Wichtige Argumente für die Nutzung der natürlichen Energiequelle Windkraft zur Stromerzeugung
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Warum wir die Windkraft nutzen sollten
Wichtige Argumente für die Nutzung der natürlichen Energiequelle Windkraft zur Stromerzeugung
2 3 4 5
Kostenloser Rohstoff: Energie des Effiziente heimische Ein Windrad = Strom Wertschöpfung:
Wind ist ein kosten- 21. Jahrhunderts: Energieerzeugung: für 3.700 Haushalte Mit Windstrom bleibt
loser „Energierohstoff“ Die Klimakrise fordert In Österreich herrschen Eine Windkraftanlage ein Gutteil der Wert
für die Stromerzeu eine Abkehr von der hervorragende Wind mit drei Megawatt schöpfung in Öster
gung – direkt vor Nutzung der fossi verhältnisse, teilwei Leistung erzeugt pro reich: Über die 20-
unserer Haustür. Wir len Energieträger. Die se wie an den besten Jahr Strom für den jährige Lebensdauer
sind unabhängig vom Steinzeit ist nicht zu europäischen Stand Verbrauch von mehr einer W indkraftanlage
Ausland und müssen Ende gegangen weil es orten. Sie ermöglichen als 3.700 Haushalten. gerechnet kommen
ihn nicht importieren. keine Steine mehr gab. uns, die Windkraft Ein einziges Windrad österreichischen Un
Mit ihm erzeugen wir Jetzt hat das Zeitalter für eine effiziente und ist also in der Lage, ternehmen rund 50 %
Strom mit unseren der erneuerbaren kostengünstige Strom eine mittelgroße Ge der gesamten Projekt
eigenen Rohstoffen. Energien begonnen. produktion zu nutzen. meinde zu versorgen. kosten zugute.
© Tag des Windes Franz Weinhofer, Pletterbauer
Fragen & Antworten zur Windenergie online unter www.windfakten.at
Warum wir die Windkraft nutzen sollten
Wichtige Argumente für die Nutzung der natürlichen Energiequelle Windkraft zur Stromerzeugung
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Wirtschaftsmotor: Klimaschutz: Sauber: Lebenszyklus: Unabhängigkeit:
Rund 180 österrei Der saubere Strom aus Bei der Stromerzeu Wenn ein Windrad Österreich gab
chische Unterneh Windkraftanlagen liefert gung aus Windkraft nach etwa 20 Jahren 2019 mehr als
men sind Lieferanten einen enormen Beitrag gibt es keine Abgase, seinen Lebenszyklus 12 Milliarden Euro für
oder Dienstleister am zum Klimaschutz. Allein Abfälle oder Abwäs vollendet hat, kann Energieimporte aus.
weltweiten Windener in Österreich vermeidet ser. Es fallen keine es rasch und umwelt Der forcierte Ausbau
giemarkt. Sie sorgen er jährlich 3 Millionen zusätzlichen Kosten verträglich wieder ab der Windenergie ist
mit Umsätzen von Tonnen CO2, das ist für die Beseitigung des gebaut werden. Die daher eine Investition
mehr als 400 Millionen ungefähr so viel, wie Kraftwerksmülls oder Anlage wird entfernt. in die Zukunft, die auf
Euro für eine äußerst 1,2 Millionen Autos Umweltschäden, wie Viele Bestandteile kön lange Sicht volkswirt
positive Handelsbilanz ausstoßen. bei Kohle- und Atom nen wiederverwertet schaftlich mehr bringt,
Österreichs. kraftwerken an. werden. als sie kostet.
© Tag des Windes Klaus Rockenbauer, Gerhard Pletterbauer
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Wie entsteht ein Windrad?
4. Rotoren
Der letzte Schritt ist die
2. Turm Rotormontage. Ein Flügel
Ist das Fundament fertig, einer modernen Anlage ist
wird der Turm errichtet. Der 3. Gondel rund 75 m lang und wiegt
Turm kann bis zu 170 m Als nächstes setzt ein Kran mehr als 15 Tonnen. Ein
1. Fundament hoch sein und besteht meist die Gondel auf den Turm. Flügel der größten Wind
Um das Windrad errichten aus Stahl oder Beton. In Die Gondel der größten kraftanlage an Land wiegt
zu können, braucht es ein ihm steckt dann ein Teil der
© Wien Energie, Farthofer, Pletterbauer
Anlage der Welt, die derzeit sogar 65 Tonnen. Montiert
Fundament. Schließlich ist Technik – der Großteil ist an Land gebaut wird, wiegt werden sie entweder bereits
so eine Anlage über 1.000 allerdings in der Gondel.
Tonnen schwer. Dennoch
ungefähr 700 Tonnen. Der am Boden oder in 170 m 5. Inbetriebnahme
Kran hebt sie bis zu 170 m, Höhe direkt an der Nabe. Wenn die Anlage fertig zu
ist das Fundament nur rund
um sie auf den Turm zu Dort in Sternform montiert sammengestellt ist, wird sie
20 Meter breit und ein paar
setzen. entsteht so der Rotor. noch getestet. Nach der In
Meter tief.
betriebnahme produziert sie
saubere, erneuerbare Ener
gie für viele Jahre.
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Ekmanschicht
Gleichmäßigerer Wind
100 m
Prandtlschicht
Turbulenter Wind
Wie funktioniert ein Windrad?
Jahr 1980
Ekmanschicht Nennleistung 30 kW
Gleichmäßigerer Wind
Rotordurchmesser 10 m
Nabenhöhe 20 m
100 m
Jahresenergieertrag > 35.000 kWh
Aus der Bewegungsenergie wird elektrische Energie Prandtlschicht
Turbulenter Wind
Vereinfacht gesagt entnimmt ein Windrad über den Rotor dem wehenden Wind Getriebearten
die Energie. Der Wind versetzt den Rotor in Drehung – die „Dreh-Energie“Wind
wird Wind
dann mit Hilfe eines Generators, ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo, in Strom
Wind
Jahr
Wind
1980 Getriebelose Anlage
Nennleistung 30 kW Hier
250 kW sitzt der Generator
600 kW gleich am
1.500 kW 2.000 kW 3
umgewandelt. Von dort aus geht die elektrische Energie ins Stromnetz. Die Höhe
40Rotor. Er dreht 50
sich
m ebenso
der Anlage ist dabei entscheidend. Je höher die Anlage, desto gleichmäßiger Rotordurchmesser 10 m m 70 m 80 m 1
40schnell wie der 60
Rotor und muss 80 m
Elektrische Energie
Elektrische Energie
weht der Wind und desto mehr Strom kann erzeugt werden. Nabenhöhe 20 m m m 100 m 1
Jahresenergieertrag > 35.000 kWh daher sehr
> 300.000 kWhh groß angelegt sein.
> 1.000.000 kWh > 3.000.000 kWh > 4.000.000 kWh >
Ähnlich einem Fahrraddynamo
Enercon GmbH
Größere Anlagen – effizienterer Windertrag erzeugt er aus der Drehbewe
gung elektrischen Strom.
© Vestas Wind Systems A/S,
© Enercon GmbH
In den unteren, bodennahen Schichten ist die Luft sehr turbulent – auch wegen der vielen
Hindernisse (Häuser, Bäume,…). Daher baut man Windräder möglichst hoch, denn weiter oben
Anlage mit Getriebe
Bei einer Anlage mit Getriebe
bläst der Wind konstant und gleichmäßig. Mit jedem Meter, den ein Windrad höher gebaut wird,
sitzt zwischen dem Rotor und
steigt der Stromertrag um 1 %. Mit einer Verdoppelung der Flügellänge steigt der Ertrag um das Rotor-
dem Generator das Getriebe.
Vierfache. Die doppelte Windgeschwindigkeit erzeugt den achtfachen Ertrag.
durchmesser
Rotor- Dadurch kann der Generator
Ekmanschicht durchmesser
Gleichmäßigerer Wind
kleiner sein und er dreht sich
Ekmanschicht 100 m schneller als der Rotor – und das
Gleichmäßigerer Wind
gleich bis zu 100 Mal so schnell.
Nabenhöhe
Prandtlschicht
100 m Turbulenter Wind Nabenhöhe © Enercon GmbH © Vestas Wind Systems A/S
Prandtlschicht
Turbulenter Wind Jahr 1980 2020 Energetische Amortisation IGWI-12-005_Infotafeln_RZ.indd 1
Obwohl Windkraftanlagen High-Tech Produkte sind,
Nennleistung 30 kW 250 kW 600 kW 1.500 kW 2.000 kW 3.300 kW 5.000 kW
Rotordurchmesser 10 m 40 m 50 m 70 m 80 m 120 m > 150 m
Jahr 1980 Nabenhöhe 20 m 40 m 60 m 80 m 100 m 1402020
m 170 m ist die Produktion und Errichtung heute in kürzester Zeit
Nennleistung 30 kW Jahresenergieertrag
250 kW > 35.000 kWh
600 kW > 300.000 kWh
h
1.500 >kW
1.000.000 kWh > 3.000.000 kWh
2.000 kW > 4.000.000 kWh
3.300 kW > 7.000.000 kWh
5.000 kW > 15.000.000 kWh – bei niedrigem Energieverbrauch – möglich. So wird
Rotordurchmesser 10 m 40 m 50 m 70 m 80 m 120 m > 150 m die Energie, die für Produktion und Errichtung einer
Nabenhöhe 20 m 40 m 60 m 80 m 100 m 140 m 170 m Anlage notwendig ist, innerhalb von 4-6 Monaten
Jahresenergieertrag > 35.000 kWh > 300.000 kWh
h > 1.000.000 kWh > 3.000.000 kWh > 4.000.000 kWh > 7.000.000 kWh > 15.000.000 kWh von dem Windrad selbst erzeugt.
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© Enercon GmbH © Vestas Wind Systems A/S
Windenergie in Österreich
Ende 2020 erzeugten 1.307 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von
3.120 Megawatt sauberen und umweltfreundlichen Strom. Sie …
… helfen, jährlich 3 Millionen Tonnen CO2 einzusparen
… können jährlich über 7 Milliarden Kilowattstunden Windstrom produzieren
… liefern Strom für rund 2 Millionen Haushalte; das sind mehr als
© Tag des Windes Michael Rothauer
50 Prozent aller österreichischen Haushalte
… decken etwa 11 Prozent* des österreichischen Strombedarfs
Enormes Potenzial in Österreich
Die österreichische Bundesregierung hat die Richtung bis zum Jahr 2030 bereits
… bieten 3.700 Dauerarbeitsplätze
vorgegeben: „Das Ziel ist 100 Prozent erneuerbare Stromerzeugung bis 2030 und
die Klimaneutralität bis 2040“. Die Windkraft wird dabei eine wesentliche Rolle
Ein Elektroauto könnte mit dem von ihnen produzierten Strom
spielen. Ende 2020 stellten Windräder ein Erzeugungspotenzial von 7 Milliarden
41 Milliarden Kilometer zurücklegen (das ist 1.000.000 mal um die Erde).
Kilowattstunden bereit, das sind etwa 11 Prozent* des heimischen Strombedarfs.
Das ist mehr Strom, als das AKW Zwentendorf produziert hätte.
Wenn bis zum Jahr 2030 rund 120 Windkraftanlagen pro Jahr errichtet werden,
kann der Windstrom 26 Prozent des österreichischen Strombedarfs decken.
Regionale Verteilung der Windkraftleistung Ende 2020 Ein Windkraftwerk mit
5 Megawatt Leistung …
7.500 MW
Österreich gesamt (100 %) … erzeugt … liefert damit
Niederösterreich 13 Millionen Strom für mehr als 26 %
1.307 Anlagen Kilowattstunden 3.700 Haushalte.
des österreichischen
3.120,4 MW 724 Anlagen Strom pro Jahr.
Stromverbrauchs
1.699,5 MW
Oberösterreich Wien
30 Anlagen 9 Anlagen
47,3 MW 7,4 MW
… spart Kohle … amortisiert
Burgenland
und damit mehr
als 5.600 Tonnen CO2
sich energetisch
bereits nach 3.396 MW
437 Anlagen
pro Jahr ein. 4 bis 6 Monaten.
12 %*
des österreichischen
1.103,7 MW … schafft zwei Dauer-
arbeitsplätze für Wartung
… bietet 22
heimische Jahres
3.120 MW Stromverbrauchs
und Betrieb über seine arbeitsplätze bei 11 %*
gesamte Lebensdauer. seiner Errichtung.
Prognostizierter Zuwachs des österreichischen
Stromverbrauchs
Steiermark
Kärnten 105 Anlagen
… löst 3,2 Millionen
Euro heimische
… lässt ein E-Auto
1.200 mal die Erde der Windkraftleistung
Wertschöpfung durch umrunden.
2 Anlagen 261,2 MW seinen Bau und
Ende Geplanter Zubau Prognose
inländische
1,3 MW Anlagenteile aus. … bringt 5,2 Millionen
Euro heimische Wert 2020 2021 2030
schöpfung durch den
laufenden Betrieb.
* Wenn die gesamte Windkraft-Erzeugungskapazität am Netz und ein Jahr in Betrieb ist.
Bezogen auf den elektrischen Endenergieverbrauch 2019 lt. Statistik Austria
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Windenergie weltweit und in Europa
ISLAND
Windkraft weltweit Energiezukunft Europas
ISLAND 3
3
2020 konnte weltweit mit 93 GW eine Rekordmenge an Wind Im Jahr 2020 wurden in der EU 179.093 MW
kraftleistung errichtet werden. Von 2019 auf 2020 stieg damit neue Windkraftleistung installiert. Die gesamte
FINNLAND
der Windkraftausbau um 53 %. In Summe stehen weltweit installierte Windkraftleistung von 203 GW FINNLAND
2.586
2.586
Anlagen mit 743 GW Windkraftleistung. Die globale Windkraft konnte im Jahr 2020 16 % des Strom FARÖER
FARÖER
INSELN
produktion entspricht mittlerweile 7 % des Stromverbrauches. verbrauches in der EU decken. INSELN
18
18
NORWEGEN
NORWEGEN RUSSL
3.980 ESTLAND RUSSLAND 9
3.980 ESTLAND 320 905
Einbruch 320
SCHWEDEN LETTLAND
um 35 % SCHWEDEN 9.992
LETTLAND
9.992 66
Weltweit installierte Weltweit installierte 12 12,5 66
Windkraft Onshore Windkraft Offshore LITAUEN
10 10,8
10,5
10,9 DÄNEMARK LITAUEN 548
9,7 10 9,8 9,6
DÄNEMARK 6.180 548 WEISS -
8,9 9 8,9 6.180
China 39 % China 28 % 8 WEISS - RUSSLAND
8,6 8,1 IRLAND RUSSLAND 3
Rest der Welt 16 % Rest der Welt 7 % 7,5 IRLAND 4.351 3
6 7,1 4.351 GROSS -
Italien 1 % 6,5 GROSS - NIEDER LANDE POLEN
Belgien 6 % BRITANNIEN
NIEDER LANDE 6.784 POLEN
4 BRITANNIEN 24.167
6.784 6.614
Kanada 2 % 24.167 6.614
DEUTSCHLAND
DEUTSCHLAND UKRAINE
62.627 UKRAINE
© WindEurope
UK 2 %
Niederlande 7 %
2
BELGIEN
62.627 1.314
BELGIEN TSCHECHIEN 1.314
Brasilien 3 % 4.719
TSCHECHIEN
707,4 GW Frankrech 5 % 35,3 GW 0 2005 4.719
LUXEMBURG 337
SLOWAKEI
337
SLOWAKEI
2006
2007
2009
2010
2011
2012
2013
2015
2016
2017
2019
2020
2008
2014
2018
LUXEMBURG 166 3
Spanien 4 % Deutschland 22 % 166 3
ÖSTERREICH
Indien 5 % ÖSTERREICH 3.120 UNGARN
3.120
SCHWEIZ UNGARN 329 RUMÄNIEN
Deutschland 8 % Windkraftausbau an Land in der EU (27+UK) in GW SCHWEIZ 329 RUMÄNIEN 3.029
87 SLO 3.029
87 SLO
© GWEC
USA 17 % FRANKREICH 3
FRANKREICH 3 SRB
UK 29 % 17.949 SRB BIH
17.949 BIH HR 135 374 BULGARIEN
HR 135 374 BULGARIEN 691
Seit 2017 ist der Windkraftausbau 803
MNE
803
RKS MNE691 RKS
32
32 118
China und die USA sind einmal mehr die größten Windkraft an Land in der EU um 35 % ein 118 NMK
ITALIEN
NMK
37
PORTUGAL ITALIEN 10.852 37
märkte gewesen. Im Jahr 2020 explodierte der Windkraftausbau gebrochen. Während sich der Wind PORTUGAL
5.486
5.486
SPANIEN 10.852
TÜRKEI
9.305
SPANIEN 27.264
in China mit +99 % und den USA mit +77 %. Zum Vergleich sta kraftausbau an Land in der EU (27 plus 27.264
GRIECHENLAND
GRIECHENLAND 4.113
gnierte die Windkraft in Europa ( +0,65 %). UK) von 2005 bis 2017 verdoppelt hat, 4.113
ist er im Vergleich zu dem Rekordjahr MALTA ZYPERN
MALTA
2017 um 35 % auf 8,1 GW gesunken. 0 158
0
Ende 2020 in Europa installierte Windkraftleistung
EU-27: 179.093 MW, Europa gesamt: 219.546 MW
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Klimawandel Die 10 wärmsten Jahre in Österreich
2,5˚C
2,0˚C
Der Treibhauseffekt
1,5˚C
Der natürliche Treibhauseffekt hat sich nach Jahrmillionen eingestellt – ohne diesen natürlichen 1,0˚C
Treibhauseffekt läge die globale Durchschnittstemperatur um ca. 30 °C niedriger als aktuell – 0,5˚C
nämlich bei -15 °C.
0˚C
2000 2007 2011 2016 1994 2020 2015 2019 2014 2018
Abweichungen im Vergleich zum Temperaturmittel 1961-1990 ZAMG
Wie funktioniert der Treibhauseffekt?
Auf dem Weg durch die Erdatmosphäre verlieren die Sonnenstrahlen
Energie in Form von Wärme. Klimarelevante Gase wie CO2, Methan Wir alle sind gefragt
oder Lachgas nehmen diese Wärme auf oder reflektieren sie. Der Die Treibhausgasemissionen sind bereits jetzt sehr hoch. Darum müssen wir alle
Mensch bringt das Gleichgewicht durcheinander und verstärkt den unser Verhalten überdenken. Es genügt nicht nur, dass ein Land weniger CO2 aus
natürlichen Treibhauseffekt. In den letzten 150 Jahren haben wir sehr stößt, sondern auch die Bevölkerung und somit jede/r Einzelne sollte mithelfen.
viele Treibhausgase in die Atmosphäre eingebracht – je mehr davon
vorhanden sind, desto mehr Wärme bleibt innerhalb der Atmosphäre.
Die Folge ist: Auf der Erde wird es heißer. Was kann ich für den Klimaschutz beitragen?
Radfahren statt Autofahren, das hält gesund und sportlich, regionale Nahrungs
mittel sparen Zeit und Geld. Das Internet bietet viele Informationen zu den
Dann bleibt es im Herbst also länger warm und im Winter Möglichkeiten, um Energie zu sparen und aktiven Klimaschutz zu betreiben.
ist es nicht so kalt? Auch kleine Veränderungen haben große Auswirkungen.
So einfach ist das nicht. Der Klimawandel bewirkt nicht, dass die Temperatur überall steigt.
Die Durchschnittstemperatur auf dem ganzen Planeten steigt an und hat unterschiedliche
Auswirkungen in allen Regionen. In den Alpen sind die Temperaturen beispielsweise bereits
um 2 °C gestiegen. Einige andere Auswirkungen sind etwa das Schmelzen der Gletscher, die
Versauerung der Meere oder der Anstieg des Meeresspiegels. Studien belegen, dass mit einer
Erneuerbare Energien sind klimaneutral.
Zunahme von Extremwetterereignissen zu rechnen ist; also Starkregen, Stürme oder Trocken Wind, Sonne, Wasser & Co. produzieren bei
heit. Vieles davon ist bereits zu bemerken und wird zunehmen, wenn wir den Treibhauseffekt der Stromerzeugung kein zusätzliches CO2.
nicht verhindern.
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Risikofaktor Atomenergie Auch wenn der Brennstoff nicht ewig hält...
Forscher schätzen, dass die weltweiten Uranvorräte in 20–65 Jahren erschöpft sind.
Egal ob neue Anlagen gebaut werden oder nicht, der Vorrat geht schnell zu Ende.
Ein Atomkraftwerk produziert in 40 Jahren rund
1.200 Tonnen hochradioaktiven Müll.
...bleibt er uns fast ewig erhalten
Weltweit entstehen in etwa 440 Atomkraftwerken mehr als 8.300 Tonnen hoch
radioaktiver Atommüll pro Jahr. Schätzungen gehen dabei von rund 290.000
Tonnen hochradioaktivem Müll aus, wenn die Kraftwerke rund 35 Jahre betrie
ben werden. Dieser Müll bleibt mehrere 100.000 Jahre hochradioaktiv und muss
© Greenpeace
Früher sprach man von Tschernobyl – dem Kernreaktor, der durch seinen Super-GAU 1986 für Menschen, Tiere und Pflanzen unzugänglich verwahrt werden.
Europa verstrahlte. Heute spricht man von Fukushima. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines
Unfalles bei Atomkraftwerken niedrig zu sein scheint, zeigt die Anzahl der Unfälle der letzten
Jahrzehnte, dass die Atomenergie für den Menschen offensichtlich nicht beherrschbar ist.
Das radioaktive Isotop Jod-129 hat eine
Halbwertszeit von 15,7 Millionen Jahren.
4 bis 13 Prozent des österreichischen Strommixes stammen *
aus Atomenergie der Kernkraftwerke rund um Österreich. Wer versichert Atomenergie?
Niemand! Weder die angeblichen Lagerstätten, noch die Kraftwerke sind ausrei
chend versichert – keine Versicherung würde diese Haftung übernehmen. Bis
Ausbau mit Hindernissen her zahlen wir alle dafür. Würden diese Kosten eingerechnet werden, wäre die
Auch wenn die Atomenergie von der Atomlobby als Klimaretter präsentiert wird, entspricht das Atomenergie unwirtschaftlich. Die Windenergie ist für alle Fälle versichert – und
nicht der Realität, denn selbst die Internationale Atomenergiebehörde gab 2004 zu, dass die erzeugt sauber und kostengünstig Energie.
Atomenergie nicht schnell genug wachsen kann, um den Klimawandel zu begrenzen. Neben
dem notwendigen radioaktiven Material (Uran) sind auch die Standorte unsicher und „Endlager“ Atomenergie als Wachstumsbremse
gibt es nicht – denn diese Lager müssten hunderttausende Jahre sicher sein. Und wer kann so Neben den vielen negativen Auswirkungen auf die Umwelt bleibt die Atom-
weit in die Zukunft sehen? Gleichzeitig werden neue Atomkraftwerke immer teurer und die Bau energie letztlich auch beim Faktor Arbeit zurück. Während in der deutschen
zeiten immer länger. Einer der neuesten Reaktoren im französischen Flamanville kostet statt der Atomenergiewirtschaft nur rund 35.000 Menschen arbeiten, sind es alleine in der
veranschlagten 3,3 Mrd. Euro mittlerweile über 10,9 Mrd. Euro. Die Fertigstellung wurde zum deutschen Windbranche drei mal so viel.
wiederholten Male von 2012 auf nun 2022 verschoben – die Bauzeit hat sich verdoppelt. * 92 % des importierten Stroms kommt aus Bayern und Tschechien. Wird bei der Berechnung für den Importstrom der tatsächliche Atomstromanteil jener Länder, aus denen der Strom
importiert wird, also für Bayern mit 30,5 % und Tschechien mit 34,5 %, berücksichtigt, so ergibt sich ein Atomstromanteil von rund 13 % im österreichischen Strommix.
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Problem Öl und Gas
Der Strombedarf in Europa wächst kontinuierlich. Gleichzeitig werden die Reserven an einfach
zugänglichen fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas für die Energieerzeugung geringer. Je Weltweit werden jährlich 5.000 Mrd. Liter Erdöl
komplizierter die Förderung dieser Rohstoffe, desto teurer ist diese. Öl und Gas werden damit zu verbraucht − das sind über 570 Mio. Liter pro Stunde.
unsicheren Energieträgern. Dabei muss man genau unterscheiden: Möglicherweise reichen die
vorhandenen Reserven noch für ein paar Jahrzehnte, wenn aber die Förderung, also die Produk
© WWF Unconventional Oil | Scraping the bottom of the barrel?
tion zurückgeht und der Energieverbrauch weiter steigt, dann klafft eine riesige Versorgungslü
cke. Möchte man diese mit Öl und Gas schließen, muss mehr Öl und mehr Gas gefördert werden. Drastische Umweltauswirkungen
Bereits heute werden hohe Aufwände betrieben, um das heutige Level der Öl- und Gasförderung Neue Fördermethoden für Öl und Gas sind für die Umwelt enorm belastend.
überhaupt beibehalten zu können. Die Produktion von 1 Liter Öl aus Ölsand verbraucht zwischen 3–5 Liter Wasser
und erzeugt 6 Liter Giftschlamm. Und auch die Förderung von Schiefergas mittels
Unkonventionelles Öl Fracking ist mit schwerwiegenden Folgen und Risiken verbunden: Chemikalien
Ein höherer Preis für Öl und Gas bringt auch dann Gewinn, wenn Öl teuer austritt ins Grundwasser, mit Schwermetallen und Chemikalien verseuchte Böden,
zu fördern ist. Unkonventionelles Öl bezeichnet Reserven, die in großer enormer Wasser- und Energieverbrauch, lokale Erdbeben.
Tiefe lagern – in der Tiefsee (Ölkatastrophe im Golf von Mexiko), in der Arktis/
Antarktis oder in Teersand oder Ölschiefer. Diese Rohstoffe sind deswegen
so teuer, weil nicht nur die Förderung aufwändig ist, sondern auch, weil Öl und Gas müssen im Boden bleiben
z. B. aus Teersand oder Ölschiefer das Öl erst gewonnen werden muss. Die fossilen Brennstoffe sind der Hauptgrund für die Klimakirse. Nur wenn wir so
schnell wie möglich auf die Verwendung verzichten, kann die Klimakrise noch auf
gehlten werden. Bis 2040 hat die österreichische Regierung sich verpflichtet, den
Unkonventionelles Gas – Schiefergas CO2-Ausstoß auf Null zu senken. Spätestens in 20 Jahren muss die Verwendung
Hier geht es um teure und umweltschädliche Bohrungen in der Tiefsee oder daher beendet werden. Je weniger wir davon aber jetzt schon verwenden, desto
in arktischen Gebieten, sowie um die Extraktion von Gas aus Gesteins eher können wir die Klimakrise verhindern.
schichten (Schiefergas). Zur Förderung von Schiefergas wird eine Was
ser-Sand-Chemikalien-Mischung in den Boden gepresst, um das gebundene
Gas herauszubrechen („Fracking“). Dafür verbraucht man allerdings viel Ener Die Produktion von 1 Liter Öl aus Ölsand verbraucht
gie, sehr viel Wasser und und es entstehen hunderte Bohrlöcher. Gleichzeitig 3–5 Liter Wasser und erzeugt 6 Liter Giftschlamm.
können mit dem Wasser-Chemikalien-Gemisch Schadstoffe aus dem Boden
ins Grundwasser ausgewaschen werden, das Trinkwasser verschmutzen und
Schwermetalle und Chemikalien in die Nahrung gelangen.
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Schmutzige Kohle
Emissionen aus europäischen Kohlekraftwerken tragen in bedeutender Weise zu Erkrankungen
durch Umweltverschmutzung bei. Würden in Europa die strengen Quecksilber-Grenzwerte der
USA gelten, müssten beinahe alle Kohlekraftwerke Deutschlands zusperren.
Gesundheitliche Schäden durch Kohlestromerzeugung
Die in einem Bericht der europäischen Health and Environment Alliance veröffentlichten
© Greenpeace
Zahlen zeigen, dass EU-weit jährlich über 18.200 vorzeitige Todesfälle und über 8.500 neue CO2-Emissionen aus Kohlestrom
Fälle von chronischer Bronchitis auf die Verfeuerung von Kohle zurückzuführen sind und mehr Im Jahr 2013 erreichten die CO2-Emissionen aus Kohleverstromung rund 18 % der
als 4 Millionen Arbeitstage durch Krankenstände sowie vorzeitige Todesfälle verloren gehen. gesamten europäischen CO2-Emissionen. Durch den Anstieg der Preise im letzten Jahr
Die wirtschaftlichen Kosten der gesundheitlichen Schäden werden für die EU auf bis zu 42,8 wurde weniger Kohlestrom erzeugt und die CO2-Emission in der Stromproduktion in
Mrd. Euro pro Jahr geschätzt. Europa fielen um 12 Prozent. Der Preis für Verschmutzungsrechte durch CO2-Emissi
onen entspricht bei W
eitem nicht den Kosten, die diese Verschmutzung verursacht.
Kohleschäden in Österreich
Die Verstromung von Kohle ist seit 2003 von der Kohleabgabe befreit. Durch diese indirekte Flächenverbrauch und Umweltschäden
Subvention entgingen der Republik Österreich seit 2003 rund 1,2 Milliarden Euro. Eine Studie Der Flächenverbrauch für den Braunkohleabbau ist gigantisch. Da es sich hier
von Global2000 und der europäischen Health and Environment Alliance errechnet auf Basis um Tagebau handelt, wird bei Braunkohlelabbau die oberste Erdschicht großflä
der Schadstoffemissionen österreichischer Kohlekraftwerke umfangreiche negative chig abgetragen. Die Humusschicht geht damit verloren. Dann fräsen sich riesige,
gesundheitliche Auswirkungen in ganz Österreich und über die Grenzen hinweg. Allein durch strombetriebene Bagger mit einer Geschwindigkeit von 2 Hektar pro Tag durch die
die Kohleverfeuerung in Österreich entstehen gesundheitsschädliche Emissionen, die zu 120 Landschaft. Im Zuge des Braunkohleabbaus wird außerdem die Gewässerqualität
vorzeitigen Todesfällen und Gesundheitsfolgekosten von 194 Mio. Euro führen. 2020 wurde massiv beeinträchtigt. Ohne hohe Investitionen in die Renaturierung ist es langfris
das letzte Kohlekraftwerk in Österreich geschlossen. Für die Stahlerzeugung und Kohlehei tig unmöglich, diese Gebiete wieder für die Natur nutzbar zu machen.
zungen wird Kohle aber nach wie vor verwendet.
Europäische Subventionen für Kohlestrom Derzeit werden in Deutschland rund 1.700 km für 2
2018 hat die Europäische Kommission beschlossen, dass Kohlekraftwerke noch bis weit in
die 2030er Jahre subventioniert werden dürfen. Auch Deutschland wird das letzte
den Braunkohleabbau verbraucht. Da es sich hier
Kohlekraftwerk voraussichtlich erst 2038 abstellen. Zweistellige Milliardenbeträge heizen das um Tagebau handelt, wird bei Braunkohlelagerstätten
Klima zusätzlich an. die oberste Erdschicht großflächig abgetragen.
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