Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG - GESCHÄFTSBERICHT 2019 - SOKA-Bau

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Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG - GESCHÄFTSBERICHT 2019 - SOKA-Bau
Zusatzversorgungskasse
des Baugewerbes AG

GESCHÄFTSBERICHT 2019
Das Wichtigste auf einen Blick
                                                            201 3 T E U R   201 2 T E U R
                                                                   201 9           201 8

                                                                  TEUR            TEUR

Bilanzsumme                                                  7.024.892      6.438.068

Kapitalanlagen (Grundstücke, Wertpapiere, Bankguthaben)     6.684.548       6.068.502

Gezeichnetes Kapital/Rücklagen                                 318.100         292.500

Deckungsrückstellung                                         6.361.983      5.848.649

Weitere versicherungstechnische Rückstellungen                 170.941         131.121

Beiträge                                                       727.404         753.540

Kapitalerträge                                                 268.737         249.024

Aufwendungen für Versicherungsfälle                            302.342         273.085

                                                                   201 9           201 8

Zahl der Beihilfeempfänger                                     352.877         359.277

Ausgezahlte Rentenbeihilfeleistungen (in TEUR)                 299.784         332.247

Zahl der Baubetriebe                  Alte Bundesländer         59.840          62.229

                                      Neue Bundesländer         15.378          16.081

Zahl der Arbeitnehmer*                Alte Bundesländer**      626.823         598.055

                                      Neue Bundesländer        152.209         150.388

  Stand 31.12.2019
* Jahresdurchschnittswerte
** Einschließlich der Angestellten
Inhalt

  4        L AGEBERICHT                          28       ANHANG

       4   Grundlagen der ZVK                         28	Allgemeine Angaben zum
                                                          Jahresabschluss
       7   Wirtschaftsbericht
                                                      28 Nachtragsbericht
       12 Vermögens- und Finanzlage
                                                      28	Bilanzierungs- und
       12 Ertragslage                                     Bewertungsmethoden

       14 Investitionen                               32 Angaben zur Bilanz

       15 Kennzahlen                                  37	Angaben zur Gewinn- und
                                                          Verlustrechnung
       16	Gesamtaussage zur
           wirtschaftlichen Lage                      39 Sonstige Angaben

       16 Prognosebericht                             39 Organe

       17 Chancen- und Risikobericht             42 	
                                                     B E S TÄT I G U N G S V E R M E R K
                                                          DES UNABHÄNGIGEN
  24       B I L A N Z Z U M 31 .12. 2019                 ABSCHLUSSPRÜFERS

  26       G E W I N N - U N D V E R L U S T-   45 	 B E R I C H T D E S
           RECHNUNG FÜR DIE                               A U F S I C H T S R AT S
           Z E I T V O M 01 .01 . B I S
           Z U M 31 .12. 2019

                                                                                           I N H A LT . 3
Lagebericht

               Darstellung                                                Der Tätigkeitsbereich der ZVK umfasst die Zahlung von
                                                                          Rentenbeihilfen (RB) an ehemalige Arbeitnehmerinnen
               In diesem Bericht werden alle gerundeten Beträge aus       und Arbeitnehmer der Betriebe mit Sitz in den alten
               den jeweils korrekten Euro- und Centbeträgen ermit-        Bundes­ländern und dem ehemaligen Westteil von Berlin.
               telt. Das kann dazu führen, dass gerundete Werte in        Betriebe des Baugewerbes mit Sitz in den neuen
               den Tabellen eine optisch andere Summation ergeben,        Bundes­ländern und dem ehemaligen Ostteil Berlins
               als in den Tabellen angegeben ist. Diese Genauigkeit       hatten bis zum 31.12.2015 die Möglichkeit, ihre
               ermöglicht die Einschätzung, ob die Werte durch die        ­Arbeitnehmer freiwillig bei der ZVK weiterzuversichern,
               Rundungen in Summe am unteren oder oberen Ende             sofern diese zuvor im Geltungsbereich der ZVK beschäf­
               des Rundungsintervalls liegen.                             tigt waren. Bestehende Weiterversicherungsverträge
                                                                          behalten zunächst ihre Gültigkeit.

               Grundlagen der ZVK                                         Mit dem Tarifvertrag über eine zusätzliche Altersver­
                                                                          sorgung im Baugewerbe (TZA-Bau) vom 05.07.2014
               Die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG (ZVK)        ­haben die Tarifvertragsparteien die Altersversorgung
               ist eine von den Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft   für Arbeitnehmer und Auszubildende in der Bauwirt-
               gemäß § 4 Abs. 2 des Tarifvertragsgesetzes geschaffene     schaft mit Wirkung vom 01.01.2016 neu geregelt.
               gemeinsame Einrichtung. Sie ist die nach Anzahl der
               Versicherten größte Pensionskassen Deutschlands.           Die kapitalgedeckte Tarifrente Bau (TRB) ersetzt nach
                                                                          und nach die nur überwiegend kapitalgedeckte RB.
               Die Aktionäre der ZVK sind                                 Mit Einführung der TRB wurde bundesweit eine zu-
                                                                          sätzliche Altersversorgung für gewerblich Beschäftigte,
               >   die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,          Angestellte und Auszubildende in der Bauwirtschaft mit
                   Frankfurt am Main (50 % Anteil),                       beitragsabhängiger Leistung etabliert.
               >   der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V.,
                   Berlin (25 % Anteil) und                               Darüber hinaus sind die Arbeitnehmer des Betonstein­
               >   der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V.,    gewerbes Nordwestdeutschland und des Berliner
                   Berlin (25 % Anteil).                                  Beton­steingewerbes in die Zusatzversorgungsregelung
                                                                          einbezogen.
               Die ZVK steht durch gemeinsame tarifliche Regelungen
               in enger Beziehung zur Urlaubs- und Lohnausgleichs-        Auch Ausbilder in überbetrieblichen Ausbildungsstät-
               kasse der Bauwirtschaft (ULAK). Gegenüber ihren            ten des Baugewerbes, die sich der Zusatzversorgungs­
               Kunden treten ZVK und ULAK als ein einheitliches           regelung angeschlossen haben, können versichert
               Unternehmen mit dem Dachnamen SOKA-BAU auf.                werden, wenn sie vor Aufnahme ihrer Tätigkeit in der
                                                                          Ausbildungsstätte Versicherte der ZVK waren.
               SOKA-BAU sieht sich als „Der Partner für Service
               und Vorsorge in der Baubranche“. Durch die von der         Im Jahr 2001 wurde der Geschäftsbereich Tarifliche
               SOKA-BAU durchgeführten tarifvertraglich geregelten        Zusatz­rente (TZR) hinzugefügt. Der Tarifvertrag über eine
               Verfahren wird auf die Besonderheiten der Bauwirt-         Zusatzrente im Baugewerbe, der sich auf das gesamte
               schaft reagiert.                                           Bundesgebiet erstreckt, stellt die Verfahrens­grundlage
                                                                          für diese neu geschaffene betriebliche Altersversorgung
               Die ZVK gehört keinem Arbeitgeberverband an.               dar. Bei dieser, BauRente ZukunftPlus genannt, beteiligen
               Sie hat keine eigenen Leistungsverpflichtungen in          sich sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer an den
               Rückdeckung gegeben und auch keine Rückde­                 Aufwendungen für die spätere Altersversorgung.
               ckungen anderer übernommen.

4 . L AGEBERICHT
Seit 2005 wird insbesondere den Inhabern von Bau-          Eine Leistungspflicht der ZVK tritt ein, wenn ein
betrieben, die bis dahin für den Aufbau einer eigen-       versicherter Arbeitnehmer
finanzierten Altersversorgung keine nennenswerte           >   die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt, die einen
Unterstützung erhielten, die BauRente BasisPlus mit            Renten- oder gleichgestellten Versorgungsanspruch
Rürup-Förderung angeboten. Mit speziell auf die                begründen, und das Vorliegen der Wartezeiten für
Bedürfnisse der Rürup-Förderung zugeschnittenen                einen vollen Beihilfeanspruch nachweist oder
Produkten gibt es nunmehr auch für die Gruppe der          >   die Voraussetzungen für unverfallbare Teilleistungen
Selbstständigen eine Altersversorgung der ZVK.                 erfüllt hat.

LEISTUNGEN                                                 Tarifrente Bau (TRB)

Rentenbeihilfe (RB)                                        Auf der Grundlage des TZA-Bau, der Satzung sowie
                                                           der Versicherungsbedingungen zahlt die ZVK ihren
Auf der Grundlage des TZA-Bau, der Satzung sowie der       Versicherten bei Eintritt des Versicherungsfalles laufende
Versicherungsbedingungen zahlt die ZVK ihren Versicher­    Zusatzrenten bei allen Arten der Altersrente und der
ten bei Eintritt des Versicherungsfalles laufende RB zu    vollen Erwerbsminderungsrente der gesetzlichen Ren-
                                                           tenversicherung, den ihnen gleichgestellten Versor-
>   allen Arten der Altersrente sowie den Erwerbs-         gungsbezügen sowie den Renten aus der gesetzlichen
    minderungsrenten der gesetzlichen Renten-              Unfallversicherung, wenn eine anerkannte Minderung
    versicherung,                                          der Erwerbsfähigkeit von mindestens 50 v. H. vorliegt.
>   den ihnen gleichgestellten Versorgungsbezügen,
>   den Renten aus der gesetzlichen Unfallversiche-        Versichert in dieser TRB sind
    rung, wenn eine anerkannte Minderung der
    Erwerbsfähigkeit von mindestens 50 v. H. vorliegt.     >   Arbeitnehmer, die in Westdeutschland
                                                               (inklusive West-Berlin)
Alle wiederkehrenden Leistungen aus der RB werden              >   erstmals nach dem 31.12.2015 in das
kalendervierteljährlich für jeweils drei Monate im                 Baugewerbe eintreten oder
Voraus gezahlt.                                                >   am 31.12.2015 das 50. Lebensjahr noch
                                                                   nicht vollendet haben,
Der Leistungsanspruch beträgt für Versicherte im           >   Arbeitnehmer in Betrieben in Ostdeutschland
Baugewerbe und im Berliner Betonsteingewerbe bis zu            (inklusive Ost-Berlin) und
rund 1.064 EUR, für Versicherte im Betonsteingewerbe       >   Auszubildende.
Nordwestdeutschland bis zu rund 1.025 EUR jährlich.
                                                           Alle wiederkehrenden Leistungen werden monatlich im
Witwen bzw. Witwern oder minderjährigen Waisen der         Voraus gezahlt. Witwen bzw. Witwern oder minderjäh-
verstorbenen Rentner mit Renteneintrittsdatum vor dem      rigen Waisen der anspruchsberechtigten Versicherten
01.01.2016 zahlt die ZVK einmalig Hinterbliebenenster-     zahlt die ZVK – bei Tod des Versicherten vor Rentenbe-
begelder zur Witwen-, Witwer- oder Waisenrente; der        ginn – die gezahlten Beiträge bis zu der sich aus dem
jährliche Leistungsanspruch beträgt bis zu rund 920 EUR.   Steuer- bzw. Aufsichtsrecht ergebenden Höchstgrenze
                                                           als Einmalbetrag. Bei Tod des Versicherten innerhalb von
Maßgebend für die unverfallbaren Teilleistungen an         60 Monaten nach Rentenbeginn zahlt die ZVK an die
Versicherte und deren Hinterbliebene sind das Be-          Hinterbliebenen die Rente des Versicherten weiter, bis
triebsrentengesetz sowie die tarifvertraglichen und        insgesamt 60 Monatszahlungen erfolgt sind. Ansprüche
versicherungsrechtlichen Bestimmungen.                     aus der TRB sind sofort unverfallbar. Eine Leistungspflicht

                                                                                                                      L AGEBERICHT . 5
der ZVK tritt ein, wenn ein versicherter Arbeitnehmer                 Altersrente werden zusätzlich optional auch die
              die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt, die einen Renten-               Absicherung des Erwerbsunfähigkeitsrisikos und
              oder gleichgestellten Versorgungsanspruch begründen.                  eine Hinterbliebenenrente angeboten.

              Für Versicherte, die am 31.12.2015 das 50. Lebensjahr                  ERHEBUNG VON BEITR ÄGEN
              noch nicht vollendet und eine Anwartschaft auf einen
              unverfallbaren Teil der RB erworben haben, setzen sich                Der Beitrag und der Beitragssatz für die Beschäftigten
              die zu gewährenden Leistungen aus diesem unverfall-                   in den alten Ländern lag 2018 tarifgemäß mit 3,8 %
              baren Teil der RB und den nach dem 31.12.2015 erwor-                  um 0,6 % über dem korrespondierenden Leistungsver­­
              benen Ansprüchen in der TRB zusammen. Dabei erfolgt                   sprechen. Ein Ausgleich für die in 2018 zu viel er­­ho­­
              ein Günstigkeitsvergleich, das heißt, die zu gewährende               benen 0,6 % Beitrag erfolgt in drei Schritten von jeweils
              Leistung ist mindestens so hoch wie sie sich nach den                 0,2 % in den Jahren 2019, 2020 und 2021. Darüber
              bisherigen Regelungen zur RB ergeben hätte.                           hinaus ist es der erklärte Wille der Tarifvertragsparteien,
                                                                                    die Beiträge bis 2028 bundesweit so zu vereinheit­
              BauRente ZukunftPlus                                                  lichen, dass die auf die TRB entfallenden Beitragsteile
                                                                                    gleich hoch sind.
              Die BauRente ZukunftPlus hat zum Ziel, allen Arbeit-
              nehmern der Bauwirtschaft eine auf individuellen                      Für gewerblich Beschäftige in den neuen Ländern gab
              Beiträgen basierende ertrags- und renditeabhängige,                   es tarifgemäß eine Unterdeckung der Leistungssätze
              kapitalgedeckte Zusatzrente zum Ausgleich der seit                    von – 0,2 % in 2017 und 2018. Diese wurde in 2019 mit
              einigen Jahren eintretenden Reduzierungen in der                      + 0,2 % kompensiert. Die restliche Kompensation ist für
              ­gesetzlichen Altersrente zu gewähren. Neben der                      2020 und 2021 mit jeweils 0,1 % geplant.

              Baugewerbe                                                                          2 019                   2 01 8   Ve r ä n d e r u n g

              Gewerblich Beschäftigte

              Alte Bundesländer*                                                             3,0 % BLS               3,8 % BLS        – 0,8 % BLS
              Neue Bundesländer**                                                            1,0 % BLS               0,6 % BLS          0,4 % BLS
              Angestellte

              Alte Bundesländer*                                                            63,00 EUR               79,50 EUR       – 16,50 EUR
              Neue Bundesländer**                                                           25,00 EUR               25,00 EUR            0,00 EUR
              Auszubildende
              Gesamtes Bundesgebiet                                                         20,00 EUR               20,00 EUR            0,00 EUR

              Betonsteingewerbe Nordwestdeutschland

              Gewerblich Beschäftigte                                                        1,3 % BLS               1,3 % BLS          0,0 % BLS
              Angestellte                                                                   30,20 EUR               30,20 EUR            0,00 EUR

              * Alte Bundesländer: gesamtes Bundesgebiet ohne neue Länder
              **	Neue Bundesländer: Berlin Ostteil, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
                   BLS = Bruttolohnsumme

6 . L AGEBERICHT
Wirtschaftsbericht

GESA MTWIRTSCHAFTLICHE UND BR ANCHEN-                     Die Zahl der bei SOKA-BAU im Jahresdurchschnitt
BEZOGENE R AHMENBEDINGUNGEN                               gemeldeten gewerblichen Arbeitnehmer stieg im Ge-
                                                          schäftsjahr von 599.365 auf 621.585, die der Angestell-
Bereits im abgelaufenen Kalenderjahr (+ 0,6 % Zunahme     ten von 149.078 auf 157.446. Insgesamt ergab sich eine
des realen BIP) kam das Wachstum der deutschen            Steigerung um 30.588 Personen (4,1 %).
Wirtschaft zum Erliegen, im Schlussquartal stagnierte
das reale Bruttoinlandsprodukt (saison- und kalender­     Die Brutto­lohnsumme erhöhte sich im gesamten Bun-
bereinigt) im Vorquartalsvergleich. Die einzigen Wachs-   desgebiet um 1,9 Mrd. EUR (10,7 %) auf 19,3 Mrd. EUR
tumsimpulse kamen vom Staatsverbrauch sowie den           und stieg damit stärker an als im Vorjahr (Steigerung
Bauinvestitionen. Das Wachstum fiel damit in Deutsch-     7,4 %).
land erneut schwächer aus als in der Eurozone (+ 1,2 %
im Gesamtjahr 2019).                                      BEITR ÄGE

Die Baukonjunktur verlief dabei erneut vergleichsweise    Die erhobenen Beiträge für die Zusatzversorgung ­
günstig, die realen Bauinvestitionen nahmen um 3,9 %      (RB und TRB) – nach Abschreibungen und Wertbe­
zu und damit so stark wie kein anderer Investitions­      richtigungen – sanken trotz einer höheren Bruttolohn­
bereich. Die gute Baukonjunktur wurde dabei erneut        summe wegen der Beitragssatzreduktion insgesamt
von einem starken Preisanstieg begleitet, die Preisent-   um 27,7 Mio. EUR (– 4,0 %). Die Reduktion lag auf die
wicklung der Bauinvestitionen legte mit rund 4,5 %        Angestelltenbeiträge beschränkt bei 13,1 Mio. EUR.
ähnlich stark zu wie im Vorjahr.
                                                          Im Betonsteingewerbe Nordwestdeutschland er-
Anders als im Vorjahr war die Entwicklung in den          gibt sich eine Unterscheidung zwischen verdienten
­Bausparten recht einheitlich, Wohnungsbau- und           und ­erhobenen Beiträgen aufgrund mehr geleisteter
Nichtwohnungsbauinvestitionen nahmen ähnlich              Arbeits­stunden von 1,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,8 Mio. EUR).
stark zu (um 4,1 bzw. 3,6 %).                             Dieser Betrag wurde der Rückstellung für Beitragsaus-
                                                          gleich zugeführt. Die verdienten Beiträge reduzierten
Die Bruttolohnsumme aus den baugewerblichen               sich insgesamt um 26,1 Mio. EUR.
Tätigkeiten hat einen wesentlichen Einfluss auf den
Geschäftsverlauf der ZVK, da sie Grundlage für die
Berechnung der Beiträge in der Sparte RB und TRB ist.
Demzufolge sind die Anzahl der gewerblichen Arbeit-
nehmer, die Stundenlöhne und die geleisteten Arbeits-
stunden wichtige Größen für unser Unternehmen.

                                                                                                                     L AGEBERICHT . 7
LEISTUN GSEM PFÄ N GER RB

                Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich der Bestand der
                Leistungsempfänger für den Geschäftsbereich RB (ohne
                Hinterbliebene) um 6.400 Fälle (1,8 %).

             D E R B E S TA N D D E R L E I S T U N G S E M P F Ä N G E R
             T E I LT E S I C H W I E F O L G T A U F

                                                                  GESA MT                                               D AV O N

                                                                                       GEWERBLICH BESCHÄFTIGTE                      A N G E S T E L LT E

                                                               2 019          2 01 8           2 019                  2 01 8         2 019                  2 01 8

Baugewerbe                                                 346.276          352.782        268.276              275.444            78.000                  77.338
Baugewerbe
Beitrittsgebiet-Weiterversicherung                               326           303               193                   179            133                    124

Betonsteingewerbe Westberlin                                     119           123                69                    70              50                    53
Betonsteingewerbe
Nordwestdeutschland                                           6.156           6.069           4.192                   4.139         1.964                   1.930

Gesamt                                                     352.877          359.277        272.730              279.832            80.147                  79.445

                 AUF WEN DUN GEN FÜR V ER SI CH ERUN GSFÄ LLE                            K A P I TA L A N L A G E N

                 Die Aufwendungen für die Versicherungsfälle ein-                        Im aktuellen Kapitalmarktumfeld haben sich die laufen-
                 schließlich der Veränderung der Rückstellung für noch                   den Erträge aus den Kapitalanlagen um 21,2 Mio. EUR
                 nicht abgewickelte Versicherungsfälle erhöhten sich                     erhöht. Das Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen be-
                 um 29,2 Mio. EUR auf 302,3 Mio. EUR. Diese Steigerung                   trug bei gestiegenen Aufwendungen für Kapitalan­lagen
                 ergibt sich im Wesentlichen aus einer veränderten                       unter Berücksichtigung der Grundsteuern in Höhe von
                 Bewertung der Regulierungsaufwände sowie der gegen-                     2,8 Mio. EUR, die unter den sonstigen Steuern ausge-
                 ­­über 2018 fehlenden Auflösung der Sonderrückstel­                     wiesen sind, 216,5 Mio. EUR und liegt über dem Erge­b­-
                 l­ung im Zusammenhang mit dem Versand eines                             nis des Vorjahres. Das zu Beginn des Geschäftsjahres
                 Informationsschreibens für leistungsberechtigte                         2019 prognostizierte Kapitalanlageergebnis wurde
                 Ausgeschiedene.                                                         damit überschritten.

8 . L AGEBERICHT
Das Jahr 2019 war geprägt von einem erneuten markan-         ÜBERSCHUSSVERWENDUNG
ten Zinsrückgang insbesondere für lange Laufzeiten. Die      TA R I F R E N T E B A U ( T R B )
ZVK profitierte davon kurzfristig in Form von Kursge­win­
nen. Langfristig sinkt aber der ordentliche Ertrag durch     Für die Altersvorsorgeverträge der TRB (mit einem
die niedrigeren Coupons in der Wiederanlage. Günstig         Garantiezins von 1,25 %) gab es für das Geschäftsjahr
wirkten sich auch die Kursgewinne am Aktienmarkt so-         2018 eine Gesamtverzinsung von 3,4 %. In der Anwart­
wie der schwächere Euro aus. In 2019 haben sich mit der      schaftsphase erfolgte die Überschussbeteiligung dabei
Zinssenkung der EZB und der verstärkten Weitergabe           in Form eines widerruflich angesammelten Schluss-
der negativen Einlagenverzinsung durch die Banken auch       überschussanteils, in der Leistungsphase in Form einer
die Kosten für Liquiditätshaltung erhöht. Die Belastung      Rentenerhöhung um 2,15 %.
aus Negativzinsen auf laufende Kontoguthaben konnte
durch das bestehende Liquiditätsmanagment gegen den          ÜBERSCHUSSVERWENDUNG
Trend gesenkt werden und lag in 2019 bei 0,1 Mio. EUR.       TA R I F L I C H E Z U S AT Z R E N T E ( T Z R )

Die ZVK verfolgte in 2019 weiterhin ihre Strategie, die      Für die Altersvorsorgeverträge der TZR gab es für das
Verteilung der Investitionen regional und über alle Asset-   Geschäftsjahr 2018 eine Gesamtverzinsung entspre-
klassen weiter zu diversifizieren. Daneben wurden neue       chend der Garantieverzinsung von 3,5 % bzw. 2,75 %
Assetklassen in Form von alternativen Anlageformen in        für die Tarifgenerationen 0, 1 und 2 bzw. 3 sowie von
den Produktkatalog aufgenommen.                              2,5 % für die Tarifgenerationen 4 und 5. Weiterhin
                                                             wurde ein tarifabhängiger Prozentsatz von 35,0 % der
ÜBERSCHUSSVERWENDUNG                                         Risikokomponenten des Beitrages den entsprechenden
RENTENBEIHILFE (RB)                                          Verträgen der Generation 4 gutgeschrieben.

Die erzielten Überschüsse im Geschäftsbereich RB
werden nach Auffüllung oder Wiederauffüllung der
Rücklagen der Rückstellung für Beitragsrückerstattung
zugewiesen.

Soweit die Rückstellung für Beitragsrückerstattung
nicht zur Finanzierung der Teilbeträge Ergänzungsbei-
hilfe 1 (Baugewerbe) und Ergänzungsbeihilfen 1 und 2
(Betonsteingewerbe Nordwestdeutschlands) benötigt
wird, wird sie zum Aufbau eines Kapitalstocks mit dem
Ziel verwendet, die noch im Umlageverfahren finan-
zierten Teile der RB in ein Anwartschaftsdeckungsver-
fahren zu überführen.

                                                                                                                      L AGEBERICHT . 9
ANWÄRTER

                                                                                                                     VERSICHERTE    VERSICHERTE
                                                                                                                      INSGESA MT        MÄNNER

                                                                                                                         ANZAHL         ANZAHL

                                                                   Bestand am Anfang des Geschäftsjahres                1.298.029     1.190.444
A N WÄ R T E R , R E N T N E R U N D H I N T E R B L I E B E N E
                                                                   Zugang während des Geschäftsjahres

Die Bestandsbewegung und die Leistungen im                         a) Neuzugang                                          204.947        184.388
Jahr 2019 (Bewegung des Bestandes an Pensions­­
                                                                   b) Sonstiger Zugang                                     3.064          2.676
versicherungen)
                                                                   Gesamter Zugang                                       208.011        187.064
Erläuterungen zu b) Sonstiger Zugang                               Abgang während des Geschäftsjahres wegen

Bei den sonstigen Zugängen handelt es sich                         a) Tod                                                  1.389          1.309
haupt­sächlich um Personen, die zum Stichtag in                    b1) Erreichen der Altersgrenze/Ablauf                  13.419         11.514
den Geltungsbereich nach § 3 Abs. 2 TZA Bau (RB)
                                                                   b2) Reaktivierung
fallen und nach Wiedereintritt im Geschäftsjahr
die Unverfallbarkeit nach § 14 Abs. 1 TZA Bau neu                  b3) Wiederheirat/Ablauf
erlangt haben oder zum Stichtag wieder aktiv im                    c) B
                                                                       erufs- oder Erwerbsunfähigkeit
Bau beschäftigt sind.                                                (Invalidität)                                         3.146          2.988
                                                                   d) Ausscheiden unter Zahlung von
Erläuterungen zu f) Sonstiger Abgang
                                                                     Rückkaufswerten o. Ä.                                     0              0
                                                                   e) Ausscheiden ohne Zahlung von
Die Bestandsbewegung beinhaltet für Anwärter
                                                                     Rückkaufswerten o. Ä.                                     0              0
hauptsächlich Austritte aus dem Geltungs­
bereich nach § 3 Abs. 2 TZA Bau (RB), die                          f) Sonstiger Abgang                                     6.114          5.590
die Unverfallbarkeit nach § 14 Abs. 1 TZA noch                     Gesamter Abgang                                        24.068         21.401
nicht erlangt haben.
                                                                   Bestand am Ende des Geschäftsjahres                 1.481.972      1.356.107

Die Bestandsbewegung beinhaltet für Invaliden-                     Davon
und Altersrentner hauptsächlich Leistungsfälle,                    a) Beitragsfreie Anwartschaften                       576.185        527.426
die infolge des Wegfalls der Rente der gesetz­                     b) In Rückdeckung gegeben                                   0              0
lichen Renten- oder Unfallversicherung aus dem
                                                                   c) M
                                                                       it Anwartschaft auf Alters-, Invaliditäts-
laufenden Bestand genommen wurden.
                                                                     und Hinterbliebenenversorgung                           810            760
                                                                   d) Nur mit Anwartschaft auf Alters- und
                                                                     Invaliditätsversorgung                             1.477.897      1.353.405
                                                                   e) Nur mit Anwartschaft auf Alters- und
                                                                     Hinterbliebenenversorgung                               888            597

                                                                   f) Nur mit Anwartschaft auf Altersversorgung            2.377          1.345
                                                                   g) Mit Anwartschaft auf Hinterbliebenen-
                                                                     versorgung

                                                                   h) Fondsgebundene Lebensversicherung                        0              0

                                                                   i) Rentenleistung                                    1.481.972      1.356.107

                                                                   j) Kapitalleistung                                          0              0

                                                                   k) Neubestand                                               0              0

                                                                   l) Altbestand                                        1.481.972      1.356.107

10 . L AGEB ERI CH T
INVALIDEN- UND ALTERSRENTNER                  HINTERBLIEBENENGELDER

VERSICHERTE    MÄNNER      FR AUEN   SUMME DER     WITWEN       WITWER     WA I S E N   SUMME DER
    FR AUEN                             JAHRES­                                            JAHRES-
                                        RENTEN                                             RENTEN

    ANZAHL     ANZAHL      ANZAHL            EUR   ANZAHL       ANZAHL     ANZAHL             EUR

    107.585    334.111      26.423   291.710.120       33            3           13         29.375

     20.559     14.502       2.063     8.459.793       11            0             9         6.700

       388          0           0              0        0            0             0             0

     20.947     14.502       2.063     8.459.793       11            0             9         6.700

        80      19.444        664     13.142.815        0            0             0             0

      1.905

                   28           3         29.081

                                                        0            0             2            78

       158

         0       1.515        149        332.167        0            0             0             0

         0

        524      2.284         69      1.893.178        0            0             0             0

      2.667     23.271        885     15.397.241        0            0             2            78

    125.865    325.342      27.601   284.772.672       44            3           20         35.997

     48.759

         0          0           0              0        0            0             0             0

        50

    124.492

        291

      1.032

                  152          26       405.004

         0

    125.865

         0

         0          0           0              0        0            0             0             0

    125.865    325.342      27.601   284.772.672       44            3           20         35.997

                                                                                           L AGEBERICHT . 11
Vermögens- und                                               Ertragslage
              Finanzlage
                                                                           Das in der Ertragslage dargestellte versicherungstech-
                                                                           nische Ergebnis vor Aufwendungen für die Beitrags-
              Die Bilanzsumme der ZVK hat sich um 586,8 Mio. EUR           rückerstattung und sonstige versicherungstechnische
              auf 7.024,9 Mio. EUR erhöht.                                 Rückstellungen hat sich aufgrund der vorgenannten
                                                                           Einflüsse auf den Geschäftsverlauf von 535,2 Mio. EUR
              Die Kapitalanlagen haben sich um 616,0 Mio. EUR auf          auf 369,1 Mio. EUR reduziert.
              6.684,5 Mio. EUR erhöht. Das entspricht 95,2 % der
              Bilanz­summe. Dabei entfallen insgesamt 550,9 Mio. EUR       Die Einbeziehung des nichtversicherungstechnischen
              auf die Positionen „Aktien, Anteile oder Aktien an           Ergebnisses von – 17,8 Mio. EUR (Vorjahr – 15,8 Mio.
              Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche         EUR)­führte zu einem Bruttoüberschuss in Höhe von
              Wertpapiere“ und „Inhaberschuldverschreibungen und           351,3 Mio. EUR (Vorjahr 519,4 Mio. EUR). Nach Zufüh­
              andere festverzinsliche Wertpapiere“.                        rung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung in
                                                                           Höhe von 325,7 Mio. EUR (Vorjahr 490,7 Mio. EUR) ergab
              Einflussgrößen für das gestiegene Kapitalanlagevolu-         sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 25,6 Mio. EUR
              men waren u. a. die aufgrund des Bruttolohnsummen-           (Vorjahr 28,4 Mio. EUR), der in die Gewinnrücklage
              wachstums gestiegenen Beitragseinnahmen.                     eingestellt wurde. Eine Zuführung bei den sonstigen
                                                                           versicherungstechnischen Rückstellungen war nicht
              Die Abnahme der sonstigen Vermögensgegenstände               erforderlich (Vorjahr 0,3 Mio. EUR).
              um 32,5 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr ergab sich im
              Wesentlichen aus einer Reduktion von 25,1 Mio. EUR           Folgende Veränderungen haben dieses Ergebnis im
              bei den laufenden Bankguthaben.                              Wesentlichen beeinflusst:

              Auf der Passivseite wurden den anderen Gewinnrück-           >   In einem globalen Umfeld eines weiterhin sehr
              lagen aus dem laufenden Überschuss 25,6 Mio. EUR                 niedrigen Zinsniveaus haben sich die laufenden
              zugeführt. Das gesamte Eigenkapital betrug somit zum             Erträge aus den Kapitalanlagen um 21,2 Mio. EUR
              Bilanzstichtag 318,1 Mio. EUR.                                   von 221,6 Mio. EUR auf 242,8 Mio. EUR erhöht.
                                                                           >   Die Gesamterträge aus Kapitalanlagen erhöhten
              Die Solvabilitätsvorschriften des § 234 i. V. m. § 213 VAG       sich von 249,0 Mio. EUR im Jahr 2018 auf 268,7 Mio.
              und der Kapitalausstattungs-Verordnung sind erfüllt.             EUR im Jahr 2019.
                                                                           >   Die Bruttoverzinsung aller Kapitalanlagen betrug im
              Die anderen Rückstellungen sind um 11,4 Mio. EUR                 Berichtsjahr 3,6 % (Vorjahr 3,7 %) auf die Bilanzwerte
              gestiegen. Auf die Zinszuführung zur Pensionsrück­               des Geschäftsjahres und 3,8 % (Vorjahr 3,8 %) auf
              stellung entfallen dabei 13,6 Mio. EUR.                          die Mittelwerte. Nach der Formel des Gesamtver-
                                                                               bandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.
                                                                               (GDV) ergab sich eine zum Vorjahr unveränderte
                                                                               Netto­rendite von 3,4 %.

12 . L AGEBERICHT
DER ÜBERSCHUSS WURDE WIE FOLGT VERWENDET

                                                                                                                             Mio. EUR

                                                            Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung               325,7
                                                            Zuweisung zu anderen Gewinnrücklagen                                 25,6
                                                            Summe                                                               351,3

>   Die Aufwendungen für Kapitalanlagen erhöhten            >   Im abgelaufenen Jahr wurde eine weitere
    sich geringfügig von 47,4 Mio. EUR im Jahr 2018 auf         pauschale Zuführung zur Verstärkung der
    49,4 Mio. EUR im Jahr 2019. Sie setzten sich aus lau-       ­Deckungsrückstellung im Geschäftsbereich RB
    fenden Aufwendungen in Höhe von 27,6 Mio. EUR               ­in Höhe von 50,0 Mio. EUR getätigt. Im Geschäfts­
    (Vorjahr 27,7 Mio. EUR) sowie Abschreibungen und            bereich TZR wurde ein pauschaler B
                                                                                                 ­ etrag in Höhe von
    Wertberichtigungen auf Kapitalanlagen in Höhe               2,9 Mio. EUR zugeführt. Im V
                                                                                           ­ orjahr erfolgte eine
    von 21,8 Mio. EUR (Vorjahr 19,7 Mio. EUR) zusammen.         Entnahme von 26,5 Mio EUR, um eine Verstärkung
    Davon betrugen die Abschreibungen auf Gebäude               der Biometrie zu finanzieren. Die reguläre Zuführung
    17,8 Mio. EUR (Vorjahr 18,2 Mio. EUR).                      zur Deckungsrückstellung im Geschäftsbereich TZR
>   Die verdienten Beiträge verminderten sich trotz             beträgt 76,8 Mio. EUR (Vorjahr 105,5 Mio. EUR).
    der erhöhten Bruttolohnsumme durch die Absen-
    kung des Beitragssatzes von 3,8 % auf 3,0 % in den      Der Überschuss resultiert aus dem Bereich der Kapital­
    alten Bundesländern in 2019 um 26,1 Mio. EUR            anlagen, aus Risikogewinnen und Gewinnen aus der
    auf 727,4 Mio. EUR.                                     Differenz der kalkulierten und tatsächlich eingetre-
>   Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb           tenen Verwaltungskosten. Belastet wurde der Über-
    sanken um 1,6 Mio. EUR auf 33,6 Mio. EUR. In den        schuss durch das sonstige nichtversicherungstechni-
    Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb sind          sche Ergebnis.
    6,4 Mio. EUR (Vorjahr 4,1 Mio. EUR) an Verwaltungs-
    kosten für den Geschäftsbereich TZR enthalten.          Der tatsächliche Überschuss ist um rund 141 Mio. EUR
    Diese Kosten wurden gesondert erfasst und mit           höher als der im Jahr 2018 für das Jahr 2019 erwartete.
    den eingerechneten Kostenanteilen aus den Bei­          Die wesentlichen Gründe für dieses Ergebnis sind die
    trägen des Geschäftsbereiches TZR ausgeglichen.         folgenden Einflüsse:
>   Der Kapitalstock wurde um 283,6 Mio. EUR erhöht.
                                                            >   Der (weiterhin) starke Anstieg der Bruttolohn­
                                                                summe war in der Prognose nicht antizipiert worden.
                                                            >   Die tatsächlichen Aufwendungen für Versiche-
                                                                rungsfälle lagen unter den prognostizierten Auf-
                                                                wendungen.
                                                            >   Schließlich fielen auch die Aufwendungen für
                                                                den Versicherungsbetrieb geringer aus als in 2018
                                                                prognostiziert.

                                                                                                                     L AGEBERICHT . 13
Investitionen

                  Die Investmententscheidungen bei der ZVK folgen einer
                  Kapitalanlagestrategie, wobei jeweils Teilstrate­gien
                  für die einzelnen Assetklassen bestehen. Es wurde eine
                  neue Teilstrategie für alternative Anlageformen wie
                  beispielsweise Beteiligungen und Infrastruktur in der
                  Strategischen Planung implementiert.

                  Die ZVK ist eine durch die Bundesanstalt für Finanz­
                  dienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigte,
                  regu­­lie­­rte Pensionskasse und wendet daher bei der
                  Anlage ihres Vermögens die Vorschriften des Versiche-
                  rungsaufsichtsgesetzes (VAG) sowie die von der BaFin
                  erlassene Verordnung zur Anlage des gebundenen Ver-
                  mögens von Versicherungsunternehmen einschließlich
                  der Hinweise an. Die Vorschriften dienen als verbind-
                  licher aufsichtsrechtlicher Rahmen für die internen
                  Anlagerichtlinien der ZVK, die zum Ziel haben, unter
                  Ein­­­haltung der Risikotragfähigkeit eine möglichst ­
                  hohe Sicherheit und Rentabilität bei angemessener
                  Mischung und Streuung zu erreichen.

                  Die Entwicklung und die Zusammensetzung der Kapital-
                  anlagen sind in den Aufstellungen zur Vermögens- und
                  Finanzlage sowie im Anhang dargestellt. Die Investitio-
                  nen in Kapitalanlagen erfolgen global.

                  Die Immobilien leisten im Rahmen der Kapitalanlage-
                  strategie einen wichtigen Beitrag zum Kapitalanlage-
                  ergebnis. Die Bewirtschaftung des direkt gehaltenen
                  Immobilienvermögens erfolgt zukunftsorientiert und
                  gewährleistet mit einem Immobilienmanagement
                  langfristige und nachhaltige Renditen. Unter Berück-
                  sichtigung der Laufzeitstruktur der Passivseite der ZVK
                  soll der Anteil der Immobilien an der Gesamtalloka­
                  tion strategisch etwa gleich bleiben, wobei der Anteil
                  indirekter und jüngerer Investitionen in Immobilien
                  gestärkt werden soll.

14 . L AGEB ER I CH T
Kennzahlen

Nachfolgend werden wichtige Kennzahlen in einer Mehrjahresübersicht tabellarisch dargestellt. Soweit die Kennzahlen nicht aus
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ersichtlich sind, werden sie unterhalb der Tabelle erläutert.

                                                                                    2 019             2 01 8    2 017    2 01 6        2 015

Vermögenslage

Kapitalanlagen                                              in Mio. EUR            6.685              6.069     5.587    5.078        4.608
    in Prozent von der Bilanzsumme                                   in %               95,2           94,3      95,2     94,8         94,4

Zeitwertreserven                                            in Mio. EUR            2.490              1.865     1.919    1.728        1.550
    in Prozent der Kapitalanlagen                                    in %               37,3           30,7      34,3     34,0         33,6
Bilanzsumme                                                 in Mio. EUR             7.025             6.438     5.869    5.356        4.883

Finanzlage

Deckungsrückstellung                                        in Mio. EUR            6.362              5.849     5.281    4.887        4.460
   in Prozent von der Bilanzsumme                                    in %               90,6           90,8      90,0     91,2         91,3

Ertragslage
Bruttolohnsumme West                                        in Mio. EUR           15.793             14.221    13.202   12.550       12.025
     Veränderung zum Vorjahr                                         in %               11,1             7,7      5,2      4,4          2,3
Verdiente Beiträge                                          in Mio. EUR                 727            754       711      669           440
Zahlungen an Rentner/Hinterbliebene            1)
                                                            in Mio. EUR                 313            344       322      328           338
Anzahl der Leistungsempfänger                                in Tausend                 353              359     357      365           373
Anzahl der Anwärter auf ZV-Leistungen                        in Tausend            1.482              1.298     1.143     997           686
Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen           1)
                                                            in Mio. EUR                 219            202       173      174           174
Verzinsung der Kapitalanlagen
     Durchschnittsverzinsung brutto2)                                in %                3,8             3,8      4,0      4,4          4,1
     Durchschnittsverzinsung netto3)                                 in %                3,4             3,4      3,2      3,6          3,9
Versicherungstechnisches Ergebnis                           in Mio. EUR             369,1             535,2      75,5    192,4        178,3
Bruttoüberschuss                                            in Mio. EUR             351,3             519,4      62,7    186,9        161,8

Sonstige Kennzahlen
Personalaufwand
     (bereinigt um einmalige Effekte)                       in Mio. EUR                  29              30       30       31            28
Durchschnittliche Beschäftigtenzahl       4)
                                                                 Anzahl                 351              351     357      361           348
Vollzeitkapazitäten (VZK) am Jahresende
     VZK SOKA-BAU5)                                              Anzahl                 990           1.020     1.020    1.024          997
     VZK Angestellte SOKA-BAU       6)
                                                                 Anzahl                 928            949       952      954           932
     VZK Angestellte, Anteil ZVK     7)
                                                                 Anzahl                 314              320     321      324           312
     VZK Angestellte, Anteil ZVK                                     in %               33,8           33,8      33,7     33,9         33,5

1)	Nach Abzug von Verwaltungsaufwendungen
2)   Laufende Kapitalerträge, bezogen auf den durchschnittlichen Kapitalanlagebestand
3)   Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen, bezogen auf den durchschnittlichen Kapitalanlagebestand
4)   Durchschnittliche Zahl der Stammarbeitsverhältnisse ohne Hausmeister, Aushilfen und Auszubildende
5)   Aktive Arbeitsverhältnisse bei SOKA-BAU umgerechnet in Vollzeitkapazitäten
6)   VZK ohne Hausmeister, Aushilfen und Auszubildende
7)   VZK-Anteile der ZVK nach Auswertung der Mehrfacharbeitsverhältnisse

                                                                                                                           L AGEBERICHT . 15
Gesamtaussage zur                                        Die ZVK rechnet deshalb mit einer gleichbleibenden
                                                                          Bruttolohnsumme (+ 0,0 %).
                 wirtschaftlichen Lage
                                                                          Die erhobenen Beiträge werden sich daher in 2020 vor
                                                                          dem Hintergrund der größtenteils unveränderten Bei-
                 Die zusammenfassende Beurteilung der Vermögens-,         tragssätze voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau
                 Finanz- und Ertragslage ergibt, dass im Geschäftsjahr    wie im Geschäftsjahr bewegen.
                 2019 die ZVK ihren finanziellen Verpflichtungen im
                 vollen Umfang Rechnung getragen hat und auch in          Für die TZR erwartet die ZVK in 2020 ein weiteres leich-
                 Zukunft die Anforderungen ihres Tätigkeitsgebietes       tes Wachstum.
                 erfüllen kann.
                                                                          Sondermaßnahmen zur Entwicklung der Deckungs-
                                                                          rückstellung sind für das Jahr 2020 – mit Ausnahme
                 Prognosebericht                                          einer weiteren Zuführung zum Kapitalstock sowie einer
                                                                          weiteren pauschalen Zuführung zur Deckungsrückstel-
                                                                          lung – nicht abzusehen und nicht geplant. Aufgrund
                 Durch die von den Tarifvertragsparteien überwiegend      der Einführung der kapitalgedeckten TRB in 2016 wird
                 an die Lohnentwicklung gebundenen Beitragssätze ist      die Deckungsrückstellung künftig weiterhin deutlich
                 eine Aussage zur künftigen Beitragsentwicklung bei der   stärker ansteigen als in den Jahren vor 2016. Für die
                 ZVK abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung der    Prognose wird ein Zuwachs zur Deckungsrückstellung
                 Unternehmen in der Bauwirtschaft.                        in 2020 in Höhe von rund 550 Mio. EUR (wovon rund
                                                                          175 Mio. EUR auf die Zuführung zum Kapitalstock und
                 Die Stimmung der Unternehmen des Bauhauptgewerbes        rund 40 Mio. EUR auf die pauschale Zuführung ent­
                 hat sich in den vergangenen Monaten eingetrübt. Dies     fallen) angenommen.
                 lag insbesondere an einer schlechteren Beurteilung der
                 Geschäftsaussichten. Die aktuelle Corona-Krise konnte    Der Kapitalanlagenbestand der ZVK wird 2020 vor-
                 sich noch nicht in den Umfragewerten niederschlagen.     aussichtlich um 450 bis 500 Mio. EUR ansteigen. Die
                                                                          Diversifikationsstrategie wird weiterhin konsequent
                 Dagegen haben sich die Frühindikatoren bis Ende des      umgesetzt. Innerhalb der strategischen Asset-Alloka-
                 vergangenen Jahres positiv entwickelt. So sind die       tion werden Aktien- und internationale Renteninvesti-
                 Baugenehmigungen das gesamte vergangene Jahr über        tionen sowie alternative Anlagen, zu denen vor allem
                 angestiegen und die (volumenmäßigen und saisonberei-     Private Equity- und Infrastruktur-Investitionen zählen,
                 nigten) Auftragseingänge haben im Schlussquartal 2019    gestärkt. Entsprechend erhöht sich der relative Anteil
                 kräftig zugelegt (+ 6,9 % zum Vorquartal).               an Investmentanteilen im Verhältnis zur Direktanlage.
                                                                          Der Rückgang der Durchschnittsverzinsung des Renten-
                 Zumindest bis zum Ende des zweiten Quartals muss         bestandes in der Direktanlage wird sich insgesamt wei-
                 aber mit deutlichen Einschränkungen aufgrund des Co-     ter fortsetzen, denn fällige zinstragende Anlagen und
                 rona-Ausbruchs gerechnet werden. Diese sind aufgrund     Teile des Nettomittelzuflusses können nur zu erheblich
                 des hohen Auftragsbestandes, der zuletzt rund 8 %        niedrigeren Zinssätzen als in den vergangenen Jahren
                 über dem Vorjahreswert lag, vorerst angebotsbedingt,     angelegt werden.
                 da Arbeitnehmer krankheitsbedingt ausfallen oder
                 Betriebe aufgrund von Ansteckungsgefahren vollstän-      Der direkt gehaltene Immobilienbestand wird durch
                 dig stillgelegt werden. Darüber hinaus dürften sich in   die Realisierung bereits initiierter Neubauprojekte und
                 der zweiten Jahreshälfte auch zunehmend Nachfrage-       Verkäufe einzelner Objekte gesteuert. Der Bestand an
                 ausfälle bemerkbar machen, da aufgrund gestiegener       indirekt gehaltenen Immobilien wird weiter ausgebaut
                 Arbeitslosigkeit und deutlich gesunkenen Umsätzen die    und global diversifiziert.
                 Baugenehmigungen und Auftragseingänge sowohl im
                 Wohnungsbau als auch im Wirtschaftsbau nachgeben
                 dürften.

16 . L AGEB ERI CH T
Eine allgemein höhere Volatilität an den Kapitalmärk-       Dazu gehört auch die Limitierung der einzugehenden
ten vergrößert die mögliche Schwankungsbreite der           wesentlichen Risiken im Rahmen der jährlich neu zu
zukünftigen Kapitalanlageergebnisse. Für das Jahr 2020      erfolgenden Festlegung der Risikodeckungsmasse.
wird ein gegenüber dem Vorjahr in etwa gleichbleiben-
des Kapitalanlageergebnis erwartet.                         Die im Risikomanagement-Handbuch beschriebenen
                                                            angemessenen Grundsätze, Definitionen, Methoden
Voraussichtlich wird der Bruttoüberschuss unter             und Aufgaben werden in ihrer Anwendung überwacht.
Berücksichtigung des nichtversicherungstechnischen          Den Rahmen für das Risikomanagement bildet die
Ergebnisses 2020 geringer ausfallen als im Geschäfts-       durch den Vorstand formulierte Risikostrategie. Sie
jahr. In jedem Fall wird die ZVK auch in 2020 ihre Ziele,   hat die Leitlinienfunktion im Umgang mit den Risiken
die Bedeckung der Verpflichtungen und die Überschuss-       und Chancen und leitet sich aus der aktuell gültigen
finanzierung eines Teils der Leistungen, erreichen.         Geschäftsstrategie ab.

                                                            Risiko ist definiert als die Möglichkeit des Nichterrei-
Chancen- und                                                chens eines explizit formulierten oder sich implizit
                                                            ergebenden Zieles. Der Effekt bestehender Risiken
Risikobericht                                               wird sowohl im Einfluss auf das ökonomische De-
                                                            ckungspotenzial (marktwertig) als auch auf die kurz-,
RI SI KO M A N AG EM ENT                                    mittel- und langfristige Gewinn- und Verlustrechnung
                                                            (HGB-Sicht) betrachtet.
Risikomanagement ist ein wesentliches Element zur:
                                                            Im Vergleich zum Vorjahr ergaben sich in den Metho-
>   Sicherstellung der jederzeitigen Erfüllbarkeit der      den und Verfahren keine wesentlichen Veränderungen.
    eingegangenen Verpflichtungen und                       Alle direkten Risikomanagementfunktionen wie das
>   Existenz- und Ertragssicherung der ZVK.                 hausweite Risikomanagement, das Kapitalanlagen-
                                                            Risikocontrolling und das Asset Liability Management
Es beinhaltet die systematische Erfassung, Bewertung,       bis hin zu den aufsichtsrechtlichen Schlüsselfunkti-
Steuerung und Überwachung von Risiken.                      onen „unabhängige Risikocontrollingfunktion“ und
                                                            „versicherungsmathematische Funktion“ sind in der
Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das          Hauptabteilung Finanzen und Risiko gebündelt. Die
Risikomanagement. Er legt die Unternehmensziele             Prüfung des Risikomanagementsystems erfolgt durch
und Strategien sowie die darin eingebetteten Risiko­        die interne Revision.
managementziele für die Unternehmensplanung fest.
Er ist verantwortlich für Früherkennung und Abwen-
dung von Risiken, die geeignet sind, den Fortbestand
des Unternehmens zu gefährden. Hierzu hat er die ­
im Risikomanagement-Handbuch dokumentierten
Verfahren und Maßnahmen erarbeiten lassen.

                                                                                                                       L A G EB ER I C H T . 17
R I S I K O K AT E G O R I E N                             Zur Berechnung werden dafür die verwendeten Sterbe-
                                                                          tafeln zweiter Ordnung mit einer Sterblichkeitsverbes-
              Folgende Risikokategorien werden berücksichtigt:            serung von 20 % versehen.
              >     versicherungstechnische Risiken
              >     Marktrisiken                                          Das bei einem dauerhaften Fortbestehen des Niedrig­
              >     Kreditrisiken                                         zinsumfelds, zumindest mittel- bis langfristig, im
              >     Konzentrationsrisiken                                 Hinblick auf seine Eintrittswahrscheinlichkeit größte
              >     Liquiditätsrisiken                                    Risiko ist das Rechnungszinsrisiko in den Tarifgenera­
              >     Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus           tionen 0 bis 2 der TZR, die jeweils einen Garantiezins in
                    dem Versicherungsgeschäft                             Höhe von 3,5 % vorsehen. Daher wird auf dieses Risiko
              >     strategische Risiken                                  regelmäßig verstärktes Augenmerk gerichtet.
              >     operationelle Risiken
              >     Reputationsrisiken                                    Die Risiken sind aktuell aus der Risikodeckungsmasse
                                                                          ausreichend und angemessen gedeckt.
              Versicherungstechnische Risiken
                                                                          Markt-, Kredit-, Konzentrations- Liquiditäts-, und
              Bei der ZVK handelt es sich um eine regulierte Pensions­    Ausfallrisiko für Forderungen aus dem
              kasse, für die bei der Betrachtung der versicherungs-       Versicherungsgeschäft
              technischen Risiken das Langlebigkeitsrisiko, das
              Rechnungszinsrisiko und mit niedrigerer Relevanz das        Allgemeine Grundsätze der Portfoliokonstruktion
              Invaliditätsrisiko im Vordergrund stehen. Ein zusätz-
              liches Kostenrisiko wird dagegen in seiner Bedeutung        Die ZVK ist sich ihrer Verantwortung für die Altersversor-
              als nur gering eingeschätzt. Die Wirkung der genann-        gung der Bauarbeitnehmer bewusst.
              ten Risiken auf die Verpflichtungen der ZVK wird im
              Risikomanagement sowohl unter einer ökonomischen            Sie will mit ihrer Portfoliosteuerung sicherstellen, dass
              als auch unter einer bilanziellen Perspektive betrachtet.   die Leistungsversprechen der Tarifpartner jederzeit und
              In der ökonomischen Perspektive werden insbesondere         langfristig erfüllt werden. Kernpunkt der Portfoliokon-
              auch zukünftige Beitragszahlungen und die langfristi-       struktion ist daher eine unter Risiko-Rendite-Gesichts-
              gen Garantien analysiert. Die Auswirkung der Risiken        punkten ausgewoge und angemessene Kombination aus
              auf die langfristige bilanzielle Entwicklung der ZVK wird   sowohl Ertrag bringenden als auch die Duration verlän-
              im Rahmen von Asset-Liability-Management-Studien            gernden Kapitalanlagen, die durch eine Assetmischung,
              analysiert. Insbesondere gilt das für die Auswirkun-        eine globale Verteilung und eine ausreichende Emitten-
              gen von Beitragsrisiken auf den geplanten Ablauf der        tenstreuung einen hohen Diversifikationsgrad erreicht.
              Umstellung von der RB zur TRB und die Erfüllbarkeit der
              Leistungsversprechen in der TZR sowie die Finanzier-        Im Rahmen der Anlagestrategie werden außerdem
              barkeit einer zum 31.12.2025 möglicherweise erforder-       ökologische, soziale und ethische Grundsätze als
              lichen weiteren Rechnungszinsabsenkung in der RB auf        relevante Faktoren ausdrücklich berücksichtigt.
              2,0 %. Das Beitragsrisiko selbst stellt ein wesentliches    Ein zunehmend wichtiges Thema neben z. B. den
              versicherungstechnisches Risiko dar.                        bereits risikomindernd vorliegenden dynamischen
                                                                          Ausschlusslisten für die Kapitalanlagegeschäfte stellt
              Das größte ökonomische versicherungstechnische              daher das verbesserte Monitoring von Nachhaltig-
              Risiko besteht mit einer potenziellen Maximal-Scha-         keitsrisiken (ESG-Risiken) insbesondere der Kapital-
              denshöhe im Nachreservierungsbedarf bei Unterstel-          anlagen dar. Zur Überwachung der ESG-Risiken im
              lung einer gegenüber der Kalkulation deutlich stärker       Investmentprozess werden Daten einer marktführen-
              steigenden Lebenserwartung der Versicherten.                den Ratingagentur integriert, um die Kapitalanlage

18 . L AGEBERICHT
unter ESG-Gesichtspunkten umfassend zu untersu-               In der bilanziellen Perspektive werden die Verbindlich-
chen und ein aussagekräftiges ESG-Rating etablieren           keiten über die Deckungsrückstellung repräsentiert und
zu können. Die bisherigen Ergebnisse lassen auf keine         sind damit kurzfristig unabhängig von Schwankungen
wesentlichen ESG-Risiken im Portfolio schließen.              der Marktzinskurven. Das kurzfristige, auf die Gewinn-
                                                              und Verlustrechnung wirkende Risiko der ZVK liegt in
Im Rahmen eines zur Verfügung gestellten Limits für           Kursveränderungen, welche zu Abschreibungen führen
Marktrisiken soll das Risikokapital optimal eingesetzt wer-   können. Im Anlagevermögen können diese aufgrund
den. Dieses Ziel wird mittels einzuhaltender Anlagericht-     der Bilanzierung nach gemildertem Niederstwertprinzip
linien für die eigenverwalteten Vermögensanlagen und          durch ansteigende Kreditspreads entstehen. Langfristige
Anlagen in Sondervermögen verfolgt. Darüber hinaus wird       Effekte werden in Asset-Liability-Management-Studien
die Zielerreichung unterstützt durch die laufende Über-       untersucht. Darin manifestiert sich das Risiko sinkender
wachung der Kapitalanlagen. Die Überwachung erfolgt           Zinsen im Rahmen des Wiederanlagerisikos. Durch die
regelmäßig sowohl in qualitativer als auch in quantitativer   integrierte Simula­tion von Kapitalanlageszenarien mit
Hinsicht und ist in den Geschäftsprozessen etabliert.         Veränderungen der passivseitigen Bilanzpositionen
                                                              wird u. a. der Verfehlung einer langfristig notwendigen
Marktrisiko                                                   Mindestverzinsung entgegengewirkt.

Das Marktrisiko bezeichnet das Risiko, das sich direkt        Kreditrisiko
oder indirekt aus Schwankungen der Marktpreise für die
Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Finanzinstru-           Das Kreditrisiko ist das Risiko einer Verschlechterung
mente ergibt. Es umfasst die allgemeinen Marktrisiken,        der Zahlungsfähigkeit bis hin zum totalen Ausfall eines
entstehend durch Schwankungen der verwendeten                 Emittenten bzw. Geschäftspartners. Neben dem spezi-
Zinskurven, der verwendeten Aktienindizes, der Wäh-           fischen Zinsrisiko des Marktrisikos wird zusätzlich in der
rungskurse, der Immobilienpreise, und die spezifischen        bilanziellen Perspektive das Kreditrisiko unter Verwen-
Marktrisiken, entstehend durch Schwankungen der               dung des Kreditrisiko-Standardansatzes nach Basel III
emittentenspezifischen Spreads über den Zinskurven            betrachtet und angemessen limitiert. Das gesetzte
bzw. der individuellen Aktienkurse gegenüber den              Limit wurde jederzeit deutlich unterschritten. Gemäß
­Aktienindizes.                                               BaFin-Rundschreiben 11/2017 (VA) werden zusätzlich
                                                              noch eigene ergänzende Bewertungen zu den Kredit­
In der ökonomischen Betrachtungsweise tragen auch die         risiken durchgeführt, die die Einschätzung der ange-
Verbindlichkeiten ein Zinsrisiko. Aufgrund der langfristi-    messenen Limitierung stützen.
gen Zinsbindung der Verbindlichkeiten führt dies dazu,
dass die marktwertigen Verluste der Verbind­lichkeiten        Konzentrationsrisiko
die Gewinne der Finanzinstrumente bei fallenden Zinsen
übersteigen. Das ökonomische Marktrisiko der ZVK              Das Konzentrationsrisiko wird über die größten Kredit-
liegt also in fallenden Zinsen. Entsprechende Chancen         risiken einzelner Emittenten als Bestandteil des Kre-
liegen in steigenden Zinsen. Zur Überwachung der              ditrisikos überwacht. Weiterhin ist die breite Streuung
ökono­mischen Risiken werden monatliche Value-at-Risk-        zwischen Emittenten ein wesentliches Kriterium des
­Kennziffern mit einer Haltedauer von einem Jahr und          Assetmanagements der ZVK. Die Anlagegrenzen bezüg-
99,5 % Konfidenzniveau berichtet. Die Risikowerte             lich Mischungs- und Streuungsquoten sowie Rating-
­resultieren insbesondere aus der Tatsache, dass die Aktiv­   restriktionen der Anlageverordnung werden jederzeit
seite nicht fristenkongruent zu den Verbindlichkeiten         eingehalten. In diesem Zusammenhang besteht daher
in risikofreien Zinsträgern investiert ist. Entsprechend      aktuell kein wesentliches Risiko für die ZVK.
stehen sie auch für die Chance, Renditen oberhalb des
sogenannten risikofreien Zinses zu erzielen. Die Risiken
sind aktuell aus der Risikodeckungsmasse ausreichend
und angemessen gedeckt.

                                                                                                                        L AGEBERICHT . 19
Liquiditätsrisiko                                             Strategische Risiken

               Das Liquiditätsrisiko spielt aufgrund des hohen Beitrags-     Das strategische Risiko ist das Risiko einer unerwarteten
               überschusses und der geringen Volatilität der Zahlungs-       nachteiligen und nachhaltigen Veränderung im Unter-
               struktur der Passivseite keine besondere Rolle und wird       nehmenswert, die dadurch entsteht, dass strategische
               daher auch nicht quantifiziert ausgewiesen. Generell          Managemententscheidungen nachhaltig negative
               sorgt ein hoher Bestand an liquiden Finanzinstrumenten        Folgen haben. Bei der ZVK gehören auch Risiken aus der
               für weitere Sicherheit.                                       Änderung der Gesetzgebung und Rechtsprechung zu
                                                                             dieser Kategorie, sofern sie existenzielle beitragsbezoge-
               Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem               ne Voraussetzungen berühren.
               Versicherungsgeschäft
                                                                             Strategische Risiken entziehen sich oftmals einer exak-
               Unter Forderungsausfallrisiken im Erstversicherungsge-        ten quantitativen Bewertung. Dennoch werden sie mit-
               schäft wird das Risiko verstanden, dass eine ausstehende      tels qualifizierter Schätzungen der Bewertung zugäng-
               Forderung gegenüber einem Versicherungsvermittler             lich gemacht. Neben einem maximalen Schadenswert
               oder Versicherungsnehmer nicht vereinnahmt werden             wird dabei eine Eintrittswahrscheinlichkeit geschätzt.
               kann. Diese Risiken werden bei der ZVK unter anderem
               mit der systematischen Überwachung unserer Forde-             Für die ZVK spielt das strategische Risiko durch die
               rungsbestände sowie der rechtzeitigen Einleitung von          besondere Bedeutung der Allgemeinverbindlicherklä-
               Maßnahmen zur Wahrung unserer Ansprüche bei über-             rung (AVE) der Sozialkassentarifverträge und die starke
               fälligen Forderungen gemanagt.                                Abhängigkeit von ihren Trägern und der Politik eine
                                                                             besonders große Rolle. Es stammt überwiegend aus
               Die Forderungen an Versicherungsnehmer mit einer              dem Unternehmensumfeld und ist nur schwer direkt
               Fälligkeit älter als 90 Tage beliefen sich zum Bilanzstich-   beeinflussbar, jedoch im Extremfall potenziell existenz-
               tag auf rund 167 Mio. EUR. Dies entspricht einer Außen­       bedrohend. Es bedarf daher jederzeit der besonderen
               standsquote von rund 23 % der verdienten Beiträge.            Aufmerksamkeit und einer Ausrichtung der ZVK auf eine
                                                                             möglichst positive Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
               Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre ergab
               sich ein Wertberichtigungsbedarf auf Forderungen an           Die AVE als strategisch bedeutsames Instrument für
               Versicherungsnehmer in Höhe von 87 Mio. EUR (Wertbe-          einen langfristigen Erfolg der ZVK ist die Voraussetzung
               richtigungssatz für die jeweils zum 31. Dezember noch         dafür, dass die ZVK Beiträge von allen Baubetrieben –
               offenen Forderungen 2017: 65 %, 2018: 65 % und 2019:          unabhängig von deren Mitgliedschaft in einem Arbeit-
               65 %). Dabei ist zu beachten, dass sich die absolute Höhe     geberverband der Bauwirtschaft – erheben kann. Nach
               dieses Wertberichtigungsbedarfs korrespondierend zu           zwischenzeitlicher Unwirksamkeitserklärung der AVEen
               den Beiträgen entwickelt.                                     von Oktober 2007 bis Dezember 2014 durch das BAG
                                                                             sind durch das Sozialkassenverfahrensicherungsgesetz
                                                                             (SokaSiG), die aktuell für die neueren AVEen gültige
                                                                             Rechtsgrundlage des Tarifautonomiestärkungsgesetzes
                                                                             (TASG) sowie die jüngeren Beschlüssen und die dabei

20 . L AGEBERI CHT
entwickelten Grundsätze des BAG die Gefahren einer         Bei Neubauprojekten besteht ein wesentliches Risiko
möglichen Verfassungswidrigkeit des SokaSiG sowie          darin, dass von den zuvor prognostizierten Rendite­
der Unwirksamkeit vergangener bzw. Nichterteilung          erwartungen durch Umfeld-, Entwicklungs- oder Fertig-
zukünftiger AVEen weiter deutlich zurückgegangen. Mit      stellungsrisiken im Einzelfall negativ abgewichen wird.
Wirkung zum 01.01.2019 wurde auch die aktuell gültige      Bereits in der Bauphase besteht ein wesentliches Risiko
AVE durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozia-      darin, dass das für einzelne Projekte genehmigte Budget
les (BMAS) wieder erteilt.                                 zur Erstellung spürbar überschritten wird. Als angemes-
                                                           sene Maßnahmen zur Risikobegrenzung existieren ein
Operationelle Risiken                                      Projektmanagement und ein Baucontrolling. Außerdem
                                                           werden vermehrt risikoverminderte Ankaufsprojekte
Zu den wesentlichen operationellen Risiken der ZVK         statt eigener Projektentwicklungen realisiert.
gehören Risiken aus dem aktuellen Portfolio interner
Projekte und den Neubauprojekten. Besondere Be-            Die Risiken sind aktuell aus der Risikodeckungsmasse
achtung finden aber auch aktuell nicht wesentliche         ausreichend und angemessen abgedeckt.
operationelle Risiken aus dem regulatorischen Umfeld,
aus dem IT-, Daten- und Informationssicherheits- und       Reputationsrisiken
Personalumfeld einschließlich der Kundenserviceberei-
che. Die verwendete Bewertungsmethodik entspricht          Die Bewertung der Reputationsrisiken in Form einer
der Darstellung zu den strategischen Risiken.              möglichen Beschädigung des Rufes der ZVK erfolgt
                                                           durch eine Expertenschätzung rein qualitativ über eine
Im aktuellen Projektportfolio besteht ein wesentliches     wirkungsbezogene fünfstufige Skala in Verbindung
Risiko zum einen in der Überziehung des Gesamtpro-         mit Eintrittswahrscheinlichkeiten. Wesentliche und
jektbudgets und zum anderen in einem potenziellen          im Extremfall potenziell existenzbedrohende Reputa-
Nutzenentgang. Im Projektportfolio sind überwiegend        tionsrisiken bestehen mit nur sehr geringer Eintritts-
regulatorische oder den Tarifvertrag betreffende Projek-   wahrscheinlichkeit im Umfeld des Projektportfolios,
te oder betriebssichernde Projekte enthalten. Während      der Geschäftspartnererfassung und des laufenden
die tarifvertraglichen Projekte aufgrund der potenziell    Produktionsbetriebes. Sie werden mit Risikoindikato-
existenzbedrohenden Wirkung erfolgreich sein müs-          ren überwacht. Vielfältige Service-Maßnahmen zum
sen, vermindern die betriebssichernden IT-Projekte in      Erreichen der in der Strategie 2022 als übergreifendes
Verbindung mit der systematischen Bearbeitung von          Ziel formulierten Akzeptanzquote von 80 % der Kunden
Maßnahmen zur angemessenen Erfüllung der Versi-            stellen mittel- bis langfristig eine Chance zur weiteren
cherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT (VAIT)      Minderung der Reputationsrisiken dar.
insbesondere die identifizierten IT-Ausfall-, IT-Integ-
ritäts- und IT-Innovationsrisiken. Als Maßnahme zur
Risikobegrenzung existiert neben einer rollierenden,
agilen und dynamischen Projektportfolio-Bearbeitung
und der Anwendung der Projektmanagementmethode
Prince weiterhin eine auf projektinternen Festlegungen
basierende Risikosteuerung.

                                                                                                                      L AGEBERICHT . 21
Z U S A M M E N FA S S E N D E D A R S T E L L U N G D E R C H A N C E N -   höhere Prozess- und Datenqualitäten einen größeren
               U N D RI SI KO L AG E – RI SI KOTR AG FÄ H I G K E IT                        Nutzen für die Kunden zu bieten, vermeidbare Kunden-
                                                                                            anliegen weiter zu reduzieren und dadurch die Kunden-
              Chancen- und Risikolage                                                       akzeptanz zu stärken. Auch im Kontext der umfassen-
                                                                                            den Versicherteninformationen lässt sich eine weiter
              Die quantitative Bewertung der Risiken zeigt mit                              positive Entwicklung der Reputation als verlässlicher
              Ausnahme zu erwartender negativer Belastungen in                              und in bAV-Fragen kompetenter Partner erwarten.
              einem lang anhaltenden Niedrigzinsumfeld und durch
              mögliche Rückforderungen von geleisteten Beitrags-                            Zusätzlich zu den folgenden einjährigen Risikotragfähig­
              zahlungen infolge des AVE-Risikos bei einem stabilen                          keitsbetrachtungen belegen interne Asset-Liability-­
              Beitragsaufkommen keine die Vermögens-, Finanz- und                           Management-Studien über 10 bis 20 Jahre, dass ein
              Ertragslage nachhaltig und wesentlich gefährdende                             zwar generell belastender Fortbestand des Niedrigzins­
              Entwicklung.                                                                  szenarios selbst auf eine Sicht von über 20 Jahren
                                                                                            noch keine Gefährdung für die langfristige Erfüllung
              Mittel- bis langfristig bleiben weiterhin potenziell                          der bestehenden Verpflichtungen darstellt. Eine
              erhebliche Risiken aufgrund einer möglichen Verfas-                           Kapitalanlageren­dite von über 3 % p. a. ist langfristig
              sungswidrigkeit des SokaSiG (derzeit bereits Gegen-                           erzielbar.
              stand einer verfassungsrechtlichen Überprüfung). Die
              Eintrittswahrscheinlichkeit dafür sinkt jedoch weiter                         Risikotragfähigkeit
              und wird ohnehin als relativ gering eingeschätzt.
                                                                                            Der Nachweis der ökonomischen Risikotragfähigkeit
              Es liegt keine wesentliche Veränderung der Risikolage                         erfolgt über das ökonomische Risikodeckungspotenzial
              gegenüber dem Vorjahr vor. Die auf eine hohe Sicher-                          und die daraus festgelegte Risikodeckungsmasse, die
              heit ausgelegte Unternehmenspolitik kommt hier zum                            für das Eingehen der Risiken zur Verfügung gestellt
              Ausdruck. Auf Dauer potenziell bestandsgefährdende                            wird. Dabei werden die Marktwerte der Aktivseite den
              Risiken werden weiterhin besonders aufmerksam                                 Verbindlichkeiten marktnah gegenübergestellt.
              gesteuert. Eine unmittelbare Bestandsgefährdung ist
              aktuell nicht abzuleiten.                                                     Alle Risiken werden dieser ökonomischen Risikode-
                                                                                            ckungsmasse mit ihren Value-at-Risk-Schadenshöhen,
              Neben den bereits kurzfristig potenziell auf den geplan-                      mit einer Haltedauer von einem Jahr und 99,5 % Konfi-
              ten Bruttoüberschuss wirkenden operationellen Risiken                         denzniveau oder diesen näherungsweise entsprechen-
              resultieren mittel- bis langfristig insbesondere Chancen                      den Werten aus den Expertenschätzungen gegenüber-
              zur nachhaltigen Verbesserung der Performance und                             gestellt. Den weit überwiegenden Beitrag leisten die
              Kostensenkung des Geschäftsbetriebes. Der in der                              beschriebenen Markt- und versicherungstechnischen
              Strategie 2022 thematisierte Begriff der Digitalisierung                      Risiken, mit sehr großem Abstand gefolgt von den
              umfasst den Wandel von Prozessen und Wertschöp-                               operationellen Risiken. Für diese drei Risikokategorien
              fungsketten durch neue technische Methoden und                                werden aus der Risikodeckungsmasse (Teil-)Limite
              Möglichkeiten. Darin liegt vor allem die Chance, über                         abgeleitet, die in regelmäßigen Abständen überwacht
              neue Wege mit den Kunden zu kommunizieren, durch                              werden.

22 . L AGEBERICHT
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