WEGE IN DEN ALLTAG: ARBEITSHILFE - FÜR DIE BERATUNG VON NEU ZUGEWANDERTEN UND FLÜCHTLINGEN IN WUPPERTAL - Verbraucherzentrale NRW
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WEGE IN DEN ALLTAG: ARBEITSHILFE FÜR DIE BERATUNG VON NEU ZUGEWANDERTEN UND FLÜCHTLINGEN IN WUPPERTAL
VORWORT | 3 l Hinweise der Verbraucherzentrale NRW zum Einsatz der Arbeitshilfe in der Beratungspraxis VORWORT und der Arbeit der Multiplikatoren Die vorliegende Arbeitshilfe für die Beratung von neu Zugewanderten und VERBRAUCHERINFORMATION Flüchtlingen entstand im Rahmen des Projektes „Wege in den Alltag – die Rechtsinformationen haben keinen konkreten Bezug zu einem Verbraucherzentrale in Wuppertal hilft“. geschilderten rechtlichen Einzelfall. Allgemeine Informationen wie Informationsmaterial (Ratgeber, Faltblätter u a.) oder Informationen Für viele neu Zugewanderte erweist sich die Integration in den deutschen über gesetzliche Vorschriften, gerichtliche Entscheidungen o. ä. können Konsumalltag als problematisch. Die Ursache dafür liegt zum einen in an den Ratsuchenden weitergegeben oder auf diese Informationen Verständnisproblemen aufgrund fehlender Deutschkenntnisse und zum verwiesen werden. Falls eine weitergehende einzelfallbezogene anderen in unzureichendem Wissen über die Regeln des alltäglichen Information oder Beratung notwendig ist, sollte im Rahmen der Konsums und die Verbraucherschutzrechte in Deutschland. Diese weichen Lotsenfunktion ein Verweis an eine geeignete Einrichtung (z. B. die zum Teil stark von denen der Herkunftsländer ab. Es gibt zudem viele Firmen Beratungsstelle der Verbraucherzentrale) vorgenommen werden. und Händler mit unseriösem Geschäftsgebaren, die diesen Mangel an Wissen ausnutzen. RECHTSBERATUNG Deshalb kommen in die Verbraucherzentrale Wuppertal viele Eine Rechtsberatung ist jede Aufklärung eines Ratsuchenden über Menschen erst dann, wenn sie in massive finanzielle Schwierigkeiten die Rechtslage in einem konkreten Einzelfall, unabhängig davon, ob und soziale Problemlagen geraten sind. Die Beratung wird durch die dies mündlich oder schriftlich geschieht. Dem Ratsuchenden werden unzureichenden Kenntnisse der deutschen Sprache und die fehlenden hierbei, bezogen auf den Einzelfall, Handlungsmöglichkeiten an die verbraucherrechtlichen Vorkenntnisse erschwert. Hand gegeben. Auch die Aushändigung eines Musterbriefes oder die Herausgabe von weiterführenden rechtlichen Informationen ist eine Das Projekt hat deshalb zum Ziel, neu zugewanderten Menschen Rechtsberatung, da konkret auf den Einzelfall eingegangen wird und einerseits Informationen und Wissen über die Regeln und Konsumfallen durch die gezielte Auswahl eines Musterbriefes eine bestimmte Lösung des deutschen Konsumalltags zu vermitteln und andererseits den vorgeschlagen wird. spezialisierten Beratungsansatz weiterzuentwickeln. Verbraucherberatung und Bildung tauschen sich hierzu über zielgruppenspezifische Bedarfe Oftmals wird die Rechtsberatung verknüpft mit einer Rechtsvertretung, und Probleme aus, um damit ein auf die Bedarfe der neu zugewanderten d. h. die Beratungskraft vertritt die Interessen des Ratsuchenden Menschen in Wuppertal zugeschnittenes Beratungs- und Bildungsangebot gegenüber der Anbieterseite, wenn deren Schwerpunkt im Rechtlichen zu entwickeln. liegt. In den Bildungsveranstaltungen erlangen die Menschen Basiswissen Auch Kulanzverhandlungen, z. B. eine Anfrage nach einer Stundung über den deutschen Konsumalltag. Auf dieser Grundlage werden die neu oder ratenweisen Tilgung, gelten bereits als Rechtsvertretung. Zugewanderten einerseits für Konsumfallen sensibilisiert und lernen ihre Rechte und Pflichten als Verbraucher kennen. Andererseits erhalten sie Die Befugnisse zur außergerichtlichen Rechtsberatung und alltagspraktisches Wissen über Abrechnungssysteme, Bezahlungs- und Rechtsvertretung richten sich nach den Bestimmungen des Finanzierungsmöglichkeiten sowie finanzielle und rechtliche Konsequenzen Rechtsdienstleistungsgesetzes (RDG). Außergerichtliche Rechtsbesorgung darf demnach nur von Personen und Stellen gemäß § 8 RDG übernommen werden.
4 | VORWORT VORWORT | 5 bei Nichteinhaltung von Verträgen. Damit können sie schon im Vorfeld dass der Berater als Übermittler der Informationen fungiert. Die Texte von Konsumentscheidungen Folgen besser abschätzen, um bei Bedarf bieten eine Hilfe bei der Formulierung in der Beratungssituation. Gemäß Informationsmöglichkeiten zu nutzen und ihre Rechte als Konsument den unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen und des Vorwissens wahrzunehmen. der zu beratenden neu zugewanderten Verbraucher sollte eine Anpassung stattfinden. Die Beratungssituation soll mit der vorliegenden Arbeitshilfe erleichtert und unterstützt werden. Konsumrelevante Begriffe und Konzepte aus Die Arbeitshilfe beginnt mit der Erklärung der wichtigsten Wörter für das den Bildungsveranstaltungen und der Beratungssituation wurden Marktgeschehen: Anbieter, Verbraucher, Ware und Dienstleistung. Diese zusammengetragen und in verständlicher Sprache aufbereitet. Komplexe Begriffe werden in der Arbeitshilfe auch weiterhin verwendet und können Sachverhalte wurden zusätzlich in Beispielgeschichten veranschaulicht, in der Beratungssituation durch die entsprechenden beratungsspezifischen die in der Beratungssituation Bezüge zum Alltag herstellen. Um die Begriffe wie zum Beispiel Stromanbieter, Lebensmittelgeschäft sowie die Beratungssituation sprachlich zu entlasten, wurden Begriffe und jeweilige Ware oder Dienstleistung ersetzt werden. Sachverhalte in einfachen Schemata visualisiert. Juristische Fachbegriffe, die zur Wahrung der Verbraucherrechte im Bei der Auswahl und Darstellung der Themen wurden Grundlagenwissen Konsumalltag häufig verwendet werden und Begriffe aus dem Finanz- und Alltagsschwierigkeiten gleichermaßen berücksichtigt. Die und Bankenwesen werden grundsätzlich zunächst mit einfachen Wörtern Beratungshilfe beginnt thematisch mit dem Grundlagenwissen über erklärt. Im Verlauf der Beratung können diese sukzessive durch die Verträge, hier insbesondere auch Handyverträge, sowie Bezahlung und schwierigeren ersetzt werden. Wichtig ist, dass der Verbraucher diese Finanzierung von Konsumanschaffungen in Deutschland. Hierbei wird Wörter, die ihm überall im Konsumalltag bei Vertragsabschlüssen begegnen, explizit auf die Folgen von Vertragsverletzungen wie Mahnung, Verzug und auch wiedererkennt. Diese Wörter und Wortfamilien werden farbig Inkasso eingegangen. Bei der Finanzierung von Konsumanschaffungen bzw. hervorgehoben. der Überprüfung der Kreditwürdigkeit wird die SCHUFA in einfacher Sprache erläutert. Abschließend wird auf das Thema Versicherungen eingegangen, Zur weiterführenden Information wird bei gesetzlichen Regelungen da vielen neu zugewanderten Menschen insbesondere die Notwendigkeit zusätzlich auf den jeweiligen Paragraphen verwiesen und für jedes Thema einer Privat-Haftpflichtversicherung nicht bekannt ist. gibt es Verweise zu den Informationsseiten der Verbraucherzentrale NRW. Die Schaubilder könnten in Zukunft allen Interessierten in DIN A4-Größe zur Verfügung gestellt werden, um sie in der Beratungssituation einsetzen zu l Konzeption können. Die Arbeitshilfe wurde unter Berücksichtigung der Regeln für leichte Sprache vom Netzwerk leichte Sprache erstellt (www.leichtesprache.org). Grundsätzlich wurde darauf geachtet, den Grundwortschatz für das Niveau B1 möglichst nicht zu überschreiten und die Besonderheiten des frühen Zweitspracherwerbs zu beachten. Da der Text als Grundlage für die Beratungssituation dienen soll, ist der neu zugewanderte Verbraucher Adressat der Texte, unter der Prämisse,
6 | INHALT INHALT | 7 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 3 3. Finanzierung 44 Konzeption 4 Kredite 44 Ratenzahlungsvertrag 45 1. Verträge 8 Null-Prozent-Finanzierung 47 Waren, Dienstleistungen, Anbieter, Verbraucher 8 SCHUFA-freie Kredite 48 Verträge abschließen 9 Allgemeine Geschäftsbedingungen 11 4. Zahlungsprobleme 50 Rechte und Pflichten 12 Mahnung und Verzug 50 Anspruch auf Gewährleistung 13 Inkasso 54 Garantie 15 Was ist Inkasso? 54 Kulanz 17 Was ist ein Inkassobüro? 54 Laufzeitverträge 18 Hauptforderung 55 Verträge beenden 18 Zusatzkosten 55 Kündigung 18 Ratenzahlungsvereinbarung beim Inkassobüro 56 Widerruf 21 Handyverträge und Kostenfallen 25 5. Bonität und SCHUFA 59 Handyverträge 25 Bonität 59 Kostenfallen 26 Was ist die SCHUFA? 60 SCHUFA-Auskünfte 62 2. Bezahlen ohne Bargeld 29 Datenkopie 62 Girokonto 29 SCHUFA-Bonitätsauskunft 64 IBAN-Nummer 30 Datenkopie oder SCHUFA-Bonitätsauskunft? 66 BIC 30 Konto-Auszug 31 6. Versicherungen 68 Bezahlen mit dem Girokonto 32 Privathaftpflichtversicherung 68 Bank-Karte 32 Hausratversicherung 72 Banklastschrift Verfahren – SEPA-Lastschriftmandat 35 Überweisung 36 Abbildungsverzeichnis: Bildnachweis 76 Dauerauftrag 38 Basiskonto 39 Pfändungsschutzkonto 41
8 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 9 1. VERTRÄGE l Verträge abschließen Nina möchte Brot kaufen. Sie geht zum Bäcker. l Waren, Dienstleistungen, Anbieter, Verbraucher Sie sieht sich das Warenangebot – die verschiedenen Brote – an. Sie zeigt dem Bäcker, welches Brot sie haben möchte. WAREN Sie fragt den Bäcker: „ Was kostet das Brot“? einen Vertrag schließen Der Bäcker sagt: „Das Brot kostet 2,90 €. Möchten Sie das Brot Sie kaufen etwas: Zum Beispiel Kleidung, Schuhe, ein Handy, eine kaufen?“ Waschmaschine … Nina sagt: „Ja.“ Waren Dinge, die Sie kaufen, nennen wir Ware. Nina bezahlt das Brot. Der Bäcker gibt Nina das Brot. Sie kaufen Waren ein. SIE SCHLIESSEN VERTRÄGE AB: DIENSTLEISTUNGEN Mündlich: Sie sprechen mit dem Anbieter im Geschäft. Sie bekommen Sie möchten einen Haarschnitt. Die Friseurin schneidet Ihre Haare. ein Angebot. Der Anbieter sagt den Preis. Sie sagen „ja“. Sie nehmen das Sie möchten das Auto reparieren lassen: Der Automechaniker repariert das Angebot an. mündlich Dienstleistung Auto. Sie müssen Miete an den Vermieter bezahlen. Sie haben ein Konto bei der Telefonisch: Sie sprechen am Telefon mit dem Anbieter: Sie bekommen ein Bank. Die Bank überweist die Miete an den Vermieter. Angebot. Sie sagen „ja“. Sie nehmen das Angebot an. Die Friseurin, der Automechaniker und der Bankmitarbeiter machen die telefonisch Arbeit für den Verbraucher. Schriftlich: Sie bekommen ein schriftliches Angebot. Sie unterschreiben das Sie leisten Arbeit. Angebot. Sie nehmen das Angebot an. Diese Arbeit ist eine Leistung für eine andere Person: eine Dienst-Leistung. schriftlich Per Klick: Sie klicken auf den Button „zahlungspflichtig bestellen“ im Internet. Der Anbieter schreibt zum Beispiel: „Besten Dank für Ihre ANBIETER Bestellung. Die bestellte Ware werden wir in Kürze zusenden.“ Der Vertrag per Klick ist abgeschlossen. Geschäfte, Online-Shops, Discounter, Energieversorger … verkaufen Waren. Geschäfte, Online-Shops, Discounter, Energieversorger … bieten Waren an. Am Automaten: Sie suchen zum Beispiel ein Ticket für die U-Bahn aus. Sie Anbieter Geschäfte, Online-Shops, Discounter, Energieversorger ... sind Anbieter. stecken Geld in den Automaten. Sie bekommen ein Ticket. am Automat Durch Handeln: Die U-Bahn kommt, Sie steigen in die U-Bahn ein. Sie VERBRAUCHER nehmen das Angebot an. Der Bäcker hat viele verschiedene Brote. Sie zeigen auf ein Brot. Der Bäcker packt es ein und nimmt das Geld entgegen. durch Handeln Sie kaufen ein Handy, eine Waschmaschine, ein Sofa, Kleidung ... Der Vertrag ist geschlossen. Sie benutzen das Handy, Sie benutzen die Waschmaschine, Sie benutzen Verbraucher das Sofa … Sie kaufen Seife, Gemüse, Mehl, Milch … Sie waschen: Sie verbrauchen die Seife. Sie backen: Sie verbrauchen Mehl. Sie benutzen oder verbrauchen die Waren: Sie sind Verbraucher.
10 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 11 l Allgemeine Geschäftsbedingungen mündlich Viele Anbieter haben AGBs. AGB AGB l Allgemeine Geschäfts-Bedingungen telefonisch § § 305 ff Anbieter Verbraucher schriftlich ALLGEMEIN: Der Anbieter schreibt seine Bedingungen für den Verkauf auf. Zum Beispiel: per Klick • Preise • Welche Leistungen enthält das Angebot? ein Angebot das Angebot abgeben annehmen • Die Ware ist kaputt. Was passiert? am Automat • Die Ware ist kaputt. In welchen Müll muss die Ware? • Was muss der Anbieter machen? durch Handeln WICHTIG BEI ONLINE-SHOPS: • Wann wird ein Vertrag abgeschlossen? • Welche Zahlungsmöglichkeiten gibt es? • Wie hoch sind die Versandkosten? • Welche Firma liefert die Ware? Online-Shop Vertrag • Bei Widerruf: Wer bezahlt die Kosten für die Rücksendung? Abbildung 1: Wie entsteht ein Vertrag? Die AGBs sind oft ganz klein geschrieben. Sie sind klein gedruckt. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ Darum sagt man: das Klein-Gedruckte. @ kundenrechte/regeln-beim-abschluss-eines-kaufvertrags-5032 https://verbraucherfenster.hessen.de/wirtschaft/kaufen-verkaufen/ Achtung: Sie schließen einen Vertrag. Klein- Gedrucktes @ schriftlich-m%C3%BCndlich-schweigend-wann-ist-ein-vertrag-ein- vertrag ! Der Anbieter muss Ihnen die AGB vorher zeigen. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ @ kundenrechte/das-kleingedruckte-lassen-sie-sich-mit-den-agb- nichts-unterjubeln-10390
12 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 13 l Rechte und Pflichten ANSPRUCH AUF GEWÄHRLEISTUNG Max hat einen neuen Kühlschrank gekauft. Max kauft einen Kühlschrank im Internet. Drei Wochen später: Max macht morgens die Kühlschranktür auf. Der Max bekommt eine Rechnung. Kühlschrank ist innen warm. Der Kühlschrank funktioniert nicht mehr. Max muss den Kühlschrank pünktlich bezahlen. Max geht zum Geschäft und sagt: „Der Kühlschrank ist kaputt. Ich Kühlschrank kaputt Kühlschrank Das Geschäft muss den Kühlschrank pünktlich liefern. möchte einen neuen Kühlschrank!“ kaufen Der Kühlschrank muss funktionieren. „Der Verkäufer fragt:„ Wie alt ist der Kühlschrank?“ Max sagt: “ Der Der Kühlschrank muss genau der Kühlschrank sein, den Max haben will. Kühlschrank ist drei Wochen alt. Der Kühlschrank muss funktionieren!“ Der Verkäufer sagt: „Der Kühlschrank muss funktionieren. Das ist Ihr Recht. Sie haben einen Anspruch darauf, dass der Kühlschrank Kühlschrank Anbieter und Verbraucher schließen einen Vertrag. funktioniert. Wir reparieren den Kühlschrank!“ reparieren Beide wissen: Ich gebe etwas, ich bekomme etwas. Max ist zufrieden. Beide müssen tun, was sie versprechen. Rechte und Pflichten Der ANBIETER muss die Ware pünktlich liefern oder dem Verbraucher geben. NACH DEM KAUF HABEN SIE RECHTE: Der Anbieter muss die Ware ohne Fehler liefern oder dem Verbraucher 1. Der Anbieter muss dem Verbraucher die Ware ohne Fehler geben. geben. Alles muss funktionieren. Die Ware darf keinen Fehler haben. Der Anbieter muss genau die Ware liefern, die der Verbraucher haben 2. Der Anbieter muss dem Verbraucher das Richtige geben. möchte. Die Ware muss genau das sein, was der Verbraucher ausgewählt hat. Der Verbraucher hat ein Recht auf die richtige Ware. Sie dürfen das fordern. Der VERBRAUCHER muss den geforderten Preis bezahlen. Sie haben einen Anspruch auf eine fehlerfreie Ware. Der Verbraucher muss pünktlich bezahlen. Sie haben Anspruch auf die richtige Ware. Der Anbieter hat ein Recht auf das Geld. Das ist Ihr Recht. Das Recht heißt: Anspruch auf Gewährleistung. Gewährleistung Der Anbieter und der Verbraucher haben einen Vertrag geschlossen. WIE LANGE? Der Anbieter und der Verbraucher haben eine Abmachung. Sie haben das Recht 24 Monate lang. Der Anbieter und der Verbraucher müssen das tun, was sie abgemacht haben. Im Gesetz stehen Regeln für Verträge. BIS ZU 6 MONATEN NACH DEM KAUF: Das heißt: Verträge sind im Gesetz geregelt. Die Ware ist kaputt. Sie haben nichts falsch gemacht. Die Ware ist neu. Sie darf nicht kaputt gehen. § § 433 ff Sie müssen nichts erklären. Das Gericht sorgt dafür, dass der Anbieter und der Verbraucher bei Streit NACH 6 MONATEN: Recht bekommen. Sie müssen dem Anbieter zeigen: Sie haben nichts falsch gemacht. Sie haben ein Problem mit einem Anbieter. Kommen Sie zur Sie haben die Ware normal benutzt. ! Verbraucherzentrale! Die Verbraucherzentrale in Wuppertal hilft! Die Ware ist kaputt gegangen. Die Ware hatte den Fehler vor dem Kauf. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ Verbraucher- zentrale @ kundenrechte/checkliste-so-reklamieren-sie-richtig-11390 ! Wichtig. Bewahren Sie den Kassenbon auf! Kassenbon
14 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 15 WAS KÖNNEN SIE MIT DEM ANBIETER VEREINBAREN? GARANTIE Sie dürfen fordern: Manchmal bekommen Sie beim Kauf ein Versprechen. 1. Reparatur oder Ersatz • Der Anbieter soll die Ware reparieren. Der Anbieter darf zweimal reparieren. § § 443 BGB • Sie geben die Ware zurück. Das Versprechen heißt Garantie. Reparatur Sie fordern die Ware neu – ohne Fehler. Der Hersteller verspricht: Die Ware ist kaputt? Sie bekommen einen Ersatz. Das machen die Hersteller bei vielen technischen Geräten, wie zum Beispiel Die Ware ist nach der Reparatur wieder kaputt. Autos, Kaffeemaschinen, Kühlschränken … Garantie Der Händler ersetzt die fehlerhafte Ware nicht. Die Hersteller müssen das nicht tun. Sie dürfen fordern: Die Hersteller machen das freiwillig. Ersatz Der Hersteller kann entscheiden, was er versprechen möchte. 2. Minderung oder Rücktritt Der Hersteller kann entscheiden, wie lange nach dem Kauf das Versprechen p • Die Ware hat einen kleinen Fehler. gilt. Sie möchten die Ware trotzdem behalten. Sie bekommen etwas Geld zurück. Der Hersteller verspricht: Minderung Der Kaufpreis ist dann geringer. Die Ware ist kaputt. Sie bekommen die Ware neu. Der Anbieter mindert den Kaufpreis. p Das nennt man Minderung. Der Hersteller verspricht: • Sie möchten den Kaufvertrag nicht mehr. Ein Teil ist kaputt, ein Türgriff, ein Schalter, ein Schlauch an der Sie möchten von dem Vertrag zurücktreten. Waschmaschine, Rost an der Autotür … Rücktritt Sie geben die Ware zurück. Wir geben Ihnen ein neues Teil. Ersatzteil Der Anbieter muss Ihnen das Geld zurückgeben. Wir ersetzen das Teil. Sie bekommen ein Ersatz-Teil. Das Ersatzteil bezahlt der Hersteller. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ @ kundenrechte/gewaehrleistung-des-haendlers-5057 https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/vertraege-reklamation/ ! Aber: Der Hersteller baut das Ersatzteil ein. Das kostet Geld. @ kundenrechte/nachbesserung-und-ersatzlieferung-5068 https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ Der Hersteller bezahlt die Kosten für den Einbau oft nicht. @ kundenrechte/ruecktritt-und-minderung-5078 Denken Sie daran: Sie kaufen etwas. Sie haben Rechte! Sie dürfen das Richtige fordern. ! Die Ware darf nicht kaputt sein. Zwei Jahre lang muss alles fehlerfrei sein. Recht Sie können zum Anbieter gehen und die Ware ohne Fehler fordern. Sie haben Anspruch auf Gewährleistung! https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ @ kundenrechte/regeln-beim-kaufvertrag-freiwillige-garantien-5102
16 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 17 Anspruch auf Gewährleistung Garantie KULANZ Nina kauft eine Hose. Sie geht nach Hause. Nina probiert die Hose an. Die Hose gefällt Nina nicht mehr. Händler Hersteller Sie geht zurück zum Geschäft. gesetzlich geregelter oder gefällt nicht Nina möchte die Hose umtauschen. Sie möchte das Geld zurück haben. mehr Anspruch aus Kaufvertrag Die Verkäuferin ist nett: „Sie können die Hose umtauschen. Sie bekommen aber kein Geld zurück. Sie müssen etwas anderes kaufen.“ Verbraucher Händler Nina sagt: „Ich möchte aber das Geld zurück.“ private Vereinbarung Die Verkäuferin sagt: „Umtausch ist kein Recht. Die Hose ist nicht kaputt. Sie haben sich diese Hose ausgesucht. Sie dürfen etwas Verbraucher anderes aussuchen.“ ! § 433 – 434 BGB freiwilliges Versprechen Sie kaufen etwas ein. Recht Garantie Zu Hause gefällt Ihnen die Ware nicht mehr 1 . Sie möchten die Ware umtauschen. Der Anbieter muss nicht umtauschen: 2x 1x, 2x, 3x ... Umtausch 2 Jahre unterschiedlich lang Der Anbieter kann „nein“ sagen. 2 Jahre 1, 2, 3 ... Jahre Sie müssen die Ware dann behalten. § 439 BGB Umtausch ist kein Recht: ? Die Ware ist fehlerfrei. p Reparatur Die Ware ist genau das, was Sie sich ausgesucht haben. unterschiedliche Ansprüche Der Anbieter muss nicht umtauschen. Reparatur Minderung Kulanz oder Wenn der Anbieter nett ist, dann tauscht er um. oder p Ersatz Das heißt Kulanz. Ersatz Rücktritt ... ! Umtausch ist Kulanz: Umtausch ist kein Recht! Abbildung 2: Gegenüberstellung von Gewährleistung und Garantie https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ @ kundenrechte/der-umtausch-beim-haendler-5045 1 Etwas anderes gilt, wenn man Online kauft. Dann hat man die Hose vorher nicht anprobieren können. Man sieht sie erst, wenn man sie schon gekauft hat. Dann hat man nicht Kulanz, sondern das Recht, die Hose umzutauschen. Dann muss der Händler die Hose zurücknehmen, auch wenn sie nicht kaputt ist.
18 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 19 l Laufzeitverträge Nina kann den Vertrag nicht sofort beenden. Der Vertrag hat eine Mindestlaufzeit: 24 Monate. MINDESTLAUFZEIT • Vertragsende: 31. März 2022 Nina muss spätestens drei Monate vor dem Ende der Mindestlaufzeit 1. April 2020 „stopp“ sagen. Nina geht in ein Mobilfunkgeschäft. Nina bekommt ein Angebot: • Beginn der Kündigungsfrist: 1. Januar 2021 • Monatliche Kosten: 29,90 € Angebot • Mindestlaufzeit: 24 Monate bekommen Nina unterschreibt den Vertrag am 1. April 2020. Sie kann 24 Monate SIE MÖCHTEN EINEN LAUFZEITVERTRAG NICHT MEHR. lang telefonieren. Sie müssen den Vertrag stoppen. STOPP! Sie muss jeden Monat 29,90 € bezahlen. 24 Monate lang. Sie stoppen den Vertrag – das heißt: Sie kündigen den Vertrag. KÜNDIGUNGSFRIST Kündigung l Der Anbieter macht ein Angebot. Die Kündigungsfrist ist die Zeit zwischen der Kündigung und dem Sie bekommen die Ware – Sie dürfen telefonieren, das Fitnessstudio Vertragsende. STOPP! nutzen, im Online-TV Filme sehen ... Das Angebot läuft eine bestimmte Zeit lang. Beim Laufzeitvertrag: Kündigungs- Laufzeit Das Angebot hat eine Lauf-Zeit. Die Kündigungsfrist ist die Zeit zwischen Kündigung und dem Ende der frist Im Vertrag steht, wie lange das Angebot mindestens läuft. Mindestlaufzeit. Das ist die Mindest-Lauf-Zeit. Zum Beispiel: vier Wochen, ein Monat, drei Monate vor dem Ende der Manchmal steht im Vertrag auch: Mindest-Vertrags-Laufzeit. Laufzeit. Sie müssen das Angebot bis zum Ende der Mindestlaufzeit bezahlen. Sie können frühestens zum Ende der Mindestlaufzeit kündigen. Im Vertrag steht, wann Sie bezahlen: jeden Monat, einmal im Jahr ... Sie kündigen vor dem Beginn der Kündigungsfrist. Achtung: Sie müssen den Vertrag vor dem Beginn der l Verträge beenden ! Kündigungsfrist beenden. letzter Tag KÜNDIGUNG Kündigung beim Anbieter 1. Juli 2020 Nach drei Monaten möchte Nina den Vertrag nicht mehr. Der Vertrag ist ihr zu teuer. Zeit zu kündigen Vertrag nicht Nina sieht in ihren Vertrag. mehr wollen • Vertragsbeginn: 1. April 2020 LAUFENDER VERTRAG • Mindestlaufzeit: 24 Monate Kündigungsfrist • Kündigungsfrist: 3 Monate vor Vertragsende Der Vertrag endet nicht automatisch. Nina muss den Vertrag stoppen. Sie muss kündigen. Vertrags- Beginn Vertrags- beginn Kündigungsfrist ende Abbildung 3: Kündigungsfrist
20 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 21 WANN MUSS DIE KÜNDIGUNG BEIM ANBIETER SEIN? https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/ Die Kündigungsfrist beginnt am 1. Januar 2021. Der Brief muss am 31. Dezember 2020 beim Anbieter sein. @ weitere-versicherungen/versicherungsvertrag-kuendigen-wann-das- klappt-und-wie-sie-vorgehen-5442 Einen Tag vor dem Beginn der Kündigungsfrist. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk- WIE KÜNDIGEN SIE EINEN VERTRAG? @ und-festnetz/handyvertrag-kuendigen-rueckruf-beim-anbieter- unnoetig-12777 Sie können schriftlich kündigen. Sie schreiben einen Brief. WIDERRUF schriftlich kündigen Sie haben einen Vertrag online geschlossen. Sie können in Textform kündigen. Nina öffnet die Haustür. Ein Vertreter von einem Stromanbieter steht Sie schreiben eine E-Mail. vor der Tür. Der Vertreter bietet Nina einen Stromvertrag an. Nina hat schon einen Stromvertrag. Der Strom im alten Vertrag ist teurer. Nina Wichtig: Sie sollten zur Post gehen. Sie sollten den Brief als findet das Angebot gut. Nina unterschreibt einen neuen Vertrag. Vertreter an E-Mail ! Einschreiben schicken. Nina schaut in ihren alten Stromvertrag. Sie kann den Vertrag erst in der Haustür AUTOMATISCHE VERLÄNGERUNG 6 Monaten stoppen. Sie hat nun zwei Verträge. Nina möchte den neuen Vertrag nicht mehr. 5. März 2022 Nina sieht auf ihrem Kontoauszug: Die Mobilfunk-Firma hat wieder Geld Nina geht zur Verbraucherzentrale. Die Beraterin fragt Nina: „Wo haben für das Handy abgebucht. Sie den Vertrag abgeschlossen?“ NEIN! Kontoauszug Nina hat nicht gekündigt. Sie hat die Kündigung vergessen. Nina sagt. „An der Haustür.“ Nina sieht in ihren Vertrag. Die Beraterin schaut in den Vertrag. Die Beraterin sagt zu Nina: Vertrag • Automatische Verlängerung: 6 Monate „Da ist die Widerrufsbelehrung. Darin steht: Sie dürfen den neuen widerrufen Nina muss noch 6 Monate lang bezahlen. Sie hat drei Monate Vertrag stoppen. Sie dürfen widerrufen. Sie haben 14 Tage Zeit. Kündigungsfrist. Sie muss spätestens am 30. Juni den Vertrag stoppen. Die 14 Tage beginnen ab Vertragsschluss. Nina schreibt sofort einen Brief: „Ich kündige den Vertrag zum Sie müssen einen Brief schreiben: Im Brief muss stehen: nächstmöglichen Termin.“ „Ich widerrufe den Vertrag“ – nicht „ich kündige“! Der Vertrag endet nun am 30. September 2022. Kündigung ist nicht Widerruf.“ Sie sagt zu Nina: „Sie haben diesen Vertrag nicht im Geschäft Brief schreiben abgeschlossen. Sie können den Vertrag widerrufen. Bei Strom- oder Sie haben einen Laufzeitvertrag. Handyverträgen beginnt die Frist, wenn Sie den Vertrag abgeschlossen Sie vergessen zu kündigen. Sie kündigen nicht rechtzeitig. haben. Sie haben Ware bestellt. Die Frist beginnt erst, wenn das Paket Der Vertrag geht nach dem Ende der Mindestlaufzeit weiter. mit der Ware kommt.“ Der Vertrag verlängert sich automatisch. Zum Beispiel: Sie machen einen Vertrag an der Haustür, in der Der Vertrag hat eine automatische Verlängerung. Fußgängerzone, am Telefon, im Internet, per E-Mail. Sie können innerhalb von 14 Tagen „Stopp!“ sagen. ! TIPP: Kündigen Sie gleich nach Vertragsbeginn! Nina bekommt einen Musterbrief. Im Brief steht: „Ich widerrufe den Vertrag“. Nina geht zur Post. Sie sagt: „Ich möchte den Brief als Einschreiben schicken“.
22 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 23 Sie haben einen Vertrag abgeschlossen. Vertrag außerhalb der Geschäftsräume Sie möchten den Vertrag aber doch nicht. Sie haben den Vertrag nicht im Geschäft, sondern an Ihrer Haustür abgeschlossen. im Internet Sie dürfen den Vertrag wieder löschen. an der Haustür NEIN! Löschen heißt: widerrufen. Sie haben ein Recht zu widerrufen. am Telefon Sie haben ein Widerrufsrecht. Widerruf Fußgängerzone Das Widerrufsrecht steht im Gesetz. Vertrag im Geschäft per E-Mail § § 355 ff BGB Veranstaltung DAS WIDERRUFSRECHT MUSS IM VERTRAG STEHEN. per Bestellkarte i WIDERRUFSRECHT Sie haben jederzeit das Recht, Ihre Bestellung innerhalb von 14 Tagen ohne Angaben von Gründen Der Anbieter muss Sie über das Widerrufs-Recht informieren. zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beginnt am Tag der Zustellung der Der Anbieter muss Sie über Ihr Widerrufs-Recht belehren. l Sie dürfen den Vertrag widerrufen! letzten Artikel aus Ihrer Bestellun g. Am einfachsten machen Sie von Die Information heißt Widerrufs-Belehrung. Widerrufs- Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch indem Sie den Rücksendeschein , belehrung in Ihrem Paket ausfüllen und die Ware Abbildung 5: Widerrufsrecht bei Verträgen außerhalb geschlossener Geschäftsräume WIE LANGE? Sie haben 14 Tage Zeit. WANN BEGINNEN DIE 14 TAGE? • Sie haben im Internet Ware bestellt, zum Beispiel eine Hose, eine Jacke. Abbildung 4: Widerrufsbelehrung Sie haben die Widerrufsbelehrung bekommen. Sie bekommen die Ware mit der Post. Der Paketbote bringt die Ware. im Internet BEI DIESEN VERTRÄGEN DÜRFEN SIE WIDERRUFEN: Die Zeit beginnt. bestellen Sie widerrufen den Vertrag. Und Sie schicken die Ware wieder zum Bei Verträgen im Fernabsatz: Anbieter zurück. • im Internet • am Telefon • Sie schließen einen Vertrag für ein Handy, einen Stromvertrag, ein • per E-Mail Fitnessstudio ... Fernabsatz • per Bestellkarte aus dem Katalog Sie unterschreiben. Sie haben die Widerrufsbelehrung bekommen. Die Zeit beginnt sofort. Vertrag Bei Verträgen, die Sie außerhalb der Geschäftsräume des Anbieters unterschreiben abschließen. Achtung! Der Anbieter muss Sie über das Widerrufsrecht informieren. • an der Haustür • in der Fußgängerzone ! Ohne Widerrufsbelehrung haben Sie 12 Monate und 14 Tage Zeit, den Vertrag zu widerrufen! außerhalb Geschäftsräume • bei einer Veranstaltung
24 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 25 WANN MUSS DER BRIEF BEIM ANBIETER SEIN? https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/ Die 14 Tage enden an einem Wochenende: Sie können den Vertrag noch am Montag widerrufen. @ kundenrechte/vertrag-widerrufen-wann-das-geht-und-wie-sie-einen- widerruf-erklaeren-5117 Die 14 Tage enden an einem Feiertag: Wochenende Sie können den Vertrag noch am Tag danach widerrufen. WIE WIDERRUFEN SIE? l Handyverträge und Kostenfallen Sie widerrufen schriftlich oder in Textform. Sie schreiben einen Brief oder eine Mail. HANDYVERTRÄGE Feiertag Sie schreiben: „Ich widerrufe den Vertrag.“ 1. PREPAIDKARTEN Sie schreiben nicht: „Ich kündige!“ Sie kaufen eine Prepaidkarte. l Sie bezahlen sofort. ! Kündigen ist nicht widerrufen! Auf der Karte gibt es ein Guthaben (z. B. 15 €). Mit diesem Guthaben können Sie telefonieren. Prepaid Das Guthaben ist zu Ende: Kündigung STOPP! Widerruf NEIN! Sie kaufen wieder ein Guthaben. Sie können Ihre Kosten gut kontrollieren! Verträge außerhalb im Internet geschlossener Geschäftsräume 2. LAUFZEITVERTRÄGE l Sie schließen einen Vertrag über einen langen Zeitraum ab, zum Beispiel Verträge im Geschäft ein Jahr, zwei Jahre ... Geschäft per E-Mail an der Haustür am Telefon Die Verträge haben eine Mindestlaufzeit. Laufzeit Laufzeitverträge für die SIM-Karte ohne Handy: Fußgängerzone Veranstaltung per Bestellkarte Sie bezahlen: • jeden Monat die Grundgebühr • zu Vertragsbeginn einmalig die Anschlussgebühr SIM-Karte 1x, 2x, 3x ... Kündigungsfrist im Vertragsabschluss 14 Tage ab Vertragsabschluss Laufzeitverträge für SIM-Karte und Handy: 1, 2, 3 ... Jahre Vertrag oder ab Auslieferung Ware Sie bezahlen: • jeden Monat die Grundgebühr Auslieferung • zu Vertragsbeginn einmalig die Anschlussgebühr • einen Preis für das Gerät Handy Letzter Tag vor Beginn Letzter Tag der 14 Tage: der Kündigungsfrist: Ankunft Absenden Absendedatum Ankunft beim Anbieter „Ich kündige ...“ „Ich widerrufe ...“ schreiben schreiben Abbildung 6: Unterschied zwischen Kündigung und Widerruf
26 | VERTRÄGE VERTRÄGE | 27 KOSTENFALLEN VERTRÄGE MIT HANDY JANUAR Mo Di Mi Do Fr Sa So FEBRUAR Mo Di Mi Do Fr Sa So MÄRZ Mo Di Mi Do Fr Sa So Laufzeitverträge mit Handy sind Ratenverträge. APRIL Mo Di Mi Do Fr Sa So MAI Mo Di Mi Do Fr Sa So JUNI Mo Di Mi Do Fr Sa So DATENAUTOMATIK Sie bezahlen jeden Monat einen bestimmten Geldbetrag für das Handy und JULI Mo Di Mi Do Fr Sa So AUGUST Mo Di Mi Do Fr Sa So SEPTEMBER Mo Di Mi Do Fr Sa So viele Angebote Sie bezahlen für einen Tarif. den Tarif. OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Raten Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Premium Uptae ea non con cus mi, offictu sdandunt earionsequeOccullo Standard Sie bezahlen für ein bestimmtes Datenvolumen. Sie bezahlen das Handy in Raten. Basic Sie haben das Datenvolumen vor dem Monatsende verbraucht. Am Ende der Mindestlaufzeit ist das Handy bezahlt. tem dolorporest militasped Uptae ea non con cus mi, eationsequi vellab il incte eiun- offictu sdandunt earions- dae veliae vello blamus volore equeOccullo tem dolorpo- Uptae ea non con cus mi, sequidusam rest militasped eationsequi offictu sdandunt earions- Tarif vellab il incte eiundae equeOccullo tem dolorpo- veliae vello blamus volore Dann können Sie nur noch ganz langsam im Internet surfen. rest militasped eationsequi fuga. Ignihitae que anis volum et volorrum fuga. Ur re mo sequidusam fuga. Ignihitae vellab il incte eiundae veliae berferundem fugia quae arum que anis volum et volorrum vello blamus volore sequidu- dolor sum et de nemporr orrovid fuga. Ur re mo berferundem sam fuga. Ignihitae que anis Oder: Aber: Sie haben einen Vertrag mit Datenautomatik. Das heißt: Der Grundbetrag wird nach der Mindestlaufzeit oft teurer. Sie bekommen automatisch neues Datenvolumen. Das Handy ist dann schon zwei Jahre alt. 152 MB von 200 MB Das neue Datenvolumen müssen Sie extra bezahlen. Sie bezahlen viel Geld! Datenvolumen ! Vorsicht: Das Datenvolumen ist oft gering und kostet viel Geld. AUSLANDSTARIFE EU Ausland: nur die Länder der EU Achtung: Ausland: übrige Länder Manche Anbieter schicken eine SMS. EU Sie fragen: „Möchten Sie neues Datenvolumen haben?“ Telefonieren innerhalb der EU: Sie müssen dann eine SMS schreiben. Sie haben einen Vertrag in Deutschland. Sie müssen sagen: „Nein“ oder etwas anderes wie zum Beispiel „langsam“. Sie sind in einem Land in der EU. Sie telefonieren nach Deutschland. + Sie müssen genau lesen: Was will der Anbieter? Was muss ich schreiben? l Sie müssen keine Zusatzkosten bezahlen. Aber: Sie sind in Deutschland. Sie rufen jemanden im EU Ausland an. Zusatzkosten Nicht alle Handyanbieter fragen Sie, ob Sie wieder neues Datenvolumen l Sie müssen Zusatzkosten bezahlen. möchten. Sie bekommen automatisch neues Datenvolumen. Telefonieren mit dem Ausland. Die Rechnung ist höher. Sie sind in Deutschland. Sie rufen im Ausland an. l Sie müssen Zusatzkosten bezahlen. Können Sie die Datenautomatik kündigen? Die Datenautomatik gehört bei vielen Anbietern zum Vertrag. Sie sind im Ausland. Sie rufen in Deutschland an. Es gibt aber Möglichkeiten, die Datenautomatik zu kündigen. l Sie müssen Zusatzkosten bezahlen. DATASNACK DRITTANBIETERSPERRE Sie haben dreimal Datenvolumen nachgebucht. Sie surfen im Internet. Sie möchten weiter schnell im Internet surfen. Sie bekommen Werbung. Sie können wieder nachbuchen. Sie klicken auf das Kreuz. Drittanbieter Das ist Ihre Entscheidung. Die Werbung ist wieder weg. Sie bekommen dann oft viel Datenvolumen für weniger Geld als bei der Sie surfen weiter im Internet. Datenautomatik. Sie sehen auf Ihrer Handyrechnung zum Beispiel 4,95 € für ein Abonnement.
28 | VERTRÄGE BEZAHLEN OHNE BARGELD | 29 Kostenfalle: Ungewollte Verträge mit Drittanbietern 2. BEZAHLEN OHNE BARGELD wei ter Sie sehen Button eine Werbung. l Girokonto Sie möchten keine Werbung. Unter der Website Sie bekommen Geld: Sie klicken auf liegt eine andere p Sie bekommen Geld vom Arbeitgeber. den Button. Website. Das ist Sie bekommen Wohngeld. kaufen die Website des Sie bekommen Kindergeld. Geld Drittanbieters. Der Arbeitgeber, das Sozialamt, die Familienkasse möchten das Geld auf Ihr bekommen Konto überweisen. Sie bezahlen Geld: q Sie müssen jeden Monat Miete bezahlen. Sie klicken auf den Button auf der oberen Seite. Sie müssen jeden Monat Geld für den Strom bezahlen. Sie klicken automatisch auch auf den Button der unteren Seite. Sie kaufen etwas im Internet. Geld l Sie schließen einen Vertrag mit dem Drittanbieter. Sie kaufen Lebensmittel. bezahlen Sie kaufen Kleidung. Abbildung 7: Kostenfalle „Clickjacking“ Der Vermieter, der Stromanbieter und der Online-Shop möchten kein Bargeld haben. Sie haben auf die Werbung geklickt. Sie brauchen ein Bankkonto. Sie müssen die Miete, das Geld für den Strom, Die Website kann Ihre Telefonnummer erkennen. den Preis für den Kauf im Internet überweisen. kein Bargeld Unter der Werbung ist noch eine Website. Die Website gehört einem anderen Anbieter. Sie können nicht immer mit Bargeld, das heißt Geldscheine und Diesen Anbieter nennt man Drittanbieter. Sie klicken auf das Kreuz: Darunter ist ein Button: „Kostenpflichtig kaufen.“ ! Münzen, bezahlen! Diesen Button sehen Sie nicht. In Deutschland brauchen Sie ein Bankkonto. € Mit dem Drittanbieter haben Sie nun einen Vertrag abgeschlossen. Sie beantragen bei der Bank ein Konto. Der Drittanbieter ist eine Firma. Bankkonto Die Firma verkauft Abonnements. Zum Beispiel für eine Zeitung. Das Konto ist wie ein Portemonnaie: Sie schickt die Rechnung an Ihren Handyanbieter. Sie können Geld hineinlegen: einzahlen. Der Handyanbieter schreibt die Kosten auf Ihre Rechnung. Ihr Arbeitgeber kann den Lohn einzahlen. Abonnement Sie können Geld herausnehmen: Geld abheben. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk- Die Bank zahlt das Geld aus. @ und-festnetz/drittanbietersperre-schutz-vor-ungewollten-abos-soll- besser-werden-12613 https://www.verbraucherzentrale.nrw/sites/default/files/migration_ @ files/media248941A.pdf
30 | BEZAHLEN OHNE BARGELD BEZAHLEN OHNE BARGELD | 31 IBAN-NUMMER KONTO-AUSZUG Jedes Konto hat eine Nummer – eine Kontonummer. Meine Kontodaten: Meine Einnahmen: Wie viel Geld habe Maria Musterfra u Die IBAN ist eine internationale Kontonummer (englisch: International Bank Kontonummer und IBAN ich erhalten? Per Überweisung und IBAN DE98 9876 543 2 1123 4567 89 Account Number). Einzahlung. Beispiel: Gehaltseingang IBAN Zum Beispiel: Meine Ausgaben: Wie viel Geld ist Von wann bis wann? Die IBAN DE98 9876 5432 1123 4567 89 Kontoübersicht ist für diesen von meinem Konto abgebucht? Per DE Länderkennzeichen = Welches Land? bestimmten Zeitraum gültig. Überweisung, Dauerauftrag, Lastschrift 98 Prüfzahl = falsche Zahlen in der IBAN? Keine Abbuchung! oder Auszahlung. Beispiel: Mietzahlung 98765432 Bankleitzahl = jede Bank hat eine Nummer 1123456789 Kontonummer = jeder Kontoeigentümer hat eine Nummer ABZ BANK Kontonummer 2897889 ABZ Bank NRW Maria Musterfrau DE71 1102 4565 0002 8978 89 BIC MUSTBEDO BLZ 110 245 65 BIC Kontoauszug vom 27.01. bis 05.02.2020 Buchung Wert Vorgang Soll Haben BIC sagt anderen Banken, bei welcher Bank Sie Ihr Konto haben. 24.01. 28.01. Firma Aktiv Lohn +650,00 Karten-Nr. 5180082382 BIC bedeutet Bank Identifier Code. 29.01. 29.01. FIT Sportverein e.V. -14,99 BIC MUSTBEDO Der BIC gilt überall in der Welt. 01.02. 01.02. Nahverkehrsbetriebe Beispielstadt -49,99 Bei einer Überweisung auf ein anderes Konto in Deutschland müssen Sie BIC 03.02. 03.02. Immobiliengesellschaft AG -380,00 den BIC nicht angeben. 01.02. 06.02. Bundesagentur für Arbeit - Familienkasse +204,00 Wo finden Sie Ihre eigene IBAN und den BIC? Neuer Saldo EUR 404,01 Sie finden Ihre IBAN auf der Vorderseite der Bankkarte. Sie finden den BIC auf der Rückseite Ihrer Bankkarte. An dem Tag ist das Geld An welche Person oder Aktueller Kontostand: tatsächlich verfügbar oder Firma / von welcher Person Differenz zwischen abgebucht worden. oder Firma? Einnahmen und Ausgaben (zwischen Soll- und Habenseite) An dem Tag sind die Informationen zum Vorgang bei der Bank eingegangen und die Bank hat sie bearbeitet. Abbildung 8: Kontoauszug (Muster, Verbraucherzentrale NRW e. V.)
32 | BEZAHLEN OHNE BARGELD BEZAHLEN OHNE BARGELD | 33 Auf einem Konto-Auszug sehen Sie: Sie haben Geld bekommen. Das sind Ihre Einnahmen. Sie haben Geld ausgegeben. Kontoauszug Das sind Ihre Ausgaben. Unterschrift des Kontoinhabers Sie sehen: Rechtsverbindliche Unterschrift / Authorised Signature p Wann haben Sie Geld bekommen? Karten-Nr. Kartennummer ABZ Bank NRW 5180082382 und der BIC. BIC Wer hat Ihnen Geld überwiesen? Geldstraße 1 33333 Bankhausen BIC bedeutet Bank BLZ 100 1001 00 MUSTBEDO Haben / Warum haben Sie Geld bekommen? Identifier Code. Einnahmen Damit wissen Sie sehen: alle, welche Bank q Wann haben Sie Geld ausgegeben? Adresse der Bank das ist. Wem haben Sie Geld überwiesen? Soll / Was haben Sie mit dem Geld bezahlt? Abbildung 9: Informationen auf der Bank-Karte Ausgaben MIT DER KARTE KÖNNEN SIE: l Bezahlen mit dem Girokonto Bargeld am Automaten holen. Mit der Karte können Sie bezahlen. BANK-KARTE BEZAHLEN MIT BANKKARTE UND PIN: Geldautomat Sie bekommen für das Bankkonto eine Karte. Sie bezahlen mit der Karte. 5291 Auf der Karte steht Ihre Kontonummer und die Nummer Ihrer Bank: Sie geben die PIN ein. Bank-Karte die Bankleitzahl. Das Geld wird sofort von Ihrem Konto abgebucht. Sie bekommen eine Nummer dazu: eine PIN. ! Vorsicht: Es ist kein Geld auf dem Konto – Sie können nicht bezahlen. PIN BEZAHLEN MIT BANKKARTE UND UNTERSCHRIFT: ABZ BANK Name der Bank Sie bezahlen mit der Karte. Sie müssen den Kassenbeleg unterschreiben. Der Anbieter bekommt das Geld ein paar Tage später. Unterschrift Kontoinhaber: Wem gehört die Maria Musterfrau Karte? IBAN Gültig bis DE71 1102 4565 0002 8978 89 12/21 Wie lange ist die IBAN: Die IBAN ist eine Bankkarte gültig? internationale Kontonummer (englisch: International Bank Account Number)
34 | BEZAHLEN OHNE BARGELD BEZAHLEN OHNE BARGELD | 35 Bezahlen mit Karte und Unterschrift BANKLASTSCHRIFT-VERFAHREN – SEPA-LASTSCHRIFTMANDAT SEPA l Single Euro Payments Area Sie müssen jeden Monat Geld für den Kindergarten bezahlen, für Ich bezahle mit Karte. den Sportverein, für das Zeitungsabonnement, Sie kaufen bei einem Lastschrift Ich unterschreibe den Beleg. Internetshop ... Sie geben an: Ich bezahle mit Banklastschrift. BEZAHLEN MIT BANKLASTSCHRIFT: Sie geben dem Anbieter eine Einzugsermächtigung. € ? Meine Bank prüft nicht sofort: Kann ich bezahlen? Lastschrift Lastschrift Habe ich genug Geld auf meinem Konto? € Verbraucher Anbieter Bank Ich habe kein Geld auf meinem Konto. Abonnement Geld Ich kann trotzdem mit Karte bezahlen. Abbildung 10: Bezahlen mit der Bankkarte und Unterschrift ABZ BANK Kontonummer 2897889 ABZ Bank NRW Maria Muster- DE71 1102 4565 0002 8978 89 BIC MUSTBEDO frau BLZ 110 245 65 Kontoauszug vom 27.01. bis 05.02.2020 Vorsicht: Kein Geld auf dem Konto? Buchung Wert Vorgang Soll Haben ! 24.01. 28.01. Firma Aktiv Lohn +650,00 29.01. 29.01. FIT Sportverein e.V. -14,99 01.02. 01.02. Nahverkehrsbetriebe Beispielstadt -49,99 03.02. 03.02. Immobiliengesellschaft AG -380,00 Die Bank kann das Geld nicht abbuchen. 01.02. 06.02. Bundesagentur für Arbeit - Familienkasse +204,00 Kontoauszug Neuer Saldo EUR 404,01 Der Anbieter bekommt das Geld nicht. Die Bank darf Ihre Adresse an den Anbieter weitergeben. Abbildung 11: Bezahlen mit SEPA-Lastschriftmandat kein Geld Sie bekommen eine Mahnung oder einen Brief vom Inkassobüro. Der Anbieter informiert die Bank. Die Bank darf das Geld von Ihrem Konto abbuchen. Die Bank darf das Geld von Ihrem Konto dem Anbieter geben. Die Bank darf die Banklastschrift einlösen. Die Bank zahlt das Geld an den Anbieter.
36 | BEZAHLEN OHNE BARGELD BEZAHLEN OHNE BARGELD | 37 Die Bank bucht das Geld ab. Sie kaufen etwas. Die Bank schreibt auf den Kontoauszug zum Beispiel: - 200,00 Euro Sie möchten nicht mit Bargeld bezahlen. Auf dem Konto ist jetzt weniger Geld. Sie bekommen eine Kontonummer vom Anbieter. Die Bank belastet das Konto. Ihr Geld ist auf dem Konto. Überweisung Das heißt auch Banklastschriftverfahren. Sie können das Geld überweisen: Die Bank kann das Geld von Ihrem Konto direkt dem Anbieter, der Person, ES GIBT VERSCHIEDENE ZAHLUNGSMÖGLICHKEITEN MIT BANKLASTSCHRIFT: der Behörde geben. • Sie geben auf einem Formular oder einem Vertrag Ihren Namen und Ihre Sie bekommen ein Formular. Kontonummer an. Sie unterschreiben. • Sie kaufen etwas im Internet. Sie klicken an: „per Banklastschrift DIE BANK MUSS WISSEN: bezahlen“. Sie geben Ihren Namen und Ihre IBAN-Nummer an. Sie Wer bekommt das Geld? klicken: „Kostenpflichtig bestellen“. Das Geld bekommt ein Geschäft oder das Geld bekommt ein Vermieter. • Sie bezahlen im Geschäft mit der Bankkarte. Das ist der Empfänger. Sie unterschreiben den Beleg. Der Empfänger hat eine Kontonummer. Empfänger Auf dem Beleg steht: „Sie geben dem Geschäft eine Erlaubnis“. Die Kontonummer ist in der IBAN. Die Bank darf Geld von Ihrem Konto nehmen. Der Empfänger hat das Konto bei einer Bank. Die Bank hat einen BIC. Sie tragen den Geld-Betrag in Euro ein. ÜBERWEISUNG Sie tragen ein: Was bezahlen Sie? Sie tragen die Kundennummer, die Rechnungsnummer, die Auftragsnummer ein. DIE BANK MUSS WISSEN: Wem gehört das Konto? Wer ist der Kontoinhaber? Der Name des Kontoinhabers. Der Kontoinhaber hat eine Kontonummer: eine IBAN. Kontoinhaber DIE BANK MUSS WISSEN: Wann bekommt der Empfänger das Geld? An welchem Tag bekommt der Empfänger das Geld? Sie müssen ein Formular unterschreiben. Sie müssen den Auftrag bestätigen. SIE HABEN MEHRERE MÖGLICHKEITEN: Sie überweisen mit einem Überweisungs-Formular. Sie haben ein Online-Konto. Sie überweisen mit einem Online-Formular. Sie überweisen am Bankautomaten. Online-Konto Sie bezahlen an ein Konto. Das Konto ist nicht in Europa. ! Achtung: Sie brauchen eine Auslandsüberweisung. Abbildung 12: Überweisungsformular (Verbraucherzentrale NRW e. V.)
38 | BEZAHLEN OHNE BARGELD BEZAHLEN OHNE BARGELD | 39 DAUERAUFTRAG Sie unterschreiben einen Vertrag. JANUAR Mo Di Mi Do Fr Sa So FEBRUAR Mo Di Mi Do Fr Sa So MÄRZ Mo Di Mi Do Fr Sa So Der Vertrag hat eine Laufzeit. APRIL Mo Di Mi Do Fr Sa So MAI Mo Di Mi Do Fr Sa So JUNI Mo Di Mi Do Fr Sa So Sie unterschreiben einen Mietvertrag oder einen Vertrag mit dem JULI Mo Di Mi Do Fr Sa So AUGUST Mo Di Mi Do Fr Sa So SEPTEMBER Mo Di Mi Do Fr Sa So Dauerauftrag Energieanbieter. Sie bezahlen jeden Monat denselben Betrag an dieselbe Person oder jeden Monat OKTOBER Mo Di Mi Do Fr Sa So bezahlen NOVEMBER Mo Di Mi Do Fr Sa So DEZEMBER Mo Di Mi Do Fr Sa So denselben Anbieter. Sie sagen der Bank: „Das Geld bekommt der Vermieter“ oder „ ... der An ABZ Bank NRW Stromanbieter“. 40000 Düsseldorf Das heißt: Sie sagen, an wen Sie das Geld überweisen möchten. Sie sagen, wie viel Geld Sie überweisen möchten. Sie sagen, wann Sie überweisen möchten. Zum Beispiel immer am 1. Tag im Monat. 1. Persönliche Angaben Dann überweist die Bank das Geld jeden Monat automatisch. Dieses Formular können Sie auch für die grenzüberschreitende Dauerauftragserteilung im SEPA-Raum verwenden. Achtung: Es ist nicht genug Geld auf Ihrem Konto. Die Bank überweist Name(n) und Vorname(n) des/der Zahlungspflichtigen ! nicht! IBAN des/der Zahlungspflichtigen https://www.verbraucherzentrale.nrw/sites/default/files/migration_ 2. Bankverbindung des Zahlungempfängers/der Zahlungsempfängerin @ files/media248937A.pdf o Bitte richten Sie einen Dauerauftrag ein o Bitte ändern Sie den folgenden Dauerauftrag o Bitte löschen Sie den folgenden Dauerauftrag Name(n) und Vorname(n) des Zahlungsempfängers/der Zahlungsempfängerin l Basiskonto IBAN des Zahlungsempfängers/der Zahlungsempfängerin Jeder Verbraucher muss ein Konto haben. Name der Bank Jeder Verbraucher hat ein Recht auf ein Konto. Der Verbraucher hat einen Anspruch auf ein Basiskonto. 3. Weitere Angaben zum Dauerauftrag Das ist Gesetz. Bankkonto Verwendungszweck Erste/Nächste Ausführung am Letzte Ausführung am § § 33 des Zahlungskontengesetzes Die Banken müssen jedem Verbraucher ein Girokonto geben. Turnus: Betrag: o monatlich o 2-monatlich Euro o vierteljährlich o halbjährlich o jährlich Die Bank ist verpflichtet, jedem Verbraucher ein Konto zu geben. ! 4. Datum und Unterschrift Jeder hat ein Recht. Auch Menschen ... Recht • ohne Wohnung, • Asylsuchende und Datum Unterschrift erster Kontoinhaber oder gesetzlicher Vertreter • Menschen mit Bleiberecht in Deutschland Abbildung 13: Dauerauftrag (© Verbraucherzentrale NRW e. V.)
40 | BEZAHLEN OHNE BARGELD BEZAHLEN OHNE BARGELD | 41 Das können Sie mit einem Basiskonto machen: l Pfändungsschutzkonto • Geld bar einzahlen • Geld bekommen, zum Beispiel Ihren Lohn, Geld vom Jobcenter • überweisen Max macht Schulden. Lohn / Gehalt • Daueraufträge einrichten Max zieht in eine neue Wohnung. • mit Karte bezahlen Max bezahlt den Umzug. Der Umzug ist teuer. Sie bekommen eine Bank-Karte. Max bezahlt den Umzug nicht sofort. neue Wohnung Sie können mit der Bank-Karte bezahlen. Max braucht viele neue Sachen: einen neuen Küchenschrank, einen • bezahlen mit Banklastschrift: mit der Karte oder Sie geben Ihre neuen Herd, eine Waschmaschine. mit Karte bezahlen Kontodaten an. Max kann nicht alles auf einmal bezahlen. Max unterschreibt für die Sachen einen Ratenvertrag. Das können Sie nicht machen: Das Konto ist leer. Sie bekommen kein Geld. Max Auto ist auch kaputt. Max Freund ist Gebrauchtwagenhändler. Er Sie können nur so viel Geld vom Konto nehmen, wie auf dem Konto ist. bietet Max ein Auto an. Das Auto ist günstig. Max braucht das Auto. Sie können das Konto nicht überziehen. Max unterschreibt den Kaufvertrag. Er muss in einem Monat bezahlen. Sie bekommen keinen Kredit. Dieser Kredit heißt auch Überziehungskredit oder Dispositions-Kredit. Max hat nicht genug Geld. Er kann nicht alle Rechnungen bezahlen. Max bekommt jetzt viele Zahlungserinnerungen. Was kostet das Basiskonto? Max kann nicht bezahlen. € Die Bank richtet ein Konto ein. Max bekommt Briefe vom Inkassobüro. kein Geld Die Bank führt ein Konto für Sie. Max kann immer noch nicht bezahlen. Die Bank darf einen Preis für die Kontoführung verlangen. Max geht zur Bank. Das Konto ist leer. Kontoführungs- Gebühren Die Bank darf Kontoführungs-Gebühren verlangen. Max geht zur Verbraucherzentrale. Die Kontoführungs-Gebühren dürfen nicht zu hoch sein. Max lernt: Ich kann ein Konto haben. Die Geschäfte bekommen Geld. Ich habe genug Geld zum Leben. 1.178,59 Euro bleiben auf dem Konto. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/ Das Konto heißt Pfändungsschutzkonto. @ sparen-und-anlegen/was-ist-ein-basiskonto-7897 https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/ @ sparen-und-anlegen/fragen-und-antworten-zum-basiskonto-16610 Sie haben viele Rechnungen. Sie müssen die Anbieter bezahlen. Die Anbieter warten auf das Geld. Die Anbieter sind dann Gläubiger. Rechnung Der Gläubiger kann ein Mensch oder eine Behörde oder Firma sein. Sie bekommen Mahnungen. Sie bekommen Briefe vom Inkassobüro. Sie können immer noch nicht bezahlen. Gläubiger
42 | BEZAHLEN OHNE BARGELD BEZAHLEN OHNE BARGELD | 43 Schuldner und Gläubiger Dann schickt das Gericht einen Mitarbeiter zu Ihnen. Der Mitarbeiter macht das, was das Gericht ihm sagt. Der Mitarbeiter vollzieht das, was das Gericht sagt. Der Mitarbeiter heißt Gerichtsvollzieher. Gerichts- vollzieher Schuldner Ware Gläubiger Der Gerichtsvollzieher möchte alle Sachen von Ihnen haben, die einen Wert Der Schuldner hat die Der Gläubiger hat die haben. Ware bekommen. Ware geliefert. Sie Sachen werden gepfändet. Das Geld bekommen die Gläubiger. Pfändung Der Schuldner muss dem Der Gläubiger wartet Der Gläubiger schreibt an das Gericht. Gläubiger Geld geben. ! auf das Geld. Der Gläubiger möchte Geld von Ihrem Konto holen. Er schuldet dem Geld Das Gericht sagt: „Der Gläubiger darf das Geld von Ihrem Konto holen“. Gläubiger Geld. Der Gläubiger darf das Konto pfänden. Das Gericht schickt auch einen Brief an die Bank: Die Gläubiger dürfen sich das Geld von Ihrem Bankkonto holen. Abbildung 14: Schuldner und Gläubiger Sie dürfen das Konto pfänden. Ihr Konto ist dann vielleicht leer. Sie brauchen aber Geld zum Leben. WAS IST EIN GERICHTLICHES MAHNVERFAHREN? Das ist Ihr Recht. Die Gläubiger gehen zum Gericht. Die Gläubiger wollen Ihr Geld. Ein Pfändungs-Schutz-Konto hilft: Gericht Die Gläubiger beantragen ein Mahnverfahren. Die Gläubiger bekommen Geld. Das Gericht schickt Ihnen einen Brief. Dieser Brief ist ein gerichtlicher Aber: 1.178,59 Euro bleiben jeden Monat sicher auf dem Konto. Zusatz- kosten Mahnbescheid. Die Bank schützt 1.178,59 Euro vor der Pfändung. Pfändungs- + In dem Brief steht: Das Geld kann keiner vom Konto wegnehmen. Schutz-Konto Rechnungs- betrag • „Sie müssen die Rechnung und Zusatzkosten bezahlen“. Der Geldbetrag bleibt für Sie frei. Zusatzkosten • Wenn die Rechnung falsch ist, können Sie auch sagen: Das ist der Grund-Frei-Betrag. „Nein, das ist nicht richtig!“ „Ich widerspreche.“ „Ich lege Widerspruch Damit können Sie die wichtigsten Sachen, wie Miete, Strom, Essen ... ein.“ bezahlen. • Sie haben zwei Wochen Zeit. NEIN! Sie haben Kinder. Dann reicht dieses Geld nicht. Widerspruch Wenn Sie nichts machen, bekommen Sie wieder einen Brief: Dann können Sie zur Verbraucherzentrale kommen. Der Brief heißt: Vollstreckungsbescheid. Sie können auch zu einer Schuldnerberatung gehen. In dem Brief steht: Dort hilft man Ihnen. Dann bleibt mehr Geld sicher auf Ihrem Konto. • „Sie müssen die Rechnung bezahlen.“ • Sie können auch wieder sagen: „Das ist nicht richtig!“ „Ich erhebe https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/ Einspruch.“ „Ich widerspreche Ihnen. Die Rechnung ist nicht richtig“. • Sie haben zwei Wochen lang Zeit. @ kredit-schulden-insolvenz/fragen-und-antworten-zum- pfaendungsschutzkonto-pkonto-5959 https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/ Sie bezahlen nicht. Sie widersprechen nicht. @ kredit-schulden-insolvenz/das-pkonto-als-schutz-vor- kontopfaendung-5944 Der Gläubiger schreibt an das Gericht.
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