"Waldlaufen" Ein Filmprojekt zum Thema Live Action Role Playing - im Seminar Jugendkulturen ausstellen?!

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"Waldlaufen" Ein Filmprojekt zum Thema Live Action Role Playing - im Seminar Jugendkulturen ausstellen?!
„Waldlaufen“
   Ein Filmprojekt zum Thema
    Live Action Role Playing

im Seminar Jugendkulturen ausstellen?!

             im Masterstudiengang
           Kultur – Sprache – Medien

           der Universität Flensburg

           im Sommersemester 2011

                   Leitung:
              Dr. Jutta Zaremba
"Waldlaufen" Ein Filmprojekt zum Thema Live Action Role Playing - im Seminar Jugendkulturen ausstellen?!
Aufbau und Reflexion unseres Filmprojekts „Waldlaufen“ über LARP
als Jugendkultur

        Im Rahmen des Kunstseminars Jugendkulturen im Sommersemester 2011
erhielten wir die Möglichkeit eine Jugendkultur künstlerisch darzustellen und den
Schöpfungsprozess danach schriftlich zu reflektieren. Schnell entschieden wir, Anna
Lorscheider und Katrin Stöhner, uns für das Thema Live Action Role Playing, kurz
LARP. LARP als Jugendkultur interessierte uns besonders, da es für uns beide ein
noch völlig unbekanntes Forschungsgebiet war und wir bisher keinerlei persönliche
Erfahrungen mit LARP gemacht hatten.

Live Action Role Playing

        Generell ist Live Action Role Playing, wie schon der Name besagt, ein Live-
Rollenspiel. In diesem kann ein/e Rollenspieler/in in jeder beliebigen Rolle, dem so
genannten ‚Charakter’, agieren und deren spezifischen Eigenschaften und
Möglichkeiten frei improvisieren. Die Art der unterschiedlichen Rollen reichen von
realen bis hin zu komplett fiktiven Charakteren und müssen nichts mit der
eigentlichen Identität des Spielers zu tun haben. Durch die eigene Vorstellungskraft
erlangen die Rollenspieler innerhalb des Spiels imaginäre neue Fähigkeiten und
können über sich hinauswachsen.1 „Die Trennung von Realität und Spielwelt
geschieht im Live-Rollenspiel an-hand der Unterscheidung von Out-time (OT) – die
Bezeichnung für alles, was entsprechend der realen Lebenswelt interpretiert werden
kann – und In-time (IT) – der Bezeichnung für alles, was während der Veranstaltung
anhand der Spielwelt interpretiert werden soll.“2
        Der Unterschied zwischen LARP und Theater generell ist nicht allzu groß, da
in beiden die Spieler/innen neue Identitäten und Eigenschaften für eine bestimmten
Zeitraum annehmen und Fiktives dargestellt wird. Obwohl die Grenzen zwischen
LARP und Theater verschwommen sind, können die beiden nicht als identisch
angesehen werden. Die größten Unterschiede sind hier die ‚Tiefe der Rolle’ und der
Mangel an Publikum im LARP. Ein jeder ist sowohl Schauspieler als auch Publikum.3

1
  Vgl. Balzer, 2008. S.15
2
  Dombrowski, 2010. S.20
3
  Vgl. Dombrowski, 2010. S.8

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"Waldlaufen" Ein Filmprojekt zum Thema Live Action Role Playing - im Seminar Jugendkulturen ausstellen?!
Das aus dem Pen&Paper-Rollenspiel entstandene LARP wird von seinen
Spielern meist aus eigenem Antrieb und zur Freude realisiert.4 Jedoch gibt es neben
dem bloßen Vergnügen am Spiel auch noch weitere Wirkmechanismen der Methode
Rollenspiel. So wird das Rollenspiel häufig für das Training und die Entwicklung von
bestimmten Verhaltensweisen sowie für diagnostische Zwecke herangezogen.5
Angeleitete Rollenspiele finden sich vor allem in der Pädagogik, der Wirtschaft und
der Psychologie, und dienen dort dem Erreichen eines Ziels. Dieses Ziel variiert von
der Strukturierung und dem Lösen aktueller Probleme und Konflikte über die
Entwicklung von Kooperationsbereitschaft, Kreativität und Selbstkompetenz bis hin
zur Selbst- und Fremdwahrnehmung in Gruppen.6
        Geschichtlich       gesehen   beginnt   das   Aufkommen   von   LARP     im
deutschsprachigen Raum 1990. Seit Mitte der 90er steigt die Anzahl der gemeldeten
LARP-Veranstaltungen stetig und wird auch in Deutschland nicht länger nur als
Randphänomen angesehen.7 Doch noch immer gibt es gewaltige Vorurteile
gegenüber dem Live-Rollenspiel wie beispielsweise der Verlust der eigenen Identität
und des Realitätsbezugs.8

Ideenfindung

        Nachdem wir LARP als Thema unseres Kunstprojektes ausgewählt hatten,
überlegten wir uns, wie wir diese Jugendszene darstellen und auch mit welcher Art
von Medium wir arbeiten wollten. Wir entschieden uns für einen Film, um unseren
geringen Erfahrungsschatz bezüglich dieses Mediums zu erweitern. Schnell war uns
bewusst, dass wir keine Dokumentation über Rollenspiele machen wollten, sondern
LARP gerne aus einer vom Publikum subjektiv wahrzunehmenden Perspektive
zeigen würden. So wählten wir schließlich eine ästhetische Form der Darstellung von
LARP. Unsere Absicht war es dem Zuschauer zu zeigen, wie LARP aussehen kann
und ihm die schöne, fesselnde und mystische Seite des Rollenspiels näher zu
bringen. Auch sollte aus unserem Projekt klar hervorgehen, dass die Spieler in der
Realität ihr normales Leben haben und nur in der Spielsituation in andere Rollen
schlüpfen.

4
  Vgl. Balzer, 2008. S.9 f.
5
  Vgl. ebd. S.9
6
  Vgl. ebd. S.17
7
  Vgl. ebd. S.32
8
  Vgl. Dombrowski, 2010. S.20

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"Waldlaufen" Ein Filmprojekt zum Thema Live Action Role Playing - im Seminar Jugendkulturen ausstellen?!
Dieses Grundgerüst besprachen wir dann mit unserem Bekannten Elmar M., der
selber LARP-Spieler ist, und überlegten gemeinsam, wie sich ein solcher Kurzfilm
realisieren ließe und was dessen Inhalt sein könnte. Dann erstellten wir unser
Konzept.

Konzepterarbeitung

      Der Kurzfilm sollte einerseits einige Einblicke in Elmars reales Umfeld, seine
Wohnung, geben und ihn andererseits mit einer Gefährtin während eines
Rollenspiels im Wald darstellen. Die realen Szenen sind Aufnahmen Elmars, die ihn
beim Kaffeetrinken, beim Rauchen auf dem Balkon und beim Notizen machen
zeigen.
      Die Szenarien in den LARPs, an denen Elmar teilnimmt, fallen in das Genre
Mittelalter. Dies wollten wir gerne beibehalten. In-time ist sein Charakter Waldläufer.
Seine Aufgaben sind das Erkunden von Wegen und Pflanzen, der Umgang mit
Schwert und Bogen sowie das Heilen von Wunden. Diese Aktivitäten wollten wir im
Film gerne darstellen. Darüber hinaus sollte Elmar sich im Wald seine entsprechende
Kleidung und Accessoires anziehen, mit seiner Gefährtin durch Wald und Wiesen
streifen, Kampfübungen mit ihr absolvieren, Feuer machen, aber auch reale
Tätigkeiten, wie rauchen und telefonieren außerhalb der Spielsituation, ausführen.
      Elmars Gefährtin wird im Film von Anna Lena A. gespielt, die vor dem Dreh
noch keinerlei Erfahrungen mit LARP gemacht hatte. Ihr Aussehen brachte uns auf
die Idee, sie für die Rolle der Gefährtin in unserem LARP-Szenario auszuwählen.
Zuerst hatten wir angedacht, noch einen weiteren Spieler aus einem anderen Genre
mit in den Film hinein zu nehmen, uns dann aber dagegen entschieden, da diese
Realisierung in einem Kurzfilm vielleicht zu umständlich und unverständlich wäre.
      Um dem ganzen Film letztendlich einen mystischen Anklang zu geben,
überlegten wir, die Aufnahmen düster zu halten und beim Schneiden eine
Farbveränderung vorzunehmen.
      Der Text sollte aus dem Off kommen und narrativ Aspekte aus Elmars fiktiver
Spielwelt und seiner realen Lebenssituation wiedergeben. Für den Off-Text suchten
wir eine männliche Person mit tiefer Stimme. Der Text sollte ruhig gesprochen
werden.    Um   ihn   besonders   zu   gestalten,   sollte   der   Sprecher   mit   dem

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Personalpronomen ‚du’ direkten Bezug auf Elmar nehmen und sowohl über Elmar als
Realperson als auch als Rollenspieler erzählen. Bezüglich der Sprache hätten wir es
gut gefunden, den Text auf Englisch einsprechen zu lassen. Letztendlich ent-
schieden wir uns jedoch für Deutsch, da Elmar aus Deutschland kommt und auch nur
an deutschsprachigen LARPs teilnimmt. So wäre die Verbindung zu einem englisch-
sprachigen Text nicht gegeben und hätte künstlich gewirkt.
           Für die Hintergrundmusik brauchten wir ein Stück, das zum einen zu den
Aufnahmen und dem Gesamtkonzept passt und zum anderen mit dem ge-
sprochenen Text in Einklang zu bringen wäre. Darüber hinaus einigten wir uns
darauf, GEMA-freie Musik zu verwenden, um den Film auch ins Internet stellen und
auf einer Ausstellung präsentieren zu können.

Übersicht des weiteren generellen Ablaufs

      -    Storyboard
      -    Drehtermine
      -    Texten
      -    Sprecher finden
      -    Sprecher aufnehmen
      -    Musiksuche
      -    Anpassung von Text und Musik
      -    Schnitt und Bearbeitung der Filmaufnahmen
      -    Zusammenschnitt von Film und Ton
      -    Titelsuche
      -    Vor- und Abspann kreieren

Storyboard

           Als das Konzept stand, begannen wir mit dem Storyboard. Diese
zeichnerische Version eines Drehbuchs sollte in etwa wiedergeben, welche Szenen
wir gerne aufnehmen wollten.9

9
    Siehe Anhang I und II

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"Waldlaufen" Ein Filmprojekt zum Thema Live Action Role Playing - im Seminar Jugendkulturen ausstellen?!
Drehtermine

       Am 13.06.2011 trafen wir uns das erste Mal mit Elmar zum Drehen. Dieses
Mal war er allein, da wir nur die Szenen aus seinem realen Leben abdrehen wollten.
Elmar beim Kaffee kochen, Verkleidung anziehen, Rauchen, Kaffeetrinken, Karten
studieren und Notizen machen. Zu den einzelnen Szenen holten wir jeweils seine
Meinung ein.
       Am 24.06.2011 war es dann soweit. Gemeinsam mit Elmar und Anna fuhren
wir nach Grundhof in den Wald für den finalen, großen Dreh. Elmar hatte uns diesen
Ort vorgeschlagen, da er auch zuvor dort schon einmal gespielt hatte. Der Wald
erwies sich mit einer angrenzenden Wiese als perfekter Drehort. Auch das Licht war
unserem Zwecke entsprechend und so begannen wir mit dem Dreh. Vier Stunden
lang drehten wir mit zwei Kameras der Marke Cannon 550D gemeinsame und
einzelne Szenen von Elmar und Anna.

Texten

       Als wir anfingen zu texten, hatten wir bereits eine grobe Idee im Kopf, zu der
wir   beim Poetry Slam von Patrick Salmen inspiriert worden waren. Wie bereits
erwähnt, sollte der Text Elmar direkt ansprechen, auf sein reales Leben und das
seines Charakters eingehen und die beiden in Verbindung zu einander setzen. Nach
einem ersten Brainstorming und mehreren Treffen mit und ohne Elmar, kamen wir
letztendlich zu folgendem Textresultat mit dem auch Elmar einverstanden war:

Der Auftrag, den du erhalten hast, erfordert viel Vorbereitung.
Dennoch bleiben dir nur 48 Stunden, länger bleibst du nie im Spiel.
Außerhalb des Spiels bist du Student, aber hier, In-time, kannst du weder lesen noch
schreiben.
Doch du versuchst es zu lernen und beherrschst schon heute die Kunst des
Fährtenlesens und die Kommunikation mit der Natur.
Du sagst, der Wald habe dich schon immer inspiriert, deswegen könne auch dein
Charakter Energie aus ihm schöpfen.
Deine Beziehungen zu anderen beschränken sich In-time auf nur wenige Gefährten,
mit denen du durchs Dickicht streifst oder auf die Jagd gehst.

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Out-time ist dein Freundeskreis viel größer. Alle wissen von deinem anderen Leben,
aber nur Wenige interessieren sich dafür.
Sie verstehen jedoch, dass du nicht der Realität entfliehen willst, sondern sogar noch
eine zweite bewohnst.
Du lebst in beiden Welten und nur deine Packung Zigaretten folgt dir stets von der
einen in die andere.

Tonaufnahme

      Die Sprechersuche gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nachdem wir mit
vielen unserer Bekannten gesprochen hatten, auf der Suche nach einer schönen,
tiefen, männlichen Stimme und bereits eine Absage bekommen hatten, stießen wir
auf Konrad Meyer-König. Konrad war gleich begeistert von unserem Projekt und
bereits am nächsten Tag nahmen wir den Text auf. Dies geschah in einem eigens
von uns gebautem Tonstudio (Decken an allen vier Seiten sowie auf dem
Fußboden). Neben Konrads Stimme verwendeten wir lediglich ein Mikro, ein
Diktiergerät und einen Popschutz.

Musiksuche

       Auf der Suche nach GEMA-freier Musik im Internet stießen wir auf die
Homepage von Taylor Hayward (http://www.taylorhayward.org) und entschieden uns
in Bezug auf die Ton- und Bildaufnahmen für den Titel ‚And if a boat came by’. Dieser
Titel würde eine gute Atmosphäre erzeugen und den Text nicht übertönen. Uns war
es wichtig die Musik auszusuchen, bevor wir mit dem Schnitt anfingen, um bereits
durch sie die Stimmung des Films festzulegen.

Anpassung von Text und Musik

      Mit dem Tonstudioprogramm Audacity bearbeiteten wir die Tonaufnahmen
Konrads, legten sie über die Musik und passten sie dieser an. Dies mussten wir
mehrfach wiederholen, da die Tonaufnahmen im Zusammenhang mit dem Video
später anders wirkten. Auch die Sprechpausen zwischen den Sätzen verlängerten
wir, um Geschwindigkeit aus dem Film zu nehmen.

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Schnitt und Bearbeitung der Filmaufnahmen

      Bevor wir mit dem Schneiden begannen, suchten wir erst einmal geeignete
Szenen aus den Gesamtaufnahmen heraus. Diese schnitten wir auf die gewünschten
Ausschnitte zurecht und benannten sie einzeln.

Zusammenschnitt von Film und Ton

      Durch das Zusammenlegen von Ton und Video entstanden teilweise
unpassende Überschneidungen, die wir zu korrigieren hatten. Hierbei mussten wir
beispielsweise mehrfach die Sprechpausen innerhalb des Textes verlängern, um das
gefühlte Tempo des Films zu verringern.

Titelsuche

      Die Suche nach einem Titel begannen wir mit einem Brainstorming über die
Themen LARP, Wald und Mittelalter. Danach stellten wir aus diesem Repertoire
mehrere Varianten zusammen, um dann in Rücksprache mit anderen den geeigneten
Titel zu finden. Letztendlich entschieden wir uns für die Titelvariante ‚Waldlaufen’, da
diese nicht willkürlich erscheint und bereits ein gewisses Bild im Zuschauer erzeugt,
um diesen auf den Film vorzubereiten. Der Titel weckt auch dadurch Interesse, dass
der Begriff Waldlaufen im Deutschen nicht existiert.

Vor- und Abspann

      Zunächst mussten wir uns darüber erkundigen, welche Informationen Vor- und
Abspann generell überhaupt beinhalten und, welche davon auf unseren Film
zutreffen. Diese sind Text, Regie, Produktion, Musik und Darsteller, welche wir dann
passend zu unserem Film möglichst ästhetisch umsetzten.

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Reflexion

      Unser Videoprojekt zum Thema LARP stellt für uns definitiv eine positive
Erfahrung dar. Da wir beide bisher noch keinerlei Erfahrungen im Bereich der
Videoproduktionen hatten, war es eine große Herausforderung. Katrin interessierte
das Projekt besonders bezüglich des Medienaspekts unseres Studiums und der
Filmprojekte im kommenden Semester, Anna wollte ihre bisherige Erfahrung im
Bereich der Fotografie bei einer Videoarbeit praktisch anwenden.
      Die Ideenfindung verlief ohne größere Diskussionen, jedoch über mehrere
Stationen. Was zunächst als Fotostrecke zum Thema Steampunk und dann als
Skulptur zum Burning Man Festival angedacht war, entwickelte sich zu unserer
Videoidee. Diese veränderte sich im Laufe des Prozesses immer weiter. Hierbei kam
es jedoch nie zu negativ belegten Änderungen, die beispielsweise aufgrund von
technischen Problemen hätten auftreten können, sondern es handelte sich immer um
gemeinsam erarbeitete Verbesserungen.
      Besonders zufrieden waren wir mit der Auswahl unserer Darsteller und der
Sprecherstimme. Die Teilnehmer passten nicht nur perfekt zu unseren Vorstellungen
und Ideen, sondern waren auch angetan von dem Projekt. Insbesondere die
Partizipation Elmars war ein Glücksfall, da er selbst begeisterter LARP-Spieler ist. Er
konnte uns über das bereits selbst erarbeitete Fachwissen zum Thema hinaus
Erfahrungsberichte, Geschichten und Einstellungen zu LARP vermitteln. Diese
flossen dann unter Rücksprache mit ihm in den Film ein.
      Während der Dreharbeiten stellte sich für uns heraus, wie essenziell das
Erstellen eines Storyboards für gelungene Aufnahmen ist. Zum ersten Drehtermin in
Elmars Wohnung hatten wir uns nur in etwa Gedanken über die benötigten Szenen
gemacht, jedoch nichts schriftlich festgehalten. Dies führte dazu, dass wir mehrfach
während des Drehs Unterbrechungen einlegen mussten um uns weitere Szenen zu
überlegen und wir uns zudem später ärgerten, dass einiges fehlte. Auch die
langwierige Aufnahme einiger Szenen zum Thema Warhammer hätten wir vermutlich
nicht benötigt, wenn wir ein komplettes Storyboard erstellt hätten. Für den
wichtigeren zweiten Dreh erstellten wir dann ein Storyboard. Dieser Dreh
funktionierte aufgrund von ausführlicher Vorbereitung, gutem Zusammenspiel der
Schauspieler und dem allmählichem Gewöhnen an den Umgang mit der Technik

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sehr viel besser. Es entstanden etwa zwei Stunden Filmmaterial, mit dem wir dann
weiterarbeiten konnten.
       Bei den Vorbereitungen für die Tonaufnahmen half uns der Sprecher des
Films sehr weiter. Er hatte schon des Öfteren an ähnlichen Aufnahmen
teilgenommen und kannte sich mit Mikrofontechnik aus. Hierbei war es interessant zu
sehen, dass man auch mit geringen Mitteln und viel Improvisation ein ‚Tonstudio’
errichten kann, und wie entscheidend die Unterschiede in der Aufnahmequalität
ausfallen können.
       Für das Schneiden von Ton und Videosequenzen mussten wir uns zunächst
mit der technischen Komponente dieser Aufgabe befassen. Wir installierten das
Videoschnittprogramm Sony Vegas Pro 10.0 und lernten nach und nach neue
Funktionen kennen. Auch wenn einiges länger gedauert hat, war es doch machbar
als Laie mit einem solchen Programm zu arbeiten.
       Um unserem ästhetischen Anspruch an das Video gerecht zu werden,
sichteten wir etliche ähnliche Kurzfilme auf der Videoplattform Vimeo.com und
befassten uns mit passenden Online-Tutorials. So konnten wir im Endeffekt einen
Film gestalten, der uns beide überzeugte.
       Abschließend lässt sich sagen, dass der gesamte Projektverlauf uns beiden
um neue Erfahrungen bezüglich Film, (Zeit-) Planung und Durchführung, sowie
Teamarbeit bereichert hat und sogar zu der Überlegung führt, uns mit unserem
Kurzfilm bei den Kurzfilmtagen in Flensburg zu bewerben. Zudem haben wir einen
Einblick in die Jugendkultur Life Action Role Playing erhalten, der uns beiden gezeigt
hat, wie interessant, zeitaufwendig, aber auch wie kreativ diese Jugendkultur ist.

Wer sich über LARP weiter informieren möchte, kann dies auf folgenden Internet-
seiten tun:

http://www.larpzeit.de     (Online-Auftritt des Live-Rollenspiel-Magazins)
http://www.larpwiki.de      (Texte und Links rund um das Thema Live-Rollenspiel)
http://www.larp.tv         (Online-Sender um das Thema Fantastik)
http://www.rpgstudies.net (Internationale Studien zum Thema Rollenspiel)

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Literaturverzeichnis

Balzer, Myriel (2008): Live Action Role Playing. Die Entwicklung realer Kompetenzen
      in virtuellen Welten. Marburg: Tectum Verlag.
Dombrowski, Karsten (Hrsg.) (2010): LARP: Einblicke. Aufsatzsammlung zum
      MittelPunkt 2010. Braunschweig: Zauberfeder GmbH.

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Anhang I

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Anhang II

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