"Vision 2018" im Rahmen des Healthy Wirral (UK)-Programms - Die Versorgung chronisch kranker Menschen verbessern und allen Bewohnern ein längeres ...
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„Vision 2018“ im Rahmen des Healthy Wirral (UK)-Programms Die Versorgung chronisch kranker Menschen verbessern und allen Bewohnern ein längeres und gesünderes Leben ermöglichen Gemeinsam auf digitaler Reise © 2018 Cerner Corporation
Neuheiten Ein Population- Health-Pionier auf der Insel Wirral (UK) ist auf dem Weg zu einer umfassenden und präventiven Versorgung Fotos: © fotolia 2 GesundheIT im Wandel – Das Magazin für IT im Gesundheitswesen | April 2018
Die Halbinsel Wirral liegt im Nordwesten Englands, zwi- schen den wirtschaftlichen Ballungsräumen Liverpool und Chester. Mehr als 320.000 Menschen leben in die- ser Region, die seit jeher mit vielen Herausforderungen kämpft: Ein Drittel aller Notaufnahmen ist alkohol- bedingt und die Depressionsrate ist hoch, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Wirral liegt unterhalb des engli- schen Mittelwerts und selbst innerhalb der Region gibt es eine Diskrepanz der Lebenserwartung von rund elf Jahren, je nachdem, in welchem Teil Wirrals man lebt. Außerdem muss eine überdurchschnittlich hohe Zahl chronisch kranker Menschen versorgt werden, die häufig im Krankenhaus behandelt werden, obwohl dies bei einer umfassenden, engmaschigen und prä- ventiven Versorgungsstruktur vermeidbar wäre. Hinzu Ziel: Die Versorgung chronisch kranker Menschen zu kommen demografische Herausforderungen: In den verbessern und allen Bewohnern ein längeres und nächsten zwanzig Jahren wird die Lebenserwartung gesünderes Leben zu ermöglichen – unabhängig davon, weiter ansteigen, was zu einer Zunahme von Menschen wo auf Wirral sie geboren sind oder leben. Das Projekt mit multiplen und langfristigen Erkrankungen führen soll die aktuelle, heterogene Struktur aufbrechen und wird. Den damit verbundenen Kosten und notwendigen eine patientenzentrierte, auf Prävention ausgerichtete Ressourcen wäre die derzeitige Versorgungstruktur Behandlungs- und Versorgungsstruktur etablieren. nicht mehr gewachsen. Dazu arbeiten der Wirral University Teaching Hospital (WUTH) NHS Foundation Trust – mit u. a. den Kranken- Eine Vision für Wirral häusern Arrowe Park und Clatterbridge –, der Wirral Um den künftigen Herausforderungen begegnen zu Community NHS Foundation Trust (Pflegedienst), der können, startete die Region ihr Projekt „Vision 2018“ Cheshire and Wirral Partnership NHS Foundation Trust im Rahmen des „Healthy Wirral“-Programms. Das (psychiatrischer Dienst), das Wirral Council (Sozialhilfe) GesundheIT im Wandel | www.cerner.de 3
2 column spread with large photo and quote call out Neuheiten und die niedergelassenen Ärzte in Wirral eng mit Cerner Den Einzelnen und ganze Gruppen im Blick und weiteren Partnern zusammen. Eine umfassende Die Lösung HealtheRegistriesSM analysiert die vorliegen- und präventive Versorgung kann aber nur dann gelin- den Daten und sortiert alle Personen nach zuvor fest- gen, wenn die einzelnen Leistungserbringer und alle am gelegten Kriterien in entsprechende Register. Dabei Versorgungsprozess beteiligten Organisationen in der werden nicht nur explizite, sondern auch implizite Lage sind, sich besser zu koordinieren und auf einheit- Werte zur Sortierung berücksichtigt. Im Register liche, aktuelle Gesundheitsdaten zugreifen können. „Diabetes (Erwachsene)“ werden beispielsweise nicht nur Patienten mit der Diagnose „Diabetes“ aufgeführt, Am Anfang waren die Daten sondern auch solche, bei denen zwar erhöhte HbA1c- Diesen Zugriff auf eine einheitliche Datenbasis stellt künftig Werte hinterlegt waren, aber eine explizite Diagnose der Wirral Care Record (WCR) sicher: eine konsistente, fehlt (weil zum Beispiel schlicht vergessen wurde, longitudinale Patientenakte mit Informationen zur Gesund- die Diagnose in der Patientenakte zu vermerken). heit und zur sozialen Lebenssituation eines Bürgers. Dazu Die automatisierte Auswertung der Daten kann also fließen alle Informationen und Daten aus den oben genann- Verdachtsfälle in den Fokus rücken, die der Arzt gege- ten Organisationen in die Akte ein. Zunächst aber müssen benenfalls noch einmal überprüfen sollte, um anschlie- die Daten aus den verschiedenen Quellen auf eine Plattform ßend die Diagnose zu bestätigen oder zu verwerfen. überspielt und aufbereitet werden. Mithilfe der Register hat der Arzt aber auch die Mög- Für diese Datenaggregation kommt Cerners Lösung lichkeit, ganze Patientengruppen im Blick zu behalten. HealtheIntentSM zum Einsatz. In einem weiteren Schritt So kann der Hausarzt beispielsweise den Hinweis vom werden die Daten bereinigt, standardisiert und normali- System erhalten, dass bei 40 Prozent seiner Diabetes- siert. Mithilfe von Master-Patient-Matching-Algorithmen patienten eine laut Leitlinie regelmäßig durchzuführen- (MPM), die beispielsweise die NHS (National Health de Untersuchung noch nicht stattgefunden hat. Diese Service)-Nummer und weitere Patientenmerkmale Patienten kann der Arzt direkt ansprechen und einen einbeziehen, können alle Informationen über eine Per- Termin vereinbaren. So wird nicht nur die Einhaltung son aus den verschiedenen Quellen zusammengeführt medizinischer Leitlinien und Regeln, etwa der NICE werden. Alle Informationen zu einem Patienten liegen Quality Standard, gewährleistet, sondern auch die dann in der Form vor, in der sie auch für weitere An- Behandlungsqualität insgesamt verbessert. wendungen und Tools verwertbar sind. 4 GesundheIT im Wandel – Das Magazin für IT im Gesundheitswesen | April 2018
Das Diabetesprogramm im Rahmen von „Healthy • Patienten müssen lange auf Termine warten und Wirral“ Termine müssen häufig kurzfristig abgesagt werden. Die Zahl der Diabetespatienten in der Region liegt In vielen Fällen werden die Diabetespatienten von derzeit bei mehr als 20.000, wobei bei mehr als 3.000 einer Vielzahl unterschiedlicher Ärzte behandelt. Betroffenen Diabetes zunächst gar nicht diagnostiziert • Patienten müssen Tests meist mehrmals durchlaufen, worden war. Diese konnten erst durch die aggregier- weil systembedingt keine Informationsweitergabe ten Informationen in der longitudinalen Patientenakte zwischen den Leistungserbringern möglich ist. gefunden werden. Nach den neuesten Erkenntnissen • Ineffiziente Behandlungspläne führen zu doppelten ist anzunehmen, dass die Zahl der Diabetespatienten Terminen, bei denen der Patient verschiedene Ärzte künftig weiter steigen wird: Berechnungen zufolge für die gleichen Beschwerden aufsuchen und immer muss bis 2030 einer von zehn Bewohnern auf Wirral wieder seine Krankenhistorie wiedergeben muss. aufgrund einer Diabeteserkrankung behandelt wer- • Meist bleibt keine Zeit für ganzheitliche Untersu- den. Die Gesundheitskosten für Komplikationen auf- chungen der Patienten, was zu Komplikationen füh- grund von Diabetes – unter anderem Herz- und Nie- ren kann und ein umfassendes Verständnis der kör- renerkrankungen, Schlaganfälle und Amputationen perlichen Verfassung sowie eine adäquate Nachsorge – betragen derzeit schätzungsweise 8 Millionen Euro unmöglich macht. pro Jahr und würden in den folgenden Jahren entspre- • Patienten bekommen weder die richtigen Mittel noch chend steigen. Diese zunehmende finanzielle Belastung das Wissen, um ihre Krankheit selbstständig zu mana- wäre für das Gesundheitssystem in der jetzigen Form gen. nicht mehr zu bewältigen. Darüber hinaus wurden anhand von Prozessanalysen, Patientenbefragungen Diesen Herausforderungen kann mit Population Health und weiteren Erhebungsverfahren folgende Probleme Management (PHM) aktiv begegnet werden, wie fol- identifiziert: gendes Beispiel zeigt: • Nach Visiten fehlt häufig eine umfassende und durchgehende Protokollierung, was Überweisun- In Relation zu anderen Regionen Englands ist von den gen, Beratungen und ein langfristiges Gesund- erwähnten Folgekomplikationen die diabetesbedingte heitsmanagement erschwert und in der Folge zu Fußamputation in Wirral überdurchschnittlich häufig (vermeidbaren) Komplikationen oder Kranken- notwendig. Der Zusammenhang von Diabetes und hausaufenthalten führt. Beinamputationen ist durch diverse Gründe bedingt: GesundheIT im Wandel | www.cerner.de 5
Neuheiten Der stark erhöhte Blutzuckerspiegel von Diabetikern Diabetesprogramms durch X-PERT Health1 schätzt, verursacht häufig Durchblutungsstörungen und Ner- dass zielgerichtete Patientenschulungen, etwa durch venschädigungen in den unteren Extremitäten. Die Pflegedienste, die Medikamentennutzung optimieren Folge: Durch das verminderte Schmerzempfinden und den Medikamentenverbrauch wesentlich reduzie- aufgrund der Nervenschädigung bemerkt der Patient ren könnten. Verletzungen nicht rechtzeitig. Durch die mangelnde Durchblutung ist zusätzlich die lokale Infektionsabwehr Diese Beispiele verdeutlichen, dass sich durch eine um- und Heilung beeinträchtigt. Wunden chronifizieren, was fassende und sektorübergreifende Versorgung nicht nur in der Folge zu einer Amputation führt, die aufgrund die Behandlungsqualität verbessert, sondern Patienten der Durchblutungsstörungen oft nur weit oben am Bein die Versorgung unmittelbarer positiv wahrnehmen und erfolgversprechend ist, da der Stumpf nur in ausrei- sich stärker in die Behandlung eingebunden fühlen. chend versorgtem Gewebe sauber abheilt. Zuletzt lohnt es sich auch finanziell: Eine Reduzierung diabetesbedingter Folgekomplikationen um 15 Prozent Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, auch wenn innerhalb von fünf Jahren entspricht Einsparungen von keine Schmerzen auftreten, können dazu beitragen, über einer Million Euro. Geschwüre frühzeitig zu erkennen, um eine solche Amputation zu vermeiden. Durch HealtheRegistries Healthy Wirral – ein erfolgreiches Pilotprojekt hat der Arzt immer im Blick, ob notwendige regelmä- Obwohl es erst vor knapp zwei Jahren gestartet ist, ßige Untersuchungen stattgefunden haben. Stehen hat das Projekt bereits einen bemerkenswerten Stand sie noch aus, bekommt der Arzt einen entsprechen- erreicht: den Hinweis und kann bei Terminen, bei denen der • Mittlerweile sind 314.201 Personen in der HealtheIntent- Patient vorstellig wird, diese Untersuchungen gleich Plattform hinterlegt. mit durchführen oder anordnen. Dafür sind die Ap- • Fünf Registries sind technisch umgesetzt: Diabetes plikationen von Cerner in den Workflow der nieder- (Erwachsene & Kinder), Asthma (Erwachsene und gelassenen Ärzte eingebunden und Informationen Kinder) sowie COPD (Chronisch Obstruktive Lungen- können direkt aus dem Praxisverwaltungssystem erkrankung), mindestens sechs weitere sind geplant. aufgerufen werden. Genauso wichtig ist die besse- • Mehr als 50 Hausärzte und ein Krankenhaus sind an re Einbindung des Patienten: Eine Überprüfung des HealtheIntent angebunden. 1 https://www.xperthealth.org.uk/ 6 GesundheIT im Wandel – Das Magazin für IT im Gesundheitswesen | April 2018
Das Projekt in Wirral steht in dieser Ausbaustufe noch individuellen Begleitumstände abgestimmt ist. am Anfang, denn das Potenzial der PHM-Lösung ist Allein durch die Vernetzung aller am Versorgungs- zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei Weitem noch nicht prozess beteiligten Stakeholder soll das Risiko eines ausgeschöpft. Der nächste Ausbauschritt ist bereits in Krankenhausaufenthaltes deutlich reduziert werden. Planung: Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quel- Ergänzend werden auch Behandlungsmöglichkeiten len – vom Hausarzt über das Krankenhaus bis zum im ambulanten Sektor oder sogar bei den Patienten Fitnessstudio – können durch Algorithmen auf Risiken zu Hause etabliert. Darüber hinaus soll eine unmit- untersucht werden, aus denen dann Patientenkohorten telbare, engmaschige Versorgung und regelmäßige mit gleichem Profil gebildet werden. Bestimmte Risiko- Kommunikation mit den Betroffenen eingerichtet wer- gruppen lassen sich frühzeitig identifizieren und gezielt den. Alle Maßnahmen dienen der in Präventionsmaßnahmen einbinden. Der Ausbruch • besseren Prävention, und die Folgen von Erkrankungen können so verzögert • früheren Behandlung, bzw. vermindert und Kosten im Gesundheitswesen • Schaffung gleicher Ausgangsvoraussetzungen für reduziert werden. die Behandlung aller Patienten, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, Eine derartige Entwicklung ermöglicht auch eine • Verminderung von Folgekomplikationen und multiprofessionelle und sektorübergreifende Gesund- • Kostenreduzierung. heitsversorgung. Klassische Versorgungsgrenzen werden dabei überwunden und die Differenzierung Im Resultat gilt Wirral mit seinem Population-Health- zwischen professionellem Gesundheitswesen und Ansatz als Pionier, der mit seinen Erfahrungen führend Wellness-Angeboten (in all ihren Facetten) aufgeho- zum Aufbau ähnlicher Projekte in anderen Regionen ben. So können nicht nur Arzt, Physiotherapeut und beiträgt. Sozialdienst miteinander kooperieren, sondern z. B. auch gezielt das Fitnessstudio des Patienten in die Vor- oder Nachsorge einer Erkrankung eingebunden Info/Kontakt: werden. Darüber hinaus kann eine wesentlich breitere www.cerner.de Basis an gesundheitsrelevanten Informationen eine till.berger@cerner.com differenziertere Therapie ermöglichen, die genau auf die GesundheIT im Wandel | www.cerner.de 7
Über Cerner Seit mehr als 35 Jahren entwickeln Deswegen unterhalten wir im Dabei ist unser Blick stets in die wir bei Cerner zusammen mit un- deutschsprachigen Raum zahlreiche Zukunft gerichtet: Bereits heute seren Partnern IT-Lösungen, die Standorte – zum Beispiel in Berlin, arbeiten wir auch an Zukunfts- als Ecosystem dazu beitragen, die Erlangen, St. Wolfgang, Idstein, themen wie „Population Health Gesundheitsversorgung von heute Wien und Gmünd – an denen über Management“ und Big Data. Über zum Positiven zu verändern und die 650 Kolleginnen und Kollegen 27.000 Gesundheitsorganisa- von morgen zu gestalten. Weltweit leben und eng mit lokalen Partnern tionen weltweit, davon rund 550 in arbeiten in unserem Unternehmen und Kunden zusammenarbeiten. Deutschland und Österreich, gehen über 26.000 Mitarbeiter an der bereits mit uns den Weg hin zum Vision durch unsere Lösungen das Mit unseren Lösungen tragen wir digitalen Krankenhaus und letztlich Gesundheitswesen, und damit die dazu bei, Prozesse zu optimieren, zu neuen Versorgungskonzepten. Gesundheit von Menschen, stetig die medizinische Dokumentation zu verbessern. und Kommunikation zu verbessern, Zeit und Ressourcen besser zu Die Nähe zu unseren Kunden ist nutzen und Risiken oder Fehler dabei ein wesentlicher Faktor. zu reduzieren. Auf diese Weise Denn um weltweit gesammelte können nicht nur eine größere Erfahrungen und Ideen in lokale Patientenzufriedenheit und höhere Gesundheitssysteme einfließen Behandlungsqualität erreicht wer- zu lassen, muss man diese auch den, sondern auch eine gesteigerte wirklich verstehen. Rentabilität – und damit ein finan- zierbares Gesundheitswesen auf hohem Niveau. Cerner Health Services Deutschland GmbH Cunoweg 1 65510 Idstein, Germany www.cerner.de informationen@cerner.com Dieses Dokument enthält vertrau- stimmung von Cerner weder ver- Cerner Corporation. Alle übrigen liche und/oder geschützte Informa- vielfältigt, weitergeleitet noch zu Markenbezeichnungen oder Pro- tionen der Cerner Corporation und/ anderen Zwecken verwendet wer- duktnamen sind Marken bzw. ein- oder angeschlossener Unternehmen den. Alle Marken und Logos von getragene Marken der jeweiligen und darf ohne die schriftliche Zu- Cerner sind das Eigentum der Inhaber. © DACH_cs_Ein Population-Health-Pionier auf der Insel_Pop-Health Wirral_2018_v1 www.cerner.de
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