UNSER ODENWALD VOM BEKANNTEN ZUM UNBEKANNTEN - Vortragsreihe 2019 - Stadt Michelstadt
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UNSER ODENWALD VOM BEKANNTEN ZUM UNBEKANNTEN Vortragsreihe 2019 Informationen: Kulturamt Michelstadt Telefon: 06061-74-620 E-Mail: anmeldung@michelstadt.de Wegen der begrenzten Sitzplätze wird für alle Vorträge eine vorherige Anmeldung beim Kulturamt empfohlen. Kosten: 3 Euro pro Person/Veranstaltung
„Aberglaube, Teufelswerk und Hexenprozesse im Odenwald“ Freitag, 08. Februar 2019, 19.30 Uhr Ev. Stadtkirche in Michelstadt grun d (hier Eintritt frei) l u n g auf age! erho chfr Wied roßen Na d e r g Referentin: Antje Vollmer Papst Innozenz VIII. unterzeichnete 1484 die von Henricus Institoris geschriebene apostolische Bulle “Summis desiderantes affectibus“, die dem nächsten Werk von Institoris die rechtliche Grundlage geben sollte: Malleus maleficarum 1486 – der Hexenhammer. Es war eine Legitimation der Hexen- jagd. Damit begann eine Verfolgungswelle, die in ganz Europa von 1450 bis 1750 bis zu 60.000 Todesopfer forderte. Das Gebiet des heutigen Deutschlands stellte einen unrühmlichen Schwerpunkt dar. Doch auch wenn es so scheint – die Hexenverfolgung war keine Erfindung der Kirche. Hexenprozesse waren weltliche Prozesse. Die Obrigkeit spielte eine große Rolle, aber die Hexenver- folgung wurde auch aus der Gesellschaft vorangetrieben. Hexenverfolgung war nicht überall gleich verbreitet. Wie haben sich die Hexenverfolgungen im Odenwald gespiegelt? Wo und wie wurden im Odenwald Hexen verfolgt? Der Vortrag der Historikerin Antje Vollmer wird neben den rechtlichen und historischen Voraussetzungen für die Hexenverfolgungen auch ganz konkrete Beispiele erörtern. Dabei werden tradierte Vorurteile ausgeräumt, aber auch überraschende Tatsachen enthüllt.
„Die Mümling – Ein Fluss als Wirtschaftsfaktor“ Freitag, 29. März 2019, 19.30 Uhr Historisches Rathaus Referentin: Silke Hable Es waren stets die Flusstäler, die unsere Vorfahren als erstes besiedelten, auch entlang der Mümling. Denn der Fluss war nicht nur seines Wassers wegen eine Lebensader der Region. Er war gerade in alter Zeit auch ein bedeutender Wirt- schaftsfaktor. Die Geografin (M.A.), Zoologin (M.A.) und Natur- und Landschaftsführerin Silke Halbe nimmt Sie mit auf eine spannende Spurensuche zur kulturhistorischen Geschichte dieses für den Odenwald so wichtigen Flusses.
„Der Odenwald als Speisekammer“ Freitag, 10. Mai 2019, 19.30 Uhr Historisches Rathaus Referentin: Martina Tolnai Die ausgebildete Kräuterfrau Martina Tolnai berichtet in ihrem Vortrag von Kräutern, Seelenklang und Altes Wissen. Der Odenwald ist reich an wilden Pflanzen, über deren Verwendungsmöglichkeiten die wenigsten Bescheid wissen. Frau Tolnais Ziel ist es, die Menschen auf unkomplizierte Weise der Natur wie- der nahe bringen und ihre eigene Begeisterung für alles, was da wächst, weiter zu geben. Informationen zu ihren Seminaren gibt es unter: www.ringelblume-und-co.de
„Der Ba‘al Schem von Michelstadt“ Freitag, 09. August 2019, 19.30 Uhr Stadtmuseum in der Kellerei Referent: Prof. Karl E. Grözinger Das Grab des Michelstädter Ba‘al Schem ist ein jüdischer Wallfahrtsort, zu dem Gläubige aus der ganzen Welt anreisen. Was verbirgt sich hinter einem Ba‘al Schem und was insbesondere hinter dem aus Michelstadt? Das Leben und Wirken eines jüdischen Heiligen aus dem 19. Jahrhundert. Prof. Dr. Karl E. Grözinger, ist Judaist, Semitist und Religionswissenschaftler. Nach dem Studium in Tübingen, Berlin, Heidelberg, Jerusalem und Frankfurt a.M. schloss er 1975 seine Promotion und 1980 seine Habilitation in Judaistik ab. Von 1985-1994 wirkte Karl E. Grözinger als Professor für Judaistik in Frank- furt a.M. und von 1989-1991 als Gründungs-Ordinarius für Judaistik in Lund, Schweden. An der Universität Potsdam hatte er zuletzt die Professur für Reli- gionswissenschaft und Jüdische Studien sowie die Direktion des Kollegiums Jüdische Studien von 1994-2007 inne. Seine Emeritierung fand am 28. Februar 2007 statt. Des Weiteren ist Herr Grözinger affiliated Professor der Universität Haifa, Israel, Fellow des Institut for Advanced Studies Jerusalem sowie Gastpro- fessor u. a. in Chicago und Krakau.
„Was bedeutet die Eisenbahn für den Odenwald?“ Freitag, 27. September 2019, 19.30 Uhr Stadtmuseum in der Kellerei Referent: Horst Schnur Heutzutage ist eine Bahnfahrt etwas Alltägliches. Das war aber nicht immer so: Erst seit der Industriellen Revolution sind überhaupt Zugfahrten möglich. Landrat a.D. Horst Schnur beleuchtet in seinem Vortrag die Bedeutung der Eisenbahn für den Odenwald, denn diese Erfindung machte nicht nur einen schnellen Transport von Rohstoffen, Waren und Menschen möglich, sondern verband sie Länder und Städte miteinander und schuf neue Arbeitsplätze.
„819-2019 – 1200 Jahre Grenzbeschreibung der Mark Michelstadt“ Freitag, 25. Oktober 2019, 19.30 Uhr Stadtmuseum in der Kellerei Referentin: Antje Vollmer 1200 Jahre ist es her, dass Einhard von seinem Notar Luther die Grenzen der Mark Michelstadt hat aufnehmen lassen. Das Dokument selbst ist nur in einer Abschrift erhalten im sogenannten Lorscher Codex. Die Quellenlage für diese Zeit ist leider sehr lückenhaft, dennoch wird Antje Vollmer anhand der verblie- benen Quellen den Verlauf der Grenze skizzieren. Das haben schon viele vor ihr getan. Aber wie ist Einhard überhaupt an diesen Flecken gekommen. Warum wurde Michelstadt ausgewählt und nicht irgendein anderer Ort? Gab es bereits Streubesitz der Familie in unserer Gegend? Was verrät uns diese Urkunde noch über die Zeit Einhards, aber auch über seine Person und vielleicht auch über Imma, seine Ehefrau. Gerade zu dieser Person gibt zahlreiche Legenden. Die Grenzen der Mark Michelstadt wurden lange als fest angenommen. Doch 2017 brachte Thomas Steinmetz dieses Bild ins Wanken. Seine neuen Erkenntnisse werden vorgestellt und somit wird eine alte Tatsache, nämlich der Verlauf der Grenze der Mark Michelstadt, wieder zu einem Diskussionsthema.
„Die November-Pogrome 1938 – deutschlandweit und in Michelstadt“ Donnerstag, 07. November 2019, 19.30 Uhr I.E. Lichtigfeld-Museum (Synagoge) Michelstadt Referent: Erich Becker In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. Angehörige von Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) zertrümmerten die Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten die Woh- nungen jüdischer Bürger und misshandelten ihre Bewohner. 91 Tote, 267 zer- störte Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte - das war die „offizielle“ Bilanz des Terrors. Tatsächlich starben während und unmittelbar in Folge der Ausschreitungen weit mehr als 1.300 Menschen, mit mindestens 1.400 wurden über die Hälfte aller Synagogen oder Gebetshäuser in Deutsch- land und Österreich stark beschädigt oder ganz zerstört. Auch in Michelstadt kam es zu derartigen Ausschreitungen – und nur der Tatsa- che, dass die Synagoge von Fachwerkhäusern umgeben war, ist es zu verdan- ken, dass sie nicht angezündet, sondern „nur“ innen zerstört wurde. Erich Becker versucht in seinem Vortrag eine Zusammenschau zwischen Ursa- chen und Auswirkungen – sowohl national als auch lokal (bezogen auf Michel- stadt).
„Es regt sich was im Odenwald“ Die Besiedlungsgeschichte des Odenwaldes vor den Römern Freitag, 22. November 2019, 19.30 Uhr Stadtmuseum in der Kellerei Foto: A. Thiedmann (HessenArchäologie) Referent: Thomas Becker Der Beginn der Besiedlung des Odenwaldes wird häufig mit den Römern in Verbindung gebracht. Dabei gibt es durchaus Spuren und Funde, die auf eine weit frühere Anwesenheit von Menschen in der Region hindeuten. Auf deren Grundlage wird im Vortrag ein Bild der Siedlungs- und Nutzungsgeschichte des Bereichs zwischen Main und Neckar gezeichnet und der Vergleich zu den Nachbarlandschaften gezogen. Thomas Becker M.A., Landesamt für Denkmalpflege Hessen, hessenArchäolo- gie, vermittelt Einblicke in die frühe Siedlungsgeschichte des Odenwaldes.
Alle Vorträge im Überblick: 08. Februar: „Aberglaube, Teufelswerk und Hexenprozesse im Odenwald“ 29. März: „Die Mümling – Ein Fluss als Wirtschaftsfaktor“ 10. Mai: „Der Odenwald als Speisekammer“ 09. August: „Der Ba‘al Schem von Michelstadt“ 27. September: „Was bedeutet die Eisenbahn für den Odenwald?“ 25. Oktober: „819-2019 – 1200 Jahre Grenzbeschreibung der Mark Michelstadt“ 07. November: „Die November-Pogrome 1938 – deutschlandweit und in Michelstadt“ 22. November: „Es regt sich was im Odenwald“ Die Besiedlungsgeschichte des Odenwaldes vor den Römern
WEITERE HIGHLIGHTS IN MICHELSTADT 2019 MICHELSTÄDTER MUSIKNACHT an verschiedenden Veranstaltungsorten in der Innenstadt Von besonderem Charme sind die Konzerte hochkarätiger Musiker unterschiedlichster Stile. Zu erleben sind sie beispielsweise im Schenkenkeller oder im historischen Rathaus. TERMIN: Samstag, 29.06. 18.00-24.00 Uhr ORT: Historische Altstadt, Michelstadt INFOS: www.michelstadt.de KUNSTHANDWERK IM ODENWALD Vielfältiger Kunstmarkt im historischen Stadtkern Im historischen Ambiente um das Michelstädter Rathaus prä- sentieren Odenwälder Kunsthandwerker und Gastaussteller ihr handwerkliches Können. Neben anregenden Gesprächen und dem lebhaften Austausch mit interessierten Gästen, geben die Künstler gerne Einblicke in ihre Arbeit und in die Entstehungs- geschichte von Rohstoff bis hin zum fertigen Werk. Darüber hinaus beraten sie auch bei individuellen Wünschen. TERMIN: Freitag, 23.08. 18-21 Uhr Eröffnungs- feier mit Live-Musik Samstag-Sonntag, 24.-25.08. 11-18 Uhr ORT: Historische Altstadt, Michelstadt INFOS: www.kunsthandwerkodenwald.de
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