Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
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Ich bin wirklich sehr schwach, aber ich weiß, dass die Gottesmutter schwache Menschen benützt, um ihre Macht zu zeigen. a lfi e l a m b e FOTO: ARCHIV
Leitartikel REGINA P. Michael Fritz OSB LEGIONIS FOTO: FÜHRER 4 Der Dreifaltige Gott 1 – 2021 Spirituelles P. Florian Calice CO Geschätzte Geistliche Leiter! 8 Maria am Ende der Zeiten Liebe aktive und betende Mitglieder! Veronika Margesin Liebe Freunde der Legion Mariens! 12 Nicht nur arbeiten, sondern auch beten Wir erleben im Moment eine Zeit Regina Wagensonner Cover: Jan Baegert, Vermählung von Maria und Josef, Öl auf Eichenholz, 1505/1510. Stadtmuseum Münster FOTO: ARCHIV der Bedrängnis und Verunsicherung. Treffen müssen ausgesetzt werden, 14 Aus dem Nähkästchen – Teil 1 Apostolate sind nur erschwert möglich Br. Emmanuel-Maria Fitz OFM und die tägliche Hl. Messe ist für viele 16 Liebe Hilfslegionäre Legionäre fast unerreichbar. Anneliese Bauernberger Getröstet werden wir in solchen 18 Das innerliche Leben der Legionäre Zeiten, wenn wir auf jene Legionäre Jugend schauen, die unter großen äußeren Anna Mayerhofer, Dorothea Mucha und inneren Bedrängnissen gelitten und Michaela Speringer und dennoch großartiges geleistet 20 Impressionen Sommerschule 2020 haben. So dürfen wir unseren Blick in Legionsleben diesem Jahr besonders Alfie Lambe Margit Jachimow zuwenden, der wegen einer Krankheit 22 PPC in Meran bei einer Ordensgemeinschaft abge- Monika Huber-Grois lehnt wurde. Dieser Schmerz wandelte 24 Ein besonderes Jubiläum sich zur Freude ob des Vertrauens, Wilturd Zecha welches das Concilium in diesen sehr 25 Die Legion Mariens in Radio Maria jungen Legionär setzte: „Geh und Ursuia Goriup breite die Legion Mariens auf dem 26 Exerziten in Graz südamerikanischen Kontinent aus!“ Gehen auch wir mit großem Ver- Elisabeth Kriss trauen in die Vorsehung Gottes ins 27 Wer wagt, gewinnt neue Jahr und bitten IHN: „Ich gebe Splitter mich Dir hin, sorge Du!“ 28 Gebetserhörungen Es grüßt Sie sehr herzlich, 29 Gebetsmeinungen Ihre Elisabeth Ruepp Eindrücke Präsidentin des Senatus von 30 Exerzitien im ganzen Land Österreich Veranstaltungstipps 32 Jänner bis März 2021
4 Leitartikel P. Michael Fritz Der Dreifaltige Gott „I m Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ Mit diesem kurzen und so wertvollen Wort, Das apostolische Glaubensbekennt- nis ist hinlänglich bekannt. Das große Glaubensbekenntnis oder nizäno-kons- begleitet vom Kreuzzeichen, beginnen tantinopolitanische Glaubensbekenntnis wir für gewöhnlich jedes Gebet. Wir be- ist machen auch noch geläufig. Wenig zeugen damit unsere Taufe auf den Na- bekannt ist dagegen das Athanasiani- men des Dreifaltigen Gottes und stellen sche Glaubensbekenntnis, das zwischen uns in die Gegenwart des Dreifaltigen Ende des 4. und Ende des 6. Jahrhun- Gottes; wir treten ein in seine Gemein- derts verfasst wurde. Es bietet wunder- schaft der drei Personen und bekennen bare und äußerst klare Formulierungen damit auch, dass wir an den einen Gott, des Geheimnisses der Dreifaltigkeit und der in drei Personen ist, glauben. Denn: der Menschwerdung. Es ist wert gut „In ihm leben wir, bewegen wir uns und betrachtet zu werden! sind wir“ (Apg 17,28), so verkündet Pau- „Wer da selig werden will, der muss lus den Athenern. vor allem den katholischen Glauben Gott ist der Eine in drei Personen FOTO: SCHMAUZ
Leitartikel 5 festhalten; wer diesen nicht in seinem ist vom Vater allein, nicht gemacht, nicht ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, geschaffen, sondern gezeugt. Der Heilige wird ohne Zweifel ewig verloren gehen. Geist ist vom Vater und vom Sohn, nicht Dies ist aber der katholische Glaube: Wir gemacht, noch geschaffen, noch gezeugt, verehren den einen Gott in der Drei- sondern hervorgehend. Es ist also ein Va- faltigkeit und die Dreifaltigkeit in der ter, nicht drei Väter. Ein Sohn, nicht drei Einheit, ohne Vermengung der Personen Söhne. Ein Heiliger Geist, nicht drei Hei- und ohne Trennung der Wesenheit. Eine lige Geister. Und in dieser Dreieinigkeit andere nämlich ist die Person des Vaters, ist nichts früher oder später, nichts größer eine andere die des Sohnes, eine andere oder kleiner, sondern alle drei Personen die des Heiligen Geistes. Aber Vater und sind gleich ewig und gleich groß, so dass Sohn und Heiliger Geist haben nur Eine in allem, wie bereits vorhin gesagt wurde, Gottheit, gleiche Herrlichkeit, gleich ewi- sowohl die Einheit in der Dreifaltigkeit ge Majestät. Wie der Vater, so der Sohn, als auch die Dreifaltigkeit in der Einheit so der Heilige Geist. zu verehren ist. Wer daher selig werden Unerschaffen ist der Vater, unerschaf- will, muss dies von der heiligsten Dreifal- fen der Sohn, unerschaffen der Heilige tigkeit glauben.“ (Text laut Neuner‐Roos, Geist. Unermesslich ist der Vater, un- Der Glaube der Kirche) ermesslich der Sohn, unermesslich der Es sei hier nur der erste Teil des Atha- Heilige Geist. Ewig ist der Vater, ewig der nasianischen Glaubensbekenntnisses, Sohn, ewig der Heilige Geist. Und doch der über das Geheimnis der Dreifaltig- sind nicht drei Ewige, sondern Ein Ewiger, keit, wiedergegeben. In großer Klarheit wie auch nicht drei Unerschaffene und und Nüchternheit öffnen diese Worte nicht drei Unermessliche, sondern Ein einen Blick in das Wesen des Dreifalti- Unerschaffener und Ein Unermesslicher. gen Gottes. Dabei sei bedacht, dass es Ebenso ist allmächtig der Vater, allmäch- nur ein Blick ist, da der eine und einzige tig der Sohn, allmächtig der Heilige Geist, Gott ja ewig, unendlich, unermesslich und doch sind es nicht drei Allmächtige, und unfassbar ist. Alle Geschöpfe Gottes, sondern Ein Allmächtiger. So ist der Va- Engel und Menschen zusammen, wer- ter Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist den das Wesen Gottes in alle Ewigkeit Gott, und doch sind es nicht drei Götter, nicht erfassen! Er ist größer, erhabe- sondern es ist nur Ein Gott. So ist der Va- ner, unendlicher, schöner, reicher und ter Herr, der Sohn Herr, der Heilige Geist reiner, als dass ein geschaffener Geist Herr, und doch sind es nicht drei Her- ihn fassen könnte. Und doch gibt er sich ren, sondern es ist nur Ein Herr. Denn zu erkennen! Und doch können wir ihn wie wir nach der christlichen Wahrheit begreifen! Er gibt uns einen Begriff von jede Person einzeln als Gott und Herrn sich. Im Glauben und in der Liebe wird bekennen, so verbietet uns doch auch Gott begreifbar, ertastbar und spürbar, der katholische Glaube, drei Götter oder weil er sich uns offenbart. Der Glaube Herren anzunehmen. ist der innere Sinn, der Gott erkennen Der Vater ist von niemand gemacht, kann, weil er sich erkennbar macht. noch geschaffen, noch gezeugt. Der Sohn Der G laube ist die innere Tür, durch
6 Leitartikel die Gott in unser Herz eintritt und auch Gehorsam gegenüber dem Vater bringt unserer Vernunft eine Ahnung von ihm Jesus sich als Opferlamm dem Vater dar. selbst gibt. Sterbend legt er seinen Geist, der der Gott gibt uns einen Begriff von sich Heilige Geist ist, in die Hände des Vaters selbst. Es ist der Begriff, der IHN, den zurück. (vgl. Lk 23,46) Zum Vater im Unfassbaren, erfasst. Es ist der Begriff, Himmel zurückgekehrt sendet Jesus den den der Evangelist Johannes uns nennt: Heiligen Geist und haucht der Kirche „Gott ist die Liebe.“ (1 Joh 4,16) Die Liebe neues Leben ein. benennt das Wesen Gottes selbst: Es Der Vater schenkt seinen Sohn zum ist nur ein Gott in drei Personen. Wie Heil der Welt. Im Sohn erkennen wir anders wäre dieses göttliche Geheimnis den Vater: „Wer mich sieht, sieht den zu verstehen, als dass es ein Geheim- Vater.“ (vgl. Joh 14,8) Denn: „Ich und nis vollkommener Liebe ist. Johannes der Vater sind eins.“ (Joh 10,30) Nach setzt in seinem Brief fort: „… und wer dem Kreuzesopfer und der siegrei- in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und chen Auferstehung haucht der Herr Gott bleibt in ihm.“ (ebd) Johannes, der die Apostel an und sagt: „Empfangt Lieblingsjünger des Herrn, hält hier fest, den Heiligen Geist …“ (Joh 20,22) Das was jeder Mensch erfahren kann, und Kommen Christi wie die Sendung des hoffentlich schon erfahren hat: Die Liebe Heiligen Geistes setzt die Vereinigung, verbindet. Die Liebe vereint. die die reine Liebe bewirkt, fort – über Es ist ein Geheimnis unerschaffener Gott selbst hinaus! Gott schuf den vollkommener Liebe, das heißt göttli- Menschen in der Einheit mit sich selbst. cher Liebe. Die göttliche Liebe vereint Der Mensch war eins mit Gott; er war aber nicht nur ein bisschen oder auch eins mit der Schöpfung, und er war ein bisschen mehr, so wie das beim eins untereinander, als Mann und Frau, Menschen der Fall ist, weil der Mensch die „ein Fleisch“ werden. Die Sünde hat unvollkommen ist. Gott und die Liebe diese wunderbare Einheit der Liebe in Gottes sind allerdings vollkommen. der Schöpfung zerstört und die Einheit Das wiederum bedeutet, dass auch die mit dem Schöpfer. Der Erlöser, unser Vereinigung der drei göttlichen Per- Herr Jesus Christus, der uns die rettende sonen vollkommen ist. Die Vollkom- Liebe Gottes schenkt, stellt alle Einheit menheit der Vereinigung der drei ist so wieder her. In der Ehe: „Sind nicht mehr unendlich groß, dass im Vater und im zwei, sondern eins.“ (Mk 10,8) „Alle, die Sohn und im Heiligen Geist nur die eine durch ihr Wort an mich glauben“ sollen Gottheit ist. eins sein: „Wie du, Vater, in mir bist und Das Kreuzesopfer Jesu kann uns ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, helfen, die liebende Hingabe der drei damit die Welt glaubt, dass du mich göttlichen Personen besser zu erkennen. gesandt hast.“ (Joh 17,20-21) Der Vater hat seinen Sohn in die Welt In der erlösenden Liebe Jesu Christi, gesandt, damit er sein Volk von seinen strömt die Liebe des Dreifaltigen Gottes Sünden erlöse. (vgl. Mt 1,21) Im reinen über in die gesamte Schöpfung, um die
Leitartikel Einheit zu erneuern und wieder herzu- stellen: Die Einheit im Geist; die Einheit in der Liebe; die Einheit in der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche! Alle Verkündigung, alle Missi- on und alles Apostolat der Kirche hat die Einheit des Geschöpfs mit seinem Schöpfer und Erlöser zum Ziel. Wir sind geschaffen und neugeschaffen in der Erlösung durch Jesus zur vollkom- men Vereinigung mit dem Dreifaltigen Gott! Wie der Vater im Sohn ist und der Sohn im Vater, so sollen auch wir in ihnen sein. Blicken wir auf die seligste Jungfrau Maria. Sie ist die Tochter des Vaters, die Mutter des Sohnes und die Braut des Heiligen Geistes! Sie steht in Beziehung mit jeder einzelnen göttlichen Person, und ist eins mit der einen Gott- heit, die in ihrem Unbefleckten Herzen Wohnung genommen hat. Maria, die allerseligste Jungfrau, ist der lebendige Tabernakel nicht nur für den Menschen- sohn Jesus Christus, sondern durch ihn für den Dreifaltigen Gott! In der Verkündigung durch den Engel Gabriel wird es uns gesagt: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.“ (Lk 1,35) Ein Gott in drei Personen! Diese Grundwahrheit unseres Glaubens kann niemand verstehen, der nicht weiß, was die Liebe wirklich ist, was die Liebe wahrhaft wirkt. Das wiederum kann kei- ner erkennen, der den Dreifaltigen Gott nicht kennt, der in seinem einen Wesen die Liebe ist. „Ich bin der ich bin da“ FOTO: SCHMAUZ
Spirituelles 9 P. Florian Calice CO Maria am Ende der Zeiten W ir nähern uns dem 100. Geburtstag der Legion Mariens und erinnern uns dabei, dass der hl. Ludwig Maria die sich ihr geweiht haben, und die sie in ihre Sendung als Gnadenmittlerin einbezieht. Diese Seelen haben es mit v. Montfort schon 300 Jahre zuvor eine den Sehern, also den Überbringern ihrer Legion von Seelen angekündigt hat, Botschaften, Einladungen und Verhei- die in besonderer Weise im Dienst der ßungen gemein, dass sie im Auftrag der Gottesmutter stehen würden. Natür- Gottesmutter handeln, und auch wenn lich darf nicht nur die Legion Mariens, sie keine persönliche Erscheinung der die tatsächlich so heißt, es für sich in Gottesmutter hatten, so stellen sich Anspruch nehmen, diese Voraussage zu dennoch in den Dienst ihrer Botschaf- erfüllen, aber ganz sicher auch sie, in der ten und Verheißungen. Nehmen wir nicht nur dem Namen nach, sondern die Erscheinungen der Gottesmutter auch in ihrem Bemühen diese Legion 1830 in Paris als ein erstes Beispiel. Der verwirklicht ist. Der hl. Ludwig spricht Hauptinhalt der Erscheinung, die die von dieser Legion im Zusammenhang hl. Katharina Laboure erlebt hat, war mit dem besonderen Auftreten der der Auftrag die „Wunderbare Medaille“ Gottesmutter zum „Ende der Zeiten“ prägen zu lassen. Die Gottesmutter hat hin, die nach Gottes Willen in seinem der hl. Katharina dabei verheißen, dass Heilsplan die Vorbereitung der Ankunft jeder, der diese Medaille annehmen und des Reiches Christi als Aufgabe hat. tragen würde, besondere Gnaden von Wenn wir dieses „in Erscheinung Gott erhalten werde, ja sogar, dass wenn treten“ der Gottesmutter betrachten, diese Medaille von einem Menschen dann denken wir an ihre zahlreichen mit Glauben angenommen würde, die Erscheinungen in den letzten 200 Gnaden überreich sein werden. Jahren. Sie alle enthalten zusammen Wir wissen nun, dass die Erfüllung mit der Einladung zur Umkehr eine dieser Aufgabe für die hl. Katharina, besondere Verheißung, dass nämlich als klausurierte Barmherzige Schwester, die Zuwendung zur ihr, der Mutter schier unmöglich war. Wie sollte sie, Christi und aller Menschen, uns und der die in der klösterlichen Abgeschieden- ganzen Welt in ihrer durch die Sünde heit, ohne Mittel und gebunden durch verschuldeten Not, eine besondere Hilfe strengen Gehorsam, eine solche Initia- zuteilwerden wird. Die Muttergottes tive setzen. Für jeden von uns wäre es erscheint dabei nicht nur einigen Sehern auch heute ein ziemliches Unterfangen, unmittelbar, sondern sie zeigt ihr Macht die Prägung und Vervielfältigung einer und Wirksamkeit auch auf andere Weise. solchen Medaille in Auftrag zu geben. Dazu zählen eben auch all die Seelen, Wir müssten jemanden finden, der
10 Spirituelles ein Modell entwirft, dann einen Pro- erwähnte der Beichtvater eher beiläufig, duzenten, der Unmengen von diesen dass da eine Schwester sei, die behaupte- Medaillen herstellt, und natürlich auch te, dass ihr die Gottesmutter erschienen noch die finanziellen Mittel dafür auf- wäre mit dem Auftrag eine Medaille bringen. Aber so weit kam es für Katha- prägen zu lassen, die dem Träger ganz rina ja gar nicht, denn der einzige, dem besondere Gnaden vermitteln würde, sie sich mit diesem außergewöhnlichen selbst wenn er keinen Glauben hätte. Der Auftrag anvertrauen konnte, war ihr Erzbischof horchte auf: war das nicht Beichtvater. Der aber hielt ihre Aussagen die Antwort des Himmels?! Sofort gab und ihr Ansinnen für überspannt und er den Auftrag, das auszuführen, worum unterstützte ihr Anliegen nicht. die Schwester gebeten hatte. Die ersten Der Himmel wusste jedoch Abhilfe zu Medaillen wurden geprägt und der schaffen: nach zwei Jahren des vertrau- Erzbischof selbst wurde einer der ersten ensvollen Betens, dass Gott helfen möge, Überbringer. Er brachte sie dem im Ster- dass der Wunsch der Gottesmutter ben liegenden Bischof und das erhoffte durch sie erfüllt werden könne, griff Wunder geschah: ein Gesinnungswan- Gott durch den Erzbischof von Paris ein. del trat ein und der sterbende Bischof Er musste zuerst die Voraussetzungen bat schon nach wenigen Tagen um den dafür schaffen, dass der Bischof bereit Empfang der Sakramente. Die Gottes- war, einem solchen Anliegen Aufmerk- mutter hatte ihr Versprechen erfüllt: samkeit zu schenken. Die im Zusam- gerade in einer Zeit, in der der Glaube menhang mit der französischen Revolu- der Vernunft unterworfen werden sollte, tion in Mode gekommene „Aufklärung“ hatte der Himmel die Idee, den geistigen hatte auch vor dem Klerus nicht halt Stolz des Menschen mithilfe einer klei- gemacht: sogar der Vorgänger des Erz- nen wundertätigen Medaille zu besiegen. bischofs hatte den eigentlichen Glauben Die Wirksamkeit kam nicht von hehren aufgegeben und die Prinzipien der menschlichen Überlegungen oder geist- Aufklärung übernommen. Er lag nun reichen Schlussfolgerungen, sondern von im Sterben und wollte die Sakramente der demütigen Annahme dieser durch nicht empfangen, da er sie für unnötige, die Medaille entgegen gestreckter Hand erfundene Rituale hielt. Dies bereitete aus dem Himmel. seinem Nachfolger große Sorgen und Unzählige Wunder haben sich seither so rang er im Gebet um die Seele seines ereignet, und Katharina selbst konnte Mitbruders. Zu dieser Zeit war aber der feststellen, dass die Gottesmutter auch in Beichtvater der hl. Katharina, der auch den aussichtlosesten Fällen ihr Verspre- Spiritual ihres Klosters war, zum Besuch chen hielt. Seitdem sind wohl Millionen beim Erzbischof. Der Bischof, der ein von Menschen gleich einer hl. Katharina wahrhaft guter Hirte war, interessierte oder des damaligen Erzbischofs von sich die Aufgaben des Geistlichen, und Paris zu Überbringern der Gnadenge- so kam das Gespräch auch auf das Klos- schenke der Gottesmutter geworden, ter der Barmherzigen Schwestern. Dabei indem sie die Medaille weiterverschenkt
Spirituelles 11 haben, mit der Einladung, den Bitten und Verheißungen der Gottesmutter Glauben zu schenken. Dazu zählen auch alle Legionäre Mariens, bei deren Apostolat die Weitergabe der Wunderbaren M edaille nie fehlt. Wer immer diese Medaille verschenkt, setzt den Gnaden- strom fort, der sich seit der Erscheinung der Gottesmutter in Paris über unzählbar vielen Seelen ergossen hat. Die Medaille zeigt auf der Vorder- seite Maria auf der Weltkugel stehend, Die Wunderbare Medaille das Haupt der Schlange unter ihrem verschenken die Legionäre bei zahlreichen Begegnungen FOTO: WAGENSONNER Fuß, während sie die Arme ausbreitet und von ihren Händen aus sich Gna- den über die Erde ergießen. Der innere Zusammenhang von Unbeflecktheit wurde sie dem Geheimnis der Erlösung und Gnadenmittlerschaft wird dadurch zutiefst verbunden. Unter dem Kreuz unterstrichen: Maria, wird zum Quell wurde Maria Mutter jeder Seele und der Gnade für die ganze Menschheit, Mitwirkende an ihrer Neuerschaffung. denn in ihr schaltet und waltet der Wer die Medaille der Gottesmutter Heilige Geist ohne Einschränkung, ohne annimmt, beginnt damit auch Maria als Hindernisse und ohne jegliche Beimen- seine Mutter und Miterlöserin anzu- gung von irgendetwas, das Ihm nicht nehmen. Er öffnet sich dem Gnaden- gerecht werden würde. Zu ihr konnte strom, der ihm von der Gottesmutter der Engel sagen: „Du bist voll der Gnade, vermittelt wird. Auch wenn die Person der Herr ist mit dir“. Die Rückseite zeigt ihr Herz nur einen Spalt weit öffnet, wie den Quell, aus dem die Gnaden her- es geschieht, wenn die Medaille nicht vorströmen, die die Gottesmutter uns abgelehnt wird, dann wird die Gnade vermittelt: Sie kommen einzig und allein diese Person erreichen, und der her- vom Werk der Erlösung, das der Herr andrängende Strom der Gnade, wird durch sein Kreuz vollbracht hat. Unter diesen Spalt Stück für Stück erweitern. dem Kreuz steht ein „M“, das zugleich Wer die Medaille jedoch gläubig an- auf Maria als Person, ihre Mutterschaft nimmt, sie umhängt und mit Vertrauen und ihre Mittlerschaft hinweist. Durch trägt, kann noch viel mehr von diesem ihr vollkommenes Eintreten in den Wil- Gnadenstrom aufnehmen. Wie viel mehr len Gottes, der diese Opfer beinhaltete, wird das für diejenigen gelten, die diese durch ihre volle Übereinstimmung mit Medaille voll Glaube an die Macht der dem Wunsch Gottes, die Welt zu retten, Gottesmutter weiterverbreiten.
12 Spirituelles Veronika Margesin Nicht nur arbeiten, sondern auch beten Das Gebet im Leben von Alfie Lambe Im Handbuch heißt es: „Der Legionär den Willen Gottes an. Sein Bruder Jack soll nicht nur arbeiten, sondern auch nahm ihn mit in das Präsidium und beten“ und „… er soll so beten, als von da an hatte Alfie seine eigentliche ob alles von der Gnade abhinge.“ Der Berufung gefunden. Da er jetzt in einer Legionsgesandte Alfie Lambe ist da ein Firma arbeitete, konnte er während großes Vorbild. Von klein auf war er der Woche nicht mehr in die hl. Messe ein stiller und in sich gekehrter Junge. gehen. Etwa ein Jahr später beteiligte Seine Eltern waren sehr fromm, jeden er sich an den Ausbreitungsarbeiten Tag wurde in der Familie der Rosen- von Seamus Grace und zog bald darauf kranz gebetet, was die Geschwister nicht nach Dublin. Wie die anderen Legionäre immer so mochten. Auch Alfie schlich besuchte er hier meistens die hl. Messe sich heimlich davon. Als seine Schwester Kathleen ihn suchte fand sie ihn, brav vor seinem Bett knien und den Rosen- kranz beten. Mit sieben Jahren empfing er am 1. April 1939 die erste heilige Kom- „Wenn wir keine munion. Davon sagte er später, es sei der wichtigste Tag in seinem Leben gewesen. enge Verbindung Er wurde ein eifriger Ministrant. Schon als Kind betete er viel für die Bekeh- mit der Königin der rung Russlands. Obwohl seine E ltern meinten, es sei vielleicht noch etwas zu früh, trat er zusammen mit seinem Legion haben, wird Freund bereits 1946 mit 14 Jahren bei den Christlichen Schulbrüdern ein. Er unsere Arbeit keine wollte Missionsbruder werden. Er wurde ein vorbildlicher Novize. Er fiel auf, weil Früchte tragen.“ er viel betete und eine besonders innige Verehrung zur Mutter Gottes hatte. Dass er das Kloster wegen gesundheitlicher Alfie Lambe Probleme verlassen musste, war für Alfie eine große Enttäuschung, aber er nahm
Spirituelles 13 in der Kapuzinerkirche. Zum anschlie- man ihn schon um sechs Uhr morgens ßenden Frühstück kam er regelmäßig in der Kapelle knien. Es war ihm auch zu spät, weil er noch lange Danksagung wichtig, täglich eine Betrachtung von hielt. Er wurde Prätorianer und bete- wenigstens einer viertel Stunde zu halten. te täglich die Legionsgebete und das Dasselbe empfahl er auch den anderen Stundengebet. Aber er suchte auch die Legionären. Man kann sagen, dass das persönliche Zwiesprache mit dem Herrn. Gebet eine Schlüsselstellung im Leben Bereits 1948 hatte er die Vollkommene von Alfie Lambe einnahm und dass er Hingabe an Jesus durch Maria abgelegt. seine fast übermenschliche Missionstä- Ein betender Mann blieb Alfie auch tigkeit aus der Kraft des Gebetes erfüllte. während seiner Tätigkeit als Legions- Er wurde nicht müde, andere Menschen gesandter in Südamerika. Wenn er mit um das Gebet für seine Arbeit zu bitten. Seamus unterwegs war, ließ er meistens Er selbst sagte: „Wir sollten versuchen, diesen reden und betete still mit. Vor täglich an der heiligen Messe teilzuneh- allem betete er zum Heiligen Geist und men und nach Möglichkeit die heilige um den Beistand der Schutzengel. Wenn Kommunion zu empfangen. Wenn wir er mit anderen Legionären auf Ausbrei- keine enge Verbindung mit der Königin tungsfahrt war, konnte er mitten in der der Legion haben, wird unsere Arbeit Nacht aufstehen und beten. Im Kloster keine Früchte tragen.“ der Schulbrüder in Buenos Aires sah Alfie Lambe gemeinsam mit anderen Gesandten in Südamerika beim Eucharistischen Kongress in Rio 1955 FOTO: ARCHIV
14 Spirituelles Regina Wagensonner Aus dem Nähkästchen Die Geschichte der Legion Mariens in Österreich – Teil 1 W enn wir auf die Entstehung der Le- gion Mariens in Österreich blicken so hat diese ähnlich wie die Entstehung Maria zu begeistern. Neben mehreren kontemplativen Schwesterngemeinschaf- ten in Wien begann sich auch ein Kreis der Legion Mariens 1921 in Dublin eine von interessierten Laien zu bilden, die mehrjährige Vorlaufzeit. Obwohl es be- in Predigtreihen und Seminaren von reits in den 1930er Jahren österreichische Professor Wessely an die Wahre Hinga- Legionäre gab, die im Exil die Legion be Stück für Stück herangeführt wurden. kennen lernten, wie Hilde Firtel, sollte Durch seine Sehnsucht nach der Be- es in den Wirren von Ständestaat und kehrung der Massen angetrieben wollte Naziregime der Legion nicht gegönnt Wessely das Ziel erreichen Wien zu einer sein österreichischen Boden zu betreten. Stadt der Mutter Gottes werden zu las- Ein erstes Präsidium gab es in Graz 1946 sen. Dies gipfelte vorerst in der Predig- unter den britischen Besatzungstruppen, treihe „Das Geheimnis Marias“ vom 21. dieses hielt sich aber nicht lange, da die bis 28.4.1948 in der Salessianerinnenkir- Mitglieder an verschiedene Truppen che am Rennweg. Am Gedenktag des im standorte versetzt wurden. Doch Maria Jahr davor heilig gesprochenen Ludwig bereitete den Boden von langer Hand Maria von Montfort wurde die Weihe an um am 2. Februar 1949 die Gründung Maria vollzogen. ihrer Legion in Wien möglich zu In der Predigt vom 28.4. wird dieser machen. Wunsch und die notwendige Aufgabe Konkret begann das sichtbare Ackern klar sichtbar: „Wir werden das, was wir des Bodens im Jahre 1942: Der Wiener selbst getan haben, nämlich uns der Priester Professor Friedrich Wessely Muttergottes zu weihen, nicht in der entdeckte die Schriften des hl. Ludwig Stille bewahren, sondern auch andere Maria von Montfort und studierte diese. dazu anlocken, bis die Schar derer, die Bestärkt durch die Weihe der gesamm- Maria unterworfen sein wollen, immer ten Menschheit an das Unbefleckte größer wird, bis Wien eine Stadt wird, Herz Mariae durch Papst Pius XII am die sich der Muttergottes unterworfen 31.10.1942 begann Wessely immer mehr hat, deren Ruhm es ist, eine Stadt der Personen für die Weihe an Jesus durch Muttergottes geworden zu sein. Das
Spirituelles 15 Die Salesianerinnenkirche, der Geburtsort der Legion Mariens in Österreich FOTO: SCHMAUZ ist unser Ziel, und wir dürfen nicht geistige Bewegung, deren Tragweite zu früher aufhören zu beten und uns ihr zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnte. weihen und zu arbeiten bis dieses Ziel Gestartet wurde mit den Herz-Mariae- erreicht ist. Wien muss eine Stadt der Sühnesamstagen in der Salesianer Muttergottes werden, die sich ihr restlos innenk irche, diese Wallfahrt gibt es überlässt. Dann wird nicht nur Wien ge- auch heute noch. Es wurden weitere rettet werden, sondern dann wird unsere Überlegungen und Beschlüsse gefasst. Stadt ihre große Aufgabe ein Schutzwall Ähnliche Predigtzyklen sollten auch an gegen das Böse zu sein, die sie schon ein- anderen Orten in Wien stattfinden, um mal hatte wieder erneuern. Wir hören immer mehr Menschen den Schatz der nicht früher auf zu arbeiten, und wenn vollkommenen Hingabe zu erschließen. wir dabei sterben müssten, bis dieses Es galt den neu gewonnenen aposto- Ziel erreicht ist. Amen.“ lischen Eifer zu erhalten und weitere Dieser Predigzyklus führte viele der Mitstreiter zu gewinnen. Neun Monate Teilnehmer daran zum Vollzug der später sollte es zur Gründung der Legion vollkommenen Hingabe an Jesus durch Mariens in Österreich kommen. Maria. Dies war der Startschuss für eine
16 Spirituelles FOTO: RUEPP
Spirituelles 17 Br. Emmanuel-Maria Fitz OFM Liebe Hilfslegionäre! M it Ende des Ersten Weltkrieges brachen alte Monarchien zusam- men und waren von heute auf morgen nach, wie Gott mehr in der Welt geliebt werden könne. Heute ist die Legion Mariens weltweit Geschichte. Das Leben der Menschen aktiv und begeht heuer ihren 100. Ge- veränderte sich in rasender Geschwin- burtstag. Dieses Jubiläum darf uns mit digkeit, auch in Irland. Im Jahr 1916 großer Freude erfüllen. Gleichzeitig soll wollten sich die Bürger von der 700 Jah- es für uns eine Ermutigung sein, uns mit re langen britischen Besetzung befreien. frohgemuter Sehnsucht und Bereitschaft Es kam zum brutalen Niederschlag des dafür einzusetzen, Maria den Menschen Aufstandes. 1918 erhielt Dublin eine näher zu bringen. Warum Maria? Sie eigene Regierung und die Unabhängig- ist der sicherste und direkteste Weg zu keit des Landes wurde ausgerufen. Ein Jesus, der jede einzelne Seele immer tie- Jahr darauf folgte ein blutiger Unab- fer in die liebende Vereinigung mit dem hängigkeitskrieg, welcher erst durch Vater hineinführen möchte. den Anglo-Irischen Vertrag 1921 endete. Zu Beginn des Jubiläumsjahres möch- Dies führte 1922 zu einer Spaltung der te ich Ihnen, liebe Hilfslegionäre, für Irisch-Republikanischen Armee (IRA), Ihre Bereitschaft täglich die Legionsge- die gegen die Briten gekämpft hatte bete und den Rosenkranz zu beten und und den Eid gegenüber dem britischen aufzuopfern herzlich danken. Dadurch Monarchen verweigerte. Auseinander- helfen sie den aktiven Legionären alle setzungen zwischen Republikanern und Menschen als lebendige Tabernakel mit Nationalisten führten zu einem Bürger- und durch Maria beharrlich und mutig krieg und Freunde oder Brüder standen auch in unserer heutigen herausfordern- sich nun bis 1923 als Feind gegenüber. den Zeit einzuladen, sich auf die Liebe Inmitten dieser krisengeschüttelten Gottes einzulassen. Außerdem bereiten Tage, in welchen der Glaube der Men- sie durch das Gebet die Herzen jener schen nicht unberührt blieb, kamen vor, sich für die Begegnung und das 1921 erstmals am Vorabend des Hoch- Gespräch mit den Legionären zu öffnen. festes Mariä Empfängnis Frank Duff Und damit Sie, liebe Hilfslegionäre mit mehreren großteils jungen Frauen durch Ihren Liebesdienst im Weinberg zusammen, um das erste Legionstreffen des Herrn immer tiefer SEINE Gnaden, abzuhalten. Die apostolische Laien- die er für Sie stets bereithält, erfah- bewegung, als dessen Gründerin die ren können, darum bete und bitte ich Muttergottes selbst gesehen wird, war für Sie! geboren. Die zunächst kleine Gruppe, deren Ziele die Heiligkeit der Mitglieder Ihr Br. Emmanuel-Maria OFM und das Apostolat sind, dachte darüber
18 Spirituelles Anneliese Bauernberger Das innerliche Leben der Legionäre D as innerliche Leben der Christen zeigt sich in der Wirkkraft. Der hei- lige Apostel Paulus schreibt aus eigener Es braucht die Augen des Herzens, um in den Mitlegionären und in denen, für die man arbeitet, Jesus Christus zu er- Erfahrung an die Galater: „Nicht mehr kennen und IHM zu dienen – in diesem ich lebe, sondern Christus lebt in mir!“ Sinne ist der aufgetragene Legionsdienst Es geht um die persönliche Verbin- immer spannend und kostbar. dung zu Jesus Christus und diese teilt Dazu kommt, dass man „Kreuz, Müh- sich mit. sal und all die Enttäuschungen, die das Das FIAT: „Ich bin die Magd des Leben bringt“, aus den Händen Gottes Herrn!“ Das persönliche JA, die Zusage liebend auf sich nimmt. an Gott strahlt aus. „Allen bin ich alles geworden, um auf Die Herzenseinheit nährt sich durch jeden Fall einige zu retten.“ (1 Kor 9,22) Gebet, die Absicht, Gott zu lieben, den Die Vereinigung mit Christus hat ihre Willen Gottes zu erforschen, erbitten Quelle in der Taufe, findet ihre weitere und befolgen, Selbstdisziplin und vor Entwicklung in der Firmung und ihre allem das Leben aus den Sakramenten. Verwirklichung und ihre kraftvolle Nah- Das Charisma der Legion Mariens rung in der Eucharistie. Das Sakrament ist im Legionsversprechen grundgelegt, der Versöhnung, das Bußsakrament ist es wird an den Heiligen Geist gerichtet. mit der heiligen Eucharistie eng verbun- Es ist nach Jahrzehnten noch tragend. den, weil Christi Vergebung uns durch Die Einführung in das Apostolat und die Verdienste seines Todes zukommt – das Kennenlernen der Legionsregel ist jenes Todes, den wir in der heiligen Aufgabe des Präsidiums beim Wo- Eucharistie feiern. chentreffen (= Herz der Legion). Nach Sowohl die Rettung der Seelen und der Probezeit (3–6 Monate) trifft der ihre Heiligung, als auch die christliche Legionsanwärter seine Entscheidung. Er Umwandlung der Welt geschieht als bittet um Aufnahme, legt das Legions- Folge des Lebens Christi in den Seelen. versprechen ab und stellt sich in die Für Frank Duff war die Abhandlung Reihen der Legion. des heiligen Ludwig Maria Grignion Die Führung des Heiligen Geistes von Montfort über die Vollkommene und die völlige Vereinigung mit Maria Hingabe an Jesus durch Maria ein Werk, erleichtern den Zugang zu den Herzen das sein Leben radikal veränderte – für der Menschen beim wöchentlichen viele Legionäre wurden diese Schriften Apostolat. zum „Türöffner“: „Die Liebe zur Ewigen
Spirituelles 19 Weisheit“; „Das Geheimnis Marias“; „Marienverehrung“; „Brief an die Freun- de des Kreuzes“. Die Legion Mariens ist ein Lebensprogramm. Die Ursprungsgnade vom 7. Sep- tember 1921 in Dublin ist auch heute entscheidend und wird mit Gottes Hilfe in die Zukunft strahlen – Kaplan Toher, Frank Duff und 13 großteils junge Frau- en stellten sich nach der Anrufung des Heiligen Geistes und dem Rosenkranz- gebet zwei entscheidende Fragen: „Wie können wir Gott gefallen?“ und Zum innerlichen Leben gehören Gebet, „Was können wir tun, damit Gott in Sakramente und Opfer FOTO: FÜHRER der Welt geliebt wird?“ Diese beiden Fragen brennen weltweit ist JESUS die Mitte und vor jedem neu- in den Herzen der Legionäre, sie sind en Geheimnis ist die Zuwendung an den Mittelpunkt im Gebet und beim Apos- Dreifaltigen Gott. – EHRE SEI DEM tolat, sie sind immer wieder neu und mit VATER UND DEM SOHN UND DEM ehrlichem Herzen weiterzugeben. HEILIGEN GEIST. Es gibt Legionäre, die über 30 Jahre Die Tessera, die Gebete der Legion von Geistlichen Leitern im Präsidium Mariens, aus dem Schatz der Kirche, unterstützt wurden. Sie schätzen die wö- sind eine Kraftquelle. Es braucht die chentliche Allocutio und den Rat bei der Regelmäßigkeit, das tägliche Gebet. gemeinsamen Besprechung der Arbeits- Weltweit freuen sich die Legionäre berichte – die Glaubensfreude wirkt sich Mariens in den Präsidien und höheren beim Apostolat aus. Räten auf das 100-Jahr-Jubiläum. Es Jeder Legionär Mariens betet täglich geht um den Dank an Gott für unsere die Catena Legionis mit dem Magnificat, Berufung. Ein großer Dank gilt der Lobpreis Mariens. „Meine Seele preist die Gottesmutter Maria für die Gnaden- Größe des Herrn!“ Diese Kette verbindet vermittlung und Br. Frank Duff für und stärkt. Es kommt auf jedes einzelne seinen unermüdlichen Einsatz. Unser Glied an und soll nicht unterbrochen großer Wunsch ist die Seligsprechung werden. Edel Mary Quinn erinnerte von Br. Frank Duff, Sr. Edel Mary Quinn besonders die jungen Legionäre an diese und Br. Alfie Lambe. innere Verbundenheit. Wir bitten um neue Apostel für Die Legionäre schätzen besonders das unsere Zeit, dass viele Menschen Gott Rosenkranzgebet. In den freudenrei- erkennen, IHN lieben und IHM dienen. chen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen Geheimnissen finden sie sich im Alltag. Bei jedem AVE MARIA
20 Jugend Anna Mayerhofer, Dorothea Mucha und Michaela Speringer Impressionen von der Sommerschule 2020 Dorothea Mucha: Anna Mayerhofer: Vor ein paar Wochen, Meine größte Freude war, dass die Som- war ein Ereignis, das ließ mein Herz merschule, nachdem so viele katholische ganz laut pochen. Jugendveranstaltungen abgesagt wurden, trotzdem stattgefunden hat. Die Sommerschule begann, Mir ist noch einmal bewusster gewor- durch die ich ganz viel neues Wissen den, wie essentiell die hl. Messe ist und gewann. wie wichtig es ist, sich darauf vorzube- Mehr Wissen über die Eucharistie reiten bzw. die hl. Messe bewusst mit so dass ich jetzt aus ganzem Herzen Maria zu feiern. sagen kann: "Ich liebe sie!!" Beim Apostolat hatten wir ein länge- res Gespräch mit einer Frau aus einer Sie lässt mein Herz vor Freude springen Freikirche, die es nicht verstand, dass wir und ich möchte Gott Loblieder singen. Katholiken bei einem Priester beichten Diese Freude wünsche ich vielen und dass die Muttergottes die Mittleren dass sie nicht mehr nur so spielen, aller Gnaden ist. Wir haben versucht, ihr alles so gut es sondern dieses Gefühl wirklich erleben ging zu erklären, dabei habe ich gemerkt, und danach streben wie wichtig es ist, die Lehre der katholi- Alles zu SEINER Ehre zu machen schen Kirche zu kennen. Besonders auch sei es auch nur Andere wieder bringen die Stellen aus der Bibel in denen Maria zum Lachen. vorkommt. Bei der Sommerschule lerne ich im- Gott ist gut, mer wieder neue Leute kennen und wie und gut ist auch Alles was er tut. wunderschön es ist Katholisch zu sein. Danke lieber Gott für diese Zeit Ich freue mich auf die Sommerschule wirke sie weiter in mir und anderen 2021! in Ewigkeit.
Jugend 21 Spaß darf auch nicht fehlen FOTO: RUEPP Michaela Speringer: Ich war als Jugendliche einmal bei der das Musikapostolat auf der Straße vor Sommerschule, was aber schon sehr der Kirche. Lobpreislieder erreichen lange zurück liegt. die Menschen auf eine besondere Weise Somit hat es sich dieses Jahr (als und können sie ein Stück näher zu Betreuerin) angefühlt, als wäre ich das Gott führen. erste Mal so richtig bei der Sommer- Ich hoffe sehr, dass ich das n ächste schule mit dabei gewesen. Mal wieder bei der Sommerschule Ich durfte ein Präsidium und, ganz dabei sein kann, denn ich habe mir von unverhofft, das Lobpreisteam leiten, was den Impulsen einiges für mein geistli- mir beides sehr große Freude bereitete. ches Leben mitgenommen, habe neue Die Arbeit mit den Jugendlichen im Bekanntschaften gemacht und habe Präsidium war sehr spannend, denn sie sehr viel von den anderen Legionären, brachten sich ins Treffen gut ein und ob jung oder alt, lernen dürfen. Welch somit konnten wir alle davon profitieren eine Freude!!! :) und lernen. Maria am Werk, so würde ich die Was mir überhaupt bei allen Jugendli- Sommerschule bezeichnen! :) … chen, wie auch Betreuern, auffiel war die und sie ist und bleibt die beste „Päda Offenheit, die Begeisterung, die Freund- gogin G ottes“ :D … lichkeit und die Freude … und auch die Heiterkeit kam nicht zu kurz ;) Man hat das Gefühl, als Legionär ist Musik kommt nicht zu kurz FOTO: RUEPP man durch die Muttergottes auf der „gleichen Wellenlänge“ … ;) Besonders imponiert hat mir die Ein- stellung der Jugendlichen zum Straßen- apostolat, das sie mit Mut und gestärkt vom Heiligen Geist in Angriff nahmen. Keiner wollte sich davor drücken, allen waren dazu bereit … ein toller Einsatz für den Himmel! Zu meinen Highlights gehören sicher die Stunde der Barmherzigkeit, die wir als Lobpreisteam gestalten durften, und
22 Legionsleben Margit Jachimow PPC in Meran E s nahmen vier Legionäre aus Öster- reich mit unserem GL P. Stephan Schnitzer OSB und vier Legionäre aus Kostproben aus den Einzelberichten Ein Ehepaar aus Berlin war nicht getauft. Die Frau erzählte uns, dass ihr Vater dem Präsidium in Lana an dieser PPC überzeugter Kommunist war und so von 29. August bis 5. September teil. die Taufe seiner Kinder nicht in Frage Am Beginn möchte ich vor allem der kam. Vielmehr machten sie die atheis- Gottesmutter danken, die in diesem tische Erziehung in der Schule und in überaus schwierigen Coronajahr die PPC den Jugendjahren mit. Wir erklärten die nach Meran für uns möglich gemacht wunderbare Medaille und sagten, dass hat. Es war eine schöne PPC, ein harmo- allen die diese mit Vertrauen tragen nisches Miteinander aller Teilnehmer, überreiche Gnaden zufließen. P. Stephan alle haben ihr bestes gegeben und natür- kam auch auf die Taufe zu sprechen und lich wurde auch viel gelacht. meinte, die könne jederzeit nach gründli- Das Apostolat in Meran fand rund cher Vorbereitung durch einen Priester um die Nikolauskirche, Promenade, gespendet werden. Das Ehepaar zeigte Tappeinerweg statt. Wegen der Corona reges Interesse für den katholischen pandemie durften wir nur Straßenaposto- Glauben und meinte, wenn man so einen lat machen. Wir trafen viele Touristen aus „verständigen“ Priester hätte, könnte man Deutschland an. Es waren meist Ehepaa- sich konkrete Gedanken über die Taufe ren mit gemischten Glaubensbekennt- machen. P. Stephan ermutigte sie diesen nissen, wobei ihnen der Unterschied oft Schritt mit Gottes und Mariens Hilfe zu nicht bekannt war. Auch Jugendliche aus wagen und riet ihnen einen Priester in Südtirol genossen die letzte Ferienwoche Berlin diesbezüglich anzusprechen. und waren sehr offen für den Glauben. Vor der Nikolauskirche gab es viele Unter den Einheimischen konnten wir Ablehnungen. Die Menschen besuchen einige Hilfslegionäre werben. die Kirche wie ein Museum. Auch einem Am Sonntag feierten wir die Hl. Mes- Mann am Weg zur Kirche wollten wir se in der Maria Himmelfahrtskirche mit. die Medaille schenken. Er verstand nicht P. Stephan konzelebrierte die Messe mit dass man ihm etwas schenken möchte P. Oswald (GL des Präsidiums in Lana). und kein Geld nimmt. Wir erklärten ihm, Wir durften die Legion vorstellen und dass ihm die Muttergottes viele Gnaden Medaillen mit Erklärungen verschenken. schenken möchte, er braucht sie nur anzu- Wir konnten den Legionären aus nehmen. Als er das dann verstand brach Lana zeigen, dass Apostolat nicht nur er fast in Tränen aus und wollte wissen anstregend ist, sondern dass wir selbst wie man zu so einem Glauben kommt. durch schöne, oft tiefe Gespräche, reich Wir erklären ihm, dass der Glaube ein beschenkt werden.
Legionsleben 23 Meran, die Perle Südtirols FOTO: DUERNSTEINER, PIXABAY.COM Geschenk ist, man aber viel darum beten Emotionen die Wunderbare Medaille soll, damit man ihn geschenkt bekommt. annahm; wir steckten sie in die Tasche Die Kirche ist ein guter Ort für das Gebet. des Kinderwagens, dann musste er weiter, Es ist schön zu sehen wie Gott die Herzen denn seine Frau und deren Mutter waren der Menschen berühren kann wenn sie schon voraus gegangen. Wir wollten uns dazu bereit sind. schon einer weiteren Familie zuwenden, Ein Ehepaar aus Deutschland, denen doch bevor wir das konnten, kamen wir die Wunderbare Medaille anboten von hinten zwei Damen gelaufen. Sie bekannten ihre Zugehörigkeit zur katho- haben uns „gerade noch“ erwischt uns lischen Kirche. Die Frau kannte die Me- bedankten sich freudestrahlend für das daille nicht, wir erklären sie. Da nahm Geschenk, das wir ihrem kleinen Sohn die Frau eine Medaille aus der Tasche die gemacht haben. Sie wollen sehr darauf sie einst am Boden gefunden hatte und achten, dass die Medaille nicht verloren schon sehr beschädigt war. Zu ihrer und geht und ihrem kleinen Sohn stets Glück unserer Freude war es eine wunderbare bringt. Wir betonen, dass es nicht die Medaille. Sie war ganz glücklich! Derzeit Medaille an sich ist, sondern das Ver- ist sie in einer Gebetsgruppe. Wir gaben trauen zur Mutter Gottes, die das Kind ihr für die weiteren Beter noch sechs und die ganze Familie beschützt. Mutter Medaillen mit Erklärungen mit. Für die und Großmutter nahmen daraufhin die Legion Mariens interessierte sie sich sehr, Medaille ebenso gerne an. wir gaben ihr je ein Frank Duff- und Die Präsidentin des Präsidiums in Edel Mary Quinn-Gebet mit. In ihrer Lana, dankte den „tapferen“ Legionären Heimat, möchte sie unbedingt eine aus Österreich für den Besuch und ihre Gruppe der Legion Mariens finden. Hilfe. Wir wollen beten, dass die Samen Wir begegneten auf der Promenade die wir durch das Apostolat ausgestreut einem jungen Vater mit seinem fünf haben auch aufgehen mögen. Monate alten Sohn, für den er ohne große
24 Legionsleben Monika Huber-Grois Besonderes Jubiläum H err Altdechant Franz W eissenberger, seit 32 Jahren Geistlicher Leiter der Curia Steyr und seit 25 Jahren des EP Steinbach an der Steyr, feiert im November seinen 90-igsten Geburtstag. Mit Freude darf er auf eine reiche gesegnete Zeit als Priester im Dienst der Muttergottes zurückblicken. Fast 60 Jahre hat er als Seelsorger in der Pfarre Steinbach/Steyr gewirkt. Als Priester hat er sich schon in jungen Jahren der Mutter Gottes anvertraut und so war ihm die Legion Mariens in all den Jah- ren sehr ans Herz gewachsen. Er hat zwei Erwachsenenpräsiden und ein Jugendpräsidium geführt. Sein letzter aktiver Einsatz als Geistlicher Leiter der Curia Steyr war die Teilnah- me an der Aciesfeier in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Adlwang, die wir noch vor der Corona Pandemie am 07.03.2020 abgehalten haben. FOTO: PÖTSCH Noch einmal hat er der Muttergottes das Versprechen gegeben „Ich bin ganz Hilfslegionären ihm auf diesem Wege dein und alles was ich habe ist dein“. noch einmal ein „Ewiges Vergelts Gott“ In Zukunft wird er mit der Curia als be- für seinen Dienst in der Legion M ariens tendes Mitglied verbunden sein und uns aussprechen. Gottes und Mariens seinen priesterlichen Segen schicken. reichsten Segen. Dankbar für die vielen Geistlichen Aus gesundheitlichen Gründen hat Impulse und Segnungen möchten wir als er sich in das Pflegeheim St. Josef in Amtsträger der Curia Steyr mit allen an- Sierning zurückgezogen und dort ein geschlossenen Präsidien, Legionären und schönes Zuhause gefunden.
Legionsleben 25 Wiltrud Zecha Die Legion Mariens in Radio Maria I m Festkomitee zur Gestaltung unseres 100-Jahr-Jubiläums wurde überlegt, wie das Jubiläum gut vorbereitet werden kann. Wir wünschen Euch mit diesen Sendun- gen viel Freude und geistlichen Gewinn: Sonntag, 27. September 2020 | 20:00 Uhr Schön ist es, bereits vor dem Jubiläumsjahr Die Entstehung der LM vor (fast) 100 Jahren die Legion Mariens in ganz Österreich besser bekannt zu machen. Dazu wollen Sonntag, 25. Oktober 2020 | 20:00 Uhr wir auch die neuen Medien benützen. „Was können wir tun, dass die Welt Gott So sind wir mit Radio Maria in Kon- mehr liebt?“ – Frank Duff, der Gründer der takt getreten. Da ist vereinbart worden, Legion Mariens dass es in diesem Vorbereitungsjahr in Freitag, 20. November 2020 | 20:30 Uhr jedem Monat eine Sendung über einen Ludwig Maria Grignion de Montfort und die Aspekt der Legion Mariens geben sollte. Spiritualität der Legion Mariens Bis jetzt hat es schon einige Sendungen gegeben. Wer möchte, kann diese im Sonntag, 27. Dezember 2020 | 20:00 Uhr Internet auf Radio Maria – Radiothek – Jede Seele ist kostbar – Von Mensch zu bei den Lebensbildern nachhören. Mensch Brücken bauen – die Wirkweise der Wir haben versucht, die Themen und Legion Mariens auch die Referenten recht bunt und Sonntag, 24. Jänner 2021 | 20:00 Uhr abwechslungsreich zu wählen. Bisher hat Aufbau und Verbreitung der Legion Mariens es gute Rückmeldungen dafür gegeben. Besonders in Zeiten des eingeschränk- Sonntag, 28. Februar 2021 | 20:00 Uhr ten Kontaktes ist es gut, Interessantes Apostolat – Begegnung mit den Menschen unserer Bewegung zu hören. Freilich ist Sonntag, 21. März 2021 | 20:00 Uhr es auch ein Dienst, z. B. Hilfslegionäre Große Gestalten der Legion Mariens und andere Interessierte auf diese Sen- dungen aufmerksam zu machen. Es ist Sonntag, 25. April 2021 | 20:00 Uhr dazu durchaus erwünscht, im Anschluss Die Legion Mariens in Österreich an die Referate in Radio Maria anzuru- Sonntag, 30. Mai 2021 | 20:00 Uhr fen und selber einen Beitrag zu leisten: Österreich – ein Land der Muttergottes! Tel.: +43 1 7107072 Sonntag, 27. Juni 2021 | 20:00 Uhr Peregrinatio pro Christo Termine und Themen für Juli und August 2021 – noch offen
26 Legionsleben Ursula Goriup Exerzitien in Graz P. Josef Haspel OSB war ein hervor- ragender Speisemeister. Er tischte uns ganz einfache Themen auf, und ließ durchleuchten, wie ihr sprecht, wie ihr handelt. Ihr selbst müsst brennen! Nur in dem uns in der Betrachtung den herrlichen Maß, in dem der Legionär selbst von Reichtum kosten: Gnade erfüllt ist, kann er zum Weg der An Hand einiger Rosenkranzgeheim- Gnade für andere werden. nisse entfaltete P. Josef den wahren Welche Methode ihr anwendet ist Schatz der Legion Mariens, wie er im völlig gleichgültig, das muss da sein: Handbuch festgeschrieben ist. ich will ihn für den Himmel gewinnen. Ich werfe den Scheinwerfer beliebig Und es gibt nur ein Hindernis, das ist auf einen Punkt aus den sieben Vorträ- der Kleinglaube. gen: auf das Geheimnis: Jesus, der uns An Hand des Legionsversprechens die Eucharistie geschenkt hat. entfaltete P. Josef uns die Gegenwart der P. Josef verwies auf das 6. Kapitel der Heilsordnung; und sagt dann: Es ist eine Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ von große Versuchung zu sagen: ja damals! … Papst Johannes Paul II, das den Titel aber heute! … es ist viel schwieriger … trägt: „In der Schule Mariens – die Ja, man muss die Schwierigkeiten nüch- Eucharistie besser verstehen lernen“. tern analysieren. Aber das J ammern – Er verwies weiter auf das 8. Kapitel des das ist das Hindernis, warum der Heili- Handbuchs „Der Legionär und die Eu- ge Geist nicht wirken kann. Das ist das charistie“, das damit beginnt: „Es wurde Hindernis, das der Legionär setzt! bereits eindringlich darauf hingewie- Maria hat uns heute erwählt. Was uns sen, dass die Heiligkeit des Legionärs versprochen ist, das gilt im Jetzt. Der Hl. von grundlegender Wichtigkeit für die Geist will Großtaten heute vollbringen. Legion ist.“ Es gibt kein Hindernis, Er gibt uns alles Es geht nicht um mehr Legionä- was wir brauchen. re, mehr Präsidien, es geht um die Auf die Gnade müssen wir bauen. Die Heiligkeit. Gnaden die der Legionär erbittet strömt Und er sagte: Ihr seid von Maria er- ihm aus dem Opfer der Hl. Messe zu. wählt worden, und der Weg auf dem ihr Deshalb muss der Legionär zur Hl. Mes- geführt werdet ist heilig zu werden mit se Zuflucht nehmen, wenn er will, dass vielen anderen. Das ist ganz wichtig! ihm selbst und anderen die Erlösungs- Ihr sollt die Wunderbare Medaille gnaden in reichem Maße zufließen. sein, ihr sollt die Einladung zum Ro- Dies und viel mehr ist uns mit diesen senkranz Sein, durch euch soll wie bei Exerzitien im Rosenkranzmonat ge- Edel Mary Quinn die Legion Mariens schenkt worden.
Legionsleben 27 Elisabeth Kriss Wer wagt, gewinnt E s brauchte schon eine gehörige Portion Mut und Gottvertrauen, die heurigen Exerzitien Ende Okto- Coronazeit uns zu freuen und zu jubeln, denn mit der Enzyklika „Gaudete et exultate“ von Papst Franziskus führte ber nicht einfach abzusagen. Aber P. uns P. Markus durch die Tage. Dabei Markus Stark OCist, die Schwestern des brachte er uns viele Beispiele aus dem Erholungsheimes in St.Gallenkirch im allgemeinen und kirchlichen Leben. Die Montafon und auch die zwölf Legionäre Tage waren geprägt vom frohen Mitein- und Hilfslegionäre ließen sich diese ander, wo jeder seine Talente einbrachte. Tage der Einkehr und Neuausrich- Hier ein Mosaik der Kostbarkeiten, tung nicht nehmen und wurden reich die die Teilnehmer danach auf Neu- belohnt: in malerischer Umgebung von schneefahrbahn wieder mit nach Hause Bergen, Ahorn, Buchen, Tannen und nahmen: Wasserfällen begannen wir inmitten der „Meine Fehler (Sünden) können als ‚Mist‘ sogar noch etwas Gutes gedeihen lassen.“ „In dieser Gemeinschaft habe ich erlebt, dass man miteinander auch anspruchsvolle Texte verstehen und im Alltag umsetzen kann.“ „P. Markus hat mir dieses päpstliche Schreiben durch gute Beispiele, auch Legionsbei- spiele, schmackhaft gemacht. Dadurch bekam ich wieder hervorragende Motivation für das Legionsapostolat.“ „Den Tag beginnen, analog zum ‚Ave M aria‘: ‚Freu dich, — !‘“ „Ich werde mich um X und Y, zwei ehemalige alte Legionäre, bemühen.“ „Ich bin eingebunden in eine starke, weltweite Gemeinschaft. Sich dieser Stärke, Gnade, immer wieder bewusst werden.“ „Geistig fest arbeiten: Klagen in Lobpreis verwandeln. Immer mehr im ständigen Gebet sein.“ „Durch die Exerzitien habe ich eine Hilfestellung, wie ich das Klima in meinem Prä- sidium verbessern kann. Hier ist mir erst bewusst geworden, wie wichtig für mich die Gemeinschaft der Legionäre ist.“ „Meine ersten Exerzitien! Es war so schön, drei ganze Tage mit Gott und den Legionä- ren verbringen zu dürfen.“
28 Splitter Gebetserhörungen Edel im Sanatorium in Südafrika FOTO: ARCHIV Ein Brief aus Nigeria Mit großer Freude und Dankbarkeit an betete ich beharrlich zum allmächtigen Gott berichte ich über die Genesung Gott und flehte Edel Quinn an, inner- meines kranken Bruders auf Fürsprache halb von drei Wochen für ihn einzutre- von Edel Quinn. Mein Bruder war seit ten, um ihr heiliges Leben zu bestätigen. acht Monaten hoffnungslos krank. Er Zu meiner größten Freude erholte sich wurde in fünf verschiedene Kranken- mein Bruder am Ende der dritten Woche häuser gebracht. Die Krankheit konnte vollständig, verließ unser Dorf, ging nicht genau diagnostiziert werden und nach Port Harcourt und nahm seine widersetzte sich allen Therapien. Arbeit wieder auf. Ich bete nachdrück- Die Hoffnung wurde völlig afgegeben lich, dass Gott Edels Heiligsprechung und er wurde schließlich nach Hause in gewährt und so den Glauben in der unser Dorf geschickt. Als letzten Ausweg Welt vermehre.
Splitter 29 WELT Jänner Beten wir damit der Herr uns die GEBET Gnade schenken möge, in vollständiger Geschwisterlichkeit mit den Brüdern Gebetsanliegen des Papstes und Schwestern anderer Religionen zu leben und jeweils füreinander zu beten, offen für alle. Februar Beten wir für die Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, damit sie von der Gesellschaft geschützt und ihre Leiden ernst genommen und angehört werden. FOTO: KNA-BILD
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