"Zéi e lues bis op siwen" - Ons Stad
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TR AMBAHN IN LUXEMBURG „Zéi e lues bis op siwen“ „Luxemburg ist stadtbahnwürdig“1. So lautete 1992 das knappe Resümee des Wiener Verkehrsexperten Hermann Innenansicht eines alten Knoflacher, als er einem interessierten Motorwagens aus dem Publikum eine Studie vorstellte, zu der Tramsmusée. Vorne sieht man den Fahrschalter, mit dem die er von der im Jahr zuvor gegründeten Geschwinduîgkeit von 1 bis 7 Tram asbl und der Stiftung Oekofonds reguliert werden konnte. beauftragt worden war. © Guy Hoffmann 10
D amit legte er das Fundament für ein Projekt, das im zweiten Halbjahr 2017 – also genau ein Vierteljahrhundert später – konkrete Formen annehmen wird : Luxemburg-Stadt bekommt erstmals seit © Photothèque de la Ville de Luxembourg 1964 wieder ein schienengebundenes Transportmittel in Gestalt einer Trambahn. Zunächst wird diese allerdings nur zwischen dem bereits im Bau befindlichen Reparatur- bahnhof am östlichen Ende des Kirchbergs und der „Rout Bréck“ verkehren. Weitere Ausbauphasen werden sie dann über die Place de l’Étoile zum Boulevard Royal und über die „Nei Bréck“ zum Bahnhof führen. Danach soll es dann an der Zwickau und dem „Lycée technique de Bonnevoie“ vor- 1 bei in das neu entstehende Viertel „Ban de Gasperich“ am Südrand der Hauptstadt weitergehen. In östlicher Richtung wird die Linie bis zum Flughafen Findel verlängert, so dass die Gesamtlänge der Strecke dann rund 16 Kilometer betragen wird und 24 Haltepunkte angefahren werden. Eigentlich sollte schon 2002 ein „Train- Tram“ durch die Stadt fahren – so jeden- falls sah es das Projekt BTB (für Bus-Tram- Bunn) vor, das Mitte der 1990 er Jahre ausgearbeitet worden war. Und zwar nachdem eine weitere, diesmal offizielle © Mouvement Ecologique Studie – mit dem bezeichnenden Namen Luxtraf fic – ergeben hatte, dass sich Luxemburg weder für eine Hochbahn eig- net, wie sie Anfang der 1990er Jahre in Lille eingeführt worden war, noch für eine U-Bahn, die für Metropolen mit Einwoh- nerzahlen im Millionenbereich sinnvoll ist. 2 Aber auch ein ganz auf Busse in Kombi- nation mit der vorhandenen Eisenbahn aus- gerichteter öffentlicher Nahverkehr – so Luxtraffic seinerzeit – würde der Situation 1. Nach mehr als 50 Jahren im Doppelwahljahr 1999 – Landeswahlen der stark expandierenden Hauptstadt nicht soll wieder eine Trambahn im Juni und Kommunalwahlen im Oktober durch die Avenue Emile gerecht werden: Empfohlen wurde vielmehr Reuter führen – die – dem BTB-Vorhaben den Garaus machte. ein System, mit dem die zahlreichen Pendler allerdings damals noch Während in zahlreichen mittelgroßen weiträumig erfasst und mit Schienenfahr- „Arsenal-Strooss“ hieß. europäischen Städten, wie Strasbourg, 2. Die erste Studie zur zeugen in die Metropole gebracht werden. Einführung einer Trambahn seit der Mitte der 1990 er Jahre Straßen- Hierbei sollte das bestehende Eisenbahnnetz wurde 1992 von der bahnprojekte wie Pilze aus dem Boden benutzt werden, doch waren auch neue Zivilgesellschaft finanziert. schossen, wurde es um BTB also still. Vor Für ihre Umsetzung Linien neben bzw. auf den vorhandenen brauchte die Politik dann allem die ältere Generation dachte bei Straßen geplant. Vorbild bei dieser Konzep- aber mehr als ein Worten wie „Stadtbahn“ oder „train- tion war das „Karlsruher Modell“, das sich Vierteljahrhundert. tram“ an den dampfenden „Charly“, der seit 1992 in der zweitgrößten baden-würt- bis in die 1950 er Jahre die Stadt durch- tembergischen Stadt bestens bewährte. querte, oder die alte rumpelnde Tram mit In der Folge wurden eifrig Detailstu- ihren harten Holzbänken, die 1964 aus dien erstellt – zur technischen Machbar- dem Verkehr gezogen wurde. Die Renais- keit, aber auch zur Finanzierbarkeit einer sance der Trambahn, sie sollte in Luxem- Luxemburger Tram. Eine eigens eingerich- burg (noch) nicht stattfinden. tete Abteilung im Transportministerium Aus BTB wurde BB – Bus a Bunn – also traf alle Vorbereitungen für eine Inbetrieb- jene Option, der Luxtraffic eine geringere nahme im Jahr 2002 – bis hin zu einer Zei- „Keen Zuch duerch Rentabilität und vor allem eine schlechtere tung, die regelmäßig über den Fortgang d’Stad“ war einer Umweltbilanz attestiert hatte. Lediglich bei des Vorhabens berichtete. der Slogans, der im den direkten Investitionskosten war BB Doch Ende der 1990er Jahre schwand die Doppelwahljahr 1999 günstiger als eine Trambahn. Doch wer Bereitschaft der politisch Verantwortlichen, volkswirtschaftlich und vor allem in länge- ein solches Projekt in Angriff zu nehmen, dem BTB-Vorhaben ren Zeiträumen rechnet, der weiß: Es gilt das mit jahrelangen Unannehmlichkeiten den Garaus machte. Investitionskosten unter Einschluss der spä- verbunden gewesen wäre. „Keen Zuch ter entstehenden Betriebskosten zu berech- duerch d’Stad“ war einer der Slogans, der nen – und da hat der Schienenverkehr die 11
TR AMBAHN IN LUXEMBURG Unter der Berufung auf einen „liichten Tram“ einigten sich die Stadt Luxemburg und die Regierung darauf, das Projekt einer Trambahn zwischen der Gare centrale und dem Kirchberg voranzutreiben.. Anfang Juli wurde das Design der neuen Luxemburger Tram veröffentlicht. Es soll an die traditionellen Rundbögen der Adolphe-Brücke, aber auch an das moderne Kirchberger Viertel erinnern. Ein besonderes künstlerisches Konzept kommt bei der Innen- und Außenbeleuchtung der Tramwagen zur Geltung, die sich in der Farbgestaltung an das „multiplicity“- Konzept der Hauptstadt anlehnen. © Luxtram 12
sogar ohne Tram. BB hatte durchaus Erfolg, da mit hohem Aufwand – und einer stän- dig steigenden Zahl von Bussen – das ÖPNV-Angebot verbessert wurde. Aber gerade dieser Erfolg zeigte auch die Grenzen von BB auf: Die zentrale Achse zwischen dem Bahnhof und dem expan- dierenden Kirchberg konnte das wach- sende Busaufkommen immer weniger verkraften. Wie ein zusätzliches schienengebunde- nes System den ÖPNV einer Stadt dynami- sieren kann, macht Strasbourg deutlich: Dort wurden bis in die 1990er Jahre täglich etwa 200 000 Berufspendler befördert. Die 1 aktuellen Tramlinien in der elsässischen Metropole befördern heutzutage etwa 300 000 Reisende täglich – doch die Busse, die in die Viertel und Regionen gelangen, wo es keine Tram gibt, befördern immer noch 200 000 Reisende – die Kapazität wurde in diesem Punkt also mehr als verdoppelt. Bei ihrer Ablehnung hatten sich die Tram-Skeptiker ein Hintertürchen offenge- lassen, ganz abgeschrieben war die Tram- bahn nicht : Der Rückbau der Kirch © Lifschutz Davidson Sandilands bergautobahn in einen Boulevard urbain sah ausdrücklich Platz für die Schienen einer Tram vor. Vor gut zehn Jahren kam es erneut zu politischen Verschiebungen, die die Idee eines schienengebundenen Ver- kehrsmittels wieder realistisch erscheinen ließen. Unter der Berufung auf einen „liich- ten Tram“ einigten sich die Stadt Luxem- 2 bourg und die Regierung darauf, eine gemeinsam getragene Gesellschaft zu grün- den, die das Projekt einer Trambahn zwi- schen der Gare centrale und dem Kirchberg Nase vorn. Denn der mit großem Aufwand 1. Das BTB-Konzept einer vorantreiben sollte. 2009 folgte dann das und hohen Kosten verbundene Bau der Stadtbahn überlebte das landesweite Konzept „Mobilitéit 2020“, das Doppelwahljahr 1999 nicht. Bahn, die Beschaffung der Betriebswagen Doch ein halbes Jahrzehnt ausdrücklich eine Trambahn in der Haupt- und die Amenagierung der Umsteigestatio- später eine erlaubte eine neue stadt vorsah – und einen neuen Zeithorizont nen könnten über Jahrzehnte hinweg abge- Sprachregelung einen partei für ihre endgültige Fertigstellung. weiten Schulterschluss für schrieben werden. Die Lebensdauer von ein schienengebundenes Die zahlreichen Studien des Vorgänger- Bussen ist dem gegenüber wesentlich gerin- Verkehrssystem. projets BTB waren nicht ganz vertan: Die ger. Die Linie Ban de Gasperich – Findel soll 2. Noch bevor der Bau der Tram Trassenführung für die Verbindung vom in Gesetze gegossen werden insgesamt 565 Millionen an Investitionskos- konnte, wurden Ausschrei Hauptbahnhof zum Kirchberg – über die ten betragen, was im internationalen Ver- bungen für die innerstädtische „Nei Avenue“, die „Nei Bréck“ und den gleich durchaus in einem erträglichen Umgestaltung ausgeschrieben. Boulevard Royal hin zur „Rout Bréck“ – war Hier ein Beispiel für die Rahmen liegt. Zwei Drittel davon, so wird „Paräisser-Plaz“ aus dem eingehend untersucht worden. Wobei ja geschätzt, fließen direkt in die Luxemburger Jahre 2009. Allerdings wurde ohnehin eine „einfache“ Trambahn weniger Wirtschaft zurück. dieses Konzept mittlerweile Aufwand erfordert als der ursprünglich verworfen, da auch die Die späteren Betriebskosten – allen Haltestellen dem neuen geplante „train-tram“. Eine Abweichung voran die Lohnkosten – sind bei schienen- Tram-Design angepasst von dem ursprünglichen Plan wird es bei der gebundenen Systemen pro Fahrgast niedri- werden sollen. neuen Trassenführung jedoch geben: Statt ger. Jedenfalls dann, wenn der erhoffte über die „Porte Neuve“ an der „Fondation Effekt, nämlich dass möglichst viele Men- Pescatore“ vorbei soll die zukünftige Strecke schen auf den öffentlichen Verkehr umstei- über die „Place de l’Étoile“ und am nördli- gen, auch tatsächlich eintritt. Das war bei chen Rand des Glacis-Feldes vorbei geführt allen in Europa in den 1990 er Jahren lan- werden. Damit erhöht sich zwar die Distanz cierten Trambahnprojekten der Fall. Es um etliche Meter, doch ist die Strecke hier wäre wohl auch in Luxemburg so gewesen, technisch leichter zu realisieren und vermei- denn die von Luxtraffic in Aussicht gestell- det den Engpass an der Kreuzung Boulevard ten Fahrgastzahlen im öffentlichen Perso- Royal / Avenue de la Porte Neuve, der seit nennahverkehr (ÖPNV) wurden in den Beginn der Planungsarbeiten immer wieder Folgejahren regelmäßig überschritten – zu Diskussionen geführt hatte. 13
TR AMBAHN IN LUXEMBURG Außerdem kann so die Place de l’Étoile zum Standort zu einem der zukünf- tigen Umsteigehalte werden. Nach der Fertigstellung der Linie vom Kirchberg bis zum Bahnhof sollen die Regionalbusse nämlich nicht mehr alle bis zum Bahnhof durchfahren, sondern ihre Fahrgäste an neun solchen Umsteigehalten („Pôles d’échange) an die Trambahn übergeben. Die Trambahn wird also so etwas wie das Rückgrat des ÖPNV, das sich zwischen dem Bahnhof und Kirchberg erstreckt: Dort, wo heute, vor allem in den Spitzen- stunden, sich Dutzende Busse gegenseitig behindern, wird in Zukunft eine Trambahn mit Wagen, die bis zu 450 Fahrgäste auf- nehmen können – also etwa dreimal so viel wie ein Gelenkbus – verkehren. Im Drei-Minuten-Takt lassen sich gut 10 000 Passagiere in jede Richtung transportieren – drei bis viermal soviel wie mit einer ent- sprechenden Busflotte befördert werden können. Wie beim erwähnten Beispiel Stras- bourg soll sich auch in Luxemburg das bestehende innerstädtische Busnetz die © Luxtram Trambahn zunutze machen und die Ein- wohner der verschiedenen Wohnviertel der Stadt möglichst schnell an die Bahnli- nie heranführen. Die seit einer Reform des städtischen Bussystems Ende der 1980 er Jahre vorhandenen Radiallinien – die, quer durchs Zentrum, jeweils ein bestimmtes Viertel mit dem gegenüberliegenden ver- binden – werden größtenteils abgeschafft. Das bedeutet allerdings für viele Nutzer des ÖPNV, dass sie öfters umsteigen müs- sen. Ein Argument, das in der Tramdebatte immer wieder vorgebracht wurde und vor allem viele aktuelle Busnutzer skeptisch Die Tramwagen der „Urbos“-Serie levards, die es erlauben, die Tramtrasse macht, die Nachteile von der Neuerung sollen, wenn immer möglich, auf ohne größere Probleme an dem normalen einem Grasbeet verkehren. Acht befürchten. große Doppeltüren an jeder Seite Autoverkehr vorbeizuführen. Das einzige Deshalb ist die sorgfältige Planung erlauben einen raschen Einstieg echte „Nadelöhr“ besteht im südlichen und eine nutzerfreundliche Ausgestaltung auch in Spitzenstunden. Teil der „Nei Avenue“, doch hier soll eine der Ums teigeplät ze so wichtig : Da s Umgestaltung des Parkraums und der Umsteigen soll so schnell und unproble- Liefer zonen unter Einbeziehung der matisch wie eben möglich werden. Hier Nebenstraßen das Miteinander der ver- kommt es viel auf das rollende Material schiedenen Verkehrsformen trotzdem an. Wie bei Niederflurbussen wird man möglich machen. auch in die Wagen der Tram, die bei einer Bei vielen Menschen herrscht noch Länge von 45 Metern über acht Doppeltü- das Bild der alten städtischen Tram vor, die ren an jeder Seite verfügen, ohne größere sich mit äußerst kurzen und schmalen Ans trengungen ein- und auss teigen Kabinen zum Beispiel an der Kathedrale können. vorbei durch den „Gruef“ quälte, in den Es wird also bei der Trambahn öfter, engen Kurven der Altstadt auch schon mal dafür aber schneller, umgestiegen. Doch Im Drei-Minuten- aus den Schienen sprang und deshalb an die Experten sind sich sicher: die reinen Takt lassen sich gut kritischen Punkten nur mit Schrittge- Fahrzeiten werden sich für die allermeisten schwindigkeit vorankam – was manchen ÖPNV-Kunden verkürzen. 10 000 Passagiere in zu nicht ganz legalem Trittbrettfahren Und auch ein weiteres Vorurteil gegen jede Richtung trans- verleitete. die Trambahn weist André von der Marck, portieren – drei bis Dabei wird aber vergessen, dass diese Direktor der Luxtram sàrl, der Betreiberge- viermal soviel wie mit Trambahnen Zeiten angehören, in denen sellschaft der zukünftigen Tram, zurück: es weder Busse noch Autos in der heute „Die schmalen Gassen der Innenstadt sind einer entsprechenden bekannten Form gab. Weshalb auch in kein Problem“. Busflotte. Luxemburg Stadt die Trambahn durch die Tatsächlich führt die zurückbehaltene enge Altstadt geführt wurde… eben da, Trasse fast ausschließlich über breite Bou- wo die Menschen hinmussten. 14
den Luxemburger Erwartungen am meis- ten entgegen. Insbesondere was einen Wunsch der Luxemburger Stadtoberen betrifft: Im Stadtzentrum und auf dem Pla- teau Bourbon soll die Luxemburger Tram- bahn ohne Oberleitung verkehren, um das urbane Gesamtbild nicht zu stören. Die Bahn wird dort also ohne direkte Stromzu- fuhr auskommen müssen. Die CAF-Wagen lösen dieses Problem mit der sogenannten Biberonnage-Technik. Fährt sie in eine der zentralen Haltestellen ein, werden ihre Bat- terien von unten über ein Schnellladesys- © Luxtram tem aufgefüllt, was es erlaubt, bis zum jeweils nächsten Haltepunkt weiter zu fah- 1 ren. Innerhalb von nur 20 Sekunden wird dabei soviel Energie geladen, dass die Bahn sogar gleich mehrere Halte überbrücken kann, sollte es einmal zu technischen Schwierigkeiten kommen. Der baskische Lieferant konnte mit einem solchen System in Saragossa Erfahrungen sammeln. Von den 2,65 breiten Urbos-Wagen bestellt Luxtram zunächst 21 Stück. Mit einer Länge von 45 Metern können sie mehr als 300 Mitreisenden Platz bieten, wobei die erwünschte Zahl von 450 Passa- gieren in den Spitzenstunden erreicht wird, wenn alle enger zusammenrücken – auf sechs pro Quadratmeter. Sollte sich später ein noch größerer Kapazitätsbedarf erge- ben, können die CAF-Wagen auf 55 Meter verlängert werden und 550 Mitreisende © Luxtram aufnehmen. Pünktlich zur Eröffnung der ersten Teil- 2 strecke auf Kirchberg soll auch der Halt „Kirchberg-Pfaffenthal“ fertig werden: Dieser neue Bahnhof zwischen der Gare centrale und dem Bahnhof in Dommeldin- Moderne Stadtbahnen bieten in dieser 1. Der Innenraum der neuen gen liegt direkt unter der „Rout Bréck“. Hinsicht einen guten Kompromiss: so nah Trambahn erlaubt nicht nur Einige der aus dem Süden kommenden die Aufnahme von bis zu wie möglich an das Geschehen heranfüh- 450 Personen in den 45 Meter Pendlerzüge werden bis zu diesem neuen ren, dabei aber eine möglichst hohe Reise- langen Zügen. Der leichte Halt weitergeleitet. Bis zu 6 000 Passagiere geschwindigkeit erreichen, das Ganze im Zustieg und die großzügige pro Stunde können dann mit einer Seilbahn Raumgestaltung erlauben Zusammenspiel mit den bestehenden auch Menschen mit geringer hinauffahren und dort in die neue Tram- Eisenbahntrassen und den flexibleren Mobilität eine Mitfahrt ohne bahn umsteigen. Diese Pendler werden also Bussen. Komplikationen. die ersten Nutznießer der neuen Trambahn 2. Läuft alles nach Plan, wird die Auch die Luxemburger Tram wird Luxemburger Trambahn 2021 werden – mussten sie doch bislang am dabei in der Regel „en site propre“, also auf 24 Haltestellen zwischen Cloche Hauptbahnhof in einen der überquellenden für sie reservierten Trassen, fahren. Abge- d’Or und Findel bedienen. Stadtbusse umsteigen und sich über die Neun davon sollen als soge sehen von wenigen Stellen – vor allem nannte „Pôles d’échange“ vielbefahrene Trasse durch das Zentrum Kreuzungen – werden also keine stauenden den Übergang zu anderen nach Kirchberg quälen. Der fahrplanmäßige Autos oder falschparkenden Lieferwagen Verkehrssystemen erleichtern. Zeitgewinn wird auf immerhin 12 Minuten den Lauf der Bahn stoppen. Für eine hohe veranschlagt – dabei sind die unvermeidba- „vitesse commerciale“ – so nennt man die ren Staus nicht einmal miteingerechnet. tatsächlich gemessene Geschwindigkeit zwischen dem Startpunkt und dem Zielort Richard Graf – ist ein reibungsloser Verkehrsfluss fast noch wichtiger als die eigentliche Fahrtge- Im Stadtzentrum und auf schwindigkeit, die innerorts sowieso nicht dem Plateau Bourbon soll über 50 km/h liegen darf. die Luxemburger Tram Inzwischen hat sich Luxtram auch für bahn ohne Oberleitung ein bestimmtes Tram-Modell entschieden. Nach einer internationalen Ausschreibung, verkehren, um das urbane 1 So der Titel eines Artikels von René Birgen hat die baskische Construcciones y Auxi Gesamtbild nicht zu stören. in ons stad 54 /1997 liar de Ferrocarriles (CAF) den Zuschlag - Detaillierte Informationen zur neuen Tramlinie: bekommen. Ihr Wagen-Typ „Urbos“ kam www.luxtram.lu 15
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