Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich

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Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
1 – 2021
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Ich bin wirklich sehr schwach, aber ich weiß,
dass die Gottesmutter schwache Menschen benützt,
            um ihre Macht zu zeigen.
                   a lfi e l a m b e
                                                   FOTO: ARCHIV
Zeitschrift der Legion Mariens in Österreich
Leitartikel
  REGINA
                                                           P. Michael Fritz OSB
  LEGIONIS

                                       FOTO: FÜHRER
                                                      4    Der Dreifaltige Gott
  1 – 2021                                            Spirituelles
                                                           P. Florian Calice CO
Geschätzte Geistliche Leiter!                         8    Maria am Ende der Zeiten
Liebe aktive und betende Mitglieder!                       Veronika Margesin
Liebe Freunde der Legion Mariens!                     12   Nicht nur arbeiten,
                                                           sondern auch beten
Wir erleben im Moment eine Zeit
                                                           Regina Wagensonner

                                                                                                Cover: Jan Baegert, Vermählung von Maria und Josef, Öl auf Eichenholz, 1505/1510. Stadtmuseum Münster FOTO: ARCHIV
der Bedrängnis und Verunsicherung.
Treffen müssen ausgesetzt werden,                     14   Aus dem Nähkästchen – Teil 1
Apostolate sind nur erschwert möglich                      Br. Emmanuel-Maria Fitz OFM
und die tägliche Hl. Messe ist für viele              16   Liebe Hilfslegionäre
Legionäre fast unerreichbar.                               Anneliese Bauernberger
   Getröstet werden wir in solchen                    18   Das innerliche Leben der Legionäre
Zeiten, wenn wir auf jene Legionäre
                                                      Jugend
schauen, die unter großen äußeren
                                                           Anna Mayerhofer, Dorothea Mucha
und inneren Bedrängnissen gelitten
                                                           und Michaela Speringer
und dennoch großartiges geleistet
                                                      20   Impressionen Sommerschule 2020
haben.
   So dürfen wir unseren Blick in                     Legionsleben
diesem Jahr besonders Alfie Lambe                          Margit Jachimow
zuwenden, der wegen einer Krankheit                   22   PPC in Meran
bei einer Ordensgemeinschaft abge-                         Monika Huber-Grois
lehnt wurde. Dieser Schmerz wandelte                  24   Ein besonderes Jubiläum
sich zur Freude ob des Vertrauens,
                                                           Wilturd Zecha
welches das Concilium in diesen sehr                  25   Die Legion Mariens in Radio Maria
jungen Legionär setzte: „Geh und
                                                           Ursuia Goriup
breite die Legion Mariens auf dem
                                                      26   Exerziten in Graz
südamerikanischen Kontinent aus!“
   Gehen auch wir mit großem Ver-                          Elisabeth Kriss
trauen in die Vorsehung Gottes ins                    27   Wer wagt, gewinnt
neue Jahr und bitten IHN: „Ich gebe                    Splitter
mich Dir hin, sorge Du!“
                                                      28 Gebetserhörungen
   Es grüßt Sie sehr herzlich,
                                                      29 Gebetsmeinungen
Ihre Elisabeth Ruepp                                  Eindrücke
Präsidentin des Senatus von
                                                      30  Exerzitien im ganzen Land
Österreich
                                                       Veranstaltungstipps
                                                      32 Jänner bis März 2021
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4 Leitartikel

  P. Michael Fritz

 Der Dreifaltige Gott
„I   m Namen des Vaters und des Sohnes
     und des Heiligen Geistes. Amen.“ Mit
  diesem kurzen und so wertvollen Wort,
                                                        Das apostolische Glaubensbekennt-
                                                     nis ist hinlänglich bekannt. Das große
                                                     Glaubensbekenntnis oder nizäno-kons-
  begleitet vom Kreuzzeichen, beginnen               tantinopolitanische Glaubensbekenntnis
  wir für gewöhnlich jedes Gebet. Wir be-            ist machen auch noch geläufig. Wenig
  zeugen damit unsere Taufe auf den Na-              bekannt ist dagegen das Athanasiani-
  men des Dreifaltigen Gottes und stellen            sche Glaubensbekenntnis, das zwischen
  uns in die Gegenwart des Dreifaltigen              Ende des 4. und Ende des 6. Jahrhun-
  Gottes; wir treten ein in seine Gemein-            derts verfasst wurde. Es bietet wunder-
  schaft der drei Personen und bekennen              bare und äußerst klare Formulierungen
  damit auch, dass wir an den einen Gott,            des Geheimnisses der Dreifaltigkeit und
  der in drei Personen ist, glauben. Denn:           der Menschwerdung. Es ist wert gut
 „In ihm leben wir, bewegen wir uns und              betrachtet zu werden!
  sind wir“ (Apg 17,28), so verkündet Pau-             „Wer da selig werden will, der muss
  lus den Athenern.                                  vor allem den katholischen Glauben

  Gott ist der Eine in drei Personen FOTO: SCHMAUZ
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Leitartikel 5

festhalten; wer diesen nicht in seinem        ist vom Vater allein, nicht gemacht, nicht
ganzen Umfange und unverletzt bewahrt,        geschaffen, sondern gezeugt. Der Heilige
wird ohne Zweifel ewig verloren gehen.        Geist ist vom Vater und vom Sohn, nicht
Dies ist aber der katholische Glaube: Wir     gemacht, noch geschaffen, noch gezeugt,
verehren den einen Gott in der Drei-          sondern hervorgehend. Es ist also ein Va-
faltigkeit und die Dreifaltigkeit in der      ter, nicht drei Väter. Ein Sohn, nicht drei
Einheit, ohne Vermengung der Personen         Söhne. Ein Heiliger Geist, nicht drei Hei-
und ohne Trennung der Wesenheit. Eine         lige Geister. Und in dieser Dreieinigkeit
andere nämlich ist die Person des Vaters,     ist nichts früher oder später, nichts größer
eine andere die des Sohnes, eine andere       oder kleiner, sondern alle drei Personen
die des Heiligen Geistes. Aber Vater und      sind gleich ewig und gleich groß, so dass
Sohn und Heiliger Geist haben nur Eine        in allem, wie bereits vorhin gesagt wurde,
Gottheit, gleiche Herrlichkeit, gleich ewi-   sowohl die Einheit in der Dreifaltigkeit
ge Majestät. Wie der Vater, so der Sohn,      als auch die Dreifaltigkeit in der Einheit
so der Heilige Geist.                         zu verehren ist. Wer daher selig werden
   Unerschaffen ist der Vater, unerschaf-     will, muss dies von der heiligsten Dreifal-
fen der Sohn, unerschaffen der Heilige        tigkeit glauben.“ (Text laut Neuner‐Roos,
Geist. Unermesslich ist der Vater, un-        Der Glaube der Kirche)
ermesslich der Sohn, unermesslich der            Es sei hier nur der erste Teil des Atha-
Heilige Geist. Ewig ist der Vater, ewig der   nasianischen Glaubensbekenntnisses,
Sohn, ewig der Heilige Geist. Und doch        der über das Geheimnis der Dreifaltig-
sind nicht drei Ewige, sondern Ein Ewiger,    keit, wiedergegeben. In großer Klarheit
wie auch nicht drei Unerschaffene und         und Nüchternheit öffnen diese Worte
nicht drei Unermessliche, sondern Ein         einen Blick in das Wesen des Dreifalti-
Unerschaffener und Ein Unermesslicher.        gen Gottes. Dabei sei bedacht, dass es
Ebenso ist allmächtig der Vater, allmäch-     nur ein Blick ist, da der eine und einzige
tig der Sohn, allmächtig der Heilige Geist,   Gott ja ewig, unendlich, unermesslich
und doch sind es nicht drei Allmächtige,      und unfassbar ist. Alle Geschöpfe Gottes,
sondern Ein Allmächtiger. So ist der Va-      Engel und Menschen zusammen, wer-
ter Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist    den das Wesen Gottes in alle Ewigkeit
Gott, und doch sind es nicht drei Götter,     nicht erfassen! Er ist größer, erhabe-
sondern es ist nur Ein Gott. So ist der Va-   ner, unendlicher, schöner, reicher und
ter Herr, der Sohn Herr, der Heilige Geist    reiner, als dass ein geschaffener Geist
Herr, und doch sind es nicht drei Her-        ihn fassen könnte. Und doch gibt er sich
ren, sondern es ist nur Ein Herr. Denn        zu erkennen! Und doch können wir ihn
wie wir nach der christlichen Wahrheit        begreifen! Er gibt uns einen Begriff von
jede Person einzeln als Gott und Herrn        sich. Im Glauben und in der Liebe wird
bekennen, so verbietet uns doch auch          Gott begreifbar, ertastbar und spürbar,
der katholische Glaube, drei Götter oder      weil er sich uns offenbart. Der Glaube
Herren anzunehmen.                            ist der innere Sinn, der Gott erkennen
   Der Vater ist von niemand gemacht,         kann, weil er sich erkennbar macht.
noch geschaffen, noch gezeugt. Der Sohn       Der G­ laube ist die innere Tür, durch
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6 Leitartikel

  die Gott in unser Herz eintritt und auch      Gehorsam gegenüber dem Vater bringt
  unserer Vernunft eine Ahnung von ihm          Jesus sich als Opferlamm dem Vater dar.
  selbst gibt.                                  Sterbend legt er seinen Geist, der der
     Gott gibt uns einen Begriff von sich       Heilige Geist ist, in die Hände des Vaters
  selbst. Es ist der Begriff, der IHN, den      zurück. (vgl. Lk 23,46) Zum Vater im
  Unfassbaren, erfasst. Es ist der Begriff,     Himmel zurückgekehrt sendet Jesus den
  den der Evangelist Johannes uns nennt:        Heiligen Geist und haucht der Kirche
 „Gott ist die Liebe.“ (1 Joh 4,16) Die Liebe   neues Leben ein.
  benennt das Wesen Gottes selbst: Es              Der Vater schenkt seinen Sohn zum
  ist nur ein Gott in drei Personen. Wie        Heil der Welt. Im Sohn erkennen wir
  anders wäre dieses göttliche Geheimnis        den Vater: „Wer mich sieht, sieht den
  zu verstehen, als dass es ein Geheim-         Vater.“ (vgl. Joh 14,8) Denn: „Ich und
  nis vollkommener Liebe ist. Johannes          der Vater sind eins.“ (Joh 10,30) Nach
  setzt in seinem Brief fort: „… und wer        dem Kreuzesopfer und der siegrei-
  in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und       chen Auferstehung haucht der Herr
  Gott bleibt in ihm.“ (ebd) Johannes, der      die Apostel an und sagt: „Empfangt
  Lieblingsjünger des Herrn, hält hier fest,    den Heiligen Geist …“ (Joh 20,22) Das
  was jeder Mensch erfahren kann, und           Kommen Christi wie die Sendung des
  hoffentlich schon erfahren hat: Die Liebe     Heiligen Geistes setzt die Vereinigung,
  verbindet. Die Liebe vereint.                 die die reine Liebe bewirkt, fort – über
     Es ist ein Geheimnis unerschaffener        Gott selbst hinaus! Gott schuf den
  vollkommener Liebe, das heißt göttli-         Menschen in der Einheit mit sich selbst.
  cher Liebe. Die göttliche Liebe vereint       Der Mensch war eins mit Gott; er war
  aber nicht nur ein bisschen oder auch         eins mit der Schöpfung, und er war
  ein bisschen mehr, so wie das beim            eins untereinander, als Mann und Frau,
  Menschen der Fall ist, weil der Mensch        die „ein Fleisch“ werden. Die Sünde hat
  unvollkommen ist. Gott und die Liebe          diese wunderbare Einheit der Liebe in
  Gottes sind allerdings vollkommen.            der Schöpfung zerstört und die Einheit
  Das wiederum bedeutet, dass auch die          mit dem Schöpfer. Der Erlöser, unser
 Vereinigung der drei göttlichen Per-           Herr Jesus Christus, der uns die rettende
  sonen vollkommen ist. Die Vollkom-            Liebe Gottes schenkt, stellt alle Einheit
  menheit der Vereinigung der drei ist so       wieder her. In der Ehe: „Sind nicht mehr
  unendlich groß, dass im Vater und im          zwei, sondern eins.“ (Mk 10,8) „Alle, die
  Sohn und im Heiligen Geist nur die eine       durch ihr Wort an mich glauben“ sollen
  Gottheit ist.                                 eins sein: „Wie du, Vater, in mir bist und
     Das Kreuzesopfer Jesu kann uns             ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein,
  helfen, die liebende Hingabe der drei         damit die Welt glaubt, dass du mich
  göttlichen Personen besser zu erkennen.       gesandt hast.“ (Joh 17,20-21)
  Der Vater hat seinen Sohn in die Welt            In der erlösenden Liebe Jesu Christi,
  gesandt, damit er sein Volk von seinen        strömt die Liebe des Dreifaltigen Gottes
  Sünden erlöse. (vgl. Mt 1,21) Im reinen       über in die gesamte Schöpfung, um die
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Leitartikel

Einheit zu erneuern und wieder herzu-
stellen: Die Einheit im Geist; die Einheit
in der Liebe; die Einheit in der einen,
heiligen, katholischen und apostolischen
Kirche! Alle Verkündigung, alle Missi-
on und alles Apostolat der Kirche hat
die Einheit des Geschöpfs mit seinem
Schöpfer und Erlöser zum Ziel. Wir
sind geschaffen und neugeschaffen in
der Erlösung durch Jesus zur vollkom-
men Vereinigung mit dem Dreifaltigen
Gott! Wie der Vater im Sohn ist und
der Sohn im Vater, so sollen auch wir in
ihnen sein. Blicken wir auf die seligste
Jungfrau Maria. Sie ist die Tochter des
Vaters, die Mutter des Sohnes und die
Braut des Heiligen Geistes! Sie steht in
Beziehung mit jeder einzelnen göttlichen
Person, und ist eins mit der einen Gott-
heit, die in ihrem Unbefleckten Herzen
Wohnung genommen hat. Maria, die
allerseligste Jungfrau, ist der lebendige
Tabernakel nicht nur für den Menschen-
sohn Jesus Christus, sondern durch
ihn für den Dreifaltigen Gott! In der
Verkündigung durch den Engel Gabriel
wird es uns gesagt: „Der Heilige Geist
wird über dich kommen, und die Kraft
des Höchsten wird dich überschatten.
Deshalb wird auch das Kind heilig und
Sohn Gottes genannt werden.“ (Lk 1,35)
   Ein Gott in drei Personen! Diese
Grundwahrheit unseres Glaubens kann
niemand verstehen, der nicht weiß, was
die Liebe wirklich ist, was die Liebe
wahrhaft wirkt. Das wiederum kann kei-
ner erkennen, der den Dreifaltigen Gott
nicht kennt, der in seinem einen Wesen
die Liebe ist.

           „Ich bin der ich bin da“ FOTO: SCHMAUZ
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8 Spirituelles

   Katharina führte den
   Auftrag Mariens aus
           FOTO: ARCHIV
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Spirituelles 9

P. Florian Calice CO

Maria am Ende der Zeiten
W      ir nähern uns dem 100. Geburtstag
       der Legion Mariens und erinnern
uns dabei, dass der hl. Ludwig Maria
                                              die sich ihr geweiht haben, und die sie
                                              in ihre Sendung als Gnadenmittlerin
                                              einbezieht. Diese Seelen haben es mit
v. Montfort schon 300 Jahre zuvor eine        den Sehern, also den Überbringern ihrer
Legion von Seelen angekündigt hat,            Botschaften, Einladungen und Verhei-
die in besonderer Weise im Dienst der         ßungen gemein, dass sie im Auftrag der
Gottesmutter stehen würden. Natür-            Gottesmutter handeln, und auch wenn
lich darf nicht nur die Legion Mariens,       sie keine persönliche Erscheinung der
die tatsächlich so heißt, es für sich in      Gottesmutter hatten, so stellen sich
Anspruch nehmen, diese Voraussage zu          dennoch in den Dienst ihrer Botschaf-
erfüllen, aber ganz sicher auch sie, in der   ten und Verheißungen. Nehmen wir
nicht nur dem Namen nach, sondern             die Erscheinungen der Gottesmutter
auch in ihrem Bemühen diese Legion            1830 in Paris als ein erstes Beispiel. Der
verwirklicht ist. Der hl. Ludwig spricht      Hauptinhalt der Erscheinung, die die
von dieser Legion im Zusammenhang             hl. Katharina Laboure erlebt hat, war
mit dem besonderen Auftreten der              der Auftrag die „Wunderbare Medaille“
Gottesmutter zum „Ende der Zeiten“            prägen zu lassen. Die Gottesmutter hat
hin, die nach Gottes Willen in seinem         der hl. Katharina dabei verheißen, dass
Heilsplan die Vorbereitung der Ankunft        jeder, der diese Medaille annehmen und
des Reiches Christi als Aufgabe hat.          tragen würde, besondere Gnaden von
   Wenn wir dieses „in Erscheinung            Gott erhalten werde, ja sogar, dass wenn
treten“ der Gottesmutter betrachten,          diese Medaille von einem Menschen
dann denken wir an ihre zahlreichen           mit Glauben angenommen würde, die
Erscheinungen in den letzten 200              Gnaden überreich sein werden.
Jahren. Sie alle enthalten zusammen              Wir wissen nun, dass die Erfüllung
mit der Einladung zur Umkehr eine             dieser Aufgabe für die hl. Katharina,
besondere Verheißung, dass nämlich            als klausurierte Barmherzige Schwester,
die Zuwendung zur ihr, der Mutter             schier unmöglich war. Wie sollte sie,
Christi und aller Menschen, uns und der       die in der klösterlichen Abgeschieden-
ganzen Welt in ihrer durch die Sünde          heit, ohne Mittel und gebunden durch
verschuldeten Not, eine besondere Hilfe       strengen Gehorsam, eine solche Initia-
zuteilwerden wird. Die Muttergottes           tive setzen. Für jeden von uns wäre es
erscheint dabei nicht nur einigen Sehern      auch heute ein ziemliches Unterfangen,
unmittelbar, sondern sie zeigt ihr Macht      die Prägung und Vervielfältigung einer
und Wirksamkeit auch auf andere Weise.        solchen Medaille in Auftrag zu geben.
Dazu zählen eben auch all die Seelen,         Wir müssten jemanden finden, der
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10 Spirituelles

  ein Modell entwirft, dann einen Pro-        erwähnte der Beichtvater eher beiläufig,
  duzenten, der Unmengen von diesen           dass da eine Schwester sei, die behaupte-
  Medaillen herstellt, und natürlich auch     te, dass ihr die Gottesmutter erschienen
  noch die finanziellen Mittel dafür auf-     wäre mit dem Auftrag eine Medaille
  bringen. Aber so weit kam es für Katha-     prägen zu lassen, die dem Träger ganz
  rina ja gar nicht, denn der einzige, dem    besondere Gnaden vermitteln würde,
  sie sich mit diesem außergewöhnlichen       selbst wenn er keinen Glauben hätte. Der
  Auftrag anvertrauen konnte, war ihr         Erzbischof horchte auf: war das nicht
  Beichtvater. Der aber hielt ihre Aussagen   die Antwort des Himmels?! Sofort gab
  und ihr Ansinnen für überspannt und         er den Auftrag, das auszuführen, worum
  unterstützte ihr Anliegen nicht.            die Schwester gebeten hatte. Die ersten
     Der Himmel wusste jedoch Abhilfe zu      Medaillen wurden geprägt und der
  schaffen: nach zwei Jahren des vertrau-     Erzbischof selbst wurde einer der ersten
  ensvollen Betens, dass Gott helfen möge,    Überbringer. Er brachte sie dem im Ster-
  dass der Wunsch der Gottesmutter            ben liegenden Bischof und das erhoffte
  durch sie erfüllt werden könne, griff       Wunder geschah: ein Gesinnungswan-
  Gott durch den Erzbischof von Paris ein.    del trat ein und der sterbende Bischof
  Er musste zuerst die Voraussetzungen        bat schon nach wenigen Tagen um den
  dafür schaffen, dass der Bischof bereit     Empfang der Sakramente. Die Gottes-
  war, einem solchen Anliegen Aufmerk-        mutter hatte ihr Versprechen erfüllt:
  samkeit zu schenken. Die im Zusam-          gerade in einer Zeit, in der der Glaube
  menhang mit der französischen Revolu-       der Vernunft unterworfen werden sollte,
  tion in Mode gekommene „Aufklärung“         hatte der Himmel die Idee, den geistigen
  hatte auch vor dem Klerus nicht halt        Stolz des Menschen mithilfe einer klei-
  gemacht: sogar der Vorgänger des Erz-       nen wundertätigen Medaille zu besiegen.
  bischofs hatte den eigentlichen Glauben     Die Wirksamkeit kam nicht von hehren
  aufgegeben und die Prinzipien der           menschlichen Überlegungen oder geist-
  Aufklärung übernommen. Er lag nun           reichen Schlussfolgerungen, sondern von
  im Sterben und wollte die Sakramente        der demütigen Annahme dieser durch
  nicht empfangen, da er sie für unnötige,    die Medaille entgegen gestreckter Hand
  erfundene Rituale hielt. Dies bereitete     aus dem Himmel.
  seinem Nachfolger große Sorgen und             Unzählige Wunder haben sich seither
  so rang er im Gebet um die Seele seines     ereignet, und Katharina selbst konnte
  Mitbruders. Zu dieser Zeit war aber der     feststellen, dass die Gottesmutter auch in
  Beichtvater der hl. Katharina, der auch     den aussichtlosesten Fällen ihr Verspre-
  Spiritual ihres Klosters war, zum Besuch    chen hielt. Seitdem sind wohl Millionen
  beim Erzbischof. Der Bischof, der ein       von Menschen gleich einer hl. Katharina
  wahrhaft guter Hirte war, interessierte     oder des damaligen Erzbischofs von
  sich die Aufgaben des Geistlichen, und      Paris zu Überbringern der Gnadenge-
  so kam das Gespräch auch auf das Klos-      schenke der Gottesmutter geworden,
  ter der Barmherzigen Schwestern. Dabei      indem sie die Medaille weiterverschenkt
Spirituelles 11

haben, mit der Einladung, den Bitten
und Verheißungen der Gottesmutter
Glauben zu schenken. Dazu zählen
auch alle Legionäre Mariens, bei
deren Apostolat die Weitergabe
der Wunderbaren M  ­ edaille nie
fehlt. Wer immer diese Medaille
verschenkt, setzt den Gnaden-
strom fort, der sich seit der
Erscheinung der Gottesmutter in
Paris über unzählbar vielen Seelen
ergossen hat.
   Die Medaille zeigt auf der Vorder-
seite Maria auf der Weltkugel stehend,        Die Wunderbare Medaille
das Haupt der Schlange unter ihrem            verschenken die Legionäre bei zahlreichen
                                             ­Begegnungen FOTO: WAGENSONNER
Fuß, während sie die Arme ausbreitet
und von ihren Händen aus sich Gna-
den über die Erde ergießen. Der innere
Zusammenhang von Unbeflecktheit              wurde sie dem Geheimnis der Erlösung
und Gnadenmittlerschaft wird dadurch         zutiefst verbunden. Unter dem Kreuz
unterstrichen: Maria, wird zum Quell         wurde Maria Mutter jeder Seele und
der Gnade für die ganze Menschheit,          Mitwirkende an ihrer Neuerschaffung.
denn in ihr schaltet und waltet der             Wer die Medaille der Gottesmutter
Heilige Geist ohne Einschränkung, ohne       annimmt, beginnt damit auch Maria als
Hindernisse und ohne jegliche Beimen-        seine Mutter und Miterlöserin anzu-
gung von irgendetwas, das Ihm nicht          nehmen. Er öffnet sich dem Gnaden-
gerecht werden würde. Zu ihr konnte          strom, der ihm von der Gottesmutter
der Engel sagen: „Du bist voll der Gnade,    vermittelt wird. Auch wenn die Person
der Herr ist mit dir“. Die Rückseite zeigt   ihr Herz nur einen Spalt weit öffnet, wie
den Quell, aus dem die Gnaden her-           es geschieht, wenn die Medaille nicht
vorströmen, die die Gottesmutter uns         abgelehnt wird, dann wird die Gnade
vermittelt: Sie kommen einzig und allein     diese Person erreichen, und der her-
vom Werk der Erlösung, das der Herr          andrängende Strom der Gnade, wird
durch sein Kreuz vollbracht hat. Unter       diesen Spalt Stück für Stück erweitern.
dem Kreuz steht ein „M“, das zugleich        Wer die Medaille jedoch gläubig an-
auf Maria als Person, ihre Mutterschaft      nimmt, sie umhängt und mit Vertrauen
und ihre Mittlerschaft hinweist. Durch       trägt, kann noch viel mehr von diesem
ihr vollkommenes Eintreten in den Wil-       Gnadenstrom aufnehmen. Wie viel mehr
len Gottes, der diese Opfer beinhaltete,     wird das für diejenigen gelten, die diese
durch ihre volle Übereinstimmung mit         Medaille voll Glaube an die Macht der
dem Wunsch Gottes, die Welt zu retten,       Gottesmutter weiterverbreiten.
12 Spirituelles

  Veronika Margesin

  Nicht nur arbeiten,
  sondern auch beten
  Das Gebet im Leben von Alfie Lambe
  Im Handbuch heißt es: „Der Legionär           den Willen Gottes an. Sein Bruder Jack
  soll nicht nur arbeiten, sondern auch         nahm ihn mit in das Präsidium und
  beten“ und „… er soll so beten, als           von da an hatte Alfie seine eigentliche
  ob alles von der Gnade abhinge.“ Der          Berufung gefunden. Da er jetzt in einer
  Legionsgesandte Alfie Lambe ist da ein        Firma arbeitete, konnte er während
  großes Vorbild. Von klein auf war er          der Woche nicht mehr in die hl. Messe
  ein stiller und in sich gekehrter Junge.      gehen. Etwa ein Jahr später beteiligte
  Seine Eltern waren sehr fromm, jeden          er sich an den Ausbreitungsarbeiten
  Tag wurde in der Familie der Rosen-           von Seamus Grace und zog bald darauf
  kranz gebetet, was die Geschwister nicht      nach Dublin. Wie die anderen Legionäre
  immer so mochten. Auch Alfie schlich          besuchte er hier meistens die hl. Messe
  sich heimlich davon. Als seine Schwester
  Kathleen ihn suchte fand sie ihn, brav
  vor ­seinem Bett knien und den Rosen-
  kranz beten. Mit sieben Jahren empfing
  er am 1. April 1939 die erste heilige Kom-
                                                    „Wenn wir keine
  munion. Davon sagte er später, es sei der
  wichtigste Tag in seinem Leben gewesen.            enge Verbindung
  Er wurde ein eifriger Ministrant. Schon
  als Kind betete er viel für die Bekeh-          mit der Königin der
  rung Russlands. Obwohl seine E   ­ ltern
  meinten, es sei vielleicht noch etwas
  zu früh, trat er zusammen mit seinem
                                                   Legion haben, wird
  Freund bereits 1946 mit 14 Jahren bei
  den Christlichen Schulbrüdern ein. Er           unsere Arbeit keine
  wollte Missionsbruder werden. Er wurde
  ein vorbildlicher Novize. Er fiel auf, weil         Früchte tragen.“
  er viel betete und eine besonders innige
  Verehrung zur Mutter Gottes hatte. Dass
  er das Kloster wegen gesundheitlicher                     Alfie Lambe
  Probleme verlassen musste, war für Alfie
  eine große Enttäuschung, aber er nahm
Spirituelles 13

in der Kapuzinerkirche. Zum anschlie-              man ihn schon um sechs Uhr morgens
ßenden Frühstück kam er regelmäßig                 in der Kapelle knien. Es war ihm auch
zu spät, weil er noch lange Danksagung             wichtig, täglich eine Betrachtung von
hielt. Er wurde Prätorianer und bete-              wenigstens einer viertel Stunde zu halten.
te täglich die Legionsgebete und das               Dasselbe empfahl er auch den anderen
Stundengebet. Aber er suchte auch die              Legionären. Man kann sagen, dass das
persönliche Zwiesprache mit dem Herrn.             Gebet eine Schlüsselstellung im Leben
Bereits 1948 hatte er die Vollkommene              von Alfie Lambe einnahm und dass er
Hingabe an Jesus durch Maria abgelegt.             seine fast übermenschliche Missionstä-
Ein betender Mann blieb Alfie auch                 tigkeit aus der Kraft des Gebetes erfüllte.
während seiner Tätigkeit als Legions-              Er wurde nicht müde, andere Menschen
gesandter in Südamerika. Wenn er mit               um das Gebet für seine Arbeit zu bitten.
Seamus unterwegs war, ließ er meistens             Er selbst sagte: „Wir sollten versuchen,
diesen reden und betete still mit. Vor             täglich an der heiligen Messe teilzuneh-
allem betete er zum Heiligen Geist und             men und nach Möglichkeit die heilige
um den Beistand der Schutzengel. Wenn              Kommunion zu empfangen. Wenn wir
er mit anderen Legionären auf Ausbrei-             keine enge Verbindung mit der Königin
tungsfahrt war, konnte er mitten in der            der Legion haben, wird unsere Arbeit
Nacht aufstehen und beten. Im Kloster              keine Früchte tragen.“
der Schulbrüder in Buenos Aires sah

Alfie Lambe gemeinsam mit anderen Gesandten in Südamerika beim Eucharistischen Kongress in Rio 1955
FOTO: ARCHIV
14 Spirituelles

   Regina Wagensonner

  Aus dem Nähkästchen
  Die Geschichte der Legion
  Mariens in Österreich – Teil 1

  W      enn wir auf die Entstehung der Le-
         gion Mariens in Österreich blicken
  so hat diese ähnlich wie die Entstehung
                                               Maria zu begeistern. Neben mehreren
                                               kontemplativen Schwesterngemeinschaf-
                                               ten in Wien begann sich auch ein Kreis
  der Legion Mariens 1921 in Dublin eine       von interessierten Laien zu bilden, die
  mehrjährige Vorlaufzeit. Obwohl es be-       in Predigtreihen und Seminaren von
  reits in den 1930er Jahren österreichische   Professor Wessely an die Wahre Hinga-
  Legionäre gab, die im Exil die Legion        be Stück für Stück herangeführt wurden.
  kennen lernten, wie Hilde Firtel, sollte     Durch seine Sehnsucht nach der Be-
  es in den Wirren von Ständestaat und         kehrung der Massen angetrieben wollte
  Naziregime der Legion nicht gegönnt          Wessely das Ziel erreichen Wien zu einer
  sein österreichischen Boden zu betreten.     Stadt der Mutter Gottes werden zu las-
  Ein erstes Präsidium gab es in Graz 1946     sen. Dies gipfelte vorerst in der Predig-
  unter den britischen Besatzungstruppen,      treihe „Das Geheimnis Marias“ vom 21.
  dieses hielt sich aber nicht lange, da die   bis 28.4.1948 in der Salessianerinnenkir-
  Mitglieder an verschiedene Truppen­          che am Rennweg. Am Gedenktag des im
  standorte versetzt wurden. Doch Maria        Jahr davor heilig gesprochenen Ludwig
  bereitete den Boden von langer Hand          Maria von Montfort wurde die Weihe an
  um am 2. Februar 1949 die Gründung           Maria vollzogen.
  ihrer Legion in Wien möglich zu                 In der Predigt vom 28.4. wird dieser
  machen.                                      Wunsch und die notwendige Aufgabe
     Konkret begann das sichtbare Ackern       klar sichtbar: „Wir werden das, was wir
  des Bodens im Jahre 1942: Der Wiener         selbst getan haben, nämlich uns der
  Priester Professor Friedrich Wessely         Muttergottes zu weihen, nicht in der
  entdeckte die Schriften des hl. Ludwig       Stille bewahren, sondern auch andere
  Maria von Montfort und studierte diese.      dazu anlocken, bis die Schar derer, die
  Bestärkt durch die Weihe der gesamm-         Maria unterworfen sein wollen, immer
  ten Menschheit an das Unbefleckte            größer wird, bis Wien eine Stadt wird,
  Herz Mariae durch Papst Pius XII am          die sich der Muttergottes unterworfen
  31.10.1942 begann Wessely immer mehr         hat, deren Ruhm es ist, eine Stadt der
  Personen für die Weihe an Jesus durch        Muttergottes geworden zu sein. Das
Spirituelles 15

Die Salesianerinnenkirche, der Geburtsort der Legion Mariens in Österreich FOTO: SCHMAUZ

ist unser Ziel, und wir dürfen nicht                geistige Bewegung, deren Tragweite zu
früher aufhören zu beten und uns ihr zu             diesem Zeitpunkt noch niemand ahnte.
weihen und zu arbeiten bis dieses Ziel              Gestartet wurde mit den Herz-Mariae-
erreicht ist. Wien muss eine Stadt der              Sühnesamstagen in der Salesianer­
Muttergottes werden, die sich ihr restlos           innen­k irche, diese Wallfahrt gibt es
überlässt. Dann wird nicht nur Wien ge-             auch heute noch. Es wurden weitere
rettet werden, sondern dann wird unsere             Überlegungen und Beschlüsse gefasst.
Stadt ihre große Aufgabe ein Schutzwall             Ähnliche Predigtzyklen sollten auch an
gegen das Böse zu sein, die sie schon ein-          anderen Orten in Wien stattfinden, um
mal hatte wieder erneuern. Wir hören                immer mehr Menschen den Schatz der
nicht früher auf zu arbeiten, und wenn              vollkommenen Hingabe zu erschließen.
wir dabei sterben müssten, bis dieses               Es galt den neu gewonnenen aposto-
Ziel erreicht ist. Amen.“                           lischen Eifer zu erhalten und weitere
   Dieser Predigzyklus führte viele der             Mitstreiter zu gewinnen. Neun Monate
Teilnehmer daran zum Vollzug der                    später sollte es zur Gründung der Legion
vollkommenen Hingabe an Jesus durch                 Mariens in Österreich kommen.
Maria. Dies war der Startschuss für eine
16 Spirituelles

  FOTO: RUEPP
Spirituelles 17

Br. Emmanuel-Maria Fitz OFM

Liebe Hilfslegionäre!

M     it Ende des Ersten Weltkrieges
      brachen alte Monarchien zusam-
men und waren von heute auf morgen
                                            nach, wie Gott mehr in der Welt geliebt
                                            werden könne.
                                               Heute ist die Legion Mariens weltweit
Geschichte. Das Leben der Menschen          aktiv und begeht heuer ihren 100. Ge-
veränderte sich in rasender Geschwin-       burtstag. Dieses Jubiläum darf uns mit
digkeit, auch in Irland. Im Jahr 1916       großer Freude erfüllen. Gleichzeitig soll
wollten sich die Bürger von der 700 Jah-    es für uns eine Ermutigung sein, uns mit
re langen britischen Besetzung befreien.    frohgemuter Sehnsucht und Bereitschaft
Es kam zum brutalen Niederschlag des        dafür einzusetzen, Maria den Menschen
Aufstandes. 1918 erhielt Dublin eine        näher zu bringen. Warum Maria? Sie
eigene Regierung und die Unabhängig-        ist der sicherste und direkteste Weg zu
keit des Landes wurde ausgerufen. Ein       Jesus, der jede einzelne Seele immer tie-
Jahr darauf folgte ein blutiger Unab-       fer in die liebende Vereinigung mit dem
hängigkeitskrieg, welcher erst durch        Vater hineinführen möchte.
den Anglo-Irischen Vertrag 1921 endete.        Zu Beginn des Jubiläumsjahres möch-
Dies führte 1922 zu einer Spaltung der      te ich Ihnen, liebe Hilfslegionäre, für
Irisch-Republikanischen Armee (IRA),        Ihre Bereitschaft täglich die Legionsge-
die gegen die Briten gekämpft hatte         bete und den Rosenkranz zu beten und
und den Eid gegenüber dem britischen        aufzuopfern herzlich danken. Dadurch
Monarchen verweigerte. Auseinander-         helfen sie den aktiven Legionären alle
setzungen zwischen Republikanern und        Menschen als lebendige Tabernakel mit
Nationalisten führten zu einem Bürger-      und durch Maria beharrlich und mutig
krieg und Freunde oder Brüder standen       auch in unserer heutigen herausfordern-
sich nun bis 1923 als Feind gegenüber.      den Zeit einzuladen, sich auf die Liebe
   Inmitten dieser krisengeschüttelten      Gottes einzulassen. Außerdem bereiten
Tage, in welchen der Glaube der Men-        sie durch das Gebet die Herzen jener
schen nicht unberührt blieb, kamen          vor, sich für die Begegnung und das
1921 erstmals am Vorabend des Hoch-         Gespräch mit den Legionären zu öffnen.
festes Mariä Empfängnis Frank Duff          Und damit Sie, liebe Hilfslegionäre
mit mehreren großteils jungen Frauen        durch Ihren Liebesdienst im Weinberg
zusammen, um das erste Legionstreffen       des Herrn immer tiefer SEINE Gnaden,
abzuhalten. Die apostolische Laien-         die er für Sie stets bereithält, erfah-
bewegung, als dessen Gründerin die          ren können, darum bete und bitte ich
Muttergottes selbst gesehen wird, war       für Sie!
geboren. Die zunächst kleine Gruppe,
deren Ziele die Heiligkeit der Mitglieder   Ihr Br. Emmanuel-Maria OFM
und das Apostolat sind, dachte darüber
18 Spirituelles

  Anneliese Bauernberger

  Das innerliche Leben
  der Legionäre
  D    as innerliche Leben der Christen
       zeigt sich in der Wirkkraft. Der hei-
  lige Apostel Paulus schreibt aus eigener
                                                  Es braucht die Augen des Herzens, um
                                               in den Mitlegionären und in denen, für
                                               die man arbeitet, Jesus Christus zu er-
  Erfahrung an die Galater: „Nicht mehr        kennen und IHM zu dienen – in diesem
  ich lebe, sondern Christus lebt in mir!“     Sinne ist der aufgetragene Legionsdienst
     Es geht um die persönliche Verbin-        immer spannend und kostbar.
  dung zu Jesus Christus und diese teilt          Dazu kommt, dass man „Kreuz, Müh-
  sich mit.                                    sal und all die Enttäuschungen, die das
     Das FIAT: „Ich bin die Magd des           Leben bringt“, aus den Händen Gottes
  Herrn!“ Das persönliche JA, die Zusage       liebend auf sich nimmt.
  an Gott strahlt aus.                           „Allen bin ich alles geworden, um auf
     Die Herzenseinheit nährt sich durch       jeden Fall einige zu retten.“ (1 Kor 9,22)
  Gebet, die Absicht, Gott zu lieben, den         Die Vereinigung mit Christus hat ihre
  Willen Gottes zu erforschen, erbitten        Quelle in der Taufe, findet ihre weitere
  und befolgen, Selbstdisziplin und vor        Entwicklung in der Firmung und ihre
  allem das Leben aus den Sakramenten.         Verwirklichung und ihre kraftvolle Nah-
     Das Charisma der Legion Mariens           rung in der Eucharistie. Das Sakrament
  ist im Legionsversprechen grundgelegt,       der Versöhnung, das Bußsakrament ist
  es wird an den Heiligen Geist gerichtet.     mit der heiligen Eucharistie eng verbun-
  Es ist nach Jahrzehnten noch tragend.        den, weil Christi Vergebung uns durch
  Die Einführung in das Apostolat und          die Verdienste seines Todes zukommt –
  das Kennenlernen der Legionsregel ist        jenes Todes, den wir in der heiligen
  Aufgabe des Präsidiums beim Wo-              Eucharistie feiern.
  chentreffen (= Herz der Legion). Nach           Sowohl die Rettung der Seelen und
  der Probezeit (3–6 Monate) trifft der        ihre Heiligung, als auch die christliche
  Legionsanwärter seine Entscheidung. Er       Umwandlung der Welt geschieht als
  bittet um Aufnahme, legt das Legions-        Folge des Lebens Christi in den Seelen.
  versprechen ab und stellt sich in die           Für Frank Duff war die Abhandlung
  Reihen der Legion.                           des heiligen Ludwig Maria Grignion
     Die Führung des Heiligen Geistes          von Montfort über die Vollkommene
  und die völlige Vereinigung mit Maria        Hingabe an Jesus durch Maria ein Werk,
  erleichtern den Zugang zu den Herzen         das sein Leben radikal veränderte – für
  der Menschen beim wöchentlichen              viele Legionäre wurden diese Schriften
  Apostolat.                                   zum „Türöffner“: „Die Liebe zur Ewigen
Spirituelles 19

Weisheit“; „Das Geheimnis Marias“;
„Marienverehrung“; „Brief an die Freun-
 de des Kreuzes“.
    Die Legion Mariens ist ein
 Lebensprogramm.
    Die Ursprungsgnade vom 7. Sep-
 tember 1921 in Dublin ist auch heute
 entscheidend und wird mit Gottes Hilfe
 in die Zukunft strahlen – Kaplan Toher,
 Frank Duff und 13 großteils junge Frau-
 en stellten sich nach der Anrufung des
 Heiligen Geistes und dem Rosenkranz-
 gebet zwei entscheidende Fragen: „Wie
 können wir Gott gefallen?“ und              Zum innerlichen Leben gehören Gebet,
   „Was können wir tun, damit Gott in        ­Sakramente und Opfer FOTO: FÜHRER
 der Welt geliebt wird?“
    Diese beiden Fragen brennen weltweit     ist JESUS die Mitte und vor jedem neu-
 in den Herzen der Legionäre, sie sind       en Geheimnis ist die Zuwendung an den
 Mittelpunkt im Gebet und beim Apos-         Dreifaltigen Gott. – EHRE SEI DEM
 tolat, sie sind immer wieder neu und mit    VATER UND DEM SOHN UND DEM
 ehrlichem Herzen weiterzugeben.             HEILIGEN GEIST.
    Es gibt Legionäre, die über 30 Jahre        Die Tessera, die Gebete der Legion
 von Geistlichen Leitern im Präsidium        Mariens, aus dem Schatz der Kirche,
 unterstützt wurden. Sie schätzen die wö-    sind eine Kraftquelle. Es braucht die
 chentliche Allocutio und den Rat bei der    Regelmäßigkeit, das tägliche Gebet.
 gemeinsamen Besprechung der Arbeits-           Weltweit freuen sich die Legionäre
 berichte – die Glaubensfreude wirkt sich    Mariens in den Präsidien und höheren
 beim Apostolat aus.                         Räten auf das 100-Jahr-Jubiläum. Es
    Jeder Legionär Mariens betet täglich     geht um den Dank an Gott für unsere
 die Catena Legionis mit dem Magnificat,     Berufung. Ein großer Dank gilt der
 Lobpreis Mariens. „Meine Seele preist die   Gottesmutter Maria für die Gnaden-
 Größe des Herrn!“ Diese Kette verbindet     vermittlung und Br. Frank Duff für
 und stärkt. Es kommt auf jedes einzelne     seinen unermüdlichen Einsatz. Unser
 Glied an und soll nicht unterbrochen        großer Wunsch ist die Seligsprechung
 werden. Edel Mary Quinn erinnerte           von Br. Frank Duff, Sr. Edel Mary Quinn
 besonders die jungen Legionäre an diese     und Br. Alfie Lambe.
 innere Verbundenheit.                          Wir bitten um neue Apostel für
    Die Legionäre schätzen besonders das     unsere Zeit, dass viele Menschen Gott
 Rosenkranzgebet. In den freudenrei-         erkennen, IHN lieben und IHM dienen.
 chen, lichtreichen, schmerzhaften und
 glorreichen Geheimnissen finden sie
 sich im Alltag. Bei jedem AVE MARIA
20 Jugend

  Anna Mayerhofer, Dorothea Mucha und Michaela Speringer

  Impressionen von der
  Sommerschule 2020
  Dorothea Mucha:                           Anna Mayerhofer:
  Vor ein paar Wochen,                      Meine größte Freude war, dass die Som-
  war ein Ereignis, das ließ mein Herz      merschule, nachdem so viele katholische
  ganz laut pochen.                         Jugendveranstaltungen abgesagt wurden,
                                            trotzdem stattgefunden hat.
  Die Sommerschule begann,
                                               Mir ist noch einmal bewusster gewor-
  durch die ich ganz viel neues Wissen
                                            den, wie essentiell die hl. Messe ist und
  gewann.
                                            wie wichtig es ist, sich darauf vorzube-
  Mehr Wissen über die Eucharistie          reiten bzw. die hl. Messe bewusst mit
  so dass ich jetzt aus ganzem Herzen       Maria zu feiern.
  sagen kann: "Ich liebe sie!!"                Beim Apostolat hatten wir ein länge-
                                            res Gespräch mit einer Frau aus einer
  Sie lässt mein Herz vor Freude springen
                                            Freikirche, die es nicht verstand, dass wir
  und ich möchte Gott Loblieder singen.
                                            Katholiken bei einem Priester beichten
  Diese Freude wünsche ich vielen           und dass die Muttergottes die Mittleren
  dass sie nicht mehr nur so spielen,       aller Gnaden ist.
                                               Wir haben versucht, ihr alles so gut es
  sondern dieses Gefühl wirklich erleben
                                            ging zu erklären, dabei habe ich gemerkt,
  und danach streben
                                            wie wichtig es ist, die Lehre der katholi-
  Alles zu SEINER Ehre zu machen            schen Kirche zu kennen. Besonders auch
  sei es auch nur Andere wieder bringen     die Stellen aus der Bibel in denen Maria
  zum Lachen.                               vorkommt.
                                               Bei der Sommerschule lerne ich im-
  Gott ist gut,
                                            mer wieder neue Leute kennen und wie
  und gut ist auch Alles was er tut.
                                            wunderschön es ist Katholisch zu sein.
  Danke lieber Gott für diese Zeit             Ich freue mich auf die Sommerschule
  wirke sie weiter in mir und anderen       2021!
  in Ewigkeit.
Jugend 21

                                             Spaß darf auch nicht fehlen
                                             FOTO: RUEPP

 Michaela Speringer:
 Ich war als Jugendliche einmal bei der      das Musikapostolat auf der Straße vor
 Sommerschule, was aber schon sehr           der Kirche. Lobpreislieder erreichen
 lange zurück liegt.                         die Menschen auf eine besondere Weise
    Somit hat es sich dieses Jahr (als       und können sie ein Stück näher zu
 Betreuerin) angefühlt, als wäre ich das     Gott führen.
 erste Mal so richtig bei der Sommer-          Ich hoffe sehr, dass ich das n
                                                                            ­ ächste
 schule mit dabei gewesen.                   Mal wieder bei der Sommerschule
    Ich durfte ein Präsidium und, ganz       dabei sein kann, denn ich habe mir von
 unverhofft, das Lobpreisteam leiten, was    den Impulsen einiges für mein geistli-
 mir beides sehr große Freude bereitete.     ches Leben mitgenommen, habe neue
    Die Arbeit mit den Jugendlichen im       Bekanntschaften gemacht und habe
 Präsidium war sehr spannend, denn sie       sehr viel von den anderen Legionären,
 brachten sich ins Treffen gut ein und       ob jung oder alt, lernen dürfen. Welch
 somit konnten wir alle davon profitieren    eine Freude!!! :)
 und lernen.                                   Maria am Werk, so würde ich die
    Was mir überhaupt bei allen Jugendli-    Sommerschule bezeichnen! :) …
 chen, wie auch Betreuern, auffiel war die   und sie ist und bleibt die beste „Päda­
 Offenheit, die Begeisterung, die Freund-    gogin G
                                                   ­ ottes“ :D …
 lichkeit und die Freude … und auch die
 Heiterkeit kam nicht zu kurz ;)
    Man hat das Gefühl, als Legionär ist     Musik kommt nicht zu kurz FOTO: RUEPP
 man durch die Muttergottes auf der
„gleichen Wellenlänge“ … ;)
    Besonders imponiert hat mir die Ein-
 stellung der Jugendlichen zum Straßen-
 apostolat, das sie mit Mut und gestärkt
 vom Heiligen Geist in Angriff nahmen.
    Keiner wollte sich davor drücken,
 allen waren dazu bereit … ein toller
 Einsatz für den Himmel!
    Zu meinen Highlights gehören sicher
 die Stunde der Barmherzigkeit, die wir
 als Lobpreisteam gestalten durften, und
22 Legionsleben

  Margit Jachimow

  PPC in Meran
  E   s nahmen vier Legionäre aus Öster-
      reich mit unserem GL P. Stephan
  Schnitzer OSB und vier Legionäre aus
                                              Kostproben aus den Einzelberichten
                                              Ein Ehepaar aus Berlin war nicht getauft.
                                              Die Frau erzählte uns, dass ihr Vater
  dem Präsidium in Lana an dieser PPC
                                              überzeugter Kommunist war und so
  von 29. August bis 5. September teil.
                                              die Taufe seiner Kinder nicht in Frage
     Am Beginn möchte ich vor allem der
                                              kam. Vielmehr machten sie die atheis-
  Gottesmutter danken, die in diesem
                                              tische Erziehung in der Schule und in
  überaus schwierigen Coronajahr die PPC
                                              den Jugendjahren mit. Wir erklärten die
  nach Meran für uns möglich gemacht
                                              wunderbare Medaille und sagten, dass
  hat. Es war eine schöne PPC, ein harmo-
                                              allen die diese mit Vertrauen tragen
  nisches Miteinander aller Teilnehmer,
                                              überreiche Gnaden zufließen. P. Stephan
  alle haben ihr bestes gegeben und natür-
                                              kam auch auf die Taufe zu sprechen und
  lich wurde auch viel gelacht.
                                              meinte, die könne jederzeit nach gründli-
     Das Apostolat in Meran fand rund
                                              cher Vorbereitung durch einen Priester
  um die Nikolauskirche, Promenade,
                                              gespendet werden. Das Ehepaar zeigte
  Tappeiner­weg statt. Wegen der Corona­
                                              reges Interesse für den katholischen
  pande­mie durften wir nur Straßenaposto-
                                              Glauben und meinte, wenn man so einen
  lat machen. Wir trafen viele Touristen aus
                                             „verständigen“ Priester hätte, könnte man
  Deutschland an. Es waren meist Ehepaa-
                                              sich konkrete Gedanken über die Taufe
  ren mit gemischten Glaubensbekennt-
                                              machen. P. Stephan ermutigte sie diesen
  nissen, wobei ihnen der Unterschied oft
                                              Schritt mit Gottes und Mariens Hilfe zu
  nicht bekannt war. Auch Jugendliche aus
                                              wagen und riet ihnen einen Priester in
  Südtirol genossen die letzte Ferienwoche
                                              Berlin diesbezüglich anzusprechen.
  und waren sehr offen für den Glauben.
                                                 Vor der Nikolauskirche gab es viele
  Unter den Einheimischen konnten wir
                                              Ablehnungen. Die Menschen besuchen
  einige Hilfslegionäre werben.
                                              die Kirche wie ein Museum. Auch einem
      Am Sonntag feierten wir die Hl. Mes-
                                              Mann am Weg zur Kirche wollten wir
  se in der Maria Himmelfahrtskirche mit.
                                              die Medaille schenken. Er verstand nicht
  P. Stephan konzelebrierte die Messe mit
                                              dass man ihm etwas schenken möchte
  P. Oswald (GL des Präsidiums in Lana).
                                              und kein Geld nimmt. Wir erklärten ihm,
     Wir durften die Legion vorstellen und
                                              dass ihm die Muttergottes viele Gnaden
  Medaillen mit Erklärungen verschenken.
                                              schenken möchte, er braucht sie nur anzu-
     Wir konnten den Legionären aus
                                              nehmen. Als er das dann verstand brach
  Lana zeigen, dass Apostolat nicht nur
                                              er fast in Tränen aus und wollte wissen
  anstregend ist, sondern dass wir selbst
                                              wie man zu so einem Glauben kommt.
  durch schöne, oft tiefe Gespräche, reich
                                              Wir erklären ihm, dass der Glaube ein
  beschenkt werden.
Legionsleben 23

Meran, die Perle Südtirols FOTO: DUERNSTEINER, PIXABAY.COM

Geschenk ist, man aber viel darum beten               Emotionen die Wunderbare Medaille
soll, damit man ihn geschenkt bekommt.                annahm; wir steckten sie in die Tasche
Die Kirche ist ein guter Ort für das Gebet.           des Kinderwagens, dann musste er weiter,
Es ist schön zu sehen wie Gott die Herzen             denn seine Frau und deren Mutter waren
der Menschen berühren kann wenn sie                   schon voraus gegangen. Wir wollten uns
dazu bereit sind.                                     schon einer weiteren Familie zuwenden,
   Ein Ehepaar aus Deutschland, denen                 doch bevor wir das konnten, kamen
wir die Wunderbare Medaille anboten                   von hinten zwei Damen gelaufen. Sie
bekannten ihre Zugehörigkeit zur katho-               haben uns „gerade noch“ erwischt uns
lischen Kirche. Die Frau kannte die Me-               bedankten sich freudestrahlend für das
daille nicht, wir erklären sie. Da nahm               Geschenk, das wir ihrem kleinen Sohn
die Frau eine Medaille aus der Tasche die             gemacht haben. Sie wollen sehr darauf
sie einst am Boden gefunden hatte und                 achten, dass die Medaille nicht verloren
schon sehr beschädigt war. Zu ihrer und               geht und ihrem kleinen Sohn stets Glück
unserer Freude war es eine wunderbare                 bringt. Wir betonen, dass es nicht die
Medaille. Sie war ganz glücklich! Derzeit             Medaille an sich ist, sondern das Ver-
ist sie in einer Gebetsgruppe. Wir gaben              trauen zur Mutter Gottes, die das Kind
ihr für die weiteren Beter noch sechs                 und die ganze Familie beschützt. Mutter
Medaillen mit Erklärungen mit. Für die                und Großmutter nahmen daraufhin die
Legion Mariens interessierte sie sich sehr,           Medaille ebenso gerne an.
wir gaben ihr je ein Frank Duff- und                     Die Präsidentin des Präsidiums in
Edel Mary Quinn-Gebet mit. In ihrer                   Lana, dankte den „tapferen“ Legionären
Heimat, möchte sie unbedingt eine                     aus Österreich für den Besuch und ihre
Gruppe der Legion Mariens finden.                     Hilfe. Wir wollen beten, dass die Samen
   Wir begegneten auf der Promenade                   die wir durch das Apostolat ausgestreut
einem jungen Vater mit seinem fünf                    haben auch aufgehen mögen.
Monate alten Sohn, für den er ohne große
24 Legionsleben

  Monika Huber-Grois

  Besonderes
  Jubiläum
  H      err Altdechant Franz W ­ eissenberger,
         seit 32 Jahren Geistlicher Leiter
    der Curia Steyr und seit 25 Jahren des
    EP Steinbach an der Steyr, feiert im
   ­November seinen 90-igsten Geburtstag.
       Mit Freude darf er auf eine reiche
    gesegnete Zeit als Priester im Dienst
    der Muttergottes zurückblicken. Fast 60
  Jahre hat er als Seelsorger in der Pfarre
    Steinbach/Steyr gewirkt. Als Priester
    hat er sich schon in jungen Jahren der
  ­Mutter Gottes anvertraut und so war
    ihm die Legion Mariens in all den Jah-
    ren sehr ans Herz gewachsen.
       Er hat zwei Erwachsenenpräsiden
    und ein Jugendpräsidium geführt. Sein
    letzter aktiver Einsatz als Geistlicher
   Leiter der Curia Steyr war die Teilnah-
    me an der Aciesfeier in der Pfarr- und
  Wallfahrtskirche Adlwang, die wir noch
  vor der Corona Pandemie am 07.03.2020
    abgehalten haben.                             FOTO: PÖTSCH

       Noch einmal hat er der Muttergottes
    das Versprechen gegeben „Ich bin ganz         Hilfslegionären ihm auf diesem Wege
    dein und alles was ich habe ist dein“.         noch einmal ein „Ewiges Vergelts Gott“
   In Zukunft wird er mit der Curia als be-        für seinen Dienst in der Legion M­ ariens
    tendes Mitglied verbunden sein und uns         aussprechen. Gottes und ­Mariens
    seinen priesterlichen Segen schicken.         ­reichsten Segen.
       Dankbar für die vielen Geistlichen            Aus gesundheitlichen Gründen hat
   Impulse und Segnungen möchten wir als           er sich in das Pflegeheim St. Josef in
  Amtsträger der Curia Steyr mit allen an-         Sierning zurückgezogen und dort ein
    geschlossenen Präsidien, Legionären und        schönes Zuhause gefunden.
Legionsleben 25

Wiltrud Zecha

Die Legion Mariens
in Radio Maria
I m Festkomitee zur Gestaltung unseres
  100-Jahr-Jubiläums wurde überlegt, wie
das Jubiläum gut vorbereitet werden kann.
                                              Wir wünschen Euch mit diesen Sendun-
                                              gen viel Freude und geistlichen Gewinn:
                                              Sonntag, 27. September 2020 | 20:00 Uhr
Schön ist es, bereits vor dem Jubiläumsjahr
                                              Die Entstehung der LM vor (fast) 100 Jahren
die Legion Mariens in ganz Österreich
besser bekannt zu machen. Dazu wollen          Sonntag, 25. Oktober 2020 | 20:00 Uhr
wir auch die neuen Medien benützen.           „Was können wir tun, dass die Welt Gott
   So sind wir mit Radio Maria in Kon-         mehr liebt?“ – Frank Duff, der Gründer der
takt getreten. Da ist vereinbart worden,       Legion Mariens
dass es in diesem Vorbereitungsjahr in
                                              Freitag, 20. November 2020 | 20:30 Uhr
jedem Monat eine Sendung über einen
                                              Ludwig Maria Grignion de Montfort und die
Aspekt der Legion Mariens geben sollte.
                                              Spiritualität der Legion Mariens
Bis jetzt hat es schon einige Sendungen
gegeben. Wer möchte, kann diese im            Sonntag, 27. Dezember 2020 | 20:00 Uhr
Internet auf Radio Maria – Radiothek –        Jede Seele ist kostbar – Von Mensch zu
bei den Lebensbildern nachhören.              Mensch Brücken bauen – die Wirkweise der
   Wir haben versucht, die Themen und         Legion Mariens
auch die Referenten recht bunt und
                                              Sonntag, 24. Jänner 2021 | 20:00 Uhr
abwechslungsreich zu wählen. Bisher hat
                                              Aufbau und Verbreitung der Legion Mariens
es gute Rückmeldungen dafür gegeben.
Besonders in Zeiten des eingeschränk-         Sonntag, 28. Februar 2021 | 20:00 Uhr
ten Kontaktes ist es gut, Interessantes       Apostolat – Begegnung mit den Menschen
unserer Bewegung zu hören. Freilich ist
                                              Sonntag, 21. März 2021 | 20:00 Uhr
es auch ein Dienst, z. B. Hilfslegionäre
                                              Große Gestalten der Legion Mariens
und andere Interessierte auf diese Sen-
dungen aufmerksam zu machen. Es ist           Sonntag, 25. April 2021 | 20:00 Uhr
dazu durchaus erwünscht, im Anschluss         Die Legion Mariens in Österreich
an die Referate in Radio Maria anzuru-
                                              Sonntag, 30. Mai 2021 | 20:00 Uhr
fen und selber einen Beitrag zu leisten:
                                              Österreich – ein Land der Muttergottes!
Tel.: +43 1 7107072
                                              Sonntag, 27. Juni 2021 | 20:00 Uhr
                                              Peregrinatio pro Christo

                                              Termine und Themen für Juli und August
                                              2021 – noch offen
26 Legionsleben

  Ursula Goriup

  Exerzitien in Graz
  P.   Josef Haspel OSB war ein hervor-
       ragender Speisemeister. Er tischte
  uns ganz einfache Themen auf, und ließ
                                               durchleuchten, wie ihr sprecht, wie ihr
                                               handelt.
                                                  Ihr selbst müsst brennen! Nur in dem
  uns in der Betrachtung den herrlichen        Maß, in dem der Legionär selbst von
  Reichtum kosten:                             Gnade erfüllt ist, kann er zum Weg der
    An Hand einiger Rosenkranzgeheim-          Gnade für andere werden.
  nisse entfaltete P. Josef den wahren            Welche Methode ihr anwendet ist
  Schatz der Legion Mariens, wie er im         völlig gleichgültig, das muss da sein:
  Handbuch festgeschrieben ist.                ich will ihn für den Himmel gewinnen.
     Ich werfe den Scheinwerfer beliebig       Und es gibt nur ein Hindernis, das ist
  auf einen Punkt aus den sieben Vorträ-       der Kleinglaube.
  gen: auf das Geheimnis: Jesus, der uns          An Hand des Legionsversprechens
  die Eucharistie geschenkt hat.               entfaltete P. Josef uns die Gegenwart der
     P. Josef verwies auf das 6. Kapitel der   Heilsordnung; und sagt dann: Es ist eine
  Enzyklika „Ecclesia de Eucharistia“ von      große Versuchung zu sagen: ja damals! …
  Papst Johannes Paul II, das den Titel        aber heute! … es ist viel schwieriger …
  trägt: „In der Schule Mariens – die          Ja, man muss die Schwierigkeiten nüch-
  Eucharistie besser verstehen lernen“.        tern analysieren. Aber das J­ ammern –
  Er verwies weiter auf das 8. Kapitel des     das ist das Hindernis, warum der Heili-
  Handbuchs „Der Legionär und die Eu-          ge Geist nicht wirken kann. Das ist das
  charistie“, das damit beginnt: „Es wurde     Hindernis, das der Legionär setzt!
  bereits eindringlich darauf hingewie-           Maria hat uns heute erwählt. Was uns
  sen, dass die Heiligkeit des Legionärs       versprochen ist, das gilt im Jetzt. Der Hl.
  von grundlegender Wichtigkeit für die        Geist will Großtaten heute vollbringen.
  Legion ist.“                                 Es gibt kein Hindernis, Er gibt uns alles
     Es geht nicht um mehr Legionä-            was wir brauchen.
  re, mehr Präsidien, es geht um die              Auf die Gnade müssen wir bauen. Die
  Heiligkeit.                                  Gnaden die der Legionär erbittet strömt
     Und er sagte: Ihr seid von Maria er-      ihm aus dem Opfer der Hl. Messe zu.
  wählt worden, und der Weg auf dem ihr        Deshalb muss der Legionär zur Hl. Mes-
  geführt werdet ist heilig zu werden mit      se Zuflucht nehmen, wenn er will, dass
  vielen anderen. Das ist ganz wichtig!        ihm selbst und anderen die Erlösungs-
     Ihr sollt die Wunderbare Medaille         gnaden in reichem Maße zufließen.
  sein, ihr sollt die Einladung zum Ro-           Dies und viel mehr ist uns mit diesen
  senkranz Sein, durch euch soll wie bei       Exerzitien im Rosenkranzmonat ge-
  Edel Mary Quinn die Legion Mariens           schenkt worden.
Legionsleben 27

 Elisabeth Kriss

Wer wagt, gewinnt
E   s brauchte schon eine gehörige
    Portion Mut und Gottvertrauen,
die heurigen Exerzitien Ende Okto-
                                               Coronazeit uns zu freuen und zu jubeln,
                                               denn mit der Enzyklika „Gaudete et
                                               exultate“ von Papst Franziskus führte
ber nicht einfach abzusagen. Aber P.           uns P. Markus durch die Tage. Dabei
Markus Stark OCist, die Schwestern des         brachte er uns viele Beispiele aus dem
Erholungsheimes in St.Gallenkirch im           allgemeinen und kirchlichen Leben. Die
Montafon und auch die zwölf Legionäre          Tage waren geprägt vom frohen Mitein-
und Hilfslegionäre ließen sich diese           ander, wo jeder seine Talente einbrachte.
Tage der Einkehr und Neuausrich-                  Hier ein Mosaik der Kostbarkeiten,
tung nicht nehmen und wurden reich             die die Teilnehmer danach auf Neu-
belohnt: in malerischer Umgebung von           schneefahrbahn wieder mit nach Hause
Bergen, Ahorn, Buchen, Tannen und              nahmen:
Wasserfällen begannen wir inmitten der

„Meine Fehler (Sünden) können als ‚Mist‘ sogar noch etwas Gutes gedeihen lassen.“
„In dieser Gemeinschaft habe ich erlebt, dass man miteinander auch anspruchsvolle
 Texte verstehen und im Alltag umsetzen kann.“
„P. Markus hat mir dieses päpstliche Schreiben durch gute Beispiele, auch Legionsbei-
 spiele, schmackhaft gemacht. Dadurch bekam ich wieder hervorragende Motivation
 für das Legionsapostolat.“
„Den Tag beginnen, analog zum ‚Ave M
                                   ­ aria‘: ‚Freu dich, —
                                                        ­ !‘“
„Ich werde mich um X und Y, zwei ehemalige alte Legionäre, bemühen.“
„Ich bin eingebunden in eine starke, weltweite Gemeinschaft. Sich dieser Stärke, Gnade,
 immer wieder bewusst werden.“
„Geistig fest arbeiten: Klagen in Lobpreis verwandeln. Immer mehr im ständigen Gebet sein.“
„Durch die Exerzitien habe ich eine Hilfe­stellung, wie ich das Klima in meinem Prä-
 sidium verbessern kann. Hier ist mir erst bewusst geworden, wie wichtig für mich die
 Gemeinschaft der Legionäre ist.“
„Meine ersten Exerzitien! Es war so schön, drei ganze Tage mit Gott und den Legionä-
 ren verbringen zu dürfen.“
28 Splitter

  Gebetserhörungen

                          Edel im Sanatorium in Südafrika FOTO: ARCHIV

  Ein Brief aus Nigeria
  Mit großer Freude und Dankbarkeit an            betete ich beharrlich zum allmächtigen
  Gott berichte ich über die Genesung             Gott und flehte Edel Quinn an, inner-
  meines kranken Bruders auf Fürsprache           halb von drei Wochen für ihn einzutre-
  von Edel Quinn. Mein Bruder war seit            ten, um ihr heiliges Leben zu bestätigen.
  acht Monaten hoffnungslos krank. Er             Zu meiner größten Freude erholte sich
  wurde in fünf verschiedene Kranken-             mein Bruder am Ende der dritten Woche
  häuser gebracht. Die Krankheit konnte           vollständig, verließ unser Dorf, ging
  nicht genau diagnostiziert werden und           nach Port Harcourt und nahm seine
  widersetzte sich allen Therapien.               Arbeit wieder auf. Ich bete nachdrück-
    Die Hoffnung wurde völlig afgegeben           lich, dass Gott Edels Heiligsprechung
  und er wurde schließlich nach Hause in          gewährt und so den Glauben in der
  unser Dorf geschickt. Als letzten Ausweg        Welt vermehre.
Splitter 29

WELT             Jänner
                 Beten wir damit der Herr uns die
GEBET            Gnade schenken möge, in vollständiger
                 Geschwisterlichkeit mit den Brüdern
Gebetsanliegen
des Papstes      und Schwestern anderer Religionen zu
                 leben und jeweils füreinander zu beten,
                 offen für alle.

                 Februar
                 Beten wir für die Frauen, die Opfer von
                 Gewalt geworden sind, damit sie von der
                 Gesellschaft geschützt und ihre Leiden
                 ernst genommen und angehört werden.

                                                               FOTO: KNA-BILD
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