Vortrag an den Ministerrat - Bundeskanzleramt
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Geschäftszahl: 2020-0.243.562 23/7 Zur Veröffentlichung bestimmt Vortrag an den Ministerrat Covid19 - Epidemie in Italien, Bosnien/Herzegowina, Nord Mazedonien, Kroatien, Montenegro, Moldawien, Albanien, Erdbeben in Kroatien und Migrationskrise in Serbien im Zeitraum März bis Juni 2020, österreichische Katastrophenhilfe Zahlreiche Staaten sind derzeit mit einer großen Zahl an Covid19-Infektionen konfrontiert. Mit Stand 5. Juni 2020 waren weltweit 6,635.004 Erkrankungsfälle zu verzeichnen und insgesamt 391.179 Menschen dem Virus bereits zum Opfer gefallen. Viele nationale Gesundheitssysteme sind dadurch an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt und verfügen nicht mehr über ausreichende Mengen an Schutzbekleidung, medizintechnischen Spezialgeräten und Desinfektionsstoffen. Serbien sah sich im Zusammenhang mit der Covid19 Entwicklung auch mit Herausforderungen im Migrationsbereich im Hinblick auf die Schaffung weiterer Unterbringungskapazitäten konfrontiert. Serbien aktivierte in weiterer Folge am 24. März 2020 das Unionsverfahren für den Katastrophenschutz und ersuchte um internationale Hilfe. Kroatien war im März 2020 von den Auswirkungen eines schweren Erdbebens, mit Epizentrum in der Stadt Zagreb, betroffen. Durch die Auswirkungen der Erdstöße verstarb eine Person und wurden zahlreiche Menschen schwer verletzt. Die Behörden mussten zahlreiche Gebäude evakuieren, mehr als 70 Objekte wurden zerstört oder schwer beschädigt. Kroatien aktivierte aufgrund des Erdbebens am 22. März 2020 das Unionsverfahren für den Katastrophenschutz und ersuchte ebenfalls um internationale Hilfe. Italien wandte sich erstmals Ende Februar 2020 an die Europäische Kommission und ersuchte mittels Aktivierung des Unionsverfahrens für den Katastrophenschutz um internationale Hilfe im Zusammenhang mit COVID 19. In weiterer Folge aktivierten zahlreiche andere Staaten ebenfalls das Unionsverfahren für den Katastrophenschutz und ersuchten um internationale Hilfe, unter anderem auch Bosnien-Herzegowina, Nord Mazedonien, Kroatien, Montenegro, Moldawien und Albanien.
Diese Hilfsersuchen langten auch im Bundesministerium für Inneres, Abteilung II/13 - Krisen- und Katastrophenmanagement und Koordination Zivile Sicherheit - ein, wobei der Umfang an benötigter Hilfe seitens der Behörden der hilfeersuchenden Staaten noch einmal bestätigt wurde. Im Sinne seiner langjährigen Tradition auf dem Gebiet der Katastrophenhilfe hat Österreich auf diese Hilfsersuchen rasch reagiert und folgende Unterstützung angeboten: Serbien: 25 Familienzelte VIVA mit Winter kit 1.000 Decken 300 Feldbetten ÖRK Standard und 500 Liegematten Italien: 3.360 Liter Desinfektionsstoffe gemäß WHO Standard Kroatien: 100 Familienzelte VIVA mit Winter kit 400 Feldbetten 400 Liegematten 200 Schlafsäcke 100 Zeltbeleuchtungen 100 Zeltheizungen 1.000 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. L Nitril® 3000 X-Long Blue (100.000 Stück) 1.000 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. M (100.000 Stück) 84 Kanister Handdesinfektionsmittel (in 20l Kanister = 1680 l) Bosnien und Herzegowina: 1.500 Decken 1.000 Einmal-Bettwäsche Sets 516 Hygienepakete (Inhalt für etwa 2.580 Personen für ein Monat) 2.000 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. M (200.000 Stück) 500 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. XL (50.000 Stück) 3.740 l Hand-Desinfektionsmittel gem. WHO Standard in 4 IBC auf Euro-Paletten (zur selbständigen Abfüllung in geeignete Gebinde vor Ort) Montenegro: 720 Einmal-Bettwäsche Sets 1.000 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. M (100.000 Stück) 84 Kanister Handdesinfektionsmittel (in 20l Kanister = 1680 l) 2 von 5
1.800 Handtücher Nord Mazedonien: 25 Familienzelte VIVA mit Winter kit 1.000 Decken 5 Stromerzeuger 14kVA mit Zubehör 200 Liegematten 500 Hygienepakete ÖRK (Inhalt für etwa 2500 Personen für ein Monat) 500 Einmal-Bettwäsche Sets Moldawien: 500 Decken 2.000 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. XL (200.000 Stück) 3.740 l Hand-Desinfektionsmittel gem. WHO Standard in 4 IBC auf Euro-Paletten (zur selbständigen Abfüllung in geeignete Gebinde vor Ort) Albanien: 1.000 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. M (100.000 Stück) 1.000 Pakete Untersuchungshandschuhe Gr. L (200.000 Stück) 3.740 l Hand-Desinfektionsmittel gem. WHO Standard in 4 IBC auf Euro-Paletten (zur selbständigen Abfüllung in geeignete Gebinde vor Ort) Nach Annahme des österreichischen Hilfsangebotes durch Italien wurde der Transport dieser Hilfsgüter mit Logistikunterstützung des Landesfeuerwehrverbandes Niederösterreich am 7. April 2020 auf dem Landweg von Wien nach Rom durchgeführt und den italienischen Behörden übergeben. Nach Annahme des österreichischen Hilfsangebotes durch Kroatien wurde der Transport des ersten Teils der Hilfsgüter mit Logistikunterstützung des Landesfeuerwehrverbandes Niederösterreich und des Österreichischen Roten Kreuzes auf dem Landweg von Wien nach Zagreb durchgeführt und am 26. März 2020 den kroatischen Behörden übergeben. Der Transport der Untersuchungshandschuhe und Desinfektionsmittel erfolgte ebenfalls auf dem Landweg am 6. Mai 2020. Mit Logistikunterstützung des Österreichischen Roten Kreuzes und des Landesfeuerwehrverbandes Oberösterreich wurden die Transporte der Hilfsgüter für Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nord Mazedonien, Moldawien, Albanien und Serbien vorbereitet und schrittweise durchgeführt. Mit dem Transport eines verbliebenen Teiles der für 3 von 5
Nord Mazedonien und Bosnien-Herzegowina bereitgestellten Hilfsgüter am 5.6.2020 wurden nunmehr mit gleichem Tage alle Hilfsaktionen abgeschlossen. Den vorangeführten Ländern wurden zur Bewältigung der Covid19 Pandemie sowie zur Bewältigung der Migrationskrise (Serbien) und der Folgen des Erdbebens (Kroatien) somit insgesamt • 4.000 Decken • 2.200 Einmal-Bettwäsche Sets • 1.016 Hygienepakete -(Inhalt jeweils für 5 PAX - sohin für etwa 5.080 Personen für ein Monat) • 9.500 Pakete Untersuchungshandschuhe (950.000 Stück) • 17.940 l Hand-Desinfektionsmittel gem. WHO Standard in Containern bzw. Kanistern • 700 Feldbetten ÖRK Standard • 1.100 Liegematten • 150 Familienzelte mit Winterkit • 100 Zeltheizungen • 100 Zeltbeleuchtungen • 5 Stromerzeuger 14kVA mit Zubehör • 1800 Bade- bzw. Handtücher sowie • 200 Schlafsäcke zur Verfügung gestellt. Die Gesamtkosten für die bereitgestellten österreichischen Hilfsgüter einschließlich des Transportes sind mit etwa € 366.000,- zu beziffern. Diese österreichischen Katastrophenhilfemaßnahmen wurden durch das Bundesministerium für Inneres im Rahmen seiner Zuständigkeit für die internationale Katastrophenhilfe und das Staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement (SKKM) vorgenommen. Die finanzielle Bedeckung der Kosten der erwähnten Unterstützungsleistungen ist im Rahmen der für Zwecke der internationalen Katastrophenhilfe vorgesehenen Budgetmittel des Bundesministeriums für Inneres gegeben. Über allfällige weitere Hilfsmaßnahmen wird der Bundesregierung gegebenenfalls gesondert berichtet werden. Ich stelle daher den Antrag, 4 von 5
die Bundesregierung wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen. 12. Juni 2020 Karl Nehammer, MSc Bundesminister 5 von 5
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