Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16

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Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
Versuchungen
Der Ernst der Lage
und die Güte Gottes

              Axel Noack   Predigtstudie
                           für den Sonntag Invokavit 2016
                           Hebräer 4,14-16

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Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
Editorial
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                             Invokavit als erster Fasten-   Die Autoren
                             sonntag der Passionszeit
                             markiert den Wechsel           Predigtstudie:
                             zwischen den beiden großen     Pfarrer Prof. Dr. Axel Noack
                             Festzyklen im Kirchenjahr.     bis 2009 Bischof der Evangelischen Kirche in Mittel-
                             Während sich das Osterfest     deutschland
gemäß der jüdischen Pessach-Tradition mit wechseln-
den Daten am Mondkalender ausrichtet, wurde das             Liturgie:
Weihnachtsfest im römischen Sonnenkalender mit              Pfarrerin Dr. Alwine Slenczka
einem festen Datum versehen. Dadurch begann das             Geschäftsführerin für die Liturgische Kammer der
Kirchenjahr zu „atmen“ mit mal längeren mal kürze-          Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, Hofgeismar
ren Phasen zwischen den beiden Hauptfesten.
                                                            Bildtext:
Invokavit am Beginn der Fastenzeit bildet dabei das
                                                            Dr. Markus Zink
Scharnier zwischen beiden Traditionen – nicht nur
                                                            Referat Kunst und Kirche
hinsichtlich der Festtagsberechnung sondern auch der
                                                            Zentrum Verkündigung der EKHN, Frankfurt
unterschiedlichen Deutungskonzepte für das Kommen
des Gottessohnes im Rahmen des Geburtsgeschichte
                                                            Die Reihe der Predigtstudien zum Sonntag Invokavit
oder der Passions- und Osterereignisse.
                                                            ist ein Beitrag zum Reformationsjubiläum
Das Thema „Versuchung“, mit dem der Sonntag
verbunden ist, betont diese Spannung zusätzlich. Der        Herausgegeben von
diesjährige Predigttext (Hebr 4, 14-16) mit der Deu-        Evangelischer Bund Hessen
tung Jesu als des mitleidenden Hohepriesters bedeutet
in diesem Zusammenhang eine besondere theologische          Kontakt:
Herausforderung.                                            Ernst-Ludwig-Str. 7
Wir freuen uns, mit Prof. Dr. Axel Noack, dem ehe-          64625 Bensheim
maligen Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, wieder          Tel. 06251.8433-13
einen kompetenten und inspirierenden Autor für die          Fax 06251.8433-28
Predigtstudie gefunden zu haben, ebenso wie die Mit-        E-Mail: hessen@evangelischer-bund.de
autoren Dr. Markus Zink für die Bildmeditation und          Internet: eb-hessen.de
Dr. Alwine Slenczka für die Liturgie.                       verantwortlich: Matthias Ullrich

Zum vierten Mal bereits gibt der Evangelische Bund
                                                            Satz: flyer@genthe.info
Hessen diese Predigtstudie zu Invokavit heraus. Wir
                                                            Druck: flyeralarm.com
hoffen, sie wird Ihnen wieder zu einer Inspiration und
                                                            Bildnachweis: Günther Uecker,
Anregung für Ihr eigenes theologisches Arbeiten und
                                                            Das Nagelboot „Chichicastenango“
die Gottesdienstvorbereitung.
                                                            © VG Bild-Kunst Bonn
Ihr                                                         Fotos: Thomas Lammertz

Matthias Ullrich                                            Die Predigtstudie als Download
Vorsitzender des Evangelischen Bundes Hessen
                                                            www.eb-hessen.de

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Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
Predigtstudie Sonntag Invokavit 2016
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Überlegungen zur Predigt am Sonntag Invokavit 2016         gemahnt. Eins der Argumente besteht nun darin zu
Predigttext: Hebräer 4,14-16                               zeigen, dass wir, die Christen, in Jesus Christus einen
                                                           „Hohepriester“ besonderer Art haben. An ihm wird
                                                           das Christusgeschehen dann erläutert.
I.
Wer heute bestimmte Abschnitte des Hebräerbriefes                      Predigten über den Hebräerbrief lassen
zur Grundlage für eine Predigt wählt, muss oft „um                     sich gut und gern mit den historischen
die Ecke“ denken. Das gilt auch für die drei Verse des                 Erläuterungen und der Erklärung religi-
Predigttextes.                                                         onsgeschichtlicher Besonderheiten fül-
                                                                       len und gehen damit an ihrem eigentli-
Auch wenn die meisten Deutungen über den mögli-
                                                                       chen Auftrag vorbei.
chen „Verfasser“, die möglichen „Adressaten“, ja so-
gar über den Charakter des „Briefes“ immer noch sehr
                                                           Vermutlich hätten Christen jüdischer Herkunft so-
unterschiedlich sind, ist doch deutlich, dass der Ver-
                                                           fort eingewendet, dass Jesus, der ja nicht aus dem
fasser sich gut in den Gepflogenheiten der jüdischen
                                                           Geschlecht der Leviten stammt, gar nicht hat Priester
Glaubenspraxis auskannte und sehr geläufig das Altes
                                                           werden können. Deshalb wird nun – was es für uns
Testament in der Ausgabe der Septuaginta zu zitieren
                                                           ungeübte und zumeist unkundige Leser von heute
weiß.
                                                           nicht leichter macht! – dargestellt, dass dieser Hohe-
Um wesentliches über den christlichen Glauben aus-         priester ein Priester nach der „Ordnung des Melchi-
sagen und erläutern zu können, verwendet er Ver-           sedek“, also eine Art „Seiteneinsteiger“, gewesen sei.
weise, ja geradezu Beispiele aus dem jüdischen Leben       Auch das bedarf wieder der Erklärung.
und der Praxis im jüdischen Gottesdienst.Beispiele
                                                           Hier wird schon eine „Fußangel“ für heutige Predi-
und Bilder sollen dem Leser zu besserem Verständnis
                                                           gerinnen und Prediger deutlich: Predigten über den
helfen und so den Zugang zu sperrigen Gedanken er-
                                                           Hebräerbrief lassen sich gut und gern mit den histo-
leichtern. Aber gerade hier liegen die Schwierigkeiten
                                                           rischen Erläuterungen und der Erklärung religionsge-
für unser heutiges Verstehen: Die Beispiele des He-
                                                           schichtlicher Besonderheiten füllen und gehen damit
bräerbriefes, besonders die „Vergleiche“ der Person
                                                           an ihrem eigentlichen Auftrag vorbei.
Jesu mit dem Amt des Hohepriesters helfen uns un-
geübten und in der jüdischen Glaubenspraxis uner-
fahrenen in der Regel nicht wirklich. Im Gegenteil,        III.
sie machen die Aussagen zu Jesus Christus eigentlich       Die spannende Frage wird sein: Lassen sich der Sinn
noch komplizierter.                                        und die Zielrichtung der mahnenden Worte des He-
                                                           bräerbriefes für heutige Predigthörer von den erläu-
                                                           ternden Beispielen lösen und gewissermaßen „rein“
II.
                                                           darstellen und predigen? Man gebe nicht vorschnell
Etliche Exegeten sehen in dem Text mehr eine „Mahn-
                                                           eine Antwort. Der Text, so wie er „steht und liegt“, ist
rede“, die nur durch eine kurze Passage am Schluss
                                                           uns zur Predigt aufgegeben. Dem müssen wir uns aus-
(13, 22-25) als „Brief“ kenntlich gemacht wird. An-
                                                           setzen und – durchaus unter Anrufung des heiligen
sonsten fällt es – trotz der hin und wieder eingefloch-
                                                           Geistes – darum ringen, ihn unseren Hörerinnen und
tenen persönlichen Anrede „ihr Lieben“ – schwer, den
                                                           Hörern als Gottes Wort so zu predigen, dass sie hören
Text als einen Brief zu charakterisieren.
                                                           „wie Gott zu ihnen redet“ (Martin Luther).
Wem gilt diese Ermahnung? Möglicherweise müde
                                                           Einen Schlüssel zur Hilfe kann der Sonntag Invokavit
gewordenen Christen, die einen judenchristlichen
                                                           sein. Nicht nur, dass er seit den berühmten Invokavit
Hintergrund haben. Sie werden zum „Dranbleiben“
                                                           Predigten Luthers (1522) einen besonderen Charak-

                                                                                                                 3
Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
Predigtstudie Sonntag Invokavit 2015
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ter hat, sondern auch durch das biblische Proprium           IV.
dieses Sonntags.                                             Wo die „Versuchungen“ für die jeweiligen Hörer unse-
Die Auswahl des Episteltextes gründet ganz sicher in         rer Predigten bzw. für unsere heutigen Bibelleser sind,
der Verknüpfung mit dem Sonntagsevangelium (Mt.              ist nicht ein für alle Mal auszumachen, sie variieren.
4). Hier wird die Versuchung Jesu durch den Teufel           In der DDR z.B. standen die Christen vor anderen
in der Wüste beschrieben. Der Vergleichspunkt ist: In        Versuchungen, als das heute der Fall ist. „Invokavit“
der Geschichte von der Versuchung Jesu sehen wir,            lenkt den Blick seit 1522 gewissermaßen auf Kirche
dass unser Hohepriester alle Versuchungen kennt, ja          und Gesellschaft, bzw. auf den Platz der Kirche in der
selbst versucht worden ist. Er hat also ein Gespür für       Gesellschaft. Was ist heute zu sehen?
unsere Schwachheit.                                          Ich sehe heute z.B. eine verbreitete Scheu, unsere
Dass nun konsequenterweise gesagt wird, Jesu selbst          Wirklichkeit nüchtern und ohne Angst wahrzuneh-
sei ohne Sünde gewesen, macht ein ganz neues „theo-          men. Wenn die Kirche kleiner wird, was zur Zeit
logisches Fass“ auf: die Debatte um die Sündlosigkeit        durchaus der Fall ist, reagieren wir sehr ängstlich oder
versus den theologischen Topos, dass Jesus „wahrer           mit frommen Sprüchen: „Wachsen gegen den Trend!“.
Mensch“ gewesen sei.                                         Wir sehen nicht, wie es wirklich um uns steht.

In der Geschichte von der Versuchung                         Karl Barth:
Jesu sehen wir, dass unser Hohepriester
                                                              „Gerade aus der Gewissheit des Glaubens muss der Mut
alle Versuchungen kennt, ja selbst ver-
                                                             folgen, einer Situation in ihrer nackten, unverhüllten
sucht worden ist. Er hat also ein Gespür
                                                             Wirklichkeit ins Auge zu sehen. Möglicherweise ergibt
für unsere Schwachheit.
                                                             die Analyse, dass einige Befürchtungen übertrieben, aber
                                                             auch angeblich sicherer Hoffnungen vergeblich sind. …
Hier, im Hebräerbrief, liegt die Betonung darauf,
                                                             Der Glaube erleuchtet, erklärt und leitet alles. Er hilft
das Jesus unsere Schwachheit und unsere Versuch-
                                                             die Wirklichkeit wahrzunehmen und sei sie eine Meer
lichkeiten kennt, ja selbst durchlitten hat. Nicht als
                                                             von feindlichem Erfolg und eignem Misserfolg. … Der
Gottes Sohn ist er per definitionem „sündlos“, son-
                                                             Glaube schenkt die Kraft zu moralischen Handeln auch
dern weil er den Versuchungen wiederstanden hat,
                                                             in auswegloser Situation. Wer nicht glaubt wird inmit-
ganz konkret. Als zu einem solchen ruft der Schreiber
                                                             ten der heutigen Weltlage vor dem was zu sehen ist gewiss
des Hebräerbriefes seine Adressaten, zu Jesus als eine
                                                             lieber beide Augen verschließen und wird gewiss auch
Anlaufstelle für Schwache und Versuchte, oder müde
                                                             alles Moralische für schöne, aber unausführbare Ideen
Gewordene: „Darum lasst uns hinzutreten mit Zu-
                                                             halten. Es braucht aber nicht irgendeinen, sondern den
versicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barm-
                                                             rechten Glauben dazu, um heute klar zu sehen und das
herzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit,
                                                             Rechte zu wollen und auch zu tun.“ 1)
wenn wir Hilfe nötig haben.“
                                                             Nötig ist die nüchterne Analyse: Wer das Kreuz Chris-
Daran, dass er dabei den sogenannten „Adhortativ“
                                                             ti (oder den Hohepriester Jesus) vor Augen hat, schaut
(„Auf denn, lasst uns..“) verwendet, wird deutlich,
                                                             nicht weg, wenn es schwierig wird. Die Versuchung
dass der Ruf zum „Thron der Gnade“ auch dem Rufer
                                                             ist: Nicht zu sehen oder sehen zu wollen, „was uns
selbst gilt bzw. dass auch dieser es nötig hat, sich rufen
                                                             geschenkt ist“. Lieber sagen wir – auch im Blick auf
zu lassen.
                                                             unsere Kirche – „So schlimm wie heute war es noch
                                                             nie!“, was ja nun wahrlich nicht stimmt. Aus dieser
                                                             Fehleinschätzung resultieren Resignation und Müdig-
                                                             keit: Das hat ja alles doch keinen Zweck!

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Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
V.                                                         nicht! („Obwohl wir aber so reden, ihr Lieben, sind
Nun aber ist Jesus gekommen, „die Werke des Teufels        wir doch überzeugt, dass es besser mit euch steht und
zu zerstören“ (= Wochenspruch 1.Johannes 3,8). An-         ihr gerettet werdet.“ 6,9)
gewendet auf die Hebräer-Passage könnte das bedeu-         Wichtig für heutige Leser und Predigthörer daran ist,
ten, dass die „Müdigkeit“ im Glauben zu den Werken         dass klar wird, wie ernst es steht.
des Teufels zu zählen ist.                                 Gerade wer von der Güte und Barmherzigkeit Got-
Luther kann in einer Tischrede sagen:                      tes reden und predigen will, steht immer wieder in
„Zwei Dinge sind dem Satan eigen: das erste, dass          der Gefahr, den Ernst zu verschweigen und über den
er uns sicher macht und daß wir Gott zur Zeit des          tröstlichen Worten die Notwendigkeit der Verände-
Wohlergehens nicht fürchten; das zweite, dass er uns       rung der Person zu vergessen bzw. ins Kleingedruckte
zur Zeit der Trübsal verzweifeln und vor Gott fliehen      zu verweisen.
lehrt.“                                                    Luther schreibt gegen diese Prediger:
                                                           » ….denn sie meinen, man solle die Leute nicht erschre-
Gerade wer von der Güte und Barmher-
                                                           cken noch betrüben, sondern immer tröstlich predigen
zigkeit Gottes reden und predigen will,
                                                           von der Gnade und Vergebung der Sünden in Christo
steht immer wieder in der Gefahr, den
                                                           und beileibe ja meiden diese Worte: „Hörest du, du willst
Ernst zu verschweigen und über den
                                                           ein Christ sein und gleichwohl ein Hurenjäger, volle
tröstlichen Worten die Notwendigkeit
der Veränderung der Person zu verges-                      Sau, hoffährtig, geizig, Wucherer, neidisch, rachgierig,
sen.                                                       boshaft bleiben?“ Sondern so sagen sie: „Hörest du, bist
                                                           du ein Ehebrecher, ein Hurer, ein Geizhals oder sonst ein
 Ja, der Verfasser vermutet, dass seine Hörer bzw. Brie-   Sünder, glaubest du nur, so bist du selig, darfst dich vor
fempfänger früher schon besser gewesen seien, man          dem Gesetz nicht fürchten, Christus hat alles erfüllet“.
nun aber wieder zum Unterricht über die Anfangs-           Ja, es heißt eben in demselben (= in einem Atemzug)
gründe des Glaubens zurückkehren müsste. (5,11) Ei-        Christum wegnehmen und zunichte machen, wenn
gentlich vertragen sie noch keine feste Speise sondern     er am höchsten gepredigt wird. Sie sind wohl feine
bräuchten noch Milch: „Denn wem man noch Milch             Osterprediger, aber schändliche Pfingstprediger, denn
geben muss, der ist unerfahren in dem Wort der Ge-         sie predigen nicht´s von der Heiligung des Heiligen
rechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind.“ (5,13)         Geistes, sondern allein von der Erlösung Christi, so
                                                           doch Christus... Erlösung von Sünden und Tod er-
Dann wird – man muss wieder um die Ecke den-
                                                           worben hat, dass uns der Heilige Geist soll zu neu-
ken – gesagt: „Darum wollen wir jetzt lassen, was
                                                           en Menschen machen aus dem alten Adam. …dass
am Anfang über Christus zu lehren ist, und uns zum
                                                           wir nicht allein Vergebung der Sünden, sondern auch
Vollkommenen wenden.“ (6,1) Ja, die Belehrung in
                                                           Aufhören von den Sünden hätten..« (Martin Luther
den Anfangsgründen (von der Umkehr von den toten
                                                           an die Antinomer, 1539)
Werken, von dem Glauben an Gott, von der Lehre
von der Taufe, vom Händeauflegen, von der Aufer-
stehung der Toten und vom ewigen Gericht) soll ‒ so        VI.
Gott will und wir leben ‒ später einmal erfolgen. (6,3)    Auf diesem ernsten Hintergrund will der Schrei-
Warum das? Weil es eigentlich nicht geht, („es ist un-     ber nun die müde und „harthörig“ gewordenen, die
möglich“) schon Belehrte und Erleuchtete, die wieder       ehemals schon Glaubenskräftigen, ermahnen. Nach-
„abgefallen“ sind, wieder zur Buße zu erneuern. Gott       lassen und müde werden sind typische menschliche
sei Dank, schränkte der Verfasser dann doch wieder         Eigenschaften. Denen kommt man in der Regel nicht
etwas ein: So ganz schlimm steht es um Euch ja doch        durch Belehrung bei. Deshalb besteht der Modus

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Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
Predigtstudie Sonntag Invokavit 2016
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der Mahnrede vor allem im „Erinnern“, im sich des           Freilich wissen wir auch, dass solches „Erinnern“ an
Grundes versichern bzw. sich des Grundes neu be-            das, was uns geschenkt ist, mehr als eine intellektuelle
wusst werden.                                               Belehrung sein muss. Erinnern geht nicht nur über
Erinnern war und ist auch eine wichtige Funktion            den Kopf. Es ist eher ein ganzheitliches Geschehen,
unserer Predigt. Ein bekannter Kindervers fasst das         dass wir in unsere Kirchensprache mit „Vergewisse-
in aller Klarheit und Kürze zusammen und gibt prak-         rung“ übersetzen können. Solches Bewusstmachen
tische Orientierung: „Das will ich mir schreiben in         und Gewisswerden ist dann die Basis, dafür, dass – so
Herz und in Sinn, dass ich nicht für mich auf Erden         wünschte es der Schreiber des Hebräerbriefes – „dass
bin, dass ich die Liebe von der ich leb, liebend an an-     jeder von euch denselben Eifer beweise, die Hoffnung
dere weitergeb´.“                                           festzuhalten bis ans Ende.“ (6,11) Es geht darum, sich
                                                            neu des Grundes zu versichern auf dem wir stehen.
Das Erinnern an Gottes Liebe geschieht – nicht nur
                                                            Wer fest steht, kann auch Visionen entfalten und Zie-
im Hebräerbrief – im Verweis auf Jesus Christus.
                                                            le definieren.
Hier, im Hebräerbrief, in dem Vergleich mit der so
wichtigen Person des Hohepriesters. Wir müssen
möglicherweise andere Bilder gebrauchen, aber der           VII.
Grund ist derselbe: Daran erinnern, was Gott für uns        Ein Thema für unser Predigen ist es, sich dieses Grun-
getan hat. Dieses Wissen („in Herz und in Sinn“) wird       des zu versichern. Das trifft bei uns Heutigen, die wir
dann zur Grundlage und zur Orientierung für unser           so gern „zielführend“ sein wollen, nicht unbedingt
Leben und Handeln.                                          auf erste Priorität. Warum sollten wir zurück schauen,
                                                            wenn wir so wichtige Ziele vor Augen haben? Ja, wir
„Das will ich mir schreiben in Herz und in
                                                            sind heute vor allem zielführend, wir stecken Leitlini-
Sinn, dass ich nicht für mich auf Erden
                                                            en ab und zünden zur Orientierung Leuchtfeuer an.
bin, dass ich die Liebe von der ich leb,
                                                            Wir führen Mitarbeiterjahresgespräche und wenn wir
liebend an andere weitergeb´.“
                                                            wissen wollen, wie es mit unserer Kirche weitergeht,
                                                            dann kaufen wir eine Beratungsfirma ein, die mit uns
Dieses „Wissen, was dir geschenkt ist!“ macht z.B.          „Unternehmensziele“ absteckt. Ich will das alles nicht
Dietrich Bonhoeffer zur Basis für einen Katechismus,        nur kritisieren. Viel Wichtiges ist daran.
den er für seine Konfirmanden im Berliner Wedding
geschrieben hat. Titel: „Glaubst Du, so hast Du!“.                     Wer fest steht, kann auch Visionen ent-
Darin solche Sätze wie: „Evangelisch ist, wer sich der                 falten und Ziele definieren.

Gnade Gottes freut.“ Bonhoeffer bezieht sich auf eine
Bekenntnisformulierung Luthers:                             Nur: Wir dürfen darüber nicht vergessen, dass der
                                                            Glaube und die Theologie nicht so argumentieren.
„Ich glaube an Gott, daß er mein Schöpfer sei, an Jesum
                                                            Der Glaube argumentiert nicht auf ein Ziel hin (fi-
Christum, daß er mein Herr sei, an den Heiligen Geist,
                                                            nal) sondern von einen Grunde her (konsekutiv). Im
dass er mein Heiligmacher sei. Gott hat mich geschaf-
                                                            Glauben und in der Nachfolge Jesu geht es nicht um
fen und mir Leben, Seele, Leib und alle Güter gegeben;
                                                            ein „um zu“ sondern um ein „weil“.
Christus hat mich gebracht in seine Herrschaft durch sei-
nen Leib, und der Heilige Geist heiligt mich durch sein     Jesus sagt nicht: „Gehet hin und machet zu Jüngern
Wort und die Sakramente, die in der Kirche sind, und        alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und
wird uns völlig am jüngsten Tage heiligen. Das aber ist     des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie be-
der Christliche Glaube: wissen was Du tun sollst und        halten alles was ich euch befohlen habe“ (Mt 28,20),
was dir geschenkt ist.“ (WA 11, 229)                        damit die Leute fromm werden und die Kirchen sich
                                                            füllen.

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Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
Sondern er sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im             Martin Luther sagt dazu in einer Predigt zur Leipziger
Himmel und auf Erden. Darum gehet hin…                       Disputation 1519 (WA 2, 241ff.):
Also „weil“ nicht „um zu“.                                   „Man muss wissen, wie man bei Gott dran sei, soll an-
(Wir könnten z.B. einmal kritisch fragen wie viele der       ders das Gewissen fröhlich sein. Wenn Du fühlst, dass
Tagesordnungspunkte unserer unendlichen Sitzungen            Dein Herz wankt und du zweifelst du seiest nicht in
unter der Ausrichtung auf ein „um zu“ stehen und wie         Gnaden vor Gottes Augen: dann ist es hohe Zeit, dass du
viele unserer Beschlüsse geschehen „weil“ wir „nicht         zum Priester gehest und begehrest Absolution über deine
mehr schweigen können über das was wir gesehen               Sünde. Wenn nun der Priester dich absolviert, so heisst
und gehört haben?“)                                          es: „deine Sünden sind dir vergeben, du hast einen gnä-
                                                             digen Gott!“
 Im Glauben und in der Nachfolge Jesu                        Kannst du das glauben, so muss dein Herz vor Freu-
 geht es nicht um ein „um zu“ sondern                        den lachen, und Gsott danken, dass er durch Men-
 um ein „weil“.                                              schen also dein Gewissen tröstet. Kannst du aber
                                                             nicht glauben, so bitte Gott um den Glauben, dass
Der Hebräerbrief meint:                                      dein Herz zufrieden und guter Zuversicht gegen Gott
„Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die         werde. Daraus folget denn, dass alles Leben und Lei-
Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns lau-         den leicht wird, und der Mensch mit Freuden seinem
fen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,           gnädigen Gott dienen kann. Das heißt dann die süße
und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender            Bürde unseres Herrn Jesus Christi.“
des Glaubens.“ (12,1+2)
Wenn man so will: Bei „Ablegen“ der Sünde, bei
Lossprechen von Sünde sind wir durchaus bei einem
priesterlichen Amt.

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1) Barth, Karl: Unsere Kirche und die Schweiz in der heutigen Zeit (1940) in Eine Schweizer Stimme, S. 157-178, zitiert
nach: Cornu, Daniel: Karl Barth und die Politik - Widerspruch und Freiheit, Wuppertal, 1969, S. 84+86.

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Predigtstudie Sonntag Invokavit 2016
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Versuchungen Der Ernst der Lage und die Güte Gottes - Predigtstudie für den Sonntag Invokavit 2016 Hebräer 4,14-16
Bildmeditation
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Markus Zink                                                re Ironie der Geschichte: Ausgerechnet das Volk der
                                                           Maya, das nach Columbus mit dem Schwert missi-
Das Nagelboot „Chichicastenango“
                                                           oniert wurde, musste nun für das Evangelium von
von Günther Uecker
                                                           der Liebe Gottes und seiner Gerechtigkeit erneut
                                                           bluten. Dieses Volk hat sein Kreuz zweimal getragen.
„Wir sitzen alle in einem Boot!“ Mit diesem Ge-            Christus wurde in Versuchung geführt wie wir,
danken schaue ich das Nagelboot von Günther                heißt es im Hebräerbrief (4,15). Der Verfasser dach-
Uecker an. Mit den ganzen Nägeln kann es si-               te wohl nicht an die Geschichte über Jesus in der
cher nicht lange über Wasser bleiben. Und schon            Wüste, sondern an seinen Leidensweg, ans Kreuz.
der Anblick tut weh. Wer will darin sitzen? Es äh-         Geschrieben wurde der Brief in einer Zeit, in der
nelt eher einem mittelalterlichen Folterinstrument.        Christinnen und Christen bedroht wurden. Sie soll-
Dieses Boot mit Nägeln wurde im Jahr 1980 für ei-          ten trotz Bedrängnis festhalten am Bekenntnis (Hebr
nen Kunstwettbewerb zum Thema Kreuz geschaffen.            4,14 und 10,23) – festhalten auch an der Überzeu-
Nun steht es als Dauerleihgabe in der katholischen         gung, dass Gott liebt und dass Versöhnung die Welt
Kirche Pax Christi in Krefeld. Es sieht nicht wie ein      verändern kann. Wie schwer ist das durchzuhal-
herkömmliches Kreuz aus. Die Verfremdung bringt            ten, wenn die Unmenschlichkeit überhandnimmt!
zum Nachdenken. Aber zwei Holzbalken gehören               Für Außenstehende ist eine andere Versuchung
doch dazu. Sie liegen mit zahllosen Nägeln bestückt        groß: einfach wegschauen! Allein, sich in dieses
neben dem Boot. An der Wand darüber hängt das              Boot hineinzudenken, ist ja schon unangenehm.
„Tuch der Barmherzigkeit“. Ein normales Kreuz wäre         Und doch: „Wir sitzen alle in einem Boot!“ Die
einfach zu dekorativ oder zu sehr ein Kirchenzeichen.      Welt ist kleiner geworden, und das Leiden Unschul-
Es geht um etwas Tieferes. „Wir sitzen alle in einem       diger nicht weniger. Wegschauen geht nicht mehr.
Boot!“ Das bedeutet: Mitleiden können, Mitleiden
                                                           Das Kunstwerk „Chichicastenango“ wurde im
wagen, der Barmherzigkeit trauen. Wie Christus,
                                                           Frühjahr 2015 auf einer großen Retrospektive zu
der Mitleid hat und mit gelitten hat (Hebr 4,15).
                                                           Ueckers Lebenswerk in Düsseldorf gezeigt. Dabei
Von alters her symbolisiert das Boot den Kurs des          bewies das Nagelboot seine Aktualität. Denn vie-
menschlichen Lebens, der von vielen Unwägbarkeiten         le Besuchende der Kunsthalle K 20 mussten an die
abhängt. Es ist auch ein Symbol für die Gesellschaft,      Flüchtlinge denken, die über das Mittelmeer nach
die gemeinsam irgendwohin unterwegs ist, wie das           Europa fliehen. So viele sterben dabei! Die Boo-
Schiff, das sich Gemeinde nennt. In diesem Fall hat        te von Schlepperbanden werden ihnen zum Kreuz.
der Künstler speziell an die Menschen in Mittelame-        Bis November wurden allein vor der griechischen
rika gedacht. Die heutigen Maya sehen das Boot als         Insel Lesbos über hundert tote Kinder angespült.
Zeichen ihres Volkes an. Unter ihnen hat der Künstler
                                                           „Wir sitzen alle in einem Boot!“ Das tut weh. Das
selbst geraume Zeit gelebt. Ihnen hat er auch den Ti-
                                                           sucht sich niemand freiwillig aus. Die Versuchung
tel des Kunstwerkes gewidmet: Chichicastenango. So
                                                           ist groß, das Herz hart zu machen oder wegzu-
heißt eine Stadt in Guatemala. Im jahrzehntelangen
                                                           schauen. Und für die, welche hinsehen, ist die Ver-
Bürgerkrieg wurde Chichicastenango zum Synonym
                                                           suchung groß, daran zu verzweifeln. Es braucht
für die Schrecken von Diktatur und Völkermord. Un-
                                                           einen neuen Blick und ein neues Herz (Hebr
gezählt sind die unschuldigen Toten bis heute. Vor
                                                           10,22f. Vgl. Ez 36,26 und Jer 31,33) – einen Blick,
allem traf es die indigene Bevölkerung. Unter ihnen
                                                           der gestärkt wird vom Mitleiden Christi und ein
auch viele Geistliche sowie Mönche und Nonnen,
                                                           Herz, das sich füllen lässt vom Geist seiner Liebe.
die sich für Gerechtigkeit einsetzten. Welch bitte-

                                                                                                                    9
Liturgiebausteine Invokavit 2016
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Psalm 91, 1-6.10-12 (im Wechsel) 1)

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt                             vor den Pfeilen, die des Tages fliegen,
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,                     vor der Pest, die im Finstern schleicht,
   der spricht zu dem HERRN:                                        vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.
   Meine Zuversicht und meine Burg,                               Es wird dir kein Übel begegnen,
   mein Gott, auf den ich hoffe.                                  und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.
Denn er errettet dich vom Strick des Jägers                         Denn er hat seinen Engeln befohlen,
und von der verderblichen Pest.                                     dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
   Er wird dich mit seinen Fittichen decken,                      dass sie dich auf den Händen tragen
   und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flü-                  und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.
geln.
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,                             Gem.: Amen.
dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der                [Das Gloria Patri entfällt in der Passionszeit]
Nacht,

                                                                  ODER:
I.                                                                II.
Aufforderung zum Bittruf (Kyrie):                                 Aufforderung zum Bittruf (Kyrie)
Wir stehen am Anfang der Passionszeit                             Es spricht sich so leicht:
und sehen auf den Weg,                                            „Meine Zuversicht und meine Burg,
den Jesus Christus gegangen ist:                                  mein Gott, auf den ich hoffe.“
durch Versuchungen,                                               Aber wie oft vergessen wir, mit diesem Grundver-
durch die Anfechtungen des Bösen,                                 trauen zu leben:
durch das,                                                        Verzagen, wo man Glauben haben könnte.
was Menschen ihm entgegengesetzt haben.                           Ist ängstlich, wo Vertrauen möglich wäre.
Wir sehen auf uns,                                                - Gott, erbarme dich!
auf Wege, mit denen wir ringen,                                   - Gem.: Herre Gott, erbarme dich …
auf alles, was wir tragen müssen,
wo unsere Not groß ist
und unser Glauben klein.
Wir halten Stille und bitten Gott um Erbarmen:
Stille
- Gem.: Herre Gott erbarme dich.
- EG 178.5 oder ein anderes Kyrie

Tagesgebet                                                        Tagesgebet
Sieh gnädig auf uns, Gott,                                        Lass uns sicher sein „unter deinem Schatten“, Gott,
Stärke unseren Glauben,                                           dass wir immer wissen,
dass wir nicht unsicher werden und straucheln,                    wohin wir gehören
sondern uns allezeit zu dir bekennen:                             und worauf wir vertrauen.
„Meine Zuversicht und meine Burg,                                 Amen.
mein Gott, auf den ich hoffe.“
- Gem.: Amen.

______________________
1) [Neue Abgrenzung vorgeschlagen im Entwurf zur Erprobung der Neuordnung der gottesdienstlichen Lesungen und Predigttexte]

10
Verkündigung und Bekenntnis
                                                        Lieder
Schriftlesung: Mk 4, 1-11
                                                        Bitte um den Heiligen Geist
Gem.: Amen. [Halleluja entfällt in der Passionszeit]
                                                        EG 124,1 Nun bitten wir den Heiligen Geist
Spruch nach der Schriftlesung: Du aber, Herr, erbar-
                                                        Eingangslied
me dich über uns. Amen.
                                                        EG 443,1-5 Aus meines Herzens Grunde
                                                        Wochenlied:
                                                        EG 347 Ach bleib mit deiner Gnade
                                                        oder
                                                        EG 362 Ein feste Burg ist unser Gott
                                                        Lied nach der Predigt
                                                        EG 587 Gott ruft dich, priesterliche Schar
                                                        oder
                                                        EG 82 Wenn meine Sünd mich kränken
                                                        Lied
                                                        EG 443, 6-7 Gott will ich lassen raten
                                                        oder
                                                        EG 590 Herr, wir bitten: Komm und segne uns

Fürbitten                                                          *
Gott,                                                   Wir beten für Menschen,
dem Schwerem bist du nicht ausgewichen,                 die andere zum Bösen verführen,
Jesus Christus hat für uns das Böse überwunden.         indem sie beibringen, wie man Waffen gebraucht,
Er ist uns vorangegangen                                indem sie lehren, sich zu verkaufen,
und hat uns den Weg                                     indem sie vormachen, sich zu bereichern.
frei gemacht                                            Gib ihnen eine Chance auf ein neues Leben.
zu neuem Leben.                                         *
Wir singen: „Meine Hoffnung und meine Freude“           Wir beten für Menschen,
(Taizé)                                                 die sich den Versuchungen des Lebens gar nicht erst
Wir beten für Menschen,                                 aussetzen:
die Verantwortung tragen in der Politik, in der Wirt-   die sich ängstlich zurück halten,
schaft, in der Kirche.                                  die sich abgeschottet haben.
Dass sie Kraft haben,                                              *
Widerständigem ins Auge zu sehen,                       Wir beten für Menschen,
Unbequemes auszusprechen                                die gerade mit dem Tod wie mit einer bösen Macht
und die Geduld die Folgen auszuhalten.                  ringen,
          *                                             mit dem eigenen,
Wir beten für Menschen,                                 mit dem ihrer Angehörigen.
die Versuchungen erlegen sind                           Wir beten in der Stille
und süchtig nach Geld,                                  - (Stille)
nach Drogen, nach Spielen.                              Gott, wir halten uns fest daran,
Gib ihnen Menschen zur Seite,                           dass Du aus dem Tod zum Leben führst
die ihre Hoffnung nicht aufgeben.                       und beten mit Jesu Worten weiter…

                                                                                                          11
Aktuelle Veröffentlichungen und Veranstaltungen
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Evangelische Orientierung 4/2015              Materialdienst des Konfessionskund-   Paul Metzger
„Pfarrhaus zu verkaufen“                      lichen Instituts                      Brennpunkt Ökumene
Das Pfarrerbild im Wandel                     erscheint 6mal im Jahr                Möglichkeiten am Ort
Mitgliederzeitschrift                         zu aktuellen ökumenischen Themen      1. Auflage 2014
Mitgliedschaft pro Jahr 25,- Euro             Jahres-Abonnement 27,- Euro           96 Seiten 9,99 Euro

Auf Luthers Spuren unterwegs                  Studientagung „Heimat“                Grundkurs Konfessionskunde
Eine Reise durch Deutschland, Italien         verloren - verklärt - verfremdet      25. bis 28. Januar 2016
und die Schweiz                               Hessen || Österreich                  Kloster Höchst (Odenwald)
Hans-A. Genthe (Hg.)                          10.-13. März 2016 Eisenstadt (A)      mit Zertifikat
Bensheimer Heft 110 14,99 Euro                Information: www.eb-hessen.de         „Berater/in für Konfessionskunde“

Alle Informationen bei: konfessionskundliches-institut.de/publikationen

                                                                                    zusammen mit

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