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Wasserstoff – der Energieträger der Zukunft Block 3: In welchem internationalen Rahmen bewegt sich Deutschland und welche Importmengen werden benötigt? 17. März 2021
Leitfragen • Wie kann/muss der internationale Rahmen zur Verwirklichung des Ziels der Klimaneutralität aussehen? • Welche Kooperationen bzw. Partnerschaften mit welchen Ländern sind hier zielführend? • Über welche Importmengen reden wir, wenn wir das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreichen wollen? • Welche Herausforderungen bringt der Import von grünem Wasserstoff mit sich? Und welche Chancen? • Wie können insbesondere Zertifizierung- / Herkunftsnachweissysteme etabliert werden? 2
Ulrich Benterbusch, Leiter der Unterabteilung II B, Energieeffizienz, gasförmige Energieträger und Wärmenetze (BMWi) BLOCK 3 Dr. Ingrid Nestle, Mitglied des Deutschen Bundestages (Bündnis 90/Die Grünen) Dr. Lukas Köhler, Mitglied des Deutschen Bundestages (FDP) Hildegard Bentele, Mitglied des Europäischen Parlamentes In welchem (CDU/EVP) internationalen Rahmen Jens Geier, Mitglied des Europäischen Parlamentes bewegt sich Deutschland (SPD/S&D) und welche Importmengen Enno Harks, Deputy Director External Affairs (BP) werden benötigt? Malte Nyenhuis, Senior Adviser European Energy Policy Representation to the European Union (BDEW) 3
Wasserstoff Ist ein wichtiger Baustein im Energiemix von Morgen Wasserstoff sollte anhand seiner spezifischen Vorteile eingesetzt werden Hohe Speicherfähigkeit, flexibel einsetzbar Vergleichsweise hohe Energiedichte Wasserstoff ist kostbar Wasserstofferzeugung und EE-Ausbau immer gemeinsam denken
Was noch fehlt • ausreichender Ausbau erneuerbarer Energien • Produktion richtet sich zeitlich nach der Verfügbarkeit von Wind und Sonne • Rahmenbedingungen stellen sicher, dass dringender Bedarf gedeckt wird
Brutto- strom- verbrauch Prognos, Öko-Institut, Wuppertal-Institut (2020): Klimaneutrales Deutschland. Studie im Auftrag von Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und Stiftung Klimaneutralität
Grundprinzipien für Bewertung von grünem Wasserstoff 1. ZUSÄTZLICHE EE 2. ZEIT an EE orientiert 3. NETZENGPASS beachten …statt wirkungsloser Zertifikate
Wasserstofferzeugung und -nutzung in Deutschland Szenario: Klimaneutralität 2050 (KN2050) „Im Szenario KN2050 erreicht Deutschland im Jahr 2050 die Klimaneutralität. Im Zeitraum bis 2030 erfolgt dabei eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent“ Prognos, Öko-Institut, Wuppertal-Institut (2020): Klimaneutrales Deutschland. Studie im Auftrag von Agora Energiewende, Agora Verkehrswende und Stiftung Klimaneutralität
KONTAKT Dr. Ingrid Nestle MdB Ingrid.nestle@bundestag.de www.ingrid-nestle.de Tw. @Ingrid_Nestle Fb. fb.com/IngridNestleMDB
Eine europäische Strategie für Wasserstoff Einschätzungen aus dem Europäischen Parlament Jens Geier, MdEP www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 17.03.2021 1 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
Initiativen auf EU-Ebene − EU-Kommission: Wasserstoffstrategie für ein klimaneutrales Europa, Juli 2020 − EU-Parlament: Initiativbericht zu einer europäischen Strategie für Wasserstoff, März 2021 − Legislativ: „Fit for 55“ Paket, ab Q2 2021 www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 10.03.2021 17.03.2021 2 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
Erneuerbarer Wasserstoff: langfristige Priorität − Nur erneuerbarer Wasserstoff kann nachhaltig und langfristig zur Erreichung der Klimaziele beitragen − Kohlenstoffarmer Wasserstoff wird kurz- und mittelfristig eine wichtige Brückentechnologie − Fossiler Wasserstoff muss schnellstmöglich ersetzt werden www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 10.03.2021 17.03.2021 3 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
Klassifizierung von Wasserstoff − Distanzierung von bekannter „Farbenlehre“ − Klassifizierung sollte EU-weit einheitlich sein und auf Lebenszyklusemissionen basieren − Vorschlag der Kommission wird positiv gesehen (Erneuerbarer/sauberer Wasserstoff, fossiler Wasserstoff, kohlenstoffarmer Wasserstoff) − Klassifizierung kann noch klarer werden, indem Begriffsdoppelungen vermieden werden (Bsp.: erneuerbar/sauber) www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 10.03.2021 17.03.2021 4 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
Zertifizierung und Standards für Wasserstoff − Transparenz für Konsument*innen über nachhaltige Lösungen ist unabdingbar − EU-weite und internationale Standards basierend auf Lebenszyklusemissionen von Wasserstoff sind notwendig − Wir brauchen Herkunftsnachweise für erneuerbaren Wasserstoff − Die Anpassung an das neue 2030-Klimaziel der Erneuerbaren- Energien-Richtlinie (Q2 2021) wird eine wichtige Rolle spielen www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 17.03.2021 5 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
Hochlauf der europäischen Wasserstoffproduktion − Es bedarf eines europäischen Wasserstoffbinnenmarktes basierend auf einem integrierten und kohärenten regulatorischen Rahmen − Für den Hochlauf von erneuerbarem Wasserstoff brauchen wir signifikante zusätzliche Kapazitäten für erneuerbare Energien − Infrastrukturplanung und -entwicklung muss frühzeitig passieren. Umwidmung von Gasnetzleitungen muss analysiert werden − Europäische Arbeitskräfte müssen für den Umgang mit Wasserstoff geschult werden − Europäische Gesetzgebung muss kohärent mit der Schaffung eines europäischen Wasserstoffmarkts sein und ihn unterstützen www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 17.03.2021 6 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
Nachfragesektoren für Wasserstoff − Das „Energy-Efficiency-First“ Prinzip hat Bestand − Priorität haben Sektoren, die momentan nicht anders dekarbonisiert werden können: Industrie, Luft- und Seeverkehr − Der Einsatz von Wasserstoff soll in keinem Sektor verboten werden − Nachfragesektoren sollten durch gezielte Anreizpolitiken bei der Umstellung auf Wasserstoff unterstützt werden (Quoten, IPCEIs, CCfDs, öffentliche Beschaffung etc.) www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 17.03.2021 7 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
R&D, Innovation und Finanzierung − R&D und Innovation entlang der gesamten Wertschöpfungskette, Demonstrations- und Pilotprojekte sind nötig − Finanzierungsinstrumente auf EU-Ebene: Aufbau- und Resilienzfazilität, Horizon Europe, Connecting Europe Fazilität, InvestEU, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, Kohäsionsfonds, Fonds für einen gerechten Übergang, ETS Innovationsfonds − Wir fordern eine koordinierte Investitionsstrategie für Wasserstoff. Es müssen Synergien zwischen den Instrumenten geschaffen werden www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 17.03.2021 8 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
Vielen Dank für Ihre − Aufbau- und Resilienzfazilität Aufmerksamkeit Bleiben Sie gesund Jens Geier, MdEP europabuero@jensgeier.eu 0201/8202324 www.jensgeier.eu www.jensgeier.eu | @EuropaJens | 9 17.03.2021 9 https://www.facebook.com/Jens.Geier/
H2 – Markthochlauf & Nachfragesicherheit Enno Harks Deputy Director EA, BP Europa SE 17.3.2021
Inhalt 1. NWS, Verkehr, Markthochlauf 2. LGH2 und getH2Nukleus 3. Was fehlt?
NWS #1: EEG − BesAR Vereinfachung, Umlagebefreiung (!) − Durchwirkung auf KWK- und Offshore-Umlage − Neu: VO zu Strombezugskriterien #5: REDII − Zeitnah & ambitioniert (22% THG > 14% EE) − Anrechenbarkeit grünerH2 auf THG Quote − 2GW Elektr. Raffineriesektor: 40% von 5GW #7: PtL − 2% eKerosin 2030 − 200kt/a e-jetfuel #34-38: international -> H2-global
Inhalt 1. NWS, Verkehr, Markthochlauf 2. LGH2 und getH2Nukleus 3. Was fehlt?
#1: LGH2 Lingen Green Hydrogen
GET H2 Nukleus Der Startschuss für die Infrastruktur 6
Größenordnung H2 Bedarf Bedarf (laut NEP-Szenario 2020) Vorhandene Gastransportleitungen • bp raffinerie Lingen: bis zu 50.000 m³/h • umgestellt für Transport von 100% H2 • Chemiepark Marl, Evonik: bis zu 50.000 m³/h • Ruhr Oel raffinerie bp Gelsenkirchen: bis zu 80.000 m³/h H2 H2-Erzeugung und -Einspeisung Terminziel der Transportkunden • RWE Lingen: 100 MW Elektrolyseur, kontinuierlich • Betriebsbereitschaft Ende 2023 anfangs 22.000 m³/h, Ausbau gemäß Kundenbedarf • Temporäre Einspeisung aus existierender H2-Erzeugung als Absicherung an allen drei Standorten möglich (~ 80.000 m³/h) • Verbindung zu Gasspeichern Epe und bestehendem H2-Transportsystem im Ruhrgebiet in Marl technisch möglich 7
Inhalt 1. NWS, Verkehr, Markthochlauf 2. LGH2 und getH2Nukleus 3. Was fehlt?
Wesentliche rechtliche Voraussetzungen für eine H2-Wirtschaft noch vor der Wahl schaffen 1 2 3 4 5 Abgaben/Umlagen RED2 Invest.förderung Deleg. Rechtsakt Regulierung von EEG2021 Implementierung Early Movers Grünstromkriterien Wasserstoffnetzen • BesAR & Befreiung • Kabinett Feb2021 • Early Mover Nachteil • RED2 Art27 Deleg • EnWG Entwurf • Beantragungsprozess • BT März-Juni steile Lernkurven • Additionalität • Koop.-verpflichtung • Durchwirkung auf • Anrechenbarkeit • H2 Strategie Juni2020 • Zeitliche/räuml. Anschluss & Zugang KWK/Offshore • Ambition 14->28% & Fördermittel Korrelation mit EE • Einh. Netzentgelte • SAF Quote Gas- und H2 • Ausstehend: • Ausstehend: • IPCEI, EU IF • Notwendige • Unklare NE GrünstromVO §93 37.BImSchV Voraussetzung Situation für §69b Voll- • -> Frist? • ->Frist Dez2021 • ->Frist Juni2021 befreiung • -> Frist Jun2021 9
H2 – Markthochlauf & Nachfragesicherhei t Enno Harks Deputy Director EA, BP Europa SE 17.3.2021
Anforderungen an grünen Wasserstoff: EEG Umlage & RED2 Keine Mogelpackung, keine zu engen Strombezugskriterien RED2 Deleg. Rechtsakt: 1. 2. Alt-Anlagen-Regelung: Strom aus ehemals EEG vergüteten Anlagen muss gelten Additionalität: strenger Bezug zur Neuanlage muss pragmatischer 4 gelöst werden 3. 15Min Korrelation schwierig -> RWE assessment EEG: Strombezugskriterien & Umlage • Ziel: Kriterien Grünstrombezug nur für §69b • Verfügbarkeit ausreichender Mengen an EE-Strom zu angemessenen Konditionen durch • Additionalität: Anrechenbarkeit auch von Bestandsanlagen • Räumliche Nähe: keine Verschärfung von strukturellen Netzengpässen • Zeitliche Korrelation: Wöchentlicher oder monatlicher Ausgleich • Ein Fokus auf zeitgleich errichtete, ungeförderte Neuanlagen mit ¼- stündlicher Korrelation von Stromerzeugung und Elektrolyseurbetrieb würden Strombezug extrem einschränken Seite 11
Regulierung von Wasserstoffnetzen: Umstellung Transport von Erdgas auf H2 in den Mittelpunkt stellen • Ziel: Zügiger und rechtssicherer Einstieg in den Aufbau einer nationalen Wasser- stoffinfrastruktur 5 • Definition: Wasserstoffnetze, -netzbetreiber • Grundsätzliche Kooperationsverpflichtung • Unbundlingvorgaben: Trennung Netze von H2- Erzeugung und -Vertrieb • Netzentwicklungsplanung: integrierte Planung von Gas- und Wasserstoffnetzen • Überführung Wegerechte/Grunddienst- barkeiten/Planungsrecht • Offene Punkte: • Konkretisierung der Kooperationsverpflichtung bei Anschluss und Zugang durch Branchenvereinbarung • Einführung einheitlicher Netzentgelte für Gas- und Wasserstoffnetze Seite 12
3. Block Wasserstoff- Webinar Rosin Büdenbender Malte Nyenhuis, Senior Adviser European Energy Policy Representation to the European Union © BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. 17.03.2021
17.03.2021 Folie Wasserstoff-Webinar Rosin Büdenbender / Malte Nyenhuis Rolle von und Rahmenbedingungen für Wasserstoff • Klimaziele erfordern alle Dekarbonisierungsoptionen in allen Sektoren • H2 mit Schlüsselrolle: Anerkennung der Rolle von Gas u. der Gasinfrastruktur • Hochlauf der H2-Wirtschaft als europäisches Projekt auf Basis gem. Regeln • Zügig verlässliche Rahmenbedingungen schaffen grundsätzliche Übertragung der etablierten Gasregeln / Integration in Gas-RL & -VO • BDEW-Kernpunkte: ◦ Alle klimaneutralen Gase EU-Terminologie ◦ Potentiale in allen Anwendungssektoren (Wärmemarkt!) nutzen
17.03.2021 Folie Wasserstoff-Webinar Rosin Büdenbender / Malte Nyenhuis Rolle von und Rahmenbedingungen für Wasserstoff • BDEW-Kernpunkte (Fortsetzung): ◦ Beimischung EU-weite technische Grenze für Einspeisung u. Transport ◦ Marktrahmen: CO2-Bepreisung, Absatzmärkte erschließen, Erzeugung Einführung handelbarer Herkunftsnachweise H2 in Beihilfeleitlinien berücksichtigen ◦ H2-Infrastruktur: Gesamtsystemischer Ansatz H2 in Gas-RL & -VO integrieren Grds. gleiche Regeln für H2-Netze für die Versorgung der Allgemeinheit Integrierter Ansatz für Netzplanung
Datum: 14. April 2021 AUSBLICK BLOCK 4 Eric Heymann, Analyst Branchen und Ressourcen Deutsche Bank Jochen Weise, Senior Adviser Allianz Capital Partners Timo Bollerhey, Mitglied der Task Force H2Global RECHTLICH Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation Greenpeace Energy Grüner und Blauer Wasserstoff - Farbenlehre Cornelia Müller-Pagel, Leiterin Grüne Gase VNG Florian Nigbur, Lehrstuhl Energietechnik Universität Essen-Duisburg 35
Vielen Dank ! Dr. Kristin Spiekermann / Dr. Peter Rosin Rechtsanwälte und Geschäftsführer Rosin Büdenbender Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Semperstraße 33 45138 Essen T 0201 102 281- 20 / 15 F 0201 102 281-99 E jana.michaelis@rosin-buedender.com E peter.rosin@rosin-buedender.com
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