Unterstützte Entscheidungsfindung - ein Schulungskonzept für ehrenamtliche Betreuer*innen
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Unterstützte Entscheidungsfindung – ein Schulungskonzept für ehrenamtliche Betreuer*innen Nina van Doornick Sozialarbeiterin M.A. Nina.vandoornick@web.de
Psycho-soziale Anforderungen ➢ Geduld und Umsichtigkeit ➢ Lebenspraktische Erfahrungen; differenzierte Kenntnisse in Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Recht ➢ Fachsprache anderer Berufsgruppen verstehen; mit allen Beteiligten kommunizieren können ➢ Eigene Arbeit strukturieren und kontrollieren, sich von anderen abgrenzen ➢ Eigene Arbeit kritisch hinterfragen und Bereitschaft die eigene Arbeit zu ändern ➢ Toleranz gegenüber abweichendem Verhalten ➢ Reflexion der eigenen Werte und Normen ➢ Einsicht, dass die rechtliche Betreuung keinen Erziehungsanspruch beinhaltet Handlungsempfehlung 8 "Es sollte auch bei ehrenamtlich geführten Betreuungen erreicht werden, dass alle Betreuer die wichtigsten rechtlichen und psychosozialen Kenntnisse, die im entsprechenden Betreuungsfall gebraucht werden, möglichst vor Beginn der Betreuung (Fremdbetreuer) oder rasch nach der Bestellung (Angehörigenbetreuer) erwerben und dass diese Kenntnisse in regelmäßigen Abständen aufgefrischt und aktualisiert werden. Zum Beispiel sollte durch regional geeignete Prozesse erreicht werden, dass zumindest regelmäßig ein Erstkontakt zu einem Betreuungsverein stattfindet; besser wäre allerdings die verpflichtende Teilnahme an einer Einführungsschulung oder sogar die dauerhafte Anbindung an einen Betreuungsverein. Dabei sollte auch erwogen werden, bestehende ehrenamtliche Betreuungen einzubeziehen oder diese zumindest flächendeckend und regelmäßig über rechtliche Änderungen und aktuelle Schulungsangebote zu informieren" (Matta et al. 2018, S. 567).
Handlungsempfehlung 34 „Für die rechtliche Betreuung sind Konzepte und Methoden zur unterstützten Entscheidungsfindung zu entwickeln. In zweiter Linie gehört hierzu auch die Entwicklung eines Selbstevaluationsinstruments, das es ermöglicht, selbst zu überprüfen, ob eine unterstützte Entscheidungsfindung erfolgte“ (Matta et al. 2018, S. 581). Handlungsempfehlung 45 „In Einführungs- und Schulungsveranstaltungen für ehrenamtliche Betreuer sollte ein besonderer Themenschwerpunkt auf Möglichkeiten der unterstützten Entscheidungsfindung liegen. Hierzu sollten Anleitungen und Praxisbeispiele entwickelt werden“ (Matta et al. 2018, S. 586).
Schulungskonzept - Inhalte Modul 1: Kommunikation (ca. 2 Std. 30 Min.) Modul 2: Haltung (ca. 2 Std.) Modul 3: Gesprächsführung (ca. 1 Std. 20 Min.) Modul 4: Selbstreflexion (ca. 1 Std.) Modul 5: psychologische und ethische Grundlagen (ca. 45 min.) Sondermodul: rechtliche Grundlagen Modul 1: Kommunikation „Gedacht heißt nicht gesagt, Gesagt heißt nicht gehört, gehört heißt nicht verstanden, verstanden heißt nicht einverstanden, einverstanden heißt nicht angewendet, angewendet heißt nicht beibehalten“ (Konrad Lorenz, 1973) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a1/ Konrad_Lorenz.JPG
Modul 1: Kommunikation Ziel: Inhalte: Sensibilisierung des Theoretischer Input zum Modell vier Seiten Kommunikationsverhaltens einer Nachricht Verstehen, wann Theoretischer Input Ich und Du Missverständnisse entstehen Botschaften Lösen von Einfache Sprache Kommunikationsproblemen Frageformen Modul 1: Kommunikation Übungen: 1. „Eine Nachricht mit 4 Ohren hören“ 2. Wie verstehe ich Ich- und Du-Botschaften? 3. Leichte Sprache 4. Paraphrasieren 5. Prozent- und Skalierungsfragen 6. Fragen nach Ausnahmen von Problemen 7. Wunderfrage
Modul 2: Haltung „Wenn wir die Menschen nur nehmen, wie sie sind, machen wir sie schlechter; wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.“ (Goethe 1795, 8. Buch 4. Kapitel; Wilhelm zitiert Natalie) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e0 /Goethe_1791.jpg Modul 2: Haltung Ziel: Inhalte: Erweiterung der Sichtweise Input zur Personenzentrierten Haltung, auf die betreute Person Lösungs- und Ressourcenorientierung Erkennen von Auswirkungen verschiedener Haltungen Methoden/ Übungen: 1. Fallbeispiel mit Perspektiven 2. Ressourcenquadrat 3. Ressourcenkarte 4. Transparenz
Modul 3: Gesprächsführung „So geht es oft mit einer Unterhaltung: Nach einer Weile vergeblicher Auseinandersetzung merkt man, dass man gar nicht von derselben Sache gesprochen hat.“ (Andre Gide, französischer Schriftsteller, 1869 - 1951) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/An dr%C3%A9_Gide.jpg Modul 3: Gesprächsführung Ziel: Inhalte: Einführung in die Grundsätze Theoretischer Input zur personenzentrierter Personenzentrierung, Lösungs- und Beratung, sowie Lösungs- Ressourcenorientierung und Ressourcenorientierung Betreuungsvereinbarung Gesprächsaufbau und Strukturierung erlernen Gesprächsanregungen erlernen
Modul 4: Selbstreflexion „Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Bewusstsein eigener Gesinnungen und Gedanken, das Erkennen seiner selbst, welches ihm die Einleitung gibt, auch fremde Gemütsarten innig zu erkennen.“ (Johann Wolfgang von Goethe) Modul 4: Selbstreflexion Ziel: Inhalte: Eigene Gedanken und Selbsttest für ehrenamtliche Handlungen im Rahmen Betreuer*innen der Betreuungsführung reflektieren können Methoden: Selbsttest für ehrenamtliche Betreuer*innen Bildkarten
Modul 5: psychologische und ethische Grundlagen „Bewusstheit ist ein viel kleinerer Teil unseres geistigen Lebens, als das wir uns bewusst sind, weil wir uns des Unbewussten nicht bewusst sein können.“ (Julian Jaynest) Modul 5: psychologische und ethische Grundlagen Ziel: Inhalt: Auseinandersetzung mit der Rolle Input zu Attributionen, erlernte als rechtlicher Betreuer Hilflosigkeit und Anerkennung Verständnis für ablaufende (Beziehungs-)prozesse im Rahmen der rechtlichen Betreuung
Sondermodul rechtliche Grundlagen Inhalt: Theoretischer Input zu den Rechtsgrundlagen und deren historische Entwicklung Gesprächsvor- und -nachbereitung Noch Fragen?
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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