Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...

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Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
Yan Pei-Ming – Au nom du père
    / Im Namen des Vaters
                        Musée Unterlinden, Colmar
                       2. April – 6. September 2021

  L’homme le plus perspicace, père de l’artiste / Der scharfsinnigste Mensch, Vater des Künstlers
                     1996, Öl auf Leinwand, 200 x 235 cm Privatsammlung, Belgien
                     Fotografie: André Morin © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.

                             Pressedossier
Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
Inhaltsverzeichnis

1. Eine spektakuläre Ausstellung zum Leben und Werk von Yan Pei-
   Ming | S. 3
       Einführung der Kuratorin

 2. Mehr als 60 Kunstwerke – viele davon erstmalig
 ausgestellt | S. 4
       Auftakt – Galerie (Cabinet d’art graphique)
       Ackerhof – Ebene 1
       Ackerhof – Ebene 2

 3. Der Künstler | S. 9
       Biografie

 4. Begleitmaterial zur Ausstellung | S. 10
       Katalog

 5. Bildmaterial für die Presse | S. 11

 6. Das Musée Unterlinden | S. 13

 7. Praktische Informationen und Pressekontakt | S. 15

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Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
1. Eine spektakuläre Ausstellung zum Leben und Werk von Yan
   Pei-Ming

 Im Frühjahr 2021 widmet das Musée Unterlinden in Colmar dem international renommierten Maler
 Yan Pei-Ming eine Retrospektive seines Lebenswerks. Pei-Ming ist vor allem für seine
 monumentalen, oftmals monochromen Gemälde in einer überaus kraftvollen und markanten
 Malweise bekannt.
 In unmittelbarer Nähe zum Isenheimer Altar, dem herausragenden Werk der
 Museumssammlungen, ergibt sich eine völlig neue Lesart des Œuvres dieses Künstlers, der sich in
 seinem Schaffen mit den gleichen Themen auseinandersetzt wie Grünewald fünf Jahrhunderte
 zuvor: Herkunft, Religion und Opfertod.
 Die Ausstellung „Yan Pei-Ming – Im Namen des Vaters“ gibt einen Überblick über vier Jahrzehnte
 Kunstschaffen und präsentiert erstmalig in Frankreich mehr als fünfzig wichtige Gemälde und ein
 Dutzend Zeichnungen und Aquarelle aus Museen und Privatsammlungen in Europa und China sowie
 aus dem Fundus des Künstlers.
 Frédérique Goerig-Hergott, Chefkonservatorin im Musée Unterlinden, liefert mit dieser Ausstellung
 einen neuen, intensiven Einblick in Yan Pei-Mings Werk.

 Einführung der Kuratorin
 Die Geburtsstunde der Ausstellung im Musée                  Religion und Opfertod, die im Isenheimer Altar
 Unterlinden liegt im Jahr 2012. Bei einem Besuch            aufscheinen. Zum anderen stellt die Ausstellung die
 des Musée des Beaux-Arts in Nantes entdeckte ich            Frage nach der Identität des Malers, dessen
 dort Yan Pei-Mings Triptychon Nom d’un chien, Un            Verbindung zu zwei unterschiedlichen Kulturen
 jour parfait ! (2012).                                      seinem Œuvre einen universellen Charakter
 Dieses Triptychon, das erste ganzfigurige Bildnis           verleiht.
 des    Künstlers,     erschien    mir   in    seiner        Mit rund fünfzig wichtigen Gemälden und einem
 Eindrücklichkeit, seiner Frontalität und Vertikalität       Dutzend Zeichnungen und Aquarellen aus Museen
 wie die Manifestation eines Wiedererstarken einer           und Privatsammlungen präsentiert sie eine völlig
 Selbstbehauptung. Diese neuartige, christushafte            neue Lesart seiner vierzig Jahre währenden
 und monumentale Darstellung Yan Pei-Mings                   künstlerischen Karriere. Dabei steht der Blick auf
 wirkte wie das Echo eines Werks, das fünfhundert            die eigene Identität, die Entwicklung seines Stils
 Jahre zuvor am entgegengesetzten Ende                       und seine Rezeption der Kunstgeschichte im
                                                             Vordergrund; die von Porträts und Selbstbildnissen
 Frankreichs entstanden war, den Isenheimer Altar
                                                             bestimmte Auswahl hinterfragt die Beziehung des
 von Mathias Grünewald (1512-1516), jenem
                                                             Künstlers zu seiner Herkunft – von Mao über
 Meisterwerk der abendländischen Kunst in den
                                                             Bildnisse seiner Eltern bis hin zu den „Paysages
 Sammlungen des Musée Unterlinden.
                                                             Internationaux“ [ Weltlandschaften ]und Bildern
 Die Begegnung mit diesem Bild ging mir nicht mehr
                                                             von Shanghai.
 aus dem Sinn. Ich wollte mehr über diesen
                                                             Die Allgegenwart der Vaterfigur in seinem Schaffen
 international renommierten Künstler erfahren, der
                                                             und die darin erkennbare Suche nach der eigenen
 2009 im Louvre ausgestellt wurde und dessen
                                                             Identität ließen dabei den Untertitel naheliegend
 Schaffen ich zu kennen glaubte.
                                                             erscheinen: „Au nom du père“ [Im Namen des
 Denn trotz der Anerkennung, die er seit dem Ende
                                                             Vaters].
 der 1980er-Jahre in der Kunstwelt erfahren hatte
                                                             Den Abschluss der Ausstellung bildet ein bislang
 und seiner von zahlreichen großen Ausstellungen
                                                             noch nicht ausgestelltes Werk, das Yan Pei-Ming
 begleiteten Karriere war eine Frage unbeantwortet
                                                             eigens für die Ausstellung im Musée Unterlinden als
 geblieben: Wer ist Yan Pei-Ming?
                                                             zeitgenössisches Pendant zur Kreuzigung im
                                                             Isenheimer Altar geschaffen hat.
 Das Interesse des Museums an dem aus China
 stammenden Künstler, dessen figuratives und
                                                             Frédérique Goerig-Hergott
 expressives Werk auch einige Polyptychen umfasst,
                                                             Conservatrice en chef, Musée Unterlinden
 korreliert zum einen mit den Themen Herkunft,
                                                             Kuratorin der Ausstellung
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Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
2. Mehr als 60 Kunstwerke – viele davon erstmalig
ausgestellt

In der Galerie des Musée Unterlinden (Cabinet d’art graphique), die den Klostertrakt mit dem modernen
Erweiterungsbau verbindet, leitet eine Reihe bisher unveröffentlichter Zeichnungen aus Yan Pei-
Mings Frühwerk vom Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre die Ausstellung ein.
Auf den beiden Ebenen des Ackerhofs, dem von Herzog & de Meuron entworfenen Neubau des
Museums, folgen in sechs chronologisch-thematischen Abteilungen die monumentalen Gemälde
Yan Pei-Mings mit den wiederkehrenden und zentralen Themen im Schaffen des Künstlers.

Auftakt – Galerie (Cabinet d’art graphique)
                           Den Auftakt zur Ausstellung bildet ein bislang unveröffentlichtes Porträt
                           seiner Großmutter (1976), das zugleich für den Anfang seiner Karriere als
                           Maler steht. Der damals 16-Jährige befindet sich auf der Suche nach seinem
                           künstlerischen Weg und hinterfragt seine Herkunft im familiären Kreis.
                           Umrahmt wird dieses Werk von seinen ersten Selbstbildnissen, die in China
                           und kurz nach seiner Ankunft in Frankreich entstanden, als er sein Studium
                           an der École supérieure des Beaux-Arts in Dijon aufnahm.
                           Das in Colmar präsentierte Ensemble stammt aus der Sammlung des
                           Künstlers und wird in Frankreich erstmals ausgestellt.
                            Selbstbildnis
                            1978, Bleistift auf Papier, 44 x 30,6 cm
                            Sammlung des Künstlers
                            Fotografie: Clérin-Morin
                            © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.

Ackerhof – Ebene 1

1. Mao

Den Anfang bildet ein Gemälde mit Mao Zedong,
dem Begründer und Parteiführer der Volksrepublik
China. Das Sujet par excellence der chinesischen
Propagandamalerei entspringt einer künstlerischen
Kultur, die dem Porträt eigentlich kritisch
gegenübersteht, und stellt das erste Bildthema dar,
mit dem sich Pei-Ming, damals noch ein junger
Propagandamaler in China, auseinandersetzte.                     Col rouge / Roter Kragen
Diese großformatigen Bilder verhalfen ihm Mitte                  1987, Mischtechnik auf Leinwand, 92 x 152 cm
                                                                 Privatsammlung, Frankreich
der 1980er-Jahre in Frankreich zum Durchbruch.                   Fotografie: André Morin © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.

Die ersten in Frankreich entstandenen Mao-Bilder
schuf Yan Pei-Ming 1987, als er beschloss, sich
einer neuen Darstellungsform dieser Ikone
                                                                 „Mao ist für mich eine Art Labor. Hier
zuzuwenden: Das Format ist bescheidener                          führe ich all meine Experimente durch
gehalten, Schriftzeichen und rote Farbe vermitteln               und all meine Erfahrungen sammle ich
den Bezug zur chinesischen Kultur. Als                           durch diese Porträts.“
Repräsentation      Chinas   bringen    sie    die               Yan Pei-Ming im Gespräch mit M. Nuridsany, L’art
Verbundenheit zu seinem Herkunftsland zum                        contemporain chinois, Paris, Flammarion, 2004, S. 50
Ausdruck, gleichzeitig zeugen sie von dem
Wunsch, das Gemälde als rein künstlerisches
Konstrukt des Malers zu definieren.

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Ab 1988 wechselt Yan Pei-Mings Technik aus bewusst ineinander verschwimmenden Übergängen von
             Schwarz und Weiß zu einer mehr gestischen und spontanen Malweise, die mitunter beinahe abstrakt
             wirkt. Monumentale Formate, darunter auch einige Polyptychen, unterstreichen die Omnipotenz des
             Sujets und bewirken eine Sakralisierung des „Großen Steuermanns“. Der Tod hält Einzug in die Motivik
             von Yan Pei-Ming – als unumgängliches Thema, sowohl in seiner Arbeit als auch in einer existentiellen
             Innenschau.
             Wie seine Zeitgenossen Baselitz, Opalka oder Richter fordert der Künstler eine Autonomie der Malerei:
             Köpfe, Gesichter und Porträts werden zum eigenständigen Movens seiner Malerei.: „Ich sehe meine
             Arbeit als ein lebenslanges Programm: das Malen von Köpfen.“1

             2. Der Vater

                                                                               In einer Serie mit Bildnissen wendet sich Yan Pei-Ming in
                                                                               einer Mischung aus Unversöhnlichkeit, Zärtlichkeit und
                                                                               Empathie dem eigenen Vater zu.

                                                                               Dabei verleiht er anonymen Figuren die gleiche
                                                                               Bedeutung wie der Maos. Das Porträt wird zu einem
                                                                               Bildnis des Menschen schlechthin, ein universelles Porträt,
                                                                               der Vorwand für die Darstellung einer Form von
                                                                               Menschlichkeit.

                                                                               Bereits in China hatte der eigene Vater Yan Pei-Ming als
                                                                               Motiv gedient (diese Werke sind verloren), in Frankreich
                                                                               entstanden Porträts des Vater ab Mitte der 1990er-Jahre
                                                                               und wurden in einem Zyklus aus 39 Bildern 1996 in der
                                                                               Ausstellung „Portrait d’un inconnu“ (Paris, Galerie Liliane
                                                                               & Michel Durand-Dessert) präsentiert.
                                                                              Der Künstler, der berichtet, wie sehr sein schweigsamer
 L’homme le plus perspicace, père de l’artiste /                              Vater ihm fremd blieb, beschließt aus dem Schweigen
 Der scharfsinnigste Mensch, Vater des Künstlers
 1996, Öl auf Leinwand, 200 x 235 cm                                          auszubrechen. Die Neutralität, die er beim Malen zu
 Privatsammlung, Belgien
 Fotografie: André Morin © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.
                                                                              bewahren versucht, verstärkt den seriellen Charakter
                                                                              dieser Bilder. Entgegen seiner ursprünglichen Intention
„Alle Porträts, die ich derzeit von                                           erfüllt sich das Porträt des Vaters unweigerlich mit
meinem Vater male, tragen im Titel                                            Empathie und Emotionalität.
einen Superlativ. Mein Vater und
meine Mutter wurden verheiratet und                                           Yan Pei-Ming gibt seinen Gemälden Titel nach demselben
meine Mutter liebt meinen Vater nicht.                                        Schema: Der sanfteste Mensch, Vater des Künstlers; Der
Sie beschimpft ihn jeden Tag. Gerade                                          väterlichste Mensch, Vater des Künstlers… Dem Vater
                                                                              werden negative oder positive Eigenschaften im Superlativ
heute hat sie wieder gesagt: „Er ist der
                                                                              zugeschrieben, um die Anonymität auszugleichen, die ihn
Blödeste, der Dümmste.“ Ich vermische
                                                                              von Mao unterscheidet, dem einstigen chinesischen
die Schimpftiraden meiner Mutter und                                          Staatsführer und wiederkehrenden Sujet im Œuvre des
das Ideal eines Künstlers. Söhne                                              Malers. Yan Pei-Ming wagt den Vergleich und bekräftigt
wünschen sich immer einen Vater, der                                          2004 in einem Interview: „Ich mache keinen großen
der Stärkste ist, der Intelligenteste, der                                    Unterschied zwischen Mao und meinem Vater (…) In China
Reichste, der Sympathischste, der                                             hat man uns immer eingebläut, dass Mao wichtiger wäre
Liebevollste. Durch ihn kann ich die                                          als der eigene Vater. Ich war damit nicht einverstanden
gesamte Menschheit darstellen.“                                               (…) Natürlich ist Mao der Vater.“2
                                                                              Diese obsessive Manier, die Ausdrucksweisen und
„Yan Pei-Ming et ses modèles“, Gespräch mit                                   Facetten des Gesichts seines Vaters festzuhalten und zu
Laurent Salomé, La prisonnière, Musée des                                     bewerten – mit positiven Eigenschaften und den
Beaux-Arts, Rennes, 1997, S. 27
                                                                              Verunglimpfungen seiner Mutter – verleihen diesem eine
                                                                              fühlbare Existenz und Präsenz.

             1
                 Gespräch mit Bernard Marcadé, Art chinois 1990 – Chine demain pour hier, Paris, Carte Segrete, 1990, S. 64.
             2
                 Michel Nuridsany, L’art contemporain chinois, Paris, Flammarion, 2004, S. 50.

                                                                                      5
Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
Das allgemeine Bild der väterlichen Charaktere ergänzt Yan Pei-Ming um die heimische Landschaft des
     Vaters: Paysage International, lieu du crime (lieu de naissance du père de l’artiste) [Weltlandschaft
     Ort des Verbrechens (Geburtsort des Vaters des Künstlers) von 1996 stellt die Frage nach seinem
     Ursprung und seiner Herkunft. Der mehrdeutige und rätselhafte Titel verwischt die Spuren seiner
     Malerei. Die universelle Landschaft wird zum Geburtsort des Vaters und zum Ort des Verbrechens, ohne
     dass erkennbar würde, wer der Mörder ist.
     Bilder vom Tod seines Vaters, der 2003 verstarb, erinnern an Bilder vom Tod Maos, die ein oder zwei
     Jahre zuvor entstanden. Auch hier ist das Schicksal der beiden Männer im Werk Yan Pei-Mings eng
     miteinander verknüpft, jenseits des Lebens und bis hin zum Tod. Die Arbeiten mit dem Begräbnis des
     Vaters scheinen die abrupte Abwesenheit bannen zu wollen, ebenso wie die eigene Angst vor dem Tod,
     die den Künstler, mittlerweile selbst Vater von Kindern, beschäftigt.

                                                              3. Buddha
                                                              Yan Pei-Ming wurde in einem alten Tempel unterrichtet, bis
                                                              dieser im Zuge der Kulturrevolution schließen musste. Seine
                                                              gesamte Kindheit ist von der buddhistischen Kultur geprägt
                                                              und selbst nach dem Verbot von Buddha-Darstellungen durch
                                                              die Revolutionäre malte er auf Wunsch von Familie und
                                                              Bekannten weiterhin Bilder mit diesem Motiv.
                                                              Im Korpus seiner in Frankreich entstandenen Bilder taucht die
                                                              Figur des Buddhas erst spät auf, am Ende der 1990er-Jahre.
                                                              Um seine Andachtsfunktion beraubt, verwandelt sich das dem
                                                              Künstler aus seiner Jugend in China allgegenwärtige Bild
                                                              Buddhas in das Symbol eines Synkretismus aus östlicher und
                                                              westlicher Kultur und in eine Hommage an die Gläubigkeit
                                                              seiner Mutter.

                                                              „Schon als kleiner Junge fühlte ich mich von allem,
                                                              was den Buddhismus betraf, ungeheuer stark
                                                              angezogen, weil ich in einem Tempel geboren wurde
                                                              und von Beginn an tief in der buddhistischen Kultur
L’homme le plus perspicace, père de l’artiste /               verwurzelt war. Es fällt mir nicht schwer, Zugang zu
Der scharfsinnigste Mensch, Vater des Künstlers
1996, Öl auf Leinwand, 200 x 235 cm
                                                              Buddha zu finden. Als Kind habe ich Buddha-Bilder
Privatsammlung, Belgien                                       gemalt, um sie meiner Familie zu schenken. Die
Fotografie: André Morin © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.   waren damals nirgends zu bekommen. Man braucht
                                                              immer auch eine rebellische Seite.“
                                                              Yan Pei-Ming im Gespräch mit Fabien Stech, Yan Pei-Ming, Fils
                                                              du dragon, Dijon, Presses du réel, 2. Aufl. 2004, S. 9.

     4. Der Mann aus Shanghai

     Die Selbstbildnsse, die Ende der 1970er-Jahre ins Schaffen von Yan Pei-Ming
     Einzug halten, sind das Ergebnis einer langen Selbstreflexion, die 1983
     plötzlich abbricht. In diesem Teil der Ausstellung sind die ersten dieser
     Bildnisse zu sehen, die der Künstler zwanzig Jahre später wieder aufgreifen
     sollte. Seitdem variiert er dieses Thema in zahlreichen Versionen und
     erforscht sein Gesicht in einem unaufhörlichen Dialog, in einer Konfrontation
     mit sich selbst. Wo Andy Warhol sein Star-Gesicht in Szene setzt und
     kultiviert, schafft Yan Pei-Ming Selbstbildnisse von eindrucksvoller
     Emotionalität und spürbarer Aufrichtigkeit. Dieses „Ich altere" ist ein Modell,
     das er in seinem Œuvre permanent behandelt und dokumentiert. Wie bei
     Rembrandt oder Picasso bringt die Wiederholung dieses Themas die Wirkung
     der Zeit zum Ausdruck und verrät die Besorgtheit des Künstlers angesichts
     der Endlichkeit des eigenen Seins.
                                                                                                  Autoportrait No 3 / Selbstbildnis Nr. 3
                                                                                                  2000, Öl auf Leinwand, 235 x 200 cm
                                                                                                  Musée des Beaux-Arts, Dijon.
                                                                                                  Fotografie: André Morin © Yan Pei-Ming,
                                                                                                  ADAGP, Paris, 2020.

                                                                       6
Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
Ackerhof – Ebene 2
5. Paysage international [Weltlandschaft]

                                                                  Yan Pei-Ming prägte 1978 eine der
                                                                  ersten Ausstellungen ausländischer
                                                                  Kunst in Shanghai. Sie war der
                                                                  französischen Landschaftsmalerei des
                                                                  19. Jahrhunderts gewidmet.

                                                                  In Frankreich taucht dieses Genre
                                                                  erstmals Mitte der 1990er-Jahre unter
                                                                  dem Oberbegriff Paysage nternational
                                                                  [Weltlandschaft] auf, der eine nicht
                                                                  identifizierte und allen Kontinenten
                                                                  gemeinsame geografische Umgebung
                                                                  beschreibt.

                                                              Auch diese Bilder sind in der Regel
                                                              monochrom und in der gleichen
                                                              Technik und Energie ausgeführt. Wie
International Landscape by Night / Weltlandschaft bei Nacht
                                                              in seinen Mao-Porträts entwirft er hier
2011, Öl auf Leinwand, 300 x 400 cm                           stereotypische Landschaften. Ihre
Musée national d'Art moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
Fotografie: André Morin © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020
                                                              Motive, wie Flussläufe und Wälder,
                                                              sind der holländischen Malerei ebenso
entlehnt wie dem kitschigen Dekor chinesischer Restaurants oder Vorbildern der Massenkultur. Da sie
keine bestimmte Landschaft zeigen, entströmt ihnen ein universeller Charakter. In eine nächtliche
Stimmung getaucht, kommen sie einer Idealisierung der Landschaft gleich und sind auf einer geistigen
Ebene angesiedelt, einem Ort meditativer und globaler Kontemplation.

Diese Landschaften folgen dem All Over des abstrakten Expressionismus. In ihrer Darstellung,
Monochromatik, Dezentriertheit und der Neubetrachtung von Gemeinplätzen führen sie das Aufgreifen
klassischer Genres bei Gerhard Richter fort. Zwar scheinen sie weit entfernt von der chinesischen
Bildtradition, erinnern jedoch an die Landschaften auf traditionellen Rollbildern, in denen die Leere des
Zentrums das eigentliche Kompositionsprinzip bildet.

              „Es sind Bilder, die schon einmal da waren, Klischees von
  Landschaften. Diese Art von Bild muss natürlich mit dem übrigen Teil
     der Arbeit verknüpft/in Verbindung gebracht werden, so als ob sie
           dessen Rahmen bilden würde: gleichermaßen eine kollektive
   Landschaft und ein kollektives Porträt. Meine Landschaften sind von
     bestürzender Banalität. Nichts geschieht in ihnen, sie ähneln allem
                                                             und nichts.“
                                     „Yan Pei-Ming im Gespräch mit Pascal Pique, April/Mai 1996“,
                     in: Yan Pei-Ming, une petite fille a disparu, Issoire, Centre culturel, 1996, S. 68.

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Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
6. Selbstbildnisse

Die zweite Ebene des Ackerhofs ist den jüngsten Selbstbildnissen des Künstlers gewidmet. In der
Tradition des Vanitas-und Memento-Mori-Motivs zeigt sich Yan Pei-Ming in verschiedenen Phasen seines
Lebens. In Verbindung mit Porträts seiner Eltern entsteht eine berührende und einfühlsame Hommage.
Die Interpretation dieser Werke darf indes nicht allein durch das Prisma des westlichen Vanitas-Konzepts
erfolgen. Sie zeugen von einer auf die eigene Lebensgeschichte und Kunstgeschichte ausgerichteten
Innenschau des Künstlers, gleichzeitig verweisen sie auf seine Herkunft und die chinesische Kultur. Für
Yan Pei-Ming „sind wir hier, weil unsere Eltern sich begegnet sind“ – er erforscht das Thema Herkunft bis
zu den Ursprüngen der Menschheit.

In der letzten Abteilung der Ausstellung erhebt sich neben dem Chaos der monumentalen Landschaft
Ruines du temps réel [Ruinen der echten Zeit] der imposante Triptychon Nom d’un chien, un jour parfait
! [Verdammt noch mal, ein perfekter Tag!] von 2012. Es ist das erste ganzfigurige Bildnis des Künstlers:
frontal, vertikal, aus dem abstrakten Bildraum des Gemäldes hervortretend, erscheint er darin wie ein
Symbol der Erlösung.
Ein bisher noch nie ausgestelltes Werk, das speziell für die Ausstellung im Musée Unterlinden entstand
und auf den Isenheimer Altar Bezug nimmt, bildet den Abschluss dieser hervorragend ausgestatteten
Retrospektive.

                      Nom d’un chien, Un jour parfait ! [Verdammt noch mal, ein perfekter Tag!]
                                     2012, Triptychon, Öl auf Leinwand, 400 x 280 cm
                                                Privatsammlung, Frankreich
                               Fotografie: André Morin © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.

                  „Ich verwende oft große Formate, damit die Betrachter
        physisch in das Bild eindringen können […] damit eine körperlich
            spürbare Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Bild
                                                               entsteht.“
                                                       Yan Pei-Ming – l’atelier A, Arte Video, Oktober 2012.

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Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
3. Der Künstler

Biografie
                                                                     Yan Pei-Ming wurde 1960 in Shanghai
                                                                     geboren und wuchs in einer Zeit auf, in der
                                                                     der Mao-Kult und die Kulturrevolution ihren
                                                                     Höhepunkt erreichten. 1978, zwei Jahre nach
                                                                     dem Tod des „Großen Steuermanns“, erfolgte
                                                                     in China eine Abkehr vom Maokult und eine
                                                                     Modernisierung      des    kommunistischen
                                                                     Regimes. Am Ende des Pekinger Frühlings
                                                                     bewarb sich Yan Pei-Ming für ein Studium an
                                                                     der Kunstakademie in Shanghai, wurde
                                                                     jedoch abgelehnt. Als die 1977 von Deng
                                                                     Xiaoping     eingeleitete    Bildungsreform
                                                                     chinesischen Studenten die Möglichkeit bot,
                                                                     im Ausland zu studieren, verließ er 1980 im
                                                                     Alter von 19 Jahren China und ging nach
                                                                     Frankreich. 1981 wurde er an der École
                                                                     nationale supérieure des Beaux-Arts in Dijon
 Selbstbildnis / Autoportrait
                                                                     angenommen, wo er fünf Jahre später seine
 1983, Öl auf Leinwand und Holz, 61 x 65 cm                          Ausbildung      abschloss.    Mit      seinen
 Sammlung des Künstlers
 Fotografie: Clérin-Morin © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.        monochromen Bildnissen – insbesondere von
                                                                     Mao Zedong –, die westliche Bildtradition mit
                                                                     Elementen der chinesischen Kultur zu
                                                                     verbinden, beschied ihm frühen Erfolg.

Der internationale Durchbruch gelang Yan Pei-Ming mit der Teilnahme an der Biennale in Venedig 2003.
Sechs Jahre später lud ihn der Louvre zu einem künstlerischen Dialog mit der Mona Lisa ein, zu dessen
Anlass die Serie Les Funérailles de Monna Lisa entstand (2009).

In den letzten Jahren waren dem Künstler mehrere große Einzelausstellungen gewidmet: Des Moines
Art Center, Des Moines (USA), 2008; Ullens Center for Contemporary Art, Beijing, 2009; QMA Gallery,
Doha, Katar, 2012; Beijing Center for the Arts, Beijing, 2014; Centro de Arte Contemporaneo, Málaga,
2015; Villa Médici, Rom, 2016; Belvedere Museum, Wien, 2016.

2019 bespielte Yan Pei-Ming die Eröffnungsausstellung des Programms für zeitgenössische Kunst im
Musée des Beaux-Arts in Dijon. Anlässlich des 200. Jubiläums von Gustave Courbets Geburtstag setzte
er sich mit dem Werk des Malers in zwei Ausstellungen im Musée Courbet in Ornans und im Musée du
Petit Palais in Paris auseinander. Im selben Jahr schuf er für das Musée d'Orsay das monumentale
Triptychon Un enterrement à Shanghai (Montagne céleste, ma mère, l'adieu) [Eine Beisetzung in
Shanghai (Himmelsgebirge, Meine Mutter, Abschied] , das er seiner verstorbenen Mutter widmete. Im
Juni 2021 eröffnet eine Doppelausstellung in der Collection Lambert und im Palais des Papes in Avignon.

Yan Pei-Ming lebt und arbeitet seit 1980 in Dijon.

                                                    „Malen ist Beerdigen und Gebären zugleich,
                                                         die Suche nach der Ausgewogenheit.“
                                               Gespräch mit Claude Allemand-Cosneau und Hans Ulrich Obrist,
                                                         Septièmes ateliers internationaux des Pays de la Loire,
                                                                    Clisson, Frac Pays de la Loire, 1990, S. 34.
                                                                9
Yan Pei-Ming - Au nom du père / Im Namen des Vaters - Buch ...
4. Informationen zur Ausstellung

Katalog
Der mit den ausgestellten Werken reich illustrierte Katalog
umfasst Texte von Christian Besson und Éric de Chassey
sowie ein Gespräch der Kuratorin Frédérique Goerig-Hergott
mit Yan Pei-Ming.

Éditions Hazan
Format: 230 x 280 cm, 184 Seiten.
Preis: 30€

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5. Bildmaterial für die Presse

Autoportrait / Selbstbildnis, 1978   Autoportrait /                 Col rouge /
Bleistift auf Papier,                Selbstbildnis, 1983 Öl         Roter Kragen, 1987
44 x 30,6 cm                         auf Leinwand und Holz,         Mischtechnik auf
Sammlung des Künstlers                61 x 65 cm                    Leinwand,
Gesetzlich                           Sammlung des Künstlers         92 x 152 cm
vorgeschriebene                      Gesetzlich vorgeschriebene     Privatsammlung, Frankreich
Angaben: Fotografie:                 Angaben: Fotografie: Clérin-   Gesetzlich
Clérin-Morin                         Morin                          vorgeschriebene
© Yan Pei-Ming, ADAGP,               © Yan Pei-Ming, ADAGP,         Angaben: Fotografie:
Paris, 2020.                         Paris, 2020.                   André Morin
                                                                    © Yan Pei-Ming, ADAGP,
                                                                    Paris, 2020.

L’homme le plus perspicace,          Invisible Buddha /             Autoportrait No 3 /
père de l’artiste /                  Unsichtbarer Buddha,           Selbstbildnis Nr. 3,
Der scharfsinnigste Mensch,          1999                           2000
Vater des Künstlers, 1996            Öl auf Leinwand,               Öl auf Leinwand,
Öl auf Leinwand, 200 x 235 cm        235 x 200 cm                   235 x 200 cm
Privatsammlung, Belgien              Privatsammlung, Frankreich     Musée des Beaux-
Gesetzlich vorgeschriebene           Gesetzlich vorgeschriebene     Arts, Dijon.
Angaben:                             Angaben:                       Gesetzlich vorgeschriebene
Fotografie: André Morin              Fotografie: André Morin        Angaben:
© Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020   © Yan Pei-Ming, ADAGP,         Fotografie: André Morin
                                     Paris, 2020.                   © Yan Pei-Ming, ADAGP,
                                                                    Paris, 2020.

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Shanghai at Night /             Fleurs Funérailles /            International Landscape by Night /
Shanghai bei Nacht, 2003        Grabblumen, 2003                Weltlandschaft bei Nacht, 2011
Öl auf Leinwand                 Öl auf Leinwand                 Öl auf Leinwand
350 x 350 cm                    200 x 235 cm                    300 x 400 cm
Privatsammlung, Frankreich      Privatsammlung, Belgien         Musée national d'Art moderne, Centre
                                                                Georges Pompidou, Paris
Gesetzlich vorgeschriebene      Gesetzlich vorgeschriebene      Gesetzlich vorgeschriebene
Angaben:                        Angaben:                        Angaben:
Fotografie: André Morin         Fotografie: André Morin         Fotografie: André Morin
© Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris,   © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris,   © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris,
2020.                           2020.                           2020.

Nom d’un chien, Un jour parfait ! /                             Ma mère / Meine Mutter, 2018
Verdammt noch mal, ein perfekter Tag!, 2012
Triptychon, Öl auf Leinwand                                     Öl auf Leinwand
400 x 280 cm / Leinwand                                         350 x 350 cm
Privatsammlung, Frankreich                                      Privatsammlung, Frankreich
Gesetzlich vorgeschriebene Angaben:                             Gesetzlich vorgeschriebene
                                                                Angaben:
Fotografie: André Morin                                         Fotografie: Clérin-Morin
© Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris, 2020.                             © Yan Pei-Ming, ADAGP, Paris,
                                                                2020.

                                              12
6. Das Musée Unterlinden

   © Peter Mikolas

                                                       Besucher     können      nunmehr    auch     die
Ein Rundgang durch das Musée Unterlinden und           aufeinanderfolgenden Etappen der mehr als 150-
seine enzyklopädisch angelegten Sammlungen             jährigen Geschichte des Museums nachvollziehen:
kommt einer Reise durch beinahe 7000 Jahre             Die Gebäude und die darin aufbewahrten
Menschheitsgeschichte          gleich,     von         Kunstwerke sind Zeugnisse der unermüdlichen
vorgeschichtlicher Zeit bis zur Kunst des 20.          Arbeit der Société Schongauer, die das Musée
Jahrhunderts, eingerahmt in die facettenreiche         Unterlinden seit seiner Gründung 1853 verwaltet.
und vom Architekturbüro Herzog & de Meuron
neu gestaltete Architektur des Museums.                Das Musée Unterlinden öffnete am 3. April 1853
                                                       seine Türen. Neben dem 1848 in Bergheim
Im Kreuzgang des ehemaligen Klosters                   entdeckten römischen Mosaik aus dem 3.
begegnet man der Kunst des Mittelalters und der        Jahrhundert wurden auch neuzeitliche Kunstwerke
Renaissance in Werken von Martin Schongauer,           wie der Isenheimer Altar und das Dominikaner-
Hans Holbein, Lucas Cranach u.a., mit dem              Retabel von Martin Schongauer präsentiert, die
Isenheimer Altar (1512–1516) von Mathias               während der Revolution beschlagnahmt worden
Grünewald und Nikolas von Hagenau als                  waren.
unbestrittenes Meisterwerk.
                                                       Als Ausstellungssaal stand bei der Eröffnung
Das ehemalige Stadtbad aus dem Jahr 1906               lediglich die Klosterkapelle zur Verfügung, die
bietet ein ansprechendes Ambiente für                  einen Großteil der Sammlungen aufnahm. Diese
Veranstaltungen, der Flügel für zeitgenössische        erwies sich für die wachsende Zahl der schon bald
Kunst beherbergt die Werke berühmter Künstler          als zu klein, sodass immer wieder Erweiterungen
des 20. Jahrhunderts wie Staël, Picasso,               erforderlich wurden, ab der zweiten Hälfte des
Dubuffet, Soulages u.v.m.                              letzten Jahrhunderts belegt das Museum
                                                       schließlich     den     gesamten      ehemaligen
Die vom Architekturbüro Herzog & de Meuron             Klosterkomplex.
realisierte Erweiterung des Musée Unterlinden
fügt sich mit einem modernen, an die                   Ende des 19. Jahrhunderts und während des 20.
mittelalterliche   Architektur   anknüpfenden          Jahrhunderts wurden mit museografischen
Neubau harmonisch in den bestehenden                   Umgestaltungen die Ausstellungsräume an
Komplex ein und stellt einen Meilenstein in der        moderne Präsentationsformen angepasst und der
Geschichte des Museums dar.                            Komfort der ständig wachsenden Zahl von
                                                       Besuchern verbessert:

                                                  13
- Einrichtung des sogenannten „Kaminsaals“,           Unterlinden ermöglichen die Planung einer
in dem die „elsässischen Kuriositäten“ gezeigt        umfangreichen Erweiterung mit vollständiger
wurden, Einrichtung des „Théophile-Klem-Saals“        Neuordnung der Sammlungen.
mit Werken aus der Stiftskirche Saint-Martin          Nach dem 2009 international ausgeschriebenen
                                                      Architektenwettbewerb wird das Architekturbüro
- Einrichtung des „Fleischhauer-Saals“ zu             Herzog & de Meuron in Basel mit der Realisierung
Ehren des ehemaligen Präsidenten der Société          des Vorhabens beauftragt.
Schongauer    mit    den     archäologischen          Heute präsentiert sich das Museum in einem neu
Sammlungen                                            gestalteten urbanen Kontext, der neben dem alten
                                                      Kloster das ehemalige Stadtbad aus den Anfängen
- 1973–1974 wurden im Kellergeschoss 450m2            des 20. und die Neubauten des 21. Jahrhunderts
Räumlichkeiten zur Präsentation moderner              umfasst.
Kunst eingerichtet
                                                      Die Besucher werden dank dieser Neuorganisation
An der Wende zum 21. Jahrhundert sieht sich
                                                      den      enzyklopädischen     Charakter     der
das    Museum      dazu    gezwungen,      für
                                                      Museumssammlungen noch besser erfassen
Wechselausstellungen die Werke moderner
                                                      können. Ein Rundgang durch das Musée
Kunst vorübergehend in das Depot auszulagern.
                                                      Unterlinden spannt einen Bogen von der Steinzeit
Die Schließung des Stadtbads im Jahr 2003 und
                                                      bis ins Jahr 2000 – von der Archäologie zu den
die Überlassung des Gebäudes an das Musée             bildenden Künsten und von der Volkskunst zum
                                                      Kunsthandwerk.

  © Ruedi Walti

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7. Praktische Informationen und Pressekontakt

Praktische Informationen                           Pressekontakt

Yan Pei-Ming – Au nom du père /                    Französische und
Im Namen des Vaters
                                                   ausländische Presse anne
2. April bis 6. September 2021
                                                   samson communications
                                                   Federica Forte
Kuratorin der Ausstellung
Frédérique Goerig-Hergott, Conservatrice en chef
                                                   + 33 (0)7 50 82 00 84
                                                   federica@annesamson.com
Direktorin des Musée Unterlinden
Pantxika De Paepe, Conservatrice en chef           Lokale und regionale
                                                   Presse Musée Unterlinden
Musée Unterlinden                                  Alexandra Morardet
                                                   + 33 (0)3 89 20 22 74
Place Unterlinden – 68000 Colmar
                                                   communication@musee-unterlinden.com
Tel. +33 (0)3 89 20 15 50
info@musee-unterlinden.com                         Deutsche Presse
www.musee-unterlinden.com                          BUCH CONTACT
                                                   Murielle Rousseau
                                                   +49 (0)761- 29 60 4-0
Öffnungszeiten
                                                   buchcontact@buchcontact.de
Montag, Mittwoch 9-18 h
Donnerstag - Sonntag 9-18 h
1. Donnerstag im Monat 9-20 h
Dienstag: geschlossen

Eintrittspreise
Normal / 13 €
Ermäßigt / 11 €
Jugendliche (12 bis 17 Jahre sowie
Studenten bis 30 Jahre) / 8 €
Familie / 35 €
Frei / Kinder unter 12 Jahren

Soziale Medien

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