Baustein 1d "Spiritualität" - DPSG

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Modul 1

Baustein 1d
„Spiritualität”
Spiritualität – eine Annäherung                            diese Fragen. Bewusst oder unbewusst bestimmen             Stand 12.04.2017
Das Wort „Spiritualität“ wird in vielfältiger Weise        Erfahrungen und Einstellungen, wie Spiritualität
verwendet – allerdings fällt es vielen schwer, zu          praktiziert wird.
sagen, was genau sie mit diesem Wort eigentlich
verbinden. Spiritualität gibt es, wenn man diversen        Es gibt ungezählte Versuche und Möglichkeiten, das
Büchern und Homepages glauben darf, in allen               Wesen von Spiritualität zu beleuchten, zu reflektie-
möglichen Facetten und für alle Lebenslagen: Es            ren und zu definieren. Jeder Definitionsversuch
gibt eine afrikanische, eine asiatische, eine bibli-       stellt auf seine Weise einen besonderen Aspekt von
sche, eine indische, eine liturgische, eine weibliche,     Spiritualität heraus, vernachlässigt dadurch aber
eine Spiritualität für Manager, für Hausfrauen usw.        andere und ist insofern problematisch.

Auf den ersten Blick ist Spiritualität ein „Aller-Welts-   Eines scheint jedoch für uns Pfadfinderinnen und
Wort“ – und das in gewisser Weise auch zu Recht.           Pfadfinder wesentlich: Spiritualität ist „die Verwirkli-
Denn: Spiritualität hat mit aller Welt zu tun!             chung des Glaubens unter den konkreten Lebens-
                                                           bedingungen“, schreibt Paul Michael Zulehner. Spi-
Das lateinische Wort „spiritus“ heißt übersetzt:           ritualität ist keineswegs etwas Abgehobenes und
Atem – Wind – Geist und bildet die Wortwurzel.             ausschließlich für fromme Stunden und Himmelsak-
                                                           robaten Geeignetes. Spiritualität zeigt sich im All-
In der biblischen Schöpfungserzählung heißt es,            tag. Dies ist ein erster Hinweis auf das, was „Pfadfin-
dass Gott den Menschen durch seinen Geist mit              derische Spiritualität“ ist.
Leben erfüllt hat. Durch diesen ursprünglich schöp-
ferischen Zusammenhang ist der Geist Gottes
Lebensprinzip der Welt: Jede Situation im Leben,
jeder Aspekt des Lebens, jeder Mensch ist damit            Definitionen
grundsätzlich spirituell, d.h. geistlich. Oder anders      Es kann leicht geschehen, dass einem im Kontakt
formuliert: Es kann keinen von Gott geschaffenen           mit Leiterinnen und Leitern die Aussage begegnet,
Menschen geben, der nicht irgendeine Form von              dass jemand spirituell sei, aber nicht religiös. Auch
Spiritualität lebt. Allerdings bestehen Unterschiede       wenn es – wie oben beschrieben – oft schwierig ist,
darin, wie sehr sich ein Mensch dessen bewusst ist         genau zu fassen, was damit gemeint ist, hat die
bzw. wie er oder sie Spiritualität lebt.                   DPSG versucht, genau das näher in Worte zu fassen
                                                           und hat in ihrem Papier „Leben aus dem Glauben –
Der Geist ist es, der hin und wieder sogenannte            Jugendpastorale Ansätze der DPSG“ Unterschei-
letzte Fragen im Menschen wachruft: Woher                  dung von „Spiritualität“ und„Religiosität“ getroffen.
komme ich? Wer bin ich wirklich? Wohin gehe ich?           Dies sind unsere Definitionen:
Was gibt meinem Leben Sinn? Dies passiert häufig
in besonderen Situationen, in Momenten tiefsten            Spiritualität
Unglücks oder größter Freude, bei besonders inten-         Spiritualität beschreibt eine grundlegende Dimen-
siven Konzerten oder in                                    sion des Menschseins. Der Mensch fragt nach dem
                                                           Sinn seines Daseins und ist auf der Suche nach dem,
Ekstase. Dann kann es plötzlich sein, dass wir in          was über das Alltägliche und Begreifliche hinaus-
unserem Leben eine größere Wirklichkeit erahnen,           geht. Spiritualität beschreibt die geistliche Haltung,
die wir als Christen Gott nennen.                          aus der heraus ein Mensch sein Leben gestaltet. Sie
                                                           ist damit eingebunden in den lebenslangen Prozess
Jeder Mensch hat seine eigene Lebensgeschichte,            des Wachsens und der Suche nach der eigenen
seine eigenen Erfahrungen mit Gott und der Welt.           Identität.
Er steht vor der Herausforderung, sein Leben zu
gestalten und Antworten auf die Grundfragen der            Spiritualität ist der Ausdruck des menschlichen Ver-
Menschheit bzw. auf die großen Fragen seines               langens nach dem Entdecken wollen der eigenen
Lebens zu finden. Persönliche Erfahrungen und Ein-         Lebendigkeit und Ganzheitlichkeit, nach Antwort
stellungen prägen das Denken, Fühlen und Handeln           auf der Suche nach dem eigenen Selbst.
jedes Einzelnen und prägen jeweils die Antwort auf         Spiritualität wird spürbar in der Erfahrung echter

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Modul 1

menschlicher Gemeinschaft und Nähe, in wohltuen-          nen im konkreten Handeln erlebt werden. Die Quel-
der Einsamkeit, in meditativer Versenkung und vie-        len, aus denen sich diese Spiritualität speist, sind
lem mehr. Mitten im Leben also können wir Göttli-         zum einen das Leben und Wirken Jesu Christi und
chem begegnen, im Streben nach Leben, nach                zum anderen die Zeugnisse von Lord Baden-Powell.
Tiefe, nach Sinn.
                                                          So hat Baden-Powell formuliert: „Wir streben (als
Spiritualität ist eine machtvolle, schöpferische Ener-    Pfadfinder) nach Ausübung des Christentums im all-
gie, eine Dynamik, die uns aufrüttelt, bewegt und         täglichen Leben und Handeln und nicht nur nach
unsere Sehnsucht nach Ganzheit aufrecht erhält.           dem Bekenntnis seiner Theologie an Sonntagen“
Die DPSG erwartet von ihren Mitgliedern, dass sie         (Spuren des Gründers, 117). Wie aber die „Ausübung
sich mit den Grundlagen des Verbandes identifizie-        des Christentums“ konkret gestaltet werden kann,
ren (vgl. Ordnung der DPSG). Um dies zu ermögli-          ist nicht immer einfach. So sehen wir im Handeln
chen, erwartet sie von ihren Leiterinnen und Leitern      Jesu einen Kompass, an dem wir unser Leben aus-
eine Auseinandersetzung zumindest auf dieser              richten können. Sein Leben und seine Botschaft
Ebene der Spiritualität.                                  vom Reich Gottes sind der Grund, weshalb wir trotz
                                                          aller gegenteiligen Erfahrungen die wir machen
Religiosität                                              müssen, ein Leben aus dem Glauben ersehnen und
Der christliche Glaube gibt Antworten auf die dabei       zu leben versuchen.
aufkommenden Fragen. Die Botschaft des Evangeli-
ums ist für die DPSG Quelle und Anregung für ihr          In Taufe (und Firmung) ist uns Christen der Geist
Handeln (vgl. Ordnung der DPSG). Dabei ist sie ein-       Jesu in besonderer Weise geschenkt. Er will uns
gebunden in die konfessionelle Ausprägung des             ermutigen, unser Leben in Glaube, Liebe und Hoff-
christlichen Glaubens in der katholischen Kirche.         nung zu gestalten und unsere Spiritualität von ihm
                                                          bereichern zu lassen. Dies gelingt besonders, wenn
Religiosität meint diese Rückbindung an einen auch        wir aus dem Glauben eine neue Haltung zum Leben
institutionell verankerten Glauben, den Bezug auf         gewinnen. In der DPSG haben wir in unserer Ord-
eine Religion. Sie umfaßt das, was aus diesem Glau-       nung die Grundhaltungen einer christlichen Leben-
ben entspringt: von den Antworten des Glaubens            sorientierung beschrieben:
über Fest- und Feiertage, Bräuche und Liturgien bis
hin zu persönlichen Frömmigkeitsformen und Aus-           Christliche Lebensorientierung
prägungen in bestimmten Gruppen.                          Wahrheit und Glaube
                                                          Menschen suchen nach Wahrheit. Bei dieser Suche
Religiosität ist keine Erstarrung im Glauben, son-        können wir Gott entdecken. Im Glauben fragen wir
dern meint ein energievolles „Leben aus dem Glau-         danach, was er mit uns vorhat.
ben“, eine tiefe Antwort auf die Sehnsucht des Men-
schen, eine Freude in der Erfahrung des Göttlichen        Sehnsucht und Hoffnung
auch im Alltag und in der Gemeinschaft.                   In uns allen steckt die Sehnsucht nach einem erfüll-
                                                          ten Leben. Aus Tod und Auferstehung Jesu Christi
Für die DPSG ist diese Rückbindung an den christli-       schöpfen wir die Hoffnung, dass auch unser Leben
chen Glauben in der katholischen Kirche wesentlich.       einen Sinn auch über den Tod hinaus hat. Deshalb
In ihr verwirklicht sich Kirche in einer einzigartigen,   wollen wir unseren Lebensweg aus dem Glauben
gestaltenden Art und Weise (vgl. Ordnung der              heraus gestalten.
DPSG).
                                                          Freiheit und Gerechtigkeit
                                                          Gott hat uns Menschen mit einer einzigartigen
                                                          Würde als freie Wesen geschaffen. Dieser Freiheit
Pfadfinderische                                           fühlen wir uns verpflichtet und setzen uns ein für
                                                          eine gerechte Welt, in der alle Menschen gleiche
Spiritualität                                             Chancen haben.

Leben aus dem Glauben                                     Liebe und Solidarität
Bei allen verschiedenen Ausprägungen von persön-          Wir wissen uns von Gott geliebt und können diese
licher Spiritualität gibt es doch Merkmale einer          Liebe weitergeben. Aus einer Haltung, uns für das
gemeinsamen „Pfadfinderischen Spiritualität“.             eigene Wohl und das Wohl der anderen einzusetzen
Diese sind in der Ordnung unseres Verbandes und           entspringt eine Solidarität besonders mit den
in den Kirchenbildern niedergeschrieben und kön-          Benachteiligten in unserer Welt.

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Handeln aus dem Glauben                                 dass diese Offenheit in unseren Gruppen auch zum
Das „Leben aus dem Glauben“, wie es oben skizziert      Tragen kommt.
wurde, führt zum „Handeln aus dem Glauben“ – und
umgekehrt. Als Christen glauben wir, dass alles was     Politische Mitverantwortung
geschieht uns mit Gott und seinem Handeln an den        Junge Menschen sind keine Objekte fremder
Menschen und der Welt in Beziehung setzt. Glaube        Mächte, sondern von Gott beauftragt und befähigt,
und Spiritualität sind eben nicht etwas für pseudof-    Mitverantwortung für die Welt zu übernehmen.
romme Stunden, sondern werden greifbar und kon-         Diesem Welt- und Menschenbild entsprechend
kret im Alltag. Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder      sehen wir für uns im politischen Handeln eine ange-
sind uns folgende Handlungsfelder besonders             messene Chance, um für gerechte Strukturen und
wichtig:                                                menschengerechte Entscheidungen einzutreten.

Geschwisterlich leben                                   Allzeit bereit
Wir treten ein für ein gerechtes Zusammenleben          „Bei allem, wofür wir stehen und was wir tun, ver-
aller Menschen weltweit. Dazu gehört, dass alle         trauen wir darauf, dass Gott uns nahe ist, uns unter-
gleichwertig und gleichberechtigt sind.                 stützt und trägt.“
                                                        (Ordnung der DPSG)
Als Frauen und Männer leben wir bewußt unser
Frau- bzw. Mannsein und ein partnerschaftliches         Exkurs: Das Kuratenamt
Miteinander.                                            Es gibt in unserem Verband das Amt des Kuraten
                                                        bzw. der Kuratin. Diese Menschen sollen gemein-
Friedensbedingungen schaffen                            sam mit euch nach Ausdrucksformen des Glaubens
Im persönlichen Umfeld, in der Gruppe aber auch in      suchen, den Glauben feiern, auf lebensfeindliche
Kirche und Gesellschaft setzen wir uns ein für den      Entwicklungen aufmerksam machen und dabei hel-
Frieden. Dazu gehören das Wissen umeinander, das        fen, das Leben aus dem Wort Gottes zu deuten. In
gegenseitige Verstehen, Toleranz und                    diesem Sinne sind sie Wegbegleitung und nicht
Gerechtigkeit.                                          Alleinverantwortliche für Spiritualität. Sie nehmen
                                                        aktiv am Leben eines Stammes teil, sind eingebun-
Nachhaltig leben                                        den in die konkrete Arbeit und kommen nach Mög-
Wir wollen heute so leben, dass auch die nachfol-       lichkeit nicht nur zu spirituellen Highlights (etwa ins
genden Generationen noch leben können. Deshalb          Sommerlager) eingeflogen. Kuratinnen und Kuraten
leben wir selber einfach und umweltbewußt und           sollen in der Lage sein, ihren eigenen Glauben zu
fordern den Einsatz für eine nachhaltig gesicherte      kommunizieren und Räume zu öffnen, in denen
Zukunft.                                                eine Auseinandersetzung möglich ist. Andererseits
                                                        sollen sie Leiterinnen und Leiter befähigen, dies
Freiheit wagen                                          selbst zu tun.
Freiheit bedarf es auf verschiedenen Ebenen. Im
ganz Persönlichen braucht es den Spielraum, Dinge       Nicht zuletzt aufgrund der zurückgehenden Pries-
auszuprobieren und auch Fehler machen zu dürfen.        terzahlen ist es für viele Stämme inzwischen
Im Miteinander der Christen setzen wir uns ein für      schwierig, geeignete Kandidaten zu finden. Aber
eine Ökumene, in der verschiedene Wege, den             ein Kurat muss nicht unbedingt ein Priester sein:
Glauben zu leben, ihren Platz haben. Wachsam und        Auch Diakone, Ordensleute, Pastoralreferenten/
kritisch suchen wir die Auseinandersetzung dort,        innen und Gemeindereferenten/innen sowie
wo Unfreiheit droht und setzen uns ein für die Frei-    Frauen und Männer mit einer entsprechenden
heit aller Menschen.                                    Begabung und kirchlichen Sendung können das
                                                        Kuratenamt übernehmen. Dazu gibt es in der DPSG
Kirche gestalten                                        auch die eigene Ausbildung für Kuratinnen und
Kirche ist die große Gemeinschaft aller, die zu Jesus   Kuraten.
gehören und sich an ihm orientieren. Daher hat sich     Falls sich dennoch kein geeigneter Stammeskurat
die DPSG immer innerhalb der katholischen Kirche        findet, gibt es unter den Bezirks- und Diözesankura-
verortet. Auch, wenn oder gerade weil Kindern und       ten oder den örtlichen BDKJ-Seelsorgern Ansprech-
Jugendlichen ein Zugang zur Kirche oft schwer fällt,    partner für den Stamm.
möchten wir an der Erneuerung der Kirche mitwir-
ken. Dabei versuchen wir Orte zu schaffen, an
denen wir offen über Glauben und Zweifel sprechen
können und kirchliche Strukturen hinterfragen.
Wir wollen offen sein für Christen anderer Konfessi-
onen und Gläubige anderer Religionen und wir
wollen,
                                                                                                                  36
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                                                         räume zu schaffen, Akzente zu setzen, auf Altes zu
Kirchenbilder der DPSG                                   vertrauen und Neues zu wagen.

Kirche-sein meint die Versammlung der Gläubigen          Dabei stoßen wir auch an Grenzen: an unsere eige-
vor Ort und weltweit, im Gottesdienst, in der Ver-       nen und die, die andere gesetzt haben. Wir lassen
kündigung und im solidarischen Handeln. Auch             uns nicht entmutigen, denn wir glauben an den
DPSG ist Kirche – und hat entsprechend drei Kir-         Auftrag, den wir haben, und die Chancen, die unser
chenbilder beschrieben, die erklären, wann DPSG          Pfadfindersein uns gibt. So setzen wir uns nicht nur
„Kirche ist“:                                            selbst ein, sondern leben zugleich modellhaft vor,
                                                         wie wir uns geschwisterliches, vom Glauben getra-
Gemeinschaft am Lagerfeuer                               genes Wirken vorstellen. Auch mit allen Konflikten
Ein Feuer lockt Menschen an und lässt Gemein-            und unterschiedlichen Sichtweisen.
schaft rund um das Feuer entstehen. Hier kommen
wir ins Gespräch und in Beziehung, feiern und trau-      „Bei allem, wofür wir stehen und was wir tun, ver-
ern gemeinsam, kommen ans Nachdenken und                 trauen wir darauf, dass Gott uns nahe ist, uns unter-
Fragen...                                                stützt und trägt.“
                                                         (Ordnung der DPSG)
So faszinierend wie ein Feuer, so faszinierend kann
auch Gott sein. Er, der „Schöpfer dieser Welt, der in
Jesus Christus Mensch geworden ist und uns mit
seinem Heiligen Geist Kraft spendet“ (Ordnung der        Spirituelle Situationen
DPSG) ist die Mitte unserer Gemeinschaft. Wie am
Feuer muss sich jeder und jede selbst einen Platz        Spiritualität findet im Alltäglichen und im gemein-
zur Mitte hin suchen: nahe dran oder weiter weg,         samen Leben miteinander statt. Entsprechend ist
abgewandt oder suchend...                                jede Situation im Pfadfinderalltag eine „spirituelle
Das gilt auch für die Gemeinschaft der Kirche. Ein       Situation“. Ihren Sinn zu entdecken und aus dem
Feuer steckt an – aber es muss auch gehütet und          Glauben zu deuten, ist jedoch nicht immer leicht. Es
gepflegt werden. Das gilt auch für die Beziehung zu      braucht dafür die innere Haltung eines Sinndeuters
Gott. Bestimmte Rituale wie am Lagerfeuer helfen         und die Fähigkeit, Orte zu schaffen, an denen
auch in der Beziehung zu Gott.                           Glaube und Leben gefeiert werden können. Dazu
                                                         im Folgenden einige Anregungen.
Trupp auf dem Hajk
Als Kirche sind wir unterwegs: hin zu einem gemein-      In der Gruppe
samen Ziel, hin zu Gott und seinem Reich. Wenn wir       Stil und Kultur
uns darauf einlassen, können wir auf diesem Weg          Unsere Ordnung dient als Anregung für eine Spiritu-
Gott und seine Liebe erfahren. Auf diesem Weg            alität der Leiterinnen und Leiter, die sich zuerst in
suchen wir nach Orientierung, die uns in Jesus           einer inneren Haltung zur Gruppe ausdrückt. Hierzu
Christus gegeben ist. Er ist wie die Kompassnadel,       nur einige Denkanstöße:
die sich ausrichtet an der Botschaft Gottes. Doch
auch im Kompass und der Karte in der Hand muss es          	Was weiß ich über die persönlichen Hinter-
immer wieder Entscheidungen über den Weg                     gründe, Sorgen der Kinder/Jugendlichen? Versu-
geben. Für unser Verständnis von Kirche heißt dies,          che ich das Wohl des Einzelnen genauso wie das
dass alle mitbestimmen und Verantwortung über-               Wohl der Gruppe im Blick zu haben?
nehmen: Kinder und Erwachsene, Frauen und Män-             	Verstehe ich mich eher als Teil der Gruppe oder
ner. Priester, Diakone und Laien. Es heißt aber auch,        als ihr Gegenüber?
dass sich alle mit ihren je eignen Fähigkeiten ein-        	Kann ich die Gruppe in ihrem Verhalten
bringen und sich gegenseitig unterstützen, damit             hinterfragen?
der gemeinsame Hajk gelingt.                               	Versuche ich bei einer Entscheidungsfindung
                                                             darauf zu achten, dass alle Betroffenen daran
Bauleute einer lebenswerten Stadt                            beteiligt werden?
Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder zeichnet uns            	Durch die innere Haltung der Leiterinnen und
aus, dass wir unsere Hände nicht untätig in den              Leiter wird der Stil und die Kultur geprägt, die
Schoß legen. Unser Glaube zeigt sich in der Tat. Des-        eine Gruppe kennzeichnen:
halb gleicht die Kirche, die wir als DPSG sein wollen,       Kennen sich alle Gruppenmitglieder mit Namen?
Bauleuten, die an einer lebenswerten Stadt bauen.          	Kommen die Kinder und Jugendlichen regelmä-
Auch hier sind die vielfältigen Begabungen gefragt.          ßig zur Gruppenstunde?
Erst im Zusammenspiel vieler kann es gelingen, die
Welt aus dem Glauben heraus zu gestalten, Lebens-

                                                                                                                 37
Modul 1

                                                          ansprechender und lebendiger, je mehr eure Erfah-
  	Versuche ich eine Atmosphäre zu schaffen, in der      rungen darin vorkommen – und dafür seid in erster
    sich die Gruppenmitglieder wohlfühlen und sich        Linie ihr Fachleute, nicht allein die Kuratinnen und
    mitteilen können?                                     Kuraten!
  	Pflegen wir als Team einen regelmäßigen Aus-
    tausch über die Entwicklungen in der Gruppe           Gottesdienst heißt, dass Gott den Menschen einen
    und bei den einzelnen?                                Dienst erweist, und nicht umgekehrt, weil er unse-
  	Wie gehen wir mit besonderen Anlässen in der          ren Dienst gar nicht braucht! Wo ein Gottesdienst so
    Gruppe um: Geburtstage, Namenstage, Erstkom-          vorbereitet wird, dass er Pfadfinderinnen und Pfad-
    munionfeier, Firmung, Führerscheinerwerb, ...?        finder in irgendeiner Form zu Quelle und Höhe-
  	Versuchen wir Hoch- und Tiefpunkte des Lebens,        punkt wird, wo eine tiefere Dimension des Lebens
    Geburt eines Geschwisterkindes, Todesfälle,           zum Klingen kommt und das Leben ansprechend
    Unfälle, misslungene Prüfungen, usw. im               gefeiert wird, da wird die leidige Frage sehr schnell
    Gespräch aufzugreifen? Solche Anlässe können          nebensächlich, ob es einen Zwang oder eine Pflicht
    dann auch der Grund sein, in der Gruppe einmal        zum Gottesdienst gibt.
    ganz konkret über die Sinnfrage und den Glau-
    ben zu sprechen.                                      Gebet
                                                          Besonders authentisch ist es, wenn Gebete frei
Um Stil und Kultur in der Gruppe zu prägen, können        gesprochen werden und aus einer konkreten Situa-
Rituale hilfreich sein:                                   tion heraus entstehen. Auf diese Weise kann man
                                                          sie persönlich gestalten und es wird deutlich, dass
Ein Begrüßungskreis zum Beginn der Gruppen-               unser Gebet keine Pflicht ist. Folgender Ablauf kann
stunde bietet Raum, um von einem Erlebnis der             hilfreich sein:
letzten Tage, der letzten Woche zu erzählen. Ein
Lied kann den Anfang der Gruppenstunde                    1. Einladung zum Gebet (z.B. Kreuzzeichen, „Ich
markieren.                                                   möchte unsere Runde jetzt mit einem Gebet
                                                             beenden.“...).
Auch am Ende ist ein Abschlusskreis hilfreich. Hier       2. Gott anreden (z.B. „Lebendiger Gott“, „Gott, unse-
kann ein passender Text, ein Lied, ein kurzer Augen-          rer Pfade“, ...).
blick des Schweigens, ein Gebet oder ein besonde-         3. Gott unsere Situation anvertrauen (z.B. „Wir been-
res Gruppenritual seinen Ort haben.                           den heute unseren Hike. Ohne größere Zwischen-
                                                              fälle haben wir unser Ziel erreicht.“, ...).
Gottesdienst                                              4. Gott eine Bitte anvertrauen oder Dank sagen (z.B.
Gottesdienste (Wortgottesdienste und Eucharistie-             „So danken wir dir jetzt, dass du uns diese
feiern) sollen keine isolierten spirituellen Ereignisse       gemeinsame Wegerfahrung geschenkt hast.“, ...)
sein, nach dem Motto: Wir feiern am Sonntag Messe         5. Im gemeinsamen „Amen“ wird deutlich, dass das
und dann haben wir unsere Pflicht und Schuldigkeit            Gebet ein Gebet der Gruppe ist. Die Elemente 1-4
getan!                                                        können entsprechend der Situation auch mehr als
                                                              eine Satzlänge umfassen.
Vielmehr ist ein Gottesdienst als eine „Quelle“ zu
verstehen, die es ermöglicht Kraft zu schöpfen für        Bei jeder Fahrt sollte eine Sammlung von Texten,
das Leben im Alltag, in der Gruppe oder im Lager.         Gebeten, Meditationen, Liedern, Sinndeuter-Ge-
Hier hören wir von der befreienden Botschaft Jesu,        schichten usw. dabei sein, die zu verschiedenen
werden durch sie herausgefordert und erhalten             Anlässen verwendet werden kann. Hilfreich ist dazu
eine Richtschnur für pfadfinderisches Leben und           auch das kleine Büchlein „Wegzeichen. Ein Gebet-
Handeln.                                                  buch für den Weg“ aus dem Georgsverlag. Vielleicht
                                                          gibt es auch jemanden, der einen stammesinternen
Auf der anderen Seite ist ein Gottesdienst „Höhe-         „Spiri-Ordner“ oder eine „Spiri-Kiste“ anlegt, in der
punkt“ des (Pfadfinder-)Lebens, weil die gemeinsa-        gute Materialien und erprobte Ideen gespeichert
men Erfahrungen, der Dank und die Freude hier in          werden! Anregungen dazu gibt es im Literaturteil.
eine höhere Wirklichkeit eingebunden und so mit
Sinn erfüllt werden.                                      (Projekt)Reflexion
                                                          Eine Reflexion – am Ende eines Projektes oder einer
Damit jedoch ein Gottesdienst tatsächlich „Quelle“        Aktion – kann gut durch einen spirituellen Impuls
und „Höhepunkt“ werden kann, ist es nicht sinnvoll,       beendet werden – allerdings nicht in der Weise,
die Vorbereitung vermeintlichen Fachleuten zu             dass Leiter/innen den anderen ihre Meinung
überlassen. Denn ein Gottesdienst wird um so              aufzwingen.

                                                                                                                   38
Modul 1

Ein solcher Impuls kann eine Sinndeuter-Geschichte     als erste Spieleveranstaltung des Tages verstanden
sein. Auch ein Lied oder ein Gebet sind denkbar.       werden. Daher haben ein Morgen- oder Segensge-
                                                       bet, eine Meditation, eine
Je nach Alterstufe und Größe des Projektes gibt es     Sinndeuter-Geschichte oder auch ein Tischgebet
unterschiedliche Methoden um Reflexionen anspre-       vor dem Frühstück ihren Ort. Die Morgenrunde darf
chend zu gestalten.                                    nicht überladen werden. Man missbraucht eine
                                                       Morgenrunde, wenn hier bereits die erste Moral-
Projekt-Fest                                           keule auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war-
Das Fest bildet den Abschluss eines Projektes. Hier    tet. Vielmehr soll erfahrbar werden, dass wir jeden
kann man gut den Dank für das Gelingen gemein-         Tag aufs Neue von Gott geschenkt bekommen.
sam ausleben. Der Zusammenhalt, die neuen
Erkenntnisse, auch das Scheitern werden hier verar-    Abendrunde
beitet. Hier dürfen wir darauf vertrauen, dass es      Alle Erfahrungen des zurückliegenden Tages kön-
einen Größeren gibt, der unser Tun zum Guten           nen in der Abendrunde im Glauben gedeutet wer-
führt. Übrigens: Jeder Gottesdienst ist von seinem     den. Dabei ist es sinnvoll immer wieder auch die
Charakter her ein Fest: Wir „feiern” Gottesdienst.     Gruppensituation zu betrachten und ein Blitzlicht
                                                       oder eine Reflexion anzubieten. Im Stammeslager
Versprechensfeier                                      bietet es sich an, die Abendrunde ab und zu in den
Die Versprechensfeier ist eine Möglichkeit, bei der    Stufen zu gestalten. Hilfsmittel zur Deutung des
sich die Gruppenmitglieder mit ihren Charismen         Tages kann ein Bibeltext oder eine Sinndeuter-Ge-
und Fähigkeiten auseinandersetzen können. Ihr Ver-     schichte sein. Am Schluss kann ein Gebet für die
sprechen kann sich orientieren an dem, was uns in      Nacht, eventuell als Resultat der Reflexion stehen.
den vier Grundlinien bzw. im Handeln aus dem           Es kann aber auch ein ruhiges, neues, geistliches
Glauben an Anregungen mitgegeben ist. Je nach          Lied sein. Hilfreich ist es, für die Abendrunde einen
Stufe gibt es dann ganz unterschiedliche Ausfor-       besonderen Platz auszuwählen (z.B. Strand, nahe-
mungen/Rituale für die Versprechensfeier. Der eige-    gelegene Bergkuppe, Zelt, Lagerfeuer, ...).
nen Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Anregungen finden sich im entsprechenden               Tischgebet
Materialbuch.                                          „Vor der Mahlzeit gemeinsam beten?“ Mach ich
                                                       doch sonst auch nicht!“ – Dann probier es doch mal
Lager – Wochenendfahrt - Zeltsommerlager               wieder!
Hinter die Dinge schauen – und dabei Gott entde-
cken, das ist in besonderer Weise auf Fahrt möglich:   Durch das Tischgebet wird uns bewusst, dass wir
Das gemeinsame Unterwegssein, Entdeckungen in          Menschen uns nicht selbst erschaffen, sondern dass
der Natur oder die Erfahrung von menschlicher          wir davon leben, dass andere für uns sorgen – letzt-
Nähe in Freundschaft und Streit, sind nur einige       lich Gott. So wirkt sich das Gebet positiv auf das
wenige Beispiele dafür, wo wir Gott entdecken          Leben aus. Als
können.
                                                       Hilfsmittel gibt es sogenannte Gebetswürfel -
Reisesegen                                             gerade Wölflinge und Jungpfadfinder haben daran
Ein Reisesegen kann am Beginn jeder Lagererfah-        große Freude. Es gibt aber auch Bücher mit Text-
rung stehen. Ein Wort, das die Freude und Unsicher-    sammlungen, die geeignete Gebete bieten. Darü-
heit des Aufbruchs benennt. Ein Gebet, ein Segens-     ber hinaus gibt es auch gesungene Gebete.
spruch, vielleicht ein Lied helfen, den Beginn der
gemeinsamen Fahrt bewusst zu erleben und unter         Beim Tischgebet können die Gruppenmitglieder
den Segen Gottes zu stellen.                           gut eingebunden werden, wobei nicht der Eindruck
                                                       entstehen sollte, dass nur die Kleinen für das Gebet
Morgenrunde                                            vorgeschickt werden, weil die Großen sich nicht
Morgenrunden sollten eine Möglichkeit bieten, gut      trauen.
in den neuen Tag einzusteigen und können sehr          Gerade bei den Mahlzeiten zeigt sich Spiritualität
unterschiedlich gestaltet sein.                        auch im praktischen Tun: Fangen alle gemeinsam
                                                       an? Warten wir, bis alle aufgegessen haben oder
Ein besonderes Ereignis des beginnenden Tages          geht es zu wie im Hühnerstall? Denkt jeder zunächst
(z.B. Lagerolympiade, Ausflug) kann hier aufgegrif-    an sich oder ist es möglich, auch einmal den ande-
fen werden. Ein Aktionsteil ist sinnvoll, damit die    ren zu bedienen? Gibt es andauernd Reste, die dann
Teilnehmer wach werden können. Dazu gibt es            weggeschmissen werden oder achten wir darauf,
inzwischen eine ganze Reihe praxiserprobter Spiele.    nur so viel zu nehmen, wie jeder essen kann?
Jedoch sollte die Morgenrunde nicht ausschließlich

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Modul 1

                                                          haus, Obdachlosenheim, ..) weitergeschenkt wer-
Im Stammesleben                                           den. Weitere Anregungen sind in einer Arbeitshilfe
Stufenwechsel                                             zur Aktion zu finden.
Der Stufenwechsel ist ein Übergang, der gerade für
Jüngere oft nicht leicht ist. Ältere Freunde gehen,       Stammesversammlung
neue, unbekannte stoßen zur Gruppe dazu. Im Blick         Im Zuge der Diskussion um die Kindermitbestim-
auf die Geschichte von Jesus wird deutlich, dass          mung ist klar geworden, dass die Stammesver-
Gott auch in schwierigen Situationen seine blei-          sammlung mehr ist als eine Jahreshauptversamm-
bende Nähe zugesagt hat. So bietet jeder Abschied         lung mit einer festen Tagesordnung. Vielmehr ist sie
auch immer eine Wachstumschance. In einem Wort-           bedeutsam für das ganze Stammesleben. Darum ist
gottesdienst rund um den Stufenwechsel kann dies          es in vielen Stämmen eine gute Tradition, die Ver-
gefeiert werden.                                          sammlung mit einem Gottesdienst zu verbinden
                                                          und auf diese Weise zu erleben, dass all unser Tun
Georgstag – Heilige                                       letztlich seinen Wert aus Gottes Hand schöpft.
Am 23. April ist der Gedenktag des Heiligen Georg.
Er ist der Schutzpatron der DPSG. In seinem Leben         Als Pfadfinder in der Pfarrgemeinde
entdecken wir, dass der Glaube an Gott hilft, Ängste      Die Pfarrgemeinde ist in vielen Fällen der Ort, wo
zu überwinden und das Böse zu besiegen. Diesen            Kirche für Kinder und Jugendliche konkret erfahrbar
Tag könnt ihr mit einem Gottesdienst im Stamm             wird. Allerdings gibt es hier manche Traditionen, bei
oder vielleicht sogar mit mehreren Stämmen                denen zumindest fraglich ist, ob sie in Zukunft wei-
zusammen feiern.                                          ter bestehen werden. Oft sind es Jugendliche, die
                                                          solche Strukturen mit Recht hinterfagen: Müssen
Es gibt noch andere Heilige, in deren Leben man           wir alles so machen, wie es immer war? Müssen wir
einiges entdecken kann. Ihr Leben kann eine Orien-        Dinge tun, nur weil andere dies von uns erwarten?
tierung für die eigene Lebensgestaltung sein, da sie      Wie können wir auf neue Weise unserem Glauben
oftmals Menschen waren, die sich zu ihrer Zeit den        Ausdruck verleihen? Bei welchen Gelegenheiten
Herausforderungen des Lebens gestellt haben und           möchten wir uns mit unserem Stamm in der Pfarr-
sie aus dem Geiste des Evangeliums zu beantwor-           gemeinde einbringen? Welche Orte und Zeiten gibt
ten versuchten. Spannende Persönlichkeiten sind           es, wo wir uns als Pfadfinderinnen und Pfadfinder
z.B.: Franziskus (Patron der Wölflinge), Klara, Philipp   positionieren wollen? Diese Fragen in einem ehrli-
Neri, Martin, Edith Stein, Hildegard von Bingen,          chen Dialog innerhalb der Leiterrunde und mit den
Johannes Bosco, Maximilian Kolbe, Mutter Teresa,          Verantwortlichen zu klären, kann ein wichtiger Bei-
…                                                         trag zur Mitgestaltung von Kirche sein. Mögliche
                                                          Anlässe dafür sind: Familienmessen, Patronatsfeste,
Das Leben von Heiligen regt dazu an, nach Men-            Pfarrfestgottesdienstes, Pfarrfeste, Pfarrwallfahrten,
schen zu suchen, die in der heutigen Zeit als „heilig“    Fronleichnamsfeste, Weihnachtsspiele, Früh- oder
zu bezeichnen sind. Weil sie gegen den Strom              Spätschichten, Jugendkarwochen, Osternächte,
schwimmen, Mutmacher des Lebens sind oder                 Exerzitien im Alltag,...
etwas von Gottes Liebe und Gerechtigkeit erfahrbar
machen.                                                   Als Pfadfinder in der Weltkirche
                                                          Es gibt kirchliche Großereignisse, die vor allem
Das Friedenslicht aus Betlehem                            Pfadfinder-, Roverstufe und Leiterrunden nutzen
Mitte der 80er Jahre wurde in Österreich mit der          können, um etwas für die eigene Spiritualität zu tun,
Aktion Friedenslicht begonnen. Das Friedenslicht          z.B: Dekanatsjugendgottesdienste, BDKJ-Sozialakti-
wird alljährlich in der Advents- und Weihnachtszeit       onen (wie sie schon in vielen Diözesen stattgefun-
ausgehend von der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem          den haben), Diözesannachtwallfahrten, Katholiken-
in zahlreiche Länder weitergegeben. „Das Volk, das        tage, Ökumenische Kirchentage, Internationale
im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht.“ (Jesaja 9,1),   Jugendtreffen von Taize, Weltjugendtage, ... Häufig
heisst es beim Propheten Jesaja. Das Licht erinnert       kann man sich zu solchen Angelegenheiten anmel-
an die Frieden stiftende Kraft der Geburt Jesu und        den, ohne selbst viel vorbereiten zu müssen.
fordert heraus, selbst zu einem Friedensstifter zu
werden. Meist finden zentrale diözesane Aussen-           Zum Schluss...
dungsfeiern statt. In der Gemeinde kann es einen          Es gibt viele Situationen und Möglichkeiten Spiritu-
thematischen Wortgottesdienst geben. Oder aber,           alität in der DPSG zu leben. Für eine gelungene,
das Licht wird der Gemeinde im Sonntagsgottes-            praktizierte Spiritualität ist zunächst das Wissen um
dienst übergeben und steht dann zu Weihnachten            den eigenen Zugang notwendig. Aber auch die
an der Krippe. Während der Gruppenstunde kann es          Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den
an soziale Einrichtungen (Kindergarten, Kranken-          Menschen,

                                                                                                                   40
Modul 1

die uns umgeben und die vielleicht einen ganz
anderen Zugang zur Spiritualität haben.

Die oben genannten Situationen sollen anregen zu
entdecken, wo überall Spiritualität drin steckt,
obwohl es nicht auf den ersten Blick drauf steht.

Zum Abschluss eine kleine Sammlung von Büchern,
Liedern und Homepages für die persönliche Suche
und konkrete Gestaltung.

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