Zum 2. Advent ADVENT ZU HAUSE Zum Basteln - Kirchengemeinde Wankendorf
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
A – Zum Lesen und Vorlesen Was wiegt eine Schneeflocke? von Detlev Block E s war Winter. Überall schneite es. Im Wald saß eine Wildtaube auf ei- nem Baumzweig. Still betrachtete sie das Schneetreiben. „Jetzt könnte ich ein bisschen Gesellschaft gebrauchen. Ein kleines Schwätzchen wä- re nicht schlecht“, dachte sie und sah sich um. Schon kam Besuch auf sie zu- geflogen, eine muntere Tannenmeise. „Guten Tag“, sagte die Tannenmeise. „Ich grüße dich“, erwiderte die Wildtaube. „ Schön, dass du kommst. Was gibt es Neues im Wald?“ „Die ganze Welt schneit ein“, sagte die Tannenmeise. „Es kommen einem die seltsamsten Gedanken und Fragen bei diesem Wetter. Was meinst du, Wild- taube, was wiegt so eine Schneeflocke?“ Die Wildtaube guckte in die Luft und verfolgte eine Schneeflocke nach der anderen, wie sie langsam und leise zu Boden fiel. „Eine Schneeflocke ist so leicht, dass sie gar nichts wiegt“, antwortete sie. „Nichts mehr als ein Nichts.“ „Das habe ich auch gedacht“, sagte die Tannenmeise. „Aber es stimmt nicht. Hör dir die wunderbare Geschichte an, die ich neulich erlebt habe: Ich saß auf dem Ast einer Fichte dicht am Stamm, als es zu schneien begann. Es schneite nicht heftig im Sturmgebraus, sondern so wie jetzt. Lautlos und ohne Schwere. Weil ich nichts Besseres zu tun wusste, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und daran hängen blieben. Du musst wissen, ich bin sehr flink. Nicht nur im Fliegen und Zwitschern, sondern auch im Zählen. Genau dreimillionensiebenhunderteinundvierzigtausendneun- hundertzweiundfünfzig Schneeflocken waren es. Als die nächste Flocke nie- derfiel – nicht mehr als ein Nichts, wie du meinst –, brach der Ast ab. Denn die Schneelast war ihm zu schwer geworden.“ Damit flog die Tannenmeise wieder davon. Nun hatte die Wildtaube etwas zum Nachdenken. „Das ist eine tolle Ge- schichte, die mir die Tannenmeise erzählt hat“, dachte sie. Und da sie ein klu- ger Vogel war, ein Tier, das die Menschen zum Friedensvogel erklärt hatten, begriff sie auch gleich, was diese Geschichte bedeutete.
„Vielleicht fehlt nur die Stimme eines einzigen Menschen zum Frieden der Welt“, schloss die Wildtaube. „Jeder einzelne Mensch und seine Stimme sind wichtig, damit am Ende Frieden wird.“ Und die Wildtaube freute sich über die Botschaft, die ihr die Tannenmeise gebracht hatte. Von da an schaute sie noch einmal so gern in das leise Fallen der Schneeflocken. Die Wildtaube hat die Geschichte der Tannenmeise gut verstanden. Viele, viele Schneeflocken zusammen können etwas bewirken. Am Ende fehlt nur noch eine einzige Flocke, um den Ast zum Brechen zu bringen. So ist es auch bei den Menschen. Auf jede einzelne Stimme und noch so kleine Tat kommt es an, damit ein Plan oder ein Auftrag gelingen kann. Ein bekannter Sinnspruch sagt: Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern. Und in der Bibel steht das Wort: „Sage nicht: Ich bin zu klein! Fürchte dich nicht; denn ich bin bei dir, spricht der Herr“ (vgl. Jesaja 1,7-8). Glauben heißt, damit zu rechnen, dass Gott auch das Kleine und Schwache gebrauchen will. Es ist ein Traum aus Kinderzeiten, morgens aufzuwachen und beim Blick aus dem Fenster eine weiße, glitzernde Welt zu sehen. Alles wurde zugedeckt, die Dächer, die Zäune, die ganze Landschaft mit einer weißen sauberen Decke zu- gedeckt. Vom Himmel fallen leise und lautlos weiße, weiche Schneeflocken. Traumhaft! Als Erwachsene habe ich, Brigitte Deffert-Schnoor, erfahren, dass es tatsäch- lich den Beruf des Schneekristallforschers gibt. Bis die Schneeflocken auf der Erde landen, muss eine sogenannte „Feinabstimmung“ stattfinden. Schneeflocken fallen vom Himmel durch unterschiedliche Temperaturen. In der Wolke fängt alles an: Ein Kügelchen aus Staub und Wasser formt sich im- mer wieder um, bis ein Urkristall mit einer sechseckigen Grundfläche ent- steht – Ausgangspunkt jedes Schneekristalls. Schneesterne wachsen vor al- lem bei Temperaturen zwischen minus 10 und minus 22 Grad Celsius. Je feuchter die Luft, desto feinere Ärmchen sprießen. Forscher nennen die ver- zweigten, baum- oder strauchartigen Kristallstrukturen bzw. Sternmuster „Dendriten“ (von griechisch déndron „Baum“). Kunstwerke fallen vom Himmel – Schneekristalle! Und kein Kristall gleicht dem anderen – jeder ist ein Einzelstück der Natur.
B – Zum Basteln Schneekristalle In der Winterzeit macht es Spaß, sein Zimmer mit hübschen Schneeflocken zu dekorieren. Man kann sie zum Beispiel aufhängen oder an der Fensterscheibe befestigen. Und es ist auch noch ganz einfach! BENÖTIGTES MATERIAL: Bastelschere weißer Bindfaden Nadel Vorlage (siehe folgende Seiten) Vorbereitung: Vorlage/n ausdrucken. Wer nicht selber ausdrucken kann, kann sich Vorlagen am Sonntag vor dem Gemeindehaus abholen. Schritt 1: Schritt 2: Schritt 3: Zunächst Danach faltet ihr den Kreis Zuletzt schneidet ihr schneidet ihr den zweimal an den die grauen Stellen des Kreis oder das gestrichelten Faltlinien, Motivs aus dem nun Viereck entlang der sodass das Objekt nur noch vierlagigen Papier Außenlinie aus. ein Viertel so groß und das heraus. Flockenmotiv zu sehen ist. Schritt 4: Wenn ihr nun das Papier wieder auseinanderfaltet, entsteht ein schöner Schneeflockenstern. Um den Schneekristall mit dem Bindfaden aufzuhängen, könnt ihr dort, wo ein kleiner Kreis aufgedruckt ist, ein Loch hineinmachen. Viel Freude beim Basteln! Vielleicht fallen dazu ja auch Schneeflocken …
Sie können auch lesen