosvizzera.ch www.meteosuisse.ch www.meteosuisse.ch
Sie können auch lesen