Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten

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Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
Leitfaden zur Implementierung
von Europäischen
Mobilitätsprojekten
Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
Sharing good Practices foR European
mobility Activities Development
                      www.spread-project.eu
                            2016-1-IT01-KA202 -005504

S.P.R.E.A.D., is a two-year European project (2016-2018) implemented by a
Consortium made of six European organisations, and Coordinated by the
Italian organisation Essenia UETP.          It was founded by the European
Commission within the Erasmus+ Programme, Key Action 2 - Strategic
Partnership for Cooperation and Exchange of Good Practices.

www.spread-project.eu
2016-1-IT01-KA202 -005504

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Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
Leitfaden
Inhalt

06   Das SPREAD Projekt

07   Kontext: Mobilität in Europa 2014-2020

08   Kompetenzen von TutorInnen und MentorInnen
     PROJECTS
10   Interkulturelle Kompetenz

12 ECVET und die Validierung und Anerkennung von Kompetenzen

14   IKT bei der Umsetzung und Verwaltung von Mobilitätsprojekten

17 Qualitätsmanagement in Mobilitätsprojekten

  6 Öffentlichkeitsarbeit
021
 02
 24
 16
    GLOSSARY
6
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Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
ABBREVIATIONS
   ECVET: European Credit System for Vocational Education and Training
   EQF: European Qualifications Framework
   ICT: Information and Communications Technology
   MoU: Memorandum of Understanding
   MT: Mobility Tool
   MOOC: Massive Open Online Course
   NEC: National Europass Centre
   OLS: Online Linguistic Support
   VET: Vocational Education and Training

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Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
PREFACE
It is advisable reading this Guide from front to back: reading all the chapters in order should provide the reader
with a growing understanding of them.

This Guide refers to long-term mobility named «ErasmusPRO»: a policy initiative aimed at increasing long-term
mobility abroad, for Vocational Education and Training learners, including apprentices or recent graduates.
Long-term mobility in VET providers and/or companies abroad (ErasmusPro) may last from 3 to 12 months.

The last updating of all official documents, links and tools mentioned in this Guide refers to the year of
publication of the Guide itself (2018). Thus, they are coherent with the European Union and National Agency
definitions for that year. They could be updated and/or transformed in the future.

Any reference to intermediary organizations that follows, shall be understood as the Erasmus+ Programme
Guide, version 1 (2019) more precisely stated:
    «this is an organisation active in the labour market or in the fields of education, training and youth which
is not a sending organisation, but whose expertise allows it to assist the sending VET providers with
administrative procedures, practical arrangements, matching apprentice/learner profiles with the needs of
companies in case of traineeships, and preparing the participants. If the intermediary organisation is a partner
in a national mobility consortium, its contribution must be clearly described as part of the project application.
In case the intermediary organisation is not a part of a national mobility consortium, applicant organisations
are strongly advised to formally define a set of rights and obligations when cooperating with such intermediary
organisations».

For additional insights about activities, partners, materials, documents and results, please visit the project
webpage:         http://www.spread-project.eu/        and        the      Facebook        official      page:
https://www.facebook.com/SpreadProjectEU/.

For some other definitions, rules or conditions about Erasmus+ Program which are not mentioned in this Guide,
please     see    Erasmus+       Programme       Guide,    version  1   (2019),    available   online     at:
http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/resources/programme-guide_en.

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Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
Das SPREAD Projekt
S.P.R.E.A.D. – „Sharing good Practices foR European mobility Activities Development“ zielt darauf ab
internationale und transnationale Mobilität in berufsbildenden Organisationen zu stärken und zu bewerben.
Dabei stehen vor allem die Kompetenzen und Fähigkeiten von MitarbeiterInnen, im Mittelpunkt. Durch den
Austausch zwischen unterschiedlichen europäischen Organisationen soll ein Netzwerk geschaffen werden, die
internationale Zusammenarbeit gestärkt werden und berufsbildende Organisationen darin unterstützt werden
Mobilität zu ermöglichen.
Das Projekt wurde durch die Europäischen Kommission im Rahmen des Erasmus+ Programmes, Aktionslinie 2,
unterstützt. Die teilnehmenden Organisationen sind: Essenia - Italien (KoordinatorInnen), 3S - Österreich,
Paragon - Malta, Danmar – Polen, EUROYOUTH - Portugal and Europa Training – Großbritannien.
S.P.R.E.A.D. veranstaltete sechs internationale Workshops um einen Austausch hinsichtlich der Arbeitsweisen,
Best Practices, Methoden und Management von Mobilitätsprojekten zu ermöglichen. Die Workshops waren
    1. Kompetenzen von TutorInnen und MentorInnen;
    2. Interkulturelle Herausforderungen;
    3. ECVET und die Validierung und Anerkennung von Kompetenzen;
    4. IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) in europäischen Projekten;
    5. Qualität in Mobilitätsprojekten;
    6. Öffentlichkeitsarbeit

Im Anschluss an die internationalen Workshops, organisierten die Partnerorganisationen nationale Workshops
und Broschüren in mehreren Sprachen.

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Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
Der Best-Practice Leitfaden
Der Leitfaden "Best Practice in Mobilitätsprojekten" ist das Endprodukt des Projekts. Diese Broschüre stellt eine
Zusammenfassung des online verfügbaren Leitfadens (unter www.spread-project.eu ) dar. Er ist das Ergebnis
des Erfahrungsaustausches während der internationalen Workshops und beinhaltet konkreten
Workshopergebnisse, Schulungsmaterialien, sowie praktische Hinweise zur Weiterentwicklung internationaler
Bildungsmobilität.

Der Kontext: Mobilität in Europa 2014-2020
Transnationale Bildungsmobilität steht seit vielen Jahren auf der Agenda europäischen Politik. Die Bedeutung
von Auslandsaufenthalten wird durch zahlreiche Richtlinien, Strategien und Empfehlungen von europäischen
Institutionen betont. Sie ermöglichen persönliches und berufliches Wachstum; den Erwerb von sektoralem und
transversalem Wissen, die Erweiterung persönlicher Kompetenzen und Fähigkeiten und unterstützen die
Entwicklung einer europäischen Identität. Darüber hinaus stärken sie den europäischen Arbeitsmarkt.
Die Aktionslinien im Rahmen von Erasmus+ tragen insbesondere zur Umsetzung der Europa 2020 Strategie
sowie zur Erreichung der ET 2020-Ziele bei. Dieser Leitfaden konzentriert sich ausschließlich auf die Erasmus +
- Leitaktion 1, die Mobilitätsvorhaben im Bereich Bildung, Ausbildung und Jugend finanziert, um
Lernerfahrungen in einem anderen Land zu ermöglichen.
Zusätzlich zu den positiven Auswirkungen, die die Mobilität auf die TeilnehmerInnen sowie die beteiligten
Organisationen und MitarbeiterInnen hat, unterstützt Mobilität die langfristige Weiterentwicklung von
Bildungs- und Ausbildungssystemen, regt politische Reformen an und schafft Anreize und Ressourcen für
Mobilität in Europa und darüber hinaus.

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Leitfaden zur Implementierung von Europäischen Mobilitätsprojekten
Kompetenzen von TutorInnen und MentorInnen
Die Unterstützung durch TutorInnen und MentorInnen ist ein Erfolgsfaktor für Mobilität - von Anfang bis zum
Abschluss des Projektes. Vor der Mobilität muss entschieden werden, wer die TutorInnen einer/eines
TeilnehmerIn sind und welche Leitlinien und Strategien sie befolgen sollten. Um die Nachhaltigkeit der
Mobilität zu gewährleisten, sollten MentorInnen auch im Anschluss an die Mobilität zur Verfügung stehen -
TeilnehmerInnen können zum Beispiel Unterstützung bei ihrer weiteren Lebensplanung oder Arbeitssuche
benötigen.
Die Aufgaben von TutorInnen und MentorInnen sollten im Vorfeld unter allen Beteiligten besprochen werden
- LehrerInnen, TrainerInnen in Unternehmen oder MentorInnen in Mobilitätsorganisationen, denn das
Verhältnis zu den TeilnehmerInnen ist nicht immer gleich und hängt oft von der jeweiligen Persönlichkeit ab.

TutorInnen vermitteln Know-How und Wissen, unterstützen TeilnehmerInnen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben,
setzen gemeinsame Ziele und unterstützen bei der Lösung von Problemen. Ihre Rolle ist es Feedback zu geben
und Entwicklungsmöglichkeiten zu diskutieren, sowie bei Fragen zur Verfügung zu stehen. In schwierigen
Situation können TutorInnen auch als VermittlerInnen agieren.
Durch den Einsatz von TutorInnen wird eine ständige Kommunikation mit den TeilnehmerInnen sichergestellt.
So können Schwierigkeiten frühzeitig erkannt werden. Dabei stehen die individuellen TeilnehmerInnen, ihre
individuellen Herausforderungen und ihre Entwicklung im Mittelpunkt.

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•   TutorInnen müssen für die TeilnehmerInnen verfügbar sein - zum Beispiel durch eine 24/7
        Notfallnummer. TeilnehmerInnen sollten von Anfang an wissen, wer ihre AnsprechpartnerInnen sind
        und wann und wie sie erreicht werden können. TutorInnen sollten regelmäßig in Kontakt mit den
        TeilnehmerInnen stehen.
    •   Der Kontakt zwischen TutorInnen und MentorInnen und den TeilnehmerInnen sollte schon vor der
        Mobilität beginnen. So könne Bedürfnisse, Motivation und Erwartungen im Vorfeld abgeklärt werden
        und in Einklang mit möglichen Praktikumsstellen und Projektzielen gebracht werden.
    •   TeilnehmerInnen sollten in ihrer Vorbereitung unterstützt werden - zum Beispiel durch
        Vorbereitungstreffen oder Telefongespräche vor der Abreise.
    •   TutorInnen und MentorInnen können das Projektmanagement und die Projektdokumentation
        unterstützten. Sie können bei der Erarbeitung der ECVET Dokumente oder dem Ausfüllen von
        Europass Dokumenten mitarbeiten und durch ihren engen Kontakt mit den TeilnehmerInnen die
        Qualität erhöhen.
    •   Wichtige Termine für die Evaluierung und die Nachbetreuung der TeilnehmerInnen sollten von
        Anfang an mit allen PartnerInnen fixiert werden.
    •   TeilnehmerInnen sollen vorab motiviert werden, sich mit Sprache und Kultur des Gastlandes zu
        beschäftigen. Das ermöglicht eine raschere Integration und bessere Kommunikation.
    •   Das Umfeld der TeilnehmerInnen, wie z.B. Familienmitglieder und FreundInnen sollten von Anfang
        an einbezogen und über das Projekt informiert werden, um ihre Unterstützung sicherzustellen.
    •   Erste Eindrücke sind wichtig und beeinflussen maßgeblich das Vertrauen
    •   TutorInnen können beim Lernen, der persönlichen Entwicklung und bei der Erstellung neuer
        Lebenspläne unterstützen.
    •   Nach der Mobilität trifft sich die/der sendende ProgrammbetreuerIn erneut mit der TeilnehmerIn
        und im Rahmen der Nachbetreuung nochmals Unterstützung (z.B. bei der Jobsuche oder bei
        weiteren Ausbildungsplänen) anbieten.

Tipp: Nutzen Sie Programme wie "MOB GAE Educational Module zur Durchführung einer
Vorbereitungssitzung"( http://www.zni.si/mob-gae.html) und die "PLACET Checklist for Internship Tutors"
(http://www.euroyouth.org/images/stories/Euroyouth_-_Celina/Proj_Eur/Placet_Mentoring.pdf)

Tutoring ist eine herausfordernde Tätigkeit, da viele nicht “greifbare” Themen wie Motivation, Erwartungen,
Vertrauen, Selbstbewusstsein, Welt- / Lebensvisionen und verborgene Emotionen im Mittelpunkt stehen. Ein
gutes Tutoring- und Mentoring-System stellt die TeilnehmerInnen in den Mittelpunkt und arbeitet eng mit
dem Partner-Netzwerk zusammen. So können TutorInnen gut mit unerwarteten Situationen und Ereignissen
umgehen und TeilnehmerInnen auch in schwierigen Situationen unterstützen.

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Interkulturelle Kompetenz
Die Vermittlung von interkultureller Kompetenz ist ein zentrales Ziel von Mobilität. Interkulturelle
Fragestellungen können für alle Beteiligten - Lernende, TrainerInnen in Unternehmen aber auch
Vermittlungsorganisationen - Hindernisse darstellen.

Ein Ziel von Mobilitätsprojekten ist es, Kompetenzen und Fähigkeiten zu entwickeln, die dazu beitragen sich in
unterschiedlichen Lebens- und Arbeitskulturen integrieren zu können und sich in interkulturellen Kontexten
angemessen zu verhalten.
Ein erster Schritt ist dabei, die eigene Kultur besser zu verstehen. Dieses kulturelle Bewusstsein kann in der
Vorbereitung auf eine Mobilität erarbeitet werden.
Ein häufig angewandtes Modell ist dabei das Eisberg-Modell, das aufzeigt, dass nur ein kleiner Teil unserer
Kultur sichtbar ist, während ein großer Teil im Verborgenen bleibt, uns aber dennoch stark beeinflusst. Ein
anderes nützliches Modell ist jenes von Hofstede, das Kulturen in sechs Dimensionen reflektiert: Macht und
Distanz, Individualismus und Kollektivismus, Männlichkeit und Weiblichkeit, Unsicherheitsvermeidung,
pragmatisch und normativ, Nachsicht und Zurückhaltung.
Ziele einer solchen Lernerfahrung sind die Stärkung des kulturellen und soziologischen Bewusstseins, Zuhören,
Beobachten, Respekt und Wertschätzung, Offenheit (Reflexion von Vorurteilen), Neugier (Differenz als
Lerngelegenheit) und das Interesse Neues zu entdecken. TeilnehmerInnen sollen Empathie (die Fähigkeit, die
Gefühle einer anderen Person zu verstehen) und Anpassungsfähigkeit erlernen sowie einen Umgang mit
unsicheren/ nicht definierten Situationen erarbeiten.

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Konfliktlösungskompetenz erarbeiten

Während einer Mobilität ergeben sich häufig schwierige Kommunikationssituationen oder Missverständnisse,
die Konflikte zur Folge haben können. In interkulturellen Situationen können sich insbesondere in der
Kommunikation zusätzliche Missverständnisse ergeben und Konflikte verstärkt werden. In der Vorbereitung
auf Mobilitätsaufenthalte können Fallbeispiele, Videos oder erlebte Geschichten dazu genutzt werden,
Konfliktsituationen im Vorhinein zu besprechen, interkulturelle Kommunikation zu üben und sich mit
Konfliktmanagement auseinander zu setzen.
Dabei können zum Beispiel mögliche Kommunikationsschwierigkeiten besprochen werden: die Verwendung
von Jargon/Umgangssprache, emotionale Barrieren und Tabus, Mangel an Aufmerksamkeit und Interesse,
Ablenkungen oder Unterschiede in der Wahrnehmung und Sichtweise. Darüber hinaus können auch
körperliche Behinderungen oder physische Hindernisse (z.B. Möbel, Sitzordnung) die nonverbale
Kommunikation erschweren. Gleichzeitig können Verhaltensweisen besprochen und geübt werden, die
Konflikte reduzieren.

Interkulturelle Konflikte

TutorInnen und MentorInnen sollten sich generell mit Konfliktlösungsstrategien beschäftigen und besonders
sensibel für interkulturelle Konflikte sein. TeilnehmerInnen von Mobilitätsprojekten kommen aus
unterschiedlichen Kulturen - geprägt durch ihr Land, ihre Familie, ihre Schulbildung oder ihren Arbeitsplatz.
Ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Hintergründe und daraus resultierende Verhaltensmuster ist wichtig
um einen Arbeitsplatz zu schaffen, an dem sich TeilnehmerInnen wohlfühlen, aber auch vor Herausforderungen
gestellt werden an denen sie wachsen können.

Integration und Kulturschock

In einer neuen Umgebung und Kultur anzukommen löst häufig unterschiedliche Emotionen aus. Diese werden
häufig als Kulturschock (nach Kalervo Oberg) zusammengefasst. Dabei werden vier Phasen beschrieben:
„Honeymoon Phase“, Krise, Erholung und Anpassung.
Die größte Herausforderung besteht darin, TeilnehmerInnen trotz dieser emotionalen Achterbahnfahrt in ihrem
Lernprozess zu unterstützen. Dazu muss die Stressituation, in der sich TeilnehmerInnen in der neuen
Umgebung, der neuen Kultur und die sich daraus ergebenden Unsicherheiten befinden bewältigt werden.
TeilnehmerInnen können z.B. durch interkulturellen Austausch oder gemeinsamen Kochabenden dabei
unterstützt werden aufgeschlossen zu sein, neue Freundschaften zu schließen und ihre eigene Kultur weiter zu
pflegen.
Nach der Mobilität müssen TeilnehmerInnen ihre Erfahrungen in den eigenen Kontext übertragen und die neu
gewonnenen Eindrücke an bestehende Arbeitsmethoden, Standards und Vorschriften anpassen. Hier sollten
die TeilnehmerInnen unterstützt und begleitet werden.

Mobilitäten sind eine Gelegenheit interkulturelle Kompetenz und Fähigkeiten zum Konfliktmanagement zu
erwerben. Das Bewusstsein aller AkteurInnen für die Herausforderungen, die ein Aufenthalt in einer anderen
Kultur mit sich bringt, führt dazu, dass Konflikte rasch gelöst werden können und die Qualität des Aufenthalts
steigt.

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ECVET und die Validierung und Anerkennung von Kompetenzen

Das Europäische Leistungspunktesystem für die Berufsbildung (ECVET) wurde als europäisches Instrument zur
Unterstützung der Mobilität von Lernenden als Teil des lebenslangen Lernens konzipiert. ECVET ist eines von
mehreren europäischen Transparenzinstrumenten, die auf die Förderung von Mobilität und die Anerkennung
von erlangten Kompetenzen und Qualifikationen abzielen.
Darüber hinaus strebt der ECVET-Rahmen eine Verbesserung der Qualität von Mobilität an. Dabei ist ECVET
nicht als starres System konzipiert, sondern bietet Flexibilität, um den Besonderheiten des jeweiligen nationalen
Berufsbildungssystems Rechnung tragen zu können. ECVET stellt eine europaweite einheitliche Sprache zur
Verfügung, mit der erworbene Qualifikationen beschreiben werden können um die Validierung, Anerkennung
und Zusammenfassung von Lernergebnissen, die während des Aufenthaltes erworben wurden, zu erleichtern.
Während des gesamten Zyklus einer Lernmobilität (vor, während und danach) verbessert ECVET die Qualität
und ermöglicht eine einheitliche Anerkennung von Lernerfolgen. Um dies zu erreichen, stellt ECVET von Anfang
an sicher, dass alle Beteiligten (Lernende, Unternehmen, Schulen und Vermittlungsorganisationen) dasselbe
Verständnis von Lernzielen während der Mobilität haben.

ECVET führt zu einer besseren Vergleichbarkeit von Qualifikationen in den europäischen
Berufsbildungssystemen. Zudem unterstützt es Auszubildende, AusbildungsanbieterInnen und
ArbeitgeberInnen bei der Beschreibung von Lernergebnissen und ermöglicht mehr Transparenz im
Mobiliätszyklus.
Eine vereinfachte und einheitliche Anerkennung von Erlerntem ermöglicht, dass auch nach einer Pause oder
einem Ausbildungsabbruch, die erlangten Qualifikationen ohne erneute Überprüfung anerkannt werden

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können. Die Nachweise können zudem Lernergebnisse aus anderen Kontexten abbilden und verbessern das
gegenseitige Verständnis verschiedener Berufsbildungs- und Bildungssysteme.

BildungsanbieterInnen können ECVET nutzen, um die Qualität ihrer Mobilitätsangebote zu verbessern. ECVET
trägt dazu bei, dass ArbeitgeberInnen die Bedürfnisse von Auszubildenden besser verstehen und gemeinsam
gesetzte Lernziele nach internationalen Standards ausgedrückt werden können.

 Vor der Mobilität                                  Während der Mobilität
     •   Errichten einer Partnerschaft                  •   Lernaktivitäten durchführen
     •   Identifizieren von Lernergebnissen /           •   Bewertung der Lernergebnisse
         Lerneinheiten unter Einbeziehung der           •   Dokumentation           von      erreichten
         Lernenden                                          Lernergebnissen
     •   Bewertungsmethoden definieren                  •   Validierung und Anerkennung der Leistungen
     •   Definition    von     Evaluierungs- und            der Lernenden
         Anerkennungsmethoden                           •   Bewertung und Überprüfung der Mobilität
     •   Unterzeichnung des Memorandum of
         Understanding
     •   Unterschreiben des Learning Agreement
     •   Verantwortlichkeiten verteilen

Ein gemeinsame erarbeiteter Rahmen trägt zur Vertrauensbildung zwischen den PartnerInnen bei, fördert das
Verständnis untereinander und fördert die Beteiligung der Lernenden im Lernprozess.
Der hohe bürokratische Aufwand bei der Anwendung von ECVET stellt für einige Organisationen eine
Herausforderung dar. Die Implementierung von ECVET verlangt ein wenig Geduld und einen flexiblen Zugang
aller MobilitätspartnerInnen. Daher empfehlen wir, zumindest einige Elemente der ECVET-Methodik zu nutzen,
beispielsweise das Memorandum of Understanding) und das Learning Agreement.

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Informations- und Kommunikationstechnologie bei der
Umsetzung und Verwaltung europäischer Projekte
Digitale Technologien können die Vorbereitung und Durchführung von Mobilitätsprojekten in vielerlei Hinsicht
erleichtern. Eine Herausforderung besteht dabei darin, aus der Vielzahl an Programmen und Möglichkeiten,
jene auszuwählen die am geeignetsten sind. Insbesondere für internationale Projekte, an denen viele
unterschiedliche     AkteurInnen    beteiligt   sind    -    KoordinatorInnen,    Entsendeorganisationen,
Aufnahmeorganisationen und Lernende - sind Programme, die den Arbeits- und Kommunikationsprozess
unterstützen sinnvoll.
Die am häufigsten genutzte Anwendung ist E-Mail, als einfachste Art der Kommunikation. Darüber hinaus gibt
es eine große Anzahl an Programmen und Anwendungen, die während des gesamten Mobilitätsprojekts
nützlich sein können. Sie können die Kommunikation erleichtern, Aktivitäten koordinieren und die
Zusammenarbeit aller Beteiligten verbessern.

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Anwendung/Programm     Zweck                                           Beispiel

E-mail                 Erstkontakt, Bilder und         Dokumente       Microsoft Outlook, Gmail
                       senden, Kommunikation

Messenger              Interview, Videoanruf, Austausch von            Skype, WhatsApp,         Viber,
                       Nachrichten zwischen TeilnehmerInnen            Telegram
                       und Organisationen

Präsentationen         Diashows oder Info-Kits,                        PowerPoint, Prezi

Cloud sharing          Zur Verfügung stellen großer Dateien            WeTransfer, Dropbox, Google
                       und gemeinsames Bearbeiten von                  Drive (Google Docs)
                       Dokumenten

Social media           Networking,             Öffentlichkeitsarbeit   Twitter, Instagram, Pinterest,
                       Austausch                                       Facebook, LinkedIn

E-learning             Verbesserung der Sprachkenntnisse               The Erasmus+ OLS, Duolingo,
                                                                       Memrise,             MOOCs:
                                                                       OpenLearning, Iversity

Suchmaschine           Suche nach      Daten,      Transport   und     Booking, Trivago
                       Unterkünften

Online Karten          Routen verfolgen          und    Orte   (z.B.   App in the Air, Live Tracker,
                       Restaurants)suchen                              Foodspotting, GoogleMaps

Apps                   Übersetzungen,           Wettervorhersage,      Dictionary,        Reverso,
                       Wecker                                          Wordreference, Sleep Time,
                                                                       Weather Channel

Kalendar               Zeitplanung                                     Google Calendar, Doodle

Online-Tagebuch        Storytelling, video blogging                    Personal     blog,      Vimeo,
                                                                       YouTube

Newsletter             Öffentlichkeitsarbeit                           MailChimp,          SendinBlue,
                                                                       PSMailer

Bewertung              Dokumentation von Fähigkeiten, Wissen           Europass     CV,     Language
                       und Kompetenzen                                 Passport

Fragebogen             Evaluierung,      Beobachtung            der    SurveyMonkey, Murvey
                       Lernfortschritte,  Unterstützung         zur
                       Selbstreflexion

Zertifizierung         Bestätigung einer abgeschlossenen               Europass – Mobility; ECS –
                       Mobilität  und   der      erworbenen            supplement to Europass
                       Kompetenzen und Qualifikationen

                  S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 15
Managementplattformen Kommunikation,                      Datenaustausch,   Bitrix24, Asana, AdminProject
                                  Berichterstattung, Evaluierung

Entscheidend ist von Anfang an die Berücksichtigung der Werkzeuge, die in jedem der Schritte verwendet
werden, wobei die Verwendung einer Vielzahl von Werkzeugen vermieden wird, da das Ziel darin besteht, die
Arbeit zu vereinfachen, klare Richtlinien zu geben und Aufgaben effektiv zu koordinieren. Der Koordinator
sollte sicherstellen, dass alle Beteiligten vor Beginn des Projekts wissen, welche Werkzeuge sie verwenden
müssen und warum.
IKT-Instrumente sind bei der Durchführung von Mobilitätsprojekten, insbesondere für die Zwecke der
Kommunikation, Verbreitung und Evaluierung, unvermeidlich. Die meisten dieser Tools sind kostenlos und
benutzerfreundlich und erfordern den Zugriff auf das Internet. Ein richtig ausgewähltes IKT-Tool wird eine
zuverlässige Kommunikationsform für Ihre Mobilitätsprojekte sein.

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Qualitätsmanagement in Mobilitätsprojekten

Qualität ist ein schwer zu definierendes Konzept. Während fast jedeR eine individuelle Vorstellung von Qualität
hat, gibt es kaum allgemeingültige Indikatoren um Qualität zu messen. Der Grund dafür ist, dass Qualität viele
Perspektiven mit einbezieht, wie zum Beispiel Personen und Organisationen, das Umfeld oder den Kontext
einer Angelegenheit.
Edward Deming definierte Qualität als “die Effizienz des Managements in der Umsetzung des Qualitätszirkels
von Planung, Umsetzung und Verbesserung eines Projektes”. Sein Konzept von Qualitätssicherung basiert auf
der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Projekts anhand der vier Schritte (1) PLAN - Definition einer
Strategie und eines Umsetzungsplans; (2) DO - Umsetzung der geplanten Aktivitäten; (3) CHECK - Evaluierung
; und (4) ACT - Implementierung der verbesserten Aktivitäten und Pläne.

Für die Qualität von transnationaler Mobilität ist ein Dokument von zentraler Bedeutung: Die Europäische
Qualitätscharta für Mobilität, eine Empfehlung des Europäischen Parlaments mit 10 Prinzipien.

    •   Orientierungshilfen und Informationen: Zugang zu zuverlässigen und klaren Orientierungs-
        und Informationsquellen für alle BewerberInnen
    •   Bildungs- und Weiterbildungsplan: Ein Plan, der von allen Mobilitätspartnern und den
        TeilnehmerInnen unterzeichnet wird.
    •   Persönliche Gestaltung: Die Mobilität muss auf den persönlichen Lernweg, die Qualifikation und
        die Motivation der TeilnehmerInnen eingehen.
    •   Allgemeine Vorbereitung: Umfassende Vorbereitung sollte sich auf sprachliche, pädagogische,
        juristische, kulturelle und finanzielle Aspekte erstrecken.

                               S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 17
•   Sprachliche Aspekte: Verbesserung der Lerneffizienz, der interkulturellen Kommunikation und
        des Verständnisses der Kultur des Aufnahmelandes bei. .
    •   Logistische Unterstützung: Informationsangebote und Hilfestellung bei Reisevorbereitungen,
        bei Versicherungsfragen, bei Fragen zur Portabilität von Beihilfen und staatlichen Darlehen, bei
        Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigungen, bei der Sozialversicherung und anderen praktischen Fragen
    •   Mentoring: Die Aufnahmeorganisationen sollten ein Mentoringsystem vorsehen, um die
        Integration der TeilnehmerInnen zu unterstützen.
    •   Anrechnung: Unterstützung bei der Anrechnung und Zertifizierung. Dazu ist die Ausstellung eines
        geeigneten Dokuments erforderlich, z. B. eines Europasses.
    •   Wiedereingliederung und Bewertung: Beratung, wie die im Ausland erworbenen
        Fähigkeiten genutzt werden können.
    •   Verpflichtungen und Zuständigkeiten: Die Umsetzung der Qualitätskriterien ist die
        Verantwortung aller Partner (Entsende- und Aufnahmeorganisationen sowie TeilnehmerInnen).

Transversale Aspekte

Die Qualität von Mobilitätsprojekten hängt auch mit der Umsetzung von übergreifenden Aktivitäten im
Projektablauf zusammen

 Projektmanagement Einhaltung der Regeln von Erasmus + der mit der Nationalagentur
                              unterzeichneten                                                   Vereinbarung
                              Koordination der Beziehungen mit der Partnerschaft
                              Überwachung und Bewertung des Projektfortschritts

 Stakeholder                  Identifizierung von Stakeholdern und lokalen AkteurInnen, die von den
                              Projektaktivitäten profitieren können

 Kommunikation                Kommunikation mit der Partnerschaft und den TeilnehmerInnen

 Öffentlichkeitsarbeit Bewerbung des Projektes über die Partnerschaft hinaus

Qualitätssicherung vor, während und nach der Mobilität

Für jede Phase des Mobilitätsprojektes sollten von Anfang an Methoden der Qualitätssicherung festgelegt
werden. Vorab ist es jedenfalls notwendig, die Rollen und Verantwortlichkeiten der AkteurInnen im Projekt zu
klären: Entsendeorganisation, TeilnehmerInnen, Aufnahmeorganisation, Unternehmen und weitere
Organisationen. Gleichzeitig gilt es sicher zu stellen, dass alle Partner die geplanten Prozesse und notwendigen
Dokumente kennen. Dabei ist es besonders wichtig, vorab klare Kriterien und Standards der Qualitätssicherung
zu definieren. Dabei sollte auf den Lernprozess, Pädagogik, die Umsetzung der Projektplanung sowie die
Logistik um Umfeld der Mobilität eingegangen werden.
Qualitätssicherung endet nicht mit dem Abschluss der Mobilität, sondern sollte darüber hinaus gehen und
auch die Anerkennung der Lernerfahrungen, die Zertifizierung sowie die Beratung für den weiteren beruflichen
Weg der TeilnehmerInnen umfassen.

                               S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 18
Vor der Mobilität

Information aller beteiligten     Weiterleitung aller Projektdokumente, Veröffentlichung des Projektes auf
AkteurInnen                       der    Website      und    auf    Social  Media,     Organisation   von
                                  Informationsveranstaltungen
                                  Bestätigung der Rollen und Verantwortlichkeiten: Organisation von
                                  persönlichen und/oder virtuellen Partnermeetings

Festlegung eines endgültigen      Ausarbeitung des Arbeitsplans und Zeitplans unter Berücksichtigung der
Arbeitsplans und Zeitplans        unterschiedlichen Bedürfnisse aller AkteurInnen

Ausarbeitung einer internen       Klarstellung der Verantwortlichkeiten und Sicherstellung der Einhaltung
Vereinbarungen zwischen den       aller Programmanforderungen.
Partnerorganisationen

Gestaltung von                    Festlegung der Standards Verhandlung mit externen Partnern (z.B.
Vereinbarungen mit externen       Unterkünfte)
Partnerorganisationen

Erneute Bestätigung der           Weitere Spezifizierung der Kriterien für die Auswahl von TeilnehmerInnen
Auswahlkriterien und des          und der Details des Auswahlprozesses.
Auswahlverfahrens

Festlegen von Indikatoren für     Überprüfung der Kohärenz von Lernergebnissen, Aktivitäten, MoU in der
das Qualitätsmanagement           Antragsphase und ECVET

Öffentlicher Aufruf zur           Bekanntgabe    von      detaillierten  Informationen        an    potenzielle
Bewerbung                         TeilnehmerInnen; Erstellung der Antragsformulare

Auswahlverfahren                  Überprüfung der eingegangenen Bewerbungen auf die Erfüllung der
                                  Teilnahmebedingungen; Vereinbarung von Interviews

Vereinbarung zwischen             Umfasst alle für das Projekt erforderlichen Informationen, regelt alle Aspekte
Entsendeorganisation und          der Mobilität, wird in einer gemeinsamen Besprechung erarbeitet
TeilnehmerInnen

Personalisierung des              Senden von Lebensläufen und anderen relevanten Informationen an
Praktikums, der                   Partnerorganisationen; diese suchen nach einem passenden Unternehmen
Lernvereinbarung und der          und organisieren Reise, Unterkunft und Versicherung, Lernvereinbarung
Logistik

Pädagogische, interkulturelle,    Organisation     spezifischer  Schulungen   zur    Vorbereitung      der
sprachliche und                   TeilnehmerInnen; Unterstützung beim Spracherwerb
arbeitsbezogene Vorbereitung      Verwaltung von Informationen und Dokumenten: Aufbau einer Datenbank
                                  zur Organisation von Informationen und Dokumenten (z.B. Excel Datenbank)

Während der Mobilität

Durchführung der Mobilität        Durchführung der geplanten Schritte; Beginn des Praktikums unter
                                  Beachtung vereinbarten Lernvereinbarung

                          S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 19
Tutoring und Mentoring -       Ständige Unterstützung der TeilnehmerInnen während des Praktikums,
Begleitung des Praktikums      Kommunikation           zwischen      Entsende-,      Empfangs-        und
                               Aufnahmeorganisationen; Überprüfung der Durchführung der im
                               Lernvertrag geplanten Aktivitäten, regelmäßige Überprüfung des
                               Lernfortschritts (z.B. durch Fragebögen an die TeilnehmerInnen), Erfassung
                               der erworbenen Lernergebnisse

Evaluierung                    Bewertung der im Ausland erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse,
                               Kompetenzen und Fähigkeiten im Vergleich mit dem Lernplan

Nach der Mobilität

Zertifizierung                 Ausstellung von Teilnahmezertifikaten

Zwischen- und                  Erstellung detaillierter Berichte über das Projekt und stattgefundene
Abschlussbericht               Mobilitäten, einschließlich der Informationen zu allen TeilnehmerInnen
                               Anerkennung: Unterstützung der TeilnehmerInnen bei der Anerkennung der
                               während des Mobilitätsprogramms erworben Kompetenzen

Follow-up                      Ein Fragebogen für die TeilnehmerInnen ermöglicht das Sammeln von
                               Informationen über die Erfahrungen nach der Mobilität, z.B. bei der Jobsuche
                               um die Wirkung der Mobilitätserfahrung zu bewerten.

                       S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 20
Öffentlichkeitsarbeit

Öffentlichkeitsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil aller durch das Erasmus+ finanzierten Projekte. Welche
Formen von Öffentlichkeitsarbeit angewandt werden ist vom Inhalt des Projektes abhängig. Bei
Mobilitätsprojekten steht dabei die Bewerbung von Mobilität bei definierten Zielgruppen im Mittelpunkt. Im
Rahmen von umfassenderen Projekten geht es um die Bewerbung von Projektergebnissen - dafür ist ein
detaillierter Plan notwendig, der Ziele, Instrumente und Ergebnisse beschreibt.

Öffentlichkeitsarbeit ist nicht nur eine vertragliche Verpflichtung aller Projektpartner, sie trägt auch dazu bei,
die Vision einer europäischen Union, in der Menschen miteinander arbeiten und mobil sind zu unterstützen.
Sie erhöht das Bewusstsein für die Möglichkeiten, die Erasmus+ bietet, kann Beispiele präsentieren und zu
neuen Projektideen inspirieren.

Für die Konsortiumspartner bietet die Veröffentlichung von Projektergebnissen die Möglichkeit, das eigene
Organisationsprofil zu schärfen, das Projekt weiterzuentwickeln und neue Partnerschaften einzugehen. Durch
effektive Kommunikation kann das Projekt für Themen sensibilisieren, Stakeholder und Zielgruppen mit
einbeziehen, Lösungen und Wissen mit anderen teilen sowie Vorschläge für Politik und Praxis machen.

Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit darzustellen, dass europäische Zusammenarbeit zu neuen
Ergebnissen führt, die sonst nicht möglich gewesen wären. Sie können Arbeitsplätze neu gestalten, neue
Methoden entwickeln und implementieren sowie neue Lösungen für gesellschaftliche Probleme finden.

                               S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 21
Definitionen

    •   Dissemination (Öffentlichkeitsarbeit, Verbreitung) ist die Bereitstellung von Informationen und die
        Weitergabe von Ergebnissen an potenzielle NutzerInnen - KollegInnen aus der Branche, der Industrie
        oder politischen EntscheidungsträgerInnen.
    •   Kommunikation ist ein breiteres Konzept. Es umfasst Informations- und Werbemaßnahmen, um das
        Bewusstsein für Projektinhalte und die Sichtbarkeit des Projekts zu erhöhen.
    •   Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Tatsache, dass wichtige Aktivitäten und Ergebnisse des Projekts
        auch nach dem Ende der EU-Finanzierung erhalten bleiben und weiterhin von PartnerInnen und
        Interessengruppen genutzt werden können.
    •   Verwertung/Nutzung bezieht sich auf eine Reihe von Aktivitäten, die darauf abzielen, die Nutzung
        von Projektergebnissen über die Lebensdauer des Projekts hinaus zu ermöglichen.

Öffentlichkeitsarbeit - Vor, während und nach der Mobilität

Öffentlichkeitsarbeit begleitet ein Projekt von Anfang bis zum Ende. Die Umsetzung der einzelnen Schritte
sollte von der Angebotserstellung an mitbedacht werden.

Vor der Mobilität
Identifizierung der Interessengruppen, die für den Erfolg des Projekts entscheidend sind: NutzerInnen,
EntscheidungsträgerInnen/MultiplikatorInnen, MarktakteurInnen, Behörden,...
Identifizierung von Kommunikationsmethoden, mit denen relevante Interessengruppen bestmöglich erreicht
werden können
Identifizierung der erwarteten Projektergebnisse und Möglichkeiten, diese zu verbreiten

Während der Mobilität
Erstellung eines Öffentlichkeitsarbeitsplans zur Verbreitung, Kommuikation und Nutzung der Projektinhalte
und Ergebnisse. Darin werden Ziele, Kommunikationskanäle, Zeitplan und Verantwortlichkeiten definiert. Ein
Plan sollte jedenfalls folgende Fragen beantworten:
Warum? Was ist der Zweck der Kommunikation? Was soll ausgesagt werden?
Wie? Welcher Kommunikationskanal ermöglicht es das Ziel am besten zu erreichen?
Was? Welcher Inhalt sollte vermittelt werden?
Wann? Wann ist der richtige Zeitpunkt im Projektablauf, um nach Außen zu kommunizieren?
An wen? Welche Zielgruppen sollen erreicht werden und wie kann sie am Besten erreicht werden?
Bewertung der Öffentlichkeitsarbeit anhand von quantitativen und qualitativen Indikatoren

Nach der Mobilität
Öffentlichkeitsarbeit, die eine Rückblick auf das gesamte Projekt bietet
Evaluierung der Öffentlichkeitsarbeit und Planungen für zukünftige Zusammenarbeit

                             S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 22
Best Practices

    •   Ziele, Zielgruppen und Botschaft müssen geklärt werden, bevor über die Medienplattform
        entschieden wird
    •   Interaktiv. Stakeholdern zuzuhören und Kommunikation entsprechend anzupassen, muss ein fester
        Bestandteil der Projektkommunikationsaktivitäten werden
    •   Aktivitäten und Sprache sollen auf die Zielgruppe zugeschnitten werden
    •   Go local: Lokale Kontakte und Medien haben oft großes Interesse an europäischen Projekten
    •   Probleme und Bedürfnisse spezifischer Zielgruppen können ein guter Ausgangspunkt für die
        Kommunikationsplanung sein.
    •   Die Logos der EU, von Erasmus+ und anderen FördergeberInnen sowie das Projektlogo soll überall
        gut sichtbar angebracht werden.
    •   Verwenden Sie eingängig und verständliche Slogans und Symbole
    •   Dokumente, Websites und Broschüren sowie audiovisuelles Material sollte eine klare und einfach
        Sprache benutzen, es sei denn das Projekt richtet sich an Fachpublikum

Häufige Fehler
    •   Fokussierung auf Medien vor der Nachricht
    •   Ziele sind nicht klar definiert
    •   'Warum' oder 'Was' Fragen bleiben unbeantwortet
    •   Budget ist nicht ausreichend
    •   Nachrichten sind nicht auf die spezifische Zielgruppe zugeschnitten und sind zu technisch
    •   Projektmanager und Forscher unterschätzen Verbreitungsaktivitäten
    •   Es gibt keine konkreten Ziele für Erfolgsindikatoren
    •   Keine fachliche Expertise im Umgang mit Verbreitungs- und Kommunikationsaufgaben

Methoden der Öffentlichkeitsarbeit
Es gibt viele Möglichkeiten, Informationen zu Projekten zu verbreiten: Diese reichen von Online-Tools wie
Websites und Social-Media bis zu Offline-Tools wie Bannern, Tassen und Flyern. Websites sind eine großartige
Möglichkeit, Projekte zu verbreiten, und es gibt eine Reihe von kostenlosen Tools wie WordPress, mit denen
einfache, kostenlose Websites erstellt werden können, um die Verbreitung von Projekten zu erleichtern.
Durch die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Facebook können Ziele und Ziele gesetzt werden, um
den Erfolg von Inhalten zu messen, und die Erkenntnisfunktion von Facebook kann verwendet werden, um die
Ergebnisse zu verfolgen. Radio- und Video-Medien sind auch gute Werkzeuge für die Verbreitung von
Projekten. Es ist eine gute Idee, lokale Fernseh- und Radiosender zu kontaktieren und sie über den
Projektfortschritt auf dem Laufenden zu halten. In diesem Fall kann etwas Sendezeit gegeben werden.

                             S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 23
GLOSSARY
Applicant organisation: in charge of applying for the mobility project, signing and managing the grant
agreement and reporting. It can act as a sending organization. The applicant can be a consortium coordinator:
leading a mobility consortium of partner organisations of the same country aimed at organising any type of
student and staff mobility.

Collaboration tools: also known as cooperation tools, are intended to facilitate communication, coordinate
activities and enable collaboration between persons. Some examples may include communicators, cloud
sharing, blogs and online platforms.

Consortium: two or more participating organisations teaming up to prepare, implement and follow up a
project or an activity within a project. A consortium can be national (i.e. involving organisations established in
the same country) or international (involving participating organisations from different countries).

ECVET - MEMORANDA OF UNDERSTANDING: VET organisations may decide to apply the European Credit
system for Vocational Education and Training (ECVET) in the framework of their mobility activities (for more
information, see below). In these cases, a precondition for using ECVET is the setting up of an ECVET
partnership. This partnership needs to bring together the competent organisations involved in 1) identifying
the suitable learning outcomes during mobility activities; 2) delivering VET programmes that are apt at
satisfying these needs; 3) assessing the extent to which learning outcomes have been achieved by learners;
and 4) validating and recognising learners' credits on their return to the home institution. The partnership for
ECVET mobility activities can be formalised through a Memorandum of Understanding (MoU).

                               S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 24
ECVET: It is a common methodological framework that facilitates the accumulation and transfer of credits for
learning outcomes from one qualifications system to another. It aims to promote transnational mobility and
access to lifelong learning. It is not intendedto replace national qualification systems, but to achieve better
comparability and compatibility among them. ECVET applies to all outcomes obtained by an individual from
various education and training pathways that are then transferred, recognised and accumulated in view of
achieving a qualification. This initiative makes it easier for European citizens to gain recognition of their training,
skills and knowledge in another Programme Country. More information about ECVET can befound on the
Commission's website at: http://ec.europa.eu/education/policy/vocational-policy/ecvet_en.htm and
http://www.ecvet-team.eu/

EQF (European Qualifications Framework): a common European reference tool that serves as a translation
device between different education and training systems and their levels. It aims to improve the transparency,
comparability and portability of qualifications across Europe, promoting workers' and learners' mobility and
facilitating their lifelong learning, as defined in the 2008/C 111/01 Recommendation of the European
Parliament and the Council.

Europass Language Passport: A self-assessment tool for language skills and qualifications.

Europass mobility: A document to record knowledge and skills acquired in another European country. It is for
any person moving to a European country to learn or acquire a work experience, whatever their age or level of
education. Two partner organisations involved in the mobility project, the first in the country of origin and the
second in the host country, complete it. The partners may be universities, schools, training centres, companies,
NGOs, etc

Europass: Europass is a portfolio of five different documents and an electronic folder aiming to contain
descriptions of the entire holder's learning achievements, official qualifications, work experience, skills and
competences, acquired over time. These documents are: the Europass CV, the Diploma Supplement, the
Certificate Supplement, the Europass Mobility and the Language Passport. Europass also includes the European
Skills Passport, a user-friendly electronic folder that helps the holder to build up a personal, modular inventory
of his/her skills and qualifications. The aim of Europass is to facilitate mobility and improve job and lifelong
learning prospects in Europe.

ICT: It stands for Information and Communications Technology and refers to communication related
components of digital technologies used in information handling, processing and disseminating.

Intermediary organisation: It is an organisation active in the labour market or in the fields of education,
training and youth work in a Programme Country. It may be a partner in a national mobility consortium, but is
not a sending organisation. Its role may be to share and facilitate the administrative procedures of the sending
higher education institutions and to better match student profiles with the needs of enterprises in case of
traineeships and to jointly prepare participants.

Mandate: A mandate is a bilateral agreement between the coordinating organisation and each partner
organisation taking part in an Erasmus+ project by which the partner organisation authorizes the coordinating
organisation to act on its behalf in matters related to the project implementation.

Memorandum of Understanding (MoU): It is an agreement between competent organisations which sets
the framework for credit transfer. It formalises the ECVET partnership by stating the mutual acceptance of the
status and procedures of competent organisations andinstitutions involved. It also establishes partnerships’
procedures for cooperation. MoUs can be developed by networks of competent organisation/institutions from
several countries/systems, but they can also be bilateral, depending on the partnership needs and ambitions.
For more information and guidance on the establishment of a MoU please refer to the ECVET User’s Guide
available on the website of the European Commission or refer to the following links:
http://ec.europa.eu/education/policy/vocational-policy/ecvet_en.htm and http://www.ecvetteam.eu/

                                S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 25
Mobility Tool (MT): It is a web platform made available by the European Commission that must be used by
the beneficiary in order to manage and report on Erasmus + projects. The beneficiary organization will find in
this platform a lot of pre-completed information on the projects managed. It will also be able to provide all
necessary information on mobility participants, project organizations, contact persons and complete and
update budget data.

MOOC (Massive Open Online Course): massive open online course, available for anyone with Internet access
to upskill in a selected area. This kind of distance learning is replacing traditional classroom lessons, especially
advantageous for those interested in attending single lessons from their home. MOOCs are available in
different languages.

National Agency: To bring Erasmus+ as close as possible to the participants and make sure it works well
across different countries, the EU works with National Agencies to manage the programme. The National
Agencies are based in Programme Countries and their role involves: providing information on Erasmus+;
selecting projects to be funded; monitoring and evaluating Erasmus+; supporting applicants and participants;
working with other National Agencies and the EU; promoting Erasmus+; sharing success stories and best
practices.

NATIONAL EUROPASS CENTRE (NEC): In every Country a National Europass Centre coordinates all activities
related to the Europass documents. It is the first point of contact for any person or organisation interested in
using      or     learning   more        about       Europass.       More      information      available    at:
http://europass.cedefop.europa.eu/en/about/national-europass-centres

OLS (Online Linguistic Support): It is a free support language learning platform for Erasmus+ mobility
participants. The OLS offers participants in Erasmus+ long-term mobility activities (key action 1) the
opportunity to assess their skills in the foreign language(s) they will use to study, work or volunteer abroad. in
addition, participants performing activities abroad for more than 19 days, have to follow an online language
course to improve their competence.

Partnership: an agreement between a group of participating organisations in different Programme Countries
to carry out joint European activities in the fields of education, training, youth and sport or establishing a formal
or informal network in a relevant field such as joint learning projects for pupils and their teachers in the form
of class exchanges and individual long-term mobility, intensive programmes in higher education and
cooperation between local and regional authorities to foster inter-regional, including cross-border,
cooperation; it may be extended to institutions and/or organisations from Partner Countries with a view to
strengthening the quality of the partnership.

Receiving organisation: in charge of receiving students/staff from abroad and offering them a
study/traineeship programme or a programme of training activities, or benefiting from a teaching activity.

Sending organisation: It is a VET organisation, a school or other kind, where the participant is studying or
where he/she recently finished studying. When the sending organization is also the applicant, it assumes all
project coordination and implementation tasks. In case it is a consortium, arrangements regarding selection,
grant payments, preparation, monitoring and recognition related to the mobility period might vary as they can
be shared among members.

VET Institutes or Organizations: any public or private organisation (or its subsidiary/branch) active in the
field of vocational education and training (VET).

                                S.P.R.E.A.D. – GUIDE PRACTICE GUIDE page - 26
www.spread-project.eu

                         The European Commission support for the production of this publication does not constitute
                         an endorsement of the contents which reflects the views only of the authors, and the
                         Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information
    S.P.R.E.A.D. –   GUIDE  PRACTICE
                         contained therein.GUIDE page - 27
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