VERBUNDBERICHT 2009 MÜNCHNER VERKEHRS- UND TARIFVERBUND - MVV

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VERBUNDBERICHT 2009 MÜNCHNER VERKEHRS- UND TARIFVERBUND - MVV
VERBUNDBERICHT 2009
MÜNCHNER VERKEHRS- UND TARIFVERBUND
VERBUNDBERICHT 2009 MÜNCHNER VERKEHRS- UND TARIFVERBUND - MVV
Urbanes München, erholsame Region. Der MVV verbindet Stadt und Land

                                                                      PROLOG                                         04
                                                                        Der Oberbürgermeister: Christian Ude         06
                                                                        Der Bayerische Staatsminister: Martin Zeil   08
                                                                        Der Landrat: Thomas Karmasin                 10

                                                                      VERBUNDPARTNER                                 12
                                                                        Die Gesellschafter und Organe des MVV        14
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INHALT

PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN                                   20     Schülerzeitkarten erobern die Landkreise                 39
  Ein neuer Rechtsrahmen für den öffentlichen Verkehr      23     Marktforscher bestätigen hohes Werbewirkungspotenzial    40
  Elektronische Fahrplanauskunft hilft Streikfolgen               Zweiter S-Bahn-Tunnel sichert Nahverkehr langfristig –
  zu bewältigen                                            26     weit über die Verbundgrenzen hinaus                      41
  Studie belegt: Marktanteil des öffentlichen Verkehrs            S-Bahn-Stammstrecke – neuer Bahnhof in Betrieb           42
  im MVV ist überdurchschnittlich groß                     27     Neue Straßenbahnlinie 23 erschließt Parkstadt Schwabing 44
  INZELL-Initiative präsentiert Leitfäden und diskutiert          Bessere Fahrgastinformation für Flugreisende             46
  Veränderungen im Mobilitätsverhalten                     28     Attraktive MVV-Regionalbuslinien in Vaterstetten
  Neues Sozialticket wird angenommen                       29     und Weßling                                              47
  Große Fahrgastbefragung im MVV-Regionalbusverkehr        30     Resümee und Ausblick der MVV-Geschäftsführung            48
  Marktforschung für verständlichere Tarifinformation      32
  Verlängerung der U6 nach Martinsried ist
  beschlossene Sache                                       34   STATISTIK                                                  50
  Zehn Jahre Ferienaktion mit Radio Arabella und tz        36     Zahlen, Daten, Fakten: Die Sprache der Statistik         52
  Ein Jahr Hybridbus im MVV-Regionalbusverkehr             38
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Einkaufen als Fest der Sinnenfreude
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PROLOG

Verbünde sind unbestritten zu Markenartikeln für Kooperationen    Die MVV GmbH nimmt als Managementgesellschaft für Ver-
zwischen der öffentlichen Hand und Verkehrsunternehmen im         kehrsunternehmen und Aufgabenträger zentrale Aufgaben wahr.
ÖPNV geworden. Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV)      Dazu gehören die Gestaltung des Gemeinschaftstarifs, die
gehört zu den größten, traditionsreichsten und aus Kundensicht    Einnahmenaufteilung, die Planung, Vergabe und das Vertrags-
attraktivsten Verbünden in Deutschland. Nach dem Motto            controlling im regionalen Busverkehr, das Systemmarketing
„1 Netz. 1 Fahrplan. 1 Ticket“ haben sich der Freistaat Bayern,   und die Marktforschung, die verkehrsunternehmensübergrei-
die Landeshauptstadt München sowie die acht umliegenden           fende Kundeninformation, die konzeptionelle Verkehrsplanung
Verbundlandkreise und rund 50 Verkehrsunternehmen gebiets-        sowie die Verkehrsforschung. Darüber hinaus gibt die Verbund-
übergreifend im MVV zusammengeschlossen. Die horizontale          gesellschaft ihr Know-how beratend an Dritte weiter.
und vertikale Koordination der genannten Verbundpartner wird      Dieser Verbundbericht gibt einen Überblick über den MVV als
durch die Verbundgesellschaft, die MVV GmbH, wahrgenommen.        Gesamtverkehrssystem, beleuchtet wichtige Ereignisse und
Nur so können Synergien entstehen und ganzheitliche Problem-      Weichenstellungen in der Arbeit der MVV GmbH und stellt
lösungen angeboten werden.                                        exemplarisch Leistungen der einzelnen Verbundpartner dar.
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GRUSSWORTE

                                   DER OBERBÜRGERMEISTER

                                   Gut 619 Millionen Fahrgäste haben im Jahr 2009 die Verkehrs-        Gerade die Tram 23 wird seit ihrer Eröffnung im Dezember 2009
                                   mittel im MVV genutzt. Das hohe Niveau der Vorjahre konnte also     von den Fahrgästen sehr gut angenommen. Und die Sympathie der
                                   trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds gehalten werden.     Münchner zu ihrer Tram ist auch rational nachvollziehbar. Dieses
                                   Sogar eine neue Rekordmarke wurde wieder erreicht.                  Verkehrsmittel verbindet Mobilität und Urbanität auf einzigartige
                                                                                                       Weise – die markante Überdachung der Haltestelle Münchner
                                   Die Fahrgastzahlen sind eines der Spiegelbilder der Attraktivität   Freiheit und die spektakuläre Tragseilbrücke über den Mittleren
                   Christian Ude   Münchens. Wirtschaftliche Prosperität und hoher Freizeitwert        Ring sind architektonische Höhepunkte.
           Oberbürgermeister der   einer Region erfordern aber große Anstrengungen bei der Stadt-
    Landeshauptstadt München       und Verkehrsplanung. Die Landeshauptstadt München und               Als nächste Etappe der Tram-Renaissance konnte die Verlänge-
                                   ihre Partner in Stadt und Region meistern diese Aufgabe und         rung nach St. Emmeram auf den Weg gebracht werden. Sie wird
                                   kombinieren Stadtwachstum erfolgreich mit umweltfreundlicher        die Verkehrserschließung Münchens weiter verbessern.
                                   Mobilität.
                                                                                                       Für bedürftige Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt
                                   Es entstehen neue Stadtteile mit guter Anbindung an den öffent-     München wurde unter der Bezeichnung „IsarCard S“ ein Sozial-
                                   lichen Verkehr. Das neue Wohnquartier am Hirschgarten wurde         ticket eingeführt, das schon bestehende Regelungen ersetzt.
                                   durch eine eigene S-Bahn-Station an der Stammstrecke erschlos-      So wird angemessene Mobilität trotz der hohen Lebenshaltungs-
                                   sen und mit dem Busnetz der städtischen MVG verknüpft. Die          kosten in München für rund 80.000 Betroffene sichergestellt.
                                   expandierende Parkstadt Schwabing erhielt mit der Tramlinie 23      München gibt hier ein deutliches Signal für eine gelebte solida-
                                   eine schnelle und komfortable Verbindung zur Münchner Freiheit.     rische Stadtgesellschaft.

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Das MVV-Verbundsystem mit seinen Partnern ist und bleibt der        Dies sind schöne Ergebnisse, die für die Zukunft verpflichten.
Garant für zukunftsfähige Mobilität im Großraum München.            Um auch morgen ausreichende Verkehrsinfrastrukturen nutzen
Es ist einer der Motoren für die dynamische Entwicklung dieser      zu können, müssen heute die hierfür erforderlichen Entschei-
Wachstumsregion und Impulsgeber für die Europäische Metro-          dungen getroffen werden.
polregion München (EMM). Das Vorzeigeprojekt ist hier die er-
weiterte AboPlusCard. Mit ihr können Pendler jetzt – mit einem      Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verkehrs-
einzigen Fahrschein – die gesamte Metropolregion bereisen,          unternehmen und der Verbundgesellschaft für ihre engagierte
und das über Verbundgrenzen hinaus.                                 Arbeit. Ihre Leistungen ermöglichten den Erfolg.

Das MVV-Verbundsystem belegt deutschland- und sogar europa-
weit einen Spitzenplatz. Dies wurde dreifach bestätigt. In einer
Studie des ADAC erhielt München als einzige der 23 untersuchten                                                         Christian Ude

europäischen Städte für sein ÖPNV-Angebot das Prädikat „sehr
gut“. Die Studie „Mobilität in Deutschland“ zeigt, dass in keinem
anderen Verbundraum in Deutschland öffentliche Verkehrs-
mittel so intensiv genutzt werden wie in der Landeshauptstadt
München und den MVV-Landkreisen. Schließlich vermeldet auch
das MVV-Kundenbarometer einen neuen Höchststand bei der
Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste im MVV.

                                                                                                                                           SEITE
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                                     DER BAYERISCHE STAATSMINISTER

                                     Nach mehreren Jahren mit immer neuen Fahrgastrekorden im Münchner        Die weltweite Spitzenstellung des ÖPNV-Großraums München muss tat-

                                     Verkehrs- und Tarifverbund bremsten im Jahre 2009 die Wirtschafts-       kräftig gesichert werden, auch im Hinblick auf mögliche Olympische Win-

                                     krise und zeitweise sinkende Benzinpreise das kontinuierliche Fahr-      terspiele 2018 in München. Die Verkehrsinfrastruktur muss sich zudem

                                     gastwachstum. Es war allerdings keineswegs eine Vollbremsung, die        den wachsenden Mobilitätsbedürfnissen und der steigenden Bevölkerung

                                     Fahrgastzahlen stabilisierten sich auf hohem Niveau.                     im MVV-Raum anpassen. Bereits von 2001 bis 2010 stieg die Einwohner-

                                     Statt Fahrgastrekorden konnte der MVV in den letzten Monaten wich-       zahl um fast 10 Prozent. Dieser Trend wird sich fortsetzen.

                      Martin Zeil    tige Auszeichnungen für sich verbuchen. In einem vom ADAC durch-         Der Freistaat Bayern als Aufgabenträger für den Schienenpersonen-

     Bayerischer Staatsminister      geführten europaweiten Test des Nahverkehrs in 23 Ballungsräumen         nahverkehr ist sich seiner Verantwortung bewusst. Er hat ein Zukunfts-

   für Wirtschaf t, Infrastruktur,   belegte der MVV den ersten Platz. Eine Untersuchung des Instituts        konzept für den Bahnknoten München beschlossen, mit dem dieser für

       Verkehr und Technologie       TNS-Infratest über die Kundenzufriedenheit ergab im letzten Jahr den     die nächsten Jahrzehnte nachhaltig gestärkt werden kann. Das Konzept

                                     höchsten jemals im MVV gemessenen Wert. Eine Studie des Bundes-          umfasst den Bau einer 2. S-Bahn-Stammstrecke und den viergleisigen

                                     verkehrsministeriums zur Mobilität in Deutschland bestätigte, dass       Ausbau der Strecke zwischen Daglfing und Johanneskirchen als erste

                                     im Großraum München der Anteil des ÖPNV an allen zurückgelegten          Stufe einer schnellen Flughafenanbindung. Außerdem sollen der Erdinger

                                     Wegen bundesweit an der Spitze liegt. Jeder im Verbundraum lebende       Ringschluss einschließlich der Neufahrner Kurve und der Walperts-

                                     Einwohner führte durchschnittlich 232 Fahrten im Jahr mit öffentlichen   kirchner Spange den Flughafen besser in das Schienennetz einbinden.

                                     Verkehrsmitteln durch. Besonders hoch ist die Nutzungshäufigkeit in      Die S7-Verlängerung nach Geretsried, die Elektrifizierung der Linie A

                                     den Gebieten mit S-Bahn-Anschluss.                                       Dachau – Altomünster, der Ausbau des Bahnhofs Pasing mit Anbindung

                                     Die Attraktivität des MVV ist also ungebrochen. Die Aufgabenträger für   an die 2. S-Bahn-Stammstrecke und der Ausbau der ABS 38 München –

                                     den öffentlichen Verkehr genauso wie die im Verbundgebiet tätigen Ver-   Mühldorf – Freilassing sollen vorangetrieben werden.

                                     kehrsunternehmen und die Verbundgesellschaft dürfen jetzt allerdings     Jetzt geht es darum, zügig die Realisierungsphase zu erreichen. Am wei-

                                     nicht den Fehler machen, sich auf den erreichten Lorbeeren auszuruhen.   testen sind die Planungen der 2. Stammstrecke, für die seit August 2009

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der erste Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Die Verhandlungen über      der Freistaat zum Bau der Tram 23 in die Parkstadt Schwabing beigetra-

den Bau- und Finanzierungsvertrag mit der Deutschen Bahn müssen            gen. Mit ihrer Inbetriebnahme am 12. Dezember 2009 wuchs das Tramnetz

rasch zum Abschluss gebracht werden, damit der Bau 2011 begonnen           um 3,1 km und 7 neue Haltestellen auf jetzt fast 75 km Gesamtlänge.

werden kann. Die Linie A und die Neufahrner Kurve sind ebenfalls im        Auch für die Verbundgesellschaft selbst brachte das Jahr 2009 Verände-

Planfeststellungsverfahren. Für die S7-Verlängerung werden derzeit         rungen. Klaus Wergles verabschiedete sich nach zwölf Jahren als einer der

die Planfeststellungsunterlagen erarbeitet.                                beiden Geschäftsführer in den Ruhestand. In den Jahren seiner Geschäfts-

Der allgemeine ÖPNV in der Zuständigkeit der Landeshauptstadt              führertätigkeit konnte die Zahl der im MVV zurückgelegten Personenkilo-

München und der Landkreise wird vom Freistaat mit hohem Engagement         meter um mehr als 1 Milliarde gesteigert werden. Diese Zahl dokumentiert

und erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt, um Infrastruktur und     eindrücklich, dass die herausragende Stellung des MVV unter den deut-

Angebot bei U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen zu verbessern.              schen Verkehrsverbünden auch Verdienst einer engagierten Geschäfts-

Daher schließt das Zukunftskonzept auch die Verlängerung der U-Bahn-       führung ist. Ich wünsche mir – auch im Hinblick auf die wichtige Rolle des

Linie 6 nach Martinsried mit ein. Mir ist es auch ein Anliegen, dass die   MVV bei der Vorbereitung möglicher Olympischer Winterspiele 2018 –

Landeshauptstadt München bei der U5-Verlängerung nach Pasing mög-          eine Fortsetzung der bewährten Verbundstrukturen und der erfolgreichen

lichst bald ihre verkehrliche Prüfung abschließt.                          Entwicklung sowie eine weitere Stärkung des ÖPNV-Verbundsystems in

Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur sind jedoch nicht nur für die     München und der Metropolregion.

Zukunft geplant. Bereits im Dezember 2009 konnten zwei bedeutende          Auch die beste Geschäftsführung kann ohne engagierte Mitarbeiter nur

Projekte in Betrieb genommen werden: die S-Bahn-Station Hirschgarten       wenig bewirken. In diesem Sinne danke ich allen Mitarbeiterinnen und

und die neue Tram 23. Mit dem Halt Hirschgarten wurde erstmals seit        Mitarbeitern des MVV für die im Jahr 2009 geleistete erfolgreiche Arbeit.

Inbetriebnahme der S-Bahn zu den Olympischen Spielen 1972 ein zusätz-

licher Haltepunkt auf der S-Bahn-Stammstrecke geschaffen. Die Maß-

nahme wurde vom Freistaat mit 5,6 Mio. gefördert. Mehr als 11 Mio. hat                                                                 Martin Zeil

                                                                                                                                                           SEITE
                                                                                                                                                            SEITE09
                                                                                                                                                                  9
GRUSSWORTE

                                 DER LANDRAT DES LANDKREISES FÜRSTENFELDBRUCK

                                 Die erfreuliche Entwicklung bei den Fahrgastzahlen konnte auch        des S-Bahn-Systems unerlässlich. Wie wichtig hier ein zweiter
                                 2009 fortgesetzt werden. Gegenüber dem Jahr 2003 hat sich             Tunnel für die besondere Dynamik der Stadt-Umland-Beziehungen
                                 der positive Trend sogar noch verstärkt. So stieg das gesamte         ist, wird angesichts der Tatsache deutlich, dass bereits heute
                                 Fahrgastaufkommen in den Verbundlandkreisen des MVV ein-              über die Hälfte aller Einwohner im MVV in den Verbundland-
                                 schließlich überregionaler Busse, U6 und Tram 25 seit 2006            kreisen lebt. Auch der dringend notwendige Ausbau auf den
                                 an Werktagen und an Sonntagen um rund 10 Prozent und an               Außenästen des S-Bahn-Systems und das Express-Konzept mit
             Thomas Karmasin     Samstagen sogar um rund 14 Prozent. Jährlich ist somit eine           zum Teil erheblichen Reisezeitvorteilen für das Umland kann
       Landrat des Landkreises   beachtliche Steigerung von 3 bis 4 Prozent zu verzeichnen.            nur mit der „zweiten Röhre“ die volle verkehrliche Wirksamkeit
             Fürstenfeldbruck                                                                          entfalten. Hierfür haben sich 2009 die MVV-Geschäftsführung
             und Sprecher der    Im MVV-Regionalbusverkehr mit seinen mittlerweile jährlich            ebenso wie der Verbundrat und die Gesellschafter klar und
            Verbundlandkreise    24 Millionen Buskilometern sind die Fahrgastzahlen in den ver-        eindeutig positioniert.
                                 gangenen zehn Jahren sogar um rund 74 Prozent gestiegen.
                                 Beigetragen haben dazu natürlich in erster Linie erhebliche           Angesichts dieses wichtigen Projektes dürfen aber auch die
                                 Leistungsausweitungen, aber auch stetige Verbesserungen und           zahlreichen anderen Maßnahmen und Planungen nicht vergessen
                                 Weiterentwicklungen bei den Qualitätsstandards. So wird nicht nur     werden, die der MVV im letzten Jahr auf den Weg gebracht hat
                                 Qualitätsdumping verhindert. Es erhöht sich für die Fahrgäste in      und ohne die ein erfolgreicher und zukunftsorientierter Nahver-
                                 den Landkreisen vor allen Dingen die Attraktivität des Nahverkehrs.   kehr in den Landkreisen nicht möglich wäre. Zu nennen sind
                                                                                                       hier beispielsweise die Umsetzung der neuen Verordnung (EG)
                                 Um in den Landkreisen noch weiteres Fahrgastpotenzial erschlie-       Nr. 1370/07 im Regionalbusverkehr, die Neugestaltung des
                                 ßen zu können, bleibt aber auch ein leistungsfähiger Ausbau           MVV-Tarifplans, die Planung von Tangentialverkehrskonzepten

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GRUSSWORTE

oder die für die Verbundlandkreise spannende Arbeit an neuen      und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des MVV für ihr hohes
Vertriebskanälen zur Ausgabe kostenfreier Schülerzeitkarten.      Engagement.

Besonders erwähnen möchte ich noch den bereits im letzten Jahr    Auch angesichts der künftigen Herausforderungen und trotz der
angesprochenen Hybridbus, der seit Herbst 2008 im Landkreis       damit verbundenen kontinuierlichen Suche nach Einsparpoten-
München verkehrt. Dieser deutschlandweit erste Hybridbus kann     zialen hat die bisherige Erfolgsstory gezeigt, dass sich die Struk-
schon nach zwölf Monaten Praxiseinsatz eines insgesamt vier-      tur des MVV mit seinen Basisaufgaben wie der Durchführung
jährigen Pilotbetriebs eine hohe technische Zuverlässigkeit und   der Einnahmenaufteilung, der Tariffortschreibung oder der Er-
mit einer Einsparung von rund 11.000 Litern Dieselkraftstoff im   stellung der Betriebs- und Verkehrsleistungsstatistiken bewährt
ersten Jahr eine gute Umweltbilanz vorweisen. Das MVV-Motto       hat und er in Zukunft weiterhin für uns ein wichtiger und starker
„Klimaschutz ist unser Antrieb“ wird also konsequent umgesetzt.   Aufgabenträger-Verbund bleibt.

In den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde 2009 nach
zwölf erfolgreichen Jahren Klaus Wergles, einer der beiden MVV-                                                     Thomas Karmasin

Geschäftsführer. Federführend in den Bereichen Tarif, Verbund-
marketing, Kundenkommunikation und Verkehrsforschung, wurde
in seiner Amtszeit unter anderem die größte Tarifstrukturreform
in der Verbundgeschichte umgesetzt. Ich bedanke mich bei Herrn
Wergles ganz herzlich für die angenehme und überaus erfolg-
reiche Zusammenarbeit, ebenso wie bei der Geschäftsführung

                                                                                                                                           SEITE 11
Augenweiden für Messebesucher – Die Garten München, Ausstellung für Gartengestaltung und Gartenkultur
VERBUNDPARTNER
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                                DIE GESELLSCHAFTER UND ORGANE DES MVV

                                Gesellschafter der MVV GmbH      Mitglieder der Gesellschafter versammlung im Geschäftsjahr 2009
                                · Landeshauptstadt München       · Christian Ude                   · Dr. Reinhard Wieczorek         · Gottlieb Fauth
                                · Freistaat Bayern                Oberbürgermeister der             Berufsm. Stadtrat,               Landrat, Landkreis Ebersberg
                                · Landkreis Bad Tölz-             Landeshauptstadt München,         Landeshauptstadt München,       · Martin Bayerstorfer
                                 Wolfratshausen                   Vorsitzender der                  Referat für Arbeit und           Landrat, Landkreis Erding
                                · Landkreis Dachau                Gesellschafter versammlung        Wirtschaft, bis 31. 03. 2009    · Michael Schwaiger
                                · Landkreis Ebersberg            · Carsten Fregin                  · Dieter Reiter                   Landrat, Landkreis Freising
                                · Landkreis Erding                Ministerialrat, Bayer. Staats-    Berufsm. Stadtrat,              · Thomas Karmasin
                                · Landkreis Freising              ministerium für Wirtschaft,       Landeshauptstadt München,        Landrat, Landkreis Fürsten -
                                · Landkreis Fürstenfeldbruck      Infrastruktur, Verkehr und        Referat für Arbeit und           feldbruck, stellvertretender
                                · Landkreis München               Technologie, stellvertretender    Wirtschaft, seit 01. 04. 2009    Vorsitzender der
                                · Landkreis Starnberg             Vorsitzender der Gesellschaf-    · Josef Niedermaier               Gesellschafterversammlung
                                                                  terversammlung                    Landrat, Landkreis Bad Tölz-    · Johanna Rumschöttel
                                                                 · Marianne Stenek-Flaig            Wolfratshausen                   Landrätin, Landkreis München
 Landeshauptstadt   Freistaat              Landkreis Bad Tölz-
 München            Bayern                 Wolfratshausen         Ltd. Ministerialrätin,           · Hansjörg Christmann            · Karl Roth
                                                                  Bayer. Staats ministerium der     Landrat, Landkreis Dachau        Landrat, Landkreis Starnberg
 Landkreis                                 Landkreis
 Fürstenfeldbruck                          München
                                                                  Finanzen
                           MVV
 Landkreis                                 Landkreis
 Erding                                    Starnberg

 Landkreis          Landkreis              Landkreis
 Ebersberg          Dachau                 Freising

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VERBUNDPARTNER

Mitglieder des Verbundrates im Geschäftsjahr 2009                                                  Organe des MVV
· Christian Ude                   · Hans-Peter Behrendsen           · Heiko Büttner                · Gesellschafterversammlung
 Oberbürgermeister der             Ministerialrat, Bayer. Staats-    Regionalleiter DB Regio AG,   · Verbundrat
 Landeshauptstadt München,         ministerium für Wirtschaft,       Geschäftsleiter S-Bahn        · Geschäftsführung
 Vorsitzender des Verbundrats      Infrastruktur, Verkehr und        München / DB Regio AG
· Dr. Reinhard Wieczorek           Technologie                      · Heino Seeger                 Für konstitutive Entscheidungen
 Berufsm. Stadtrat,               · Gottlieb Fauth                   Geschäftsführer, Bayerische   im MVV sind die Gesellschafter-
 Landes hauptstadt München,        Landrat, Landkreis Ebersberg      Oberlandbahn GmbH (BOB)       versammlung, der Verbundrat
 Referat für Arbeit und           · Thomas Karmasin                 · Veit Bodenschatz             und die Geschäftsführung
 Wirtschaft, bis 31. 03. 2009      Landrat, Landkreis Fürsten-       Geschäftsführer Regional-     verantwortlich.
· Dieter Reiter                    feldbruck                         verkehr Oberbayern GmbH
 Berufsm. Stadtrat,               · Dipl.-oec. Herbert König         (RVO)                         Geschäftsführung
 Landeshauptstadt München,         Vorsitzender der Geschäfts-      · Leonhard Neumayr             Dipl.-Kaufmann Alexander Freitag
 Referat für Arbeit und            führung Münchner Verkehrs-        Verkehrsunternehmer           Dipl.-Volkswirt Klaus Wergles,
 Wirtschaft, seit 01. 04. 2009     gesellschaft mbH (MVG),          · Wolfgang Riedlinger          bis 30. 09. 2009
· Carsten Fregin                   stellvertretender Vorsitzender    Geschäftsführer Busverkehr
 Ministerialrat, Bayer. Staats-    des Verbundrats                   Südbayern GmbH
 ministerium für Wirtschaft,
 Infrastruktur, Verkehr und
 Technologie

                                                                                                                                             SEITE 15
VERBUNDPARTNER

                                     DIE MEILENSTEINE IM JAHR 2009. DIE VERBUNDPARTNER BERICHTEN

                                     Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG)
                                     · Die Straßenbahn erlebt eine Renaissance. Zwischen Münchner       · Sicherheit wird weiter großgeschrieben. Die ersten Exemplare
                                      Freiheit, Parkstadt Schwabing und Frankfurter Ring wird die        der neu entwickelten MVG-Notfallsäulen gehen in Betrieb.
                                      Tram 23 eröffnet. Sie ist die elfte Straßenbahnlinie der MVG. –    Gleichzeitig wird die Videoüberwachung ausgebaut. – Kein Alko-
                                      Für die Tram St. Emmeram (Effnerplatz – St. Emmeram) wird          hol in U-Bahn, Bus und Tram: Der Konsum in Fahrzeugen und
                                      die Baugenehmigung erteilt; sie soll 2011 ihren Betrieb aufneh-    U-Bahn-Anlagen wird aus Sicherheitsgründen verboten. – In der
           Zuverlässig in die City    men. – Die Tram-Westtangente (Romanplatz – Aidenbachstraße)        U-Bahn werden die ersten Bahnhöfe und Streckenabschnitte
                                      kommt wieder auf die Agenda der Planer. – Premiere für die         mit einem Mobilfunknetz ausgerüstet; der Ausbau geht 2010
                                      neue Tram: Die ersten vier Züge vom Typ Variobahn werden           weiter. – Die Münchner U-Bahn-Wache feiert 20-jähriges Jubiläum.
                                      ausgeliefert.                                                     · Neue MVG-Serviceangebote. Taxis ergänzen den Schienen-
                                     · Das MVG-Busnetz gewinnt weiter an Attraktivität. So gehen         ersatzverkehr bei der Tram. – „MVG live“ liefert die aktuellen
                                      17 fabrikneue Omnibusse in den Betrieb. Die neuen Fahrzeuge        Abfahrtszeiten für alle Haltestellen jetzt auch aufs Handy.
                                      sind komfortabel ausgestattet und erfüllen den EEV-Standard,       „MVG zoom“ zeigt den Betriebszustand erstmals für alle Aufzüge
                                      der besonders umweltfreundliche Dieselfahrzeuge kennzeichnet.      und Rolltreppen im MVG-Netz an. – Gute Noten von den Kunden:
            Zügig vorankommen         Ferner kommt ein Hybridbus zum Einsatz; zwei weitere sollen        Die Zufriedenheit mit den Leistungen der MVG liegt weiterhin
                                      2010 folgen. – Das Beschleunigungsprogramm wird fortgesetzt:       auf sehr hohem Niveau. Die Gesamtnote übertrifft erneut den
                                      Die MetroBus-Linie 54 gewinnt 13 Minuten Fahrzeit. – Positive      Bundesdurchschnitt.
                                      Bilanz beim neuen Busnetz: Fünf Jahre nach dem Neustart zählt     · Der U-Bahnhof Münchner Freiheit erstrahlt in neuem Glanz.
                                      die MVG rund 10 Prozent mehr Fahrgäste. Die Betriebskosten         Die Station wurde für rund 20 Mio. Euro saniert, modernisiert
                                      gingen gleichzeitig zurück.                                        und barrierefrei ausgebaut.

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VERBUNDPARTNER

S-Bahn München                                                    Regionalverkehr Oberbayern GmbH / private Busunternehmen
· Neuer Bahnhof Hirschgarten. Erstmals seit Bestehen der S-Bahn   · Linie 216: Übernahme der Leistung unter besonderen Umständen.
 München wurde ein neuer Bahnhof auf der Stammstrecke in           Ab 23. März wurde der Betrieb auf der Linie 216 kurzfristig von
 Betrieb genommen. Der neue Haltepunkt „Hirschgarten“ dient        der Bietergemeinschaft RVO/Geldhauser aufgenommen, weil
 der Erschließung des Neubaugebiets „Am Hirschgarten“, des         durch eine Klage des Altbetreibers die Linienübernahme um
 gleichnamigen Parks und des Biergartens.                          rund 3 Monate verzögert wurde. Alle Risiken und Belastungen
· Geändertes Linienkonzept der S-Bahn München. Die Neuordnung      konnten aufgrund der hohen Flexibilität und Leistungsfähigkeit      Mit Rot in die Region

 des S-Bahn-Liniennetzes war Anlass, auch die automatischen        der Bietergemeinschaft und der ausgezeichneten Zusammen-
 Ansagen der S-Bahn München komplett zu überarbeiten: Seit         arbeit mit der Verbundgesellschaft gemeistert werden.
 dem Fahrplanwechsel werden die Texte von Regina Wallner in       · Netzknoten Herrsching bleibt in bewährten Händen. Nach erneu-
 leicht oberbayerischer Tonfärbung und von Graham Baxter in        ter Ausschreibung der Linien 950, 952, 953, 954 und 957 konnte
 vorbildlichem Englisch gesprochen.                                die Bietergemeinschaft RVO/Geldhauser dieses Los für sich
· Mehr Sicherheit durch Video und Schülerbegleiter. Alle 105       entscheiden. Als weiterer, langjährig bewährter Partner ist die
 S-Bahnen wurden mit Videoaufzeichnung ausgestattet – um prä-      Firma Ammersee Reisen mit einem Teil der Leistungserstellung
 ventiv tätig zu werden und im Falle von Straftaten Beweismate-    beauftragt. Zum Einsatz kommen den aktuellsten MVV- und             Zubringer vor Ort

 rial vorzulegen. Für mehr Sicherheit der S-Bahn München sorgen    Umweltstandards entsprechende Fahrzeuge.
 auch die 280 Mitarbeiter der S-Bahn-Wache. Darüber hinaus sind   · 6 neue Busse für die Landkreise Erding und Freising. Für die im
 DB Schülerbegleiter im Einsatz. Diese wurden von der Bundes-      Rahmen der MOD verhandelten Linien wurden vertragsgemäß 6
 polizei und der S-Bahn München ausgebildet. Sie gehen aktiv       neue, allen aktuellen Qualitätsstandards entsprechende Fahrzeuge
 auf ihre Mitschüler nach dem Motto „Überzeugen statt Petzen“      beschafft. Da die Landkreise eine Übergangsregelung zu der EU-
 zu. 2009 wurden über 120 Schüler an 11 Schulen ausgebildet.       Verordnung 1370 nutzten, ist der Einsatz bis 2018 sichergestellt.

                                                                                                                                                               SEITE 17
VERBUNDPARTNER

                                 DIE VERBUNDVERKEHRSUNTERNEHMEN IN DER REGION

                                 Die mittelständischen Verbundverkehrsunternehmen bilden das Rückgrat des MVV-Regionalbusverkehrs
                                 · AGM Linie 269 GbR c/o Baumann           · Hadersdorfer Reisen Moosburg              · Scharf OHG Omnibus & Reisebüro
                                  Busbetriebs GmbH                          GmbH & Co. KG                              · Schilcher Touristik – Verkehrsunternehmen
                                 · ARGE ALT ED c/o Taxi Lechner            · Omnibus Hagl                              · Reisewelt Simperl Autobus und
                                 · Bayernbus GmbH                          · Peter Heigl Omnibus GmbH                   Reisebüro oHG
                                 · Bietergemeinschaft Rainer / Köhler      · Omnibusse Huber – Inh. A. Edelmann        · H.M. Sittenauer GmbH
 Leistungsträger auf dem Lande    c/o Taxi- und Mietwagenunternehmen       · Kistler Bustouristik GmbH                 · Stanglmeier Reisebüro-Bustouristik
                                  Johann Köhler                            · Knab Omnibusse GmbH & Co. KG              · Autobusreisen Steiner KG
                                 · Bietergemeinschaft RVO / Geldhauser     · Larcher-Touristik GmbH                    · Stadtwerke Dachau – Verkehrsbetriebe
                                  c/o Regionalverkehr Oberbayern GmbH      · Omnibus Merk GmbH                         · Personenbeförderung Tschanter,
                                 · Busbetrieb Bittl – Inh. Albert Bittl    · Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG)    Armin Tschanter
                                 · Boos-Bus GmbH & Co. KG                  · Omnibus Neumeyr OHG                       · Unholzer Reisen GmbH & Co. KG
                                 · Busverkehr Südbayern GmbH               · Monika Pawelczyk Taxiunternehmen          · Omnibusbetrieb-Reisebüro Adolf Urscher KG
                                 · Demmelmair GmbH & Co. KG                · Freisinger Parkhaus und Verkehrs-GmbH     · VBR Verkehrsbetriebe und
                                 · Enders Reisen                           · Taxi- & Kleinbus-Unternehmen               Servicegesellschaft mbH
                                 · Erl Omnibus – Inh. Anita Gilhuber        Gottfried Rainer                           · Verkehrsgemeinschaft Boos, Hadersdorfer,
                                 · Busreisen Josef Ettenhuber GmbH         · Reichenberger Busunternehmen               RVO c/o Boos-Bus GmbH & Co. KG
                                 · Feringa Taxi GbR                         Kammerbauer oHG                            · Busservice Watzinger GmbH & Co. KG
                                 · Omnibusunternehmen Martin               · Omnibusverkehr Reisberger GmbH            · Omnibusunternehmen Wiesheu
                                  Geldhauser GmbH & Co. KG                 · Regionalverkehr Oberbayern GmbH           · St.-Andreas-Reisen Wintermayr GmbH

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VERBUNDPARTNER

DIE VERBUNDGESELLSCHAFT: ORGANIGRAMM

                                                      GESCHÄFTSFÜHRUNG

                          STABSSTELLE                                                    CONSULTING
Presse / Personal / EDV / Recht / Qualitätsmanagement / Gremien                         PROFIT-CENTER

   KONZEPTION             LEISTUNG             STEUERUNG          TARIFMANAGEMENT        MARKETING             VERKEHRS-
       K                      L                    S                     T                  M                 FORSCHUNG V

Schnellbahnen und      Verkehrsplanung          Einnahmen-          Tarifgestaltung       Marketing,             Statistik
 Fahrplanmedien            M, TÖL                aufteilung                             Marktforschung       Datengrundlagen

 Verkehrskonzepte      Verkehrsplanung          Basisdienste           Vertrieb         Öffentlichkeits-       Datenanalyse
                           EBE, ED              Verwaltung                                  arbeit

Forschungsprojekte/    Verkehrsplanung         Abrechnung /       Fahrgastkontrollen   Kundeninformation    Qualitätssicherung
    Fahrgastinfo           FFB, STA         Regionalbusverkehr

  Zeichendienst        Verkehrsplanung       Rechnungswesen /                            Beschwerde-            Disposition
                           DAH, FS              Controlling                              management

                           Finanzen           Interne Revision                          Elektr. Fahrplan-        Operative
                                                                                         auskunft (EFA)     Verkehrserhebungen

                                                                                                                                        SEITE 19
Kimm, heit geh ma ins Valentin-Musäum
PROJEKTE UND AKTIVITÄTEN

Erstmals seit vielen Jahren können wir Ihnen in einer Jahres-   Neben bekannten, großen Themen wie 2. Stammstrecke und
chronik Neuerungen sowohl bei U- und S-Bahn als auch bei Tram   IsarCard S ging es im Berichtsjahr weiter mit dem Umweltschutz.
und Regionalbus vorstellen.                                     Der Hybridbus im Landkreis München hat sein erstes Einsatzjahr
So gab es nicht nur neue Linien im MVV-Regionalbusverkehr und   hinter sicher: mindestens so erfolgreich, wie wir es erhofft
das „Go“ für den weiteren Ausbau des U-Bahn-Netzes, sondern     hatten! Last but not least ging es tierisch ab, nicht nur mit einer
auch eine neue – die elfte – Trambahnlinie und eine weitere     starken Wildtier-Plakatkampagne für mehr Klimaschutz, sondern
S-Bahn-Haltestelle: Nummer 148, direkt auf der Stammstrecke.    auch mit Kamelen im Mangfalltal und Schnecken im Tarifplan.
Vier von 18 Geschichten im Jahr 2009.                           Viel Spaß bei der Lektüre!
DAS JAHR 2009

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EIN NEUER RECHTSR AHMEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHR                       JANUAR 2009

RECHTSKLARHEIT LÄSST AUF SICH WARTEN
                 Schon Anfang des Jahres 2009 zeichnete sich ab, dass das nationale Recht nicht rechtzeitig angepasst werden
                 würde – obwohl die 2007 erlassene europäische Verordnung 1370/07 Ende des Jahres in Kraft treten würde.
                 Bayerische Leitlinien werden bis auf weiteres für mehr Rechtsklarheit sorgen.

Mit der Verordnung 1370/07 vom 23. Oktober 2007 über öffent-         zur Anwendung der VO 1370 erlassen. Diese Leitlinien sind für die
liche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße – kurz          Genehmigungsbehörden verbindlich, den Aufgabenträgern und
VO 1370 genannt – existiert ein neuer Ordnungsrahmen für den         den Verkehrsunternehmen sollen sie als Handlungsempfehlung
öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland und Europa.           dienen.
Die Verordnung ist als solche unmittelbar geltendes Recht und
bedarf zur Anwendung keines Umsetzungsaktes. Dies gewinnt an         Der neue Ordnungsrahmen legt fest, wie die zuständigen Be-
Bedeutung, da der Bundesgesetzgeber es nicht geschafft hat,          hörden, also die Aufgabenträger, im ÖPNV tätig werden können,       Im Auftrag des MVV

das nationale Recht, insbesondere das Personenbeförderungs-          insbesondere in Fragen der Ausgestaltung der Verträge und der
gesetz, rechtzeitig anzupassen. Es besteht Konsens in der ganzen     Finanzierung. Wesentliche Regelungen betreffen die Vergabe
Branche, dass eine solche Novellierung dringend erforderlich ist –   der Verkehrsleistungen: Unterfallen Aufträge den Vergabe-
nicht jedoch über den Inhalt dieser Novellierung. Die erhoffte       richtlinien, sind sie europaweit auszuschreiben. Anderenfalls
und dringend notwendige Rechtsklarheit lässt also noch auf           sind Direktvergaben möglich: sowohl an „interne Betreiber“ –
sich warten.                                                         in der Regel kommunale Unternehmen – als auch bei Verkehrs-
                                                                     leistungen unterhalb bestimmter Größenordnungen, wobei
Daher hat das Bayerische Wirtschaftsministerium – wie die            für Unternehmen mit nicht mehr als 23 Fahrzeugen besondere
meisten Bundesländer – für diese Übergangszeit Leitlinien            Bedingungen gelten.

                                                                                                                                                              SEITE 23
JANUAR 2009                       EIN NEUER RECHTSR AHMEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHR

                                  Dienstleistungskonzessionen eröffnen auch wettbewerbliche              Im MVV-Regionalbusverkehr werden vorwiegend Bruttoverträge
                                  Vergabeverfahren, die sich nach dem derzeitigen Stand des              abgeschlossen – ein Vorgehen, das sich seit vielen Jahren bewährt
                                  nationalen Rechts nur im Ausmaß der Formalien vom Verfahren            hat. Für Bruttoverträge gelten nach Art. 5 Abs. 1 S. 2 VO 1370
                                  nach VOL/A unterscheiden. Für alle diese Fälle gilt, dass sie trans-   die Vergaberichtlinien, mithin das allgemeine Vergaberecht, wenn
                                  parent und diskriminierungsfrei durchgeführt werden müssen.            der Schwellenwert von 193.000 Euro überschritten ist.

              Umweltschutz wird   Nach den bayerischen Leitlinien unterfallen „kommerzielle Ver-         Liegen die skizzierten Einnahmenstrukturen für kommerzielle
               großgeschrieben    kehre“ nicht dem Anwendungsbereich der VO 1370. Sie werden             Verkehre vor, wäre die VO 1370 nicht anwendbar. Fließen darüber
                                  als Verkehrsleistungen definiert, die grundsätzlich ohne finan-        hinaus aber öffentliche Gelder, kann dies nur im Rahmen eines
                                  zielle Ausgleichsleistung betrieben werden – mit Ausnahme der          öffentlichen Dienstleistungsauftrags geschehen. Inwieweit diese
                                  Erstattungsleistungen nach § 145 SGB IX, der Ausgleichsleistun-        als Dienstleistungskonzessionen ausgestaltet eine Alternative
                                  gen nach § 45 a PBefG und gegebenenfalls für „verbundbedingte          zur generellen Ausschreibungspflicht für Bruttoverträge sein
                                  Nachteile“ in Verkehrsverbünden oder Tarifgemeinschaften.              können, ist zu prüfen. Neue Vertragsmodelle im MVV-Regional-
                                  Um auch bei diesen Verkehren das gewünschte Leistungs- und             busverkehr sind nicht ausgeschlossen. Allerdings sind die bisher
                                  Qualitätsniveau sicherzustellen, sollten Aufgabenträger das            bewährten Konstruktionen und die vorliegenden guten Erfah-
                                  Instrument des Nahverkehrsplans nutzen und bei Bedarf schärfen.        rungen zu berücksichtigen.

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EIN NEUER RECHTSR AHMEN FÜR DEN ÖFFENTLICHEN VERKEHR                     JANUAR 2009

Vor diesem Hintergrund wollten eine Reihe von Verkehrsunter-
nehmen bestehende Verträge noch vor Ablauf des 2. Dezember
um einen möglichst langen Zeitraum verlängern. Nach intensiven
Gesprächen sprachen sich letztlich neun der elf Aufgabenträger
im MVV-Regionalbusverkehr gegen die kurzfristige Verlängerung
von Verträgen aus. Die Landkreise Erding und Freising entschie-
den sich für eine Verlängerung der Verträge auf eine Gesamtlauf-
zeit von zehn Jahren.

                                                                                                                          Erding schaut voraus

                                                                                                                                                 SEITE 25
FEBRUAR 2009                        ELEK TRONISCHE FAHRPL ANAUSKUNF T HILF T STREIKFOLGEN ZU BEWÄLTIGEN

                                    DER AUFTRITT DER EFA
                                                     Die Gewerkschaft hatte zum 24-Stunden-Streik bei den städtischen Verkehrsmitteln aufgerufen, aber nicht alle Räder
                                                     standen still: Die MVG installierte ein Notnetz mit rund 200 Bussen privater Verkehrsunternehmen, und die S-Bahn
                                                     setzte 50 zusätzliche Züge ein. Um die Fahrgäste über alle kurzfristig eingerichteten Verbindungen zu informieren,
                                                     arbeitete der MVV die Notfallpläne in die Elektronische Fahrplanauskunft (EFA) ein – und punktete mit Aktualität.

                                    Vier so unterschiedliche Tage im Februar: Dienstag, der 24.,        Mit ihrer Leistung zwischen dem 25. und 27. Februar stellte die
                                    verläuft ganz normal für die EFA, das verkehrsmittelübergrei-       EFA ihre Belastbarkeit in Sondersituationen eindrucksvoll unter
                                    fende Auskunftssystem des MVV. Rund 310.000 Mal ermittelt           Beweis. Dass die Nachfrage so explodieren würde, war schon
                                    sie Ver bindungen für die Fahrgäste. Am Tag darauf steht neben      Anfang Februar absehbar geworden, an dem Tag vor dem Warn-
                                    den üblichen Abfragen auch Lernen auf dem Programm. Kurz-           streik, als 464.000 Auskünfte ermittelt werden mussten, weil
                                    fristig zu speichern sind aktuelle Informationen über Strecken,     Fahrgäste nach Alternativen suchten.
     Alle Abfahrtzeiten im Visier   Ab fahrts- und Ankunftszeiten von 200 auf neuen Wegen
                                    ver kehrenden Bussen und 50 zusätzlich eingesetzten S-Bahn-         Besonders steil nach oben ging die Streik-Belastungskurve
                                    Zügen. Auf ihrer Online-Bühne erteilt die EFA an diesem Tag         übrigens bei den Kartenausschnitten. Normalerweise werden
                                    423.000 Auskünfte.                                                  13.000 Karten pro Tag angefordert. Zwischen dem 25. und
                                                                                                        27. Februar waren es 73.000 Orientierungshilfen, 34.000 mehr
                                    Am Donnerstag, dem Tag vor dem Streik, wollen 578.000 Aus-          als normalerweise in einem dreitägigen Zeitraum. Als Dank
                                    künfte bewältigt werden. Am 27., dem Streiktag, steigt diese        gab es positive Meldungen der Fahrgäste an den MVV für die
                                    Zahl auf stolze 678.000 an. Doppelt so viel Arbeit wie sonst,       schnelle und ausgesprochen flexible Reaktion der EFA.
                                    aber die EFA meistert auch diese große Performance bravourös.

SEITE 26
STUDIE BELEGT: MARK TANTEIL DES ÖFFENTLICHEN VERKEHRS IM MV V IST ÜBERDURCHSCHNIT TLICH GROSS                          FEBRUAR 2009

DAS MVV-VERKEHRSSYSTEM LEUCHTET
                  In keinem anderen Verbundraum Deutschlands werden 15 Prozent aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück-
                  gelegt – auch nicht stolze 63 Prozent im Umweltverbund, also mit ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß. Den für München und
                  Umland glanzvollen ersten Platz im nationalen Ranking brachte die Studie „Mobilität in Deutschland“ zutage. Dieser
                  sei Ansporn, sagen die nun im Licht des Erfolgs stehenden Verantwortlichen, das Angebot weiter zu verbessern.

Im Februar 2009 wurde die Feldforschung einer über zwölf Monate       Kernstädten sind dies mit 24 Prozent deutlich weniger. Auch in
dauernden Studie abgeschlossen, eine im Auftrag des Bundes-           den Verbundlandkreisen sind die Anteile mit 17 Prozent gegenüber
ministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durchge-           10 Prozent in anderen verdichteten Kreisen Deutschlands über-
führte Befragung von rund 50.000 Haushalten zu ihrem Verkehrs-        durchschnittlich gut. Ein deutlicher Vorsprung ist im MVV-Raum
verhalten. Um den Aussagewert zu vertiefen, hatten MVV und            auch beim Fahrradanteil zu sehen, der in der Stadt bei 14 und im
Stadt München den Wissenschaftlern des infas-Instituts den            Gesamtgebiet bei 13 Prozent liegt – die Anteile sind seit 2002
Auftrag erteilt, die Zahl der Stichproben aufzustocken. So konnte     deutlich angestiegen.                                                Marktanteile, die Freude machen

beispielsweise auch herausgefiltert werden, dass die ÖPNV-
Anteile in der Stadt umso höher sind, je zentraler die Menschen       Das Drehbuch dieser Erfolgsgeschichte hat viele Autoren. Neben
sich bewegen: Innerhalb des Altstadtrings liegt der Anteil der        den Partnern im Verbund – allen voran die MVG und die S-Bahn –
ÖPNV-Wege bei 51 Prozent, der Anteil des Umweltverbundes bei          sind die Landeshauptstadt und der Freistaat Bayern mit ihren
91 Prozent. Bis zum Mittleren Ring werden 26 Prozent der Wege         Finanzierungsbeiträgen und verkehrspolitischen Vorgaben in den
mit dem MVV und 76 Prozent im Umweltverbund zurückgelegt.             Nahverkehrsplänen verantwortlich für das positive Ergebnis der
                                                                      Studie. Gemeinsam will man die nationale Spitzenstellung der Stadt
Über ein Drittel aller Münchner nutzt täglich die öffentlichen Ver-   und des Verbundes durch weitere Ausbaumaßnahmen der ÖPNV-
kehrsmittel im MVV: 34 Prozent. In den übrigen bundesdeutschen        und Fahrrad-Infrastruktur im gesamten Verbundraum festigen.

                                                                                                                                                                  SEITE 27
MÄRZ 2009                           INZELL-INITIATIVE PR ÄSENTIERT LEITFÄDEN UND DISKUTIERT VER ÄNDERUNGEN IM MOBILITÄTSVERHALTEN

                                    AUTO TRIFFT BAHN TRIFFT RAD
                                                      Immer mehr Menschen wählen ihr Fortbewegungsmittel situationsabhängig. Je nach Wetter und Tagesform, Mit fahrer
                                                      und Ziel kombinieren sie individuelle und öffentliche Verkehrsangebote. Die INZELL-Initiative, 1995 gegründet, um
                                                      Verkehrsprobleme gemeinsam zu lösen, freut sich über diesen umweltfreundlichen Trend. Ein Modell für die Zukunft?
                                                      Ja. Dies umso mehr, je besser die Schnittstellen zwischen den Verkehrsmitteln funktionieren.

                                    Welcher Standort ist für Bike & Ride geeignet? Wie lässt sich der     Unter anderem über diese beiden Projekte berichtete der MVV in
                                    Bedarf nach einem Fahrrad-Parkplatz ermitteln? In welchen             seiner Rolle als Pate des Forums ÖV am 26. November auf der 8.
                                    Schritten plane ich eine entsprechende Anlage? Diese und ähnliche     Plenumsveranstaltung von INZELL in den Räumen der BMW AG. In
                                    Fragen rund um die Schnittstelle von Rad und Schiene beantwortet      den anschließenden Diskussionen wurde noch einmal deutlich, dass
                                    der von der INZELL-Arbeitsgruppe „Fahrrad und ÖV“ erstellte Leit-     Bike & Ride und Park & Ride wichtige Schnittstellen für den Verkehr
                                    faden „Mit dem Rad zum Bahnhof“. Er richtet sich an Kommunen          der Zukunft sind, weil immer mehr Verkehrsteilnehmer vom aus-
     Individuell UND öf fentlich:   und will diese bei Planung und Umsetzung neuer Anlagen unter-         schließlichen Gebrauch eines auf den kombinierten Einsatz mehrerer
      Die Schnittstellen sind da    stützen. Im März haben Oberbürgermeister Christian Ude und –          Verkehrsmittel umstellen. „Intermodalität“ heißt dieser Trend, der
                                    für das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,   durch elektronische Medien, die die Buchung und Bezahlung unter-
                                    Verkehr und Technologie – die Staatssekretärin Katja Hessel die       schiedlicher Verkehrsmittel vereinfachen, stetig weiteren Auftrieb
                                    Broschüre gemeinsam mit BMW AG und MVV GmbH der Öffentlich-           erfährt. Mit den zukünftigen Aufgaben für Information und Vertrieb
                                    keit vorgestellt. Sechs Monate später trat auch die Arbeitsgruppe     wird sich im Forum ÖV eine neue Arbeitsgruppe unter Patenschaft
                                    „P+R regional“ mit einer profunden Hilfestellung für die Kommunen     der S-Bahn beschäftigen. Die MVG übernimmt die Federführung
                                    an die Öffentlichkeit. Dieses Mal ging es um die Schnittstelle von    in einer Arbeitsgruppe, die sich mit der zukünftigen Finanzierung
                                    Auto und Schiene: städtebauliche Planung, Qualität, Planungsrecht     des ÖPNV beschäftigt – einem Thema, das in Anbetracht der immer
                                    und Förderung sind vier von vielen Themen.                            knapperen öffentlichen Haushalte große Brisanz entwickelt.

SEITE 28
NEUES SOZIALTICKET WIRD ANGENOMMEN                        APRIL 2009

DIE ISARCARD S DER LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN
                 Zum 1. April wurde eine neue Zeitkarte eingeführt: die IsarCard S. Vorausgegangen waren die enge Zusammenarbeit
                 von Landeshauptstadt, Verkehrsunternehmen und MVV auf Basis intensiver Marktforschung im Kreis der Zielgruppe.
                 Zum Jahresende war dann schließlich der erste Praxistest bestanden: Der monatliche Absatz der IsarCard S ging
                 kontinuierlich nach oben, die Karte kam – wie zu erwarten war – gut an.

Die IsarCard S, deren Einführung von Hilfsbedürftigen und aus       So konnten zwar die in der Marktstudie bei aktualisierter Preis-
den Reihen der Politik gefordert worden war, setzt den in der       findung prognostizierten IsarCard-S-Verkaufszahlen von etwa
Marktforschung eruierten Wunsch nach einer Monatskarte mit          20.000 Stück im Monat nicht erreicht werden – sie waren unter
großem Geltungsbereich um. Mit Prei sen von 23,90 Euro für den      der Annahme errechnet worden, dass die IsarCard S ein Angebot
Innenraum und 40,40 Euro für das Gesamtnetz ist die Karte für       ohne Alternative sei. Aber auch unter den geänderten Rahmen-
Bedürftige erschwinglich. Durch den Verkauf der stark ermäßig-      bedingungen sind im April 9.300 und im Dezember schon 14.900
ten IsarCard S entstehen den Verkehrsunternehmen Minderein-         verkaufte Tickets durchaus positiv zu bewerten.                    Alle werden mitgenommen

nah men, die durch die Landeshauptstadt ausgeglichen werden.
Die Berechtigung zur Inanspruchnahme des Sozialtickets wird         Um die Benutzerfreundlichkeit der IsarCard S weiter zu erhöhen,
durch einen gültigen München-Pass mit Lichtbild nachgewiesen.       wird derzeit auf Anregung des Münchner Stadtrats geprüft, ob
                                                                    durch eine zusätzliche Monatskarte, z. B. IsarCard S Plus ohne
Um auch den Bedürftigen, die nur gelegentlich mit dem MVV           Sperrzeit, zu einem etwas höheren Preis den Bedürfnissen der
fah ren, günstigen Zugang zum MVV anzubieten, hat die Stadt         Hilfeempfänger noch besser entsprochen werden kann. Der MVV
München nach Einführung der Monatskarte beschlossen,                unterstützt die politischen Entscheidungsträger mit seinem
auch weiterhin rabattierte Tageskarten für Hilfeempfänger           Fachwissen.
auszugeben.

                                                                                                                                                            SEITE 29
MAI 2009                            GROSSE FAHRGASTBEFR AGUNG IM MV V-REGIONALBUSVERKEHR

                                    DAS OHR AM KUNDEN
                                                     Wie schon in den Jahren 2003 und 2006 waren die Interviewer des MVV auch 2009 wieder in den Verbundland kreisen
                                                     unterwegs. Sie befragten 350.000 Fahrgäste, um zukünftige Planungen mit realen Daten statt mit Prognosen zu
                                                     fundieren. Was sie später aus allen Informationen herausfiltern konnten, ist erfreulich: Die Zahl der Fahrgäste steigt
                                                     kontinuierlich und deutlich an. Und das vor allem am Wochenende.

                                    Im Dreijahresturnus will der MVV von seinen Fahrgästen im            als das Fahrtenangebot, das im gleichen Zeitraum werktags um
                                    MVV-Regionalbusverkehr – außer Bussen sind dies auch die             8 Prozent und samstags um 14 Prozent angestiegen ist. Ein erfreu-
                                    U6 und die Tram 25 auf Strecken außerhalb der Stadt – wissen,        licher Trend – die Busse werden besser ausgelastet.
                                    wo sie ein-, um- und aussteigen, welche Tickets sie nutzen und
                                    warum sie fahren. Die Erkenntnisse sind das empirische Fun-
                                                                                                           Angebot Fahrten         2003      2006        2009      2003 bis 2009
                                    dament für die Ermittlung der Einnahmen in den acht Verbund-
                                                                                                           Werktag                 8.600     8.500       9.300    Anstieg um 8 %
           Wer da wohl drinsitzt?   landkreisen. Die Zahlen zeichnen zudem ein lebendiges Bild
                                                                                                           Samstag                 2.900     2.700      3.300    Anstieg um 14 %
                                    des realen Verkehrs, sie dienen zur Erfolgskontrolle des Fahr-
                                                                                                           Sonntag                 1.800     1.500       1.700   Rückgang um 6 %
                                    plan angebotes und zur Planung des künftigen Liniennetzes.
                                                                                                           Wochenwert             47.700    46.700      51.500    Anstieg um 8 %
                                    Die große Zahl der Informa tionen stellt sicher, dass das Ohr
                                    an der Basis möglichst viele Kundenwünsche aufnimmt.
                                                                                                           Nachfrage Fahrgäste     2003      2006        2009      2003 bis 2009

                                                                                                           Werktag               157.250   174.000    196.000    Anstieg um 25 %
                                    Die jüngste Erhebung zeigt auf, dass 2009 werktags 25 Pro-
                                                                                                           Samstag                27.550    38.050     44.500    Anstieg um 62 %
                                    zent mehr Fahrgäste als 2003 unterwegs waren. An Samstagen
                                                                                                           Sonntag                14.750    18.400     20.500    Anstieg um 39 %
                                    lag das Plus bei 62 Prozent, an Sonntagen bei 39 Prozent.
                                                                                                           Wochenwert            828.550   926.450   1.045.000   Anstieg um 30 %
                                    Die Zahl der Fahrgäste pro Tag ist sehr viel deutlicher gestiegen

SEITE 30
GROSSE FAHRGASTBEFR AGUNG IM MV V-REGIONALBUSVERKEHR                                        MAI 2009

Mit dem Zuwachs an Fahrgästen am Wochenende nimmt auch                      Fahrscheinnutzung
der Anteil an Einzel-/Streifen- und Tageskartennutzern zu. Diese            Zeitfahrausweise                                          34,7 %
                                                                                                                                          39,4 %
Gelegenheitskunden gilt es dauerhaft vom Regionalbus-Angebot                                                                             38,0 %

                                                                            Ausbildungsfahrkarten                                         40,1 %
zu überzeugen. Eine Aufgabe für die Zukunft!
                                                                                                                  12,2 %
                                                                                                                 11,1 %

                                                                            Tageskarten                  4,8 %
                                                                                                                    15,0 %
                                                                                                                    14,8 %
Fahrtzweckverteilung                                                                                                                               Die Region als Forschungsobjekt
                                                                            Einzel-/Streifenkarten                   16,6 %
Arbeit                                31,9 %                                                                                 24,1 %
                         13,6 %                                                                                            21,8 %
                        12,9 %
                                                                            Bayern-Ticket /Schönes-   0,4 %
Ausbildung                                     41,1 %                       Wochenende-Ticket          1,6 %
             1,5 %                                                                                      2,6 %
             1,2 %
                                                                            Schwer behinderte          2,2 %
Einkauf         4,4 %                                                                                    3,9 %
                                                                                                                                                      Werktag
                          16,3 %                                                                        3,5 %
             0,6 %
                                                                            Sonstige                  1,2 %                                           Samstag
Freizeit                     18,8 %                                                                     3,8 %
                                                        67,4 %                                              8,2 %                                     Sonntag
                                                                   84,1 %

Sonstiges       4,0 %
             1,4 %
             1,3 %

                                                                                                                                                                          SEITE 31
JUNI 2009                          MARK TFORSCHUNG FÜR VERSTÄNDLICHERE TARIFINFORMATION

                                   VON A – Z IN FAHRGASTSPRACHE
                                                     Je schneller ein Tarifplan gelesen und verstanden werden kann, desto besser. Weil das zentrale Informations medium
                                                     diesbezüglich noch Potenzial offenbarte, hat der MVV Marktforscher beauftragt, gemeinsam mit Kunden nach
                                                     Ver besserungen zu suchen. Bei dieser Gelegenheit verschwanden die manche irritierende Schneckenhausform des
                                                     Gesamtnetzes – und weitere die Verständlichkeit behindernde Elemente.

                                   In der Kategorie Verständlichkeit des Tarifsystems erzielt der      Das sind die Merkmale des Gewinners: Große, deutlich sichtbare
                                   MVV im Kundenbarometer nicht ganz so positive Noten wie bei         Ziffern zeigen, welche drei Schritte notwendig sind: Fahrtwunsch
                                   anderen Zufriedenheitsaspekten. Der MVV sah Handlungs be-           spezifizieren, Ticket auswählen, Kosten ermitteln. Damit das
                                   darf und beauftragte die Marktforscher von Schmiedl München,        einfacher ist, wurden optische Hürden abgebaut: Die kompliziert
                                   die Verständlichkeit des aktuellen Tarifplans und weiterer vier     anmutende schneckenhausförmige Ring- und Zonendarstel-
                                   Varianten empirisch unter die Lupe zu nehmen. Im Zeitraum vom       lung verwandelte sich in einen einfachen Kreis. Den Farben der
            Auf in den Außenraum   28. Mai bis zum 13. Juni wurden 300 repräsentativ ausgewählte       Zonen wurde die Intensität genommen. Der Innenraumplan ver-
                                   MVV-Kunden in den Teststudios der Marktforscher in knapp            lor grüne Schatten und wurde generell filigraner. Auch textlich
                                   einstündigen Einzelinterviews gebeten, Fragen zum jeweils           hat man Strukturierung und Straffung vorangetrieben. Bar- und
                                   vorliegenden Tarifplan zu beantworten und Tarifaufgaben im          Zeitkartentarif sind erstmals klar getrennt. Neu ist eine Spalte
                                   Bar- und Zeit kartentarif zu lösen.                                 an prominenter Stelle, die den Unterschied zwischen Zonen und
                                                                                                       Ringen leicht verständlich beschreibt. Die Tests haben gezeigt,
                                   Wie erhofft wurde ein Testsieger gefunden, der seinen Kon-          dass Kunden mit diesem Tarifplan deut lich schneller zu Ergebnis-
                                   kurrenten mit Abstand überlegen war. Anders als der aktuelle        sen kommen und dabei auch noch ein viel besseres Gefühl haben.
                                   Tarifplan vermochte dieser bereits beim ersten Kontakt für sich     Bleibt hoffnungsvoll das nächste Kundenbarometer abzuwarten,
                                   ein zunehmen und den Befragten Selbstvertrauen zu geben.            ob sich diese Verbesserungen auch dort niederschlagen.

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MARK TFORSCHUNG FÜR VERSTÄNDLICHERE TARIFINFORMATION                   JUNI 2009

                                                       Orientierung leichtSEITE
                                                                           gemacht
                                                                                33
JULI 2009                           VERL ÄNGERUNG DER U6 NACH MARTINSRIED IST BESCHLOSSENE SACHE

                                    „UNIVERSITÄTSLINIE“, „WISSENSZUG“, „BRAIN TRAIN“
                                                     Nicht nur im Norden, Richtung Forschungszentrum Garching, taucht die U6 in den Landkreis ein, sondern zukünftig
                                                     auch im Süden. Martinsried ist das neue Ziel – Biotechnologiezentrum, Universitätsgelände, Max-Planck-Institut
                                                     und der gesamte Ort warten auf Anschluss. Mit zwei Wissenschaftszentren als Zielen in den Landkreisen und vielen
                                                     Stopps an Fakultäten und Forschungsstätten in der City wird die U6 ab 2015 für beste Campus-Verbindungen sorgen.

                                    Als am 20. Juli der Kreistag München beschloss, sich mit einem      Mittlerweile liegt der Antrag auf Liniengenehmigung bei der
                                    Anteil von jeweils zwei Dritteln am kommunalen Teil der Investi-    Regierung von Oberbayern. Mit der MVG wurden Verhandlungen
                                    tionskosten und den laufenden Betriebskostendefiziten für den       zur Betriebsführung aufgenommen. Der MVV unterstützt die
                                    Streckenabschnitt von Großhadern nach Martinsried zu betei-         Gemeinde Planegg bei der Bedarfsabschätzung und Planung von
                                    ligen, war der Durchbruch erreicht: Die Verlängerung der U6         Bike & Ride- und Park & Ride-Anlagen. Die Gemeinde Planegg
                                    würde kommen! Bereits wenige Monate zuvor, am 2. April, hatte       wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, die Varianten
            Der Zukunf t entgegen   der Gemeinderat von Planegg, auf dessen Flur Martinsried liegt,     und Standorte der Parkanlage, die Möglichkeiten eines Parkraum-
                                    einen Schritt in dieselbe Richtung gemacht. Schubkraft ging auch    managements, die verkehrliche Erschließung und die Planung
                                    von den am 28. Mai vom Wirtschaftsministerium vorgestellten         eines nachgeordneten Busnetzes zum Inhalt haben.
                                    Er gebnissen der Nutzen-Kosten-Untersuchung für den U6-Ausbau
                                    aus. Seit vielen Jahren ist die Verlängerung der U6 im Gespräch.    2010 wird das Planfeststellungsverfahren für die Verlängerung
                                    Bereits 1991/92 gab es erste Planungsschritte, zwei Jahre bevor     der U6 eingeleitet. Man hofft auf einen Beschluss bis zum Jahres-
                                    der Bahnhof Großhadern eröffnet wurde. Aber erst die rasante        ende – und die Inbetriebnahme der neuen Strecke bis 2015.
                                    Entwicklung von Martinsried als Forschungscampus brachte den        Genug Zeit also noch, den ins Gespräch gebrachten Kosenamen
                                    nötigen Nachdruck mit sich. Die Strecke wird 960 Meter lang sein,   der U-Bahn-Linie weitere hinzuzufügen.
                                    die prognostizierten Kosten liegen bei 67 Millionen Euro.

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VERL ÄNGERUNG DER U6 NACH MARTINSRIED IST BESCHLOSSENE SACHE                     JULI 2009

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AUGUST 2009                         ZEHN JAHRE FERIENAK TION MIT R ADIO AR ABELL A UND TZ

                                    NACHTS ZU DEN TIGERN, TAGS ZUM KAMELREITEN
                                                     Wie jedes Unternehmen hat der MVV die Aufgabe, Kunden zu binden und das Image zu pflegen. Ein guter Weg dahin
                                                     führt über die Kooperation mit den Medien. Die Zeitungen und Rundfunkstationen freuen sich immer über gemeinsame
                                                     Aktionen. Man nehme also zehn ungewöhnliche Tagesausflüge mit dem MVV, reichere diese mit einer ordentlichen
                                                     Dosis Exotik an, verlose sie öffentlich und berichte darüber!

                                    Wenn im August Sommerferienstimmung herrscht, wissen Hörer            startklaren Karawane im Mangfalltal. Es gab VIP-Führungen durch
                                    von Radio Arabella und Leser der tz bereits seit zehn Jahren, dass    die Bavaria-Filmstadt, die Allianz-Arena und den Flughafen – Tower
                                    sich nun erhöhte Aufmerksamkeit lohnt: Ihnen werden Ausflüge          inklusive –, dazu Wanderungen und Radltouren. Am Mühlentag in
                                    vorgestellt, die für Einzelpersonen und Kleingruppen oft nicht        Egling buk man gemeinsam Brot. Eine Wanderung führte nicht auf
                                    zu realisieren sind oder für die ein schmaler Geldbeutel einfach      die Berge, sondern aufs Dach des Olympiastadions. Man erlebte
                                    nicht ausreicht. Mit etwas Glück lässt sich einer dieser Kurztrips    die Western-City in Dasing und traf Winnetou, fand den Ausweg im
       Das nächste Abenteuer –      für bis zu fünf Personen gewinnen. Die Ausflugsorte sind natürlich    Hanffeld-Labyrinth oder besuchte das Buchheim-Museum über den
              näher als er wartet   immer gut mit dem MVV zu erreichen. Damit das Auto tat sächlich       Wasserweg.
                                    zu Hause bleibt, erhält der glückliche Sieger außer der Programm-
                                    beschreibung mit Eintrittskarten eine Partner-Tageskarte. Eine        Alle Aktionen wurden zwei Wochen lang von Radio Arabella über
                                    Begleitperson stellt den Rundum-Service sicher.                       Sender und Internet beworben und begleitet. Die tz berichtete
                                                                                                          drei Wochen über die täglichen Ausflüge – je mit Ankündigung und
                                    In diesem Sommer stand eine nächtliche Führung mit Nachtsicht-        Berichterstattung. So wurde nun bereits zum zehnten Mal deutlich,
                                    gerät durch den Tierpark Hellabrunn auf dem Programm. Auch            wie vielfältig Urlaubsvergnügen daheim und ohne Auto in der
                                    ging es ins bayerische Oberland, hin zu Kamelen wie Sultana           Region München sein kann. Mit dem MVV zu den Wüstenschiffen:
                                    und Suleika, zwei von acht friedlichen Trampeltieren einer            Wer hätte das nicht noch vor kurzem für eine Ente gehalten?

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