Digitalisierung aus Patientensicht - D.U.T.-Report

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142   Digitalisierung aus Patientensicht                    Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020

      Digitalisierung aus
      Patientensicht

      Technologie und Fortschritt haben bei Er-             Lisa Schütte – aus dem Leben
                                                            Montagmorgen, 6 Uhr. Mein Smartphone
          krankungen wie Diabetes schon immer
                                                            weckt mich mit meinem Lieblingslied. Nach-
           eine wichtige Rolle gespielt. Diabetes           dem ich den Wecker mit noch müden Augen
       scheint prädestiniert dafür, aufzuzeigen,            ausgeschaltet habe, wische ich mit dem Fin-
                                                            ger nach rechts. Ich sehe meinen aktuellen
            wie die Digitalisierung das Leben von
                                                            Gewebezucker: 95 mg/dl (5,3 mmol/l). Als ich
        chronisch Kranken im Alltag erleichtern             das Smartphone quer halte, erscheint die Ge-
                      kann – aber auch nicht immer.         webezuckerkurve aus der Nacht. Sie verlief ru-
                                                            hig, ich konnte durchschlafen. Zum Frühstück
                                                            gibt es Kaffee und Obst. In meiner Pumpe ist ein
          Lisa Schütte, Kassel, Dr. Katrin Kraatz, Mainz,   Bolus-Rechner integriert, der mir hilft, die rich-
                                Dr. Jens Kröger, Hamburg    tige Insulindosis anzupassen. In weniger als ei-
                                                            ner Minute ist das Insulin auf dem Weg in mei-
                                                            nen Körper. Gleichzeitig reduziere ich meine Ba-
                                                            salrate, denn ich weiß, dass ich gleich zu Fuß
                                                            zur Uni muss. Bevor ich die Wohnung verlasse,
                                                            werfe ich noch einen Blick auf mein Handy. Ge-
                                                            webezucker bei 110 mg/dl (6,1 mmol/l), Trend-
                                                            pfeil steigend. Perfekt für einen strammen Spa-
                                                            ziergang. Die abgesenkte Basalrate habe ich so
                                                            getaktet, dass meine normale Rate läuft, wenn
                                                            ich die Uni erreiche. Während der Vorlesung vi-
                                                            briert es an meinem Handgelenk, auch auf mei-
Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020                    Digitalisierung aus Patientensicht   143

                                                           Mobil

ner Smartwatch habe ich meine Gewebezucker-
daten: 180 mg/dl (10,0 mmol/l). Das Frühstück
                                                        Begriffsdefinitionen
                                                        Follower: regelmäßiger Empfänger einer
habe ich wohl etwas unterschätzt. Der Bo-
                                                        Nachricht; verfolgt aktuelle Gewebezucker-
lus-Expert hilft mir erneut, die Korrektur an das
                                                        daten eines Anderen
noch wirksame Insulin anzupassen. Niemand im
                                                        rtCGM: real-time continuous glucose moni-
Saal bekommt etwas davon mit, auch nicht mei-           toring
ne Sitznachbarin. Als mein Wert zunächst noch           iscCGM: intermittent-scanning continuous
etwas steigt, vibriert es erneut. Dieses Mal ist        glucose monitoring
es eine Nachricht von meinem Partner, der ei-           Hybrid­Closed­Loop: Insulinpumpe mit
nige Kilometer entfernt ist. Er fragt, ob ich ge-       rtCGM-System; regelt Glukoseverläufe auto-
sehen habe, dass mein Wert gerade steigt. Ich           matisch über die Abgabe von Insulin oder das
hatte ihn um diese Motivationshilfe gebeten             Stoppen der Insulinzufuhr
und teile meine Gewebezuckerdaten in Echt-              DIY­Closed­Loop: Do-it-yourself-Closed-Loop;
zeit mit ihm. „Korrektur ist raus, danke!“              von Patienten selbst gebautes System für die
                                                        automatische Abgabe von Insulin
Am Nachmittag möchte ich in die Sauna. Da es
                                                        #WeAreNotWaiting: Online-Community/Be-
für mich eine Premiere ist, frage ich vorher in
                                                        wegung rund um DIY-Closed-Loop-Systeme
der Online-Community nach Erfahrungen: „Wie
                                                        Looper: Patienten, die sich ein Closed-Loop-
macht ihr das, wenn ihr in die Sauna geht? Hal-
                                                        System selbst gebaut haben
ten die Sensoren? Wo lasst ihr eure Pumpen?             Online­Community: Diabetesblogs, Diabe-
Braucht ihr zwischendurch Insulin? Habt ihr ei-         tes-Facebook-Seiten und -Gruppen, Diabe-
nen Pen dabei?“ Nur wenige Minuten später               tes-Instagram-Accounts und Foren
entsteht eine angeregte Diskussion mit mehre-
ren Gleichgesinnten. Einige Tipps finde ich sehr
hilfreich und entscheide mich, sie, auf meine
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      Bedürfnisse angepasst, auszuprobieren. Nach
      der Sauna teile ich meine Erfahrungen eben-
      falls mit der Community. Es macht Spaß, den
      anderen von meinem kleinen Alltagserfolg zu
      berichten.
      Mit ein paar Klicks erteile ich meinem Diabetes-
      Team ebenfalls die Erlaubnis, sich meine Gewe-
      bezuckerdaten anzusehen, denn morgen steht
      mein Quartalsbesuch in der Praxis an. So kann
      meine Diabetologin schon vorher einen Blick
      auf die vielen Daten werfen, und wir beide
      sind auf demselben Stand. Mittlerweile treffe
      ich mich auf Augenhöhe mit meiner Ärztin. Ge-
      meinsam analysieren wir meine Daten und gu-
      cken, ob und wo ich von einer Anpassung pro-
      fitieren könnte. Seitdem ich ein rtCGM-System
      trage, hat sich mein HbA1c kontinuierlich ver-
      bessert. Es macht mir Spaß, mich mit der Tech-
      nik und den kleinen Spielereien auseinanderzu-
      setzen. Dadurch macht sogar das Diabetesma-
      nagement wieder Spaß, was sich auch in meiner
      „Time in Range“ widerspiegelt. Nicht nur mei-
      ne Ärztin, sondern auch ich bin zufrieden. Bevor     Installieren
      ich schlafen gehe, werfe ich noch schnell einen
      Blick auf meine Smartwatch. Alles gut.
      Ein paar Abende später sitze ich gebannt vor
      dem Computer. Mithilfe der Community und
      viel Literatur installiere ich gerade eine App auf
      meinem Smartphone, daneben liegen eine älte-
      re Insulinpumpe und ein kleiner, weißer Kasten.
      Ich bin gerade dabei, mir ein DIY-Closed-Loop-
      System zu bauen. Nur ein paar Tage später ha-
      be ich die Verbindung zwischen Insulinpumpe
      und Smartphone hergestellt. Zum Frühstück
      wird mein Bolus nun mithilfe der Smartwatch
      abgegeben, und die Basalrate für den Fuß-
      weg wird aktiviert. Wieder vibriert es an mei-
      ner Hand, während ich dem Dozenten an der
      Uni zuhöre. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir,
      dass mein Gewebezucker gerade fällt. Sie zeigt
      mir auch, dass das Closed-Loop-System die In-
Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020                      Digitalisierung aus Patientensicht   145

sulinabgabe bereits unterbrochen hat. Für mich          Das klassische Blutzuckermessen scheint schon
selbst besteht erst mal kein Handlungsbedarf.           fast veraltet, im schnelllebigen Alltag heute
Auch beim Sport werfe ich immer wieder einen            kaum noch richtig umsetzbar. Zwar ersetzen
kurzen Blick auf meine Smartwatch, um mei-              die rtCGM-Daten die Blutzuckerwerte noch
nen Gewebezucker im Blick zu behalten. Doch             nicht vollkommen, aber sie ermöglichen den
als ich nachmittags vom Sport nach Hause kom-           Patienten auch in heikleren Situationen einen
me, verhält sich mein Gewebezucker anders als           schnellen Kontrollblick. Situationen wie das Au-
gewohnt. Ich bin genervt und kann mir die ak-           tofahren können damit entschärft werden. Und
tuelle Situation nicht richtig erklären.                auch für Angehörige ist die neue Technologie
Wieder sitze ich vor dem PC und mache meinem            eine Unterstützung. Durch Follower-Funkti-
Ärger Luft. Das muss jetzt einfach raus. Danach         onen können Eltern, Großeltern, Partner und
geht es mir besser. Als ich wenig später lese,          andere Angehörige die Gewebedaten selbst im
dass es anderen manchmal genauso geht wie               Blick behalten. So müssen Kinder zum Beispiel
mir, bin ich beruhigt. Der Frust hat sich gelegt.       nicht jede Nacht zum Blutzuckermessen ge-
Anschließend habe ich wieder mehr Kraft, mich           weckt werden, und auch Eltern können beru-
mit meinem Diabetes auseinanderzusetzen.                higter schlafen.

Digitalisierung in der Diabetes­                        Die Digitalisierung meiner
therapie – der aktuelle Stand                           Diabetestherapie hat
Die Digitalisierung meiner Diabetestherapie hat         nicht nur begonnen, sie
nicht nur begonnen, sie ist im vollen Gange.            ist im vollen Gange.
Schlauchpumpen, Patchpumpen, smarte Pens,
rtCGM-Sensoren, iscCGM-Sensoren, Smartpho-              Integrierte Bolusrechner und Apps erleichtern
ne, Smartwatch, Online-Communitys und selbst            das Leben mit Diabetes im Alltag zusätzlich.
gebaute Closed-Loop-Systeme sind mittlerwei-            Wer sich durch den App-Dschungel gekämpft
le keine Ausnahmen mehr im Alltag von Men-              und für die passende App entschieden hat,
schen mit Diabetes. Es ist nicht nur bequem             der kann Hilfe beim Berechnen der Insulindo-
und unauffällig, seine Gewebezuckerdaten                sis oder Kohlenhydrate bekommen. Mit Fotos
vom Handgelenk ablesen zu können – all die-             und Notizen werden Diabetes-Tagebücher in-
se Daten ermöglichen heute eine ganz andere             formativer als früher. Und durch die Synchro-
Therapie. Unentdeckte Fehlerquellen werden              nisation der rtCGM-Daten ist ein zusätzliches
endlich entdeckt und können aufgeschlüsselt             Protokollieren meist überflüssig. All diese Da-
werden: Erscheinungen wie das Dawn-Phäno-               ten sind permanent auf dem Smartphone ab-
men, Hypo­glykämien oder zu hohe postprandi-            rufbar.
ale Glukosewerte. Es ist einfacher, herauszufin-
den, ob ein Spritz-Ess-Abstand benötigt wird            Patienten ergreifen Initiative – der Weg
und wie lang er sein sollte. Alarme erscheinen          in die Zukunft
ganz dezent auf dem Smartphone-Display und              Eine weitere Dimension ist die #WeAreNot-
die Smartwatch vibriert am Handgelenk. So               Waiting-Bewegung [Lewis 2019]: Patien-
können sich Betroffene unauffällig alarmieren           ten, die sich mit bestehender Hardware selbst
lassen und haben dennoch ihre Werte im Blick.           ­Closed-Loop-Systeme zusammenbauen. Diese
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      Systeme sind nicht offiziell auf dem Markt er-      motivierend? Sind sie frustrierend? Eigenes Er-
      hältlich, und jeder L
                          ­ ooper geht ein gewisses Ri-   leben der Autorinnen und Berichte vieler aus
      siko ein [Biester 2018, The open project]. Doch     der Diabetes-Community lassen weder die ei-
      die ersten Studien [Braune 2019] zeigen, dass       ne noch die andere Antwort eindeutig zu – es
      sich der Aufwand lohnt: Betroffene berichten        ist von allem etwas. Wer die Diabetologie von
      von einem nahezu normalen Leben, einem Le-          vor 50 Jahren im Blick hat (wie eine der Auto-
      ben mit weniger Komplikationen und besseren         rinnen), weiß, dass es damals außer der Urin­
      Glukosewerten. Die DIY-Closed-­Loop-Systeme         zucker­kontrolle keine Möglichkeit gab, den
      schließen die Schleife und sorgen somit auto-       Glukosestoffwechsel zu überwachen. Hypo­
      matisch für eine gute Glukoseeinstellung. Die       glyk­ämien zeitnah zu entdecken, ging nur über
      Insulindosis wird permanent an den aktuellen        ein vages Gefühl. Hyperglykämien zeigten sich
      Gewebezucker angepasst. Der Mensch mit Dia-         nur über grüne bis fast schwarze Urin-Papier-
      betes wird, so gut es geht, immer auf seinen in-    teststreifen. Der Frust war dadurch immer wie-
      dividuellen Zielwert gebracht. Auch wenn diese      der recht groß, weil man erstens nicht wusste,
      Systeme längst nicht offiziell für alle Patienten   wie lange die Werte über der Nierenschwelle
      zur Verfügung stehen, ist die MiniMed 670G als      lagen, und zweitens, ob der Wert immer noch
      Hybrid-­Closed-Loop-System der erste offiziel-      hoch war oder eigentlich schon im Begriff zu
      le Schritt in die richtige Richtung [Bally 2017].   fallen. All das änderte sich mit der zunehmen-
                                                          den Technologisierung und erst recht mit der
      Das klassische                                      Digitalisierung. Endlich konnten wir sehen, in
      Blutzucker­messen                                   welcher Höhe die aktuellen Glukosewerte la-
      scheint fast veraltet,                              gen – und heute mit den CGM-Systemen se-
      im schnelllebigen                                   hen wir sogar, in welche Richtung sie sich be-
      ­Alltag heute kaum                                  wegen.
       noch ­umsetzbar.
                                                          „Alte Hasen“ und „Digital Natives“
      Blickt man zurück, hat sich gerade in den letz-     Und hier muss man wahrscheinlich die Empfin-
      ten Jahren das Leben von Menschen mit Diabe-        dungen der Betroffenen differenziert betrach-
      tes sehr gewandelt. Und trotzdem kann noch          ten, wobei hierzu keine Studiendaten vorliegen.
      viel mehr passieren. In den nächsten Jahren         Wer als Langzeitdiabetiker, also als „alter Hase“,
      wird die Digitalisierung in der Diabetesthera-      eben die Situation mit dem „Stochern im Glu-
      pie voranschreiten und das Leben mit Diabetes       kosenebel“ kennt, wird froh sein, heute Klarheit
      ein wenig einfacher machen. Durch die Technik       über seine jeweils aktuelle Situation zu haben.
      mag all das für Außenstehende aussehen wie          Aus persönlicher Sicht bedeutet dieser Schritt
      die normale Bedienung von Smart-Devices,            der Digitalisierung eine sehr große Motivati-
      doch für Menschen mit Diabetes ist es ihr Ge-       onshilfe – weil man bis zu einem gewissen Grad
      sundheitsmanagement.                                agieren kann, und nicht nur reagieren. Auch das
                                                          Gefühl der Sicherheit ist durch die Digitalisie-
      Motivation, Frustration?                            rung extrem gestiegen.
      Was bedeutet diese Entwicklung für uns Be-          Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die in
      troffene? Sind Fortschritt und Digitalisierung      diese Zeit der digitalen Diabeteswelt hineinge-
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                                                        Schnelllebiger
                                                           Alltag

boren sind, die „Digital Natives“. Für sie ist es       talisierung der Insulinabgabesysteme bekom-
normal, immer alle Glukosewerte verfügbar zu            men kann.
haben – und hohe Werte und starke Schwan-
kungen werden unter Umständen nicht als                 Wer als Langzeitdia-
Therapiemotivation wahrgenommen, sondern                betiker „Stochern im
als Bedrohung und vielleicht dadurch als The-           Glukosenebel“ kennt, wird
rapiefrust und -unlust.                                 froh sein, heute Klarheit
                                                        über seine jeweils aktuel-
Digitalisierung erleichtert den Alltag
                                                        le Situation zu haben.
Auch der Schritt von auszukochenden Glas-
spritzen mit Metallgehäuse über Einwegsprit-            Nicht ohne Grund hört man nur sehr wenige Be-
zen und Insulinpens zu Insulinpumpen war nur            richte von Menschen, die mal eine Insulinpum-
durch die Digitalisierung möglich. Das Pro-             pentherapie durchgeführt haben und dann frei-
grammieren einer Basalrate funktioniert eben            willig wieder zu einer Therapie mit Insulinpen
nur mit einer Software und alle anderen Funk-           zurückgekehrt sind. Denn die Behandlungsqua-
tionen, die wir heute in Insulinpumpen nut-             lität, die Lebensqualität und die Flexibilität sind
zen können, erfordern ebenfalls digitale Sys-           für viele mit einer Insulinpumpentherapie viel
teme. So konnte auch die Insulintherapie im-            größer als ohne dieses digitale Hilfsmittel [Shah
mer genauer und feiner dosiert werden, und              2016]. Hingegen bekommt man bei Neudiag-
Bolusrechner erleichtern den Alltag mit Dia-            nostizierten eher mal mit, wie sie über die Pro-
betes [Shah 2016]. Und auch hier gilt: Wer die          bleme mit Insulinpumpen diskutieren: Es hängt
alten Zeiten noch kennt und selbst erlebt hat,          immer etwas an einem dran! Der Schlauch stört!
weiß, welchen Motivationsschub man durch                Das Gerät ist viel zu groß! Wo soll ich in der
die zunehmende Technologisierung und Digi-              Nacht damit hin? Und so gibt es viele Punkte
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      mehr. Weil die Verfügbarkeit der Insulinpum-           oder schwankenden Glukosewerte und auch
      pen heute eine Selbstverständlichkeit ist, wer-        die Hypoglykämien, die einem heute deutlich
      den die Vorteile nicht immer sofort gesehen –          vor Augen geführt werden – früher wusste man
      und der damit mögliche Motivationsschub.               einfach nicht immer etwas davon.

      Erhöhte Sicherheit                                     Auch wenn aus unserer
      Der jüngste Schritt in der fortschreitenden Di-        Sicht die Digitalisierung
      gitalisierung ist die Kombination von Insulin-         die Diabetestherapie
      pumpen mit CGM-Systemen als kommerzielle               deutlich vorangebracht
      Hybrid-Closed-Loop-Systeme oder nicht kom-             hat, bringt sie doch
      merziell verfügbare Closed-Loop-Systeme. Dies          manchmal auch Frust.
      brachte noch einmal einen großen Motivations-
      schub. Denn die Sicherheit wird weiter erhöht,         Zum anderen bedeutet Digitalisierung auch Ab-
      immer bessere Therapieergebnisse werden er-            hängigkeit: Unser Leben vertrauen wir der Tech-
      möglicht, und dies erhöht weiter die Motivati-         nik an – und müssen uns auf sie verlassen können.
      on zu einer guten Diabetestherapie.                    Aber jeder weiß: Technik funktioniert nicht immer
                                                             zuverlässig, auch kann sie komplett ausfallen. Das
      Mit Apps leichter Tagebuch führen                      bedeutet, dass wir unseren Diabetes mehr im Blick
      Auch Apps können, unabhängig vom Diabetestyp,          haben müssen, um solche Situationen zu erkennen
      einen positiven Einfluss auf die Diabetestherapie      und bei Bedarf einschreiten zu können. Gute Schu-
      und das eigene Empfinden haben [Adu 2018]. Sie         lung ist deshalb eine der Grundvoraussetzungen –
      können z. B. das Führen eines Dia­be­tes­tagebuchs     auch im digitalen Zeitalter.
      erleichtern, weil einfach alles schnell im Alltag im
      Smartphone erfasst wird. Ein Heft mit Stift, wie       Bedarf, Erfahrungen auszutauschen
      wir es früher benötigten, oder große Tagebuch-         Ein weiterer Bereich, der sich durch die Digi-
      blätter, die wir abends aus der Erinnerung ausfüll-    talisierung verändert hat, ist der Bereich der
      ten, sind so nicht mehr nötig. Das hat zum einen       Selbsthilfe – die für viele ebenfalls eine wich-
      den Vorteil, dass die Angaben in der App wahr-         tige Rolle im Diabetesmanagement spielt. Die
      scheinlich zuverlässiger sind, weil sie aktuell ein-   Möglichkeiten, die Diabetiker heute haben, um
      gegeben werden. Zum anderen bedeutet das ak-           Erfahrungen und Wissen auszutauschen und so
      tuelle Beschäftigen mit den Daten, dass man sich       Selbsthilfe zu leisten, sind mit den Möglichkei-
      immer wieder mit dem Glukoseverlauf und seinen         ten vor 30 oder 40 Jahren nicht zu vergleichen:
      Therapiedaten auseinandersetzen muss, sodass           Internet gab es nicht, an digitale Selbsthilfe war
      der Diabetes präsenter im Alltag bleibt.               nicht zu denken. Aber der Bedarf, andere Dia-
                                                             betiker kennenzulernen, sich mit ihnen über ih-
      Abhängig von der Technik                               re Erfahrungen zu unterhalten und voneinander
      Aber natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt:       zu profitieren, bestand genau wie heute.
      Auch wenn aus unserer Sicht die Digitalisierung
      die Diabetestherapie deutlich vorangebracht            Grenzen der digitalen Selbsthilfe
      hat, bringt sie doch manchmal auch Frust. Da           Geht es um Ratschläge der Betroffenen unterei-
      sind zum einen die bereits erwähnten hohen             nander, sind der Selbsthilfe eindeutige Grenzen
Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020                      Digitalisierung aus Patientensicht   149

gesetzt, was für digitale, aber auch „analoge“          so jeder Interessierte unmittelbar sein Wis-
Selbsthilfegruppen gilt. Konkrete Therapieemp-          sen auf den neuesten Stand bringen kann. Frü-
fehlungen sind verboten – analog wie digital: z. B.     her mussten solche Informationen, oft kosten-
das Nennen einer konkreten Insulindosis für eine        pflichtig, bei den Fachgesellschaften oder Ver-
bestimmte Mahlzeit, das Empfehlen einer neu-            lagen telefonisch oder per Brief angefordert
en Basalrate in einer Insulinpumpe mit konkreter        werden – wenn man denn überhaupt wuss-
Dosisnennung oder auch konkrete Angaben über            te, dass es diese Informationen gab. Um sie zu
die Algorithmus-Programmierung für ein Closed-          verteilen, konnte man entweder gleich meh-
Loop-System. Denn sie können zu gravierenden            rere Exemplare bestellen oder sie, wiederum
Folgen führen, gerade wenn der Fragende noch            meist kostenpflichtig, kopieren. Einen großen
unerfahren ist und die Antworten und Empfeh-            Anteil daran hatte die organisierte Selbsthilfe.
lungen sachlich nicht einordnen kann. Die virtuel-      Sie verfügte über die Informationen, die man
le Selbsthilfe hat also durchaus Einschränkungen,       als Diabetiker brauchte, sie versorgte einen mit
auch wenn sie so leicht verfügbar ist.                  vielen Broschüren und Kontaktdaten, organi-
                                                        sierte Selbsthilfegruppen vor Ort und unter-
Fachinformationen schnell verfügbar                     stützte deren Gründer.
Auf der anderen Seite können Betroffene
viel schneller Fachinformationen untereinan-            Reale Treffen trotz Unabhängigkeit im
der austauschen wie Leitlinien oder Empfeh-             Internet wichtig
lungen und Statements der Fachgesellschaf-              Auch heute noch stellt die organisierte Selbst-
ten – indem sie einfach den Interessierten den          hilfe vor Ort einen der Grundpfeiler der Diabe-
Link zur entsprechenden Seite mitteilen und             tesversorgung dar. Doch gerade jüngere und

                                               Unabhängigkeit
150   Digitalisierung aus Patientensicht                Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020

      berufstätige Menschen scheinen die Unabhän-       Was wollen Menschen mit
      gigkeit von Zeit und Ort, die sie im Internet     ­Typ-2-Diabetes?
      finden, zu bevorzugen. Wir Autorinnen mer-        Laut einem telefonischen Gesundheitssurvey
      ken selbst, wie viel schneller man sich vernet-   des Robert Koch-Instituts 2006 waren etwa
      zen und Erfahrungen austauschen kann. Oft         7,5 % der erwachsenen Bevölkerung Deutsch-
      wird sogar von Bloggern über nächtliche Fo-       lands schon einmal Teilnehmer einer Selbst-
      rendiskussionen berichtet – die in der klassi-    hilfegruppe [Ellert 2006]. Würden sich 7,5 %
      schen Selbsthilfe nicht möglich wären. Und        der aktuell ca. 6,7 Mio. Menschen mit Diabe-
      wie persönliche Berichte zeigen, können Inter-    tes mellitus Typ 2 in Deutschland in Selbsthilfe-
      netplattformen und -foren manchen Betroffe-       gruppen organisieren, hätten wir über 500 000
      nen nach der Diagnose richtiggehend den Le-       Menschen mit Diabetes, die ihre Stimme kon-
      bensmut zurückgeben, nachdem sie zuvor in         zertiert erheben könnten. Das hätte politisches
      ein tiefes Loch gefallen waren [Bauer 2018].      Gewicht. Denn der Druck auf die Politik kann
                                                        sich nur durch eine starke Patientenstimme er-
      Internetplattformen und                           höhen. Aktuell sind aber nur ca. 40 000 Men-
      -foren können Betrof-                             schen Mitglieder in der klassischen Selbsthilfe,
      fenen nach der Diagnose                           und die Zahlen fallen.
      den Lebensmut zurück-
                                                        Menschen mit Typ-2-Diabetes in der
      geben.
                                                        neuen digitalen Community
      Aber trotz der Vernetzung im digitalen Raum,      Die positive digitale Transformation der Selbst-
      der über weite Entfernungen funktioniert,         hilfe ins Social-Media-Zeitalter hat es bisher
      problemlos auch über Länder- und Kontinent-       bei Menschen mit Typ-2-Diabetes nur verein-
      grenzen hinweg, gibt es auch heute noch den       zelt gegeben. Damit haben sie weniger Mög-
      Wunsch, sich wieder, wie bei der klassischen      lichkeiten, sich auszutauschen und ihre Wün-
      Selbsthilfe, real zu treffen – Veranstaltungen    sche, Probleme und Bedürfnisse hinsichtlich ei-
      wie „Stammtische“ als kleineres Format oder       ner besseren Versorgung zu artikulieren. Dies
      „Barcamps“, unter Umständen mit digitaler         gilt auch im Hinblick auf zukünftige digitale
      Verlängerung zum Beispiel durch Livestream,       Therapieoptionen. Sowohl im Bereich der Prä-
      als größeres Format, finden Zulauf und wer-       vention als auch der Therapie gibt es vielfälti-
      den gern genutzt. Den Austausch von Mensch        ge digitale Möglichkeiten, zum Beispiel Apps,
      zu Mensch empfinden viele eben auch heute         welche im Hinblick auf die Prävention und Un-
      noch als sehr wertvoll und nicht durch den        terstützung zur Lebensstilintervention genutzt
      Austausch in der virtuellen Welt vollständig      werden können. Auch Menschen mit Typ-2-Dia­
      zu ersetzen. Auch klassische Diabetikertage       betes mit einer intensivierten Insulintherapie
      werden weiterhin gut besucht. Und so wird         können vom kontinuierlichen Glukosemonito-
      es neben den vielen und nicht mehr zu zäh-        ring (rtCGM, ­iscCGM) nach strukturierter Schu-
      lenden Internetangeboten zum Thema Diabe-         lung profitieren.
      tes mit Vernetzung der Betroffenen unterei-       Vorstellbar ist auch, dass das intermittieren-
      nander weiterhin auch Treffen im realen Le-       de kontinuierliche Glukosemonitoring hilfreich
      ben geben.                                        im Rahmen der Prävention oder beim manifes-
Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020                      Digitalisierung aus Patientensicht   151

                                                        ten Typ-2-Diabetes bei alleiniger Ernährungs-
                                                        therapie, Bewegungstherapie und Therapie mit
                                                        oralen Antidiabetika ist. In der Zukunft werden
                                                        auf der Basis von CGM-Daten Computer hinzu-
                                                        gezogen werden, die per App von Menschen
                                                        mit Diabetes mit biometrischen Daten versorgt
                                                        werden können wie Alter, Diabetesdauer, Grö-
                                                        ße, Body-Mass-Index (BMI) usw. In der Com-
                                                        puterbibliothek befinden sich Datenbanken zu
                                                        Mahlzeiten, zu therapeutischen Leitlinien und
                                                        zu verschiedenen Pharmaka. Der Mensch gibt
                                                        über die App verschiedene Alltagsdaten ein wie
                                                        Mahlzeiten, Insulindosis, körperliche Aktivität,
                                                        Schlafverhalten, Stress usw. Aus der Kenntnis
                                                        dieser Daten berechnet der Computer Maßnah-
                                                        men zur bestmöglichen glykämischen Regula-
                                                        tion und schlägt diese dem Menschen mit Dia-
                                                        betes vor – ob er sie nutzen will, entscheidet
                                                        er selbst.

                                                        Wir müssen es schaffen,
                                                        das Ohr ganz nah an
        Digitale                                        der Basis zu haben,
                                                        um zu wissen, was die

        Allianz                                         Menschen mit Typ-2-
                                                        Diabetes bewegt.

                                                        Um Menschen mit Typ-2-Diabetes mehr Gehör
                                                        zu verschaffen, hat diabetesDE – Deutsche Dia-
                                                        betes-Hilfe zusammen mit wichtigen Playern im
                                                        Gesundheitswesen begonnen, eine „Digitale Al-
                                                        lianz Typ 2“ aufzubauen.

                                                        www.diabetes­stimme.de: Dein
                                                        Diabetes, Deine Stimme, Dein Leben
                                                        Hierfür wurde mit www.diabetes-stimme.de
                                                        (Dein Diabetes, Deine Stimme, Dein Leben) ei-
                                                        gens eine neutrale Website geschaffen. Zu The-
                                                        men, die die Menschen mit Diabetes bewegen,
                                                        werden hier zukünftig E-Mail-Aktionen initiiert,
                                                        die von Befürwortern digital unterstützt wer-
152   Digitalisierung aus Patientensicht                   Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020

      den können. Wir müssen es daher schaffen, das        Zeit hatten über 1 500 Teilnehmer an der Umfra-
      Ohr ganz nah an der Basis zu haben, um immer         ge teilgenommen.
      zu wissen, was die Menschen mit Typ-2-Diabe-         Die Ergebnisse zeigen, dass es eine Reihe von De-
      tes bewegt. Viele Betroffene fühlen sich z. B. in    fiziten in der Diabetesversorgung gibt, welche
      der Gesellschaft ausgegrenzt, von der sie glau-      durch eine digitale Community zum einen adres-
      ben, dass sie ihnen eine Schuld an der Krankheit     siert werden können, zum anderen aber auch in
      zuweist, und schweigen deshalb. Wer sich stig-       politische Forderungen übersetzt werden können:
      matisiert und isoliert fühlt, dem fällt es schwer,
      Forderungen zu formulieren. Ganz pragmatisch         Menschen mit Typ-2-Diabetes beklagen Wis-
      fehlt vielen auch eine individualisierte Bera-       sensdefizite über den Diabetes und fühlen sich
      tung und Schulung. Wenn Millionen Betrof-            nicht angemessen vertreten:
      fene sich nicht äußern und protestieren, wird        • 86 % fühlen sich nicht angemessen in der
      sich nichts ändern. Foodwatch oder Greenpea-           Politik vertreten;
      ce machen es vor und bringen zu Themen wie           • 89 % halten die Öffentlichkeit hinsichtlich
      „Schluss mit Glyphosat“ in kürzester Zeit über         des Themas Diabetes mellitus für nicht gut
      100 000 digitale Stimmen hinter sich, politisch        informiert;
      ein schweres Gewicht. Mit dem großen Netz-           • 84 % sind der Meinung, dass die Öffent-
      werk, das diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hil-          lichkeit das Thema „Diabetes“ nicht ernst
      fe initiiert hat, kann eine digitale Bürgerbetei-      nimmt;
      ligung für das Thema Typ-2-Diabetes gelingen.        • 64 % wünschen sich mehr Aufklärung über
      Dazu müssen wir jedem Einzelnen klarmachen:            die Diabeteserkrankung.
      Es ist „Dein Diabetes, Deine Stimme, Dein Le-
      ben“! Nutze sie!                                     Eindrucksvoll sind die Ergebnisse, wenn es um
                                                           Ernährung und Schulung geht:
      Millionen mobilisieren: zuhören –                    • 83 % der Befragten ist die Ernährung wichtig;
      ­planen – handeln                                    • 48 % der Befragten wünschen sich eine in-
      Bei der AG Digitale Allianz Typ 2 sollen Menschen      dividuelle Ernährungsberatung;
      für eine gemeinsame Sache mobilisiert werden.        • 36 % haben bislang keine für sie passende
      Das kann nur gelingen, wenn wir genau wissen,          Ernährungsberatung erhalten;
      „wo der Schuh drückt“.                               • 65 % der Befragten haben noch an gar kei-
                                                             ner Schulung teilgenommen, weil ihnen
      Bei der AG Digitale                                    diese bislang nicht angeboten wurde.
      ­Allianz Typ 2 sollen Men-
      schen für eine gemein-                               Menschen mit Typ-2-Diabetes haben klare For-
      same Sache mobilisiert                               derungen an die Politik:
      werden.                                              • 78 % fordern eine verständliche Nährwert-
                                                             kennzeichnung für Lebensmittel;
      Deshalb hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hil-      • 86 % sind der Ansicht, dass die Industrie in
      fe eine speziell auf die Zielgruppe der Menschen       die Pflicht genommen werden soll, damit
      mit Typ-2-Diabetes zugeschnittene Umfrage              diese weniger Salz, Fett und Zucker in ihren
      gemacht [diabetesDE 2019]. Schon nach kurzer           Produkten verarbeitet.
Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2020                         Digitalisierung aus Patientensicht   153

• 69 % fordern gesündere Ernährungsange-                2. Bally L, Thabit H, Hovorka R: Closed-loop for ty-
   bote in Kitas, Schulen, Betrieben und Res-               pe 1 diabetes – an introduction and appraisal for
                                                            the generalist. BMC Med 2017; 15: 14. https://
   taurants;
                                                            www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5260117/
• 60 % befürworten eine verständliche Nähr-                 (Zugriff: 22.10.2019)
   wertkennzeichnung in Restaurants.                    3. Bauer N: Aller Anfang ist schwer. https://www.
                                                            blood-sugar-lounge.de/2018/11/aller-anfang-ist-
Die Mehrheit der Befragten wünscht digitale                 schwer/ (Zugriff: 24.10.2019)
Angebote:                                               4. Biester T: Künstliche Bauchspeicheldrüse: Selbst
                                                            bauen oder warten? https://www.diabetes-­online.
• 55 % wünschen einen Austausch auf einer
                                                            de/a/debatte-kuenstliche-­bauchspeicheldruese-
   digitalen Plattform;                                     selbst-bauen-oder-warten-1868910. 12.04.2018
• 55 % fordern mehr digitale Gesundheitsan-                 (Zugriff: 14.10.2019)
   gebote.                                              5. Braune K, O’Donnell S, Cleal B, Lewis D, Tappe A,
                                                            Willaing I, Hauck B, Raile K: Real-world use of do-
Erwartungen der Befragten hinsichtlich digita-              it-yourself artificial pancreas systems in ­children
                                                            and adolescents with type 1 diabetes: online sur-
ler Angebote sind:
                                                            vey and analysis of self-reported clinical out­
• 29 % der Befragten erwarten eine bessere                  comes. JMIR Mhealth Uhealth 2019; 7: e14087
   Beratung und Behandlung;                             6. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe: Online-Pa-
• 18 % erwarten eine bessere Glukosestoff-                  tientenumfrage Typ 2 Diabetes – vorläufige Aus-
   wechsellage;                                             wertung. 2019. https://www.diabetesde.org/­
• 29 % erwarten eine verbesserte Lebens-                    system/files/documents/praesentation_umfrage_
                                                            pm_webseite_0.pdf (Zugriff: 04.11.2019)
   qualität.
                                                        7. Ellert U, Wirz J, Ziese T: Telefonischer Gesund-
                                                            heitssurvey des Robert Koch-Instituts (2. ­Welle).
Es bestehen aber auch Sorgen hinsichtlich einer             Robert Koch-Institut, Berlin, 2006. https://www.
zunehmenden Digitalisierung bei Menschen mit                rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/­
Typ-2-Diabetes:                                             Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/
• 55 % befürchten eine Beeinträchtigung der                 gstel04.pdf?__blob=publicationFile (Zugriff:
                                                            04.11.2019)
   Arzt-Patient-Beziehung;
                                                        8. Lewis D: Automated insulin delivery: how ar-
• 57 % haben Sorgen, dass die Arztkontakte                  tificial pancreas “closed loop” systems can aid
   zu stark reduziert werden;                               you in living with diabetes (introducing “the APS
• 38 % haben Befürchtungen hinsichtlich des                 book” by @DanaMLewis). https://diyps.org/tag/­
   Datenschutzes.                                           wearenotwaiting/ (Zugriff: 20.10.2019)
                                                        9. Shah RB, Patel M, Maahs DM, Shah VN: Insulin
                                                            delivery methods: Past, present and future. Int J
                                                            Pharm Investig 2016; 6: 1 – 9. doi: 10.4103/2230-
                                                            973X.176456
   Quellen:
                                                        10. The open project. https://open-diabetes.eu (Zu-
1. Adu MD, Malabu UH, Malau-Aduli AEO, Malau-­              griff: 24.10.2019)
   Aduli BS: Users’ preferences and design recom-
   mendations to promote engagements ­with mo-
   bile apps for diabetes self-management: multi-­
   national perspectives. PLoS One 2018; 13:
   e0208942. doi: 10.1371/journal.pone.0208942.
   eCollection 2018
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