HAUSGEBETE - Gründonnerstag bis Ostern 2021 - Kirchen in ...
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GRÜNDONNERSTAG Lied: Beim letzten Abendmahle GL 282 Eröffnung: Wir beginnen unser Gebet: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Psalmgebet: A: Wie kann ich dem Herrn vergelten all das Gute, das er mir erwiesen hat? B: Den Becher des Heils will ich erheben. Ausrufen will ich den Namen des Herrn. A: Kostbar ist in den Augen des Herrn der Tod seiner Frommen. B: Ach Herr, ich bin doch dein Knecht dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! Gelöst hast du meine Fesseln. A: Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, ausrufen will ich den Namen des Herrn. B: Meine Gelübde will ich dem Herrn erfüllen in Gegenwart seines ganzen Volkes.
Tagesgebet: Ewiger Gott, am heutigen Abend, dem Abend vor seinem Leiden und Sterben man Kreuz, hat Jesus das Abschiedsmahl mit seinen Freunden gehalten und in Brot und Wein sein Leben und Tun gelegt. Hilf uns zu begreifen, dass diese Feier Anker und Quelle unseres christlichen Lebens in der Welt ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Gott. Amen. Lesung: 1 Kor 11, 23 – 26c Schwestern und Brüder! Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Lied: Also sprach beim Abendmahle GL 281, 2 + 3
Evangelium: Johannes 13, 1 – 15 Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße,
sondern auch die Hände und das Haupt. Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Gedanken zum Schrifttext: Paulus – ein vom Herrn Beschenkter – wie alle Menschen nach und durch Jesus Christus. Dankbar für die Gaben von Brot und Wie auf dem Tisch, in denen der Herr stets gegenwärtig sein will und jedem Menschen zuinnerst. Paulus – ein Schenkender. Der dieses Herrenmahl mit den Menschen feiert, wo immer er auch auf seinen Reisen glaubenden Menschen begegnet. Jesus ist hier und heute mitten unter uns.
Paulus – ein Verkünder. Sooft ihr das tut, verkündet ihr den Lebendigen mitten in eurer Welt, mitten in eurem Leben. Mitten hinein in die Sehnsucht der Menschen nach Heilung, Gerechtigkeit und Frieden. Pfarrer in Ruhe Martin Montag Symbolhandlung: Vom Kleinsten bis zum Größten, nacheinander, dem anderen durch Übergießen mit warmem Wasser einen Fuß waschen und abtrocknen. Glaubensbekenntnis: GL 177 Fürbitten: Lasst uns zum Herrn und Erlöser Jesus Christus beten. Am Abend vor seinem Leiden hat er das Gedächtnismahl eingesetzt: Herr, erhöre unser Gebet. Herr, erhöre unser Gebet. • Herr Jesus Christus, du kamst aus Liebe zu uns. Entfalte das Zeichen der Liebe, der Einheit und der Treue von Tag zu Tag mehr in deiner Kirche. • Du hast deinen Jüngern die Füße gewaschen. Versöhne die Völker und führe alle, die entzweit sind, zum Frieden. • Du willst uns vor das Antlitz des Vaters führen. Bekehre die Sünder, erleuchte die Zweifelnden und rufe die Irrenden zur Einheit zurück.
• Dein letztes Mahl ist das Zeichen deiner Liebe. Schenke und mehre die Liebe in unseren Familien, den Nachbarschaften und Gemeinden. • Im Zeichen der Liebe hast du dein Leiden begonnen. Tröste die Kranken und Leidenden und stärke sie durch das Gedächtnis deines Kreuzes. Allmächtiger Gott, immer wieder dürfen wir Gast beim Heiligen Mahl und Zeugen deiner liebenden Hingabe in deinem Sohn an uns Menschen sein. Lass uns nicht vergessen, dass auch wir einander die Füße waschen müssen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen. Vaterunser: Segen: Gottes guter Segen GL 816 Es segne uns behüte uns der gute Gott. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Schluss: Also sprach beim Abendmahle GL 281,4
KARFREITAG (anhand der Bilder des Kreuzwegs in unserer Kirche St. Marien in Meiningen gehen wir den Leidensweg des Herrn mit – oder wir gestalten mit Figuren daheim - oder draußen im Freien mit Naturmaterialien unseren eigenen Kreuzweg) Lied: Kreuz auf ich schaue GL 270, 1 - 3 Eröffnung: Entzünden einer Kerze Wir beginnen unser Gebet: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Friede sei mit uns. Und mit allen, die in diesem Haus wohnen. Gebet: Jesus, heute wollen wir mit dir gemeinsam den Weg des Leidens gehen. Wir denken dabei auch an die leidende Schöpfung: Wälder, die krank sind – Bäche und Flüsse, die immer weniger Wasser führen – Meere, in denen Plastikinseln schwimmen – Tiere, die immer weniger Lebensraum haben. Wir denken auch an viele Menschen in Not und Leid: Kinder in den Flüchtlingslagern – Eltern, die Sorge haben um ihre Kinder – ältere Menschen, die jetzt sehr einsam sind – Kranke in den Kliniken. Dir war Gott im Leid immer nah. Wir glauben, dass er auch uns ganz nah ist. In Stille gehen wir mit dir. Amen.
Psalmgebet: A: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bleibst fern meiner Rettung, den Worten meines Schreiens? B: Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; und bei Nacht, doch ich finde keine Ruhe. A: Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Israels. B: Dir haben unsere Väter vertraut, sie haben vertraut und du hast sie gerettet. A: Zu dir riefen sie und wurden befreit, dir vertrauten sie und wurden nicht zuschanden. B: Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. A: Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: B: Wälze die Last auf den HERRN! Er soll ihn befreien, er reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat! A: Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, der mich anvertraut der Brust meiner Mutter. B: Von Geburt an bin ich geworfen auf dich, vom Mutterleib an bist du mein Gott. A: Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe und kein Helfer ist da. B: Vom Herrn wird man dem Geschlecht erzählen, das kommen wird. Seine Heilstat verkündet man einem Volk, das noch geboren wird: Ja, er hat es getan.
Lied: Aus der Tiefe rufe ich zu dir (GL 283, 1-4) Station 1: Jesus, der Verurteilte Wir betrachten: Pilatus ist der Richter. Mord, Verrat, Betrug – das sind die Verbrechen, die er verhandelt. Gotteslästerung gehört nicht dazu. Jüdische Glaubenspraxis ist überhaupt nicht sein Fachgebiet. Mehr noch: Er ist dafür nicht zuständig. Gegen seinen Willen muss er sich mit jüdischen Angelegenheiten herumschlagen. Er weist die Verantwortung von sich. Vielleicht lässt sich ihm das nicht einmal verdenken. Noch dazu warnt ihn seine Frau, denn sie hat schlecht geträumt. Sie sieht in düsteren Farben, wie das Geschehen um diesen Angeklagten aus dem Volk der Juden herum weitergehen wird. Auf diesem Grund erscheint die Unschuld des Mannes umso heller.
Weiß. Unschuldig bin ich am Tod dieses Menschen, sagt Pilatus. Weiß. Weiß nicht. Wen soll ich freilassen? Was ist gerecht? Was dient dem Frieden im Volk? Weiß. Jesus hat nichts verbrochen. Der andere ist schuldig, oder? Weiß. Weiß nicht. Ein weißes Kreuz. Tod ja, aber ohne mein Urteil. Ich wasche von meinen Händen die Verantwortung ab. Wasche sie in Unschuld. Wir beten: Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger, weil wir unsere weißen Flecken nicht mit Verantwortung füllen, werden es blinde Flecken. Nur du siehst sie. Wir wollen hinschauen und unsere Verantwortung wahrnehmen. Führe unsere Hände, sie zu tragen.
Station 2: Jesus, der Fallende Wir betrachten: Am Boden. Die ganze Wucht des Holzes auf dem Körper. Als wären das noch nicht genug Lasten, die zu tragen sind, ist dem Kreuz noch mehr aufgeladen: Das große und das kleine Kreuz. Den Schmerz durch ein großes X ausstreichen! Wer hat ihm das aufgebürdet? Wir. Das waren wir. Mit unseren Konflikten im Kleinen und den Unversöhnlichkeiten im Großen, die wir nicht in Frieden verwandeln. Wenn ein Baum verwundet wird, dann graben sich die Verletzungen in seine Rinde. Spuren des Schmerzes sind tief eingezeichnet in die Maserungen des Kreuzes, das Jesus trägt.
Spuren des Heute: Bomben in Syrien, Attacken in Beirut, das Leiden der Flüchtenden, Anschläge in vielen Ländern, Gewalt auch bei uns. All das trägt er. Er trägt es und hat alle Last schon in Liebe verwandelt, so rot, und in leuchtende Hoffnung, so gelb und licht. Die Dornenkrone, grün wie die Hoffnung, schwebt himmelwärts, hin zum Frieden. Wir beten: Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger, dass dein Sohn zusammenbricht unter der Last all dessen, wo wir versagen: das wollen wir nicht. Vergib uns, wo es geschieht. Vergib uns den Streit und unsere Blindheit für den friedlichen Umgang miteinander. Wir wollen den Menschen zur Seite stehen, die belastet und niedergeschlagen sind.
Station 3: Jesus, der Mitgetragene Wir betrachten: Nur ein Bildausschnitt: Nur das Kreuz, Hände, die Mutter Erde, die uns trägt. Was drumherum geschieht, sehen wir nicht. Doch wir können es uns vorstellen: Es ist Bewegung in der Menschenmenge. Manche drängt es nach Hause, manche zu anderen Orten. Einer ist auf dem Weg vom Feld in die Stadt. Seine Heimat: Nordafrika. Sein Lebenslauf: Unbekannt. Seine Kondition: Kräftig. Stärker jedenfalls als der Mann, der inmitten der Menschenmenge sein Kreuz trägt. Du da, wie heißt du? Sein Name: Simon. Hier. Pack zu. Pack mit an. So lautet der Befehl, mit welchem Recht auch immer.
Simon packt unter das Kreuz. Simon blickt unter das Kreuz. Simon sieht den Mann, völlig kraftlos, aber mit diesen gütigen Augen. Simon sieht seine Heimat in diesen Augen, sein Libyen, als einen friedlicheren Ort. Simon sieht seinen Lebenslauf in diesen Augen als eine Geschichte voller Sinn. Simon findet Halt in diesem Blick. Er packt zu und trägt dem das Kreuz, der in seinen Augen doch ihn trägt. Wir beten: Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger, wir danken dir, denn du schenkst uns die Kraft zu tragen, was uns und unsere Mit-Welt belastet. Gott unseres Lebens, deine Kraft und unsere Umkehrbringen Licht in die Welt. Wir wollen das Engagement der Menschen im Libanon stärken, für eine freie, offene und gerechte Gesellschaft.
Station 4: Jesus, der Mitfühlende Wir betrachten: Jesus sagt: „Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder!“ (Lk 23,28) Wir sehen hin: auf die vielen geflüchteten Kinder im Libanon. Sie werden in den Strudel von Gewalt hineingezogen. Lassen wir uns von ihrer Not betreffen? Wir blicken auf das Kreuz. Es ist ein Stamm, der nicht mehr wächst, an dem Verurteilte gekreuzigt werden. Und doch blüht die Dornenkrone. Ein Baum braucht Licht zum Leben. Wir brauchen Licht zum Leben.
Wir wollen ihn ansehen und Mut schöpfen. Wir versuchen, ihm zu vertrauen. Seine Kraft ist groß und seine Liebe. Wir beten: Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger, du wendest dich uns zu, denn du kennst unseren Schmerzdurch den Schmerz deines Sohnes. Unter seinem Kreuz werden uns die Kreuze überall in dieser Welt bewusst. Licht vom Licht, so ist er. Wir wollen Nein zu allem sagen, was Menschen das Leben nimmt. Wir wollen klar und entschieden für den Weg des Friedens eintreten.
Station 5: Jesus, der ans Kreuz Geschlagene Wir betrachten: „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, das sind die Worte Jesu am Kreuz. Wir wissen, was zu tun ist: In dem Moment, in dem wir hören, wie der Hammer mit starker Hand auf die Nagelköpfe geführt wird, wissen wir, was zu tun ist. Wir werden selbst Hand anlegen müssen, um die Spuren der Gewalt zu lindern. So gut wir das können. Kalt ist der Hammer, sein Metall unbarmherzig. Kalt wird auch der Griff der Zange sein. Unsere Kraft für den, der nach der Marter völlig entkräftet ist.
Wir können nicht die Täter in die Zange nehmen. Das wäre nicht mutig, es wäre lebensgefährlich. Es wäre lebensmüde. Sie haben den Hammer, sie haben die Macht. Sie kontrollieren das Geschehen. Wir haben nur die leise Kraft, die wir den Opfern schenken. Mehr richten wir nicht aus. Aber auch nicht weniger. Beharrlich finden wir mit leisen Tönen Gehör. Wir müssen nicht laut, wir sollen nur entschieden sein. Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Wir beten: Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger, viel zu oft können wir das Leid nicht verhindern. Meist können wir nur Geschehenes lindern. Hilf uns, zu erkennen, wo wir klug handeln müssen, leise, geräuschlos, und zu erkennen, wo es nötig ist, dass wir die Stimme erheben für ein Miteinander der Hautfarben und der Religionen, gegen die Mächtigen. Wir wollen unserer leisen Kraft vertrauen.
Station 6: Jesus, begraben
Wir betrachten: Der Himmel drückt schwer und grau. In die weiche Erde legen wir ihn. Wir legen alles zu ihm ins Grab, was wir waren in den letzten Tagen und Stunden. Wir legen unsere Trauer mit in sein Grab, bis uns nichts mehr bleibt als der dunkle Himmel. Wir legen unsere Tränen mit in sein Grab. Unsere Augen sind nun leer-geweint. Wir legen all unsere Liebe mit in sein Grab, doch sie wird nicht weniger. Die Liebe bleibt. Sein Leichnam liegt in diesem Grab, gesalbt mit Ölen und unserer Liebe, mit Binden eingehüllt und mit unserer Liebe. Mit unseren leeren Augen blicken wir auf das Grab, in das wir ihn gelegt haben, und können es nicht fassen. Wir suchen ihn, den Lebenden. Müssen wir ihn jetzt bei den Toten suchen. Wir beten: Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger, wenn wir keine Tränen mehr haben, dann berühre uns, dass wir nicht hartherzig werden. Wenn unser Blick ins Leere geht, dann erfülle uns, dass wir noch sehen können, wo du uns Möglichkeiten zum Leben eröffnest, zum Frieden, zur Hoffnung. Wenn unsere Liebe kein Ende nehmen kann, dann bewege uns, dass sie ihr Ziel findet auch über Grenzen hinweg, bis hinein in jede kleine Geste der Versöhnung, bis über den Tod hinaus. Wir wollen dein befreiendes Handeln neu entdecken. Lied: Meine Hoffnung und meine Freude (GL 365)
Fürbitten Gott in die große traurige Stille dieses Tages hinein sagen wir dir unsere Bitten: • Für alle, die sich nach dir Christen nennen. Für die Kirchen in ihrer Spaltung und Trennung und in ihrem Bemühen um Gemeinschaft und Einheit; für alle Frauen und Männer, denen ein besonderer kirchlicher Dienst aufgetragen ist; für unser Bistum und unsere Gemeinden: / Stille / Zieh uns alle an dich! Hilf uns zu einem Leben nach deinem Evangelium und zur Einheit in dir! • Für die Völker dieser Erde und ihre Regierungen, für die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, für alle, die unter Krieg und unter Kriegsfolgen leiden, für die Verfolgten und alle, die in Unfreiheit und Unterdrückung leben. / Stille / Gib den Menschen den Geist der Versöhnung und lenke ihre Schritte auf Wege zu Gerechtigkeit und Frieden! • Für alle, die ihren Glauben verloren haben. Für alle, die nicht zum Glauben finden, weil wir ihnen den Blick auf dich verstellen. / Stille / Lass das Licht deines Evangeliums hell leuchten, und mache uns zu Zeugen deiner Frohen Botschaft!
• Für die jungen Menschen in unserer Gemeinde, in den Kirchen und der ganzen Welt. / Stille / Gib ihnen Halt und Zuversicht! Lass uns so unsere Gesellschaft gestalten, dass sie hineinwachsen können in eine Welt und in eine Kirche, die ihnen Leben und Zukunft ermöglichen! • Für alle, die auf der Schattenseite des Lebens stehen: Für Menschen mit Behinderung und für die Kranken, für die Senioren und Einsamen, für die Alleinerziehenden und für die Kinder ohne Familien, für die Arbeitslosen und für alle, die von uns missachtet, an den Rand gedrängt und ausgestoßen werden. / Stille / Sei ihnen nahe und führe Menschen zu ihnen, die ein offenes Ohr und Herz haben für ihre Nöte! • Für alle, die keinen Weg mehr sehen. Für die Rat- und Hilflosen, die Obdachlosen und für alle, die von Menschen enttäuscht, ausgenützt und verraten wurden, die sich in Herzensverhärtung oder Sucht geflüchtet oder sich in Schuld verstrickt haben, die sich von Gott verlassen fühlen. / Stille / Nimm sie hinein in deinen Aufschrei am Kreuz! Stelle ihnen Menschen zur Seite, die ihnen eine helfende Hand reichen, damit sie zu einem Neuanfang finden!
• Für alle, die unter Unrecht und Ungerechtigkeit leiden. Für die hungernden und ausgebeuteten Völker, die mit ihrer Hände Arbeit und mit den Früchten ihrer Felder unseren Überfluss schaffen müssen; und für uns selbst, die wir Gefangene unserer Gedankenlosigkeit und unserer Ansprüche sind: / Stille / Hilf den Arbeitgebern und Lebensmittelproduzenten, Menschenwürde und Lebensrecht zu achten; die Gaben der Erde miteinander zu teilen und die ungeheure Verschwendung von Lebensmitteln zu beenden! • Für die ganze Schöpfung, die seufzt und in Wehen liegt und der Erlösung harrt. Für alle, die sich um ihre Erhaltung mühen, und für alle, die unter ihrer Zerstörung leiden: / Stille / Schenke den Menschen in aller Welt die Einsicht, dass sie nur Verwalter und Teil der Natur sind und deine gute Gabe allen gehört, den Kindern und Kindeskindern! • Für diese Welt, die seufzt und stöhnt nach Erlösung, für die ganze leidende Menschheit unserer Zeit. Für die blutigen Opfer des Kriegs und der Rassenkämpfe, für die Flüchtlinge und Heimatlosen, für alle, die von Naturkatastrophen heimgesucht, verunglückt auf ihrem Weg oder in irgendeiner Gefahr schweben. / Stille / Herr, Gott, du willst das Wohl und nicht die
Vernichtung der Menschen. Nimm weg aus unserer Mitte alle Gewalt, lösch aus den Hass in unseren Herzen, zügle den Trieb, mit dem wir einander nach dem Leben trachten! Und dass Friede sei auf Erden für alle Menschen! • Für alle Menschen, die in diesen Wochen schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen; für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen, und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat." / Stille / "Allmächtiger, ewiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke; viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten. Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst. Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich, wo sie bei dir geborgen sind. • Für alle, an deren Sterben wir mitschuldig sind durch Gleichgültigkeit, Hartherzigkeit und durch unseren Lebensstil. / Stille /
Führe sie durch deinen Tod zum unverlierbaren Leben und zu Geborgenheit und der Erfüllung all ihrer Sehnsucht in dir! Herr, Jesus Christus, der Vater hat dich nicht im Tod gelassen. Er hat dich auferweckt und zu seiner Rechten erhöht. Tritt ein für uns und bleibe bei uns auf all unseren Wegen! Dir sei Lob und Ruhm und Preis, heute und in Ewigkeit. Vaterunser: Segen: Bewahre uns Gott GL 453 Es segne und behüte uns der gute Gott. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Der Kreuzweg wurde aus dem Misereor Kreuzweg entnommen.
KARSAMSTAG Trauermette am Karsamstag Siehe GL 310, 1 - 10 Schriftlesung: Klgl 5, 1 – 22 HERR, denk daran, was uns geschehen, blick her und sieh unsre Schmach! An Fremde fiel unser Erbe, unsre Häuser kamen an Ausländer. Waisen wurden wir, vaterlos, unsere Mütter wurden Witwen. Unser Wasser trinken wir für Geld, unser Holz müssen wir bezahlen. Wir werden getrieben, das Joch auf dem Nacken, wir sind müde, man versagt uns die Ruhe. Nach Ägypten streckten wir die Hand, nach Assur, um uns mit Brot zu sättigen. Unsere Väter haben gesündigt; sie sind nicht mehr. Wir müssen ihre Sünden tragen. Sklaven herrschen über uns, niemand entreißt uns ihren Händen. Unter Lebensgefahr holen wir unser Brot, bedroht vom Schwert der Wüste. Unsere Haut glüht wie ein Ofen von den Gluten des Hungers. Frauen schändet man in Zion, Jungfrauen in den Städten von Juda. Fürsten werden von ihrer Hand gehängt, den Ältesten nimmt man die Ehre. Junge Männer müssen die Handmühlen schleppen, unter der Holzlast brechen Knaben zusammen.
Die Alten bleiben fern vom Tor, die Jungen vom Saitenspiel. Dahin ist unseres Herzens Freude, in Trauer gewandelt unser Reigen. Die Krone ist uns vom Haupt gefallen. Weh uns, wir haben gesündigt! Darum ist krank unser Herz, darum sind trüb unsere Augen über den Zionsberg, der verwüstet liegt; Füchse laufen dort umher. Du, HERR, thronst ewig, dein Thron besteht von Geschlecht zu Geschlecht. Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen fürs ganze Leben? Lass du, HERR, uns zurückkehren zu dir, dann kehren wir um! Erneuere unsere Tage wie in der Urzeit. Oder hast du uns denn ganz verworfen, zürnst du uns über allen Maßen?
OSTERSONNTAG Lied: Vom Tode heut erstanden ist GL 324 Eröffnung: Wir beginnen unser Gebet: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Friede sei mit uns. Und mit allen, die in diesem Haus wohnen. Psalmgebet: A: Danket dem Herrn, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig! B: So soll Israel sagen: Denn seine Huld währt ewig. A: Die Rechte des Herrn, sie erhöht, die Rechte des Herrn, Taten der Macht vollbringt sie. B: Ich werde nicht sterben, sondern leben, um die Taten des Herrn zu verkünden. A: Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden. B: Vom Herrn her ist dies gewirkt, ein Wunder in unseren Augen.
Tagesgebet: Allmächtiger, ewiger Gott, am heutigen Tag hast du durch deinen Sohn den Tod besiegt und uns den Zugang zum ewigen Leben erschlossen. Darum begehen wir in Freude das Fest seiner Auferstehung. Schaffe uns neu durch deinen Geist, damit auch wir auferstehen und im Licht des Lebens wandeln. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen. Lesung: Kol 3, 1-4 Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Lied: Wir wollen alle fröhlich sein GL 326, 1 - 3 Evangelium: Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. Gedanken zum Schrifttext: das könnte manchen herren so passen wenn mit dem tode alles beglichen die herrschaft der herren die knechtschaft der knechte bestätigt wäre für immer
das könnte manchen herren so passen wenn sie in ewigkeit herren blieben im teuren privatgrab und ihre knechte knechte im billigen reihengräbern aber es kommt eine auferstehung die anders ganz anders wird als wir dachten es kommt eine auferstehung die ist der aufstand gottes gegen die herren und gegen den herrn eller herren: den tod kurt marti Fürbitten: Herr Jesus Christus, du bist siegreich aus dem Grabe auferstanden. Wir bitten dich: Christus, höre uns. Christus, erhöre uns. • Schenke allen Christen die Überzeugung, dass deine Auferstehung Fundament ihres Glaubens und Lebens ist. • Stärke ihre Hoffnung, dass ihr Leben nicht im Tode endet, sondern Teilnahme an deiner Auferstehung bedeutet. • Sende den Unterdrückten und Verfolgten in der ganzen Welt Hilfe, und lass sie Hoffnung schöpfen durch deine Auferstehung. • Stärke alle Neugetauften, besonders in den Missionsländern, dass sie durch deine Kraft deiner Frohbotschaft folgen.
• Hilf den Kranken, den Leidenden und Verzweifelten im Glauben an dich, ihre Not zu ertragen. • Gib all unseren Verstorbenen Anteil an deiner Auferstehung. Herr, unser Gott! Du hast durch die Auferstehung deines Sohnes die Welt neu geschaffen. Erneuere auch uns durch Christus, unseren Herrn. Amen. Glaubensbekenntnis: GL 180 Vaterunser: Segen: Gottes guter Segen GL 816 Es segne uns behüte uns der gute Gott. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Lied: Freu dich du Himmelskönigin GL 525 Frohe und gesegnete Ostern!
OSTERMONTAG Schmidt-Rottluff, Gang nach Emmaus Lied: Bleibe bei uns GL 325, 1-3 Wir beginnen unseren häuslichen Gottesdienst: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Friede des Herrn sei mit uns. Und allen, die in unserem Haus wohnen.
Psalmgebet: A: Von der Huld des HERRN will ich ewig singen, * von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkünden. B: Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, * im Himmel deine Treue gefestigt. A: Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten * und David, meinem Knecht, geschworen: B: Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand * und von Geschlecht zu Geschlecht gründe ich deinen Thron. A: Die Himmel preisen deine Wunder, HERR, * und die Versammlung der Heiligen deine Treue. B: Dein ist der Himmel, dein auch die Erde; * den Erdkreis und was ihn erfüllt hast du gegründet. A: Recht und Gerechtigkeit sind die Stützen deines Thrones, * Huld und Treue schreiten dir entgegen. B: Selig das Volk, das den Jubelruf kennt, HERR, * sie gehen im Licht deines Angesichts. A: Sie freuen sich allezeit über deinen Namen * und sie jubeln über deine Gerechtigkeit. B: Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, * du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte. A: Ehre sei dem Vater und dem Sohn* Und dem Heiligen Geist.
B: Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit,* Und in Ewigkeit. Amen. Tagesgebet: Guter Gott, du hast durch die Auferstehung deines Sohnes, Jesus Christus, deiner ganzen Schöpfung neue Hoffnung geschenkt. Öffne unsere Augen für deine Gegenwart und dein Wirken in dieser Welt. Lass die österliche Freude und Zuversicht immer mehr unser ganzes Leben bestimmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Wegbegleiter und Bruder, der in der Kraft des Heiligen Geistes mit dir wirkt und lebt in Ewigkeit. Amen. Lesung: Apg 2, 14. 22-32 Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst - ihn,
der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. David nämlich sagt über ihn: Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir zur Rechten, dass ich nicht wanke. Darum freute sich mein Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird in Hoffnung wohnen; denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung schauen. Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht. Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gab ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung nicht. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Lied: Jesu, meine Freude GL 787, 1-3
Evangelium: Lk 24, 13-35 Und siehe, am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah, während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe.
Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus – Lob sei dir, Christus
Schmidt-Rottluff, Emmaus Gedanken zu den Bildern und Schrifttexten: Traurig stehenbleiben – innehalten. Zulassen, dass die „Leiden dieser Zeit“ (Röm 8, 18), die Furchtbarkeit und die Ängste in der Jetztzeit nicht verdrängt, sondern zur Sprache gebracht werden. Und vor allem: dass sie ins Gespräch gebracht werden mit jemandem, der aus Liebe zur Welt und zum Menschen den Weg des Leides durchschritten hat. Und der im Blick auf die großen Prophetenworte das Leid anders deutet: als einen Weg der Liebe und der Hingabe, der letztlich in Gottes
Herrlichkeit mündet. – Und doch bleiben die bildhaften Gestalten zunächst gebrochene Gestalten. Offen sein für die neuen Zeichen der Zeit: Gewehre sind in den Boden gerammt und werden durch das Licht der Sonne zerstört. Die unbändige Hoffnung der Menschheit drängt ins Licht: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung. Dass Liebe in jedem Fall stärker ist als der Tod, soll nicht nur ein frommes Wort bleiben, sondern soll das ganze Leben durchstrahlen und durchformen. Es wird zunächst ganz schwach erkennbar im Brot, das zerbrochen wird – Brot, das lebt und Leben spendet. Wahrnehmen und sich bewegen lassen: zumindest erst mal zwei bleiben nicht am Tisch sitzen und träumen weiter ‚ach, war das schön‘. Der gleiche Weg wird wiederum durchschritten in umgekehrter Richtung und mit einem neuen Vertrauen im Herzen: der Lebendige ist stets und ständig der Mitgehende, was immer auch kommt. Pfarrer in Ruhe Martin Montag Glaubensbekenntnis: Gl 180 Fürbitten: Du, Gott unserer Wege, bist in Jesus, deinem auferstandenen Sohn, damals mit seinen Jüngern unterwegs gewesen. Du bist auch heute mit uns. Darum kommen wir zu dir und bitten: Herr, bleibe bei uns. Herr, bleibe bei uns.
• Auf den Wegen unseres Alltags, zur Arbeit und nach Hause. • Auf den schönen Wegen in die Ferien, zum Spaziergang, zum Sport, zur Erholung. • Auf den mühsamen Wegen der Ohnmacht, der Enttäuschungen, der Trauer, der Einsamkeit. • Auf den durchkreuzten Wegen des Scheiterns, der Krankheit, der Schmerzen. • Auf den hoffnungsvollen Wegen des Aufbruchs, des Neuanfangs, der neu gewonnenen Lebenskraft. • Auf den Wegen der Menschen, die nach einer neuen Ausrichtung ihres Lebens suchen. • Auf den Holzwegen, den Irrwegen und Umwegen unseres persönlichen Lebens. • Auf den Wegen des Sterbens, der Trauer, aber auch auf jenen der Erlösung und des Heils. Du, Gott unserer Wege, unterwegs bist du mit uns, begegnest uns und stärkst uns mit neuer Kraft. Unterwegs willst du mit uns bleiben in unserem Leben. Dafür danken wir dir jetzt und allezeit. Amen. Vater unser: Segen: Gottes guter Segen GL 816 Es segne und behüte uns der gute Gott. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Schluss: Lasst uns erfreuen herzlich sehr GL 533, 1 + 2
Schmidt-Rottluff, Emmaus
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