Was bedeutet "Solar"? Das Wort Solar ist abgeleitet von dem lateinischen Wort Sol (die Sonne, der römische Sonnengott) und bezeichnet Dinge und ...
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Was bedeutet „Solar“? Das Wort Solar ist abgeleitet von dem lateinischen Wort Sol (die Sonne, der römische Sonnengott) und bezeichnet Dinge und Methoden, die sich auf die Sonne beziehen. Was ist die Solarindustrie? Als Solarindustrie wird die Gesamtheit der Unternehmen bezeichnet, die als Zulieferer Produkte zur Herstellung von Solarzellen liefern oder in den Herstellungs- und Vertriebsprozess selbst eingegliedert sind. Hierbei gibt es Unternehmen und Hersteller, die die gesamte Wertschöpfungskette erschlossen haben und andere, die nur Teilprozesse durchführen, wie zum Beispiel Wafer, Anlagenbau (photovoltaische Anlagen), Kraftwerksbau (Solarthermie), etc.. Was ist Solarenergie? Solarenergie - die Energie der Sonne. Die Sonne strahlt pro Sekunde etwa so viel Energie auf unseren Planeten, wie bei der Verbrennung von 200.000 Milliarden Tonnen Steinkohle frei würden. Das ist mehr als das 10.000-fache des jetzigen Weltenergieverbrauchs. Die Sonne liefert der Erde hauptsächlich zwei Arten von Strahlungsener- gie: Wärme und Licht. Die Sonnen-Strahlung, die uns erreicht, ein großer Teil wird bereits von der Atmosphäre absorbiert bzw. reflektiert, besteht aus sichtbarem Licht und UV-Strahlen, die man nicht sieht, aber spürt, da sie z.B. Wärme er- zeugt, oder den berüchtigten Sonnenbrand. Einige Solarsysteme machen sich die Wärme zu nutzen, andere transfor- mieren die Lichteinstrahlung in elektrische Energie. Solarenergie wird auch als „alternative oder regenerative Energie“. bezeichnet, als eine Alternative zu fossilen Brennstoffen, wie öl, Gas, Kohle oder Kernspaltung in AKW. Wenn wir über solare Energiegewinnung sprechen, ist damit gemeint, dass die gewonnene Energie direkt aus dem Sonnenlicht gewonnen wird. Edmond Becquerel, ein französischer Physiker, beschrieb als erster den Photoelektrischen-Effekt im Jahr 1839. Er stellte fest, dass bestimmte Ma- terialien bei Sonnenlicht geringe Mengen an Strom erzeugen können. Als erster untersuchte Albert Einstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts den photoelektrischen Effekt und entwickelte die Quantentheorie, auf der die aktuelle Photovoltaik aufbaut und die Entwicklung der Solarzellen beruht. Einstein beobachtete, dass elektrische Spannung entsteht, wenn das Licht
auf metallische Oberflächen trifft. Der weltweit erste Solarkollektor wur- de von Horace de Saussare, einem Schweizer Wissenschaftler, bereits im Jahre 1767 gebaut. Wie entsteht aus Licht Strom? Einige Solarsysteme machen sich die Wärme zu Nutze, andere transfor- mieren die Lichteinstrahlung in elektrische Energie („Photovoltaik“). Das Wort Photovoltaik ist eine Zusammensetzung aus dem griechischen Wort für Licht und dem Namen des Physikers Alessandro Volta. „Photovoltaik“ steht für die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie. Photovoltaikanlagen nutzen mit dem photovoltaischen Effekt eine der um- weltschonendsten Formen der Gewinnung elektrischer Energie. Fällt Sonnenlicht auf einen so genannten Halbleiter - in der Regel Silizi- um -, werden dort Elektronen freigesetzt. Ein Halbleiter ist ein Material, das weder den Isolatoren noch den Leitern zugeordnet werden kann und dessen elektrische Eigenschaften durch die Beimengung von Fremdstoffen (Dotierung) gravierend beeinflusst werden kann. Die Solarzelle besteht aus zwei aneinander grenzenden und mit separaten Metallkontakten ver- sehenen Halbleiter- schichten, die jeweils so dotiert wurden, dass eine so genannte „n“ Schicht (n = negativ) mit einem Elektronenüberschuss und eine darunter liegende „p“ Schicht (p = positiv) mit einem Elektronenmangel entsteht. Positiv und negativ geladene Teilchen entstehen. Durch ein internes elektrisches Feld werden die Ladungsträger getrennt. So entstehen Bereiche mit Elektronen- überschuss und Bereiche mit Elektronenmangel. Dem Konzentrationsgefälle folgend fließen deshalb Elektronen vom n- in das p-Gebiet, so dass sich im Inneren dieser Halbleiterstruktur ein elek- trisches Feld ausbildet, die so genannte „Raumladungszone“. Hier fließt ein elektrischer Strom. Bei einer Solarzelle ist die obere n-Schicht so dünn, dass die Photonen des einfallenden Sonnenlichts sie durchdringen können und erst in der Raumladungszone ihre Energie an ein Elektron abgeben. Das so angeregte Elektron ist beweglich, folgt dem inneren elektrischen Feld und gelangt so aus der Raumladungszone heraus zu den Metallkontakten der n-Schicht. Beim Anschluss eines Verbrauchers wird der Stromkreis geschlossen: Die Elektronen fließen über den Verbraucher zum Rückseitenkontakt der So- larzelle und schließlich zur Raumladungszone zurück. Woraus besteht eine Solarzelle? über 95 % aller auf der Welt produzierten Solarzellen bestehen aus dem
Halbleitermaterial Silizium (Si). Silizium hat den Vorteil, dass es als zweit- häufigstes Element der Erdrinde in ausreichenden Mengen vorhanden und die Verarbeitung des Kristalls relativ gesehen umweltverträglich ist. Je nach Kristallart unterscheidet man drei Zelltypen: monokristallin, polykristallin und amorph. Die verschiedenen Zelltypen unterscheiden sich wiederum in ihren Herstellungskosten und den unterschiedlichen Wirkungsgraden. Die Wirkungsgrade amorpher Zellen (sog. „Dünnschicht- zellen“) liegen unter denen der anderen beiden Zelltypen; dafür sind sie aufgrund des weniger aufwändigen Herstellungsverfahrens günstiger im Preis. Von der Solar-Zelle zum Modul Bei voller Sonneneinstrahlung (ca. 1.000 Watt pro Quadratmeter) fällt auf eine Solarzelle der Größe 10 x 10 cm eine Strahlungsleistung von etwa 10 Watt. Eine solche Zelle kann dann je nach Qualität eine elektrische Leistung von 1 - 1,5 Watt abgeben. Um die Leistung zu erhöhen, werden mehrere Zellen kombiniert und zu einem Solarmodul verschaltet. Die Ver- bindung mehrerer Module bezeichnet man schließlich als Solargenerator. Aus welchen Teilen besteht eine Photovoltaikanlage? Eine Photovoltaikanlage besteht in der Regel aus den Solarzellen, die in Solarmodulen zusammengefasst werden. Solarmo- dule sind die wichtigsten Teile einer Solaranlage. Eine Solaranlage besteht aus vielen miteinander verbundenen Solarmodulen. Aufgrund unterschied- licher geografischer Einstrahlungswerte, spielt der Standort für die Strom- produktionsmenge einer Solaranlage eine wichtige Rolle. Die Herstellung von Solarzellen lässt sich in folgende wichtige Methoden unterteilen: Zum einen sind dies Polykristalline (Mono und Multi) Solarzellen mit einem Marktanteil von ca. 90 % (2007), hergestellt aus Silizium Wafern. Des Weiteren gibt es Dünnschicht-Solarzellen, hergestellt mit Hilfe der Vaku- um-Technologie, mit einem Marktanteil von 9 % (2007). Für Dünnschicht- Solarzellen können verschiedene Metall-Legierungen verwendet werden: Silizium, in Form von amorphen Silizium, Cadmium-Tellurit (CdTe) und Cadmium-Indium-Gallium-Selen (CIGS) und letztlich Konzentrator-Solarzellen mit einem Marktanteil von 1% (2007). Während in der Halbleiterindustrie 99,99 % reines Silizium notwendig ist (als 9N bekannt), sind die Reinheits-Anforderungen im Solarmarkt wesent- lich niedriger. Dem Wechselrichter. Die Solar-Wechselrichter wandeln den elektrischen
Strom von Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC). Dieser kann dann in das öffentliche Netz eingespeist werden oder im Haushalt verwandt wer- den. dem Einspeisezähler. Dieser Zähler zeichnet die Menge Strom auf, die in das jeweilige Stromnetz abgegeben wird. den Befestigungssystemen: Im Freiland errichtete Solarmodule werden auf einem Untergestell montiert. Die Unterkonstruktion kann entweder mit einer konstanten Neigung starr montiert werden oder als Trackersys- tem, bei dem die Solarmodule ein-oder zweiachsig der Sonne nachgeführt werden. dem Netzanschluss: Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für eine Solaranlage wird der Anschlusspunkt bestimmt, an dem über eine Verka- belung die Solar-anlage mit dem Netzanschlusspunkt verbunden wird. Darüber hinaus werden häufig eine (Fern-)Anlagenüberwachung sowie eine Datenvisualisierung eingebaut. Was bedeutet eigentlich Kilowatt Peak (kWp)? Kilowatt Peak steht für Spitzenleistung (engl. Peak = Spitze). Dieser Wert gibt die Leistung an, die ein Solarmodul bei voller Sonnenbestrahlung (un- ter festgelegten Standard-Test-Bedingungen) erreicht. Als Standardbedin- gung wird eine optimale Sonneneinstrahlung von 1.000 Watt pro Quadrat- meter angesetzt, die in Deutschland in den Mittagsstunden eines schönen Sommertages erreicht wird. Die Peak-Leistung wird von den meisten Herstellern auch als „Nennwert“ oder „Nennleistung“ bezeichnet. Da sie auf Messungen unter optimalen Bedingungen basiert, entspricht die Peak-Leistung nicht der Leistung unter realen Einstrahlungsbedingungen. Diese liegt wegen der starken Erwär- mung der Solarzellen in der Praxis ca. 15 bis 20 % darunter. Gibt es verschiedene Wirkungsgrade? Der Wirkungsgrad beschreibt grundsätzlich das Verhältnis der nutzbaren zur eingesetzten Energie. Je höher der Wirkungsgrad, desto besser ist die Fähigkeit, Lichteinstrahlung in Strom umzuwandeln. Man unterscheidet Zellen-, Modul- und Systemwirkungsgrad. In der kommerziellen Massen- fertigung wird derzeit ein Zellenwirkungsgrad je nach eingesetzter Tech- nologie von bis zu 18,3 % erreicht. Der Modulwirkungsgrad bezieht sich auf die gesamte Modulfläche und ist deshalb immer etwas geringer als der Zellenwirkungsgrad. Dies liegt u.a. an den nicht nutzbaren Zwischenräumen der aneinander gereihten Solarzellen im Modul. Der Systemwirkungsgrad bezieht sich auf die kom-
plette Solarstromanlage. Hier ist in Relation zum Modulwirkungsgrad ein weiterer Abfall zu verzeichnen, der auf Durchleitungsverluste z.B. durch Kabel zurückzuführen ist. Was passiert bei Bewölkung? PV-Module nutzen nicht nur das direkte Sonnenlicht bei klarem Himmel, sondern auch die sogenannte diffuse Lichteinstrahlung bei Bewölkung. Je heller es draußen ist, desto höher ist die Leistung der Module - egal ob dabei die Sonne direkt zu sehen ist oder nicht. In Mitteleuropa macht der diffuse Anteil übrigens gut 50 % der Einstrahlung aus. Schlechtes Wetter verringert natürlich vorübergehend die Energieproduk- tion von Solaranlagen. Die Solargutachter berücksichtigen aber in ihren Studien die für einen Standort typischen durchschnittlichen Witterungsbe- dingungen. Trotzdem kann der jährliche Solarertrag vom Durchschnittswert abwei- chen. Solarsysteme werden so konzipiert, dass Sie fast allen Wetterbedin- gungen standhalten. Blitz, Sturm bis zu 120 Kilometer pro Stunde und extreme Temperaturen sind Einflussfaktoren, denen Solaranlagen stand- halten können. Darüber hinaus sind Solaranlagen gegen solche möglichen Schadensfälle versicherbar. Module - je kühler desto besser! Oft wird übersehen, dass PV-Anlagen meistens bei 25°C optimal laufen. Der Anteil direkter Sonnenstrahlen z.B. am *** capital A *** äquator ist zwar vergleichsweise höher als in unseren Breiten, allerdings mindern die hohen Außentemperaturen den Ertrag der Anlage durch die Erhitzung der Module erheblich. Bei den gängigen Siliziumzellen beträgt der Leis- tungsabfall rund 0,4 % pro °C. Die kühleren Temperaturen in Deutschland kompensieren also die schwächere Einstrahlung merkbar. Was bestimmt den Umsatz einer Solaranlage? Der generierte Ertrag einer Solaranlage wird bestimmt durch drei wesent- liche Faktoren: das Niveau der Solareinstrahlung, die Effizienz der Module und die erwartete Verfügbarkeit einer Anlage (z.B. Ausfallzeiten aufgrund eines Systemausfalls.) Das Niveau des Solarertrags wird durch Sonneneinstrahlungs-Gutachten ermittelt, wobei die Ertragsgutachter die Solarerträge standortbezogen
ermitteln. Der Wirkungsgrad der Module ist in der Regel von den Herstel- lern garantiert. Wenn in einer bestimmten Frist die Effizienz unter ein festgelegtes Niveau fällt, ist in der Regel eine Strafe an den Eigentümer der Solaranlage zu zahlen. Die Verfügbarkeit der Anlage ist in der Regel durch einen Betriebs- und Wartungsvertrag garantiert. Diese Faktoren führen zu einem spezi- fischen Ertrag: Kilowattstunden (kWh) je installiertem Kilowatt (kWp) und Jahr. Hat zum Beispiel eine Anlage eine installierte Leistung von 10 Megawatt Peak und einem spezifischen Ertrag von 1.300 Kilowattstunden im Jahr so kann diese Anlage 13.000 kWh im Jahr produzieren. Die produzierten Kilowattstunden multipliziert mit dem gesetzlich garan- tierten Einspeisetarif (in den Ländern, in denen dieser staatlich garantiert wird, z.B. Italien) ergeben die jährlich zu erwartenden Einnahmen der Solaranlage. Ist Solarenergie nicht viel teurer als konventionelle Energie- quellen? „Grid Parity“ - der Punkt an dem Photovoltaik gleich oder günstiger ist als Strom aus konventionellen Energiequellen - wurde bereits in einigen Orten mit hoher Sonneneinstrahlung und wo fossile Brennstoffe importiert wer- den müssen, erreicht. (z.B. Inseln wie Hawaii). Es wird erwartet, dass wei- tere Regionen in naher Zukunft ebenfalls „Grid Parity“ erreichen können. In vielen Teilen der Welt bleibt aber die Energieproduktion aus Solarstrom teurer als aus fossilen Energieträgen. Da fossile Energien aber zum einen die größten Verursacher von Umweltverschmutzung und Kohlendioxide- missionen und zum anderen endlich sind (z.B. Nordsee-Gas) haben Regie- rungen auf der ganzen Welt die Notwendigeit erkannt, sich hin zu einer nachhaltigeren Energiegewinnung zu bewegen (Sonnen und Windenergie, Geothermie, Biomasse und Wasserkraft). So hat sich zum Beispiel die Euro- päische Union bis 2020 verpflichtet, 20% seiner Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Staatliche Subventionen und Einspeisetarife wurden entwickelt, um dieses Ziel zu erreichen. Investitionen in diese Technolo- gien sollen durch eine hohe Rentabilität stimuliert werden. Die derzeitige Regierung unterstützt andere Länder in Europa bei Ihrer Energiepolitik hin zu einem höheren Anteil an regenerativen Energien. Der technische Fortschritt ist enorm, so dass die „Grid Parity“ immer näher rückt und damit gleichzeitig das Niveau der staatlichen Unterstützung reduziert werden kann.
Was sind Einspeisetarife? Einspeisetarife für Solarenergie sind die wichtigste Unterstützung durch die europäischen Regierungen. In den Ländern mit gesetzlich festgeschrie- benen Einpeisetarifen sind die größten Investitionen in Solartechnologien festzustellen (Deutschland und Spanien). Viele weitere Länder folgten in den letzten Jahren dieser Politik. Einspeistarife garantieren einen festen Preis für die von der Solaranlage produzierte Kilowattstunde. Variationen gibt es hinsichtlich eines zu- sätzlichen Inflationsausgleiches und Marktausgleichszahlungen. Für die Eigentümer einer Solaranlage wird die Investition aufgrund der teilweise garantierten Einspeisetarife zu einem attraktiven Investment mit relativ geringen Risiken und gut vorhersehbaren Cash-Flows. Wer investiert in Solarenergie? Energieversorger sind die größten Investoren im Bereich der erneuerbaren Energien, zum Teil als Kerngeschäft in der Stromerzeugung, aber auch, weil einige europäische Länder Energieversorgungsunternehmen verpflich- tet haben, einen Mindestanteil ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Diese Anforderungen können entweder durch den Bau oder durch den Kauf von erneuerbaren Energieprojekten oder durch den Kauf von Co2- Zertifikaten realisiert werden. Pensionsfonds und andere institutionelle Investoren sind ebenfalls große Investoren im Bereich der Solarenergie, vor dem Hintergrund, dass lang- fristige, vorhersehbare Cash-Flows über solche Solarprojekte realisiert werden können. Auch eine Vielzahl von Investmentfonds investiert in Solarprojekte und bietet institutionellen und privaten Anlegern attraktive, langfristige Umsätze an.
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