Unterweisen im Betrieb - ein Leitfaden - FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN - BGW
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Impressum Unterweisen im Betrieb – ein Leitfaden Erstveröffentlichung 01/2008, Stand 09/2018 © 2008 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) Herausgegeben von Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) Hauptverwaltung Pappelallee 33/35/37 22089 Hamburg Tel.: (040) 202 07 - 0 Fax: (040) 202 07 - 24 95 www.bgw-online.de Bestellnummer BGW 04-07-004 Fachliche Beratung Matthias Wilhelm, BGW-Produktentwicklung Nicole Kay, BGW-Produktentwicklung Carolin Pflügner, BGW-Prävention Redaktion Linda Tappe, BGW-Kommunikation Fotos/Symbole Werner Bartsch (S. 19, 22); fotolia/contrastwerkstatt (Titel, S. 26); fotlia/electriceye (S. 8); fotolia/goodluz (S. 6); fotolia/kasto (S. 17); fotolia/mpfphotograpy (S. 26); fotolia/Andrey Popov (S. 18); fotolia/vege (S. 15); fotolia/Zerbor (S. 12); Eva Haeberle (S. 18, 21); iStock/beaucroft (S. 24); iStock/mediaphotos (S. 16); Kröger/Gross (S. 29) Gestaltung und Satz Konturenreich, Matthias Hugo Druck Eggers Druckerei & Verlag GmbH, Heiligenhafen 4 Impressum
Inhalt 1 Unterweisung – Verpflichtung und Chance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2 Unterweisung – was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3 Verantwortung und Anlässe – warum? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.1 Gesetzliche Verpflichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 3.2 Wer darf unterweisen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3.3 Überzeugend motivieren und unterweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3.4 Anlässe für Unterweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 4 Themen erkennen und auswählen – was? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 5 Planung und Vorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 5.1 Ziele formulieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 5.2 Zielgruppe – wen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 5.3 Methoden – wie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 5.4 Medien – womit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 5.5 Organisation – wann, wo und wie lange? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 6 Dokumentation und Nachbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 7 Erfolgskontrolle – war die Unterweisung erfolgreich? . . . . . . . . . . . . . . . . 26 8 Unterweisung zusammengefasst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 9 Angebote der BGW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 10 Gesetzliche Regelungen und Vorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Kontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Inhalt 5
1 Unterweisung – Verpflichtung und Chance Ganzheitlicher Arbeitsschutz umfasst ein Mit dieser Broschüre möchten wir Sie, als vielfältiges Spektrum an Maßnahmen. Dazu Unternehmensleitung, dabei unterstützen, gehören der Schutz vor berufsbedingten eine erfolgreiche Unterweisung durchzufüh- Gefahren, die stetige Verbesserung der ren. Denn nur wenn Sie wirklich vom Nutzen Arbeitsbedingungen, die Optimierung der präventiver Verhaltensweisen überzeugt Arbeitsorganisation sowie die Förderung sind, können Sie auch andere überzeugen. der Gesundheit. Bei der Realisierung des Und dies hat viele Vorteile für Sie: Eine Arbeitsschutzes sind sowohl Sie als Unter- erfolgreiche Unterweisung erlaubt einen nehmensleitung als auch Ihre Mitarbeiterin- effektiven Einsatz der Ressourcen Ihrer Mit- nen und Mitarbeiter gefragt. Voraussetzung arbeitenden, sichert Arbeitsabläufe und für einen erfolgreichen Arbeitsschutz ist, vermeidet so Arbeitsunfälle und krankheits- dass alle Beteiligten mögliche Gefährdun- bedingte Kosten für den Betrieb. Somit ist gen kennen und Schutzmaßnahmen anwen- eine Unterweisung viel mehr als nur eine den. Das erreichen Sie mit Unterweisungen. gesetzliche Verpflichtung – sondern eine Chance für Sie und Ihre Beschäftigten. Unser Tipp! Ergänzend zu dieser Broschüre finden Sie auf dem BGW-Lernportal ein umfang- reiches, interaktives Lernmodul. Dort wird anhand eines konkreten Beispiels das Thema „Unterweisung“ vorgestellt – mit praktischen Tipps und Hinweisen für Ihre Unterweisung. www.bgw-lernportal.de 6 1 Unterweisung – Verpflichtung und Chance
2 Unterweisung – was ist das? In einer Unterweisung zeigen Sie Ihren Mit- Dabei orientiert sich erfolgreiches Unterwei- arbeiterinnen und Mitarbeitern den Weg, sen an folgenden Fragen: wie sie sich bei der Arbeit sicherheitsbe- wusst und gesundheitsgerecht verhalten. Warum unterweisen? Sie klären über mögliche Gefährdungen und passende Schutzmaßnahmen auf, geben Anlass, Pflichten, Nutzen der Unterweisung Raum zum Ausprobieren und Trainieren und sorgen dafür, dass Kenntnisse und Fähig keiten gelernt, aufgefrischt oder gefestigt Wer darf unterweisen? werden. Durchführende Person(en) der Unterweisung Das Ziel einer Unterweisung ist, dass die Unterwiesenen am Ende wissen, wie sie sich richtig verhalten, dass sie sich richtig ver Was unterweisen? halten können und auch richtig verhalten wollen, um ihren Arbeitsalltag gesund und Themen und Ziele der Unterweisung sicher zu gestalten. Wen unterweisen? Unterweisen ist: Zielgruppe der Unterweisung informieren Wie und womit unterweisen? trainieren Methoden und Medien fördern Wann, wo und wie lange soll die Unterweisung sein? motivieren Termin, Ort, Dauer überzeugen War die Unterweisung erfolgreich? sich austauschen Umgesetzte Maßnahmen verstärken und optimieren anweisen Anhand dieser Fragen möchten wir Ihnen in dieser Broschüre das Thema Unterweisung näherbringen. Mit praktischen Tipps und Vorbilder schaffen Hilfestellungen, die Sie bei Ihrer nächsten Unterweisung einfach anwenden können. 2 Unterweisung – was ist das? 7
3 Verantwortung und Anlässe – warum? Unterweisen ist mehr als „belehren”; es ist schützen. Dabei tragen Sie die Verantwor- BGW-Check nicht eine einzelne, für sich stehende Maß- tung für alle betrieblichen Prozesse – somit Weitere Informationen nahme. Unterweisen in Sachen Arbeits- auch für die Unterweisung. So regelt es unter zur Gefährdungs schutz ist ein Aspekt der Führungskultur anderem das Arbeitsschutzgesetz in § 12 beurteilung finden Sie in der Reihe und nicht zuletzt auch gesetzliche Verpflich- Absatz 1 – es ist also Ihre gesetzliche Pflicht. BGW-Check – indivi- tung. Dabei ist sie zugleich eine ganz nor- Doch können Sie aus dieser gesetzlichen duell für Ihre Branche. male betriebliche Fortbildung mit dem Ziel, Pflicht einen echten Nutzen ziehen, indem Einfach auf Arbeitsabläufe und Arbeitsergebnisse posi- Sie Ihre Beschäftigten gezielt informieren www.bgw-online.de/ medien herunterladen tiv zu beeinflussen. In diesem Sinne hat und motivieren. Die wiederum können oder bestellen. Unterweisen viele Aspekte. dadurch Risiken besser einschätzen und somit vermeiden. In Unterweisungen kön- nen auch Arbeitsabläufe thematisiert wer- 3.1 Gesetzliche Verpflichtung den, um dann gemeinsam eine Lösung zur Optimierung zu erarbeiten. Ihre Fürsorgepflicht als Unternehmenslei- tung schließt ein, dass Sie die Mitarbeiten- Mit der Gefährdungsbeurteilung ermitteln den im Rahmen von Unterweisungen über Sie Gefährdungen in Ihrem Betrieb und potenzielle Gefährdungen aufklären und sie legen entsprechende Schutzmaßnahmen vor Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und fest. Die Gefährdungsbeurteilung ist somit arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren wichtige Grundlage für Ihre Unterweisung. Arbeitsschutzgesetz (§ 12 Unterweisung) Unfallverhütungsvorschrift Mutterschutzgesetz DGUV Vorschrift 1 (§ 14 Dokumentation und Information „Grundsätze der Prävention“ durch den Arbeitgeber) (§ 4 Unterweisung der Versicherten) Gefahrstoffverordnung Jugendarbeitsschutzgesetz (§ 14 Unterrichtung und Unterweisung (§ 29 Unterweisung über Gefahren) der Beschäftigten) Betriebssicherheitsverordnung Biostoffverordnung (§ 12 Unterweisung und besondere (§ 12 Unterrichtung der Beschäftigten), Gesetze und Beauftragung von Beschäftigten) neu: § 14 Betriebsanweisung und Vorschriften (Auszug), Unterweisung von Beschäftigten die eine Unterweisung fordern (siehe Kapitel 10) 8 3 Verantwortung und Anlässe – warum?
3.2 Wer darf unterweisen? 3.3 Überzeugend motivieren und unterweisen In kleineren Betrieben ist es meist die Unter- nehmensleitung selbst, die Unterweisun- Doch Unterweisung ist mehr als fachliches gen durchführt. Doch können Sie auch die Wissen: Sehen Sie Unterweisungen auch als Aufgaben einer Unterweisung an eine fach- Aspekt Ihrer Führungs- beziehungsweise kundige und zuverlässige Person delegie- Unternehmenskultur. Je mehr Aufmerksam- ren. Diese muss die Arbeitsbereiche und den keit Sie als Unternehmerin und Unternehmer betrieblichen Alltag mit den möglichen den angesprochenen Themen schenken, Gefährdungen sehr gut kennen und über die umso mehr wird deren Bedeutung auch den notwendigen Weisungsrechte verfügen. Beschäftigten bewusst. Und agieren Sie als Vorbild: Wenn Sie das gewünschte Verhalten Binden Sie zum Beispiel Ihre Fachkraft für selbst vorleben, bleiben Sie glaubwürdig. Arbeitssicherheit, den Betriebsarzt oder die Das wirkt motivierend. Betriebsärztin, die Hygienefachkraft oder andere Fachleute ein, um sich qualifizierte Fragen Sie sich einmal selbst: Warum soll Unterstützung zu sichern. ich unterweisen? Wenn Ihre Antwort lautet: „Ich will nicht, ich muss!“, wird diese Hal- Nutzen Sie darüber hinaus auch das Fach tung wahrscheinlich Ihre Mitarbeitenden wissen Ihrer Beschäftigten. Sie sind am nächs- entsprechend einstimmen. So wirken Sie ten am Geschehen und können wertvolle weder überzeugend noch motivierend oder Hinweise geben, was in der Unterweisung begeisternd. thematisiert werden sollte. Wenn Sie nicht selbst überzeugt sind von den Zielen eines wirksamen Arbeits- und Gemeinsam unterweisen – Gesundheitsschutzes, werden Sie diese fachliche Unterstützung und auch nicht überzeugend und effektiv den Beratung Beschäftigten „verkaufen“ können. • Fachkraft für Arbeitssicherheit • Betriebsarzt oder Betriebsärztin Typisches Beispiel ist das Thema „geeignete • Interne Fachleute wie Hygienefach- Arbeitsschuhe“: Wer nach der Unterweisung kräfte oder Brandschutz- und Sicher- mit der Unterschrift der Teilnehmenden heitsbeauftragte zufrieden ist, macht sich letztlich unglaub- • Externe Fachkräfte aus verschiedenen würdig. Wenn die Unterweisung zum Ziel Bereichen wie Feuerwehr, Rücken- hat, dass geeignete Schuhe getragen wer- schule, Physiotherapie den, muss eine verantwortliche Führungs- • Auch die Unterstützung eines Geräte- kraft dieses Unterweisungsziel auch über- herstellers oder Lieferanten, zum prüfen und durchsetzen – so wie sie es beim Beispiel für Medizinprodukte, kann Thema „Pünktlichkeit“ sicher täte. hilfreich sein Wenn Sie als Führungskraft das Sicher- heitsbewusstsein des Kollegiums stärken Wie auch immer Sie die Unter weisung möchten: gestalten, die letzte Verantwortung für die Umsetzung tragen Sie als Unternehmens- • Verstehen Sie Unterweisung als ein leitung. Baustein des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes 3 Verantwortung und Anlässe – warum? 9
Nutzen und Vorteile • Wahrscheinlich- • Risiken besser keit von Unfällen • Gezielt einschätzen und Erkrankun- informieren und und vermeiden gen sinkt motivieren • Arbeit sicher • Weniger • Arbeitsabläufe und störungsfrei Ausf allzeiten gemeinsam gestalten optimieren • Beschäftigte • Belastungen sind produktiver minimieren und zufriedener • Verstehen Sie die Unterweisung als Situationsabhängige Unterweisung gewinnbringendes und qualitätssichern- Es gibt vielfältige Situationen, die Anlass für des Element in den Arbeitsabläufen eine situationsabhängige Unterweisung • Motivieren und gewinnen Sie Ihre sein können. Besondere Anlässe, die zu Beschäftigten für diese Sichtweise solchen Unterweisungen führen können, sind beispielsweise: 3.4 Anlässe für Unterweisungen Neue Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung Grundsätzlich unterscheidet sich eine Unter- Mit der Gefährdungsbeurteilung ermitteln weisung nicht von anderen Fortbildungen und beurteilen Sie die Gefährdungen am oder Schulungen im Unternehmen. Arbeitsplatz, legen geeignete Arbeits- schutzmaßnahmen fest und überprüfen Es ist sogar sinnvoll, den Arbeitsschutz wenn deren Wirksamkeit. Die Ergebnisse der möglich als Aspekt auch in andere Schu Gefährdungsbeurteilung sind in geeigneter lungen zu integrieren, zum Beispiel bei der Form zu unterweisen. Einweisung in neue Arbeitsverfahren und -abläufe. Selten vorkommende oder außergewöhnliche Arbeiten Erstunterweisung Diese Arbeiten können außergewöhnliche Eine erstmalige Unterweisung führen Sie Gefahren mit sich bringen. Weisen Sie Ihre Immer wenn dann durch, Mitarbeitenden vorab im Rahmen einer etwas „neu“ ist, ist Unterweisung darauf hin, um die Risiken das ein Anlass für eine erstmalige • wenn Sie neue Mitarbeiterinnen und Mit- zu minimieren. Unterweisung! arbeiter einstellen oder sich die Arbeits- aufgabe verändert, zum Beispiel bei Aktuelle Informationen zu einem Arbeitsplatzwechsel gesundheitsförderlichem Verhalten • wenn Sie neue Geräte oder Arbeitsmittel Informationen der Fachkraft für Arbeits angeschafft haben, deren Bedienung sicherheit, der Betriebsärztin oder des erlernt werden muss Betriebsarztes, sowie Hinweise aus den • wenn Sie neue Regelungen, Standards Medien oder Informationen der BGW können oder neue Arbeitsabläufe einführen Anlässe für eine Unterweisung sein. 10 3 Verantwortung und Anlässe – warum?
Beobachtungen Hinweise aus Gesprächen mit Wenn Sie Störungen in den Arbeitsabläu- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fen oder unerwünschtes Verhalten beob- Viele Hinweise zu sinnvollen und/oder not- achten, zögern Sie nicht, dies in einer wendigen Veränderungen erhalten Sie von Unterweisung zu thematisieren. Meistens Ihren Beschäftigten, denn sie kennen die steckt keine böse Absicht dahinter, son- möglichen Gefährdungen des Arbeitsplat- dern es haben sich Fehler in den Routinen zes oft am besten. Nutzen Sie diesen Erfah- eingeschlichen. rungsschatz und bauen Sie ihn systematisch in die Unterweisung mit ein. Änderungen rechtlicher Rahmenbedingungen Unfall oder Beinaheunfall Einträge in das Verband- Bei Änderungen von Gesetzen, Verordnun- (Einträge im Verbandbuch) buch können Auslöser für gen und Vorschriften, die Auswirkungen auf Mögliche oder tatsächliche Ursachen für eine Unterweisung sein. die Arbeit in Ihrem Unternehmen haben, Verletzungen und Unfälle sowie daraus müssen Sie Ihre Mitarbeitenden in geeigne- abgeleitete Maßnahmen zur künftigen Ver- ter Form darüber informieren. meidung können Ausgangspunkt einer Unterweisung sein. Arbeitsbedingte Erkrankungen oder gesundheitliche Beschwerden Regelmäßige Unterweisung Wenn die Ursachen für eine Erkrankung mit als Auffrischung der Arbeit zusammenhängen, ist zu prü- Weil Gelerntes manchmal vergessen wird fen, wie Abhilfe geschaffen und weiteren und/oder sich im Alltag kleine Fehler ein- Erkrankungen vorgebeugt werden kann. schleichen können, ist es erforderlich, Unterweisungen in angemessenen Zeit Veränderte Arbeitsabläufe, der Einsatz von abständen zu wiederholen. Mehrere kleine Hilfsmitteln und geeignete Schutzmaß Unter weisungen nahmen können Schritte sein, die bei einer Vorgeschrieben ist eine Unterweisung min- über das Jahr verteilt Unterweisung thematisiert werden. destens einmal jährlich, bei Jugendlichen können sinnvoller sein mindestens alle sechs Monate. als eine, besonders umfangreiche Unterweisung. Auslöser oder Anlässe für eine Unterweisung Unterweisung Auslöser/Anlass Erstunterweisung • Einstellung oder Versetzung von Mitarbeitenden • Veränderungen im Aufgabenbereich • Veränderungen in den Arbeitsabläufen Situationsabhängige Unterweisung • Ergebnisse von Betriebsbesichtigungen aus besonderem Anlass • Unfälle, Beinaheunfälle sowie Schadensereignisse • Festgestelltes sicherheits- und gesundheits widriges Verhalten Regelmäßige Unterweisung • Anstehende Wiederholung (mindestens jährlich, als Auffrischung bei Jugendlichen halbjährlich) 3 Verantwortung und Anlässe – warum? 11
4 Themen erkennen und auswählen – was? Wenn Sie als Unternehmensleitung ein Hier haben wir für Sie einige typische Themen offenes Ohr für Ihre Beschäftigten haben samt Unterthemen aufgeführt: und mit Interesse die Vorgänge in Ihrem Unternehmen beobachten, erhalten Sie Verhalten bei Unfällen und Notfällen eine Vielzahl von Anregungen für Unter- • Lebensrettende Sofortmaßnahmen weisungsthemen. • Erste-Hilfe-Material • Ersthelfer Als Unternehmerinnen und Unternehmer • Unfallmeldung entscheiden letztlich Sie, welche Themen • Dokumentation für Sie und Ihre Mitarbeitenden wichtig sind, welche Themen in Ihrem Unterneh- Gesundheit men Relevanz haben und wie Sie diese bei der Arbeit passend für Ihr Unternehmen und Ihre • Ergonomisches Arbeitsabläufe aufgreifen, strukturieren Arbeiten und gewichten. • Pausenverhalten/Ernährung • Ausgleichssport/Entspannungsübungen In der Praxis gibt es eine Reihe von Themen, • Work-Life-Balance die häufig genannt werden. Dabei lassen • Führungskultur sich für jedes Thema Unterthemen finden, die je einen Aspekt behandeln. Da die Schutz vor Infektionen Aufnahmekapazität von uns Menschen • Sicheres und hygienisches Arbeiten Grenzen hat, ist es sinnvoller, bei einer • Arbeitsmedizinische Vorsorge/ Wie die Haut richtig Unterweisung ein einzelnes oder wenige Impfberatung geschützt und gepflegt wird, steht im Unterthemen sicher zu unterweisen als eine • Reinigungs- und Desinfektionsplan Hautschutzplan. Vielzahl von Themen. Hautschutz • Hautreinigung • Hautschutz und -pflege • Schutzhandschuhe • Arbeitsmedizinische Vorsorge • Hautschutz- und Händehygieneplan Persönliche Schutzausrüstung • Schutzkleidung • Schutzhandschuhe • Sicherheitsschuhe Umgang mit Arbeitsmitteln, Geräten und Anlagen • Eigene Arbeitsmittel/ betriebseigene Arbeitsmittel 12 4 Themen erkennen und auswählen – was?
• Arbeitsgeräte (Handhabung • Umgang mit Kundinnen und Kunden und Aufbewahrung) bzw. Patientinnen und Patienten • Elektrische Anlagen • Betriebsanweisung Umgang mit gefährlichen Stoffen • (Gegebenenfalls) Medizinprodukte • Reinigungs- und Desinfektionsmittel • Arbeitsstoffe/Gefahrstoffe Arbeitswege • Kosmetische Produkte • Nutzung von Kraftfahrzeugen • Arzneimittel • Nutzung von Fahrrädern • Radioaktive Substanzen • Personenbeförderung • Betriebsanweisung • Ladungssicherung Bitte beachten Sie, diese Aufzählung ist Arbeitsorganisation nicht verbindlich. Selbstverständlich gibt es • Arbeitsschutzorganisation für unterschiedlichen Branchen und Betriebe (Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeits ergänzende Themen oder es sind nicht alle sicherheit, Ersthelfer) Themen relevant. Ein Blick in Ihre Gefähr- • Arbeitsplatzvor- und -nachbereitung dungsbeurteilung kann hier sehr hilfreich • Arbeitsabläufe sein – dort finden Sie die Themen, die für • Arbeitszeiten/Schichten/Pausen Ihren Betrieb wichtig sind. • Qualitätssicherung Unser Tipp! Für alle hier aufgeführten Themen haben wir für Sie in Kapitel 9 eine Material sammlung zusammengestellt. Dort ist eine Vielzahl von der BGW bereitgestellter Medien aufgelistet. Diese reichen von DGUV Regeln über Broschüren bis hin zu anschaulichen Aushängen und Plakaten. Diese Medien können Sie in der gewünschten Stückzahl bei der BGW bestellen. Einfach unter: www.bgw-online.de/medien 4 Themen erkennen und auswählen – was? 13
5 Planung und Vorbereitung Gute – überzeugende und nachhaltige – • Was genau wollen Sie mit Ihrer Unterwei- Sie finden das Unterweisungen zu konzipieren, bedeutet sung erreichen? BGW-Lernportal ein wenig Aufwand. Doch eine durchdachte • Steht eine allgemeine Sensibilisierung im unter www.bgw- Vorbereitung zahlt sich aus! Die folgenden Vordergrund? (oder) lernportal.de Punkte geben Ihnen eine konkrete Hilfestel- • Sollen einzelne Themen vertieft betrachtet lung bei der Organisation Ihrer Unterwei- werden? sung. Auf dem BGW-Lernportal finden Sie • Werden neue Erkenntnisse vorgestellt? zudem eine Planungshilfe, in der Sie Ihre (oder) individuelle Planung einfach in ein Word- • Ist das Wesentliche bereits bekannt? Dokument eintragen können. So haben Sie • Geht es darum, Fähigkeiten zu trainieren alles im Blick! oder zu festigen? (oder) • Steht die Motivierung zu einer besseren Umsetzung im Vordergrund? 5.1 Ziele formulieren Die drei Ebenen der Ziele Wenn Sie das Thema festgelegt haben, über- Wie schon in Kapitel 2 erwähnt, ist das Ziel legen Sie sich bitte: einer Unterweisung, dass die Unterwiese- nen am Ende wissen, wie sie sich richtig ver- halten, dass sie sich richtig verhalten kön- Lernziele und deren Vermittlung nen und auch richtig verhalten wollen, um ihren Arbeitsalltag gesund und sicher zu gestalten. Die Unterweisung ist insofern eine Methode zur Vermittlung von Wissen Können • Wissen – Kenntnisse und Verständnis • Können – Fertigkeiten und Arbeitsweisen • Wollen – Motivation und Sensibilisierung Wollen Für jede dieser drei Ebenen sollten Sie einen Weg der Vermittlung planen. Sie wollen ja Kognitiv Psychomotorisch Informationen, Körperliche nicht nur Theorie lehren, sondern auch Daten, Fakten Fähigkeiten trainieren Fähigkeiten und die praktische Anwendung Emotional/ anregen. Wenn Sie Ihre Ziele klar formuliert Flipchart, affektiv haben, wird es Ihnen entsprechend leicht- Film, Plakat, Motivationen Übungen, fallen, die konkreten Inhalte auszuwählen. Buch, Broschüre, Gruppenarbeit Gespräch, Vortrag Übungen, Gruppen arbeit, Training, Sie können die Lernziele mit Ihren Beschäf- Diskussion, tigten auch absprechen. Dadurch binden Sie Gespräch, Lob, Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv Rahmenbedingungen in die Unterweisung mit ein. Das steigert die Motivation und Akzeptanz. 14 5 Planung und Vorbereitung
5.2 Zielgruppe – wen? Nehmen Sie bei der Vorbereitung einer Themen können das alle Beschäftigten sein, Unterweisung auch Zielgruppe, also die in den meisten Fällen lassen sich jedoch Teilnehmenden, in den Blick: Wen wollen Sie entsprechend der Tätigkeit kleinere Unter- unterweisen? weisungsgruppen bilden. Oftmals bringen die Teilnehmer und Teil nehmerinnen ein sehr unterschiedliches Vorwissen mit. Nutzen sie die unterschied • Betrifft das Thema lichen Kenntnisstände in der Unterweisung alle? Oder nur einen und geben Sie Gelegenheit, dass alle von bestimmten dem Erfahrungsreichtum der anderen profi- Personenkreis? tieren können. • Welches Vorwissen, welche Erfahrungen Emotionen spielen eine große Rolle im Lern- bringen die Teilnehmerinnen und Teilneh- prozess. Sie haben Einfluss auf die Auf mer mit? merksamkeit und die Wahrnehmung. Eine positive Stimmung kann das Lernen fördern, • Mit welcher Motivation kommen die Teil- aber ebenso können ablehnende Einstellun- nehmenden? gen und Vorannahmen den Prozess be- oder verhindern. Beachten Sie deshalb • Mit welcher Stimmung können Sie rech- immer die Bedürfnisse, mögliche Vorurteile nen? Gibt es Vorbehalte, Vorurteile, oder Ängste Ihrer Zielgruppe. Und wenn Sie Widerstände? Widerstände spüren, gehen Sie diesen auf den Grund: Versuchen Sie gemeinsam die Unterweisen Sie immer nur diejenigen, die wahren Gründe zu identifizieren und Lösun- es wirklich betrifft. Bei übergreifenden gen herbeizuführen. Überlegen Sie, wen das Thema der Unterweisung betrifft – meist sind kleine Unterweisungs gruppen sinnvoll. 5 Planung und Vorbereitung 15
Exkurs: Motivation der Zielgruppe Eine starke Motivation ist eng mit einer Beispiel 20 Minuten Handschuhe tragen Aussicht auf eine Belohnung oder einen im Wechsel mit einer anderen Tätigkeit. persönlichen Vorteil verbunden. Wenn Sie also jemanden zu etwas bewegen wollen, Erfolge überprüfen und honorieren betrachten Sie die Angelegenheit aus der Achten Sie bei der Erfolgskontrolle nicht jeweiligen Perspektive: Welchen Vorteil ausschließlich auf augenfällige Nachläs- sehen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbei- sigkeiten und betrachten Sie die routi- ter, wenn sie ihr Verhalten entsprechend nierte Einhaltung Ihrer Sicherheitsregeln Ihrer Unterweisung ändern? nicht als selbstverständlich. Ein Lob zur richtigen Zeit stärkt die Motivation Ihrer Belohnung und Anerkennung Mitarbeitenden und dabei Ihre Glaub Wo sicherheits- und gesundheitsbewuss- würdigkeit. tes Verhalten als Fachkompetenz aner- kannt wird, kann diese Anerkennung moti- Vorbildlich vorangehen vierende Belohnung sein. Wenn optimierte Wenn Sie glaubwürdig sein wollen, müssen Arbeitsabläufe gleichzeitig weniger körper- Sie vom Sinn und Nutzen Ihrer Anweisun- liche Belastungen und Stress oder weniger gen überzeugt sein, sie begründen und Überstunden bewirken, hat die betroffene erklären können. Person einen persönlichen Vorteil –, ein starkes Motiv. Sie sollten sich unbedingt selbst an die Regeln aus Ihren Unterweisungen halten, Eventuell honorieren Sie es mit einer pas- um keinen Zweifel an deren Bedeutung und senden Fortbildung, wenn Beschäftigte Verbindlichkeit aufkommen zu lassen. neue Arbeitsweisen oder Verhaltensregeln gut annehmen – ein doppelter Nutzen. Umsicht bei der Freihaltung der Fluchtwege zahlt sich allenfalls im hoffentlich nie ein- tretenden Notfall aus – Anerkennung dage- gen gleich im Alltag. Andererseits kann auch die Vermeidung von Sanktionen zum Handeln bewegen. Widerstände erkennen In vielen Fällen haben scheinbar nachläs- sige Verhaltensweisen gute Gründe. Diese gilt es herauszufinden, um alternative Lösungen zu finden. Oftmals hilft es, ein- fach nachzufragen. Wer trägt beispielsweise gern Hand- schuhe, in denen die Hände irgendwann nur noch schwitzen? „Dann lieber gar nicht ...“. Die Entscheidung für eine Anerkennung ist mehr als ein gelegentliches andere Arbeitsaufteilung kann helfen, Schulterklopfen. Richtige Wertschätzung solche Widerstände zu überwinden. Zum wirkt motivierend! 16 5 Planung und Vorbereitung
5.3 Methoden – wie? Die Wirksamkeit Ihrer Unterweisung hängt Sicherlich kennen Sie viele Methoden, „Erzähle mir und ich wesentlich davon ab, welche Methoden aber vielleicht haben Sie Einiges noch vergesse. und Medien Sie zur Unterstützung der nicht ausprobiert? Berücksichtigen bei Zeige mir und ich erinnere mich. Inhalte einsetzen. Doch wie geben Sie Ihrer Ihrer Auswahl bitte die Möglichkeiten vor Lass es mich tun und Unterweisung den richtigen Pep? Wie erzeu- Ort, nicht alles ist überall realisierbar. ich verstehe.“ gen Sie einen Spannungsbogen? Unter wel- Nach Konfuzius, chen Umständen machen die Teilnehmen- Wir stellen Ihnen hier einige gängige Metho- 553 – 473 v. Chr. den Ihrer Unterweisung aktiv mit? den vor, erläutern Vorzüge und Nachteile und geben praktische Tipps zur Umsetzung. Vortrag Vorteile Nachteile • Mit einem Vortrag können sehr schnell • Bei einem Vortrag besteht die Gefahr, mehrere Personen über Themen infor- dass die Zuhörenden mit ihrem (Vor-) miert werden. Wissen und ihrer Meinung nicht einbe- • Diese Methode ist flexibel für ver zogen werden. schiedene Gruppengrößen geeignet. • Während des Vortrags lässt sich • Vortragskonzepte und Materialien schwer einschätzen, ob die Botschaften können gut vorbereitet und wiederver- beim Publikum ankommen und die wendet werden. Aussagen in der gewünschten Art ver- • Ein guter, praxisnaher Vortrag kann standen werden. mitreißen und motivieren. Praxistipps • Ein Vortrag kann sehr gut als Einstieg genutzt werden, um einen Impuls für die Unterweisung zu geben oder einen Informationsteil zu ergänzen. • Zu Beginn sollten Ziel und Inhalt des Vortrags benannt werden. • Eine klare Gliederung des Vortrags ist hilfreich. • Der Vortrag sollte angemessen kurz sein und sich auf das Wesentliche beschränken. • Gut ist, wichtige Aspekte zu visualisieren, damit sich die Zuhörenden besser erinnern können. • Am Ende sollte eine kurze Zusammenfassung wichtiger Kernaussagen erfolgen. 5 Planung und Vorbereitung 17
Gruppen-/Partnerarbeit Vorteile Nachteile • Die Mitarbeitenden werden selbst aktiv • Das Ergebnis der Gruppen-/Partnerarbeit und erarbeiten sich ein Thema. ist nicht vorhersagbar und muss gege • Die Identifikation der Teilnehmerinnen benenfalls korrigiert werden. und Teilnehmer mit dem Erarbeiteten ist • Die Durchführung kostet Zeit, da im hoch. Anschluss an die Erarbeitung auch eine • Der Transfer der Inhalte in die Praxis fällt Präsentation der Arbeitsergebnisse leichter. erfolgen sollte. • In Gruppen- und Partnerarbeiten werden die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt. Dies stellt eine Form von Wertschätzung dar und kann positive Auswirkungen auf Motivation und Umsetzung haben. Praxistipps • Eine gute Vorbereitung ist sehr wichtig, sowohl in der Auswahl der Themen, die zu bearbeiten sind, als auch in der Zusammenstellung der Gruppen. Praktische Übung Vorteile Nachteile Der Umgang mit • Die gewünschten Verhaltensweisen • Die Durchführung praktischer Übungen neuen Geräten oder das Trainieren neuer oder Arbeitsverfahren werden direkt braucht Zeit. Arbeitsverfahren trainiert. • Praktische Übungen eignen sich nur für können zum Beispiel • Ein direktes Feedback ist möglich. Themen, die auch tatsächlich praktisch sehr gut praktisch • Das eigene Handeln ermöglicht einen geübt werden können. geübt werden. hohen Lernerfolg und eine hohe Wahrscheinlichkeit der Umsetzung in die Praxis. • Bei geschickter Gruppenzusammenset- zung können alle voneinander lernen. Praxistipps • Es ist sehr wichtig, beim Üben auf die richtige Ausführung zu achten, denn falsch eingeprägte Verhaltensmuster sind schwer wieder verlernbar. • Praktische Übungen sollten gut vorbereitet werden. • Es bietet sich an, die korrekte Ausführung zunächst zu erklären und vorzumachen, sie dann nachmachen zu lassen und wenn nötig zu korrigieren. Im Anschluss sollte Zeit für weitere Übungsdurchgänge eingeplant werden. 18 5 Planung und Vorbereitung
Diskussion Vorteile Nachteile • In einer Diskussion werden die Teil • Bei der Diskussion besteht die Gefahr, nehmenden aktiviert und können sich dass sie sich in eine Richtung entwi- einbringen. ckelt, die nicht erwünscht ist, und dass • Der Erfahrungsschatz der Mitarbeitenden man sich in Details verliert. wird genutzt. • Meinungen und Einstellungen werden sichtbar und können thematisiert werden. • Eine Diskussion eignet sich, um Vor- und Nachteile eines Themas zu erörtern. • Im Idealfall kann (auch bei strittigen Themen) ein Konsens gefunden und die Zustimmung der Mitarbeitenden erreicht werden. Das hat einen positiven Einfluss auf die weitere Motivation. • Der Transfer des Besprochenen in die Praxis fällt leichter. Praxistipps • Eine gute Vorbereitung ist sehr wichtig. • Eine Diskussion sollte vorstrukturiert sein, zum Beispiel durch Leitfragen. • Klare Kommunikationsregeln sollten zu Beginn verbindlich vereinbart werden, dazu gehören: zuhören und aussprechen lassen, wertschätzender, nicht verletzender Umgang, Ich-Botschaften statt Du-Botschaften. • Die Ergebnisse der Diskussion sollten in schriftlicher Form den Beschäftigten zur Verfügung gestellt werden. Es empfiehlt sich, Unterweisungen mit einer 5.4 Medien – womit? Kombination aus mehreren Methoden durchzuführen. Dies schafft Abwechslung Wenn Sie sich für eine oder mehrere Metho- und erhöht die Motivation, der Unterwei- den entschieden haben, können Sie sich sung zu folgen. nun überlegen, welche Medien zum Ein- satz kommen. Zum Beispiel kann eine Unterweisung zur Notfallvorsorge mit einem kurzen Vortrag zu Nicht jedes Medium eignet sich für jedes den Grundsätzen beginnen, eine Diskussion Thema. Und selbstverständlich kommt es zu den erforderlichen Maßnahmen im Unter- auch auf die Möglichkeiten vor Ort an, die nehmen beinhalten und mit einer Begehung Ihnen zur Verfügung stehen. Im Folgenden der Flucht- und Rettungswege enden. geben wir Ihnen einen Überblick und erläu- tern Vor- und Nachteile. 5 Planung und Vorbereitung 19
Informationsmaterial (Broschüren, Handouts) Vorteile Nachteile • Informationsmaterial kann gut wieder- • Die Inhalte passen nicht immer hundert- Bestellen Sie Informations verwendet werden. prozentig zum Unterweisungsthema. material einfach bei • Es kann auch für große Gruppen genutzt • Die Darstellung der Inhalte ist manch- der BGW. Welches werden. mal trocken. Infomaterial es gibt und • Ein Nachlesen ist jederzeit möglich. • Eine gezielte Auswahl der geeigneten wie es funktioniert steht in Kapitel 8. • Schriftliche Informationen haben einen Informationen ist nötig. verbindlichen Charakter. Praxistipps Informationsmaterial lässt sich gut zur Unterstützung einer Unterweisung einsetzen, zum Beispiel: • Im Vorfeld der Unterweisung können die Teilnehmenden das Material nutzen, um sich vorzubereiten. • Während der Unterweisung kann es als Grundlage einer Diskussion oder im Rahmen einer Gruppenarbeit eingesetzt werden. • Nach der Unterweisung kann Informationsmaterial verteilt werden, um ein späteres Nachschlagen zu ermöglichen. Film Vorteile Nachteile • Ein Film oder ein Filmausschnitt kann • Die Auswahl eines geeigneten Films Ein Film kann sehr gut als Ein- eine sehr gute audiovisuelle Unterstüt- oder einer geeigneten Sequenz kann stiegsinformation zung sein. zeitintensiv sein. genutzt werden, um im • Ein Film kann einen guten Praxisbezug • Eine Eigenproduktion ist aufwendig. Anschluss über den praktischen Bezug zur herstellen. eigenen Arbeit zu • Ein Film kann auch komplexe Sachver- diskutieren. halte adressatengerecht verdeutlichen. Praxistipps • Filme oder Filmausschnitte sollten nur in Ausnahmen als alleiniges Lernangebot genutzt werden. • Der Film muss vorher durch den Unterweisenden angeschaut werden. • Im Rahmen einer Unterweisung sollten besser nur kurze Sequenzen eingesetzt werden. 20 5 Planung und Vorbereitung
Präsentation Vorteile Nachteile • Eine Präsentation ist ein gutes Medium • Die Erstellung einer Präsentation erfor- zur Veranschaulichung. dert Übung. • In einer Präsentation können die münd • Die erforderlichen technischen Gege- lichen Informationen mit Bildern und benheiten (Computer/Beamer) sind Abbildungen unterlegt und/oder die nicht überall vorhanden. wesentlichen Informationen zusammen- gefasst dargestellt werden. • Eine Präsentation ist auch für größere Personengruppen geeignet. • Sie kann selbst erstellt und je nach Bedarf angepasst und wiederverwendet werden. Praxistipps • Weniger ist mehr: In der Präsentation sollten nur die zentralen Aussagen enthalten sein. • Folien sollten nicht vorgelesen werden. Sprechen Sie zu den Teilnehmenden. • Als Richtwert gelten zwei bis drei Minuten pro Folie. Flipchart Vorteile Nachteile • Ein Flipchart kann zur Veranschaulichung • Die kreative Gestaltung erfordert ein genutzt werden. bisschen Übung. • Bei vorab definiertem Inhalt kann es gut • Nicht für größere Gruppen geeignet, da es vorbereitet werden. in großen Räumen für die Personen in den • In der Unterweisung kann es wie ein hinteren Reihen schwer erkennbar wird. Tafelbild dem Inhalt entsprechend entwi- ckelt werden. • Es kann zum Festhalten relevanter Aspekte genutzt werden und bietet die Möglichkeit zur spontanen Visualisierung. • Es lässt sich gut mit anderen Medien kombinieren. • Ein Flipchart ist sehr gut als Backup geeignet, wenn andere Medien ausfallen. Praxistipps • Das Flipchart ist ein schnelles und praktisches Präsentationsmedium und kann gut vorbereitet in die Unterweisung mitgebracht werden. • Es kann gut als Gedankenstütze für ein Protokoll genutzt werden. • Es kann für eine ähnliche Unterweisung erneut genutzt und ergänzt werden. 5 Planung und Vorbereitung 21
Pinnwand Vorteile Nachteile • Die Pinnwand ist gut geeignet für die • Nicht für größere Gruppen geeignet, da Dokumentation von Arbeitsergebnissen es in großen Räumen für Teilnehmende oder Diskussionen. in den hinteren Reihen unleserlich wird. • Sie kann wie ein Tafelbild dem Inhalt entsprechend entwickelt werden. • Sie bietet die Möglichkeit zur spontanen Visualisierung. Praxistipp • Bei der Arbeit mit Karten auf der Pinnwand lassen sich diese umhängen oder neu sortieren. So können Beiträge mit ähnlichem Inhalt gruppiert und wesentliche Botschaften identifiziert werden. Modelle/Anschauungsmaterial Vorteile Nachteile • Die Lernenden können direkt am Objekt • Der Einsatz von Modellen und üben und haptische Erfahrungen Anschauungsmaterialien kann zeitlich machen. aufwendig sein. • Handgriffe, Arbeitsablaufe können trainiert werden. • Direktes Feedback ist möglich. Praxistipp • Eine gute Vorbereitung ist wichtig, damit der Einsatz reibungslos funktioniert. • Die Handgriffe und Arbeitsabläufe müssen korrekt gezeigt werden können. Um die Abwechslung zu steigern und ver- Methoden und Medien, die die Möglichkeit schiedene Sinne der Teilnehmenden anzu- bieten alle aktiv miteinzubeziehen, sind sprechen, empfiehlt es sich, bei Unterwei- generell effektiver. Bedenken Sie dies bei sungen mehr als nur ein Medium zu nutzen. Ihrer Auswahl. 22 5 Planung und Vorbereitung
5.5 Organisation – wann, Teilnehmerkreis und den eingesetzten wo und wie lange? Methoden und Medien ab, andererseits ebenso auch von den Gegebenheiten in Nachdem Sie im Vorwege das Thema, die Ihrem Betrieb. Ziele sowie die Methoden und Medien fest- gelegt haben, geht es an die organisatori- Im Anhang dieser Broschüre finden Sie eine sche Planung. Welchen Ort, welchen Termin Checkliste, die Sie beim Planen einer Unter- und welche Dauer Sie für Ihre Unterweisung weisung unterstützt. So behalten Sie den wählen, hängt einerseits vom Thema, dem Überblick und nichts wird vergessen! Ort – Termin – Dauer – Materialien Ort Der Raum für Ihre Unterweisung sollte eine angemessene Größe haben und störungsfrei sein. Wenn Sie Medien zur Veranschaulichung einsetzen, probieren Sie diese am besten vorher aus. Achten Sie darauf, dass später alle eine gute Sicht haben. Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre. Schon Kleinig- keiten können dazu beitragen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich willkommen fühlen und sich dadurch ihre Aufmerksamkeit erhöht. Termin Bei der Wahl des Zeitpunktes für Ihre Unterweisung sollten Sie die Unternehmensabläufe, aber auch die Teilnehmenden im Blick haben: Wann können Sie mit der höchsten Aufmerksam keit rechnen? Sollen die neu erworbenen Kenntnisse gleich im Anschluss ausprobiert werden? Wichtig ist, dass Sie den Termin rechtzeitig bekannt geben, so dass sich alle darauf einstellen und den Termin einplanen können. Dauer Die Dauer Ihrer Unterweisung ist abhängig von Ihrem Thema und den Methoden, die Sie einsetzen möchten. Für Gruppen arbeiten oder praktisches Üben müssen Sie mehr Zeit ein planen. Dafür steigert die aktive Teilnahme die Aufmerksamkeit und den Lerneffekt. Doch auch hier schwinden Aufmerksamkeit und Konzentration nach einiger Zeit. Daher können kürzere Unterweisungen von 15 bis 20 Minuten Dauer effektiver sein als eine einzelne lange. Planen Sie bei längeren Unterweisungen Pausen ein. Materialien Denken Sie auch an die „Kleinigkeiten“. Besorgen Sie genügend Informations- und Anschauungsmaterial für die Teilnehmenden. Gleiches gilt für Stifte, Karten, Papier und Pinnwandnadeln, wenn Sie schriftliche Ergebnisse festhalten möchten. Bereiten Sie Flipchart oder Metaplanwände vor – das erspart eine Menge Zeit während der Unterweisung. 5 Planung und Vorbereitung 23
Exkurs: Spannungsbogen einer Unterweisung Eine Unterweisung kann grundsätzlich gestaltet werden, wie Sie es möchten. Eine Dreiteilung in Einstiegs-, Arbeits- und Abschlussphase hat sich in der Praxis vielfach bewährt. So könnte ein Ablauf aussehen: Einstiegsphase • Begrüßung • Ziel und Ablauf • Aufmerksamkeit/Neugier wecken, zum Beispiel über einen Input, ein Fallbeispiel (real oder fiktiv), Film oder spieleri sche Elemente, beispielsweise ein Quiz zum Thema der Unterweisung • Fragen Sie die Teilnehmenden nach ihren Erwartungen – das kann hilfreich sein. Arbeitsphase • Auseinandersetzung mit dem Thema, zum Beispiel durch einen Vortrag, eine Diskussion, Gruppen- oder Partner- übungen, veranschaulichen Sie das gewünschte Verhalten • Erlernen und/oder Festigen von Fähigkeiten durch praktisches Üben Abschlussphase • Reflexion des Gehörten und Erlebten • Zusammenfassung der Eckpunkte • Festlegung verbindlicher Regelungen • Dokumentation und Unterschrift 24 5 Planung und Vorbereitung
6 Dokumentation und Nachbereitung Die Dokumentation ist ein wichtiger Be heitsliste, ein Protokoll oder ein Dokumen- standteil einer Unterweisung für sie als tationsformular aus dem Qualitätsmanage- Unternehmensleitung, bestätigt sie doch, ment Ihres Unternehmens. dass Sie Ihrer gesetzlichen Pflicht nachge- kommen sind. Gut zu wissen: Einfach geht die Dokumentation mit dem Gemäß DGUV Vorschrift 1 ist die Doku BGW-Formular „Unterweisungsprotokoll“, mentation der Unterweisung vorge- zu finden unter: www.bgw-online.de/unter- schrieben. Eine Unterschrift der Teil weisung-arbeitshilfen. Hier können Sie das nehmenden ist nur in bestimmten Fällen gesetzlich bestimmt, sie ist aber immer Thema, die Art, das Datum, den Namen der sinnvoll. oder des Durchführenden, den Inhalt, die ausgehändigten Unterlagen/Materialien und die Namen der Teilnehmenden eintra- Nachbereitung gen. Außerdem ist Platz für die Unterschrift Nehmen Sie sich nach der Unterweisung der Teilnehmenden. Dies bekräftigt die auch ein wenig Zeit zu reflektieren, wie die Verbindlichkeit. Unterweisung verlaufen ist. Notieren Sie für sich selbst Dinge, die gut oder weniger gut Auch andere Formen der Dokumentation waren, um die nächste Unterweisung zu sind möglich, beispielsweise eine Anwesen- optimieren. Wenn Sie die Unterweisung selbst durchge- Nachweis über Schulung/Unterweisung/Einweisung führt haben, können Sie die Unterweisung zunächst einmal selbst einschätzen: Thema: Art: Datum: Schulung Unterweisung Durchgeführt von: Einweisung Inhalt: Ausgehändigte Unterlagen/Materialien: • War ich ausreichend Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich teilgenommen und den Inhalt verstanden habe. auf die Unterweisung Name, Vorname Unterschrift vorbereitet? • Habe ich etwas vergessen? • Was ist gut gelungen? • Was war problematisch? • Konnte ich die Gruppe motivieren? • War der Einsatz der genutzten Medien Für eine neue Zeile in das rechte Feld klicken und anschließend die Tabulatortaste drücken angemessen? Ort, Datum Unterschrift des Unterweisenden • Sollte ich beim nächsten Mal andere Stand: 08/2014 Seite 1 von 1 Methoden und Medien einsetzen? 6 Dokumentation und Nachbereitung 25
7 Erfolgskontrolle – war die Unterweisung erfolgreich? Eine Unterweisung ist dann erfolgreich, Bitte bedenken Sie: Hinter den unerwünsch- wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ten Verhaltensweisen steckt in den seltens- sich im Alltag tatsächlich sicher und gesund- ten Fällen böse Absicht. Und die Änderung heitsbewusst verhalten. von Gewohnheiten braucht ihre Zeit. Im Nachgang einer Unterweisung können Sollte es aber trotz wiederholten Hinweisen Sie durch einen Vorher-nachher-Vergleich, nicht funktionieren, ziehen Sie geeignete durch Beobachtungen und gezieltes Nach- Konsequenzen, denn als Unternehmerin fragen prüfen, ob die getroffenen Vereinba- oder Unternehmer liegt die Verantwortung rungen umgesetzt werden. Dadurch verlei- bei Ihnen. hen Sie der Unterweisung Nachdruck und zeigen, dass Sie es mit der Umsetzung der Mögliche Konsequenzen können die Einzel- Ziele ernst meinen. ansprache der Mitarbeiterin oder des Mitar- beiters, der Hinweis auf getroffene Zielver- Wenn sich zeigt, dass das gewünschte Ver- einbarungen, eine Besprechung im Team, halten nicht (oder noch nicht) umgesetzt eine erneute Unterweisung oder eine per- wird, gehen Sie auf Ihre Mitarbeitenden zu. sönliche Anweisung sein. Die Konsequenzen Worin liegen die Gründe? Gibt es Wider- sollten dabei immer in einem angemessenen stände? Fehlt es an Wissen, an Fähigkeiten Verhältnis zur Situation stehen und mit oder an Motivation? Augenmaß eingesetzt werden. Auch wenn die Verantwortung bei Ihnen als Unternehmensleitung liegt, haben auch die Mitarbeitenden eine Mitwirkungspflicht. Auch sie sind verpflichtet für ihre Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu sorgen, dies gilt im Besonderen für die Maßnahmen einer Unterweisung – so regelt es die DGUV Vorschrift 1. Verdeutlichen Sie Ihren Beschäf- tigten deshalb die Gefahren, die durch Miss- achtung bestehen: Denn Sicherheit und Gesundheit betrifft alle. Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Beschäftigten, wenn es nicht auf Anhieb klappt. 26 7 Erfolgskontrolle – war die Unterweisung erfolgreich?
8 Unterweisung zusammengefasst Anlässe für Unterweisungen Erstunterweisungen • Von neuen Mitarbeiter/-innen und Leiharbeitnehmer/-innen • Beim Einsatz neuer Arbeitsstoffe • Bei geänderten Arbeitsverfahren im Betrieb Wiederholungsunterweisungen • In angemessenen Zeitabständen (mindestens 1 Mal jährlich, bei Auszubildenden halbjährlich) • Entsprechend dem Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung Unterweisungen aus besonderem Anlass • Ungewöhnliche oder selten vorkommende Arbeiten • Arbeitsplatzwechsel • Festgestelltes sicherheits- und gesundheitswidriges Verhalten • Unfälle oder Beinahe-Unfälle • Neue Erkenntnisse über gesundheitsgerechtes Verhalten am Arbeitsplatz Bausteine einer erfolgreichen Unterweisung Methoden Persönlicher Nutzen Wirksamkeit Praxisbezug Nachhaltigkeit Erfolg Einstellung der Handlungsanreize Unterweisenden 8 Unterweisung zusammengefasst 27
Bausteine einer erfolgreichen Unterweisung Methoden und Medien • Setzen Sie abwechslungsreiche Methoden und Medien ein. • Sprechen Sie möglichst viele Sinne an. • Lassen Sie die Teilnehmenden aktiv werden, beispielsweise indem sie Inhalte selbst erarbeiten. • Geben Sie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch. • Schaffen Sie Raum, um Kenntnisse und Fähigkeiten zu erproben. • Stellen Sie einen möglichst konkreten Bezug zum betrieblichen Alltag her. • Knüpfen Sie an die vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen an, binden Sie diese eventuell in die Unterweisung ein. • Versuchen Sie trockenen Stoff lebendig zu gestalten, zum Beispiel indem Sie ihn in authentische Fallbeispiele einbetten. Einstellung der/des Unterweisenden • Seien Sie selbst überzeugt vom Nutzen des präventiven Verhaltens. • Betrachten Sie Unterweisung als wichtigen Baustein des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes. • Sehen Sie Unterweisung als gewinnbringendes und qualitätssicherndes Element in den Arbeitsabläufen. • Seien Sie mit Begeisterung dabei, wenn Sie versuchen, Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Ihre Sichtweise zu gewinnen. Persönlicher Nutzen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Handlungssicherheit im Berufsalltag • Wissen um sicheres und gesundheitsgerechtes Arbeiten • Weniger Risiken, weniger Stress, weniger Belastungen, weniger Überstunden • Aussicht auf Belohnung • Vermeidung von Sanktionen • Arbeitszufriedenheit Schaffung von Handlungsanreizen • Erkennen Sie sicherheits- und gesundheitsbewusstes Verhalten als Kompetenz an. • Honorieren Sie Erfolge und Fortschritte. • Sprechen Sie ein Lob aus, wenn Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich entsprechend den Unterweisungszielen verhalten, aber zeigen Sie sich auch zu Sanktionen bereit. • Nehmen Sie die Äußerungen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst und streben Sie – wenn nötig – aktiv die Optimierung der Arbeitsbedingungen an. • Seien Sie ein Vorbild und leben Sie Ihre eigenen Regeln vor. 28 8 Unterweisung zusammengefasst
9 Angebote der BGW BGW-Lernportal – Unterweisungen erfolgreich durchführen Das Lernmodul „Unterweisung“ ist für alle dieser Variante der betriebsärztli- Branchen und Bereiche geeignet und bietet chen und sicherheitstechnischen eine anschauliche Einführung. Schritt für Betreuung steht die eigene Quali- Schritt werden die Aspekte einer Unterwei- fikation für Arbeitsschutzthemen sung vorgestellt und anhand eines Fallbei- im Mittelpunkt. spiels veranschaulicht. Während der Bear- beitung können Sie sich Notizen für eine Die Themen sind: eigene Umsetzung machen und erhalten so Zu finden am Ende eine fertig ausgefüllte Planungs- • Unterweisung in der ärztlichen Praxis am auf dem BGW- hilfe für Ihre Unterweisung. Eine vollstän- Beispiel Infektionsschutz Lernportal: dige Bearbeitung dauert etwa 60 Minuten. • Unterweisung im Friseursalon am Beispiel www.bgw- lernportal.de Hautschutz Zusätzlich zum allgemeinen Modul „Unter- weisung“, das für alle Nutzerinnen und Nut- Zusätzlich profitieren Sie von der Begleitung zer öffentlich zugänglich ist, stehen im durch „E-Tutoren und -Tutorinnen“, so dass anmeldepflichtigen Bereich des Lernportals sich persönliche Fragen schnell klären lassen. die Kurse „Unterweisung in der Arztpraxis“ und „Unterweisung im Friseursalon“ zur Ver- Der Online-Kurs schließt mit einem Wissens- fügung. Sie richten sich speziell an Unter- test ab, mit dem ein Fortbildungsnachweis nehmerinnen und Unternehmer, die sich für im Rahmen des alternativen Betreuungsmo- die sogenannte alternative bedarfsorien- dells erbracht wird. Der Zeitaufwand für die- tierte Betreuung entschieden haben. Bei sen Online-Kurs beträgt etwa 90 Minuten. Unterweisungsmaterialien für Werkstätten Unterweisung in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ist keine leichte Auf- gabe. Unterschiede in Konzentrationsfähig- Sie können keit und Auffassungsgabe der Beschäftigten das Spiel auf stellen hohe Ansprüche an die Unterwei www.bgw-online.de senden und vor allem an ihre Methodik. gegen eine Schutzge- bühr von 29 Euro bestellen. Bei Ihren Unterweisungen unterstützt Sie die BGW mit Lern- und Lehrhilfen, die Sie dabei unterstützen, den Arbeits- und Gesundheits- schutz erfolgreich zu vermitteln und umzu- setzen, zum Beispiel mit dem Aktionsspiel. 9 Angebote der BGW 29
Für dieses Spiel stehen Ihnen mehr als 800 Auf dem BGW-Lernportal finden Sie zusätz- Aktionskarten für zehn verschiedene Bran- lich Arbeitsbögen zur Erstunterweisung, chen zur Verfügung. Auch haben Sie die Filmsequenzen, PC-Spiele, Grafiken und Möglichkeit, selbst Aktionskarten für Ihre Betriebsanweisungen. Diese Lernhilfen Unterweisung zu gestalten. nähern sich dem Thema Arbeitssicherheit spielerisch. Sie bieten Möglichkeiten, eigene Zu finden betriebliche Beispiele zu integrieren, und auf dem BGW- weisen mit „Nils“ eine eigene Identifikati- Lernportal: onsfigur auf. Zu jedem Thema finden Sie www.bgw- lernportal.de eine Handlungshilfe, die Tipps zum didakti- schen Ablauf der einzelnen Unterweisungs- einheiten enthält. Mit den Sicheren Seiten auf der sicheren Seite Zu finden Sie möchten den Arbeits- und Gesundheits- • Pharmazie unter: schutz in Ihrem Betrieb möglichst effektiv • Schädlingsbekämpfung www.bgw-online.de/ umsetzen? Auf www.bgw-online.de bieten • Therapeutische Praxen sichere-seiten wir Ihnen für verschiedene Branchen die • Tiermedizin Sicheren Seiten an. Dabei ist jede Sichere • Zahnmedizin Seite einem Arbeitsschutzthema gewidmet. Wenn Sie die dort aufgeführten Punkte Die Liste wird nach und nach erweitert – ein systematisch abarbeiten, haben Sie die für Blick auf die Seite lohnt sich! Ihre Branche typischen Gefährdungen ganz sicher im Griff. Für folgende Branchen stehen Ihnen die Sicheren Seiten zur Verfügung: • Beauty und Wellness • Beratung und Betreuung • Bildung • Friseurhandwerk • Humanmedizin • Kinderbetreuung • Pflege Organisationsberatung Zu finden unter: Auch für umfangreichere Vorhaben im findung über die Analyse bis hin zur www.bgw-online.de/ Themenfeld „Sicherheit und Gesundheit“ Maßnahmenableitung und Wirkungskont- goto/ unterstützt Sie die BGW mit qualitätsgesi- rolle. Das kostengünstige Beratungsan organisations beratung cherter Organisationsberatung. Wir beglei- gebot ergänzt das Seminarprogramm und ten Sie professionell in allen Phasen der die Präventions- und Rehabilitationsleis Unternehmensentwicklung – von der Ziel tungen ideal. 30 9 Angebote der BGW
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