Zukunft der Mobilität - Nachhaltig, digital, sicher - TÜV Mobility Studie 2022 - TÜV-Verband
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Inhalt 1 Kernergebnisse 3.2.3 Absolutes Alkoholverbot am Steuer 4.5.1 Digitaler Führerschein 3.3 Die Rolle älterer Autofahrer:innen im Straßen- 4.5.2 Fahrzeugdokumente per App 2 So bewegt sich Deutschland verkehr 2.1 Verkehrsmittelnutzung und der Einfluss der 5 Nachhaltig unterwegs Pandemie 4 Digital und vernetzt unterwegs 5.1 Umwelt und individuelle Mobilität 2.1.1 Das Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel 4.1 Erfahrungen mit Fahrassistenzsystemen 5.1.1 Rolle des Umweltschutzes bei individuellen 2.1.2 Nur wenige Haushalte verzichten auf ein Auto 4.1.1 Nutzung von Assistenzsystemen Mobilitätsentscheidungen 2.1.3 Alternative Antriebe kommen erst langsam in 4.1.2 Schulungen zu Assistenzsystemen 5.1.2 Verzicht auf eigenes Auto Fahrt 4.2 Sicherheit von Fahrassistenzsystemen 5.2 Maßnahmen gegen die Klimabelastung 2.1.4 Mobilität im Zeichen der Pandemie 4.2.1 Sicherheitsaspekte automatisierter Fahrfunk- 5.3 Elektromobilität: Chance für das Klima? 2.2 Ansprüche an die persönliche Mobilität tionen 5.3.1 Klimaschutz durch E-Autos 2.2.1 Hauptfaktoren individueller Fortbewegung 4.2.2 Alterung von Fahrassistenzsystemen 5.3.2 Anreize für die Anschaffung von Elektrofahr- 2.2.2 Die negativen Folgen des Straßenverkehrs 4.2.3 Klares Votum für Sicherheitsprüfungen von zeugen Assistenzsystemen 2.2.3 Wünsche an die Mobilität der Zukunft 5.3.3 Barrieren für die Anschaffung 4.3 Automatisiertes Fahren 5.3.4 Kaufwahrscheinlichkeit eines Elektroautos 3 Sicher unterwegs 4.3.1 Potenzielle Nutzung autonomer Fahrzeuge 5.3.5 Leistungsmessung von Hochvoltbatterien 3.1 Sicherheitsempfinden im Straßenverkehr 4.3.2 Sicherheit durch automatisiertes Fahren 5.3.6 Förderung von Plug-in-Hybriden 3.1.1 Das Auto gilt als besonders sicher 4.4 Sicherheit digital vernetzter Fahrzeuge 6 Fazit und politische Empfehlungen 3.1.2 Zweiradfahrer:innen gelten als besonders ge- 4.4.1 Hauptuntersuchung bei digital vernetzten Fahr- fährdet zeugen 7 Methodik 3.2 Risiken im Straßenverkehr 4.4.2 Zugang zu Fahrzeugdaten 3.2.1 Gefahren von Drogen, Alkohol und anderen 4.4.3 Speicherung und Auswertung von Fahrzeug- Faktoren daten 3.2.2 Über Cannabis schlecht informiert 4.5 Digitale Fahrzeugdokumente TÜV® Mobility Studie 2022 2
Vorwort Mobilität im Umbruch – Verkehrssicherheit im Zentrum Die Ergebnisse der vorliegenden TÜV Mehrheit befürwortet auch vermeintlich tur muss dringend ausgebaut werden, letzte Software-Update des Herstellers Mobility Studie 2022 zeigen das Span- unpopuläre Maßnahmen wie ein Tempo- um der immer noch weit verbreiteten auch tatsächlich aufgespielt wurde? Um nungsfeld, in dem sich die Verkehrs- limit von 130 km/h auf Autobahnen oder „Reichweitenangst“ zu begegnen. Nicht Assistenzsysteme zu prüfen, brauchen teilnehmer:innen derzeit befinden. Die eine weitere Absenkung der Abgas- zuletzt wünschen wir uns mehr Elektro- wir den Zugang zu sicherheitsrelevanten Befragten haben erkannt, dass unser grenzwerte. Das sind gute Vorausset- autos „fürs Volk“. Die zahlreichen neuen Daten. Das ist eine politische Aufgabe. Verkehrssystem an seine Grenzen stößt: zungen für eine neue Verkehrspolitik. E-SUVs, E-Sportwagen und E-Luxus- Die TÜV-Unternehmen haben sich in den Sie sehen überlastete Innenstädte, Eine gewisse Skepsis herrscht beim The- limousinen mögen betriebswirtschaft- letzten Jahren vorbereitet, um jederzeit Luftverschmutzung, die Klimabelastung ma Elektromobilität. Trotz des aktuellen lich Sinn machen, einem breiten Umwelt- auch für die digitale Sicherheit in der sowie Staus und Unfälle als die größten Booms bei den Verkaufszahlen fragen und Klimaschutz laufen sie zuwider. Mobilität sorgen zu können. Probleme des Straßenverkehrs. Dennoch sich viele, wie gut die Umweltbilanz von Bei aller Technik: Der Faktor Mensch fällt ihnen der Umstieg auf klimafreund- E-Autos tatsächlich ist. Und immer noch muss mehr in den Mittelpunkt gerückt liche Alternativen schwer. Das eigene sprechen geringe Reichweiten, zu weni- werden. Das gilt vor allem für Fahraus- Auto mit Verbrennungsmotor vor der ge Ladestationen und die hohen Kosten bildung und Fahrprüfung in einem immer Haustür ist immer noch das mit Ab- für die Befragten gegen die Anschaffung dichteren Verkehr mit technisch immer stand wichtigste Verkehrsmittel, weil es eines Elektrofahrzeugs. komplexeren Fahrzeugen. Wenn Autos flexibel, schnell, immer verfügbar und im stärker von digitaler Technologie ge- Vergleich zu Elektrofahrzeugen preis- Es ist jetzt Aufgabe aller Beteiligten, steuert werden, muss der Mensch in der werter ist. diese Widersprüche aufzulösen und Lage sein, die Übersicht zu behalten. die Bedingungen für eine umwelt- und Die Umfrage zeigt aber auch, dass die klimaschonende Mobilität zügig zu ver- Klar ist: Auf dem Weg vom assistier- Bürger:innen eine klare Vorstellung von bessern. Es geht um den Ausbau des ten zum autonomen Fahren muss die der Mobilität der Zukunft haben. An Nahverkehrs sowie der Infrastruktur Sicherheit an erster Stelle stehen. Es erster Stelle steht der Wunsch, mit dem für Fahrräder und andere Formen der kann nicht sein, dass wir bei der HU öffentlichen Nahverkehr den gesamten Mikromobilität. Und wir brauchen neue die Bremsen eines Autos prüfen, nicht Ich wünsche Ihnen eine Mobilitätsbedarf abdecken zu können. Konzepte für den intelligenten, ver- aber den Notbremsassistenten. Die angenehme Lektüre! Neben dem beschleunigten Ausbau des netzten Verkehr. Ein wichtiger Hebel für empfindliche Sensorik automatisierter ÖPNV fordern sie eine bessere Infra- besseren Umwelt- und Klimaschutz ist Fahrzeuge verschleißt im Laufe der Zeit. Herzlich struktur für den Fahrradverkehr. Eine die Elektromobilität. Die Ladeinfrastruk- Und wer garantiert eigentlich, dass das Ihr Dr. Joachim Bühler TÜV® Mobility Studie 2022 3
Kernergebnisse 72 % nutzen das Auto an einem gewöhnlichen Werktag 56 42 26 % wünschen sich, dass der gesamte % % Mobilitätsbedarf durch den öffentli- bezweifeln, dass E-Autos wirklich wollen beim nächsten Autokauf chen Nahverkehr abgedeckt wird umweltfreundlicher sind ein E-Auto anschaffen 1 TÜV® Mobility Studie 2022 66 % vertrauen Prüforganisation bei der Messung der Leistungsfähigkeit von E-Auto-Batterien 49 % halten die Reichweite von E-Autos für unzureichend 4
70 % 35 % 75 % fordern den Ausbau erwarten mehr Verkehrs- fordern unabhängige der Infrastruktur für sicherheit durch autonome Prüfungen von Fahrassis- Fahrräder Mobilität tenzsystemen 75 % 80 % halten regelmäßige Feedback-Fahrten für befürworten ein absolutes Autofahrer:innen ab 75 Jahren für sinnvoll Alkoholverbot am Steuer 85 % stufen Drogen beim Autofahren als „sehr gefährlich“ ein 42 % fühlen sich nicht ausreichend über Cannabis im Straßenverkehr informiert TÜV® Mobility Studie 2022 5
So bewegt sich Deutschland Was ist den Menschen beim Thema Mobilität wichtig? Welche Probleme nehmen Sie wahr? Welche Wünsche haben Sie an die Mobilität von morgen? In einer repräsentativen Befragung hat der TÜV-Verband das Mobilitätsverhalten in Deutschland im Jahr 2022 genauer untersucht. 2 TÜV® Mobility Studie 2022 6
2.1 Verkehrsmittelnutzung und der Einfluss der Pandemie 2.1.1 Das Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel Immerhin jede:r Dritte fährt Welche Verkehrsmittel nutzen Sie an einem gewöhnlichen Werktag? werktäglich Rad Das Auto bleibt in Deutschland das mit 72 % Auto Abstand meistgenutzte Verkehrsmit- 65 % tel. 72 Prozent der Bundesbürger:in- nen nutzen an einem gewöhnlichen 47 % Ich gehe zu Fuß Werktag das Auto. Das ist im Vergleich 50 % zu Anfang 2020, vor dem Ausbruch der 32 % Pandemie, ein Zuwachs von 7 Prozent- Fahrrad 29 % punkten. 32 Prozent fahren werktäg- lich Rad (plus 3 Punkte). Damit hat das 25 % Fahrrad den öffentlichen Nahverkehr ÖPNV 32 % vom zweiten Platz verdrängt. 25 Pro- zent nutzen an Werktagen den ÖPNV, 6% Regionalbahn ein Minus von 7 Punkten. 5 Prozent 8% fahren mit einem Motorrad oder Mo- torroller (plus 2 Punkte). 5% Roller/Moped/Motorrad 3% 3% E-Scooter 2% 2022 2020 Frage: Welche Verkehrsmittel nutzen Sie in der Regel an einem gewöhnlichen Werktag? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Optionen. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 7
2.1.1 Das Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel Öffentliche Verkehrsmittel auf Zwischen ländlichen Gebieten und fortzubewegen. In Großstädten ab ländlicheren Regionen nur rund 10 Pro- dem Land keine Alternative dem städtischen Raum gibt es dabei 500.000 Einwohner:innen sind es im zent täglich öffentliche Verkehrsmittel deutliche Unterschiede. In länd- Vergleich nur zwei von drei. nutzen, sind es in den Metropolen lichen Gegenden sowie Klein- und 39 Prozent. Mittelstädten unter 100.000 Einwoh- In Großstädten ab 100.000 Einwoh- ner:innen nutzen etwa vier von fünf ner:innen ist die Fortbewegung mit Befragten täglich das Auto, um sich dem ÖPNV beliebter. Während in Nutzung von Auto und ÖPNV nach Ortsgröße 83 % 80 % 73 % 66 % 39 % 20 % 10 % 12 % bis 19.999 20.000 bis 99.999 100.000 bis 499.999 500.000 Einwohner:innen Auto Einwohner:innen Einwohner:innen Einwohner:innen und mehr ÖPNV Frage: Welche Verkehrsmittel nutzen Sie in der Regel an einem gewöhnlichen Werktag? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Optionen. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 8
2.1.2 Nur wenige Haushalte verzichten auf ein Auto Single-Haushalte häufiger Die große Bedeutung des Autos für die mit 29 Prozent vergleichsweise hoch. ohne Auto Mobilität wird deutlich, wenn man sich In Haushalten mit zwei oder mehr den privaten Autobesitz anschaut. erwachsenen Mitgliedern schrumpft Dazu wurde die Haushaltsgröße mit dieser Anteil rasant ab. Je mehr er- der Anzahl an Autos verglichen. Nur wachsene Personen sich in einem eine kleine Minderheit (12 Prozent) Haushalt befinden, desto höher ist der Haushalte kommt komplett ohne die Wahrscheinlichkeit, dass nicht nur eigenes Auto aus. In Haushalten mit ein, sondern gleich mehrere Autos im nur einer erwachsenen Person ist der Haushalt zur Verfügung stehen. Anteil derer, die kein Auto besitzen, Anzahl der Autos nach erwachsenen Personen im Haushalt 5% 6% 2% 29 % 38 % 53 % Ein:e Erwachsene:r Zwei Erwachsene Drei oder mehr im HH im HH Erwachsene 45 % im HH 56 % Kein Auto 66 % Ein Auto Zwei oder mehr Autos Frage: Wie viele Autos besitzt Ihr Haushalt insgesamt? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 9
2.1.3 Alternative Antriebe kommen erst langsam in Fahrt Der Benziner dominiert Welche Antriebsart hat Ihr Auto? Antriebsart Die Mehrheit der Haushalte verfügt über mindestens ein Fahrzeug mit einem klassischen Verbrennungsmo- tor mit Benzin (77 Prozent). Diesel- fahrzeuge werden von 27 Prozent der Verbrennungsmotor Haushalte gefahren. Klimafreund- Benzin lichere Alternativen wie Fahrzeuge % mit Hybridantrieb oder Elektroantrieb machen (noch) eine Minderheit auf den Verbrennungsmotor Straßen aus. Diesel % Verbrennungsmotor Sonstige (Gas/Ethanol/Wasserstoff) % Hybrid % Elektro % Frage: Welche Antriebsart hat Ihr Fahrzeug? Basis: Autobesitzer:innen (n=868) TÜV® Mobility Studie 2022 10
2.1.4 Mobilität im Zeichen der Pandemie Sorge vor Ansteckung – Die anhaltende Klimakrise und die den letzten Jahren weniger genutzt sein. Auf der einen Seite waren viele der ÖPNV verliert Corona-Pandemie werfen die Frage zu haben, haben fast genauso viele Menschen wegen der Pandemie weni- auf, wie sich das Mobilitätsverhalten (22 Prozent) das Auto häufiger ge- ger mobil und sind deshalb seltener mit der Verkehrsteilnehmer:innen in den nutzt. 13 Prozent der Befragten geben dem Auto oder dem ÖPNV unterwegs vergangenen Jahren verändert hat. an, in den letzten Jahren vermehrt mit gewesen. Gleichzeitig haben viele Die Ergebnisse zeigen, dass keine dem öffentlichen Nahverkehr gefahren aus Sorge vor einer Ansteckung auf pauschalen Aussagen möglich sind. zu sein. Deutlich mehr (27 Prozent) ha- öffentliche Verkehrsmittel verzichtet Während knapp ein Viertel (23 Pro- ben den ÖPNV gemieden. Hier könnten und sind stattdessen häufiger mit dem zent) der Befragten angibt, das Auto in gegenläufige Motive ausschlaggebend Auto gefahren. Wie hat sich Ihr Mobilitätsverhalten mit den folgenden Verkehrsmitteln verändert? 11 % 14 % 23 % 33 % 27 % 27 % 22 % Auto ÖPNV Fahrrad Nutze ich weniger 13 % 28 % 26 % 33 % Nutze ich in etwa genau so viel 44 % Nutze ich mehr Trifft nicht zu/keine Angabe Frage: Wenn Sie an die drei letzten Jahren denken: Wie hat sich Ihr Mobilitätsverhalten mit den folgenden Verkehrsmitteln verändert? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 11
2.2 Ansprüche an die persönliche Mobilität 2.2.1 Hauptfaktoren individueller Fortbewegung Flexibilität ist entscheidend Mir ist besonders wichtig, dass... Welche Faktoren sind den Menschen ich möglichst flexibel und unabhängig bin 56 % bei ihrer persönlichen Mobilität und der Wahl des Verkehrsmittels be- sonders wichtig? An erster Stelle ich möglichst schnell mein Ziel erreiche 43 % stehen Flexibilität und Unabhängig- keit, gefolgt von Schnelligkeit sowie den Kriterien Verlässlichkeit bzw. ich verlässlich bzw. planbar unterwegs bin 38 % Planbarkeit. Erst danach folgen eine möglichst sichere Fortbewegung und ich möglichst sicher unterwegs bin 32 % der Kostenaspekt. Auch die Themen Bewegung an der frischen Luft und der Komfort spielen eine Rolle. Überra- es möglichst wenig kostet 26 % schend ist, dass es nur jedem:r fünften Befragten besonders wichtig ist, mög- lichst umweltfreundlich unterwegs zu ich mich bewege bzw. 26 % sein. Damit belegt der Umweltschutz an der frischen Luft bin in diesem Ranking den letzten Platz. ich möglichst komfortabel unterwegs bin 23 % ich möglichst umweltfreundlich 19 % unterwegs bin Frage: Bitte denken Sie an Ihre eigene Mobilität: Was ist Ihnen besonders wichtig? Wählen Sie die drei wichtigsten Optionen aus. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 12
2.2.1 Hauptfaktoren individueller Fortbewegung Autofahrer:innen haben etwas Mir ist besonders wichtig, dass... andere Präferenzen Autonutzer:innen und Nicht-Nut- ich möglichst flexibel und unabhängig bin 61 % zer:innen unterscheiden sich dabei in 42 % vielerlei Hinsicht. Autonutzer:innen sind Flexibilität und Unabhängigkeit ich möglichst schnell mein Ziel erreiche 45 % bei der Mobilität wesentlich wichtiger 38 % als Nicht-Nutzer:innen (61 Prozent vs. ich verlässlich bzw. planbar unterwegs bin 41 % 42 Prozent). Auch möglichst schnell, 32 % verlässlich, sicher und komfortabel unterwegs zu sein, hat bei Autofah- ich möglichst sicher unterwegs bin 34 % rer:innen einen höheren Stellenwert. 26 % In der Gruppe der Nicht-Autonut- es möglichst wenig kostet 20 % zer:innen steht der Kostenaspekt an 43 % erster Stelle. Deutlich wichtiger als den Autonutzer:innen ist ihnen Bewegung ich mich bewege bzw. 23 % an der frischen Luft bin 33 % an der frischen Luft. Außerdem spielt bei den Nicht-Nutzer:innen die Umwelt eine deutlich größere Rolle als bei den ich möglichst komfortabel unterwegs bin 27 % 13 % Autonutzer:innen. ich möglichst umweltfreundlich 15 % unterwegs bin 30 % Autonutzer:innen Nicht-Autonutzer:innen Frage: Bitte denken Sie an Ihre eigene Mobilität: Was ist Ihnen besonders wichtig? Wählen Sie die drei wichtigsten Optionen aus. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 13
2.2.2 Die negativen Folgen des Straßenverkehrs Der Verkehr belastet Umwelt Die größten durch den Straßenverkehr verursachten Probleme und Klima Der Straßenverkehr verursacht eine Überlastung der Innenstädte 52 % Reihe von Problemen. Aus Sicht der Befragten ist die größte Herausforde- rung die Überlastung der Innenstädte Luftverschmutzung 50 % durch den Verkehr. Es folgen die Luft- verschmutzung und die allgemeine Belastung des Klimas. Die zahlreichen Klimabelastung 47 % Staus liegen immerhin auf Platz vier. Es folgen der Verbrauch von nicht Zu viele Staus 39 % nachwachsenden Rohstoffen und die Lärmbelastung. Die Anzahl der Unfälle mit Toten und Verletzten im Straßen- Verbrauch von nicht nachwachsenden 28 % verkehr wird nur von einem Viertel der Rohstoffen wie Öl und Gas Befragten als eines der wichtigsten Probleme eingestuft. Lärmbelastung 27 % Anzahl der Unfälle 24 % mit Toten und Verletzten Bitte denken Sie an Mobilität bzw. Verkehr im Allgemeinen. Was sind Ihrer Meinung nach die drei größten Probleme, die durch den Straßenverkehr verursacht werden? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 14
2.2.3 Wünsche an die Mobilität der Zukunft Hohe Erwartungen an Wünsche an die Mobilität von morgen öffentlichen Nahverkehr Fragt man die Verkehrsteilnehmer:in- Der ÖPNV kann den gesamten 56 % nen nach ihren drei größten Wünschen Mobilitätsbedarf abgedecken für die Mobilität der Zukunft, so wird schnell klar: der breite Ausbau des Es wird kostenlose Ladestationen 36 % für E-Autos geben öffentlichen Nahverkehrs sollte in den kommenden Jahren Priorität haben. Mehr als die Hälfte der Autos 23 % So wünschen sich 56 Prozent der fahren mit Elektroantrieb Befragten, dass der gesamte Mobili- tätsbedarf durch den öffentlichen Fahrzeuge suchen 22 % Nahverkehr abgedeckt werden kann. automatisch freie Parkplätze Es folgen der Wunsch nach einer kostenlosen Infrastruktur für E-Fahr- Immer mehr Menschen teilen 18 % sich per Carsharing Autos zeuge und ein deutlich höherer Anteil an E-Autos auf den Straßen. Beide Es gibt umfangreiche Fahrverbote 17 % Maßnahmen tragen zur Reduzierung in den Innenstädten der verkehrsbedingten Umweltver- schmutzung bei. Drohnen liefert verstärkt 15 % Post und Pakete aus Es werden nur noch vollelektrische 13 % Fahrzeuge neu zugelassen Viele Autos fahren autonom 12 % Kann ich nicht sagen 14 % Welche der folgenden Optionen sind für Sie wünschens- und erstrebenswert, wenn es um die Zukunft der Mobilität geht? Bitte wählen Sie bis zu drei Optionen, die Sie sich am meisten wünschen. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 15
Sicher unterwegs Das individuelle Sicherheitsempfinden beeinflusst das Mobilitätsverhalten. Welche Verkehrsmittel werden als sicher oder unsicher empfunden? Welche Verkehrsteilnehmer:innen sind besonders gefährdet und wie kann das Gefahrenpotenzial minimiert werden? Diesen Fragen geht die Bevölkerungs- befragung genauer auf den Grund. 3 TÜV® Mobility Studie 2022 16
3.1 Sicherheitsempfinden im Straßenverkehr 3.1.1 Das Auto gilt als besonders sicher Das Auto gilt als Fast 9 von 10 Befragten empfinden Nur 13 Prozent der Befragten stufen lichen Personennahverkehr oder die besonders sicher das Auto als ein besonders sicheres diese als sichere Verkehrsmittel ein. In Ansteckungsgefahr. Verkehrsmittel. Es liegt damit weit vor der Frage wurde der Sicherheitsbegriff den anderen Verkehrsmitteln wie dem bewusst nicht auf die Folgen eines Mit der empfundenen Sicherheit des Fahrrad (56 Prozent), dem ÖPNV Unfalls beschränkt. So können bei den Autos kann nur der Fußweg mithalten. (55 Prozent) oder Rollern und Motor- Antworten auch andere Faktoren eine 86 Prozent der Befragten fühlen sich rädern (19 Prozent). Als besonders un- Rolle gespielt haben, zum Beispiel die sicher, wenn sie zu Fuß unterwegs sicher werden E-Scooter empfunden. Sorge vor Belästigungen im öffent- sind. Sicherheitsempfinden nach Verkehrsmittel 87 % 86 % 56 % 55 % 19 % 13 % im Auto zu Fuß auf dem Fahrrad im ÖPNV auf dem Motorrad/ auf dem E-Scooter Roller/Moped Frage: Wie sicher fühlen Sie sich generell …? Anteil an Personen, die sich im jeweiligen Verkehrsmittel „sehr sicher“ oder „eher sicher“ fühlen. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 17
3.1.2 Zweiradfahrer:innen gelten als besonders gefährdet Knautschzone schützt Pkw- 82% 78% Insass:innen Radfahrer:innen E-Scooter- 77% Roller-/Motorrad-/ Fahrer:innen Mopedfahrer:innen Verschiedene Verkehrsteilnehmer:in- nen werden als unterschiedlich stark gefährdet eingestuft. Radfahrer:innen werden generell als sehr gefährdete 61% Fußgänger:innen Gruppe im Straßenverkehr empfunden. Dieser Meinung sind 82 Prozent der Befragten. Fast genauso viele be- urteilen E-Scooter-Fahrer:innen und Roller bzw. Motorradfahrer:innen als 34% gefährdet. Damit wird die Gruppe der Zwei-Räder als am stärksten in ihrer Sicherheit bedroht empfunden. Nur Autofahrer:innen gut jede:r dritte Befragte denkt, dass Autofahrer:innen im Straßenverkehr gefährdet sind. Betrachtet man die absoluten Unfallzahlen, entspricht diese Einschätzung nicht der Realität. Pkw-Insass:innen liegen bei der Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und Verletzten mit weitem Abstand an der Spitze. Erst danach folgen Radfah- rer:innen, Motorrad- und Mopedfah- rer:innen sowie Fußgänger:innen. Frage: Wie gefährdet sind Ihrer Meinung nach die folgenden Verkehrsteilnehmer:innen im Straßenverkehr? Anteil der Einschätzungen „sehr gefährdet“ und „eher gefährdet“. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 18
3.2 Risiken im Straßenverkehr 3.2.1 Gefahren von Drogen, Alkohol und anderen Faktoren Drogen und Alkohol gelten als Das Gefahrenpotenzial im Straßen- tenzial von Drogen wie LSD und Kokain kung sind zwei weitere Einflüsse, die besonders gefährlich verkehr erhöht sich durch bestimmte gesehen. 85 Prozent der Befragten sowohl die Fahrenden als auch andere physiologische Zustände oder die stufen Drogen beim Autofahren als Verkehrsteilnehmer:innen gefährden Einnahme von Substanzen. Das kann „sehr gefährlich“ ein. Auch Alkohol wird können. Auch hier unterschätzen die beim Führen von Kraftfahrzeugen gra- von knapp vier von fünf Befragten als Befragten nicht die Gefahr. Insgesamt vierende Folgen haben. Generell wird „sehr gefährlich“ bewertet (79 Pro- betrachtet stehen Müdigkeit und Ab- deutlich, dass alle abgefragten Ein- zent). Etwas geringer ist das empfun- lenkung dem Einfluss von Substanzen flüsse als gefährlich beurteilt werden. dene Gefahrenpotenzial von Cannabis nicht viel nach. Besonders hoch wird das Gefahrenpo- (61 Prozent). Müdigkeit und Ablen- Gefährliche Einflüsse für die Sicherheit im Straßenverkehr 85 % 79 % 70 % 61 % 60 % 51 % 34 % 33 % 25 % 26 % 16 % 8% Andere Drogen Alkohol Müdigkeit Cannabis Ablenkung Medikamente Sehr gefährlich (LSD, Kokain etc.) Eher gefährlich Frage: Wie gefährlich sind Ihrer Meinung nach folgende Einflüsse beim Autofahren für die Sicherheit im Straßenverkehr? Anteil der Einschätzungen „sehr gefährlich“ und „eher gefährlich“. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 19
3.2.2 Über Cannabis schlecht informiert Viele wissen über Cannabis im Seit der Bundestagswahl im Jahr 2021 sage zu. Damit ist der Anteil deutlich sammenhang mit dem Straßenverkehr Straßenverkehr nicht Bescheid steht die Legalisierung von Cannabis geringer als beim Alkohol – hier geben informiert sind. Weitere 11 Prozent auf der politischen Agenda. Ist die Be- fast drei Viertel der Befragten an, sich machen keine Angabe. Die Botschaft völkerung über die bestehenden Rege- ausreichend informiert zu fühlen. dieser Befragungsergebnisse: Sollte lungen bzw. über mögliche Sanktionen es zu einer Legalisierung von Cannabis von Cannabis im Straßenverkehr aus- Hingegen verneinen 42 Prozent kommen, ist eine vermehrte Aufklä- reichend informiert? Knapp die Hälfte der Befragten die Aussage, dass sie rung notwendig. der Befragten stimmen dieser Aus- ausreichend über Cannabis im Zu- Kenntnis der Regelungen zu Alkohol und Cannabis Droge nschn 74 % elltes t 47 % 42 % 18 % 11 % 8% Ja Nein Alkohol Cannabis Weiß nicht/keine Angabe Frage: Fühlen Sie sich über die Regelungen bzw. mögliche Sanktionen von Alkohol und Cannabis im Straßenverkehr ausreichend informiert? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 20
3.2.3 Absolutes Alkoholverbot am Steuer Deutliche Mehrheit für ein Die große Mehrheit der Befragten und weiblichen Befragten: Frauen Alkoholverbot am Steuer ist sich des Gefahrenpotenzials von stimmen dem absoluten Alkoholverbot Alkohol am Steuer bewusst. Doch signifikant häufiger zu (85 Prozent) als sollte beim Autofahren ein absolutes Männer (76 Prozent). Alkoholverbot gelten? 80 Prozent stimmen einem generellen Alkoholver- bot am Steuer zu. Jedoch gibt es hier Unterschiede zwischen männlichen Sollte ein absolutes Alkoholverbot am Steuer gelten? 85 % 80 % 76 % 20 % 16 % 12 % 4% 3% 4% Alle Frauen Ja Nein Weiß nicht/keine Angabe Männer Frage: Sollte Ihrer Meinung beim Autofahren generell ein absolutes Alkoholverbot gelten? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 21
3.3 Die Rolle älterer Autofahrer:innen im Straßenverkehr Mehrheit befürwortet Personen ab 18 Jahren dürfen in ist aktuell jedoch nicht geplant, dass Zustimmung in der Altersgruppe der Feedbackfahrten Deutschland ohne Begleitung Auto der Führerschein entzogen werden 16- bis 49-Jährigen deutlich höher fahren. Eine Altersobergrenze gibt es kann, wenn die Feedbackfahrt negativ (82 Prozent) als in der Gruppe der Be- nicht. Seit einiger Zeit wird jedoch dis- ausfällt. fragten ab 50 Jahren (66 Prozent). kutiert, ob regelmäßige Feedbackfahr- ten für Führerschein-Besitzer:innen ab Unter den Studienteilnehmer:innen 75 Jahren eingeführt werden sollten. findet der Vorschlag zu Feedbackfahr- Im Rahmen dieser Feedbackfahrten ten großen Anklang. Drei Viertel der würde ein:e Expert:in die Fahrkompe- Befragten bewerten den Vorschlag als tenz der Senior:innen bewerten. Es eher gut bzw. sehr gut. Dabei ist die Feedbackfahrten für ältere Autofahrer:innen ab 75 Jahren finde ich... 8% 7% 9% 11 % 17 % 25 % Alle 16 bis 49 Jahre 50+ Jahre 75 % Sehr gut/eher gut 82 % 66 % Sehr schlecht/eher schlecht Weiß nicht/keine Angabe Frage: Seit einiger Zeit wird diskutiert, dass Führerscheinbesitzer:innen ab einem Alter von 75 Jahren regelmäßig an einer so genannten Feedbackfahrt teilnehmen müssen. Dabei schätzt ein:e Expert:in die Fahrkompetenz der Autofahrer:innen ein und gibt Feedback. Wie bewerten Sie diesen Vorschlag? Basis: Alle Befragten (n=1.000); Befragte zwischen 16 und 49 Jahren (n=546); Befragte zwischen 50 und 75 Jahren (n=454) TÜV® Mobility Studie 2022 22
Digital und vernetzt Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Vernetzung verändern unsere Mobilität. Digitale Innovationen bieten neue Möglichkeiten für eine bequeme, sichere und effiziente Fortbewegung. Die intelligente Steuerung des Verkehrs, Fahr- unterwegs assistenzsysteme oder komplett fahrerlose Autos sind nur einige Beispiele. Es stellt sich jedoch die Frage, wann sich die neuen Technologien durchsetzen und welche Ansprüche und Bedenken die Menschen haben. MUSIK BAND - TRACK 01 05-06 01:23 AM 15 C° 4 KMH PWR 96 70 P R N D S 15.2 21 KM MIN 21348 KM TÜV® Mobility Studie 2022 23
4.1 Erfahrungen mit Fahrassistenzsystemen 4.1.1 Nutzung von Assistenzsystemen Assistenzsysteme Nutzung von Assistenzsystemen mit verschiedenen Fahrzeugen setzen sich durch Die Hälfte der Befragten gibt an, dass 34 % sie bisher keine Erfahrungen mit der Eigenes Fahrzeug 29 % Nutzung von Fahrassistenzsystemen 40 % haben. Mit einem Anteil von 57 Prozent verfügen deutlich mehr Frauen über keinerlei Erfahrungen mit Assistenz- 9% systemen als Männer mit 42 Prozent. Dienstfahrzeug 4% Die meisten Befragten haben Er- 13 % fahrung mit Fahrassistenzsystemen mit dem eigenen Fahrzeug gemacht, gefolgt von Dienstfahrzeugen und 7% Mietautos. Mietwagen oder Carsharing-Fahrzeug 5% 9% 50 % Ich nutze keine der oben 57 % genannten Fahrzeuge 42 % 6% Weiß nicht/keine Angabe 7% Alle 5% Frauen Männer Frage: Haben Sie bereits Erfahrungen im Umgang mit Fahrassistenzsystemen, z. B. Notbremsassistent, Spurhalte-Assistent. Wählen Sie alle von Ihnen genutzten Fahrzeuge mit Fahrassistenzsystemen aus. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 24
4.1.2 Schulungen zu Assistenzsystemen Knappe Mehrheit Gut vier von zehn Befragten halten bereits persönliche Erfahrung mit Fahr- für Schulungen Schulungen für den Umgang mit Fahr- assistenzsystemen gemacht hat. Unter assistenzsystemen für notwendig. den Nutzer:innen halten 40 Prozent Immerhin 17 Prozent trauen sich keine Schulungen für notwendig, während Einschätzung zu. Unterschiede gibt es es unter den Nicht-Nutzer:innen je nachdem, ob die befragte Person 49 Prozent sind. Halten Sie Schulungen für den Umgang mit Fahrassistenzsystemen für notwendig? 8% 17 % 22 % 43 % 40 % 49 % Alle Nutzer:innen Nicht-Nutzer:innen Assistenzsysteme Assistenzsysteme 52 % 29 % 40 % Ja Nein Weiß nicht Frage: Halten Sie Schulungen für den Umgang mit Fahrerassistenzsystemen für notwendig? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 25
4.2 Sicherheit von Fahrassistenzsystemen 4.2.1 Sicherheitsaspekte automatisierter Fahrfunktionen Einwandfreie Funktion steht Die wichtigsten Sicherheitsaspekte beim assistierten Fahren an erster Stelle Im Kontext von Fahrassistenzsystemen gibt es unterschiedliche Sicherheits- 66 % Das Assistenzsystem muss aspekte, die bei der Nutzung relevant 69 % einwandfrei funktionieren sind. Diese beziehen sich auf die 67 % Funktion der Systeme und die Daten- sicherheit. Für zwei von drei Befragten steht die einwandfreie Funktion an 41 % erster Stelle. Rund vier von zehn ist Die automatisierten Fahrfunktionen dürfen die Fahrer:innen nicht ablenken 43 % besonders wichtig, dass die Fahrer:in- 41 % nen durch die automatisierten Systeme nicht abgelenkt werden. Dicht dahinter folgt der Schutz vor Hackerangriffen. 36 % Das Assistenzsystem muss vor 40 % Hackerangriffen geschützt sein 35 % 16 % Das Assistenzsystem muss die 20 % Datenschutzanforderungen einhalten 13 % Alle Nutzer:innen Assistenzsysteme Nicht-Nutzer:innen Assistenzsysteme Frage: Welche Sicherheitsaspekte sind Ihnen bei automatisierten Fahrfunktionen (Assistenzsystem) besonders wichtig? Bitte wählen Sie die zwei wichtigsten Aspekte aus. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 26
4.2.2 Alterung von Fahrassistenzsystemen Verschleiß möglich im Die Funktion von Fahrassistenzsys- von Assistenzsystemen mit zunehmen- Fahrzeuglebenszyklus temen kann im Laufe der Zeit durch dem Alter der Fahrzeuge nachlassen Abnutzung der Fahrzeuge, Verschleiß kann. Befragte, die Erfahrungen mit der Sensorik oder unsachgemäße Re- Assistenzsystemen haben, sind deut- paraturen beeinträchtigt werden. Nur lich besser informiert als Nicht-Nut- jede:r Dritte weiß, dass die Funktion zer:innen. Nachlassende Wirkung von Fahrassistenzsystemen 3% 12 % 15 % 19 % 33 % 52 % Nutzer:innen Nicht-Nutzer:innen Alle Assistenzsysteme Assistenzsysteme 45 % 55 % Ja 66 % Nein Weiß nicht/keine Angabe Frage: Wussten Sie, dass Funktion und Wirkung von Fahrassistenzsystemen durch Abnutzung der Fahrzeuge nachlässt oder durch unsachgemäße Reparatur beeinträchtigt werden kann? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 27
4.2.3 Klares Votum für Sicherheitsprüfungen von Assistenzsystemen Fahrassistenzsysteme sollten Überprüfung von Fahrassistenzsystemen Zeitpunkt der Überprüfung Bestandteil der HU werden Um die einwandfreie Funktion und Wirkung von Fahrassistenzsystemen gewährleisten zu können, gibt es die Möglichkeit, diese von unabhängigen Im Rahmen der Hauptuntersuchung 60 % Stellen prüfen zu lassen. Drei Viertel (alle 2 Jahre) der Befragten halten diese Art der 13 % Überprüfung für sinnvoll. Jederzeit auf Wunsch 16 % des Fahrzeughalters 12 % Unter den Befragten, die sich für eine regelmäßige Überprüfung von Fahr- Nach einer Unfallreparatur 8% assistenzsystemena aussprechen, ist Ja eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent Nach einem Softwareupdate 8% ist für eine Überprüfung im Rahmen der Hauptuntersuchung, die in der Regel alle zwei Jahre stattfindet. 16 Prozent 75 % Nach kleineren Vorfällen wie 3% Parkremplern/Steinschlag/ halten es für sinnvoll, eine Überprüfung Elementarschäden jederzeit zu ermöglichen, soweit der:die Nach Fahrzeug veränderungen 2% Fahrzeughalter:in dies wünscht. (An- und Umbaumaßnahmen) Ja Nein Weiß nicht/keine Angabe Frage: Sollten nach Ihrer Ansicht Funktion und Wirkung von Fahrassis- tenzsystemen von unabhängigen Stellen überprüft werden? Frage: Wann sollten Funktion und Wirkung von Fahrassistenzsysteme unabhängig überprüft werden? Basis: Alle Befragten (n=1.000) Basis: Befragte, die angegeben haben, für eine Überprüfung von Fahrassistenzsystemen zu sein (n=748) TÜV® Mobility Studie 2022 28
4.3 Automatisiertes Fahren 4.3.1 Potenzielle Nutzung autonomer Fahrzeuge Eine Mehrheit ist offen für Nutzungsszenarien für fahrerlose Fahrzeuge Roboautos Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Assis- tenzsystemen werden in autonomen Autonom fahrende Busse im ÖPNV 25 % Fahrzeugen nicht nur einzelne Funktio- nen automatisiert gesteuert, sondern der gesamte Fahrprozess. Festgelegte Strecken können dann ohne Fahrer:in Für die private Anschaffung und Nutzung 24 % zurückgelegt werden. Gut ein Drittel der Befragten kann sich bislang nicht vorstellen, dass solche Fahrzeuge in Carsharing/Taxi ohne Fahrer:in 17 % Zukunft Anwendung finden werden. Weitere 14 Prozent sind unschlüssig und antworten mit „weiß nicht“. Auf Fahrgemeinschaften/ 12 % der anderen Seite hält jede:r zweite Ridesharing/Ridepooling Befragte eine Anwendung komplett fahrerlos gelenkter Fahrzeuge in unter- schiedlichen Szenarien für vorstell- Für keine dieser Szenarien 36 % bar. Am häufigsten werden in diesem Zusammenhang fahrerlose Busse im ÖPNV und autonome Fahrzeuge für die Weiß nicht 14 % private Anschaffung genannt. Frage: Stellen Sie sich vor, dass in Zukunft Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, die komplett autonom fahren. Für welche Anwendungsszenarien würden Sie diese Fahrzeuge nutzen? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 29
4.3.2 Sicherheit durch automatisiertes Fahren Skepsis beim Beitrag zur Werden durch einen breiten Einsatz von Fahrzeuge als Befragte aus kleineren zudem die relativ hohen „weiß nicht“ Verkehrssicherheit autonomer Mobilität die Unfallzahlen Städten oder ländlichen Regionen. Werte (23 Prozent). sinken und kann damit ein Beitrag zur 43 Prozent denken hingegen nicht, Verkehrssicherheit geleistet werden? dass die Unfallzahlen durch den Einsatz Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Nur gut jede:r dritte Befragte stimmt autonomer Fahrzeuge sinken werden – generell viel Unsicherheit beim Thema dieser Aussage zu. Befragte aus Groß- unter Befragten aus kleineren Städten autonomes Fahren herrscht. städten haben dabei ein größeres ist diese Meinung besonders häufig Vertrauen in die Sicherheit autonomer vertreten (49 Prozent). Auffällig sind Sinken die Unfallzahlen durch den breiten Einsatz von autonomer Mobilität? Alle 49 % 48 % 43 % 43 % Nein 38 % 39 % 35 % Ja 35 % 31 % 23 % Weiß nicht/keine Angabe 26 % 25 % 23 % 23 % 21 % Nein bis 19.999 20.000 bis 99.999 100.000 bis 499.999 500.000 Einwohner:innen Einwohner:innen Einwohner:innen Einwohner:innen und mehr Ja Weiß nicht/keine Angabe Frage: Glauben Sie, dass bei einem breiten Einsatz autonomer Mobilität die Unfallzahlen sinken werden? Antworten für „ja“ und „eher ja“ sowie „nein“ und „eher nein“. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 30
4.4 Sicherheit digital vernetzter Fahrzeuge 4.4.1 Hauptuntersuchung bei digital vernetzten Fahrzeugen Klare Mehrheit für Ausweitung Rolle der Hauptuntersuchung bei vernetzten Fahrzeugen der HU bei digital vernetzten Fahrzeugen Da digital vernetzte Fahrzeuge techno- Die Hauptuntersuchung verliert an Be- 23 % logisch komplexer sind, stellt sich die deutung für die Sicherheit der Fahrzeuge Frage, ob die aktuellen Regelungen für die technische Überwachung noch an- gemessen sind. Zurzeit findet diese alle zwei Jahre im Rahmen der Hauptunter- Die Hauptuntersuchung vor Ort alle 56 % suchung statt. Die übergroße Mehrheit zwei Jahre ist auch bei digital vernetzten Fahrzeugen ausreichend von 74 Prozent der Befragten steht einer Ausweitung der Hauptuntersu- chung positiv gegenüber. Die Hauptuntersuchung sollte erweitert 74 % Mit 70 Prozent stimmt außerdem eine werden und bedarfsgerecht erfolgen große Mehrheit dem Vorhaben zu, dass der TÜV nicht nur digital vernetzte Fahrzeuge prüfen sollte, sondern auch die für die Kommunikation zwischen Die digital vernetzte Verkehrsinfrastruk- 70 % den Fahrzeugen notwendige Infra- tur sollte unabhängig geprüft werden struktur. Frage: Welche Rolle muss die Hauptuntersuchung zukünftig bei der Prüfung der Sicherheit digital vernetzter Fahrzeuge Ihrer Meinung nach spielen? Antworten für „stimme vollkommen zu“ und „stimme eher zu“. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 31
4.4.2 Zugang zu Fahrzeugdaten Fahrer:innen und Halter:innen Zugriff auf Daten digital vernetzter Fahrzeuge sollten auf Daten zugreifen dürfen Digital vernetzte Fahrzeuge produzie- Fahrer:in des Autos, 39 % der/die Daten beim Fahren erzeugt ren permanent Daten, die versendet und gespeichert werden. Zugriff auf diese Daten sollten aus Sicht der Be- Eigentümer:in des Autos, 37 % fragten in erster Linie die Fahrer:innen z.B. Privatpersonen, Vermieter:innen (39 Prozent) und die Eigentümer:innen (37 Prozent) haben. Mit einigem Abstand folgen Prüfinstitutionen Prüforganisationen wie TÜV u.a. 21 % (21 Prozent) und Fahrzeughersteller (18 Prozent). 20 Prozent geben an, dass der Datenzugriff je nach Situation und Je nach Situation und Zuständigkeit 20 % Zuständigkeit variieren sollte. Immerhin 17 Prozent können dazu keine Einschät- zung abgeben. Hersteller 18 % Weiß nicht/kann ich nicht sagen 17 % Frage: Vernetzte Fahrzeuge erzeugen permanent Daten, die sie speichern und/oder versenden. Wer sollte Zugriff auf die Daten des vernetzten Fahrzeugs haben können? Mehrfachnennungen möglich. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 32
4.4.3 Speicherung und Auswertung von Fahrzeugdaten Fahrzeugdaten können Beitrag Für welche Zwecke sollten Fahrzeugdaten ausgewertet werden dürfen? zur Verkehrssicherheit leisten Für welche Zwecke würden die Be- Klärung von Unfällen und Haftungsfragen 41 % fragten einer Speicherung und Auswer- tung ihrer Fahrzeugdaten zustimmen? Verbesserung der 37 % Hier nennen die Teilnehmer:innen an Verkehrssicherheit generell vorderer Stelle die Aufklärung von Un- fällen, eine generelle Verbesserung der Individuelle Routenplanung 28 % und Vermeidung von Staus Verkehrssicherheit und die individuelle Routenplanung bzw. die Vermeidung Verbesserung der technischen 26 % von Staus. Jeweils ein Viertel der Be- Fahrzeugsicherheit fragten würde einer Datenverarbeitung zustimmen, wenn sie der Verbesserung Serviceleistungen rund ums Auto 25 % der Fahrzeugsicherheit dient oder damit sinnvolle Serviceleistungen rund Aktive Verkehrslenkung 22 % ums Auto ermöglicht werden. Immer- hin 12 Prozent sind generell gegen die Speicherung und Auswertung ihrer Individuelle Kfz-Versicherungstarife, 21 % die das Fahrverhalten berücksichtigen Fahrzeugdaten. Forschungs- und Entwicklungszwecke 19 % Die Daten sollten meiner Meinung nach gar nicht gespeichert 12 % und ausgewertet werden Weiß nicht/kann ich nicht sagen 18 % Frage: Für welche Zwecke würden Sie der Speicherung und Auswertung von Daten zustimmen, die Sie beim Fahren mit einem vernetzten Fahrzeug erzeugen? Mehrfachnennungen möglich. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 33
4.5 Digitale Fahrzeugdokumente 4.5.1 Digitaler Führerschein Digitaler Führerschein Alternativ zum Führerschein in Kar- scheins sinnvoll. 42 Prozent halten als Alternative zur Karte ten- oder Papierform ist ein digitaler einen App-Führerschein nicht für sinn- Führerschein möglich. Eine App- voll und 12 Prozent sind unschlüssig. basierte Fahrerlaubnis würde einen Unter jüngeren Befragten im Alter von vollwertigen Ersatz zum herkömmli- 16 bis 29 Jahren ist eine digitale Lösung chen Führerschein darstellen. deutlich beliebter (52 Prozent) als unter 46 Prozent der Befragten fänden die den älteren Befragten ab 50 Jahren Einführung eines digitalen Führer- (38 Prozent). Ist ein digitaler Führerschein sinnvoll? 12 % 10 % 14 % 12 % 18 % 22 % 16 % 21 % Alle 16 bis 49 Jahre 50+ Jahre 28 % 26 % Sehr sinnvoll 28 % 21% 30 % Eher sinnvoll 21 % Eher nicht sinnvoll 20 % Gar nicht sinnvoll Weiß nicht/keine Angabe Frage: Würden Sie einen App-basierten Führerschein als einen vollwertigen Ersatz des Karten-/Papier-Führerscheins für sinnvoll erachten? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 34
4.5.2 Fahrzeugdokumente per App Vor allem die Jüngeren befür- Sind Fahrzeugdokumente per App sinnvoll? worten digitale Lösungen 16 % Ein ähnliches Muster lässt sich bei einer digitalen Lösung für Fahrzeug- dokumente per App erkennen. Knapp 49 % Alle die Hälfte der Befragten würde es Mein Fahrzeug begrüßen, wenn Fahrzeugunterlagen und Dokumente in einer digitalen App 35 % Meine Dokumente Hinzufügen verfügbar wären. 35 Prozent würden das nicht begrüßen und 16 Prozent haben dazu keine Meinung. Unter Be- 15 % fragten im Alter von 16 bis 49 Jahren ist Fahrzeugschein Führerschein die Zustimmung vergleichsweise höher (57 Prozent) als unter Befragten ab 16 bis 49 Jahre 57 % 50 Jahren aufwärts (40 Prozent). Hinzugefügt Ausgestellt Mai 2022 Juli 2013 28 % Neuigkeiten 18 % Hauptuntersuchung Fällig in 3 Monaten 50+ Jahre 40 % Ja 42 % Nein Frage: Würden Sie es begrüßen, wenn Ihre Fahrzeugunterlagen und -dokumente, Weiß nicht / keine Angabe z.B. Hauptuntersuchungen oder Besitzerwechsel, digital in einer App verfügbar wären? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 35
Nachhaltig unterwegs Der Verkehrssektor ist in Deutschland für fast ein Fünftel aller Treibhausgase verantwortlich. Politik und Gesellschaft er- warten von modernen Mobilitätskonzepten eine substanzielle Reduktion der Emissionen. Wie steht es also um die Mobilitäts- wende aus Sicht der Bevölkerung? 5 TÜV® Mobility Studie 2022 36
5.1 Umwelt und individuelle Mobilität 5.1.1 Rolle des Umweltschutzes bei individuellen Mobilitätsentscheidungen Die Umwelt ist für die Klimaschutz hat viel mit Mobilitäts- eher kleine Rolle und nur 13 Prozent ge- rund 70 Prozent derjenigen, die regel- Jüngeren wichtiger verhalten zu tun: Für 15 Prozent der ben an, dass Umwelt- und Klimaaspekte mäßig den ÖPNV nutzen, spielt der Befragten spielt der Umwelt- und bei ihren Mobilitätsentscheidungen Klimaschutz eine große oder sehr große Klimaschutz bei den persönlichen überhaupt keine Rolle spielen. Rolle. Unter den Nicht-Nutzerinnen sind Mobilitätsentscheidungen eine sehr es im Vergleich dazu 49 Prozent. große Rolle, für weitere 39 Prozent eine Diese unterschiedlichen Haltungen eher große Rolle. Sie machen damit die werden verdeutlicht, wenn man Mehrheit in der Bevölkerung aus. Für Nutzer:innen von ÖPNV mit Nicht-Nut- 31 Prozent spielt der Klimaschutz eine zer:innen miteinander vergleicht. Für Rolle des Umwelt- und Klimaschutzes bei individuellen Mobilitätsentscheidungen 5% 5% 5% 15 % 7% 13 % 13 % 20 % 14 % 18 % Alle 16 bis 49 Jahre 50+ Jahre Eine sehr große Rolle 28 % Eine eher große Rolle 39 % 36 % 31 % Eine eher kleine Rolle 50 % Keine Rolle Weiß nicht/Keine Angabe Frage: Welche Rolle spielt der Umwelt- und Klimaschutz bei Ihren individuellen Mobilitätsentscheidungen, also vor allem bei der Nutzung und Anschaffung von Verkehrsmitteln? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 37
5.1.2 Verzicht auf eigenes Auto Alternativen zum Auto sind Was gegen den Verzicht aufs eigene Auto spricht beschwerlich oder nicht verfügbar Einen wesentlichen Beitrag zum Viele Aktivitäten ohne eigenes 55 % Umwelt- und Klimaschutz kann der Ver- Auto zu beschwerlich zicht auf ein eigenes Auto leisten. Doch es gibt zahlreiche Gründe, die für die ÖPNV keine Alternative, da z.B. 50 % zu unsicher, nicht verfügbar befragten Autobesitzer:innen gegen einen solchen Verzicht sprechen. Radfahren keine Alternative, da z.B. 35 % 55 Prozent geben an, dass bestimmte zu unsicher, zu weite Strecken Aktivitäten ohne ein Auto zu be- schwerlich sind. Für die Hälfte der Mir macht Autofahren Freude und 33 % Autobesitzer:innen ist der ÖPNV keine ich will nicht darauf verzichten Alternative, weil er zu unsicher oder nicht ausreichend verfügbar ist. Für gut Carsharing oder Mietwagen 30 % jede:n Dritte:n sind auch das Radfahren sind keine Alternative (35 Prozent) und Carsharing- und Miet- wagenangebote (30 Prozent) keine Mich hält nichts ab/Trifft nicht zu 11 % Option. Ein Drittel will aus Freude am Fahren nicht auf ein Auto verzichten. Mit 37 Prozent ist der Anteil der Männer, die Fahrfreude als Hinderungsgrund angeben, etwas höher als bei den Frau- en mit 30 Prozent. Immerhin 11 Prozent der Autobesitzer:innen geben an, dass sie nichts davon abhalten würde, auf ihr Auto zu verzichten. Frage: Was hält Sie davon ab, vermehrt den öffentlichen Personennahverkehr oder andere klimafreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten zu nutzen und auf das eigene Auto zu verzichten? Basis: Autobesitzer:innen (n=868) TÜV® Mobility Studie 2022 38
5.1.2 Verzicht auf eigenes Auto Auf dem Land kaum Interessante Unterschiede werden Städten ab 500.000 Einwohner:innen in der Großstadt unter anderem als zu Alternativen zum Auto im Stadt-Land-Vergleich sichtbar. In ist das nur bei 41 Prozent ausschlagge- unsicher oder die Strecken als zu lang, Ortschaften mit weniger als 20.000 bend. Überraschend ist, dass deutlich in kleineren Städten und ländlichen Einwohner:innen hindert fast drei mehr Großstadtbewohner:innen das Gegenden dagegen nur um die 30 Pro- Viertel der Autobesitzer:innen ein Radfahren nicht als Alternative zum zent. unzureichender ÖPNV daran, auf das Auto ansehen. 40 Prozent der Be- eigene Auto zu verzichten. In großen fragten empfinden das Fahrradfahren Abfahrt 12:58 Uhr Was gegen den Verzicht aufs eigene Auto spricht 73 % 53 % 48 % 41 % 40 % 34 % Ankunft 31 % 30 % 14:23 Uhr Bis 19.999 Einwohner:innen 20.000 - 99.999 Einwohner:innen ÖPNV ist keine Alternative (z.B. zu Radfahren ist keine Alternative 100.000 - 499.999 Einwohner:innen unsicher, nicht ausreichend verfügbar) (z.B. zu unsicher, zu lange Strecken) 500.000 und mehr Einwohner:innen Frage: Was hält Sie davon ab, vermehrt den öffentlichen Personennahverkehr oder andere klimafreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten zu nutzen und auf das eigene Auto zu verzichten? Basis: Autobesitzer:innen (n=868) TÜV® Mobility Studie 2022 39
5.2 Maßnahmen gegen die Klimabelastung Hebel für die Wende zur klima- Zustimmung zu Maßnahmen gegen die Klimabelastung freundlichen Mobilität Mit gezielten Maßnahmen im Bereich Kostenfreier ÖPNV 82 % der Mobilität ist es möglich, die Klima- belastung durch den Straßenverkehr Beschleunigter Ausbau des 80 % zu verringern. So würden gut vier von ÖPNV in Stadt und Land fünf Befragten einen kostenfreien Personennahverkehr begrüßen. Fast Beschleunigter Ausbau 70 % genauso viele befürworten einen be- der Infrastruktur für Fahrräder schleunigten Ausbau des ÖPNV in der Stadt und auf dem Land. Ebenfalls viel Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen 56 % Zustimmung findet der Vorschlag, den Ausbau der Fahrradinfrastruktur zu be- Finanzielle Förderung von 49 % schleunigen. Eine Mehrheit der Befrag- Lastenrädern und E-Bikes ten spricht sich auch für ein Tempolimit auf Autobahnen und eine Absenkung Schärfere 49 % Abgasgrenzwerte für Pkw der Abgasgrenzwerte aus. Immerhin 40 Prozent befürworten ein Tempolimit Tempolimit von 30 km/h in Städten 40 % von 30 km/h in der Stadt. Wenig Zu- stimmung bekommen Null-Emissions- Zonen in Städten und die Einführung Einrichtung von Null- 34 % Emissions-Zonen in Städten einer City-Maut. City-Maut 26 % Frage: Zurzeit werden einige Maßnahmen gegen die Klimabelastung durch den Straßenverkehr diskutiert. Welche Maßnahmen befürworten Sie und welche lehnen Sie ab? Antworten für „befürworte vollkommen“ und „befürworte eher“. Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 40
5.3 Elektromobilität: Chance für das Klima? 5.3.1 Klimaschutz durch E-Autos Geteilte Meinungen zu E-Autos Reduktion der Klimabelastung durch E-Autos Eine Mehrheit der Befragten ist über- 6% zeugt, dass die verkehrsbedingte 14 % Klimabelastung durch die Nutzung von 11 % Elektrofahrzeugen reduziert werden kann. 14 Prozent glauben, dass eine deutliche Reduzierung möglich ist und 38 Prozent gehen davon aus, dass die Alle Klimabelastung zumindest etwas redu- ziert werden kann. 31 % 38 % Im Gegensatz sind 11 Prozent der Be- fragten skeptisch und denken, dass E-Autos zu überhaupt keiner Redu- zierung der Klimabelastung führen können. 31 Prozent gehen davon aus, dass durch E-Autos die Klimabelastung kaum reduziert werden kann. Deutlich reduziert werden Etwas reduziert werden Kaum reduziert werden Gar nicht reduziert werden Weiß nicht/kann ich nicht sagen Frage: Inwieweit glauben Sie, dass die verkehrsbedingte Klimabelastung durch Elektroautos reduziert werden kann? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 41
5.3.2 Anreize für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen Die Reichweite muss stimmen Anreize für die Anschaffung eines Elektroautos Für die Anschaffung eines Elektrofahr- Angemessene Reichweite 50 % zeugs müssen aus Sicht der Befragten bestimmte technische und finanzielle Voraussetzungen erfüllt sein. Für Ausreichend verfügbare Ladestationen 48 % 50 Prozent steht eine angemessene Reichweite an erster Stelle. Fast genau- Schnelles Aufladen des Elektroautos 40 % so viele nennen den Ausbau der Lade- infrastruktur als Bedingung für den Elektroautos müssten vergleichsweise 30 % Kauf eines E-Autos. Zudem besteht die umweltfreundlich sein Notwendigkeit, dass Elektrofahrzeuge möglichst schnell geladen werden kön- Attraktive Kaufprämien 27 % nen und im Vergleich zu Verbrennern umweltfreundlicher sind. Für immerhin Die Fahrzeugsicherheit müsste 13 % gut jede:n Vierte:n sind finanzielle An- gewährleistet sein reize wie attraktive Kaufprämien eine Bedingung für die Anschaffung der im Ausgereifte Antriebstechnik 12 % Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeu- gen teureren E-Autos. Niedriger Geräuschpegel 6% Ich brauche kein Auto 6% Weiß nicht/kann ich nicht sagen 10 % Frage: Und welche Bedingungen müssten für Sie erfüllt sein bzw. welche Anreize würde es für Sie geben/ welche Bedingungen müssten für Sie erfüllt sein, damit Sie ein Elektroauto kaufen? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 42
5.3.2 Anreize für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen Reichweite in ländlichen Besonders für Befragte aus Kleinstäd- Gebieten besonders wichtig ten oder ländlichen Regionen zählen eine angemessene Reichweite von E-Autos und das schnelle Aufladen zu den Prioritäten. Befragten aus größe- ren Städten sind diese Aspekte etwas weniger wichtig. Anreize für die Anschaffung eines E-Autos nach Ortsgröße 59 % 50 % 50 % 51 % 47 % 42 % 38 % 36 % Bis 19.999 Einwohner:innen Es muss eine angemessene Reichweite Das Aufladen des Elektroautos müsste 20.000 - 99.999 Einwohner:innen des Autos garantiert sein schnell gehen 100.000 - 499.999 Einwohner:innen 500.000 und mehr Einwohner:innen Frage: Und welche Bedingungen müssten für Sie erfüllt sein bzw. welche Anreize würde es für Sie geben, damit Sie ein Elektroauto kaufen? Basis: Alle Befragten (n=1.000) TÜV® Mobility Studie 2022 43
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