Was Outdoorfrauen wollen - Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen, um weiblichen Bedürfnissen im Outdoorsport gerecht zu werden - STnet.ch

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Was Outdoorfrauen wollen - Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen, um weiblichen Bedürfnissen im Outdoorsport gerecht zu werden - STnet.ch
Was Outdoorfrauen
wollen.
Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen, um weiblichen
Bedürfnissen im Outdoorsport gerecht zu werden.
MySwitzerland.com
Was Outdoorfrauen wollen - Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen, um weiblichen Bedürfnissen im Outdoorsport gerecht zu werden - STnet.ch
Inhalt.

1 Unsere Motivation.                                           3

2 Warum ein Fokus auf Frauen?                                  4

3 Das Wichtigste in Kürze.                                     5

4 Die Zielgruppe Outdoorfrauen.                                7
4.1 Eine «kleine» Zielgruppe mit viel Potenzial.               7
4.2 Demografische Daten zu Frauen und ihrem Reiseverhalten.    8
4.3 Frauen und Männer – Gemeinsamkeiten und Unterschiede.      9
4.4 Biologisches versus soziales Geschlecht.                  10
4.5 Motive für Outdoorsport.                                  12
4.6 Was hindert Frauen an der Ausübung?                       12

5 Handlungsempfehlungen.                                      13
5.1 Stereotype vermeiden und echte Frauen zeigen.             13
5.2 Den Confidence Gap verstehen – und überwinden.            15
5.3 Frauen eine Stimme geben und Vorbilder schaffen.          18
5.4 Frauen über Communitys und Vereine ansprechen.            19
5.5 Women-only – positive Eigendynamik.                       20

6 Checkliste.                                                 21

7 Best Practice.                                              23

8 Über die Autorin.                                           24

9 Impressum.                                                  25
Was Outdoorfrauen wollen - Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen, um weiblichen Bedürfnissen im Outdoorsport gerecht zu werden - STnet.ch
1 Unsere Motivation.
Unsere Gesellschaft ist im Wandel: Immer        fachlichen Leitung der Gender-Expertin
mehr Frauen erwirtschaften ihren Erwerb         Anna Weiss gingen rund 50 Vertreter*innen
selbst und ihr verfügbares Einkommen wächst     der Outdoorbranche sowie der touristischen
kontinuierlich. Und sie werden immer aktiver!   Regionen der Frage nach, was Outdoor-
Bereits heute gibt es in der Schweiz mehr       sportlerinnen in Bewegung bringt und sie zu
Wanderinnen als Wanderer. Sind diese Power-     zufriedenen Gästen und Kundinnen macht.
frauen nicht auch für andere Bergsport- und
Outdoorangebote zu begeistern?                  Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem
                                                Workshop sind mit konkreten Handlungs-
Um dem Schweizer Tourismus einen Wettbe-        empfehlungen in diesem Leitfaden zusam-
werbsvorteil zu verschaffen, hat Schweiz        mengefasst. Wir wünschen eine gute Lektüre
Tourismus im Februar 2020 zu einem Design       mit vielen Aha-Momenten und hoffentlich
Thinking Workshop1 einge­laden. Unter der       zahlreichen Ideen für Einsätze.

Schweiz Tourismus
Maria Sägesser, Leiterin Produktentwicklung und Innovation
Sabina Brack, Outdoorexpertin Sommermarketing

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2 Warum ein Fokus auf Frauen?
«Insgesamt stellen Frauen einen           Auch im Tourismus ist ein Wachstumsmarkt
Wachstumsmarkt dar, der grösser           für Frauenangebote erkennbar. Mehr als drei
ist als China und Indien zusammen –       Viertel aller Reiseentscheidungen werden von
sogar mehr als doppelt so gross.          Frauen getroffen, dabei fällt eine besonders
Angesichts dieser Zahlen wäre es          grosse Nachfrage nach Abenteuer-, Kultur-
fahrlässig, den weiblichen Konsumen-      und Naturreisen auf (Forbes, 2014)3. Auch
ten zu ignorieren oder zu unterschät-     das Interesse an «Solo Female»-Reisen weist
zen. Es gibt keinen Grund, warum          über die vergangenen Jahre ein überpropor-
sich Frauen mit Produkten zu­frieden      tionales Wachstum auf (Overseas Adventure
geben sollten, die ihre Bedürfnisse       Travel, 2014)4. Das Frauensegment insbe-
nicht vollständig erfüllen oder die       sondere im Outdoorsport wird von Marketern
dies zynisch oder nur oberflächlich       bisher als Nische betrachtet. Sie birgt jedoch
tun. Frauen werden sich zunehmend         enormes Potenzial, insbesondere bei all
dagegen wehren, stereotypisiert zu        jenen Frauen, die noch für den Outdoorsport
werden, nur nach Alter oder Einkom-       gewonnen werden können – durch spezifi-
men segmentiert zu werden, in einen       sche, für Frauen konzipierte Angebote. Die
Topf geworfen zu werden mit der           entspannte Atmosphäre, der Austausch in
Charakterisierung ‹alle Frauen› oder,     Frauengruppen sowie die Möglichkeit, sich
schlimmer noch, undifferenziert von       an weiblichen Vorbildern zu orientieren,
Männern.»                                 haben eine enorm bestärkende und motivie-
                                          rende Wirkung.
(Michael J. Silverstein and Kate Sayre,
Harvard Business Review, 2009)2

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3 Das Wichtigste in Kürze.
Zielgruppe Frau                                   Die Macht der Vorbilder
«Die» Zielgruppe Frau existiert ebenso            Nach der Devise «If she can see it, she can
wenig wie «die» Zielgruppe Mann. Über alle        be it.» gilt es, unterschiedlichsten Protagonis-
Alters- und Könnensstufen hinweg gliedern         tinnen Sichtbarkeit und Gehör im Outdoor-
Out­doorsportlerinnen sich in viele einzelne      sport zu verschaffen – von Anfängerinnen bis
Zielgruppen, die sich hinsichtlich Fähigkeiten,   hin zu Profisportlerinnen und Expertinnen.
Fertigkeiten, Motiven und Motivation vonein-      Viele Frauen haben kein weibliches Vorbild im
ander unterscheiden. Trotzdem lassen viele        Outdoorsport. Dieser Umstand hält sie davon
Frauen Parallelen erkennen bei den Bedürf-        ab, überhaupt damit zu beginnen oder sich
nissen die durch biologische und kulturelle       weitere Fortschritte zuzutrauen.
Faktoren bedingt sind.
                                                  Confidence Gap
Stereotype                                        Unter Confidence Gap versteht man das
Werbung und Medien zeigen oft einseitige          Phänomen, dass Männer sich eher über- und
Bilder der Frauen im Outdoorsport: Viele          Frauen sich eher unterschätzen. Dem gilt
Szenen wirken gestellt und die Sportlerinnen      es, im Beschrieb von Angeboten, Bildmate-
(häufig Models) sind jung, schlank, langhaarig    rial und Gesprächen Rechnung zu tragen,
und perfekt gestylt. Frauen fühlen sich jedoch    denn nur so wird es gelingen, die nächste
von «echten Frauen» angesprochen, die ihnen       Generation Hochtourengängerinnen heran­
hinsichtlich Aussehen, Lebensphase und            zuziehen und darauf aufbauend mehr Frauen
Verhalten ähnlich sind oder ihre beste Freundin   für Führungspositionen in Verbänden zu
sein könnten. Um die Zielgruppe zu erweitern,     gewinnen.
ist es daher unabdingbar, die vorherrschen-
den Stereotype aufzubrechen, indem mög-           Perfektionismus
lichst viele unterschiedliche Frauen in ver-      Frauen legen nicht nur bei sich selbst einen
schiedenen und realistischen Funktionen oder      hohen Massstab an – sondern auch bei
Lebenssituationen gezeigt werden.                 Produkten und Erlebnissen. Wer sie als po-
                                                  tenzielle Kundinnen begeistern will, beschäf-
Sexismus                                          tigt sich tiefgehend mit ihren Bedürfnissen,
Unter Sexismus versteht man eine Bandbreite       möglichen Barrieren sowie ihrem Alltag und
von Phänomenen, die von einem ungleichen          legt das Augenmerk während der kompletten
Status von Mann und Frau ausgehen. Im             Customer Journey auch auf Details.
Outdoorsport reicht dies von offenem Sexis-
mus (nackte Frauen bewerben Dinge, die mit        Die Philosophie der kleinen Schritte
nackten Frauen nichts zu tun haben) bis hin       Vom Einfachen zum Schweren, vom Bekann-
zu Alltagssexismus (stereotype Darstellung;       ten zum Unbekannten, vom Zufälligen zum
deutlich weniger Frauen auf Podien; keine         Gezielten: Die Konzeption von Erlebnissen
Möglichkeit zur Teilnahme am Wettkampf;           oder Kursen nach methodisch-didaktischen
ungleiches Preisgeld etc.). Um Frauen für         Grundprinzipien ermöglicht es Mädchen und
sich zu gewinnen, empfiehlt es sich, diese        Frauen aller Könnensstufen, durch zahlreiche
Tat­sache offen zu adressieren und Sexismus       kleine Erfolgserlebnisse in ihrem Outdoorsport
in seinen vielen Arten zu entschärfen.            sukzessive zu wachsen.

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Wanderinnen geniessen den
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                                                                                         Kaiseregg, Fribourg Region.

Women-only – warum?                                geniessen Glaubwürdigkeit und enge Bindung
Reine Frauengruppen bieten oft eine ent-           und sind die Geburtshelfer für die nächste
spanntere Atmosphäre und die einmalige             Generation von Outdoorsportlerinnen. Wer
Möglichkeit, neue Freundschaften mit               punkten will, zieht die Community gar zur
weiblichen Gleichgesinnten zu knüpfen oder         Produktentwicklung heran.
sich das erste Mal an weiblichen Vorbildern
zu orientieren: eine Tatsache, die enorm           Inklusion – ja bitte!
motiviert. Viele Teilnehmerinnen schildern         Eines der grössten Hindernisse ist die Über­
solche Erfahrungen als ein völlig neues, ande-     zeugung, Content und Angebote von, für
res Erleben des Outdoorsports. Dabei sind          oder mit Frauen würden nur Frauen anspre-
Women-only-Angebote nicht als exklusive,           chen und Männer abstossen. Tatsächlich
sondern als ergänzende Angebote zu werten,         sind Männer von Frauen umgeben, seien es
die besonders (aber bei entsprechender Aus-        Ehefrauen, Töchter, Mütter, Schwestern,
richtung nicht nur!) Anfängerinnen Orientie-       Freundinnen oder Arbeitskolleginnen. Gut re-
rung bieten.                                       cherchierte und hochwertig produzierte Inhalte
                                                   sprechen ausserdem beide Geschlechter an –
Marketing versus Community Manager                 sofern sie Anknüpfungspunkte zur eigenen
Unternehmen und Destinationen tun gut da-          Lebenswirklichkeit bieten.
ran, ihr Budget nicht nur Medien und Influen-
cern zuzuteilen. Ein Grossteil sollte in gemein-
same Aktivitäten mit Communitys investiert
werden: Diese losen Verbände oder Vereine

                                                                        Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.     6
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4 Die Zielgruppe Outdoorfrauen.
4.1 Eine «kleine» Zielgruppe mit viel Potenzial.

Auf die Zielgruppe Frauen im Out-                  Das grösste Potenzial liegt nicht einmal
doorsport an­gesprochen, fällt im Ge-              in den aktiven Outdoorsportlerinnen
spräch mit Marketern und Medien                    selbst. Sondern in all jenen, die Outdoor-
häufig die Aussage: «Klein. Zu klein.»             sportlerinnen werden wollen oder könnten.
                                                   Das heisst: in den Frauen, die bis jetzt ins
Wie kommt das, wo Frauen doch die Hälfte           Fitnesscenter gehen, aber auch fit genug für
der Menschheit ausmachen? Da Outdoor-              eine Hochtour wären. Oder in Frauen, die in
sport hauptsächlich als Individualsport be-        der Kletterhalle Meisterinnen sind, aber noch
trieben wird, ist er weniger institutionalisiert   nie an einem richtigen Fels trainiert haben.
und organisiert als viele Mannschaftssport-        Oder in Wanderinnen, die sich auch fürs
arten. Daher fehlen aussagekräftige Daten.         Biken oder Bergsteigen begeistern könnten.
Der Frauenanteil variiert von Sportart zu          Und in Frauen, die bisher anderen Interes-
Sportart stark: während in den Boulder-Hal-        sensgebieten zugeordnet wurden, etwa
len annähernd gleich viele oder teils sogar        Frauen 45+ oder fülligere Frauen. Es lohnt
mehr Frauen klettern, sind es draussen am          sich daher, sich in einem ersten Schritt mit
Fels auf Hochtouren deutlich weniger. Und          der Zielgruppe Frau zu befassen.
mit steigendem Level wird die Pyramide
immer spitzer.

                                                                       Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   7
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4.2 Demografische Daten zu Frauen und
    ihrem Reiseverhalten.

49,6 %                                    Frauen auf Reisen
                                          ■ Nehmen mehr touristische Services in

                                            Anspruch
Anteil Frauen an der
                                          ■ Benutzen häufiger öffentliche Verkehrsmittel
Weltbevölkerung
                                          ■ Organisieren ihre Reisen früher
(World in Data, 2019)5
                                          ■ Reisen häufiger alleine als Männer, auf

                                            jeden Mann kommen etwa vier Frauen

15 Jahre
                                          ■ Google Suche für «Solo Women Travel»:

                                            Anstieg um 32 % 2017, um 59 % 2018 und
                                            um 230 % 2019
differenziert das gefühlte Alter vom      ■ Pinterest registriert massives Wachstum

biologischen Alter
                                            bei Interesse nach «Solo Female Travel».
(Zukunftsinstitut, 2016)6
                                            350 % Wachstum beim Pinnen von Artikeln
                                            unter «Solo Female Travel»
Women-only-Reisen als                     (Overseas Adventure Travel, 2014)4

Top-Reise-
trend                für 2020
                                          Frauen als Mitglieder in Bergsportverbänden

                                             155 000        600 000         1 350 000
(National Geographic, 2020)7

80 %
aller Reiseentscheidungen werden von
Frauen getroffen; egal, mit wem sie
reisen, wer bezahlt und wohin die Reise
geht; dies entspricht einem Äquivalent
von 125 Mrd. US-Dollar
(Forbes, 2014)3                               39 %          44,6 %            43 %
                                           Schweizer         Öster­         Deutscher
                                           Alpen-Club                      Alpenverein

75 %
                                                          reichischer
                                                          Alpenverein

                                          (Schweizer Alpen-Club, Österreichischer
der Kunden, die Abenteuer-, Kultur-
                                          Alpenverein, Deutscher Alpenverein, 2020)9
oder Naturreisen buchen, sind Frauen
zwischen 20 und 70 Jahren
(Forbes, 2014)3

47, w
Der durchschnittliche Kunde, der
Abenteuerreisen bucht, ist 47 Jahre alt
und weiblich
(World Tourism Organization, 2014)8

                                                               Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   8
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4.3 Frauen und Männer – Gemeinsamkeiten
    und Unterschiede.
Freiheit. Glück. Klarheit. Flow. Fokus. Aufregung. Als könnte ich alles
schaffen. Lebendigkeit. Voller Energie. Innere Ruhe. Motivation. Ich
selbst. Optimismus. Zufriedenheit. Selbstbewusstsein. Beschwingtheit.

Das sind die Antworten von Menschen auf die       alpinistisch erfahrene Frau kann mehr Ge-
Fragen nach den Gefühlen, die sie empfinden,      meinsamkeiten mit einem 28-jährigen Mann
wenn sie sich in der Natur bewegen. Die Ant-      aufweisen als mit einer gleich­altrigen Frau.
worten von Männern und Frauen.
                                                  Frauen ab 45 als spannende Zielgruppe
Ob Frau oder Mann, als Einzelpersonen             Für viele Frauen nimmt erst mit dem Heran-
sind sie alle Individuen, die sich in manchen     wachsen und dem Auszug der Kinder die
Dingen voneinander unterscheiden: körperlich      persönliche Entwicklung wieder einen grös-
hinsichtlich Konstitution oder Hormonhaus-        seren Stellenwert ein. Oft sind sie reich an
halt, des Weiteren in der Ausprägung von          den Ressourcen Zeit und Geld, neugierig und
Motiven, Motivation, Fähigkeiten und Fertig­      motiviert, Neues zu lernen. Diese Frauen
keiten. Frauen werden im Gegensatz zu             sind konsumgewohnt, wissen, was sie wollen,
Männern häufig aufgrund ihres biologischen        und fühlen sich im Schnitt 15 Jahre jünger,
Geschlechts kategorisiert. Eine verpasste         als sie sind.
Chance, denn die Zielgruppe Frau ist nicht
homogen. Eine 56-jährige, topfitte, ehrgeizige,

                                                                                         Kletterinnen am Stockhorn,
                                                                                                        Kanton Bern

                                                                       Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.     9
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4.4 Biologisches versus soziales Geschlecht.

«Sex ist eine biologische
Eigenschaft. Gender ist ein
sozialer Prozess.»

                                                                     Bergsteigerin auf dem Lauteraarhorn (4042 m),
                                                                                                      Kanton Bern

Männer als Eroberer ...                         Bergsteigerinnen gab es zwar zu allen Zeiten,
Die längste Zeit der Geschichte schickte es     doch sie legten selten bis gar nicht (oder
sich für Frauen nicht, sich in grossen Radien   unter falschem Namen) Zeugnis ihrer Tätig-
zu bewegen oder ihren Verstand übermässig       keiten ab.
zu bemühen. In der sozialen Ordnung galten
Männer als die rechtmässigen Streuner. Dank     Und heute?
ihrer wirtschaftlichen Ressourcen haben sie     Im Vergleich zu früher hat sich vieles geän-
Ozeane überquert, Wüsten durchwandert und       dert. Unsere Vorstellungen von typisch
Gipfel erklommen.                               männlich und typisch weiblich ist im Fluss.
                                                Geopolitische, gesellschaftliche und techno-
... versus Frauen als das schwache              logische Entwicklungen bringen es mit sich,
Geschlecht                                      dass unsere Normen, Werte, Institutionen
Obwohl Frauen genetisch und hormonell           und Regeln sich laufend verändern. So war
bedingt eine nachweislich robustere Kons­       es beispielsweise unseren Müttern und
titution haben und im Schnitt länger leben      Grossmüttern noch verwehrt, Mitglied im
als Männer, galten sie seit jeher als das       Alpenclub zu werden, während heute Frauen
schwache Geschlecht. Ihr Bereich war der        die am schnellsten wachsende Gruppe in
häusliche, ihre Aufgabe die Kindererziehung.    allen Alpenvereinen stellen.

                                                                    Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.      10
Frauen werden häufig dazu
erzogen, möglichst keine Risiken
einzugehen. Das behindert sie
später bei der Ausübung von
Outdooraktivitäten.

               Die Vergangenheit steckt noch in                  Starke Frauen, die andere inspirieren
               den Köpfen                                        Die Italienerinnen Francesca Cavallo und
               Einen Teil dieser Geschichte aber tragen wir      Elena Favilli starteten 2017 ein Crowdfunding
               noch immer in uns. Dies zeigt sich, wenn          für ein Buch, das weibliche Vorbilder zeigen
               Männer Frauen oder Frauen sich selbst weni-       sollte. Innerhalb kürzester Zeit kam über eine
               ger zutrauen. Während Profibergsteigerinnen       Million Dollar zusammen – und die Vision der
               als Rabenmütter gelten, wenn sie hohe             Autorinnen wurde Wirklichkeit: «Good Night
               Risiken eingehen, werden bei Vätern Hochri-       Stories for Rebel Girls» vereint 100 Kurzport-
               sikoaktivitäten viel eher akzeptiert. Dabei ist   räts über herausragende Politikerinnen,
               offener oder versteckter Sexismus am Werk,        Aktivistinnen, Künstlerinnen, Sportlerinnen
               der von einem ungleichen sozialen Status          und Wissenschaftlerinnen der Weltgeschichte.
               von Frauen und Männern ausgeht und diesen         Das Buch soll Mädchen Mut machen, ihnen
               in Geschlechterstereotypen und entsprechen-       als Vorbild und Inspiration dienen.
               den Verhaltensweisen wiedergibt.

                                                                                     Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   11
4.5 Motive für Outdoorsport.

«Den Kopf freibekommen.»
Das ist die häufigste Antwort auf die Frage     Outdoorsport hat einen positiven Einfluss auf:
«Warum treibst du Outdoorsport?»                ■ das mentale Wohlbefinden (99,7 %)
(Design Thinking Workshop ST, 2020)1            ■ das körperliche Wohlbefinden (99,7 %)

                                                ■ die psychische Widerstandskraft/Resilienz

                                                  (94,4 %)
Outdoorsport hat massive positive Auswir­       ■ die Selbstachtung (95 %)

kungen auf das mentale Wohlbefinden der         ■ die Erwartungen bezüglich der Zukunft

Ausübenden. Yoga hat es von einer philoso-        (95,3 %)
phischen Lehre mit geistigen und körperlichen
Übungen bis zu einer Massenbewegung ge-         Wenn Frauen mehrmals die Woche Outdoor-
bracht. Outdoorsport könnte mithilfe passen-    sport betreiben, steigen Lebenszufriedenheit
der Kommunikation einen ähnlichen Weg hin       und empfundenes Glück. Ängste und Sorgen
zu mehr Popularität einschlagen. Eine Tatsa-    hingegen treten in den Hintergrund.
che, die nur wenige Touristiker*innen und       (Women in Adventure, 2017)10
Marketer aufgreifen.

4.6 Was hindert Frauen an der Ausübung?

«Alles unter einen Hut bringen.»
Das ist die häufigste Antwort auf die Frage,    Mitstreiterinnen in ihrem Umfeld, um Out-
was die grösste Herausforderung im Alltag       doorsport zu betreiben. Ausserdem ist es
der Frauen ist.                                 gerade für fülligere und sehr kleine Frauen
(Design Thinking Workshop ST, 2020)1            nicht leicht, passende frauenspezifische
                                                Ausrüstung zu finden – ein wichtiger Punkt,
                                                wenn man bedenkt, wie wichtig (Life-)Style
Über Sportarten, Alter, Lebenssituationen       für viele Frauen ist.
und Könnensstufen hinweg nennen Frauen          (REI, 2019)11
Zeit, Geld und familiäre Verpflichtungen
als grösste Hürden. Da sich der Outdoor-        Viele dieser Barrieren sind kulturell bedingt
sport deutlich männlicher gibt, als er sein     und historisch entstanden. Wer neue Märkte
könnte, haben viele Frauen keinerlei weibli-    erobern und die Zukunft gestalten will, muss
che Vorbilder. Sechs von zehn Frauen glau-      sich daher auch mit Vergangenheit, Status
ben zudem, dass männliche Interessen im         quo, gesellschaftlichen Entwicklungen
Outdoorsport ernster genommen werden            und Megatrends auseinandersetzen.
als ihre. Viele vermissen zudem passende

                                                                     Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   12
5 Handlungsempfehlungen.
5.1 Stereotype vermeiden und echte Frauen zeigen.
Stereotype im Bezug auf typisch weiblich                Gesicht, in raumgreifenden Posen, mit
oder typisch männlich begegnen uns im                   Narben, Verletzungen, in totaler Erschöpfung
Alltag auf Schritt und Tritt. Wir verwenden             dargestellt? Zumeist nicht. Der Fokus liegt
sie so häufig, dass wir sie nicht mehr hinter-          oft nicht auf der Aktion, sondern auf Eleganz
fragen. Damit verfestigen sich gesellschaft-            und Ästhetik. Während es bei Männern
lich-kulturelle Wertungen, die mit Privilegien          actionreich und schweisstreibend zugehen
und Benachteiligungen verbunden sind.                   darf, sind Frauen auch nach stundenlanger
                                                        Aktion noch perfekt gestylt. Es ist daher
Stereotype haben einen Einfluss auf profes-             wichtig, in Bild und Bewegtbild auf solche
sionelles Handeln, z. B. im Familien- und               Stereotype zu achten sowie einen echten
Sozialrecht, sowie auf die Ausbildungs- und             und frischen Blick auf die Darstellung von
Berufswahl, wie das Beispiel des Bergführ-              Frauen beim Outdoorsport zu zeigen.
erberufs zeigt. Die folgenden Handlungs-
empfehlungen zeigen auf, wie erfolgreiches              Frauen sind keine Girls
Marketing ohne Stereotype geht.                         Nicht nur Bilder, auch Sprache formt unsere
                                                        Sicht auf die Welt. Auch hier ist eine kritische
Frauen in ihrer Vielfalt zeigen                         Hinterfragung nötig. Oft werden erwachsene
Es sind mehr Frauen denn je in den Bergen               Frauen als Girls oder Ladys bezeichnet.
unterwegs, in all ihrer Vielfalt: jung, alt, füllig,
dünn, mit kurzen und mit langen Haaren,
in den verschiedensten Levels und Könnens­
stufen. Die in Medien oder Werbung dar­
gestellten Frauen sind allerdings stets jung,
                                                               Die Autorin Hannah Röther
schlank, hübsch und langhaarig. Wird eine                       bringt es auf den Punkt.
Frau schwitzend, mit schmerzverzerrtem
                                                                 «Ladys sind vornehme
                                                                 Damen, die sich nicht
                                                            schmutzig machen. Mädchen
                                                              sind Kinder, die noch nicht
                                                            für sich selbst sorgen können
                                                            und auf Fürsorge angewiesen
                                                               sind. Eine Frau auf einem
                                                             Mountainbike dagegen kann
                                                                 eine Menge sein, eine
                                                              Sportlerin, eine Kämpferin,
                                                                 eine Geniesserin, eine
                                                             Träumerin, eine Racerin, eine
                                                              Abenteurerin – aber sicher
                                                             keine vornehme Dame oder
                                                                       ein Kind.»

                                                       Mountain­bikerin
                                                       im Val de Nendaz,
                                                       Wallis

                                                                              Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   13
Beispiel: Darstellungen von Frauen im Outdoorsport.

             Echte Frauen zeigen,
       die echte Abenteuer erleben. Wie hier bei der
                   Breithornbesteigung im Wallis ...

                                                        Jung, schlank, lange Haare:
                                                        die klassische Outdoorsport-
                                                        lerin in der Darstellung.
                                                        Diesem Bild entsprechen einige Frauen –
                                                        der Grossteil aber nicht. Diese Frauen fühlen
                                                        sich deutlich weniger angesprochen und
                                                        sehen sich selbst nicht in dieser Rolle oder
                                                        finden sich nicht im Angebot wieder.

                                    ... oder auf dem
                                    Fernwanderweg
                                          Via Alpina.

                                                        Eine gemischte Gruppe
                                                        Mountainbiker*innen
                                                        ist unterwegs,
                                                        eine Frau an der Spitze. Meist übernimmt
                                                        ein Mann diesen Part.

                                                                            Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   14
5.2 Den Confidence Gap verstehen – und überwinden.
Was ist mit dem Confidence Gap oder                   und dann auch noch 30 % weniger
mangelndem Selbstbewusstsein gemeint?                 verlangen (International Association of
Im Folgenden ein paar Beispiele, die das              Conflict Management, 2018)13
Problem verdeutlichen.                            ■   Frauen, die in Sitzungen bis zu 75 %
                                                      weniger sprechen als Männer, wenn sie in
■   Hervorragende Sportlerinnen, die sich             der Unterzahl sind (Science Daily, 2012)14
    als zu schlecht für ein Sponsoring ein-
    schätzen
                                                  ■   Frauen, die sich nur dann auf eine Stelle
                                                      bewerben, wenn sie 100 % der ange­
■   Expertinnen in ihrem Themenfeld, die sich         forderten Bedingungen erfüllen – während
    nicht selbst als solche vorschlagen               Männer dies schon bei 60 % tun
■   Frauen, die gut darin sind, die Leistung          (The Atlantic, 2014)15
    anderer anzupreisen – das bei ihrer
    eigenen Leistung aber nie tun würden          All diese Phänomene werden unter dem
■   Frauen, die deutlich häufiger an Selbst­      Begriff «Confidence Gap» oder mangelndes
    zweifeln leiden als Männer (Institute of      Selbstbewusstsein gebündelt. Studien zeigen,
    Leadership and Management, 2011)12            dass Männer ihre Fähigkeiten und Leistungen
                                                  eher überschätzen, während Frauen sie eher
■   Frauen, die nur einviertelmal so häufig wie
                                                  unterschätzen. Ihre Leistungen unterschei-
    Männer um eine Gehaltserhöhung bitten –
                                                  den sich dabei nicht in der Qualität.

                                                                                              Das Berufsbild des
                                                                                              Bergführers legt den
                                                                                              Fokus stark auf das
                                                                                              Körperliche. Dass
                                                                                              für die Ausübung des
                                                                                              Berufs auch Selbst-
                                                                                              und Sozialkompeten-
                                                                                              zen erforderlich sind,
                                                                                              wird nicht dargestellt.
                                                                                              Frauen bringen die
                                                                                              erforderlichen Kompe-
                                                                                              tenzen mit, fühlen sich
                                                                                              aber körperlich oft
                                                                                              nicht ebenbürtig, nicht
                                                                                              «stark genug» und
                                                                                              lassen sich deshalb
                                                                                              nicht zur Bergführerin
                                                                                              ausbilden.

                                                                        Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.    15
Perfektionismus versus Scheitern               Erfolgserlebnisse durch kleine Schritte
  Perfektionismus ist ein Selbstbewusstseins-    In der Praxis werden gerade Anfängerinnen
  killer. Studien bestätigen, dass es sich       oft mit Aufgaben konfrontiert, die sie komplett
  weitgehend um ein weibliches Thema han-        überfordern und damit demotivieren.
  delt, das sich über das gesamte Leben der
  Frauen erstreckt. Frauen fühlen sich häufig    Es sind die kleinen Schritte, die einen Mini-
  nur dann sicher, wenn sie perfekt sind.        erfolg nach dem nächsten produzieren, denn
  Oder praktisch perfekt. Dieser Anspruch        unser Gedächtnis lernt durch gelungene Be-
  lähmt.                                         wegungserfahrungen.

                                                 Für jene Frauen, die sich ohnehin nicht viel
Viele Frauen betrachten sich                     zutrauen, ist diese Verfahrensweise umso
in ständiger Relation zu ihrer                   wichtiger. Denn insbesondere unsichere
Umwelt: «Bin ich …?», während                    Frauen beziehen ihr Versagen gerne auf sich
Männer selbstbewusst skan-                       («ich bin einfach nicht gut genug»), anstatt
                                                 es den zu schwierigen Umständen zuzu-
dieren: «Ich bin …».
                                                 schreiben (z. B. für Anfängerin zu schwierige
                                                 Route). Frustriert wenden sich dann viele
  In der Ausübung von Outdoorsport ist Per-      vom Outdoorsport ab oder machen halbmo-
  fektionismus ein Hindernis. Denn wer perfekt   tiviert weiter. Manche besuchen ein Women-
  sein will, kann es sich per Definition nicht   only Camp, das ihre Liebe zum Outdoorsport
  leisten zu scheitern. Scheitern aber ist ein   wieder entfacht, indem es den Einstieg sehr
  integraler Bestandteil von Outdoorsport.       viel einfacher gestaltet. Eine lockere Atmo-
  Neue Strecken, neue Kletterrouten, neue Be-    sphäre des Miteinanders und gleichgesinnte,
  wegungsabläufe – all dies wird durch «trial    ähnliche Vorbilder tun ihr Übriges dazu.
  and error» erarbeitet.

                                                         Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   16
Schrittweise Neues erlernen.
Das Ermöglichen von vielen kleinen, motivierenden Erfolgen findet
viel zu selten Anwendung in der Entwicklung von Produkten, Er­
lebnissen oder Infrastruktur. So werden etwa Bikeparks selten mit
dem Ziel angelegt, allen Nutzergruppen eine stetige Verbesserung
ihrer Fertigkeiten zu ermöglichen. Die Sprünge zwischen den ein-
zelnen Aufgaben sind zu gross und die Nutzerinnen sind entweder
frustriert oder geben sich mit dem vorhandenen Level zufrieden –
obwohl sie grundsätzlich motiviert wären, Neues zu lernen.

                                                                    Von Frau zu
                                                                    Frau erklärt.
                                                                    Technik besitzt eine stark männ­
                                                                    liche Konnotation. Viele Frauen
                                                                    lernen von Kindesbeinen an, dass
                                                                    Technik Männersache ist, sich
                                                                    der Vater, der Freund etc. um das
                                                                    Material kümmert. Sport­arten,
                                                                    bei denen der Materialeinsatz ein
                                                                    gewisses Technikverständnis
                                                                    erfordert (Klettern, Mountainbiken,
                                                                    Skitouren) können vor allem auf
                                                                    Anfängerinnen abschreckend
                                                                    wirken.

Es sind die kleinen Schritte, die einen
Minierfolg nach dem andern produ­zieren,
denn unser Gedächtnis lernt durch die
Erfahrung gelungener Bewegungen.

                                                                         Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   17
5.3 Frauen eine Stimme geben und Vorbilder schaffen.
   An Kongressen und Veranstaltungen zu             Es wird deutlich häufiger über ihr Aussehen,
   wegweisenden Themen fehlen meistens              ihr Geschlecht oder ihren Familienstatus
   Frauen auf den Podien und in Diskussionen.       berichtet als bei ihren männlichen Kollegen.
   In den Entscheidungsgremien vieler Unter-
   nehmen sieht es ähnlich aus: Marketingstra-      Dadurch geht viel Fachwissen verloren und
   tegien erstellen hauptsächlich Männer, die       es entsteht oft eine einseitige Betrachtungs-
   nicht hinterfragen, ob ihre Sicht auch auf       weise.
   Frauen zutrifft.

   In Magazinen schreiben Frauen zwar Artikel,
   werden aber deutlich weniger als Männer
   als Expertinnen zurate gezogen. Egal ob
   Special Interest oder General Media: In Europa
   werden 85 % aller Sportartikel über Männer
   geschrieben, 90 % davon von Männern
   (EU-Kommission, 2014).16 Die UNESCO geht
   davon aus, dass 40 % der Sportler*innen
   weiblich sind, dass aber über diese nur zu
   4 % berichtet wird (UNESCO, 2020).17 Wenn
   Frauen gezeigt werden, sind sie häufig Statis-
   tinnen, nicht Handelnde. Sie werden eher
                                                                        Die Bergsteigerin, Autorin, Filmerin und Fotografin
   in passiven denn in aktiven, eher in beglei-
                                                                             Caroline Fink am Design Thinking Workshop
   tenden als in führenden Rollen gezeigt.                                                          bei Schweiz Tourismus

63 % der Frauen haben
kein weibliches Vorbild im
Outdoorsport.                             (REI, 2017)18

   Während Männer von klein auf ihren Idolen        Role Models mit Geschichte
   nacheifern, wünschen Frauen sich eher            Auch Topathletinnen können als Vorbilder
   Vorbilder, die ihnen selbst oder ihrer besten    für Anfängerinnen dienen: wenn den Bildern
   Freundin ähnlich sind hinsichtlich Aus-          Geschichten hinzugefügt werden. Denn wir
   sehen, Alter und Lebensverhältnissen. Das        bewundern Menschen, die hart für ihren Er-
   ideale Vorbild für Outdoorsportlerinnen aller    folg gearbeitet haben, aber nicht perfekt sind.
   Levels sind Frauen, deren Erfolg sie bewun-      Sie haben Schwächen, die wir selbst kennen
   dern und deren Erfolg auch erreichbar            und erlebt haben. Sie machen Fehler. Sie
   scheint.                                         schlagen sich mit denselben Fragen herum
                                                    wie wir. An solchen Leitfiguren können wir
                                                    uns am besten orientieren. Vorbilder zeigen,
                                                    was möglich ist. Schritt für Schritt.

                                                                         Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.         18
5.4 Frauen über Communitys und Vereine ansprechen.
              Frauen informieren sich häufig auf Blogs und     da hohe Markenbindung, Glaubwürdigkeit
              Social Media. Deshalb kooperieren Marken-        und die Möglichkeit zur kooperativen Pro-
              verantwortliche gerne mit Influencern als        duktentwicklung den Return on Investment
              Vorbildern: Der Aufwand ist gering, die Reich-   bringen. Communitys bilden den besten
              weite gross. Dagegen ist nichts einzuwen-        Nähr­boden für Outdoorsportlerinnen aller
              den, es gibt aber viel dazu zu ergänzen:         Levels, denn gemeinsames Wachstum ist
              Denn die Markenverantwortlichen verwech-         die Maxime. Sie sind regional verwurzelt oder
              seln Reichweite mit Einfluss. Und vergessen,     digital vernetzt, aber lokal aktiv. Vorbilder
              dass wir zwar immer mehr Zeit online verbrin-    in Communitys sind nah, nahbar und greifbar.
              gen – aber auch offline leben. Deutlich zu       Und sie ziehen die Kundinnen von morgen
              selten investieren Outdoor Brands und            nach – gerade die, die keine Personen im
              Destinationen in Partnerschaften mit Ver-        persönlichen Umfeld haben, die sie zum
              einen oder Communitys. Dabei ist es das          Outdoorsport motivieren.
              gewinnbringendste Investment überhaupt,

Frau im Canyoningfieber im
Grimselgebiet

                                                                                   Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   19
5.5 Women-only – positive Eigendynamik.
«Männer sind auf individueller Ebene erfolgs-    forderungen und Erfahrungen, das Knüpfen
orientierter als Frauen. Für Frauen stehen die   neuer Freundschaften – über alle Alters- und
Gruppendynamik und das Soziale zumeist           Könnensstufen hinweg.
vor dem Ergebnis der Leistung. Wenn Frauen
mit Frauen Sport treiben, verhalten sie sich     In Männer- oder gemischten Gruppen domi-
risikofreudiger und mutiger als in gemischten    niert (unterschwellig) häufig das Konkurrenz-
Gruppen.» Minas Dimitriou, Professor für         verhalten. Dieses verändert sich, sobald
Sport­wissenschaft an der Universität Salz-      nur eine einzige Frau zur Gruppe stösst, in
burg (Bundessportmagazin, 2020).19               Umgang und Dynamik oft positiv, wie viele
                                                 Männer bestätigen. Viele Frauen nehmen
Viele Frauen, die normalerweise mit ihrem        sich in gemischten Gruppen zurück, wollen
Partner oder anderen Männern unterwegs           niemanden aufhalten, nicht auffallen oder
sind, begrüssen es ausdrücklich, auch            «stören». Deshalb bleibt oft wenig Zeit, an
manchmal mit anderen Frauen unterwegs zu         der eigenen Technik zu feilen, sich sukzes-
sein. Dabei steht nicht nur der Sport im Vor-    sive zu verbessern.
dergrund, sondern auch die soziale Interak-
tion: der Austausch über ähnliche Heraus­

                                                                                             Eine reine Frauenseil-
                                                                                              schaft besteigt einen
                                                                                                     Viertausender.

Vorteile von Women-only
Women-only-Angebote mit ihrer oft viel ent-
spannteren Atmosphäre schaffen den Raum
für neue Lernerfahrungen. Ihnen haftet aber
immer noch der Nimbus des Anfängertums
an. Stärkere Athletinnen fühlen sich daher oft
nicht angesprochen. Eine Lösung dafür be-
stünde etwa darin, ein Kreislaufsystem zu er-
richten: Profis und fortgeschrittene Outdoor-
sportlerinnen fungieren als Guides, Coaches
und Mentorinnen für Anfängerinnen. Sobald
diese fortgeschritten sind, coachen sie neue
Anfängerinnen usw. So wird eine Frau zum         Werte, die Frauen wichtig sind
Vorbild für die nächste. Das heisst, Women-      Vielen Frauen sind Werte wie Harmonie,
only-Angebote finden durchaus Nachfrage          Glaubwürdigkeit und Authentizität wichtig.
und sind als Ergänzung zu «Unisex-Angebo-        Wer Frauen ansprechen möchte, tut gut
ten» zu sehen, nicht als etwas Ausschliessli-    daran, sie in die Produktentwicklung und die
ches. Genauso wichtig ist es aber, «normale»     Kommunikation einzubeziehen.
Angebote besser auf die Bedürfnisse von
Frauen auszurichten und diese Erlebnisse         Liebe zum Detail
auch in Wort und Bild entsprechend zu            Ebenfalls wichtig: Die meisten Frauen wissen
transportieren. Ein schönes Beispiel hierzu      die Liebe zum Detail zu schätzen und zu ho-
ist das Women’s Trad Festival                    norieren. Neue Studien zeigen zudem, dass
(www.womenstradfestival.co.uk)                   kleinere Events, die regionale Stakeholder ein-
in England, das Männer explizit nicht aus-       binden, einen deutlich positiveren Effekt auf
schliesst.                                       die Region haben als Grossveranstaltungen.

                                                                      Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.    20
6 Checkliste.
Der Selbstcheck für Sie:                          Sichtbarkeit
                                                    		 Kontinuität: No single shot (z. B.) zum
■   Welche Punkte befolgen Sie bereits?                Weltfrauentag): Geben Sie die Maximen
■   Welche Punkte wollen Sie alsbald in                der Priorität und Kontinuität aus
    Angriff nehmen?                                		 Frauen als Produzentinnen: Vergeben
■   In welchen Punkten haben Sie                      Sie Foto-, Film- oder Textaufträge an
    Nachholbedarf?                                    Frauen
■   Wer kann Sie gegebenenfalls dabei
                                                   		 Distribution: Produzieren Sie hochwerti-
    unterstützen?
                                                      ges Bild- und Bewegtbildmaterial und
                                                      stellen Sie es über Stock-Anbieter Ihren
Bewusstsein
                                                      Partnern und Medien zur Verfügung
 		 Kick-off: Lassen Sie sich und Ihre Mitar­
                                                   		 Quantität: Zeigen Sie mehr Frauen
    beitenden als Kick-off von kompetenten
    Expert*innen sensibilisieren (z. B. Gleich-    		 Qualität: Zeigen Sie mehr unterschiedli-
    stellungsbeauftragte, Alliance F etc.)            che Frauen und eine Bandbreite an
                                                      Lebensentwürfen, von jung bis alt, von
    		 Repräsentativität: Fördern Sie Frauen
                                                      füllig bis dünn etc.
       in Teams, als Entscheidungsträgerinnen,
       auf Podien etc.                             		 Authentizität: Frauen wünschen sich
                                                      «echte Frauen» (keine Models), die ihnen
    		 Bewusstsein: Seien Sie sich des
                                                      hinsichtlich Aussehen, Lebensphase und
       Confidence Gap bewusst (Bewerbungs-
                                                      Verhalten ähnlich sind oder ihre beste
       gespräche, Meetings, Ausschreibungen,
                                                      Freundin sein könnten
       Angebotsbeschreibungen etc.)
                                                   		 Anerkennung: Zeigen Sie echte Athletin-
    		 Ermutigung: Ermutigen Sie Frauen dazu,
                                                      nen als Vorbilder
       sich auf spannende Arbeitsstellen zu
       bewerben                                    		 Identifikation: Schaffen Sie Anknüp-
                                                      fungspunkte, mit denen Kundinnen
Partizipation                                         (und Kunden) sich identifizieren können,
 		 Rollenverteilung: Recherchieren Sie die           z. B. Brüche in der Biografie, Karriere-
    Alltagsbedürfnisse der Kundinnen und              themen etc.
    kombinieren Sie diese mit Ihrem Angebot:       		 Echtheit: Emotionale Storys und echter
    Outdoorsport als Katalysator z. B. für            Nutzen statt oberflächliches Copy &
    Selbstbewusstsein                                 Paste. Gruppen- und Gemeinschaftsge-
    		 Nutzeninnovation: Recherchieren Sie            fühl statt nur einzelne Models, wahre
       die wahren Bedürfnisse der Zielgruppe          Gefühle
       und kreieren Sie echten Nutzen- anstatt     		 Aktive Frauen: Zeigen Sie Frauen nicht
       in Männlich/weiblich-Stereotype zu             nur passiv und beschützt, sondern
       verfallen                                      explizit in der Aktion, in der Führung, als
    		 Communitys: Sie sind die Partner Ihrer         Erklärerinnen
       Wahl, wenn es darum geht, die Outdoor-      		 Vielfalt: Achten Sie darauf, dass nicht
       sportlerinnen von morgen zu begeistern         immer nur Einzelfrauen oder Pärchen zu
    		 Inklusion: Lassen Sie Jungen und               sehen sind, sondern auch gemischte
       Männer von ihren weiblichen Vorbildern         Gruppen von Frauen sowie von Frauen
       erzählen und lassen Sie nach Bedarf            und Männern
       auch Männer mit Interesse an weiblichen     		 Sprache: Verniedlichen Sie nicht
       Themen und Perspektiven an Ihren            		 Männlichkeit: Brechen Sie auch Stereo-
       Angeboten teilhaben                            type des «typisch Männlichen» auf

                                                                    Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   21
Wachstum                                         Und zuletzt
 		 Transformation: Zeigen Sie Möglichkei-        		 Sensibilisierung: Diskutieren Sie das
    ten auf, wie und in welchen konkreten            Thema weibliche Vorbilder und Stereoty-
    (kleinen!) Schritten Frauen in ihrem Sport       pe am Familientisch, im Freundes- und
    wachsen können                                   Kollegenkreis
 		 Frühstart: Schaffen Sie auch spezielle        		 Für Frauen: Treten Sie in den Vorder-
    Angebote für Mädchen                             grund, werden Sie das Vorbild, das sie
 		 Strategie: Investieren Sie in Communi-           nie hatten. Seien Sie Mentorin, geben
    tys, Communitys, Communitys. Anfänge-            Sie Ihr Fachwissen weiter und fördern Sie
    rinnen werden zu Fortgeschrittenen               andere Frauen und Mädchen
    werden zu Profis, die wiederum                  Für alle: Überlegen Sie sich im nächsten
    den Fortgeschrittenen als Vorbild dienen,       Schritt, was in Ihrer Macht liegt, einen
    die wiederum den Anfängerinnen als              Unterschied zu machen
    Vorbild dienen
 		 Zugänglichkeit: Schlagen Sie die Brücke
    zwischen Anfängerinnen und Profiathle-
    tinnen, sodass Frauen jeden Levels sich
    wiederfinden

Vernetzung
 		 Verknüpfung: Verknüpfen Sie «interne»
    Vorbilder (z. B. im Unternehmen, in der
    Destination) mit «externen» Role Models
    (z. B. Wissenschaftlerinnen, Journalistin-
    nen etc.)
 		 Nahbarkeit: Schaffen Sie Möglichkeiten,
    wie Kundinnen ihre Vorbilder treffen
    können
 		 Netzwerke: Zeigen Sie spannende
    Frauen aus anderen Sparten, Berufen und
    Branchen, die ebenfalls Sportlerinnen
    sind und ihre Netzwerke in den Sport
    einbringen können

                                                                  Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   22
7 Best Practice.
Diese Unternehmen können ein Lied davon           Learning
singen, dass es sich wirtschaftlich lohnt,        ■ Barrieren aufgreifen und furchtlos
die Unternehmensstrategie nicht an den              thematisieren
Mitbewerbern auszurichten und sich auf            ■ Durch gemeinsame Erfahrungen Anknüp-

Verdrängungswettbewerb zu fokussieren,              fungspunkte an Profis schaffen
sondern mutig neue Märkte zu erschlies-           (Campaign Live, 2016)20
sen. Zum Abschluss wollen wir mit den
folgenden Best-Practice-Beispielen moti-
vieren, die Erkenntnisse dieses Leifadens         REI, Kampagne Force of Nature
in der täglichen Arbeit umzusetzen.               + 9,3 % Umsatzsteigerung
                                                    2016
Nike, Kampagne «Dream Crazier»
Sei die Heldin,                                   + 1 Million neue
die du nie hattest                                  REI-Co-op-Mitglieder
■   2015: Fokus auf Frauen                        Auf die 2017 von REI durchgeführte nationa-
■   2016: 9 Monate zweistelliges Wachstum         le Studie «Women and the Outdoors» und
    hintereinander im Frauensegment; dieses       deren Ergebnisse hin verpflichtete sich die
    wächst schneller als das Männersegment        Verbrauchergenossenschaft, mehr Frauen in
■   2020: erwartete Verkaufserlöse aus den        ihren Kommunikationskampagnen zu zeigen.
    Frauenkollektionen bei 11 Milliarden          Sie investierte in Mitarbeitertrainings und
    US-Dollar                                     stellte eine Million US-Dollar für Non-Profits
                                                  bereit, die sich im Themenfeld «Frauen und
Der Sportausrüster Nike greift in den Sujets      Outdoor» bewegen. Weiterhin richtete der
seiner Jubiläumskampagne für den «Just do         Outdoorausrüster mehr als 1000 Events
it»-Claim die Barrieren auf, die viele Sportle-   explizit für Frauen aus. Ausserdem stellten
rinnen erfahren. «Dream Crazier» soll allen       die Verantwortlichen deutlich mehr Budget
Mädchen und Frauen Mut machen, ihre Ziele         zur Verfügung, um hochwertige Ausrüstung
auch gegen gesellschaftliche Widerstände          für Sportlerinnen zu entwickeln – und dies
zu verfolgen. Fehlende Vorbilder: «Sei die        zudem in mehr Konfektionsgrössen als
Heldin, die du nie hattest.» Stereotype:          bisher, um es z. B. auch fülligeren Frauen zu
«Sei der erste Champion wie du – und stelle       ermöglichen, sich in stylischer Outdoorklei-
sicher, dass du nicht der letzte bist.» oder      dung wohlzufühlen.
auch «Das Alter ist nur eine Zahl. Serenas-
Nummer ist die 1.» Die jeweiligen Athletinnen,    Learning
unter anderem Serena Williams, wenden             ■ Eine ganzheitliche Herangehensweise

sich in einer Aufforderung an ihre Rezipienten.     zahlt sich aus
«Wenn sie dich theatralisch/wahnhaft/             ■ Durch Unterstützung von Communitys

verwirrt/hysterisch/irrational … kurz: verrückt     stossen neue Frauen zum Outdoorsport
nennen – in Ordnung. Zeig ihnen, was              ■ Aufbrechen von Stereotypen (Konfektions-

Verrückte zu leisten imstande sind.»                grössen) in der Produktentwicklung lohnt
                                                  (Forbes, 2017)21

                                                                      Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   23
Bosch Ixo                                          Frauen stark an Verschönerungen ihres
Superlativ: das meistverkaufte                     Wohnumfelds und der Umsetzung ihrer
                                                   kreativen Ideen interessiert», fand die Markt-
Elektrowerkzeug der Welt
                                                   forschung heraus. «Die pragmatischen
Der Heimwerkermarkt ist seit jeher hart            Heimwerkerinnen möchten hingegen Not-
umkämpft. Alle Hersteller konzentrierten sich      wendiges reparieren, jedoch auch Dinge
jedoch die längste Zeit auf die passionierten      konstruieren, die käuflich nicht zu erwerben
männlichen Heimwerker und richteten                sind.» Allen gemein ist, dass das Ergebnis
Marketing, Produktdesign, Kampagnen sowie          im Vordergrund steht und nicht der Vorgang
Point-of-Sale-Aktionen ausschliesslich auf         an sich. Als Konsequenz entstand eine
diese Zielgruppen aus. Der schwäbische             neuartige Generation von Geräten, die aber
Hersteller Bosch entschloss sich daraufhin         keineswegs nur für Frauen konzipiert wurde,
zu einem Strategiewechsel und nahm Frauen          sondern Männer gleichermassen ansprechen
als Zielgruppe ins Visier. Anstatt nach dem        sollte: handlich, leicht, ohne technischen
in der Wirtschaft oft bewährten Konzept            Schnickschnack und einfach bedienbar.
«Shrink it and pink it» vorzugehen, widmete        Das Ergebnis: Die Bohrmaschine Ixo ist mit
sich der Hersteller einer umfangreichen            18 Millionen verkauften Exemplaren das
Recherche und einer eingehenden Trendana-          erfolgreichste Elektrowerkzeug der Welt.
lyse (wachsende Zahl von Single-Haushalten,        50 % der Käufer sind weiblich.
Wirtschaftskrise, Cocooning).
                                                   Learning
Produktentwicklung, Produktdesign und              ■ Investment in umfangreiche Recherche
Verpackung wurden an die Wünsche weibli-             lohnt sich
cher Zielgruppen angepasst. Das Angebot            ■ Vermeintlich weibliche Bedürfnisse entspre-

stiess auf rege Nachfrage. «Mit 60 Prozent           chen auch Männern
Anteil an der Gruppe der Soft DIYer sind viele     (Bosch, 2019)22

8 Über die Autorin.
Von B2B bis B2C: Anna Weiss verknüpft              kale Kooperation und «human-centered design».
verschiedenste Facetten der Outdoor- und           In ihren Design Thinking Workshops entwickelt
Tourismusbranche. Sie ist 32 Jahre alt, hat die    sie gemeinsam mit Destinationen, Unter­nehmen
Welt als Flugbegleiterin bereist, als Industrie-   und NGOs ganzheitliche Strategien für zukunfts-
Insiderin einen erfolgreichen Special-Interest-    weisende Fragestellungen.
Verlag mitgegründet und als Senior Consul-
tant einer Kreativagentur herausragende Pro-
jekte umgesetzt. Als Ausbilderin im Bundes-
lehrteam Mountainbike des Deutschen Alpen-
vereins besitzt sie einen natürlichen Zugang
zu Leadership und Agilität. Die Tourismus-
expertin in Gender-Fragen ficht für Mut, radi-

                                                                        Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   24
9 Impressum.

Herausgeberin
Schweiz Tourismus
Morgartenstrasse 5a
CH-8004 Zürich

Autorin
Anna Weiss

Redaktionsleitung
Maria Sägesser und Sabina Brack

Gestaltung
Schweiz Tourismus

Bilder
Schweiz Tourismus und Partner

                                  Leitfaden – Was Outdoorfrauen wollen.   25
Quellenverzeichnis

1
 Schweiz Tourismus (2020). Design Thinking              13
                                                          International Association of Conflict Management
Workshop «Was Outdoorfrauen wollen».                    (2018). Linda Babcock: Go-getter and Do-gooder,
Online [23.04.2020]:                                    Seite 5/16, Absatz «Women Don’t Ask: The Role of
www.flickr.com                                          Gender in the Initiation of Negotiations».
                                                        Online [02.12.2020]:
2
 Harvard Business Review (2009).                        www.cmu.edu
The Female Economy.
Online [23.04.2020]:                                    14
                                                          Science Daily (2012). «Women speak less when
https://hbr.org                                         they’re outnumbered». Brigham Young University,
                                                        Christopher F. Karpowitz, Tali Mendelberg, Lee Shaker.
3
 Forbes (2014). Girls Guide to Paris Shows              Gender Inequality in Deliberative Participation.
That In Travel, Women Are On Top.                       Online [02.12.2020]:
Online [23.04.2020]:                                    www.sciencedaily.com
www.forbes.com
                                                         The Atlantic (2014). The Confidence Gap,
                                                        15
4
 Overseas Adventure Travel (2014).                      Katty Kay and Claire Shipman.
Solo Female Traveller. Seite nicht länger verfügbar     Online [02.12.2020]:
                                                        www.theatlantic.com
5
 Our World in Data (2019). Gender Ratio.
Online [24.04.2020]:                                    16
                                                          EU-Kommission (2014). Gender Equality in Sport.
https://ourworldindata.org                              Online [23.04.2020]:
                                                        https://ec.europa.eu
6
 Zukunftsinstitut (2016). Megatrend Silver Society.
Online [23.04.2020]:                                    17
                                                          UNESCO (2020) Gender Equality in Sports Media.
www.zukunftsinstitut.de                                 Online [23.04.2020]:
                                                        https://en.unesco.org
7
 National Geographic (2020). These are 2020’s
top travel trends: ‘microcations’, carbon offsetting,   18
                                                          REI (2017). National Study on Women and
and more.                                               the Outdoors.
Online [15.10.2020]:                                    Online [23.04.2020]:
www.nationalgeographic.com                              www.slideshare.net
8
 World Tourism Organization (2014).                      Bundessportmagazin (2020). «Traut euch raus!»
                                                        19

Global Report on Adventure Tourism.                     Online [02.12.2020]:
Online [23.04.2020]:                                    www.bundessportmagazin.at
https://skift.com
                                                         Campaign Live (2016). Nike’s female focus
                                                        20
9
    Pressestellen der Alpenvereine (2020)               pushes marketing spend to $804m.
                                                        Online [23.04.2020]:
10
  Women in Adventure (2017).                            www.campaignlive.co.uk
Mental Wellbeing Survey.
Online [23.04.2020]:                                    21
                                                           Forbes (2017). REI’s Force Of Nature Wants
https://womeninadventure.com                            To Change The Game For Women Outdoors.
                                                        Online [23.04.2020]:
 REI (2019): Force of Nature: REI Advances
11
                                                        www.forbes.com
Gender Equity in Gear and Support.
Online [02.12.2020]:                                     Bosch Presse (2019).
                                                        22

www.rei.com                                             Kultschrauber in neuem Gewand.
                                                        Online [23.04.2020]:
12
  Institute of Leadership and Management (2011).        www.bosch-presse.de
ILM Ambition and Gender Report, Seiten 5/16,
Abschnitt «A Crisis of Confidence».
Online [02.12.2020]:
www.institutelm.com
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