Weihnachtsgemeindebrief - des Kooperationsraums Hünfelder Land - Evangelischer Gesamtverband ...
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Weihnachtsgemeindebrief des Kooperationsraums Hünfelder Land Dezember 2020 Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3,16 Evangelische Kirchengemeinden Buchenau · Burghaun · Eiterfeld-Rasdorf Großenmoor · Hünfeld · Langenschwarz · Mansbach · Rothenkirchen · Schlotzau
Weihnachten 2020 Liebe Gemeinde! Advent und Weihnachten sind Sehnsuchtszeiten – Sehn- sucht nach Frieden, nach Gerechtigkeit, nach Liebe, nach einem heilen Leben. Und nicht zuletzt nach einer Normalität, in der unser Leben nicht mehr von einem Virus bestimmt wird. Advent und Weihnachten greifen die Sehnsucht auf, die wir Menschen durch unsere ganze Geschichte hindurch hatten. „Als sich aber die Zeit erfüllt hatte, sandte Gott seinen Sohn, zur Welt gebracht von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, um die unter dem Gesetz freizukaufen, damit wir als Söhne und Töchter angenommen würden.“ So beschreibt Paulus im Galaterbrief (4,4.5) die Antwort Gottes auf unsere Sehnsucht nach Heil in einer heillosen Welt. Gott hat in Jesus Christus gehandelt und der Welt Heil gestiftet. Daran erinnert uns die Advents- und Weihnachtszeit. Und Gott erinnert uns daran, dass wir seinem Sohn Jesus nachfolgen und in Wort und Tat be- zeugen können, dass er die Welt zum Heil und Guten geschaffen hat. Alle Texte in diesem Heft dienen der persönlichen oder familiären Andacht. Als Ihre Pfarrer*innen ist es unsere Hoffnung und unser Wunsch, dass Sie in Ihrem Leben das Heil Gottes erfahren, das uns durch diese Zeiten tragen will und trägt. Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit. Pfarrer Stefan Remmert Vorsitzender des Kooperationsraums Hünfelder Land 2
Kooperationsraum Hünfelder Land Heiliger Abend in der Familie Vorbereitung: Auf dem Tisch stehen die Krippenfiguren bereit (falls Sie welche haben) oder ein Krippenbild, eine Kerze, die später von der Mutter angesteckt wird, und eine Bibel. Die Familie versammelt sich um den Tisch. Das jüngste Kind fragt: Warum feiern wir Weihnachten? Und warum machen wir einander Geschenke? Die Mutter: Weihnachten ist ein besonderes Fest. Wir feiern, dass Jesus geboren ist. Was er sagt und tut, macht die Welt hell. Darum zünde ich die Kerze an. Sie zündet die Kerze an. Der Vater: Wir wollen uns daran erinnern, wie Jesus vor über 2000 Jah- ren geboren worden ist. Die Geschichte steht in der Bibel. Wir erzählen sie gleich. Aber zuerst singen wir miteinander ein Lied. (Vielleicht kann es jemand musikalisch begleiten?) 1. Alle Jahre wieder / kommt das Christuskind auf die Erde nieder, / wo wir Menschen sind. 2. Kehrt mit seinem Segen / ein in jedes Haus, geht auf allen Wegen / mit uns ein und aus. 3. Ist auch mir zur Seite, / still und unerkannt, dass es treu mich leite / an der lieben Hand. 4. Aus dem Himmel ferne, / wo die Englein sind, schaut doch Gott so gerne / her auf jedes Kind. Text: Wilhelm Hey (1789-1854) Melodie: Friedrich Silcher (1789-1860) 3
Weihnachten 2020 Der Vater, die Mutter oder ein Kind lesen die Weihnachtsgeschichte: Wir hören die Geschichte von der Geburt Jesu. Der Evangelist Lukas hat sie aufgeschrieben: Es war in der Zeit, als in Rom der Kaiser Augustus regierte. Er befahl al- len Menschen in der Provinz Syrien sich in Listen eintragen zu lassen. Jeder sollte das in der Stadt tun, aus der er und seine Familie stammten. Da packten auch Josef und Maria aus Nazareth ihre Sachen. Denn Josef stammte aus der Familie des Königs David. Und die war in Bethlehem zu Hause. Josef lud das Gepäck auf einen Esel und bereitete auf ihm für Maria einen schönen Platz. (Die Figuren von Josef, Maria und dem Esel in der Mitte des Tisches aufbauen) Maria erwartete ihr erstes Kind. Ein Engel, ein Bote von Gott, hatte ihr gesagt, dass ihr Kind einmal für alle Menschen ein helles Licht sein wür- de. Wie gerne wäre Maria daheim geblieben, denn es war nicht mehr lange, bis das Kind geboren werden sollte. Aber sie mussten losgehen. „Befehl des Kaisers, was will man machen“, dachte sie. Nach einigen Tagen kamen sie in Bethlehem an. Aber sie fanden keine Unterkunft. Überall waren die Häuser voll mit Gästen. Es gab so viele Menschen, die Nachkommen von König David waren. Am Ende blieb nur ein Plätzchen in einem Stall übrig. (Stall bzw. Stallutensilien zu Maria, Josef und dem Esel stellen) Dort kam Jesus zur Welt. In eine Futterkrippe hatte Josef Stroh und da- rauf weiches Heu und eine Decke gelegt. Dahinein legte er das Baby. (Krippe dazustellen) Draußen auf dem Feld waren Hirten. Die hüteten in der Nacht ihre Her- de. Auf einmal wurde es ganz hell. Die Hirten erschraken. Sie hörten die Stimme eines Engels. Der sagte zu ihnen: „Habt keine Angst! Ich habe eine frohe Botschaft für euch: Euch ist heute der Heiland geboren, der von Gott gesandte neue König. Er heißt Jesus. Ihr findet ihn in einer 4
Kooperationsraum Hünfelder Land Krippe. Das ist das Zeichen, dass Gott gerne bei den armen und ein- fachen Menschen ist, also bei Leuten wie euch.“ Nicht lange danach hörten die Hirten die Engel rufen und singen: „Gott in der Höhe gehört alle Ehre! Und die Menschen finden jetzt Frieden, weil Gott sie alle liebt.“ Die Hirten wollten nicht auf dem Feld bleiben. Sie wollten das Kind se- hen. „Lasst uns schnell losgehen!“ rief schon einer von ihnen. Hastig liefen sie, bis sie den Ort gefunden hatten, wo Jesus in einer Krippe lag. (Hirten und Schafe zur Krippe stellen) Sie konnten ihren Blick gar nicht von dem Kind lassen, so sehr freuten sie sich. Maria merkte sich jedes Wort, das sie sagten. Die Hirten aber konn- ten ihre Freude nicht für sich behalten und erzählten jedem, den sie tra- fen, von dem, was sie erlebt und gesehen hatten. (nach Lukas 2) Ein Kind: Jetzt singen wir das berühmteste Weihnachtslied: 1. Stille Nacht, heilige Nacht! / Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. / Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, / schlaf in himmlischer Ruh. 2. Stille Nacht, heilige Nacht! / Hirten erst kundgemacht, durch der Engel Halleluja / tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da, / Christ, der Retter, ist da! 3. Stille Nacht, heilige Nacht! / Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, / da uns schlägt die rettende Stund, / Christ, in deiner Geburt, / Christ, in deiner Geburt. Text: Joseph Mohr (1816) 1838 Melodie: Franz Xaver Gruber (1818) 1838 Mutter: Jesus war das große Geschenk für die Hirten. Später kamen noch Sternbeobachter. Ein großer Stern führte sie zu dem Ort, wo Jesus 5
Weihnachten 2020 zur Welt gekommen war. Sie brachten ihm Geschenke mit, die man nor- malerweise einem König macht: Weihrauch, Gold und Myrrhe, also edle Düfte und Gewürze. (Die drei Weisen kommen zur Krippe) Wir erinnern uns daran, dass Gott uns seine Liebe schenkt. Und auch wir schenken uns heute einander etwas in Liebe. Vater: Zuvor aber beten wir miteinander das Gebet, das Jesus uns ge- geben hat – und denken dabei an alle, die wir liebhaben, aber auch an alle, die heute traurig sind und Sorgen haben: Alle: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Das jüngste Kind fragt: Bekommen wir jetzt unsere Geschenke? Ein anderes Kind: Ja bestimmt, denn wir haben uns doch lieb. Und schenken uns etwas in Liebe. Mutter: Natürlich. Aber viel wichtiger bleibt, dass Gott uns das größte Geschenk gemacht hat: Jesus. Pfarrerin Dagmar Scheer / Pfarrer Karl Josef Gruber 6
Kooperationsraum Hünfelder Land Jesus Christus – das Licht der Welt Die Advents- und Weihnachtszeit Licht dagegen ist ein Sinnbild für ist eine Zeit der Lichter. Die Stra- Hoffnung und Lebensmut. Und ßen der Städte sind mit Lichter- manchmal genügt schon ein klei- ketten dekoriert und in unseren nes Licht, ein schwacher Licht- Häusern brennen erst die Kerzen strahl, um die Finsternis zu erhel- des Adventskranzes und dann die len und unsere Angst zu vertrei- Kerzen des Weihnachtsbaums. ben. Wenn ich an meine Kindheit Alle diese Lichter sind ein Hinweis zurückdenke, dann erinnere ich auf das Licht, das Gott durch Je- mich daran, wie wohltuend so ein sus in unsere Welt sendet. Im Jo- Licht sein kann. hannesevangelium sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt. Wer Als ich ein kleiner Junge war, kam mir nachfolgt, der wird nicht wan- es nämlich manchmal vor, dass deln in der Finsternis, sondern meine Eltern mich abends noch in wird das Licht des Lebens ha- den Keller schickten, um etwas zu ben.“ (Joh 8,12) holen. Doch in unserem Haus gab es keine Treppe, die von innen in Nicht nur vom Licht ist in diesem den Keller geführt hätte. Um dort- Wort die Rede, sondern auch von hin zu gelangen, musste man im- der Finsternis. Und Finsternis ist mer erst um das halbe Haus her- für uns oft mit Angst verbunden. umgehen. Und ich kann mich Denn in der Finsternis können wir noch ganz gut daran erinnern, wie nicht sehen, wohin unser Weg unheimlich mir zumute war, führt. Wir können die Stolper- wenn ich im Dunkeln in den Keller steine, die auf dem Weg liegen, musste, und wie mein kleines und auch die Gefahren, die am Herz vor Angst klopfte. Wegrand lauern, nicht erkennen. Und deshalb fürchten wir uns. Aber glücklicherweise gab es da ja Finsternis – das ist seit Menschen- noch meine Großmutter. Sie gedenken ein Sinnbild für Angst, wohnte im Erdgeschoss unseres Trostlosigkeit und Einsamkeit. Hauses; und ihr Schlafzimmer- 7
Weihnachten 2020 fenster lag nach dem Keller zu. mit der Angst zu tun. Und dann Und wenn meine Angst wieder sehnen auch wir uns nach einem einmal besonders groß und mein Licht. Wir sehnen uns nach ei- Mut besonders klein war, ging nem Licht, das die dunklen Ge- ich zu ihr und bat sie, in ihrem danken unseres Herzens erhellt. Schlafzimmer Licht zu machen. Und wir sehnen uns nach jeman- Das tat meine Großmutter auch. dem, der in unserer Nähe ist und Sie schaltete das Licht ein und uns mit unserer Angst nicht al- blieb so lange am Fenster ste- lein lässt. hen, bis ich wieder aus dem Kel- ler zurückgekehrt war. Und In der Advents- und Weihnacht- wenn ich das Licht brennen sah zeit werden wir wieder daran und meine Großmutter in der erinnert, dass es dieses Licht Nähe wusste, wurde mein Herz gibt, das von Gott in die Welt ruhiger und meine Angst kleiner. gesandt worden ist, um unsere Finsternis zu erleuchten. Dieses So war das damals, vor über 50 Licht heißt Jesus Christus. Er ist Jahren. Natürlich kann man das, das Licht der Welt, das für alle was ich gerade geschildert habe, Menschen scheint: für große als sentimentale Kindheitserin- und kleine, gesunde und kranke, nerung abtun. Aber ich glaube, junge und alte. dass es uns auch als älter gewor- denen Menschen manchmal gar Aber das Licht, das Jesus aus- nicht so viel anders geht als dem strahlt, gleicht nicht dem grellen ängstlichen Kind von damals. und kalten Licht einer Neon- leuchte, das uns blendet und Wir fürchten uns zwar vielleicht unseren Augen wehtut. Es nicht mehr vor einem dunklen gleicht viel eher dem stillen Weg zu einem finsteren Keller. Licht einer Kerze, das unsere Aber wenn unser Lebensweg im Augen zum Glänzen bringt und Dunkeln liegt und wir nicht wis- unsere Herzen erwärmt. Und sen, was noch alles auf uns zu- deshalb zünden wir ja auch in kommt, so bekommen wir es der Adventszeit nach einem gu- auch als erwachsene Menschen ten, alten Brauch Kerzen an: die 8
Kooperationsraum Hünfelder Land Kerzen des Advents- kranzes. Und den Ge- burtstag Jesu feiern wir mit einem ganzen Baum voller Lichter. Jesus Christus ist das Licht der Welt, das uns auf allen unseren We- gen leuchtet. Und der Weg, auf dem Jesus uns vorausgeht, führt uns zu Gott – zu dem Gott, den Jesus vertrauens- voll „Vater“ nennt. Der Weg, den Jesus uns weist und auf dem er uns selbst vorangegangen ist, ist Weg zum Vater leuchtet. Wenn kein unbeschwerlicher Weg. Es wir die Strahlen dieses Lichtes in ist ein Weg mit Höhen und Tie- unseren Herzen aufnehmen, fen. Er kennt Stunden des Glücks dann sind wir nicht mehr allein und der Gemeinschaft ebenso und brauchen uns nicht mehr zu wie Stunden des Leidens und der fürchten. Und wenn wir diesem Einsamkeit. Aber auch in diesen Licht nachfolgen, können wir al- Stunden weiß sich Jesus getra- lem, was noch vor uns liegt, ge- gen von einer Macht, die stärker trost entgegensehen. Denn dann ist als menschliches Leid und werden wir nicht in der Finster- stärker als menschliche Bosheit. nis wandeln, sondern das Licht Er weiß sich getragen von der des Lebens haben. Amen. Liebe Gottes. Pfarrer Jürgen Gossler Und darauf dürfen auch wir ver- trauen. Jesus Christus ist das Licht der Welt, das uns auf dem 9
Weihnachten 2020 Ein Stück Himmel auf Erden Erschöpft und zugleich glücklich sangs zu vernehmen und die fro- sitzen sie auf dem Sofa. Sie er- he Botschaft des Verkündigungs- freuen sich an den Lichtern des engels zu empfangen. Viele von Weihnachtsbaumes. Die Kinder uns tragen in diesen Tagen Erin- haben sie ins Bett gebracht. Den nerungen an das ein oder andere Glanz in ihren Augen und die Weihnachtsfest in sich, wo wir Freude in ihren Gesichtern ver- genau dies gespürt haben. Es wa- spüren sie noch immer. Das Krip- ren Weihnachtstage, an denen die penspiel in der Kirche und der ge- Grenzen des Alltags überwunden meinsame Gesang zu Hause ver- wurden, Sorgen und Fragen ruh- zaubern diesen Heiligen Abend. ten und wir etwas von Gottes Heil Und morgen geht es zu den Groß- empfanden. eltern. Alle kommen zusammen und es wird eine Freude, sie zu Doch in dem Wunsch, ein Stück sehen. Das festliche Essen in gro- Himmel auf Erden in diesen Tagen ßer Runde und die vielen tiefen zu erfahren, liegt auch die Gefahr, Gespräche – wie schön wird das gerade das zu verfehlen. Corona sein. Und jetzt sitzen sie Arm in wird in diesem Jahr auch über die Arm nebeneinander und genie- Feiertage präsent sein. Und damit ßen den Augenblick, unbeküm- die Fragen und Ängste, die die mert und leicht – ein Stück Him- Pandemie mit sich bringt. Ein sor- mel auf Erden. genfreies Fest – wie soll dies unter diesen Bedingungen möglich Das Weihnachtsfest ist eine Zeit, sein? in der wir uns wünschen, ein Stück Himmel auf Erden zu ver- Nicht wenigen graut es geradezu spüren. Tief ist die Sehnsucht da- vor diesen Tagen. Sie sind ihnen nach, etwas von der Sorglosigkeit kein Grund zur Freude. Die eige- und dem Jubel der ersten Weih- nen Probleme, die eigenen Leiden nacht zu empfinden. Ein wenig die vernehmen sie deutlicher als Herrlichkeit des himmlischen Ge- sonst. Manch anderer will mit 10
Kooperationsraum Hünfelder Land Zwang die alltäglichen Sorgen ver- ben tritt. Das Stück Himmel auf drängen. Nur um nach kurzer Zeit Erden, nach dem wir uns sehnen, zu entdecken, dass sie dieselben ist fortwährend da. sind wie zuvor: derselbe Partner, dieselbe Chefin und man selbst hat Gott kam in diese Welt und er hat sich auch nicht verändert. sie seitdem nicht verlassen. In manchen Momenten spüren wir Die Sehnsucht nach einem Stück dies auf beson- Himmel auf Erden ist groß, beson- dere Weise. Das ders in der Weihnachtszeit. Die Weihnachtsfest Weihnachtsgeschichte erzählt da- ist einer davon. von, dass diese Sehnsucht gestillt Ein besonderer, wurde. Den Hirten sind die Engel aber bei weitem erschienen. Mit ihrem Gesang ha- nicht der einzige. Dass Gott es gut ben sie den Himmel erfüllt. Und die mit dir meint, dass er dein Heiland Botschaft ging mitten ins Herz: ist und dir der Himmel offen „Euch ist heute der Heiland gebo- steht, kannst du oftmals erfahren: ren, welcher ist Christus der HERR!“ beim Blick in den klaren winterli- Inmitten der Nacht, inmitten ihres chen Sternenhimmel, im Lachen Alltags bricht Gott in ihr Leben hin- mit der Familie, im vertrauensvol- ein. Und sie hören auf die Engel, len Schweigen mit Freunden, im gehen zur Krippe und finden ihn: Gebet am Ende des Tages. Gott Jesus, Gottes Sohn, Gott selbst in weiß endlos viele Weisen, dir den dieser Welt! Sie erfahren den Him- Himmel zu öffnen. Und wo du mel auf Erden. So gehen sie jubelnd dies erfährst, verändert sich die davon. Ihr Alltag wird sich nicht ver- Art wie du durch dein Leben ändert haben. Doch sie gehen zu- gehst. künftig anders durch ihr Leben. So möge Gott dir geben, dass du Das Weihnachtsfest verändert auch ein Stück Himmel auf Erden ver- unseren Alltag nicht. Die Tage kom- spürst – in diesen oder an ande- men und sie gehen vorbei. Doch die ren Tagen. Weihnachtsgeschichte erzählt uns davon, dass Gott auch in unser Le- Pfarrer Johannes Zechmeister 11
Weihnachten 2020 Zwischen Anfang und Ende – Warten Noch vor Jahresende feiern wir Christen bereits den Neuanfang. Das Kirchenjahr hat diesen Anfang gesetzt, das Kalenderjahr läuft noch ein bisschen. Mit dem Advent in Coronazeiten ist es ein stiller Beginn, ruhiger als in den Vorjahren. Und Weihnachten wird 2020 auch sicher anders. Dafür ist es in diesem Jahr gleich noch einen Festtag länger, denn der erste Sonntag nach Weihnachten schließt sich an und eröffnet selbst die ruhigen Tage, die wir als die eigentli- che Zeit zwischen den Jahren bezeichnen. In der Tradition sind es stille Tage, gen letzten Einkäufen in den Jah- oft magisch verklärt. Raunächte, in ren zuvor Vieles überspielt hat, ist denen wilde Reiter durchs Land Warten angesagt, mehr oder we- jagen. Man kauert sich um den niger geduldig. Wir warten weiter Ofen und wartet ab, bis die dun- auf einen Impfstoff, auf den end- kelste Zeit des Jahres vorüber ist. lich vollzogenen Wechsel im Präsi- dentenamt in den USA, auf Lösun- In christlicher Tradition braucht gen für so viele ungeklärte Fragen, die Heilige Familie nach dem Wun- vom Brexit über Bergkarabach bis der der Geburt Ruhe. Und auch nach Äthiopien, vom Klimawandel manchem heutigen Erdenbürger einmal ganz zu schweigen. tut es gut, nach anstrengenden Festtagen ein wenig zu entspan- Wir werden sensibler. Wie sehnen nen, Vergangenes noch einmal wir uns nach dem Ende von all Revue passieren zu lassen und sich dem, was so unsäglich ist? Mir mit Dank und Lob auf Neues vor- scheint, als würde uns durch die zubereiten. Pandemie unsere Verletzlichkei- ten stärker bewusst. Menschen Dabei wird in diesem Jahr vermut- werden vorsichtiger, Ängste neh- lich sehnsüchtiges Warten unsere men zu. Man möchte sich an den Hauptaktivität bleiben. Wo das wärmenden Ofen kauern und war- geschäftige Treiben bei notwendi- ten … 12
Kooperationsraum Hünfelder Land Einen anderen Weg zeigt uns statt- stärkt und ermutigt durch die Hoff- dessen der Evangelist Lukas auf. nungsbotschaft des Heiligen Geis- Gleich nach seiner uns allen ver- tes, und sie beständig im Gebet trauten Geschichte von der Geburt am Tempel. in Bethlehem folgt bei ihm der Be- such von Maria mit Josef und dem Mit ihnen stellt uns Lukas mit hin- Kind im Tempel. ein in die Reihe der Wartenden und Hoffenden. Da ist auch Raum Von Bethlehem über Jerusalem für uns. Er tröstet uns: Euer War- Richtung Nazareth zu ziehen, ten wird ein Ende haben. Schaut macht geographisch Sinn und ein der Heiland ist da! Simeon formu- Besuch im Tempel als Dank für die liert daraufhin sein berühmtes überstandene Geburt markiert Dankgebet: „Herr, nun lässt du einen schönen Moment im Le- deinen Diener in Frieden fahren, benslauf Jesu. Es hätte zwar auch wie du gesagt hast; denn meine die heimische Synagoge getan, Augen haben deinen Heiland gese- doch so kann uns Lukas zwei Be- hen, den du bereitet hast vor allen gegnungen schildern, die wegwei- Völkern, ein Licht, zu erleuchten send sind: die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel“ (Lukas 2,29-32). Ein betagter alter Mann, gottes- fürchtig und fromm, und eine mit Mir tut diese Botschaft im Jahr 84 Jahren ebenfalls alte Frau, noch 2020 besonders gut. Ich höre: In dazu eine Prophetin, warten am allem Unsicheren und Unwägba- Heiligtum. Sie warten schon lange ren, in allem Leid lohnt es sich zu und sehnsüchtig auf den Retter, warten. Zwischen den Jahren und auf das Eingreifen Gottes, auf den darüber hinaus. Heiland für eine unheile Welt. Die Verheißung ist schon erfüllt. Hannah und Simeon sind alt ge- worden über das Warten. Aber sie Pfarrer Harald Krüger sind beharrlich geblieben, drange- blieben am Tempel, am Heiligtum, am Symbol ihrer Hoffnung: er ge- 13
Weihnachten 2020 Von guten Mächten wunderbar geborgen Liebe Gemeinde im Hünfelder Land: „Noch will das alte unsre Herzen ne, die nicht mehr im Chor sin- quälen, noch drückt uns böser gen oder musizieren dürfen, an Tage schwere Last. Ach Herr, gib Konfirmanden, die auf Exkursio- unsern aufgeschreckten Seelen nen und Freizeiten verzichten das Heil, für das du uns ge- müssen und sich um ihre Konfir- schaffen hast.“ (Evangelisches Ge- mation in 2021 sorgen – von sangbuch Nr. 65, Vers 2) deren Eltern ganz zu schweigen. Und ich denke auch an unsere Selten habe ich diese Zeilen von Kirchenvorstands- und Gemein- Dietrich Bonhoeffer so bewusst deteams, die immer wieder wahrgenommen und nachempfin- durch staatliche und kirchliche den können wie in diesem verge- Vorgaben herausgefordert sind, henden Jahr der Schrecken – im was ihnen mitunter die Freude Blick auf mich selbst, vor allem am Ehrenamt nimmt. aber im Blick auf die Herzensqua- len der anderen. Dabei denke ich Hinzu kommen die vielen Trauern- an Intensivpatienten und Senio- den, die am Altjahrsabend zur Kir- renheimbewohnerinnen ebenso che kommen und erneut – wie am wie an chronisch Kranke und psy- Ewigkeitssonntag – die Namen chisch Gehandicapte, die durch ihrer schmerzlich vermissten To- Covid 19 noch tiefer herunterge- ten hören. Wie gern würden junge zogen wurden, an Einsame und Eltern ihr früh verstorbenes Kind, Isolierte, die keinen Menschen eine Mutter ihren unter die Schie- haben. nen geratenen Sohn, eine Frau ihren geliebten Mann wieder zu- Ich denke aber auch an überlas- rückholen! Ja, es ist wahr: Das Alte tete Pfleger, Schwestern und quält die Herzen, die bösen Tage Ärzte, an Kinder und Erwachse- lasten schwer auf vielen Seelen. 14
Kooperationsraum Hünfelder Land Auch für den Verfasser des be- so nehmen wir ihn dankbar ohne rühmten „Gute Mächte“-Liedes Zittern aus deiner guten und ge- waren die Qualen von Einsamkeit, liebten Hand“. Todesangst, brennender Sorge um Familie, Volk und Kirche und Für mich eigentlich eine unsag- die tiefe Sehnsucht nach mensch- und unsingbare Strophe: Wie licher Nähe zu seiner Verlobten könnten wir, wie könnte ich den Maria von Wedemeier äußerst schweren, randvoll gefüllten Lei- real und präsent: Was hätte die- denskelch jemals „dankbar ohne ser kluge und empathische Ge- Zittern“ austrinken können!? lehrte für eine glänzende Karriere Hatte nicht auch Jesus im Garten vor sich gehabt – und eine glück- Gethsemane damals nur mit liche Ehe dazu! Aber er war wohl „Zittern und Zagen“ den Kelch an- zur falschen Zeit geboren und am genommen? Das ist doch über- falschen Ort zum Widerstands- menschlich – unmöglich! kämpfer gegen Hitler und zum Glaubenszeugen für Jesus Chris- Und doch, liebe Leserinnen und tus berufen worden, könnte man Leser, fällt mir auch in diesen meinen. schwermütigen, bedrückenden Versen, die ich nicht übergehen Das brachte ihm Herzensqualen kann und will, der zarte Ton der und böse Tage und kostete ihn Hoffnung auf. In Vers 2 ist es das letztlich das Leben. Er wurde kei- doppelte „Noch“, das Qual und ne 40 Jahre alt. Die Ahnung vor Pressionen begrenzt. Und es ist dem nahen Tod zum Jahresende die flehentliche Bitte („Ach 1944, seine drohende Hinrichtung Herr!“) um das Heil nach den bö- (9. April 1945 im KZ Flossenbürg sen Tagen. Da finde ich mich mit geschehen) weht besonders dras- vielen anderen in meiner Sehn- tisch durch Vers 3 des „Engel“- sucht nach Heil und Heilung, auch Liedes: nach einem Ende der Pandemie und einem Impfstoff für die „Und reichst du uns den schwe- Hauptbetroffenen wieder. Heil, ren Kelch, den bittern des Leids, nicht Unheil ist die Bestimmung gefüllt bis an den höchsten Rand, für alle, die sich jetzt im Übergang 15
Weihnachten 2020 zum Neuen Jahr 2021 an Christus und geborgen zu machen (Vers 7: klammern. Dafür sind wir ge- „Von guten Mächten wunderbar schaffen. Das gilt auch dann, geborgen, erwarten wir getrost, wenn ich dieses Jahr nicht überle- was kommen mag. Gott ist bei ben sollte, wenn der „Kelch“ nicht uns am Abend und am Morgen an mir vorüberginge. und ganz gewiss an jedem neuen Tag“). Wer weiß, aus welcher Hand der Leidenskelch kommt, nämlich aus Dann kann auch wieder „Freude“ der „guten und geliebten Hand“ aufkommen (Vers 4), „helles Gottes (Vers 3), der wird wie Bon- Licht“ die Dunkelheit vertreiben hoeffer sogar die übermenschli- (Vers 5) und endlich auch wieder che Kraft erhalten können, ihn gemeinsamer Gesang aufbran- dankbar ohne Zittern entgegenzu- den, der uns mit den Himmlischen nehmen. Wie Jesus nach seinem verbindet (Vers 6). Leidenskampf in Gethsemane. Paradoxerweise lässt uns gerade Das alles beschäftigt, bewegt und das Erleben der „Stille“ der Nacht treibt mich um, wenn ich am Alt- „jenen vollen Klang der unsichtba- jahrsabend meine quälenden ren Welt“ besonders eindrücklich „Altlasten“ incl. meiner Versäum- vernehmen. Das ist ein wohltuen- nisse und meines schuldhaften des Kontrastprogramm zu den Versagens bedenke und betrachte mitunter schmerzhaften Geräu- und sie so gerne wie alte Kleider schen der Silvesternacht, die am entsorgen würde. 31. Dezember diesmal womöglich etwas dezenter ausfallen als Ob Sie oder ich sie nun vorläufig sonst. Es wäre für unser Mensch- weiter tragen müssen oder nicht sein sicher kein Schaden! – eins gilt: Nichts und niemand kann mich aus der guten und ge- Ich wünsche Ihnen allen von Her- liebten Hand Gottes reißen. Gott zen ein gesegnetes Jahr des Heils bietet seine wunderbaren Mäch- 2021! te, seine himmlischen Heerscha- ren auf, um Sie und mich getrost Pfarrer Matthias Dellit 16
Kooperationsraum Hünfelder Land Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! So, liebe Gemeinde, lautet die Jah- sem besonderen Fall stoße ich reslosung aus dem 6. Kapitel des mich an den Worten „barm- Lukasevangeliums, Vers 36. Viel- herziger Vater“. leicht haben Sie noch nie etwas von einer „Jahreslosung“ gehört? Oder Auch damit stehe ich nicht alleine Sie wissen nicht, was „Jahres- da. Ich weiß nicht, welche Erfah- losung“ bedeutet? Sie wird von der rungen Sie mit Ihrem Vater ge- Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft macht haben, gute oder schlech- für Bibellesen (ÖAB) im wahrsten te, ob Sie Ihren Vater kennen o- Sinne des Wortes ausgelost. In einer der nicht. Die immer wieder vo- Lostrommel befinden sich viele bib- rausgesetzte Selbstverständlich- lische Sätze. Aus dieser Vielzahl wird keit in Andachten und Predigten, ein Vers gezogen, der als Motto o- dass Väter barmherzig sind, halte der als „Leitvers“ über dem jeweili- ich für falsch. Väter sind nicht per gen Jahr steht. se barmherzig. Und ich betone das so deutlich, weil es eine nicht Im Jahr 2021 ist es ein Satz Jesu aus unerhebliche Zahl von Menschen der sogenannten „Feldrede“ im Lu- gibt, die keine guten Erfahrungen kasevangelium, in der Jesus sagt: mit ihrem Vater gemacht haben, „Seid barmherzig, wie auch euer die sich nicht mit der idyllischen Vater barmherzig ist!“ und harmonischen Weihnachts- familie identifizieren können, wie Das ist ein markanter Satz Jesu, mit sie die Weihnachtsgeschichte dem ich persönlich so meine Prob- suggeriert oder die Weihnachts- leme habe. Und ich bin damit nicht werbung vorauszusetzen scheint. allein. Leider geben es nur wenige Nein, Väter sind nicht unbedingt Prediger*innen zu, dass sie eben- barmherzig. Ein Vater kann grau- falls mit bestimmten biblischen sam, feige, egoistisch, gewalttätig Aussagen Probleme haben. In die- und böse sein. 17
Weihnachten 2020 So einfach, wie Jesus es sagt, ist es ist, der Menschen, die Hilfe brau- nicht. Jesus muss schon erklären, chen und die sich auch helfen las- wie er den Charakter eines barm- sen, wirklich zur Seite springt, sie herzigen Vaters beschreibt. Und aufrichtet und ihnen ein gutes Le- dazu muss ich wissen, was Barm- ben ermöglicht. herzigkeit bedeutet. Gott, so lerne ich aus den Ge- Barmherzigkeit ist nach biblischem schichten, die Jesus erzählt, ist ein Verständnis eine Charaktereigen- barmherziger Vater. Er ist jemand, schaft. Derjenige, der barmherzig der ein „Sich-berühren-lassendes ist, öffnet sein Herz für den ande- Herz“ für Arme, für Schwache, für ren Menschen; er spürt förmlich Unterdrückte und für Menschen die Not des anderen und handelt an den Rändern unserer Gesell- entsprechend. Der Barmherzige ist schaft hat. Gott ist der, der von all von dem, was ihm begegnet, in- dem, was Menschen an Leid und nerlich betroffen und überlegt, wie Unrecht erfahren, erleben und er- er dem anderen Menschen mit leiden betroffen, ja bis ins Mark seinem Handeln helfen und damit erschüttert ist. Und nicht zuletzt ist gerecht werden kann. Gott stellt er der Gott, dem Kinder als die sich im Alten Testament Mose als Schwächsten einer Gesellschaft den Gott vor, der barmherzig, gnä- unendlich wichtig sind. dig, geduldig und von großer Gna- de und Treue ist. Im Lukasevange- Als Vater lerne ich von Jesus, was lium finden sich zahlreiche Gleich- „Vatersein“ bedeutet. Wenn es nisse und Begebenheiten, wo Je- diese Weise ist, wie sich Vatersein sus zeigt, wie Gott sich den leiden- realisiert, wenn Gott so handelt den, ihr Leben verfehlenden Men- und sich in seinem Einsatz für die schen zuwendet. Menschen so sorgt, dass Leidende, Trauernde, Schwache und Ausge- Zwei bekannte Gleichnisse sind grenzte wieder neue Perspektiven „Der barmherzige Samariter (Lukas und neue Lebensmöglichkeiten 10, 25-37) und „Die Geschichte erhalten, dann kann ich anneh- vom verlorenen Sohn“ (Lukas 15, men, dass Gott ein, ja mein Vater 11-32). Ich lerne, dass Gott jemand ist. Und weil die Barmherzigkeit 18
Kooperationsraum Hünfelder Land Gottes eine Haltung und eine Tu- Das ist ein gutes Motto für das vor gend ist, hat das Folgen für mich uns liegende neue Jahr, auch und als Glaubende, der Jesus nachfol- besonders für die Menschen, die gen will. Weil Gott barmherzig ist, keine guten Erfahrungen mit ih- will ich lernen, barmherzig zu sein, rem Vater gemacht haben oder damit Menschen erkennen, dass machen. Gott barmherzig ist. Im Sinne unseres barmherzigen Weil ich gelernt und erfahren habe, Gottes wünsche ich Ihnen allen ein was Barmherzigkeit ist, verstehe gesegnetes, ja ein barmherziges ich Jesus, wenn er sagt: „Seid neues Jahr. barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Pfarrer Stefan Remmert 19
Weihnachten 2020 Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein behütetes, gutes und gesundes neues Jahr 2021! Impressum Der Weihnachtsgemeindebrief wurde herausgegeben vom Evangelischen Kooperationsraum „Hünfelder Land“. Verantwortlich: Pfr. Karl Josef Gruber, Friedländer Weg 2, 36132 Eiterfeld. Redaktion: Karl Josef Gruber, Klaus Schmitt, Gabriele Weidig. Bildquellen: Magazin Gemeindebrief 1/2021 u. 1/2016. Titelfoto: Karl Josef Gruber Auflage: 5.350 Stück. Druck: GemeindebriefDruckerei, Groß Oesingen. 20
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