WaldGewinn Starke Partner für wertvolle Wälder - Regenwald-schuetzen.org
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WaldGewinn Starke Partner für wertvolle Wälder Die COVID-19-Pandemie und die Tropenstürme Eta und Iota, die Guatemala im letzten Winter stark in Mitleidenschaft gezogen haben, stellten das Team im letzten Jahr der Durchführung des WaldGewinn-Projekts vor eine große Herausforderung. Trotz dieser Umstände wurden die meisten Ziele erreicht und in einigen Fällen sogar übertroffen. Die Kommerzialisierung der Produkte, die im Rahmen des Projekts entwickelt wurden, verlief trotz der Pandemie weitgehend wie geplant. Unter Einhaltung der nationalen Pandemieverordnung und eines strengen Coronaprotokolls war es möglich, ab der zweiten Jahreshälfte die Gemeinden wieder vor Ort zu unterstützen. Sechster Newsletter - Herbst 2021 Auf diese Weise wurde das Ziel von 900 Hektar wiederherge- stellter Waldfläche erreicht und übertroffen, zudem konnte die Unsere Erfolge nachhaltige Nutzung von weiteren 559 Hektar Wald Sichergestellt werden. Ende des letzten Jahres ergab die Flächenanalyse der Schutz- Neben den Pflanzungen war die Stärkung der Organisations- gebiete eine Zunahme um 645 Hektar –einem Waldzuwachs struktur der Gemeindekomitees ein weiteres Ziel des vergan- von 0,36%. Ein absoluter Erfolg, wenn man bedenkt, dass in genen Jahres. Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt 24 Guatemala jährlich 1 % des Waldes zerstört werden. Erzeugergemeinschaften und zehn Dachverbände gegründet. Dieser Prozess ist wichtig, denn gut organisierte Verbände er- In den Wertschöpfungsketten Kakao, Honig und Ramón (auch leichtern sowohl die Verarbeitung als auch den Vertrieb der Maya-Nuss genannt) wurde ein kompletter Zyklus Ernte und fördern den Zusammenhalt. abgeschlossen: Von Anbau, Pflege, Ernte, Verarbeitung, Ver- Der Erfolg des WaldGewinn-Projekts war so groß, dass wir marktung- bis hin zum Vertrieb. Mit zunehmender Erfahrung nach einer Evaluierung an den Erfolg anknüpfen wollten: Ab der Projektteilnehmenden und der Ausdehnung der agroforst- diesem Jahr gibt es eine zweite Phase mit neuen Zielen, Her- wirtschaftlichen Flächen können auch zukünftig immer bes- ausforderungen und Möglichkeiten. sere Ergebnisse erzielt werden. Die jahrelange Arbeit zahlt sich also aus, wie die diesjährige Kakaoernte zeigt: Im Wildschutz- park Bocas del Polochic hat sich die die Ernte im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Auch im Jahr 2020 wurde weiter gepflanzt. In den Projektge- meinden konnten weitere 80 Hektar biodiverse Agroforstsys- teme mit Nelkenpfeffer, Achiote, einheimischen Baumarten und anderen Pflanzen für Selbstversorgung angelegt werden. Projektfinanzierung Dieses Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) unterstützt diese Initiative auf Basis einer Bundestagsentscheidung.
Gemeinsam stark… …auch durch die Krisen Über die natürlichen Ressourcen hinaus, war die Hilfe des EOC (Emergency Operations Center) zentral, um die Erst- versorgung der Opfer zu gewährleisten. Imkerei Die Honigernte beginnt jedes Jahr im März und endet im Juni. Die Verbreitung von COVID-19 und die Mobilitätsbe- schränkungen, die zur Pandemiebekämpfung in Guatemala verhängt wurden, stellten daher eine Herausforderung für Kakao sonderen Erfolg zu verzeichnen: Die Ausweitung des Wald- Auch die Kakaobäuer*innen konnten während der Pande- Gewinn-Projekts auf eine zweite Projektphase mit einer die Ernte, den Vertrieb (aufgrund der Schließung von Re- Laufzeit von drei Jahren. In der zweiten Projektphase wird Überschwemmungen infolge der Tropenstürme Eta und Iota in mie nicht mehr so umfangreich begleitet werden, was gera- Guatemala im November 2020 staurants und Kantinen wurde bis zu 50 % weniger ver- bis 2023 das Augenmerk auf der Stärkung der Organisati- de bei den unerfahreneren Teilnehmer*innen zum Teil zu kauft) und den Transport des Produkts dar. Kommunale onsstrukturen in den Gemeinden liegen. Außerdem gilt es, Qualitätsverlust führte. Promotor*innen konnten helfen, den Vertrieb gelagerter alternative Finanzierungsquellen zu erschließen, damit das Auch haben sich die Tropenstürme auf die Kakao- Auswirkungen von COVID und den Tropen- Produkte anzukurbeln und das Geschäft wieder zu beleben. Projekt mittelfristig auf eigene Beine zu stellen. Das Wald- produktion ausgewirkt. Die Gemeinden El Estor, Panzós und stürmen Eta und Iota Als Abwehr-stärkendes Süßungsmittel mit entzündungs- Santa Catalina la Tinta waren besonders betroffen. Auch Gewinn-Team vor Ort tritt zudem aktiv in den Dialog mit Aufgrund der COVID-19-Pandemie gerieten einige der ge- hemmender Wirkung erlangte Honig im Laufe des Jahres politischen Entscheidungsträger*innen in Guatemala. Denn hier traf es die Gemeinde Rancho Grande durch die Über- planten Aktivitäten für das Jahr 2020 ins Stocken., Der Ge- flutung ganzer Parzellen am härtesten. Die Wassermassen nur, wenn Gemeinden, Zivilgesellschaft und die Politik an ei- sundheitsnotlage machte einen Rückzug aus Projektgebie- führten zum Teil zum Erkranken der sich in der Blüte befin- nen Stang ziehen, können die reichen Wälder Guatemalas ten erforderlich und allgemeine Kontaktbeschränkungen denden Kakaopflanzen. Vermehrt kam es zu Befall von Pil- gerettet werden. So werden wir beispielsweise die Organisa- erschwerten die Projektarbeit insgesamt. Im November ka- zen, der Monilia-Fruchtfäule (Moniliopntohora roreri) und tionsstrukturen der neu gegründeten Erzeugergemein- men zu der pandemischen Lage noch die Tropenstürme Eta zur Schwarzen Schotenkrankheit (Phylophthora palmivora). schaften stärken, um die Vermarktung der Produkte weiter Dabei verfault die Frucht im Inneren der Kakaoschote. zu professionalisieren. Geplant ist auch die Erschließung Der Schaden an der Produktion beeinträchtigte die Mög- neuer öffentlicher und privater Finanzierungsquellen, die die lichkeit, Kakao im Fruchtfleisch zu verkaufen, was sich di- Finanzierung für qualifizierte Produzenten sicherstellen und rekt auf die finanzielle Situation der Familien der Projekter- die Kontinuität der Aktivitäten nach Projektende gewähr- Zerstörte Bienenstöcke nach der von den Stürmen Eta und Iota zeuger*innen auswirkte. leisten. verursachten Flut. Zu Beginn dieser neuen Phase fand ein erster Workshop Auswirkungen auf die statt, bei dem sich das internationale Team über die neuen auf dem lokalen Markt dann immer größere Beliebtheit. Ziele austauschte und die folgenden Schritte erörtert wur- Aufgrund der hohen Nachfrage verbesserten sich die Preise Organisationsentwicklung den: für Honig erheblich: Vor der Pandemie lag der Preis für Ho- Neben den wirtschaftlichen und produktiven Schäden sind nig bei 9 Quetzal (Knapp über 1 Euro) pro Pfund, während auch die Auswirkungen auf die Entwicklung der Ausbil- der Pandemie erreichte er einen Preis von 12 Quetzal. dungsprozesse hervorzuheben. Diese wurde zur Stärkung Kakao-Wertschöpfungskette: Verbesserung der Produktqualität unter Einhaltung der lo- Das WaldGewinn-Team stimmt sich online über das weitere Vorgehen ab. kalen, nationalen und internationalen Marktanforderungen. Die Stürme Eta und Iota führten aber leider auch zu Schä- Schulung der Erzeuger zur Einhaltung der Hygienevorschrif- und Iota hinzu, die Guatemala hart getroffen haben: Starke den bei den Imker*innen: Besonders betroffen waren die ten, um die Produkte nicht zu beeinträchtigen. Schulung Regenfällen, Überschwemmungen, Erdrutsche und kata- Gemeinden entlang des Ufers des Polochic-Flusses betrof- von Kakao-Promotoren bezüglich des Fertigungsmanage- strophale Schlammlawinen waren die Folgen. Die größte fen, ebenso wie Teile des. Biosphärenreservat Sierra de las ment-Prozess. Herausforderung war es, den Betroffenen in den Projektge- Minas. Hier richteten Überschwemmungen große Schäden bieten aus der Ferne technische Hilfe zu leisten. an. Die im Rahmen des Projekts verwalteten Schutzgebiete ha- Bei der Überprüfung aller Bienenstöcke in der Gemeinde Honig-Wertschöpfungskette Rancho Grande in El Estor, Izabal, fanden wir Bienenstöcke, Besuche bei den Erzeugern zur Wiederherstellung der Bie- ben während der Krise jedoch gezeigt, wie wichtig es ist, die die von den Wasserströmen weggeschwemmt wurden, voll- nenstöcke. Suche nach Mitteln zur Unterstützung der Zu- natürlichen Ressourcen zu erhalten. So konnte beispielswei- ständig überflutet waren und andere auf dem Boden mit to- satzfütterung. Durchführung von Schulungen zur Wieder- se das Feuchtgebiet der Bocas del Polochic Wildschutzzone ten Bienen in den Kästen. In Anbetracht der Situation wurde Verteilung von Hilfsgütern an von der Pandemie und den Stürmen herstellung und Wartung von Bienenstöcken. das Regenwasser so lange binden, bis die gefährdeten Ge- besonders betroffene Gemeinden. den Imkern geraten, die Kästen der verlorenen Bienenstö- Unterstützung von Imkern bei der Beseitigung von Sturm- meinden evakuiert waren. Die Vegetationsdecke in der cke zu bergen, zu reinigen und zu lagern und das Wachs schäden. Aufrechterhaltung der Honigpreise und Steige- Kernzone des Biosphärenreservats Sierra de las Minas half einzuschmelzen, um es später für die Restaurierung zu ver- und Empowerment der Komitees der ersten, zweiten und rung der Produktion. Vorschlagen neuer Handlungsschwer- außerdem die Auswirkungen von Erdrutschen zu minimie- wenden. Für die überlebenden Bienenstöcke wurde Zucker- dritten Ebene in den kürzlich gegründeten Verbänden punkte zur Stärkung von Organisationen der Ebenen I, II ren. sirup als Nahrungsersatz für die Bienen verwendet. ADESMI und ASIPASM des Naturschutzgebiets Bocas del und III. Polochic bzw. des Biosphärenreservats Sierra de las Minas Insgesamt besuchten die Techniker die Bienenstöcke von 7 durchgeführt. Die Situation hat auch Fortschritte in ver- Organisationsentwicklung Imkern. Von den 57 Bienenstöcken, die sich vor dem Sturm schiedenen wachsenden Prozessen verhindert, des Weite- Umstrukturierung der verschiedenen Aufsichtsräte der Ko- in der Gemeinde befanden, haben nur 25 überlebt. Nur ei- ren gaben einige Teilnehmer*innen im Folge der Pandemie mitees der Ebene I, II und III. Abhalten von Gemeindever- nem der sechs Imker*innen in dem Gebiet gelang es, seine ihre Aufgaben und Positionen leider auch auf. sammlungen der Verbände der Ebene III zur Neuwahl der drei Bienenstöcke vor der Flut zu retten, die übrigen Kolle- Eine neue Herausforderung. Aufsichtsräte und ihre Unterstützung in verschiedenen Be- g*innen erlitten Teil- oder Totalverluste. reichen, damit sie ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen können. Die Produktion in diesen Gemeinden ist im Vergleich zum Die zweite Phase des BOSQUES-Projekt Suche nach neuen Vermarktungsalternativen oder nach Ka- Vorjahr um 70 % und das Einkommen um 65 % zurückge- Neben den starken Einschränkungen durch Corona und den nälen für die Wertschöpfungsketten von Honig, Kakao und Eta treibt sein Unwesen: Viele Menschen mussten evakuiert gangen. Auswirkungen von Eta und Iota gab es aber auch einen be- Ramón. werden. 2 3
Kontakt In Guatemala: Defensores de la Naturaleza (FDN) 4a. Avenida 23-01 Zona 14 Guatemala-Stadt, Guatemala Obed Hoil Projektkoordinator WaldGewinn E-Mail: ohoil@defensores.org.gt Heifer International Guatemala 4 Ave. A 13-73 Colonia Lomas de Pamplona zona 13, Guatemala-Stadt, Guatemala Larry Paul Direktor Natonalparks E-Mail: larry.paul@heifer.org In Deutschland: OroVerde -Die Tropenwaldstiftung Burbacher Str. 81 53129 Bonn, Deutschland Tel. + 49 (0)228 - 24 290 0 Fax + 49 (0)228 - 24 290 55 Anique Hillbrand Programmleiterin WaldGewinn Tel. + 49 (0)228 - 24 290 28 E-Mail: ahillbrand@oroverde.de Projektfinanzierung Dieses Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) unterstützt diese Initiative auf Basis einer Bundestagsentscheidung. Weitere Informationen zum Projekt: www.oroverde.de/waldgewinn Fotos: ©OroVerde: M. Metz, l.Rohnstock, T.Klimpel, Heifer International Guatemala, Fundación Defensores de la Naturaleza,.
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