Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz

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Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Chancen und Grenzen von Mais-
    Mischkultur-Systemen

 Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz

                       11.02.2020
                  Maistagung Hochburg
                 Sebastian Weisenburger
Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Deutschland
Silomais, konventionell:
2,5 Mio. ha
(1,5 Mio. ha Viehfutter, 1 Mio.
ha Biogas)

Silomais, ökologisch:
8.000 ha (Viehfutter)
(nur 180 der 7.500 BGA in D
sind auf Biohöfen)

https://www.maiskomitee.de/web/upload/pdf/statistik/dateien_pdf/Vergleich_SM_AF-LN.pdf (30.01.2020)
Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Biogas-Regionen
           Deutschland
           AF: 11,8 Mio. ha
           Silomais 21 %

           Ba.-Wü.
           AF: 0,81 Mio. ha
           Silomais 16,7 %

https://www.biooekonomie-bw.de/de/fachbeitrag/aktuell/biogas-und-nachhaltigkeit/ (19.11.2018)

                                                                                                –3–
Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Biodiversitätssteigerung
Ziel: Fruchtfolge auflockern und Maisanbau ökologisch
„verträglicher“ gestalten
 Greeningfähige und insektenfreundliche Blühpflanzen zur
   ökologischen Aufwertung
• Falls möglich noch Zusatznutzen (höhere Erträge,
   verbesserte Qualität)

                                                        –4–
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Gemengeanbau mit Mais: Alte Anbausysteme

Kerstin Stolzenburg & Vanessa Schulz
Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Warum mixed-cropping / Mais-
Gemengeanbau?
• Verlängerung Blühangebot und somit Nahrung für
  Insekten durch Anbau einer zusätzlichen Kultur im
  Maisbestand
• Zügigere Bodenbedeckung und somit geringer
  Nitratauswaschung und Erosion
• Vergleichbare TM-Erträge wie im Reinanbau von Mais
• Steigerung der Rohproteingehalte der Silage (und somit
  Einsparung im Zukauf von Proteinfuttermitteln)
• Düngeeinsparung durch Anbau von legumen GMP
Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Diversifizierung des Silo- und Energiemaisanbaus im
konventionellen und ökologischen Anbau
Gefördert durch das MLR Sonderprogramm zur Stärkung
der biologischen Vielfalt

                        AP 1
                                                                                          AP 2
Anbau und Rohstoffqualität von mixed-cropping systems
                                                                        Milchviehfütterungsversuch, Silierversuch
  mit überwiegend rankenden Kulturarten in Silomais
                                                                                      – Milchvieh –
                  – Pflanzenbau –                                                        LAZBW
         LTZ-Ref. 11, LTZ-Ref. 14 / KÖLBW, HfWU

                                                                                         AP 4
                         AP 3
                                                                  Erprobung von Mykorrhiza-Pilzen in Mais und Rhizobien
 Ist der Mais-Bohnen-Gemengeanbau tauglich für die
                                                                 an Körnerleguminosen unter besonderer Berücksichtigung
               Insekten- und Vogelwelt?
                                                                      des kombinierten Anbaus von Mais mit Bohnen
                   – Entomologie –
              HfWU, LTZ-Ref. 14 / KÖLBW
                                                                                  – Mykorrhizierung –
                                                                                       LTZ-Ref. 32

                                                       AP 5
                                                  Wissenstransfer
                                                  Alle Projektpartner
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Mischanbau: Typische Fragen
•   Können die Gemengepartner ohne weiteres verfüttert werden?
•   Sind die GMP überhaupt interessant für Insekten?
•   Vertragen die GMP den Schatten durch den Maisbestand?
•   Ist eine gemeinsame Aussaat mit Mais möglich oder benötige ich
    zwei Überfahrten?
•   Was muss ich bei der Düngung beachten / Wie sieht es mit der
    Nährstoffkonkurrenz aus?
•   Was kann ich zur Unkrautregulierung unternehmen?
•   Kann ich alles zusammen ernten oder muss ich mit
    Ernteerschwernissen rechnen? / Kann der GMP mitgeerntet werden?
•   Was für Auswirkungen hat ein GMP auf meinen Ertrag?
•   Funktioniert das auch im Körnermais?
•   Welche Kosten fallen durch den GMP an?

                                                                  –8–
Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Artenscreening
 Welche Gemengepartner eignen sich im Mischanbau mit
 Mais?
Standort               Ettlingen                          Tachenhausen            Forchheim a.K.
                       konventionell                      konventionell           ökologisch
Faktoren               N-Level
                       (0, 50, 100 % des Maisbedarfs)

                       Saatgutablage
                       (in vs. zwischen die Maisreihen)

                       GMP*                               GMP                     GMP
                       (8 GMP vs. Mono-Mais)              (8 GMP vs. Mono-Mais)   (8 GMP vs. Mono-Mais)

Wdh                    3                                  4                       4
GMP: Saat-Luzerne, Echter Steinklee, Sommerwicke, Kapuzinerkresse,
Gartenkürbisse, Stangenbohnen
2019 zusätzlich zwei Mischungen (Bohne + Kürbis, Bohne + Sommerwicke) und
Kürbis III
 * Gemengepartner, grün = Leguminose
                                                                                                          –9–
Chancen und Grenzen von Mais-Mischkultur-Systemen - Sebastian Weisenburger & Vanessa Schulz
Lösung:
                               Phasinarme, bzw.
                               –freie Zuchtformen

http://gizbonn.de/122.0.html
Schattentoleranz und Attraktivität
  für Insekten
GMP                       Schattentoleranz                            Attraktivität f. Insekten

                                                                      Bestäubung durch Honig- und Wildbienen,
Saat-Luzerne              Schattentolerant, gem. Aussaat mit
                                                                      Pollenquelle für 29 Wildbienenarten,
(Medicago sativa)         Partnern möglich [1]
                                                                      Hummeltrachtpflanze [2-4]
Echter Steinklee
                          Kommt im Schatten nicht zur Blüte [5]       Pollenquelle für 6 Wildbienenarten [3]
(Melilotus officinalis)
                                                                      Bestäubung durch Honig- und Wildbienen,
Sommerwicke               Tolerant ggü. Schatten und behauptet
                                                                      Hummeln; Hummeltrachtpflanze [2,4]
(Vicia faba)              sich gut als unterwüchsige Kultur [6]

                                                                      Bestäubung durch Honig- und Wildbienen,
Kapuzinerkresse           Wird im Schatten mehr Blätter und
                                                                      Blütenbesuche auch von Schwebfliegen [8]
(Tropaeolum majus)        weniger Blüten bilden [7]

Gartenkürbis
                          Pflanzen tolerieren leichten Schatten [9]   Bestäubung durch Honig- und Wildbienen [2]
(Cucurbita pepo)
                          Schatten vergrößert die Blattmasse,
Stangenbohne                                                          Bestäubung durch Wildbienen, Schmetterlinge,
                          verzögert die Abreife und führt zu
(Phaseolus vulgaris)                                                  Fliegen, Käfer [11]
                          weniger Hülsenmasse [10]

                                                                                                                     – 11 –
Dauer der Blüte der einzelnen GMP 2018 am Standort TH im Vergleich zu Winterraps (Brassica napus L.) und
Grünland. Die Farben der Balken stellen die Blütenfarbe des GMP dar. Die tatsächlich beobachtete Dauer ist
in intensiven Farben dargestellt, die theoretisch möglich Blühdauer in einem transparenterem Farbton.

   † DWD Climate Data Center (CDC): Eintrittsdaten verschiedener Entwicklungsstadien landwirtschaftlicher Kulturpflanzen von der Bestellung bi s zur Ernte (Sofortmelder, aktuell), Version recent, 2018.

                                                                                                                                                                                                            – 12 –
Aussaat
Gemeinsame Aussaat oder zwei
Überfahrten?

LTZ/Stolzenburg K., 2018       LTZ/Stolzenburg K., 2018

                                                   – 13 –
TKM ~ 2,5 g        TKM ~ 2,0 g                 TKM 40-60 g    TKM ~ 200 g

       TKM 245 g

TKM ~ 55 g         TKM ~ 27 g                  TKM ~ 190 g   TKM ~ 350 g

                                 TKM ~ 102 g

                                                                            – 14 –
Düngeeinsparung oder
 Nährstoffkonkurrenz?
TM-Erträge (dt ha-1) aus 2018 vom Standort ET für die den Silomais-Reinbestand, sowie die GMP
Kapuzinerkresse, Bohne I und Bohne II in Abhängigkeit der N-Düngung (0, 50 und 100 %).
Werte mit dem gleichen Großbuchstaben sind innerhalbe eines GMP über die Düngungsstufen nicht
voneinander verschieden.
Werte mit dem gleichen Kleinbuchstaben sind innerhalbe einer Düngungsstufen über die verschiedenen
GMP nicht voneinander verschieden.

                                                       GMP
                     Silomais             Mais +                  Mais +               Mais +
                                      Kapuzinerkresse             Bohne I             Bohne II
Düngung

          0%          146 Ba               127 Ba                 146 Ba              142 Ba
  N-

          50 %        159 Aa                140 Aa                159 Aa               155 Aa
          100 %       162 Aa                143 Aa                162 Aa               157 Aa

 Obacht! 2018 sehr trockenes Jahr und noch mit 100 % Saatstärke GMP
                                                                                                 – 15 –
Am Standort
                      Rheinstetten
                      -Forchheim
                       nur in der
                        Variante
                        ohne N-
                       Düngung

Knöllchen bei Bohne
Unkrautkontrolle
                                      konventionell                                ökologisch

Saat-Luzerne                          2,2 L ha-1 Pendimethalin (455 g L-1); NA     Wird beim Hacken verschüttet

Echter Steinklee                      2,2 L ha-1 Pendimethalin (455 g L-1); NA     Wird beim Hacken verschüttet

Sommerwicke                           2,2 L ha-1 Pendimethalin (455 g L-1); NA     Hacken funktioniert

Kapuzinerkresse                       1,75 L ha-1 Pendimethalin (455 g L-1); VA    Hacken funktioniert

Gartenkürbis                          -                                            Hacken funktioniert

                                      2,8 L ha-1 Pendimethalin (455 g L-1) +
Stangenbohne                                                                       Hacken funktioniert
                                      1,0 L ha-1 Dimethenamid-P (720 g L-1); VA

Bohne + Kürbis                        -                                            Hacken funktioniert

Bohne + Sommerwicke                   2,2 L ha-1 Pendimethalin (455 g L-1); NA     Hacken funktioniert

 VA = Herbizidapplikation im Vorauflauf, NA = Herbizidapplikation im Nachauflauf
                                                                                                                  – 17 –
HfWU/Schulz V., 2018

                       HfWU/Schulz V., 2018
Pflanzenhöhe 2019

Pflanzenhöhe (cm) der einzelnen GMP-Varianten des zweiten Versuchsjahres 2019 von den Standorten
Tachenhausen (TH) und Forchheim am Kaiserstuhl (FAK). Die vertikalen schwarzen Balken geben den
Standardfehler an. Werte mit dem gleichen Kleinbuchstaben sind innerhalbe eines Standortes über die
                        verschiedenen GMP nicht voneinander verschieden.
Ernte: problemlos oder
Erschwernis?

                         – 20 –
Einflüsse auf den TM-Ertrag 2018

TM-Erträge (dt ha-1) der einzelnen GMP-Varianten des ersten Versuchsjahres 2018 von den Standorten Ettlingen
 (ET), Tachenhausen (TH) und Forchheim am Kaiserstuhl (FAK). Die vertikalen schwarzen Balken geben den
    Standardfehler an. Werte mit dem gleichen Kleinbuchstaben sind innerhalbe eines Standortes über die
                               verschiedenen GMP nicht voneinander verschieden.
                                                                                                      – 21 –
Einflüsse auf den TM-Ertrag 2019

     TM-Erträge (dt ha-1) der einzelnen GMP-Varianten des zweiten Versuchsjahres 2019 von den Standorten
Ettlingen (ET), Tachenhausen (TH) und Forchheim am Kaiserstuhl (FAK). Die vertikalen schwarzen Balken geben
    den Standardfehler an. Werte mit dem gleichen Kleinbuchstaben sind innerhalbe eines Standortes über die
                                verschiedenen GMP nicht voneinander verschieden.
                                                                                                     – 22 –
TM-Ertrag (dt ha-1) von Mais und den GMP 2018 an den drei Standorten Ettlingen
    (ET), Tachenhausen (TH) und Forchheim am Kaisertstuhl (FAK) (ET nur 0 % N-
                                      Düngung).
                    ET                     TH                     FAK
                    konventionell          konventionell          ökologisch
                    Mais            GMP    Mais            GMP    Mais         GMP

Saat-Luzerne        139             1,82   161             4,15   -            -

Steinklee           125             2,13   163             3,67   161          2,28

Sommerwicke         -               -      153             8,85   135          8,50

Kapuzinerkresse     103             1,40   171             2,63   101          0,95

Kürbis I            -               -      163             6,73   104          3,70

Kürbis II           -               -      174             7,35   122          3,53

Bohne I             141             9,71   160             8,23   128          3,24

Bohne II            178             9,71   165             8,96   84           0,92

                                                                                      – 23 –
Biogas- und Methanausbeute (L kg-1 oTS) der einzelnen GMP-Varianten des ersten Versuchsjahres 2018 von
den Standorten Ettlingen (ET), Tachenhausen (TH) und Forchheim am Kaiserstuhl (FAK). Werte mit dem gleichen
 Kleinbuchstaben sind innerhalbe eines Standortes über die verschiedenen GMP nicht voneinander verschieden.
Gesamtenergiegehalt (GE), metabolische Energie (ME) und Netto-Energie-Laktation (NEL) (MJ kg-1 TM) der
einzelnen GMP-Varianten des ersten Versuchsjahres 2018 von den Standorten Ettlingen (ET), Tachenhausen
 (TH) und Forchheim am Kaiserstuhl (FAK). Werte mit dem gleichen Kleinbuchstaben sind innerhalbe eines
                Standortes über die verschiedenen GMP nicht voneinander verschieden.
Ist das auch eine Option für
Körnermais?

                                                                                                                                                                                                        – 26 –
https://www.google.com/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fbilder.landwirt.com%2F1017%2Fe347afb345f6b04722c3d2bd490ca810.jpg&imgrefurl=https%3A%2F%2Fwww.landwirt.com%2Fez%2Findex.php%2Fkleinanzeigen%2Fanfrage%2F7
74636&docid=eS0mfsH7DHWT3M&tbnid=wzrN6MclwSMJ1M%3A&vet=1&w=1280&h=1707&client=firefox-b-e&bih=730&biw=1536&ved=2ahUKEwjhpreiwLDmAhWOzaQKHWEUA2oQxiAoAHoECAEQFA&iact=c&ictx=1 (17.12.2019)
https://www.google.com/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.alwera.at%2Fuploads%2Fpics%2FErnte__5__03.JPG&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.alwera.at%2Fvertragskulturen%2Fkaeferbohnen%2F&docid=IddyLgJsgRDRhM&tbnid=p
s6pW-QuxoUsPM%3A&vet=1&w=800&h=600&client=firefox-b-e&bih=730&biw=1536&ved=2ahUKEwj0ssHBwLDmAhURDewKHSlRAWsQxiAoAnoECAEQGA&iact=c&ictx=1 (17.12.2019)
LTZ/Schumann C., 2018

                        LTZ/Schumann C., 2018

                                    – 27 –
Zusätzliche Kosten
                                                        Kosten (€ ha-1)

              Saatstärke
              Reinanbau    Mais (8 Pfl. m-2) Maize (10 Pfl. m-2) Maize (8 Pfl. m-2) Maize (10 Pfl. m-2)
 GMP               (%)      konventionell     konventionell        ökologisch         ökologisch
    1, Mais, Reinanbau           184                230                218                 272
Mais + 2         100%            249                295                304                 359
Mais + 3         100%            197                197                242                 296
Mais + 4         100%            297                343                357                 411
Mais + 5         100%
                  25%            624
                                 294                670
                                                    340               4298
                                                                       1238               4352
                                                                                           1292
Mais + 6         100%            612                658                731                 786
Mais + 7         100%            954               1000                988                1042
Mais + 8         100%            679                 -                 713                  -
Mais + 9         100%            679                 -145 €/EH        1118                  -
Mais + 10        100%            875                921                909                 963
Mais + 11        100%           1449                 -                1483                  -
Mais + 12        100%            792                 -                 852                  -

                                                                                                  – 28 –
Diskussion
Luzerne kein Einfluss auf Maiswachstum und -ertrag bei gemeinsamer Saat [12].
Steinklee kommt im Schatten nicht zur Blüte [13], zudem schwierig zu sagen ob
ein- oder zweijähriger Blühgenotyp im Saatgut [14].
Sommerwicke scheidet beim Abbau ihrer oberirdischen Biomasse zahlreiche
allelophatische Substanzen aus, die nachweislich das Wachstum von Weizen
und Reis hemmten [15, 16].
Kapuzinerkresse bisher noch wenig erforscht.
Kürbisse im Mischanbau mit (Körner-)Mais zeigten keine Unterschiede im
Kornertrag, wenn die Kürbisse mehltaubedingt weniger/keine Früchte
ausbildeten [17].
Bei Stangenbohnen konnten keine Ertragsunterschiede nachgewiesen werden.
Einige Studien wiesen erhöhte XP-Gehalte nach. Viele Studien arbeiten mit
einem Mais-Bohne-Verhältnis, das stärker auf Seiten der Bohne liegt, als das in
unseren Versuchen [18, 19].
Zudem liegt eine breite Streuung der XP-Gehalte, je nach verwendetem Genotyp
vor (LR 16,54-25,23%, ZS 19,70-24,30%) [20].
Saat-Luzerne      Echter             Sommerwicke       Kapuzinerkresse Gartenkürbis       Stangenbohne
                      (Medicago         Steinklee          (Vicia faba)      (Tropaeolum     (Cucurbita         (Phaseolus
                      sativa)           (Melilotus                           majus)          pepo)              vulgaris)
                                        officinalis)
Attraktivität f
Insekten
                                                                                                                
Schattentoleranz
                                                                                                 ~                ~
gem. Aussaat
                                                                                                 ~               
Nährstoffkonkurrenz
                             ~                  ~                 ~                 ~                ~                ~
Unkrautkontrolle
                       ~konv. / öko.     ~konv. / öko.    ~konv. / öko.    ~konv. / öko.   konv. / öko.   konv. / öko.
Ernte
                                                                                                                
Erträge
                                                                                                                
Körnermais
                                                                                                 ~               
Saatgutkosten
                                                                           ~konv. / öko.                        
Förderung
                                                                                                                
Fazit, konv.
                                                                                                                
Fazit, öko.
                                                                                                                
Diversifizierung des Silo- und
Energiemaisanbaus im konventionellen
und ökologischen Anbau
- Diversifizierung Silomais -
                        AP 1
                                                                                          AP 2
Anbau und Rohstoffqualität von mixed-cropping systems
                                                                        Milchviehfütterungsversuch, Silierversuch
  mit überwiegend rankenden Kulturarten in Silomais
                                                                                      – Milchvieh –
                  – Pflanzenbau –                                                        LAZBW
         LTZ-Ref. 11, LTZ-Ref. 14 / KÖLBW, HfWU

                                                                                         AP 4
                         AP 3
                                                                  Erprobung von Mykorrhiza-Pilzen in Mais und Rhizobien
 Ist der Mais-Bohnen-Gemengeanbau tauglich für die
                                                                 an Körnerleguminosen unter besonderer Berücksichtigung
               Insekten- und Vogelwelt?
                                                                      des kombinierten Anbaus von Mais mit Bohnen
                   – Entomologie –
              HfWU, LTZ-Ref. 14 / KÖLBW
                                                                                  – Mykorrhizierung –
                                                                                       LTZ-Ref. 32

                                                       AP 5
                                                  Wissenstransfer
                                                  Alle Projektpartner
Entomologen
• Untersuchung von Mais vs. Mais-Bohne auf konv. und öko. Flächen
• Wildbienen und Laufkäfer wurden erfasst
• Mais-Bohne wird überwiegend von Hummeln oder Honigbiene (=
  domestizierte Art = uninteressant) beflogen
• Stangenbohne ist überwiegend Selbstbestäuber, daher uninteressant
  für Wildbienen. Zudem erfolgt die Bestäubung meist schon vor dem
  Öffnen der Blüte
• Fortpflanzungszeitraum von Wildbienen ist zum Zeitpunkt der
  Bohnenblüte bereits vorbei
• Wobei sich Hummeln überwiegend nur in den Randbereichen
  aufhalten (passiv oder aktiv beflogen?)
• Tendenziell mehr Hummeln in öko. Flächen, allerdings überwiegend
  durch die Beikräuter angelockt
Milchvieh
• Mais-Bohne in der Milchviehfütterung zur Reduktion des
  Proteinzukaufs an Futtermitteln
• Bohnenanteil in Mischsilage lag bei 9 % iTM
• Mais 74 g/kg XP, Mais-Bohne 77 g/kg XP in der Silage
• Phasin in der Silage 0,01 mg g-1, in Milch und Blut nicht nachweisbar
• Milchleistung (Menge, Fettgehalt, Eiweiß) kein Unterschied zwischen
  Mais und Mais-Bohne
• Gefahr der Esterbildung im Silo
Vielen Dank für das Interesse!
Quellen
[1] Canadian Organic Growers Inc, „Alfalfa, Clovers and Forage Mixtures“, 1992. [Online]. Verfügbar unter:
https://eap.mcgill.ca/MagRack/COG/COGHandbook/COGHandbook_3_1.htm. [Zugegriffen: 29-Okt-2018].
[2] S. E. McGregor, Insect pollination of cultivated crop plants, Bd. 496. Agricultural Research Service, US Department of
Agriculture Washington, DC, 1976.
[3] P. Westrich, Die Wildbienen Baden-Württembergs, 1: Allgemeiner Teil: Lebensräume, Verhalten, Ökologie und
Schutz. Ulmer, 1989.
[4] M. Schindler und W. Schumacher, „Auswirkungen des Anbaus vielfältiger Fruchtfolgen auf wirbellose Tiere in der
Agrarlandschaft (Literaturstudie)“, Schriftenreihe des Lehr-und Forschungsschwerpunktes USL, Bd. 147, 2007.
[5] D. Ogle, L. St John, und D. Tilley, „Plant guide for yellow sweetclover (Melilotus officialis (L.) Lam.) and white
sweetclover (M. alba Medik.)“, USDA-Natural Resources Conservation Service, Idaho Plant-Materials Center, Aberdeen,
United Kingdom, 2008.
[6] „Common vetch (Vicia sativa) | Feedipedia“. [Online]. Verfügbar unter: https://www.feedipedia.org/node/239.
[Zugegriffen: 29-Okt-2018].
[7] M. J. Christenhusz, „746. Tropaeolum Majus“, Curtis’s botanical magazine, Bd. 29, Nr. 4, S. 331–340, 2012.
[8] L. Comba, S. A. Corbet, L. Hunt, und B. Warren, „Flowers, nectar and insect visits: evaluating British plant species for
pollinator-friendly gardens“, Annals of Botany, Bd. 83, Nr. 4, S. 369–383, 1999.
[9] Plants For A Future, „Cucurbita pepo Pumpkin, Field pumpkin, Ozark melon, Texas gourd PFAF Plant Database“,
2009. [Online]. Verfügbar unter: https://pfaf.org/user/plant.aspx?LatinName=Cucurbita+pepo. [Zugegriffen: 29-Okt-2018].
[10] H. Hadi, K. Ghassemi-Golezani, F. R. Khoei, M. Valizadeh, und M. R. Shakiba, „Response of Common Bean
(Phaseolus vulgaris L.) to Different Levels of Shade“, Journal of Agronomy, Bd. 5, Nr. 4, S. 595–599, Apr. 2006, doi:
10.3923/ja.2006.595.599.
[11] B. M. T. Kingha, N. T. Fohouo, A. Ngakou, und D. Bruuml, „Foraging and pollination activities of Xylocopa olivacea
(Hymenoptera, Apidae) on Phaseolus vulgaris (Fabaceae) flowers at Dang (Ngaoundere-Cameroon)“, Journal of
Agricultural Extension and Rural Development, Bd. 4, Nr. 10, S. 330–339, 2012.
Quellen
[12] O. Abdin, B. E. Coulman, D. Cloutier, M. A. Faris, X. Zhou, und D. L. Smith, „Yield and yield components of corn
interseeded with cover crops“, Agronomy Journal, Bd. 90, Nr. 1, S. 63–68, 1998.
[13] D. Ogle, L. St John, und D. Tilley, „Plant guide for yellow sweetclover (Melilotus officialis (L.) Lam.) and white
sweetclover (M. alba Medik.)“, USDA-Natural Resources Conservation Service, Idaho Plant-Materials Center, Aberdeen,
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[16] A. Zohaib, T. Tabassum, S. A. Anjum, T. Abbas, und U. Nazir, „Allelopathic Effect of Some Associated Weeds of
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FF 18-02
  Gärrest-N-Staffelung
   TM-Ertrag (dt ha-1) von Mais-Bohne 2019 am Standort Rh.-Forchheim für die
     Ausbringungstechnik der Düngung (Depot vs. Breitflächig), die Düngerart
(organisch vs. mineralisch) und die N-Düngemenge (0%, 25%, 50% und 100% des
                     N-Bedarfs eines Silomaisreinbestandes).

                             Depot                   Breitflächig

    N-Menge         Organ.           Mineral.    Organ.       Mineral.

       0%            122               130        130            127
       25%           165               156        162            175
       50%           182               170        183            176
      100%           180               178        187            171
Rohprotein

                                                                          TH: p = 0.057
                                                                          FAK: p = 0.182

Mittelwerte der Rohproteingehalte (% iTM) für die Kontrolle und die verschiedenen Silomais-Gemenge-
                              Varianten für die Standorte TH und FAK.
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