Volksbefragung zur Kooperation zwischen dem Sport- und Kulturzentrum Galtür und der JUFA Gruppe - Gemeinde Galtür

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Volksbefragung zur Kooperation zwischen dem Sport- und Kulturzentrum Galtür und der JUFA Gruppe - Gemeinde Galtür
Amtliche Mitteilung
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   Volksbefragung
 zur Kooperation zwischen dem
Sport- und Kulturzentrum Galtür
      und der JUFA Gruppe

                InformatIon
       für dIe Galtürer BevölkerunG
Volksbefragung zur Kooperation zwischen dem Sport- und Kulturzentrum Galtür und der JUFA Gruppe - Gemeinde Galtür
Volksbefragung
    am Sonntag, den 25.04.2021
     von 7:00 Uhr bis 13:00 Uhr

    Soll die Gemeinde Galtür, um das Schließen des
    Hallenbades zu verhindern, eine Kooperation mit
    der JUFA Gruppe eingehen.

               Ja        O                                              Nein          O

Stimmberechtigt ist jeder Unionsbürger, der

1. In der Gemeinde seinen Hauptwohnsitz hat, es sei denn, dass er sich noch nicht ein Jahr in der
   Gemeinde aufhält und sein Aufenthalt offensichtlich nur vorübergehend ist,
2. Vom Wahlrecht nicht ausgeschlossen ist
3. Spätestens am Tag der Volksbefragung das 16. Lebensjahr vollendet hat

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Warum ist die Gemeinde Galtür Eigentümerin des Sport- und Kulturzentrums?
Das Hallenbad Galtür wurde im Jahr 1969 vom Fremdenverkehrsverband Galtür gebaut.
Aufgrund des hohen Betriebsverlustes wurde das Hallenbad 1979 an die Bergbahnen Galtür übergeben. 2014
mussten die Bergbahnen Galtür, ebenfalls auf Grund des hohen Betriebsabganges, das Sport- und Kulturzentrum
an die Gemeinde übergeben. Sonst wäre die Finanzierung der Breitspitzbahn nicht möglich gewesen.

Warum sieht der Gemeinderat keine Möglichkeit das Sportzentrum
in der bisherigen Konstellation weiter zu betreiben:
•   Hallenbäder sind für alle Betreiber eine Herausforderung. Die Diskussion um die Schließung des Hallenbades in Wörgl,
    oder in Fieberbrunn, bzw. die Schließung der Hallenbäder in Alpbach und in Nassereith zeigen dies deutlich auf.
•   Im Sport- und Kulturzentrum stehen zurzeit folgende Einnahmen und Ausgaben gegenüber:
    Einnahmen: ca. € 108.970,- | Ausgaben: ca. € 339.400,-
•   Seit der Übernahme des Sportzentrums im Herbst 2014 durch die Gemeinde wurde das Hallenbad mit Zu-
    schüssen in der Höhe von 1.224.000,- € unterstützt. Davon sind 300.000,-€ Zuschüsse des Tourismusver-
    bandes. Der Zuschuss des Tourismusverbandes wird, entsprechend einer vertraglichen Regelung, heuer
    letztmalig ausbezahlt. 924.000,-€ hat die Gemeinde zugeschossen. Dies kann kein Gemeindehaushalt über
    längere Zeit verkraften. Notwendige anstehende Infrastrukturprojekte können dadurch nur erschwert oder
    nicht durchgeführt werden (Brückensanierungen, Wasserleitung, Müllauto, Straßen).
•   Ohne zusätzliche Einnahmen kann das Hallenbad nicht weiter betrieben werden.

Wäre das Schließen des Hallenbades nicht der einfachste und billigste Weg?
•   Der Einfachste vielleicht, aber sicher nicht der Billigste.
•   Für die Sanierung und den Betrieb des restlichen Gebäudes fallen erhebliche Kosten an.
•   Jedes Galtürer Gästebett, in Häusern ohne eigenes Hallenbad, verliert an Wert.
•   Auch wenn nicht jeder Gast das Hallenbad besucht, so spielt dieses bei der
    Buchungsentscheidung eine wichtige Rolle.
•   Die Erfahrung zeigt, dass Hallenbäder die einmal geschlossen, nie mehr geöffnet werden.

Welche Möglichkeiten wurden geprüft um den Betriebsabgang zu reduzieren?
•   Erhöhung der Aufenthaltsabgabe um 0,50 €
•   Bezahlung eines jährlichen Solidaritätsbeitrages für das Hallenbad in der Höhe von 50,-€/Bett und pro Haushalt.
•   Bau von Wohnungen, Mitarbeiterzimmern, Seniorenheim, Bauhof
•   Verpachtung von Gastronomie und Kegelbahn
•   Kooperation mit einem Partner

Warum hat sich der Gemeinderat für eine Kooperation ausgesprochen?
•   Weil sich nach Prüfung aller Vorschläge die Kooperation als einzige Möglichkeit für eine spürbare finanzielle Entlas-
    tung herausgestellt hat. In der Kooperation mit einem Partner können Mehreinnahmen durch den Baurechtszins und
    die Benutzungsentgelte lukriert werden. Weiters kommt es durch die aus der Kooperation entstehenden Synergien im
    Bereich der Bewirtung, der Reinigung und der Kassa zu Kosteneinsparungen.
•   Beim Bau von Wohnungen, Mitarbeiterzimmern, Seniorenheim oder Bauhof, entstehen keine relevanten
    Mehreinnahmen. Die Einnahmen werden zu einem großen Teil zur Finanzierung der Investitionen benötigt.
    Zudem fallen keine Benutzungsentgelte und keine Synergien an. Die Erfahrung zeigt, dass eine Erhöhung
    von Mieten nicht möglich ist. Der finanzielle Verlust des Hallenbades kann durch keine der oben angeführten
    Maßnahmen gedeckt werden.
•   Weder für die Gastronomie noch für die Kegelbahn konnte ein PächterIn gefunden werden.
•   Ein Zuschlag zur Aufenthaltsabgabe und die Einhebung einer Solidaritätsabgabe sind nicht durchsetzbar.

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Welche Unternehmen hat die Gemeinde betreffend einer Kooperation kontaktiert?
Zuerst wurden Unternehmen im Bereich Gesundheit und Kur kontaktiert.
• Dr. Treidl
• Chirurgie und Sportsanatorium Dr. Christian Schenk
• medalp sportclinic Imst, Sölden, Zillertal
• Reto Cotrotzo
• Künig GmbH (Kurhaus Umhausen)
• KR Robert Rogner (Roger Thermen)
• VAMED (Therme Längenfeld)
• Höhenklinik Davos
• Höhengebirgsklinik Davos
   -> Alle oben genannten haben abgesagt.

Auf der Suche nach einer touristischen Angebotsergänzung für Galtür entstand der Kontakt zur JUFA Gruppe.
JUFA ist ein Spezialist für „Junges Reisen“. Dieser Bereich wird in Galtür nicht speziell bedient. Das Durchschnitts-
alter der Galtürer Gäste liegt im Österreichischen Vergleich im oberen Bereich.

Wer ist JUFA?
JUFA ist eine gemeinnützige Privatstiftung.

Wie hoch sind die Investitionskosten für die Gemeinde und für die JUFA Gruppe?
Entsprechend der Kostenschätzung liegen die Investitionskosten der Gemeinde bei 3 Mio. €. Die Gemeinde
finanziert die Sanierung von Hallenbad, Konzertsaal, Squashbox und Fitnessraum, baut den Wellnessbereich
mit Sauna aus und übersiedelt das Schützenlokal in den ostseitigen Teil der Anlage. All diese Einrichtungen sind
öffentlich zugänglich.
Die Investitionskosten für JUFA liegen bei 12 Mio. €. JUFA baut ein Hotel mit Tiefgarage, Speisesaal, Café, Küche,
Seminarraum, öffentlichem Kinderspielbereich, sowie 66 Gästezimmern und 8 Familienzimmer.

Ist eine Beteiligung der Galtürer Bevölkerung am JUFA Alpinresort Galtür möglich?
Bei der Gemeindeversammlung im Dezember 2019 hat Frau Haas von der JUFA Gruppe zur Beteiligung an der
JUFA Galtür Errichtungsgemeinschaft eingeladen. Die JUFA Hotel Galtür Errichtungsgesellschaft Galtür ist mittler-
weile im Firmenbuch eingetragen.

Wie hoch sind die jährlichen Finanzierungskosten für die Gemeinde Galtür?
Das aktuelle Darlehen mit einem jährlichen Aufwand von ca. 95.000,- € läuft im Jahr 2021 aus.
Für die im Rahmen der Kooperation anfallenden Investitionskosten für den öffentlichen Bereich werden jährliche
Finanzierungskosten in derselben Höhe anfallen.

Wie hoch ist der jährliche Betriebsverlust trotz der Kooperation mit JUFA?
Der Betriebsverlust wird sich zwischen € 50 000.- und € 80 000.- bewegen.
Im Jahr 2019 betrug dieser € 230.500,-

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Wie hoch ist der jährlichen Betriebsverlust?

Was passiert mit dem Veranstaltungssaal, wenn das Hallenbad geschlossen wird?
Die Betriebskosten für den Saal werden überdurchschnittlich steigen und in einigen Jahren würden auch hier
größere Sanierungen anfallen.

Was gewinnen was verlieren wir an Infrastruktur bei einer Kooperation?

Es gibt weiterhin:
• Veranstaltungssaal
• Squashhalle
• Schießstand
• Hallenbad mit Rutsche
Wir gewinnen:
• öffentlich zugängliche Sauna mit Wellnessbereich
• Fitnessraum
• Nasscafè, öffentlichen Spielbereich für Kinder
Wir verlieren:
• Kegelbahn
• Tennishalle

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Worin liegt der Mehrwert der Kooperation für Galtür?
•   Bestehende Arbeitsplätze bleiben erhalten und zusätzliche Arbeitsplätze werden geschaffen.
•   Zusätzliche Angebote wie Sauna und Wellness, Fitness- und Kardioraum, Indoor Spielraum
    werden für Einheimische und Gäste geschaffen – JUFA Hotels sind offene Hotels.
•   Nasscafé für Hallenbadbesucher
•   Das Hallenbad als wichtige Sportstätte für Einheimische und Gäste bleibt erhalten.
•   Im Hallenbad lernen unsere Kinder schwimmen und es ist ein fixer Teil des Schulsports.
•   Der Veranstaltungssaal erhält eine bessere Auslastung
•   Touristischer Impuls durch das Ansprechen der Zielgruppe „Junges Reisen“

Warum ist es notwendig, dass die Gemeinde Galtür mit JUFA einen Baurechtsvertrag abschließt?
Die Gemeinde verkauft kein Grundstück. Da auf einer Pachtfläche das Errichten eines Gebäudes rechtlich nicht
möglich ist, bleibt der Baurechtsvertrag, als bewährtes Instrument.
Im Baurechtsvertrag wird die Laufzeit und das Prozedere am Ende der Laufzeit geregelt. Mit JUFA ist eine Lauf-
zeit von 30 Jahren vereinbart.

Sind die Einrichtungen des Sport- und Kulturzentrum durch Einheimische und Gäste nutzbar?
Selbstverständlich sind die Einrichtungen des Sport- und Kulturzentrums für Einheimische und Gäste nutzbar. Mit
JUFA wird ein eigener Betreibervertrag abgeschlossen, in dem auch Details, wie z.B. die Nutzung des Hallenbades bei
Schlechtwetter, geregelt werden. Dieser Vertrag soll jährlich evaluiert werden. Auch Hallenbad Partnerbetriebe soll
es weiterhin geben.

Welche Überlegungen wurden bezüglich der Auswirkungen der zusätzlichen 180
Gästebetten auf die bestehenden Galtürer Betriebe vorgenommen?
Muss sich Galtür vor diesem Zusatzangebot fürchten?
•   Nein, sicherlich nicht. Die Galtürer Betriebe sind gut aufgestellt und lukrieren zusätzlich zu ihren Stammgästen, ihre
    Gäste aus den Buchungsplattformen des Tourismusverbandes, booking.com, u.a.
•   JUFA hat eine eigenes Buchungsportal und eigene Kataloge.
•   Natürlich wird es vorkommen, dass JUFA Gäste in Galtürer Betriebe, oder Gäste aus Galtürer Betrieben zu JUFA
    wechseln.
•   JUFA Gäste buchen vielfach Urlaubspakte mit Schilift, Schischule und Sportgeräten. Dadurch werden diese speziell
    zur Belebung unseres Schigebietes, der Schischulen, der Schihütten und der Sportgeschäfte beitragen. Auch wer-
    den Restaurants, Cafés und Bars, der JUFA Orte gerne von JUFA Gästen besucht.
•   Im Jahr 1998 wurden in Galtür 3779 Betten angeboten. 2018 nur mehr 3648.
•   Im Vergleich mit den anderen Talgemeinden sind die Nächtigungszahlen in Galtür in den letzten 20 Jahren am
    wenigsten gestiegen. Galtür + 38.819, Ischgl + 417.867, Kappl + 185.418, See + 46.140.

Wie wurden die Bürger bisher informiert und wo gab es die Möglichkeit der Mitsprache?
•   Bürger*innen Rat und Bürger*innen Cafe - 2013 (120 Besucher) -> Klares Bekenntnis zum Hallenbad,
    Lösungsvorschläge
•   Generalversammlung der Bergbahnen Galtür
•   Öffentlichen Gemeinderatssitzungen
•   Gemeindeversammlung - 2018 (80 Besucher)
•   Gemeindeversammlung - 2019 (170 Besucher)
•   Persönliche Gespräche mit den Gemeinderät*innen und dem Bürgermeister
•   Gemeindezeitung Cultura Oktober 2019
•   Regionale Medien

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erdgeschoss
                                 Beschreibung EG:
                                 1. Veranstaltungssaal
                                 2. Öffentlicher Kinderspielbereich
                                 3. Hallenbad
                                 4. Sauna, Wellness
                                 5. Rutschenturm
                                 6. Terrassen, Liegewiese
                                 7. Bade- bzw. Nasscafé
                                 8. Hotel - Café, Lounge
                                 9. Hotel – Tagesbar
                                 10. Hotel – Speisesaal Stüberl
                                 11. Hotel – Event Lounge
                                 12. Hotel – Küche
                                 13. Hotel Mitarbeiterzimmer

untergeschoss
                                 Beschreibung UG:

                                 1.    Schützenlokal
                                 2.    Fitnessraum
                                 3.    Garderobe und Umkleide
                                 4.    Sauna Wellness
                                 5.    Hallenbadtechnik, Lüftung, Heizung
                                 6.    Rezeption Foyer, Garderobe, Toiletten
                                 7.    Squashhalle
                                 8.    Schi- und Schuhraum
                                 9.    Wäschelager
                                 10.   Müllraum
                                 11.   Tiefgarage

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liebe galtürerinnen,
       wir bitten euch an der Volksbefragung teilzunehmen
               und zukunftsorientiert zu entscheiden!

                                                            Anton Mattle

Hermann Huber                                               Walter Martin         Alfred Gastl

Ursula Ladner                                               Jürgen Walter       Lorenz Martin

Dietmar Kathrein                                            Peter Oberschmid     Peter Walter

                                                            Christoph Pfeifer

                       wer die Zukunft fürchtet, Verdirbt sich die gegenwart
                                                          Lothar Schmidt

Impressum:
Medienhinhaber und Herausgebre: Gemeinde Galtür, 6563- Galtür 39
Fotos: Gemeinde Galtür, Jufa
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