Zur geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets an der BAB-AS Lauenau in der SG Rodenberg

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Zur geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets an der BAB-AS Lauenau in der SG Rodenberg
Verkehrsuntersuchung

zur geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets
an der BAB-AS Lauenau in der SG Rodenberg

                           Im Auftrag der
                        SG Rodenberg

                             erstellt von
            Zacharias Verkehrsplanungen
          Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
                                  .
             Hilde-Schneider-Allee 3, 30173 Hannover
           Tel: 0511/ 78 52 92 - 2, Fax: 0511/ 78 52 92 - 3
           E-Mail: post@zacharias-verkehrsplanungen.de
                www.zacharias-verkehrsplanungen.de

                     September 2019
                        (Stand 30.09.2019)
Zur geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets an der BAB-AS Lauenau in der SG Rodenberg
Inhaltsverzeichnis

1. Aufgabenstellung ...................................................................   3

2. Vorhandene Situation ............................................................      7

3. Zukünftige Verkehrsmengen (Zeitraum 2030)

   3.1 Allgemeine Entwicklungen.................................................          13
   3.2 Spezielle Entwicklungen....................................................        14

4. Leistungsfähigkeitsberechnungen.......................................                 17

   4.1 K1 (B442 – Rampe A2 von H/ nach DO) vorfahrtsgeregelt...                           19
   4.2 K1 (B442 – Rampe A2 von H/ nach DO) mit LSA.................                       21
   4.3 K2 (B442 – Rampe A2 von DO/ nach H) mit LSA.................                       23
   4.3 K3 (Gewerbegebiet-Autohof/ B 442) mit LSA.......................                   25

5. Zusammenfassung und Fazit................................................. 27

                                     Bearbeitung:

                         Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
                           Dipl.-Geogr. Maik Dettmar
Zur geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets an der BAB-AS Lauenau in der SG Rodenberg
1. Aufgabenstellung

(1) In der SG Rodenberg ist die Erweiterung des Gewerbegebietes
an der BAB-AS Lauenau geplant. Die Anbindung der Gewerbeflä-
chen (Gewerbe, Logistik, Autohof) erfolgt derzeit über eine signalgeregel-
te Einmündung an die B 442. Nördlich dieser Einmündung ist die
B 442 über zwei einmündende Rampen mit der Autobahn A 2 ver-
knüpft.

(2) Für den Planungsraum liegt eine Verkehrsuntersuchung vor (Ver-
kehrstechnische Untersuchung zur Ansiedlung eines Edeka-Logistikcenters im Be-
reich des Gewerbegebietes und Autohofs Lauenau, Verkehrsplanungsbüro Hinz, Mai
2009), deren Daten und Ergebnisse sind zu aktualisieren.

(3) Auf der Basis aktueller Verkehrsdaten wird das zukünftige Ver-
kehrsaufkommen zunächst noch ohne die geplanten neuen Nutzun-
gen abgeschätzt. Dieser Prognose wird dann der zu ermittelnde Ver-
kehr mit Bezug zu den neuen Nutzungen überlagert (Verkehrsmengen,
Lkw-Anteile, Herkunfts-/ und Zielrichtungen, tageszeitliche Verteilung).

(4) Für die Anbindung des Gewerbegebietes an die B 442 sowie die
Einmündungen der Rampen der BAB-AS Lauenau in die B 442 wird
die Leistungsfähigkeit und Verkehrsqualität auf Grundlage des
Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen ermit-
telt.

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Zur geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets an der BAB-AS Lauenau in der SG Rodenberg
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                                                     =

                                                         1
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                                                K1

                                                     K2

                                                              2
                                                             =Q       K3

                                                                  gepl. Erweiterung
        Zählstellen                                                      XOX
 K1 = Knotenstromzählung

 Q 1 = Querschnittszählung
=

Am 21.05.2019 wurden in der Zeit
von 06:00 bis 10:00 und von
15:00 bis 18:00 Uhr alle Kfz,
getrennt nach Fahrzeugart und
-richtung und in 15-Minuteninter-
vallen, an den Knotenpunkten
K1 bis K3 erfasst.
Zusätzlich wurde an den Querschnitten
Q1 und Q2 der Verkehr über 24 Stunden
gezählt.

ABB.                                                                                                 Zacharias
 1                                      Übersichtsplan                                      Verkehrsplanungen
                                                                                  Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
Quellen u.a.:

   Verkehrstechnische     Untersuchung:       Ansiedlung eines Edeka-
    Logistikcenters im Bereich des Gewerbegebietes und Autohofes
    Lauenau; Büro Dipl.-Ing. Ulfert Hinz, Mai 2009

   Programm ver_bau, Abschätzung des Verkehrsaufkommens durch Vor-
    haben der Bauleitplanung, Dietmar Bosserhoff, Stand 2019

   Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen Ausgabe
    2015, FGSV Köln

   Richtlinien für die Anlage von Landstraßen (RAL 2012) FGSV Köln,
    2012,

   Verflechtungsprognose 2030: Erstellung der Prognose der deutschland-
    weiten Verkehrsverflechtungen unter Berücksichtigung des Luftverkehrs,
    BVU – ITP – IVV – PLANCO, Juni 2014

Definitionen:

(5) Im Rahmen dieser Untersuchung werden u.a. die folgenden Be-
griffe bezüglich des Lkw-/ Schwerverkehrsaufkommens verwendet:

   Pkw: Personenkraftwagen             (< 5 m,  7 m, > 3,5 t)
   Bus: Busse                          (> 7 m, > 3,5 t)

(6) Der im Gutachten verwendete Begriff Lkw-Anteil bzw. die Darstel-
lung der Lkw-Verkehrsmengen umfasst die für die lärmtechnischen
Berechnungen relevanten Lieferwagen, Lastkraftwagen, Lastzüge
und Busse. Der Schwerverkehrsanteil bezeichnet die für die Leis-
tungsfähigkeitsberechnungen relevanten Lastkraftwagen, Lastzüge
und Busse (ohne Lieferwagen).

                                    5
K1                                            K1                                           N

                    K2                                          K2

             Autohof                                     Autohof
                               K3                                           K3

                                                                                      B4
                                    B4

                                                                                        42
                                     42

                          GE                                         GE

Kfz / 24 h                                   Schwerverkehr / 24 h

               K1                                         K1

                    K2                                         K2

                Autohof
                               K3                        Autohof        K3
                                     B4

                                                                                     B4
                                      42

                                                                                       42

                               GE                                     GE

Kfz 16.30 - 17.30 Uhr                        Schwerverkehr 16.30 - 17.30 Uhr

ABB.                                                                                         Zacharias
 2                                  Nullfall 2019                                   Verkehrsplanungen
                                                                          Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
2. Vorhandene Situation

(7) Der Untersuchungsraum ist begrenzt durch die BAB 2 im Norden,
den Ort Lauenau im Osten und den Ort Pohle im Südwesten
(Abbildung 1).

(8) Die vorhandenen Verkehrsbelastungen an den relevanten Kno-
tenpunkten wurden mittels einer Videozählung am 21.05.2019 in der
Zeit von 06.00 bis 10.00 und 15:00 bis 18:00 Uhr erfasst:

   Knoten K 1: Anschlussrampe A 2 (von Hann./ nach Dortm.) /B 442

   Knoten K 2: Anschlussrampe A 2 (von Dortm./ nach Hann.) /B 442

   Knoten K 3: GE + Autohof/ B 442

(9) Zusätzlich wurde am 21.05.2019 der Querschnitt Q 1 der B 442
nördlich der nördlichen Anschlussrampe der A 2 und am 25.09.2019
der Querschnitt Q 2 auf der B 442 zwischen Hanomagstraße und
südlicher Rampe A 2 mittels automatischer Seitenradarmessgeräte in
der Zeit von 0.00 bis 24.00 Uhr nach Längenklassen getrennt ermit-
telt. Hiermit lassen sich die stichprobenhaften Knotenstromzählungen
auf 24-Stunden-Belastungen hochrechnen.

(10) Mittels dieser Daten wurde das vorhandene Netzmodell geeicht
und kalibriert, so dass sich der Nullfall 2019 ergibt (Abbildung 2).

(11) Seit der letzten Verkehrszählung von 2009 sind die Verkehrs-
mengen im Umfeld des GE Lauenau deutlich gestiegen. Auf der
B 442 nahm der Verkehr um rund 26 % zu, nördlich der BAB An-
schlussstelle immerhin noch um rund 18 %. Auf der Hanomagstraße
stieg der Verkehr sogar um knapp 62 % an. Dies ist vor allem durch
die neuen Nutzungen (Edeka-Logistikcenter etc.) begründet.

(12) Im Schwerverkehr sind die Steigerungen sogar noch stärker. Im
Verlauf der B 442 ergeben sich Steigerungen von rund 67 bis 87 %.
Auf der Hanomagstraße ergibt sich mehr als doppelt so viel Schwer-
verkehr wie 2019.

(13) Die Verkehrsbelastungen auf der B 442 schwanken zwischen
9.800 Kfz/ 24 h nördlich der AS Lauenau bis 20.600 Kfz/ 24 h zwi-
schen südlicher Rampe und GE Lauenau. Die Hanomagstraße ist mit
6.600 Kfz/ 24 h belastet.

(14) Die Schwerverkehrsanteile auf der B 442 schwanken zwischen
10 und 18 %. Im Bereich der Hanomagstraße beträgt der Schwerver-
kehrsanteil fast 40 %.

(15) Zur Ermittlung der lärmtechnisch relevanten Lkw-Anteile (Kfz >
2,8 t) sind die Schwerverkehrsmengen nochmals um 30 % zu erhöhen
(Faktor 1,3).

                                      7
Lauenau Kn. 1 (nördliche Rampe) Summen der einfahrenden Kfz
         800
         700
         600
         500
         400
         300
         200
         100
           0
                06:00    06:30    07:00    07:30    08:00   08:30   09:00    09:30     15:00   15:30   16:00   16:30     17:00   17:30    18:00      18:30

                         Lauenau Kn. 2 (südliche Rampe) Summen der einfahrenden Kfz
         900
         800
         700
         600
         500
         400
         300
         200
         100
           0
                06:00    06:30    07:00    07:30    08:00   08:30   09:00    09:30     15:00   15:30   16:00   16:30     17:00   17:30    18:00      18:30

                         Lauenau Kn. 3 (Hanomagstraße) Summen der einfahrenden Kfz

          900
          800
          700
          600
          500
          400
          300
          200
          100
            0
                 06:00    06:30    07:00    07:30   08:00   08:30   09:00    09:30     15:00   15:30   16:00   16:30     17:00   17:30    18:00      18:30

Q1                 B442, nördlich der A2                                             Q2            B442 Lauenau nördl. Hanomagstraße
1000                      (Dienstag, 21.05.2019)                                                                      (Mittwoch, 25.09.2019)
                                                                                     1000
 800
                                                                                      800
 600
                                                                                      600
 400
                                                                                      400
 200
                                                                                      200
   0
                                                                                        0
 -200
                                                                                      -200
 -400
                                                                                      -400
 -600
                                                                                      -600
 -800                                                 Fahrtrichtung Norden            -800     Fahrtrichtung Norden
-1000                                                 Fahrtrichtung Süden                      Fahrtrichtung Süden
                                                                                     -1000
        00:00-01:00
        01:00-02:00
        02:00-03:00
        03:00-04:00
        04:00-05:00
        05:00-06:00
        06:00-07:00
        07:00-08:00
        08:00-09:00
        09:00-10:00
        10:00-11:00
        11:00-12:00
        12:00-13:00
        13:00-14:00
        14:00-15:00
        15:00-16:00
        16:00-17:00
        17:00-18:00
        18:00-19:00
        19:00-20:00
        20:00-21:00
        21:00-22:00
        22:00-23:00
        23:00-00:00

                                                                                               00:00-01:00
                                                                                               01:00-02:00
                                                                                               02:00-03:00
                                                                                               03:00-04:00
                                                                                               04:00-05:00
                                                                                               05:00-06:00
                                                                                               06:00-07:00
                                                                                               07:00-08:00
                                                                                               08:00-09:00
                                                                                               09:00-10:00
                                                                                               10:00-11:00
                                                                                               11:00-12:00
                                                                                               12:00-13:00
                                                                                               13:00-14:00
                                                                                               14:00-15:00
                                                                                               15:00-16:00
                                                                                               16:00-17:00
                                                                                               17:00-18:00
                                                                                               18:00-19:00
                                                                                               19:00-20:00
                                                                                               20:00-21:00
                                                                                               21:00-22:00
                                                                                               22:00-23:00
                                                                                               23:00-00:00

 ABB.                        Ergebnisse der Verkehrszählungen                                                                                                         Zacharias
                                                                                                                                                             Verkehrsplanungen
  3                                Mai/ September 2019                                                                                            Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
(16) Es treten deutliche Verkehrsspitzen zwischen 7.00 und 8.00 Uhr
sowie zwischen 16.30 und 17.30 Uhr auf (Abbildung 3). Die mor-
gendliche Spitzenstunde ist dabei mit 7,4 % schwächer ausgeprägt
als die nachmittägliche Verkehrsspitze mit 8,2 % der Tagesbelastung
(Querschnitt auf der B 442 zwischen BAB-AS und GE).

(17) Aus den Querschnittszählungen auf der B 442 sind die tages-
zeitlichen Schwankungen in der Abbildung 3/ unten richtungsge-
trennt angegeben.

(18) In der morgendlichen Spitze sind dabei die Fahrtrichtungen mit
47 % zu 53 % nahezu ausgeglichen. Nachmittags sind die Fahrtrich-
tungen sogar vollständig ausgeglichen (49,6 % zu 50,4 %).

(19) Am Querschnitt Q 1 auf der B 442 nördlich der BAB-AS fahren
90 % aller Kraftfahrzeuge in der Tagzeit (6.00 – 22.00 Uhr) und 10 % in
der Nachtzeit (22.00 – 6.00 Uhr). Bezüglich der Lkw-Verkehre ist die
Verteilung mit 91 % zu 9 % sehr ähnlich.

(20) Am Querschnitt Q 2 auf der B 442 zwischen der BAB-AS und
dem GE ergibt sich eine Verteilung der Kfz von 89 % in der Tagzeit
(6.00 – 22.00 Uhr) und 11 % in der Nachtzeit (22.00 – 6.00 Uhr). Im Lkw
Verkehr verschieben sich die Verkehrsanteile weiter in die Nachtzeit
hinein: 84 % tags und 16 % nachts.

(21) Im Gewerbegebiet, auf der B 442 zwischen der AS und dem GE
sowie auf den BAB-Rampen kann näherungsweise die Tag-/ Nacht-
verteilung gemäß Querschnitt Q 2 angenommen werden. Auf der
B 442 nördlich der BAB-AS und südlich des GE ergibt sich eine Ver-
teilung der Tag-/ nachtverkehr wie an Querschnitt Q 1.

                                  9
N

                  Kfz GV/ SV    %-Anteil                              A 2, Nr. 104, alle Tage
         1970   20575    4197      20,4%                 90000
                                                                      Kfz
         1975   23223    3645      15,7%                 80000
                                                                      GV/
                                                         70000
         1980   28136    5458      19,4%                              SV
                                                         60000
         1985   32629    6444      19,7%
                                           Kfz/ Tag

                                                         50000
         1990   57425    9948      17,3%                 40000
         1995   64421 14098        21,9%                 30000

         2000   67730 16392        24,2%                 20000
                                                         10000
         2005   75113 18156        24,2%
                                                            0
         2010   80823 * 16854      20,9%                         1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

         2015   81836 * 18855      23,0%

                  Kfz GV/ SV    %-Anteil                              A 2, Nr. 3305, alle Tage
         1970   22586    4454      19,7%                 90000
                                                                     Kfz
         1975   24268    3370      13,9%                 80000
                                                         70000       GV/
         1980   32879    6372      19,4%                             SV
                                                         60000
         1985   35559    6407      18,0%
                                           Kfz/ Tag

                                                         50000
         1990   58618 10321        17,6%                 40000
         1995   68356 14958        21,9%                 30000

         2000   71867 17392        24,2%                 20000
                                                         10000
         2005   78926 21558        27,3%
                                                             0
         2010   81451 * 16985      20,9%                         1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

         2015   85292 * 19194      22,5%

                  Kfz GV/ SV    %-Anteil                             B 442, Nr. 478, alle Tage
         1970    4799    788       16,4%                 20000
                                                                            Kfz
         1975    3391    508       15,0%
                                                                            GV/
         1980    5958    989       16,6%                 15000
                                                                            SV

         1985    7370    859       11,7%
                                              Kfz/ Tag

         1990   11025   1393       12,6%                 10000

         1995   11594   1408       12,1%
                                                          5000
         2000   15229 * 1608       10,6%
         2005   15631 * 2377       15,2%
                                                             0
         2010   15418 * 1803       11,7%                         1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015

         2015   13413 * 2460       18,3%
                      * Schwerverkehr

ABB.   Durchschnittlicher täglicher Verkehr                                                                                             Zacharias
                                                                                                                               Verkehrsplanungen
 4                1970 - 2015                                                                                        Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
(22) Zwischen der Einmündung der Hanomagstraße und der südli-
chen Anschlussrampe der BAB 2 liegt die Zählstelle Nr. 478 der all-
gemeinen Straßenverkehrszählung (SVZ). Hier ermittelt die zustän-
dige Straßenbauverwaltung im Fünf-Jahres Rhythmus den Durch-
schnittlichen-Täglichen-Verkehr im Jahresmittel (DTV).

(23) In der Zeitreihe von 1970 bis 2015 lassen sich gut zwei Sprünge
in den Verkehrsbelastungen auf der B 442 erkennen (Abbildung 4/
unten). Von 1985 nach 1990 hat die Verkehrsbelastung deutlich zu-
genommen (von ca. 7.400 auf über 11.000 Kfz).

(24) Das ist für diesen Zeitraum typisch und hängt zu einem Großteil
mit den erhöhten Verkehrsaufkommen im Zuge der Wiedervereini-
gung 1990 zusammen. Ähnliches ist auch an den beiden Autobahn-
zählstellen 104 und 3305 festzustellen.

(25) Der zweite Sprung von 1995 nach 2000 wird ursächlich mit der
Anlage des Autohofs in Verbindung stehen. Hier stieg die Kfz-
Belastung von 11.600 auf über 15.200 Kfz an und bleib dann von 200
bis 2010 mit rund 15.500 Kfz weitgehend konstant.

(26) Bei der Verkehrszählung von 2015 sind hingegen rund 2.000 Kfz
weniger gezählt worden. Da 2015 erstmals auch die Verkehre des
Edeka-Logistikcenters mit erfasst wurden scheint der 2015er Wert
nicht plausibel. Diese Einschätzung wird gestützt durch die aktuellen
Zählungen, die an gleicher Stelle einen DTVw-Wert von 16.300 Kfz/
24 h ergeben.

(27) Andererseits scheint der Schwerverkehrswert auch den heutigen
Zählungen zu entsprechen. Hier ergibt sich einen deutliche Steige-
rung von 11,7 % 2010 auf 18,3 % 2015. Dies würde mit dem Zusatz-
verkehr des Edeka-Logistikzentrums korrelieren. Ebenso mit den
aktuellen Zählungen, die ein Schwerverkehrsanteil von 17,7 % aus-
weisen.

(28) An den beiden Zählstellen der A 2 (Nr. 104 und 3305, westlich bzw.
östlich der AS Lauenau) sind stetig steigende Verkehrsmengen zu ver-
zeichnen. Deutlich zu sehen ist der schon erwähnte Sprung von 1985
nach 1990. Danach ist das Wachstum kontinuierlicher.

                                  11
K1                                         K1                                           N

                    K2                                       K2

             Autohof                                  Autohof
                               K3                                        K3

                                                                                   B4
                                    B4

                                                                                     42
                                    42

                          GE                                      GE

Kfz / 24 h                                Schwerverkehr / 24 h

               K1                                      K1

                    K2                                      K2

                Autohof
                               K3                     Autohof        K3
                                    B4

                                                                                  B4
                                     42

                                                                                    42

                               GE                                  GE

Kfz 16.30 - 17.30 Uhr                     Schwerverkehr 16.30 - 17.30 Uhr

ABB.                                                                                      Zacharias
 5                        Prognosenullfall 2030                                  Verkehrsplanungen
                                                                       Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
3. Zukünftige Verkehrsmengen (Zeitraum 2030)

3.1 Allgemeine Entwicklungen

(29) Es ist davon auszugehen, dass die Verkehrsbelastungen im Be-
reich der B 442 durch allgemeine Entwicklungen bis zum Zeitraum
2030 weitgehend konstant bleiben.

(30) Diese Annahme beruht auf den Angaben aus der Verflechtungs-
prognose 2030, den Entwicklungen der Vergangenheit (Entwicklung
DTV-Zählwerte) und den derzeit bekannten Entwicklungen (Flächennut-
zungen und Straßennetz) im weiteren Umfeld.

(31) Weiterhin ansteigen wird der fernräumliche Schwerverkehr. Al-
lerdings wirkt er sich im Untersuchungsraum nicht aus, da dieser
weitestgehend auf der A2 verläuft. Zwar fährt dieser Verkehr auch
auf den Autohof Lauenau (und damit in das Untersuchungsgebiet) ab, durch
den Ausbau der Lkw-Parkplatzkapazitäten werden hier aber zugleich
alternative Park- und Rastmöglichkeiten geschaffen.

(32) Im Rahmen dieser Untersuchung wird von einer allgemeinen
Verkehrssteigerung von 5% bis zum Prognosehorizont 2030 ausge-
gangen. Darin sind entsprechend kleinere Sicherheiten für weitere
Verkehrssteigerungen enthalten. Es ergibt sich der Prognosenullfall
2030 (Abbildung 5).

3.2 Spezielle Entwicklungen

(33) Dem Prognosenullfall 2030 überlagern sich die speziellen Ent-
wicklungen im Plangebiet (Bebauung der neuen Gewerbeflächen). Zu den
speziellen Entwicklungen im Untersuchungsraum gehören die weitere
Bebauung bislang freier Flächen im bestehenden GE und die Ansied-
lung der Firma XOX im südlichen Teil des Gewerbegebietes.

Auffüllung von Freiflächen im bisherigen GE

(34) Derzeit sind im Gebiet noch ca. 4 ha Fläche unbebaut oder leer-
stehend. Für diese Flächen wird von Nutzungen mit geringer oder
mittlerer Verkehrserzeugung ausgegangen. Die Flächen liegen eher
in Randlage und sind z.T. auch nur in kleineren Parzellen zu erwer-
ben bzw. als Erweiterung bestehender Betriebe zu nutzen. Die At-
traktivität dieser Flächen für beispielsweise Einzelhandel oder Gast-
ronomie ist gering (Die Ansiedlung solcher Nutzungen wird derzeit nicht ange-
strebt und ist zudem gemäß gültigem B-Plan ausgeschlossen).

(35) Es kann daher gemäß Erfahrungs- und Kennwerten von etwa 50
Kfz-Zufahrten je ha bei einem Schwerverkehrsanteil von ca. 15 %
ausgegangen werden. Dadurch ergeben sich ca. 200 Kfz-Zu- und
200 Kfz-Abfahrten pro Tag.

                                     13
K1                                              K1                                             N

                    K2                                            K2

             Autohof                                       Autohof
                                K3                                                K3

                                                                                          B4
                                     B4

                                                                                            42
                                      42

                           GE                                            GE

Kfz / 24 h                XOX                 Schwerverkehr / 24 h      XOX

               K1                                           K1

                    K2                                           K2

                Autohof
                                K3                         Autohof            K3
                                      B4

                                                                                         B4
                                       42

                                                                                           42

                                GE                                           GE

Kfz 16.30 - 17.30 Uhr XOX                     Schwerverkehr            XOX
                                              16.30 - 17.30 Uhr

ABB.                                                                                             Zacharias
 6                                   Planfall 2030                                      Verkehrsplanungen
                                                                              Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
XOX

(36) Auf einer Fläche im Süden des Gewerbegebietes will die Firma
XOX eine Produktionsstätte errichten. Zusätzlich findet auch Lager-
haltung und Büronutzung statt.

Beschäftigtenverkehr (ca. 80 Beschäftigte Angabe XOX):
   Wegehäufigkeit pro Beschäftigtem:   2,0    160
   Anwesenheitsfaktor:                 0,8    130
   MIV-Anteil:                         0,9    115
   Besetzungsgrad der Kfz:             1,3    90

(37) Es ergeben sich demnach ca. 45 Kfz-Zufahrten und 45 Kfz-
Abfahrten werktäglich durch die Beschäftigten.

Kunden und Besucherverkehr:
(38) Es kann von ca. 0,5 Wegen pro Beschäftigtem im Besucher und
Kundenverkehr ausgegangen werden. Der MIV-Anteil wird bei 100 %
und der Besetzungsgrad bei 1,0 liegen. Entsprechend ergeben sich
etwa 40 Zufahrten und 40 Abfahrten im Besucher- und Kundenver-
kehr.

Güterverkehr:
(39) Nach Angaben der Firma XOX sollen sich pro Werktag 120 bis
150 Lkw-Zufahrten ergeben.

(40) Insgesamt ergeben sich demnach bis zu 230 Kfz-Zufahrten und
230 Kfz-Abfahrten werktäglich. Der Schwerverkehrsanteil liegt bei
ca. 65 %.

(41) Das XOX-Gelände wird über das Gewerbegebiet an die B 442
angebunden. Die Verteilung der Fahrten (Ziel- und Herkunftsrichtungen)
der neuen Nutzungen wird analog den vorhandenen Nutzungen an-
genommen. Ein großer Teil der Fahrten ist demnach zu A 2 ausge-
richtet.

(42) Überlagert man den Prognosenullfall 2030 mit diesen Daten, so
ergibt sich der Planfall 2030 (Abbildung 6).

                                   15
Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlage:                                       Knotenpunkte mit Lichtsignalanlage:

Stufe A: Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann den Knotenpunkt na- Stufe A: Die Wartezeiten sind für die jeweils betroffenen Verkehrsteilneh-
hezu ungehindert passieren. Die Wartezeiten sind sehr gering.         mer sehr kurz.

Stufe B: Die Abflussmöglichkeiten der wartepflichtigen Verkehrsströme Stufe B: Die Wartezeiten sind für die jeweils betroffenen Verkehrsteilneh-
werden vom bevorrechtigten Verkehr beeinflusst. Die dabei entstehen- mer kurz. Alle während der Sperrzeit auf dem betrachteten Fahrstreifen
den Wartezeiten sind gering.                                              ankommenden Kraftfahrzeuge können in der nachfolgenden Freigabe-
                                                                          zeit weiterfahren.
Stufe C: Die Verkehrsteilnehmer in den Nebenströmen müssen auf eine
merkbare Anzahl von bevorrechtigten Verkehrsteilnehmern achten. Die Stufe C: Die Wartezeiten sind für die jeweils betroffenen Verkehrsteilneh-
Wartezeiten sind spürbar. Es kommt zur Bildung von Stau, der jedoch we- mer spürbar. Nahezu alle während der Sperrzeit auf dem betrachteten
der hinsichtlich seiner räumlichen Ausdehnung noch bezüglich der zeitli- Fahrstreifen ankommenden Kraftfahrzeuge können in der nachfolgen-
chen Dauer eine starke Beeinträchtigung darstellt.                        den Freigabezeit weiterfahren. Auf dem betrachteten Fahrstreifen tritt im
                                                                          Kfz-Verkehr am Ende der Freigabezeit nur gelegentlich ein Rückstau
Stufe D: Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer in den Nebenströmen auf.
muss Haltevorgänge, verbunden mit deutlichen Zeitverlusten, hinneh-
men. Für einzelne Verkehrsteilnehmer können die Wartezeiten hohe Stufe D: Die Wartezeiten sind für die jeweils betroffenen Verkehrsteilneh-
Werte annehmen. Auch wenn sich vorübergehend ein merklicher Stau in mer beträchtlich. Auf dem betrachteten Fahrstreifen tritt im Kfz-Verkehr
einem Nebenstrom gebildet hat, bildet sich dieser wieder zurück. Der Ver- am Ende der Freigabezeit häufig ein Rückstau auf.
kehrszustand ist noch stabil.
                                                                          Stufe E: Die Wartezeiten sind für die jeweils betroffenen Verkehrsteilneh-
Stufe E: Es bilden sich Staus, die sich bei der vorhandenen Belastung mer lang. Auf dem betrachteten Fahrstreifen tritt im Kfz-Verkehr am Ende
nicht mehr abbauen. Die Wartezeiten nehmen sehr große und dabei der Freigabezeit in den meisten Umläufen ein Rückstau auf.
stark streuende Werte an. Geringfügige Verschlechterungen der Ein-
flussgrößen können zum Verkehrszusammenbruch (d.h. ständig zuneh- Stufe F: Die Wartezeiten sind für die jeweils betroffenen Verkehrsteilneh-
mende Staulänge) führen. Die Kapazität wird erreicht.                     mer sehr lang. Auf dem betrachteten Fahrstreifen wird die Kapazität im
                                                                          Kfz-Verkehr überschritten. Der Rückstau wächst stetig. Die Fahrzeuge
Stufe F: Die Anzahl der Verkehrsteilnehmer, die in einem Verkehrsstrom müssen bis zur Weiterfahrt mehrfach vorrücken.
dem Knotenpunkt je Zeiteinheit zufließen, ist über eine Stunde größer als
die Kapazität für diesen Verkehrsstrom. Es bilden sich lange, ständig
wachsende Staus mit besonders hohen Wartezeiten. Diese Situation löst
sich erst nach einer deutlichen Abnahme der Verkehrsstärken im zuflie-
ßenden Verkehr wieder auf. Der Knotenpunkt ist überlastet.

Erläuterung Berechnungen ohne Lichtsignalanlage                            Erläuterung Berechnungen mit Lichtsignalanlage
Strom-Nr.  Nr. des Verkehrsstroms                                          Nr.             Nr. des Fahrstreifens
q-vorh     vorhandene Verkehrsstärke                                       Bez. SG         Bezeichnung der Signalgruppe
tg         Grenzeitlücke (nach HBS Tab. 7-5)                               Ströme          Ströme des Fahrstreifens
tf         Folgezeitlücke (nach HBS Tab. 7-6)                              qj [Kfz/h]      Gesamtverkehrsstärke auf Fahrstreifen j
q-Haupt    Verkehrsstärke des bevorrechtigten Stroms                       xj              Auslastungsgrad auf dem Fahrstreifen j
           (HBS Tab. 7-3 bzw. 7-4)                                         fA,j           Abflusszeitanteil des Fahrstreifes j
q-max      berechnete Maximalkapazität für den                             NGE,j [Kfz]    mittlere Rückstaulänge bei Freigabezeitende
           jeweiligen Strom                                                NMS,j [Kfz]    mittlere Rückstaulänge bei Maximalstau
Mischstrom Maximalkapazität für den Mischstrom im Falle                    L90,j          Stauraumlänge (90%-Perzentiel)
           von mehreren Strömen auf einem Fahrstreifen                     tw,j           mittlere Wartezeit auf dem Fahrstreifen
W          Wartezeit in sec ,                                              QSV             Qualitätsstufe des Verkehrsablaufs
           Wert in (): der Strom wird auf einer Mischspur
           geführt, er hat für sich allein eine größere Warte-
           zeit als der gesamte Verkehr auf der Mischspur
N-95       95%-Percentilwert des Rückstaus in Pkw-E
N-99       99%-Percentilwert des Rückstaus in Pkw-E
QSV        Qualitätsstufe des Verkehrsablaufs

Erläuterung Berechnungen als Kreisverkehrsplatz
Name           Name der Zufahrt/ Straßenname
n-in           Anzahl der Fahrstreifen in der Zufahrt
F+R            Anzahl der Fußgänger und Radfahrer
               auf Furten und Überwegen
q-Kreis        Verkehrsstärke der Kreisfahrbahn in Pkw-E/ h
q-e-vorh       Verkehrsstärke der Zufahrt in Pkw-E/ h
q-e-max        Kapazität der Zufahrt in Pkw-E/ h
x              Auslastungsgrad (q-e-vorh/ q-e-max)
Reserve        Reserve Kapazität (q-e-vorh - q-e-max)
Mittl. WZ      mittlere Wartezeit in Sek.
L              mittlere Rückstau in Fahrzeugen (Pkw-E)
N-95           95%-Percentilwert des Rückstaus in Pkw-E
N-99           99%-Percentilwert des Rückstaus in Pkw-E
QSV            Qualitätsstufe des Verkehrsablaufs

  ABB.                                                                                                                                       Zacharias
   7                           Erläuterungen HBS-Berechnung                                                                         Verkehrsplanungen
                                                                                                                          Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
4. Leistungsfähigkeiten

(43) Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Knotenpunkten sind
die Spitzenstunden maßgeblich. Die relevante Spitzenstunde ergibt
sich aus der Überlagerung von Berufs- und Ausbildungs-, Freizeit
sowie Einkaufsverkehren.

(44) Die Verkehrsqualität wird gemäß „Handbuch zur Bemessung
von Straßenverkehrsanlagen“ (HBS 2015) in den Stufen A bis F ange-
geben. A bedeutet dabei freien Verkehrsfluss, F eine Überlastung der
Verkehrsanlage (Abbildung 7).

(45) Aus den aktuellen Verkehrszählungen vom Mai und September
2019 sind die Spitzenstunden zu entnehmen. Die morgendliche Spit-
zenstunde liegt in der Zeit von 7.00 bis 8.00 mit 7,4 % der Tagesbe-
lastung und die nachmittägliche zwischen 16.30 und 17.30 mit 8,2 %
der Tagesbelastung.

(46) Da kaum tageszeitliche Unterschiede zwischen den Lastrichtun-
gen auftreten, ist Prüfung der Leistungsfähigkeit mit den höheren
Belastungen des Nachmittags ausreichend.

(47) Für die Auffüllung der noch freien Grundstücke im GE Lauenau
wird von 10 % Zufluss und 10% Abfluss in der nachmittäglichen Spit-
zenstunde ausgegangen.

(48) Für die Firma XOX liegen derzeit keine weiteren Angaben vor.
Es wird deshalb von einem Zweischichtbetrieb ausgegangen. Der
Schichtwechsel wird für die nachmittägliche Spitzenstunde ange-
nommen. Neben der Hälfte der Beschäftigten werden auch die Hälfte
der Kunden- und Besucherverkehre für diesen Zeitraum angenom-
men. Ebenso wird angenommen, dass die Hälfte aller LKW-Fahrten
ebenfalls in dieser Zeit stattfindet. Es ergibt sich damit eine Art
Worst-Case-Betrachtung, die Spitzenstundenwerte des Planfalls
2030 liegen damit auf der „sicheren Seite“.

(49) Ausgehend von den Zählungen und Prognosen wurde eine Spit-
zenstundenmatrix für den Kfz- und den Schwerverkehr erstellt und
auf das Verkehrsnetz umgelegt (Abbildung 6 / unten). Auf dieser
Basis wurden die folgenden Leistungsfähigkeitsberechnungen
durchgeführt.

                                17
Strom 2   B 442 N gerade
                                       3   B 442 N rechts
                                       4   Rampe links
                                       6   Rampe rechts
                                       7   B 442 S links
                                       8   B 442 S gerade

ABB.          Leistungsfähigkeit                                         Zacharias
                                                                Verkehrsplanungen
 8     Knoten 1 - 2030 - vorfahrtsgeregelt            Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
4.1 Knoten K 1 (B 442 – Rampe A 2 von Hannover/ nach Dortmund)
    vorfahrtsgeregelt

(50) Der Knoten K1 ist derzeit nicht signalisiert. Im Planfall 2030
ergibt sich im heutigen Ausbauzustand vorfahrtsgeregelt eine Ver-
kehrsqualität im Grenzbereich (Qualitätsstufe E).

(51) Von der Rampe nach Norden linkseinbiegende Kfz müssen in
Spitzenzeiten im Mittel über zwei Minuten warten, bis sie eine ausrei-
chende Zeitlücke finden (Abbildung 8).

(52) Es stauen sich in diesem Fall Kfz auf bis zu 80 m auf. Wartende
Linkseinbieger behindern dabei die Rechtseinbieger. Der Rückstau-
bereich auf der Rampe ist aber immer noch ausreichend.

(53) Aufgrund der langen Wartezeiten kann es sein, dass einige
Fahrzeugführer zu kurze Zeitlücken zum Linkseinbiegen nutzen und
dadurch Sicherheitsproblem auftreten.

(54) Aufgrund der nur mangelhaften Verkehrsqualität ist eine Signali-
sierung des Knotenpunktes zu empfehlen.

(55) Die Verkehrsqualität im Grenzbereich (QSV E) ergibt sich dabei
bereits im Prognosenullfall 2030, demnach noch ohne die zusätzli-
chen XOX-Verkehre (siehe Tabelle unten). Diese Fahrten führen damit
natürlich auch zu längeren Warten im Verkehrsablauf, sie sind aber
nicht der Auslöser für die nicht im Bereich der Qualitätsstufe D lie-
genden Leistungsfähigkeit.

                                 19
K1 K1
  Phase I                 Phase II              Phase III

                                               K4

                          K5                   K5

                     K2                K3 K2

ABB.                  Leistungsfähigkeit                                       Zacharias
                                                                      Verkehrsplanungen
 9                  Knoten 1 - 2030 - mit LSA               Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
4.2 Knoten K 1 (B 442 – Rampe A 2 von Hannover/ nach Dortmund)
    mit LSA

(56) Mit Lichtsignalanlage kann der Knotenpunkt im heutigen Aus-
bauzustand verbleiben. Alle vorhandenen Fahrstreifen sind ausrei-
chend dimensioniert (Abbildung 9).

(57) Der Rechtsabbieger von Norden zur Rampe sollte, da er nur
sehr kurz ist, in die Signalschaltung integriert werden.

(58) Die LSA kann dann bei einer Umlaufzeit von 60 Sekunden in
drei Phasen mit einer guten Verkehrsqualität der Stufe B geschaltet
werden.

   Phase I:     Geradeausfahrer von der B 442 Süd (K 2)
                 Geradeausfahrer/ Rechtsabbieger von der B 442 Nord (K1)
   Phase II:    Geradeausfahrer von der B 442 Süd (K 2)
                 Linksabbieger von der B 442 Süd (K 3)
                 Rechtseinbieger von der BAB 2 (K 5)
   Phase III:   Linkseinbieger von der BAB 2 (K 4)
                 Rechtseinbieger von der BAB 2 (K 5)

                                    21
K1
  Phase I               Phase II              Phase III

                                              K4
                       K5                     K5

                 K2                   K3 K2

ABB.               Leistungsfähigkeit                                        Zacharias
                                                                    Verkehrsplanungen
 10              Knoten 2 - 2030 - mit LSA                Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
4.3 Knoten K 2 (B 442 – Rampe A 2 von Dortmund/ nach Hannover)
    mit LSA

(59) Knoten 2 ist derzeit nicht signalisiert, eine Signalisierung ist aber
vorgesehen. Eine Prüfung ohne LSA ist daher nicht erforderlich.

(60) Knoten 2 kann, wie auch Knoten 1, im heutigen Ausbauzustand
verbleiben. Der Rechtsabbieger von Norden sollte mit signalisiert
werden. Alle vorhandenen Fahrstreifen sind ausreichend dimensio-
niert.

(61) Für den Knoten 1 ergibt sich dann in drei Phasen bei einer Um-
laufzeit von 90 Sekunden eine ausreichende Leistungsfähigkeit der
Stufe D (Abbildung10).

(62) Die Signalisierung kann in drei Phasen erfolgen:

   Phase I:     Geradeausfahrer von der B 442 Süd (K2)
                 Geradeausfahrer/ Rechtsabbieger von der B 442 Nord (K1)
   Phase II:    Geradeausfahrer von der B 442 Süd (K2)
                 Linksabbieger von der B 442 Süd (K3)
                 Rechtseinbieger von der BAB 2 (K5)
   Phase III:   Linkseinbieger von der BAB 2 (K4)
                 Rechtseinbieger von der BAB 2 (K5)

                                    23
K3 K1
  Phase I                  Phase II               Phase III

                                                                          F1

                                                 K5

                                                 K5

                    K2
                                         K4 K2

ABB.                  Leistungsfähigkeit                                         Zacharias
                                                                        Verkehrsplanungen
 11                 Knoten 3 - 2030 - mit LSA                 Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
4.4 Knoten K 3 (B 442 – Hanomagstraße)
    mit LSA

(63) Knoten K3 ist bereits derzeit signalisiert. Der Knoten kann bei
einer Umlaufzeit von 75 Sekunden in drei Phasen geschaltet werden.
Es ergibt sich dabei eine ausreichenden Verkehrsqualität der Stufe D
(ABB. 11).

   Phase I: Geradeausfahrer von der B 442 Süd (K2)
               Geradeausfahrer/ Rechtsabbieger von der B 442 Nord (K1/ K3)
   Phase II: Geradeausfahrer von der B 442 Süd (K2)
                Linksabbieger von der B 442 Süd (K4)
   Phase III : Linkseinbieger/Rechtseinbieger aus der Hanomagstraße (K5)
                Ggf. Fußgängerquerungen der B 442

(64) Der derzeit freie Rechtsabbieger von der B 442 Nord zu GE soll-
te zur Sicherung der Fußgängerquerungen in die Signalschaltung
integriert werden.

(65) Da nur wenige Fußgänger und Radfahrer queren, sollten Fuß-
gänger und Radfahrer nur auf Anforderung Grünzeit erhalten.

(66) In diesem Fall müssen die vom GE linkseinbiegenden Kfz durch
ein Blinklichtsignal vor den ggf. noch räumenden Fußgängern ge-
warnt werden.

(67) Der Linksabbiegestreifen von Süden ist ausreichend lang. Im GE
stauen sich die Einbieger knapp 80 m zurück und überstauen damit
die Ein- und Ausfahrt des Autohofes. Dies wird aber bereits heute
gelegentlich vorkommen und kann mit gegenseitiger Rücksichtnah-
me geregelt werden.

                                   25
Strom 2   B 442 N gerade
                                          3   B 442 N rechts
                                          4   Rampe links
                                          6   Rampe rechts
                                          7   B 442 S links
                                          8   B 442 S gerade

ABB.       Leistungsfähigkeit - Knoten 1 -                                  Zacharias
                                                                   Verkehrsplanungen
 12    Prognosenullfall 2030 - vorfahrtsgeregelt         Büro Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias
5. Zusammenfassung und Fazit

(68) Das bestehende Gewerbegebiet Lauenau soll im südlichen Be-
reich um 6,7 ha erweitert werden. Hier möchte sich die Firma XOX
mit einer Produktionsstätte ansiedeln. Die Erschließung soll über das
GE an die B 442 und die A 2 erfolgen.

(69) Es werden werktäglich bis zu 80 Pkw- und 150 Lkw-Zufahrten
und entsprechende Abfahrten erwartet. Es wird davon ausgegangen,
dass 50 % dieser Zu- und Abfahrten in der Spitzenstunde stattfinden.
Damit liegen die Werte deutlich auf der sicheren Seite.

(70) Knoten 1 (nördliche Rampe BAB 2) wird im Prognosehorizont 2030
nur noch über eine Verkehrsqualität im Grenzbereich der Leistungs-
fähigkeit verfügen (QSV E). Für Linkseinbieger von der Rampe nach
Norden ergeben sich dann in der Spitzenstunde mittlere Wartezeiten
von rund zwei Minuten bis sich eine ausreichende Zeitlücke ergibt.

(71) Dies trifft aber bereits im Prognosenullfall 2030 (ohne Erweiterung
XOX) auf, verschlechtert sich aber noch durch die Erweiterung des
Gewerbegebietes durch die Firma XOX.

(72) Prinzipiell ist dadurch noch keine Lichtsignalanlage zwingend
erforderlich. Es kann jedoch durch die langen Wartezeiten dazu
kommen, dass Linkseinbieger ungeduldig werden und zu kurze Zeit-
lücken nutzen. Dadurch ist eine ggf. aus Sicherheitsgründen eine
Signalisierung erforderlich.

(73) Bei Ausstattung der Einmündung mit LSA kann der Knotenpunkt
weitgehend im heutigen Ausbauzustand verbleiben. Es ist dann bei
einer Umlaufzeit von 60 Sekunden eine gute Leistungsfähigkeit der
Stufe B zu erreichen.

(74) Für Knoten 2 (südliche Rampe BAB 2) ist bereits eine Signalisierung
vorgesehen. Hier ist bei einer Umlaufzeit von 90 Sekunden eine aus-
reichende Leistungsfähigkeit der Stufe D zu erreichen. Auch hier sind
keine größeren Umbaumaßnahmen erforderlich.

(75) Knoten 3 (Hanomagstr./ B 442) ist bereits signalisiert. Im Progno-
sehorizont 2030 verfügt der Knoten über eine ausreichende Ver-
kehrsqualität der Stufe D. Die Stufe D gilt dabei für die querenden
Fußgängen, die aber nur selten anfordern. Für die Kfz-Ströme ergibt
sich eine befriedigende Verkehrsqualität der Stufe C.

(76) Die Erweiterung des Gewerbegebiets Lauenau durch die Firma
XOX ist damit ohne verkehrliche Probleme möglich.

Hannover, September 2019

Dipl.-Geogr. Lothar Zacharias     i.A. Dipl.-Geogr. Maik Dettmar

                                  27
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