Lagebericht - Handelsblatt
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Lagebericht A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit Die Stadtsparkasse Mönchengladbach ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Ihr Träger ist die kreisfreie Stadt Mönchengladbach. Rechtliche Grundlage der Geschäftstätigkeit der Stadtsparkasse Mönchengladbach ist unter anderem das Sparkassengesetz für Nordrhein-Westfalen (SpkG NRW) in der novellierten, am 27. Juli 2013 in Kraft getretenen Fassung. Wesentliche Merkmale der Geschäftstätigkeit sind der Öffentliche Auftrag (§ 2 SpkG NRW) sowie das Regionalprinzip (§ 3 SpkG NRW). Die Sparkasse betreibt als Universalbank alle banküblichen Geschäfte. Das Geschäftsmodell ist sehr stark realwirtschaftlich orientiert und auf Privatkunden, Handel, Handwerk sowie mittelständische gewerbliche Kunden ausgerichtet. Als Besonderheit der Geschäftstätigkeit von Sparkassen ist die Begrenzung des Geschäftsgebiets (Regionalprinzip) zu beachten. Laut Satzung umfasst das Geschäftsgebiet die Stadt Mönchengladbach sowie die angrenzenden Kreise Heinsberg, Viersen und den Rheinkreis Neuss. Seit dem 19. Juli 2005 sind die gesetzlichen Haftungsgrundlagen der Sparkassen verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt musste die Stadt Mönchengladbach sicherstellen, dass die Stadtsparkasse Mönchengladbach ihre Aufgaben erfüllen kann (Anstaltslast). Nach einer Änderung der Haftungsgrundlagen der Sparkassen wird die Anstaltslast seitdem durch die Trägerbeziehung ersetzt und die Gewährträgerhaftung läuft nach einem gestaffelten Zeitplan aus. Auf die Geschäftspolitik und die Leistungsfähigkeit der Sparkasse haben die Änderungen keinen Einfluss. Die Sparkasse wird sich weiterhin uneingeschränkt für die Bürgerinnen und Bürger im Geschäftsgebiet engagieren. Die Sparkasse ist Mitglied des Rheinischen Sparkassen- und Giroverband (RSGV) und damit Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und deren Haftungsverbund. Aufgabe des Haftungsverbundes ist die Sicherung der Institute und damit der Kundeneinlagen. Das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe besteht aus drei Elementen, die in einer bundesweiten Haftungsgemeinschaft verbunden sind: • Den Sparkassenstützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, • der Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen sowie • dem Sicherungsfonds der Landesbausparkassen.
B. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen 1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2014 in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld moderat gewachsen. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent. Das Wachstum lag damit über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (+1,2 Prozent). In den beiden Vorjahren fielen die Wachstumsraten deutlich geringer aus (2013: +0,1 Prozent; 2012: +0,4 Prozent). Positive Wachstumsimpulse kamen im vergangenen Jahr vor allem von der Binnennachfrage und hier in gleichem Maße vom privaten Konsum und von den Bruttoanlageinvestitionen (jeweils 0,6 Prozent-Punkte Wachstumsbeitrag). Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen um 3,1 Prozent (Vorjahr: -0,6 Prozent). Die Ausrüstungsinvestitionen wurden um 3,7 Prozent gesteigert, nachdem die deutschen Unternehmen ihre Investitionen zuvor zwei Jahre in Folge zurückgefahren hatten. Das Produzierende Gewerbe, das ohne das Baugewerbe gut ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung ausmacht, konnte ebenfalls spürbar um 1,1 Prozent zulegen. Insgesamt stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bauinvestitionen wurden in 2014 um 3,4 Prozent ausgeweitet, nach einem Rückgang um 0,1 Prozent im Vorjahr. Die privaten Konsumausgaben stiegen um 1,1 Prozent, die des Staates um 1,0 Prozent. Der Außenhandel leistete in 2014 einen Wachstumsbeitrag von 0,4 Prozent-Punkten. Die Exporte konnten in realer Rechnung um 3,7 Prozent gesteigert werden. Die Importe legten in realer Rechnung mit 3,3 Prozent in ähnlicher Größenordnung zu. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt um 0,9 Prozent und entfernten sich damit weiter von der von der EZB angestrebten Zielmarke von unter, aber nahe 2 Prozent. Geringer war die Inflationsrate zuletzt in 2009 (+ 0,3 Prozent). Ursächlich für den nur schwachen Preisanstieg waren in erster Linie die deutlich gesunkenen Energiepreise (-2,1 Prozent im Jahresdurchschnitt). Ohne diese Entwicklung hätte die Jahresteuerungsrate bei +1,3 Prozent gelegen. Das Volkseinkommen ist 2014 um 3,6 Prozent gestiegen (2013:+2,2 Prozent). Dabei nahmen die Arbeitnehmerentgelte (+3,7 Prozent) und die Unternehmens- und Vermögenseinkommen (+3,4 Prozent) in ähnlichem Ausmaß zu. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 2,2 Prozent. Die Sparquote (Anteil des Sparens am verfügbaren Einkommen) lag mit 9,2 Prozent nur knapp über dem Wert für 2013 (9,1 Prozent). Derart niedrig war die Sparquote zuletzt im Jahr 2000. Die Arbeitslosigkeit erreichte mit 2.898.000 Menschen einen historischen Tiefstand: seit 1991 waren nie weniger Menschen arbeitslos gemeldet (in 2012 gleiches Niveau). Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote sank auf 6,7 Prozent (2013: 6,9 Prozent). 2
Die Weltwirtschaft dürfte im letzten Jahresviertel 2014 das moderate Expansionstempo des dritten Quartals im Großen und Ganzen gehalten haben. Dabei hat das Wachstum in den Industrieländern im Herbst an Breite gewonnen. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA legte zwar nicht mehr so stark zu wie im Vorquartal, in dem Sondereffekte im Spiel waren. Allerdings ist die Wirtschaftsleistung im Euro-Raum nach den ersten Schätzungen auch wegen der kräftigen Impulse aus Deutschland etwas schwungvoller gewachsen als zuvor. In den großen Schwellenländern waren die Grundtendenzen zum Jahresende weiterhin recht unterschiedlich. Während sich in China und Indien die – für die Verhältnisse dieser Länder – moderate gesamtwirtschaftliche Aufwärtsbewegung fortgesetzt hat, scheint die Konjunktur in Russland und Brasilien schwach geblieben zu sein. Am 4. September 2014 beschloss der EZB-Rat vor dem Hintergrund einer abnehmenden Wachstumsdynamik und weiterhin gedämpfter Inflationsperspektiven im Euro-Währungs- gebiet ein zusätzliches Paket geldpolitischer Maßnahmen. Gemeinsam mit den bereits im Juni 2014 getroffenen Beschlüssen sollen die Maßnahmen zur Verankerung der mittel- und langfristigen Inflationserwartungen und zur Rückkehr der Inflationsraten auf ein Niveau, das näher bei 2 Prozent liegt, beitragen. Als Teil des Maßnahmenpakets senkte der Rat die Leitzinsen um 10 Basispunkte auf nun 0,05 Prozent für den Hauptrefinanzierungssatz, -0,20 Prozent für den Zinssatz der Einlagefazilität und 0,30 Prozent für den Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität. Aktien- und Rentenmarkt Nach den zwei vorangegangenen Prädikatsjahren für den deutschen Aktienmarkt mit Wertzuwächsen von 29,1 Prozent und 25,5 Prozent, verzeichnete der Dax im vergangenen Jahr einen bescheidenen Zuwachs von 2,7 Prozent auf den Jahresendstand von 9.806 Punkte. Erstmals in seiner Geschichte erreichte der Dax einen fünfstelligen Wert, das Allzeithoch wurde bei 10.093 Punkten festgestellt. Deutlich besser entwickelten sich die Aktienmärkte in Asien und Amerika. Der amerikanische Aktienindex S & P 500 eilte von Rekord zu Rekord und beendete das Jahr mit einem Zuwachs von 13 Prozent. Für deutsche Anleger addierten sich zu dem Kursanstieg noch Währungsgewinne, so dass die Gesamt- performance auf Euro-Basis bei 27 Prozent lag. Generell profitierten die europäischen Aktienmärkte im Umfeld extrem niedriger Zinsen von einer attraktiven Dividendenrendite und ausgehend von der zunehmenden Stärke des Dollars von einer Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Als Hort der Sicherheit waren Bundesanleihen angesichts der geopolitischen Risiken, insbesondere die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Russland-Ukraine-Konflikt, der Krisenherde im Nahen Osten, aber auch angesichts der Verunsicherung über die politische und wirtschaftliche Zukunft Griechenlands, gesucht. Die Nachfrage beschränkte sich aber nicht nur auf Bundesanleihen, Anleihen aus den unterschiedlichsten Segmenten konnten hohe, teilweise zweistellige Wertzuwächse generieren. In der zweiten Jahreshälfte stützte zunächst die Spekulation, dass die EZB angesichts rückläufiger Inflationsdaten zu unkonventionellen Maßnahmen greifen könnte. Die Verabschiedung und Umsetzung des Ankaufprogramms für Covered Bonds und Asset Backed Securities im Herbst führte zu einem weiteren Renditerückgang. Das Maßnahmenpaket der Notenbank hat in der Folge zu einem erheblichen Rendite- rückgang am Kapitalmarkt geführt. Die US-Notenbank hat Anfang des Jahres 2014 mit dem Ausstieg aus der quantitativen Lockerung, dem monatlichen Anleihekaufprogramm über ursprünglich 85 Mrd. Dollar, begonnen. Ende Oktober lief das Programm aus. Mit dieser restriktiveren Geldpolitik sowie der fortgesetzten amerikanischen Konjunkturerholung wurde der Grundstein für eine Dollar- Aufwertung gelegt. 3
Der Dollar hat zu den sechs wichtigsten Industrieländer-Währungen 2014 um 12,5 Prozent aufgewertet, zum Euro lag der Zuwachs bei 11,5 Prozent. Der Ölpreis gemessen an der Sorte Brent Crude verzeichnete ab Mitte des Jahres einen Preisrutsch von rund 50 Prozent. Ursache waren fundamentale Veränderungen des Marktes, nachdem die Ölförderung außerhalb der Opec durch Fracking stark ausgeweitet werden konnte. Am Rentenmarkt setzte die zehnjährige Bundesanleihe ihren Renditerückgang, ausgehend von einem Renditeniveau knapp unter der 2 Prozent - Marke, kontinuierlich über das Jahr 2014 hinweg, fort. Die Jahresendrendite wurde bei 0,55 Prozent und damit knapp über dem Jahrestiefstwert festgestellt. Bundesanleihen mit Laufzeiten bis zu 4 Jahren wiesen im Jahresverlauf erstmalig negative Renditen auf. Geschäftsgebiet Die IHK Mittlerer Niederrhein bezeichnet das Jahr 2014 für Mönchengladbacher Firmen als zufriedenstellend. Die Umsätze der Industrie waren in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent gestiegen. Im Jahr 2014 war die Stimmung bei den handwerklichen Betrieben gut, der Geschäftsklimaindex bewegte sich bei 86 Prozent und verzeichnete somit eine leichte Steigerung gegenüber dem Jahr 2013. Die Auftragsreichweite der Betriebe nahm im Durchschnitt um eine halbe Woche auf 5,8 Wochen zu, bei Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern sogar auf 14 Wochen. Der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband gibt für Mönchengladbach im Jahr 2014 eine Umsatzsteigerung von nominal 1,9 Prozent an. Gegenüber dem Vorjahr waren in Mönchengladbach 1.025 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 10,5 Prozent und war somit um 0,8 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. 1.2 Branchenbezogene Rahmenbedingungen Niedrige Zinsen und eine reichliche Liquiditätsbereitstellung durch die Zentralbanken haben die Folgen der Finanz- und Staatsschuldenkrise abgemildert. Allerdings wächst in lang anhaltenden Niedrigzinsphasen die Gefahr, dass Investoren erhöhte Risiken eingehen, ohne dafür ausreichende eigene Risikopuffer vorzuhalten. Hinweise auf die Risikobereitschaft deutscher Banken und Versicherer lassen sich aus deren Anlagepolitik, aber auch aus weiteren Indikatoren wie dem Verschuldungsgrad und der Übernahme von Zinsänderungsrisiken ableiten. Die Banken konzentrieren sich, so die Aussage der Bundesbank, überwiegend noch darauf, Risiken zu reduzieren und Eigenkapital aufzubauen. Die deutschen, insbesondere die großen, international tätigen Banken haben in den letzten Monaten in großem Umfang Kapital aufgenommen. Das Comprehensive Assessment der Europäischen Zentralbank (EZB) hat gezeigt, dass die Bilanzen der 25 teilnehmenden deutschen Institute solide sind und dass diese Banken einem simulierten schweren wirtschaftlichen Schock standhalten würden. Es gab nur eine deutsche Bank mit einer Kapitallücke zum Stichtag 31. Dezember 2013, die jedoch durch Kapitalaufnahme im Jahr 2014 bereits geschlossen wurde. Im anhaltenden Niedrigzinsumfeld geraten die Margen der deutschen Banken unter Druck, was die strukturell schwache Grundertragskraft weiter vermindert. Ein unvermindert hoher Wettbewerb um den Kunden und die zunehmende Regulierung wirken sich ebenfalls negativ auf die Ertragslage aus. 4
Der operative Ertrag in der Gruppe der 11 großen, international tätigen deutschen Banken lag im ersten Halbjahr 2014 mit 31,8 Milliarden EUR rund 8 Prozent unterhalb des Vorjah- resniveaus. Der Hauptgrund hierfür war ein rückläufiger Zinsüberschuss, der die wichtigste Ertragsquelle deutscher Banken ist. Die 416 deutschen Sparkassen haben im Geschäftsjahr 2014 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 4,9 Milliarden EUR erwirtschaftet, rund 300 Millionen EUR mehr als 2013. Im Er- gebnis ist berücksichtigt, dass die Sparkassen zuvor bereits 4,1 Milliarden EUR in die Vor- sorgereserven überführt und damit ihre Substanz wiederum kräftig gestärkt haben. Grundlage des guten Ergebnisses 2014 waren vor allem die niedrigen Bewertungs- ergebnisse im Kreditgeschäft und bei Wertpapieren. Im Kreditgeschäft sank die Risikovorsorge auf den historisch niedrigen Wert von 0,3 Milliarden EUR. Bei Wertpapieren ergab sich sogar ein Bewertungsertrag von 0,5 Milliarden EUR. Nach Steuern ergibt sich ein Jahresergebnis von 2,0 Milliarden EUR. Die Kernkapitalquote ist von 13,4 Prozent auf 14,5 Prozent deutlich gestiegen. Am 2. Juli 2014 ist die europäische Einlagensicherungsrichtlinie in Kraft getreten. Die Mitgliedsstaaten müssen die meisten Regelungen bis Juli 2015 in nationales Recht umsetzen. Alle Einleger haben künftig einen Rechtsanspruch auf Entschädigung ausgefallener Einlagen bis zu einer Höhe von 100 000 EUR. Gleichzeitig wird die finanzielle Ausstattung der Sicherungssysteme verbessert. Alle EU-Staaten sind verpflichtet, ex ante bankenfinanzierte Einlagensicherungsfonds aufzubauen. Deren Zielvolumen entspricht 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen der Mitgliedsinstitute. Das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe soll modifiziert fortgeführt werden. Am 4. November 2014 startete die gemeinsame europäische Aufsicht (Single Supervisory Mechanism: SSM). Sie ermöglicht es, einheitliche Aufsichtsstandards in allen teilnehmenden Staaten durchzusetzen. Dabei wird zwischen signifikanten, direkt durch die Europäische Zentralbank (EZB) beaufsichtigten, und weniger signifikanten, primär national kontrollierten Instituten unterschieden. Neben der gemeinsamen Aufsicht erhält ab dem Jahr 2016 als zweiter Pfeiler der Bankenunion der auf der Bankenabwicklungsrichtlinie (Bank Recovery and Resolution Directive: BRRD) aufbauende einheitliche Abwicklungsmechanismus (Single Resolution Mechanism: SRM) seine vollen Befugnisse. 5
2. Geschäftsverlauf und Darstellung der Geschäftsentwicklung Die Stadtsparkasse Mönchengladbach konnte im Geschäftsjahr 2014 ein positives Ge- schäftsergebnis und einen guten Geschäftsverlauf verzeichnen. Im Kundenkreditgeschäft wie auch bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ergab sich eine erfreuliche Entwicklung, so dass das Geschäftsvolumen um 129,1 Millionen EUR auf 4,69 Milliarden EUR gestiegen ist. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 127,9 Millionen EUR auf 4,65 Milliarden EUR. Der Jahresüberschuss wird mit 16,0 Millionen EUR unverändert ausgewiesen. Wesentliche Daten Berichtjahr Vorjahr Veränderung Veränderung zur Entwicklung Millionen EUR Millionen EUR Millionen EUR in Prozent Bilanzsumme 4.647,8 4.519,9 127,9 2,8 Geschäftsvolumen 4.693,8 4.564,7 129,1 2,8 (Bilanzsumme und Eventualverbindlichkeiten) Jahresüberschuss nach Steuern 16,0 16,0 - - Entwicklung der Berichtsjahr Vorjahr Veränderung Veränderung Bestände Millionen EUR Millionen EUR Millionen EUR in Prozent Kreditvolumen Kunden (einschl. Treuhandkredite und unwiderrufliche 2.933,6 2.867,5 66,1 2,3 Kreditzusagen) Forderungen Kreditinstitute 416,4 288,2 128,2 44,5 Wertpapierbestände 1.447,9 1.507,6 - 59,7 - 4,0 Beteiligungen 61,6 53,6 8,0 14,9 Verbindlichkeiten Kreditinstitute 399,1 396,4 2,7 0,7 Verbindlichkeiten gegenüber Kun- 3.671,3 3.564,0 107,3 3,0 den (einschl. verbriefte Verbindlichkeiten) Nachrangige Verbindlichkeiten 3,5 3,6 -0,1 -2,8 Rücklagen 282,8 272,8 10,0 3,7 Kreditgeschäft Der Zuwachs bei den Forderungen an Kunden basiert im Wesentlichen auf einem Anstieg der Forderungen an Privatpersonen und Unternehmen sowie Selbständigen. Er resultiert überwiegend aus langfristigen Finanzierungen. Bei den Privatpersonen im Bereich der Wohnungsbaudarlehen und bei den Unternehmen und Selbständigen im Bereich der gewerblichen Kredite. Kreditvolumen Berichtsjahr Vorjahr Veränderung Veränderung Kunden Millionen EUR Millionen EUR Millionen EUR in Prozent Forderungen an Kunden einschl. Wech- 2.636,4 2.548,0 88,4 3,5 sel und Treuhandkredite Eventualverbindlichkeiten 45,9 44,8 1,1 2,5 Unwiderrufliche Kreditzusagen 251,3 274,7 -23,4 - 8,5 Kreditvolumen insgesamt 2.933,6 2.867,5 66,1 2,3 6
Wertpapierbestände Den Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren haben wir um 132,4 Millionen EUR auf 967,2 Millionen EUR reduziert. Die Position Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere wurde dagegen um 72,7 Millionen EUR auf 480,7 Millionen EUR aufgestockt. Die Veränderungen betrafen ausschließlich Wertpapiere der Liquiditätsreserve. Zum Berichtsstichtag unterhalten wir keine Anleihen oder Aktien von Emittenten aus Griechenland und Zypern. Aus unserer Anlage in Investmentfonds ergeben sich Bestände (Kurswerte) von Emittenten aus Italien in Höhe von 37,3 Millionen EUR, aus Spanien in Höhe von 44,1 Millionen EUR, aus Irland in Höhe von 8,3 Millionen EUR und aus Portugal in Höhe von 4,7 Millionen EUR. Dabei handelt es sich überwiegend um Unternehmensanleihen von bonitätsstarken Emittenten im Bereich Investment Grade und Staatsanleihen. Sämtliche Wertpapiere wurden unverändert dem Umlaufvermögen zugeordnet und somit nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Forderungen an Kreditinstitute wurden um 128,2 Millionen EUR auf 416,4 Millionen EUR erhöht. Die bei Kreditinstituten unterhaltenen Guthaben sind kurzfristig verfügbar. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich um 2,7 Millionen EUR auf 399,1 Millionen EUR erhöht. Es handelt sich überwiegend um langfristige Mittel zur Refinanzierung des langfristigen Kreditgeschäftes. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die Kundeneinlagen einschließlich unserer Eigenemissionen verzeichnen im Jahr 2014 einen Zuwachs um 3,0 Prozent auf 3.671,3 Millionen EUR. Dies macht einen Anteil von 79 Prozent der Bilanzsumme aus. Den Hauptanteil an diesem Wachstum haben die täglich fälligen Einlagen und das S-Dynamik-Sparen. Kundenwertpapiergeschäft Die Wertpapierumsätze haben sich angesichts der auf historischen Tiefstand gesunkenen Renditen sowie der geopolitischen Risiken, die zu einer hohen Volatilität an den Aktienmärkten führte, gegenüber dem Vorjahr leicht um 4,6 Prozent abgeschwächt. Die Ankäufe von festverzinslichen Wertpapieren wiesen in dem schwierigen Zinsumfeld mit 23,6 Prozent den höchsten Rückgang auf. Insgesamt überwogen die Wertpapier- ankäufe die Wertpapierverkäufe. Verbundgeschäft In den Bereichen Deka-Investmentanteile und LBS-Bausparen blicken wir auf kräftige Zuwächse bei den Absatzzahlen. Im Bauspargeschäft trug dazu auch die zu Beginn des Jahres 2014 verbesserte staatliche Förderung bei. In der Vermittlung von Versich- erungen an unseren Partner Provinzial konnten wir das gute Niveau der Vorjahre halten. Im Immobiliengeschäft wurde der Objektumsatz sowie das Courtagevolumen deutlich gesteigert. 7
Dienstleistungen Im Stadtgebiet steht unseren Kunden ein Geldautomatennetz von 67 Automaten zur Verfügung. Im Laufe des Jahres 2014 wurde ein Geldautomat im Eingangsbereich der Hochschule Niederrhein an der Theodor-Heuss-Straße in Betrieb genommen. Zum Jahresende hatten wir an unsere Kunden über 44.000 Kreditkarten und rund 169.000 SparkassenCards ausgegeben. Ende 2015 werden alle SparkassenCards über die Kontaktlos-Bezahlfunktion „girogo“ verfügen. Die Migration des nationalen und europäischen Zahlungsverkehrs auf den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (SEPA) verlief reibungslos. Insgesamt ist festzustellen, dass die Zahl unserer Kunden, die den beleglosen Zahlungsverkehr nutzen, stetig steigt. Im Jahr 2014 konnten wir einen Zuwachs der Girokonten und Depots, die für das Online-Banking freigeschaltet sind, in Höhe von 7,5 Prozent verzeichnen. 8
3. Darstellung und Analyse der Lage 3.1 Ertragslage Die Ertragslage war im Geschäftsjahr 2014 erneut zufrieden stellend. Der Jahresüberschuss nach Steuern wird mit 16,0 Millionen EUR gegenüber dem Vorjahr unverändert ausgewiesen. Zum Ergebnis 2014 im Einzelnen: 2014 2013 2014 2013 in Prozent der in Millionen EUR Bilanzsumme Zinsüberschuss (GuV 1 bis 3) 104,8 108,0 2,25 2,39 Provisionsüberschuss (GuV 5 und 6) 22,4 22,1 0,48 0,49 Sonstige betriebliche Erträge 5,5 4,8 0,12 0,10 (inklusive Nettoertrag aus Finanzgeschäften, GuV 7 und 8) Bruttoertrag (GuV 1 bis 9) 132,7 134,9 2,85 2,98 Personalaufwand (GuV 10a) 52,6 54,5 1,13 1,21 andere Verwaltungsaufwendungen (GuV 10b) 20,0 19,5 0,43 0,43 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle 3,0 3,0 0,06 0,07 Anlagewerte und Sachanlagen (GuV 11) Sonstige betriebliche Aufwendungen (GuV 12) 4,7 4,6 0,10 0,10 Betrieblicher Aufwand (GuV 10 bis 12) 80,3 81,6 1,72 1,81 Betriebsergebnis vor Bewertung (GuV 1 bis 12) 52,4 53,3 1,13 1,18 Erträge aus Zuschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und Wertpapiere sowie aus der Auflösung von 0,0 121,1 0,00 2,68 Rückstellungen im Kreditgeschäft (GuV 13 und 14) Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im 10,5 0,0 0,23 0,00 Kreditgeschäft (GuV 13 und 14) Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen 0,0 3,8 0,00 0,09 und Wertpapiere des Anlagevermögens (GuV 15 und 16) Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken (GuV 18) 6,5 136,1 0,14 3,01 Außerordentliche Aufwendungen (GuV 21) - - - - Steuern (GuV 23 und 24) 19,4 18,5 0,42 0,41 Jahresüberschuss (GuV 25) 16,0 16,0 0,34 0,35 2014 2013 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen in Relation zum 57,1 56,9 Zins- und Provisionsüberschuss 9
Der Zinsüberschuss – einschließlich laufender Erträge (gemäß GuV, Pos. 3) – verringerte sich im Vergleich mit 2013 um 3,2 Millionen EUR (-3,0 Prozent) auf 104,8 Millionen EUR. Das Zinsgeschäft ist unverändert die bedeutendste Ertragsquelle unseres Geschäfts. Das im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich abgesenkte Zinsniveau in Verbindung mit einer ausgeprägten Steilheit der Zinsstrukturkurve hatte in den Vorjahren zu einer deutlichen Steigerung des Zinsüberschusses geführt. Im Geschäftsjahr 2014 ergaben sich aufgrund des weiter gefallenen Zinsniveaus und der Verflachung der Zinsstrukturkurve Rückgänge aus dem Fristentransformationsbeitrag. Weiterhin wirkte der unverändert harte Wettbewerb im Bankensektor belastend auf den Zinsüberschuss. Im Provisionsgeschäft zeigt sich ein Anstieg des Ergebnisses um 0,3 Millionen EUR (1,4 Prozent) auf 22,4 Millionen EUR; der Provisionsüberschuss beläuft sich auf 0,48 Prozent der Bilanzsumme. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 0,7 Millionen EUR auf 5,5 Millionen EUR. Insgesamt verringerte sich der Ertragsüberschuss aus den GuV-Posten 1 bis 9 um 1,6 Prozent auf 132,7 Millionen EUR; das sind 2,85 Prozent der Bilanzsumme. Der Personalaufwand verringerte sich um 3,5 Prozent auf 52,6 Millionen EUR. Im Jahres- abschluss 2012 wurde erstmals von dem Passivierungswahlrecht Gebrauch gemacht, eine Rückstellung für mittelbare Pensionsverpflichtungen gemäß Artikel 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB gegenüber der Rheinischen Zusatzversorgungskasse zu dotieren. Im Jahresabschluss 2014 wurde die Rückstellung mit einem Teilbetrag in Höhe von 3,0 Millionen EUR (Vorjahr 7,7 Millionen EUR) dotiert. Die im Personalaufwand enthaltenen Aufwendungen für Löhne und Gehälter verzeichnen im Geschäftsjahr 2014 eine Steigerung um 3,8 Prozent auf 37,9 Millionen EUR. In Relation zur Bilanzsumme hat sich die Personalaufwandquote damit verringert. Die anderen Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 2,6 Prozent auf 20,0 Millionen EUR; das sind 0,43 Prozent der Bilanzsumme. Die Quote der Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen (GuV 10) in Relation zum Rohertrag (GuV 1 bis 6) erhöhte sich geringfügig auf 57,1 Prozent. Dies ist im Branchenvergleich weiterhin ein günstiger Wert. Nach Veröffentlichungen der Deutschen Bundesbank (Monatsbericht September 2014) betrug die Kostenquote im Bankengewerbe im Geschäftsjahr 2013 72,1 Prozent. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 0,1 Millionen EUR auf 4,7 Millionen EUR. Der gesamte betriebliche Aufwand (GuV 10 bis 12) verzeichnet einen Rückgang um 1,6 Prozent auf 80,3 Millionen EUR. Im Verhältnis zur Bilanzsumme sind dies 1,72 Prozent. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft werden - nach der Verrechnung mit Aufwendungen - in Höhe von 10,5 Millionen EUR (Vorjahr Ertrag i.H.v. 121,1 Millionen EUR) ausgewiesen. Der Ertrag des Vorjahres entfiel ausschließlich auf die Auflösung von Vorsorgereserven nach § 340f HGB. Sämtliche Wertpapiere wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet; dabei haben wir die Methodik der Durchschnittsbewertung angewendet. Für Investmentfondsanteile haben wir als beizulegenden (Zeit-) Wert den investmentrechtlichen Rücknahmepreis angesetzt. Die Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 6,5 Millionen EUR steht mit einem Teilbetrag von 1,9 Millionen EUR im Zusammenhang mit 10
der indirekten Verpflichtung zur anteiligen Verlustübernahme der Stadtsparkasse Mönchengladbach für die Erste Abwicklungsanstalt. Weitere Erläuterungen enthält der Abschnitt Chancen- und Risikobericht. Der Steueraufwand von 19,4 Millionen EUR liegt um 0,9 Millionen EUR über dem Vorjahres- wert; im Verhältnis zur Bilanzsumme ergibt sich eine Quote von 0,42 Prozent. Die Ertragslage ist weiterhin - auch im Vergleich mit den anderen rheinischen Sparkassen - als vollauf zufrieden stellend zu bezeichnen. Über die Verwendung des Jahresüberschusses entscheidet unser Träger, die Stadt Mönchengladbach, nach Feststellung des Jahres- abschlusses durch unseren Verwaltungsrat. Das gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG zu ermittelnde Verhältnis von Jahresüberschuss und Bilanzsumme zum 31.12.2014 beträgt 0,3 Prozent. 3.2 Finanzlage Zum Jahresende errechneten wir die gemäß der Liquiditätsverordnung zu ermittelnde Liquiditätskennzahl mit 3,3. Ende 2013 betrug die Relation 3,9. Im Laufe des Geschäfts- jahres lag die Kennzahl bei einer Mindestrelation von 1,0 zwischen 3,2 und 3,7. Unter Berücksichtigung dieses Liquiditätsüberschusses sind auch für die weiteren Beobachtungs- zeiträume keine Liquiditätsengpässe erkennbar. Aus Dispositionsgründen wurden Übernachtkredite auf dem Verrechnungskonto bei der Landesbank Hessen Thüringen beansprucht und Tagesgeldaufnahmen bei anderen Kredit- instituten getätigt. Sämtliche Wertpapiere wurden unverändert dem Umlaufvermögen zugeordnet. Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Weitere Erläuterungen zur Liquiditätssteuerung enthält der Abschnitt Chancen- und Risiko- bericht. 3.3 Vermögenslage Aus dem Jahresüberschuss 2013 wurden 10,0 Millionen EUR der Sicherheitsrücklage zugeführt. Die Sicherheitsrücklage beläuft sich damit auf 282,8 Millionen EUR. Eine eventuelle Erhöhung aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2014 in Höhe von 16,0 Millionen EUR erfolgt erst nach Beschlussfassung durch unseren Träger, die Stadt Mönchengladbach. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die Sparkasse über ergänzende Eigenkapitalbestandteile. Das Verhältnis der angerechneten Eigenmittel, bezogen auf die Summe der Anrechnungs- beträge gemäß CRR i.V.m. den ergänzenden Vorschriften der Solvabilitätsverordnung, überschreitet per 31. Dezember 2014 mit 20,8 Prozent deutlich den von der Bankenaufsicht vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0 Prozent. Ende 2013 ergab sich eine Eigenkapital- Kennziffer von 19,8 Prozent. Im Laufe des Geschäftsjahres 2014 bewegte sich die Quote zwischen 19,0 Prozent und 20,9 Prozent. Die Basis für eine zukünftige Geschäftsausweitung ist somit gegeben. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben sich innerhalb der Bilanzstruktur keine gravierenden Verlagerungen ergeben. Auf der Aktivseite stellen die Ausleihungen an Kunden mit 57 Prozent und die Wertpapiere mit 31 Prozent sowie auf der Passivseite die Kunden- verbindlichkeiten mit 79 Prozent die bedeutendsten Posten dar. 11
Die Bewertung des Wertpapierbestandes erfolgte unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips. Mit den gebildeten Wertberichtigungen und Rückstellungen ist den Risiken im Kreditgeschäft und den sonstigen Verpflichtungen ausreichend Rechnung getragen worden. Für die besonderen Risiken des Bankgeschäftes wurde zusätzlich Vorsorge getroffen. Die übrigen Vermögensgegenstände wurden vorsichtig bewertet. Die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Stadtsparkasse Mönchengladbach sind gut geordnet. Sachverhalte, die wesentlichen Einfluss auf die dargestellte Lage hätten, sind uns auch nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2014 nicht bekannt geworden. 4. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Personal- und Sozialbereich Zum Jahresende beschäftigte die Stadtsparkasse Mönchengladbach insgesamt 870 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 854), davon 533 Vollzeitbeschäftigte, 269 Teilzeitbeschäftigte, 68 Auszubildende. Alle Auszubildenden mit mindestens zufrieden stellenden Leistungen wurden in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Im Wesentlichen beschränkt sich die Fluktuation bei den Beschäftigten auf Fälle von Ruhestand und Inanspruchnahme gesetzlicher oder tariflicher Beurlaubung ohne Bezüge, insbesondere zur Kinderbetreuung. Die Mitarbeiterzufriedenheit mit dem Arbeitgeber Sparkasse zeigt sich in der langen Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter/innen. So sind 244 Mitarbeiter/innen über 25 Jahre im Hause beschäftigt, 83 Mitarbeiter/innen sogar über 40 Jahre. Für langjährige Betriebstreue wird den Beschäftigten eine Jubiläumszuwendung gezahlt. Die Motivation der Beschäftigten wird unter anderem durch ein leistungs- und erfolgsorien- tiertes Vergütungssystem im Vertrieb sowie eine erfolgsabhängige Vermögensbeteiligung, unter Beachtung der Institutsvergütungsverordnung und abgestimmt auf unsere Risikostrategie, gefördert. Die tarifliche Arbeitszeit wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter Anpassung an den Arbeitsanfall auf der Grundlage einer Betriebsvereinbarung über variable Arbeitszeit erbracht. Sonstiges Die Stadtsparkasse Mönchengladbach hat im Jahr 1978 – anlässlich ihres 125-jährigen Jubiläums – die Sparkassenstiftung für Kunst und Wissenschaft errichtet. Das Stiftungs- kapital beträgt 1,3 Millionen EUR. Die Erträge aus dem Stiftungskapital werden im Wesentlichen für den Ankauf von Werken der bildenden Kunst – bisher 60 – verwendet. Diese werden den Städtischen Museen Abteiberg und Schloss Rheydt als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2000 hat die Stadtsparkasse Mönchengladbach die Sparkassenstiftung für Mönchengladbach errichtet. Das Stiftungskapital beträgt 6,5 Millionen EUR. Die Erträge der Stiftung kommen dank eines breit gefächerten Stiftungszwecks vielfältigen gemeinnützigen Einrichtungen der Stadt Mönchengladbach zu. 12
Im Jahre 2011 hat die Stadtsparkasse Mönchengladbach die Stiftung für Jugend und Jugendsport errichtet und mit einem Anfangsstiftungskapital in Höhe von 2,0 Millionen EUR ausgestattet. Zielsetzung der Sparkassenstiftung ist es, eine Förderung der Stiftungszwecke ausschließlich für Kinder und Jugendliche in Mönchengladbach zu realisieren und damit einen nachhaltigen Beitrag für die Zukunft unserer Kinder und damit unserer Gesellschaft zu leisten. Zum Ende des Jahres 2014 wurde das Stiftungskapital durch eine Zuwendung der Stadtsparkasse Mönchengladbach über 0,5 Millionen EUR auf nun insgesamt 2,5 Millionen EUR aufgestockt. 2014 wurden aus dem PS-Zweckertrag der Lotterie PS-Sparen und Gewinnen Zuwendungen in Höhe von 654 TEUR ausgeschüttet. Unter Berücksichtigung der Zuwendungen der Sparkassenstiftungen in Höhe von 116 TEUR sowie weiterer von der Stadtsparkasse Mönchengladbach erbrachten Spenden von 75 TEUR konnten so mit 845 TEUR viele Projekte gemeinnütziger Vereine und Einrichtungen in Mönchengladbach unterstützt und gefördert werden. C. Chancen- und Risikobericht 1. Risikomanagementziele und -system Das Eingehen von Risiken ist wesentlicher Bestandteil des Bankgeschäfts. Ziel unseres Risikomanagements ist, die Risiken transparent und dadurch steuerbar zu machen. Geschäftspolitische Entscheidungen treffen wir grundsätzlich unter Beachtung der Ertrags-/ Risikorelationen. Dabei wird gewährleistet, dass die insgesamt eingegangenen Risiken die Risikotragfähigkeit der Sparkasse nicht übersteigen. Ferner sind gesetzliche und aufsichts- rechtliche Anforderungen zu beachten. Die Aufbauorganisation der Sparkasse gewährleistet eine angemessene Funktionstrennung zwischen Risikosteuerung und -überwachung. Die Funktionen der Risikoüberwachung werden durch den Bereich Controlling sowie hinsichtlich der Adressenrisiken aus dem Kundengeschäft durch den Bereich Kreditsekretariat wahrgenommen. Beide Bereiche sind dem Überwachungsvorstand unterstellt. Die Innen-/Kreditrevision der Stadtsparkasse Mönchengladbach prüft und beurteilt die Anwendung und Wirksamkeit der Risiko- management- und Controllingsysteme und des Berichtswesens. Der Fokus unserer Risikosteuerung liegt auf den bilanziellen Risiken. Die Betrachtung der Ökonomischen Risiken liefert zusätzliche Informationen zu den Risikostrukturen sowie betriebswirtschaftliche Steuerungsimpulse. Ausgangspunkt unseres Risikomanagementsystems ist eine GuV-orientierte und barwertorientierte Risikotragfähigkeitsanalyse. Grundlage dieser Analyse ist die in der Geschäfts- und Risikostrategie festgelegte geschäftspolitische Ausrichtung unserer Sparkasse. Dabei erfolgt die Ermittlung des Verlustpotenzials auf Basis von Szenarioberech- nungen unter Berücksichtigung extremer Situationen. Das so ermittelte Risiko ist Grundlage für die Zuweisung der Risikolimite auf die jeweiligen Risikokategorien. Ein bedeutender Teil der vorhandenen Risikodeckungsmasse verbleibt als Risikopuffer. Die laufende Risiko- quantifizierung erfolgt anhand mathematisch-statistischer Verfahren und Szenariotechniken. Je nach Korrelationskoeffizient können sich die Risiken kumulieren oder reduzieren. Aus Vorsichtsgründen werden die Risiken kumulativ behandelt. Über die laufende Risikomessung hinaus untersuchen wir unsere Risikotragfähigkeit auch anhand von Stresstests. Diese Stresstests decken Stressszenarien und inverse Stresstests ab. Unsere Risikosteuerung erfolgt überwiegend über eine angepasste Strukturierung der Aktiva und Passiva. Geschäfte in Finanzderivaten wurden im Geschäftsjahr 2014 nicht getätigt. 13
Über die Risiken wird der Gesamtvorstand monatlich im Rahmen eines Risikoberichtes informiert. Hinsichtlich der Entwicklung der Risikolage im Bereich der Handelsgeschäfte erfolgt ergänzend eine tägliche Kurzinformation bzw. eine umfassendere wöchentliche Berichterstattung. Die Geschäfts- und Risikostrategie wird jährlich mit dem Verwaltungsrat erörtert. Im Verwaltungsrat wird die Entwicklung der Risikolage regelmäßig durch den Vorstand erörtert. Die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit von Steuerungs- und Überwachungssystemen stellen wir durch Notfallkonzepte bzw. Back-Testings sicher. Wesentliche Änderungen unseres Gesamtbankrisikosteuerungssystems ergaben sich im Geschäftsjahr 2014 nicht. 2. Risikokategorien Adressenrisiken Unter Adressenrisiken erfassen wir die Gefahr eines Ausfalls vertraglich zugesagter Leistun- gen. Neben Forderungen aus dem Kreditgeschäft fallen hierunter auch Kontrahenten- und Emittentenrisiken. Daneben betrachten wir die Adressenrisiken auch unter dem Aspekt der Bonitätsverschlechterung der Kreditnehmer. Die Höhe des Ausfallrisikos bestimmt sich auf Einzelgeschäftsebene vornehmlich nach der Bonität der Geschäftspartner und der Besicherung der Forderung. Auf Gesamtbankebene ist zusätzlich der Grad der Diversifikation des Kreditportfolios von entscheidender Bedeutung. Die sorgfältige Auswahl unserer Vertragspartner ist für uns Ausgangspunkt der Begrenzung unserer Adressenrisiken. Zur Analyse der Adressenrisiken im Kundenkreditgeschäft nutzen wir im Wesentlichen die Rating- und Scoringverfahren des Deutschen Sparkassen- und Giro- verbandes (DSGV). Im Interbankengeschäft haben wir zur Risikobegrenzung Partnerlisten definiert, im Bereich der Eigenanlage wurden Adressenlimite festgesetzt. Zur Früherkennung etwaiger Risiken wurden Frühwarnverfahren eingerichtet, die eine zeitnahe kritische Untersuchung der betroffenen Fälle und notwendige Maßnahmen sicherstellen. Dabei werden auffällige Engagements je nach Risikoindikation in die Intensiv- betreuung bzw. Sanierungsbetreuung übergeleitet oder zur Abwicklung an die Rechtsabtei- lung übergeben. Verteilung Kundenkreditvolumen auf Basis der Kreditnehmerstatistik 31.12.2014 31.12.2013 Unternehmen und wirtschaftlich selbständige Privatpersonen 57,6 % 57,7 % wirtschaftlich Unselbständige und Organisationen ohne Erwerbscharakter 42,4 % 42,3 % Verteilung nach Wirtschaftszweig Unternehmen / Selbständige Dienstleistung / freie Berufe 55,5 % 54,5 % Handel 12,1 % 11,3 % Baugewerbe 11,8 % 12,6 % verarbeitendes Gewerbe 7,4 % 8,5 % Land- u. Forstwirtschaft 0,8 % 0,8 % Energie- u. Wasserversorgung 4,8 % 5,2 % Finanzierungsinstitutionen / Versicherungen 4,8 % 5,6 % Sonstiges 2,8 % 1,5 % 14
Die Struktur unseres Kundenkreditportfolios ist ausgewogen. Bei der Verteilung des Personalkreditvolumens überwiegen die Kredite an Unternehmen und Selbständige. Diese Verteilung ist typisch für die Sparkassen im Verbandsgebiet Nordrhein. Bei einer weiteren Gliederung der Kredite an Unternehmen/Selbständige zeigen sich keine ausgeprägten Bran- chenschwerpunkte. Eine Konzentration großer Engagements ist nicht erkennbar. Großkredite (Art. 387ff CRR) mit ausgeprägten Risikomerkmalen sind zurzeit nicht vorhanden. Die Gliederung des Kreditvolumens nach Risikoklassen, abgeleitet aus den DSGV-Ratings, zeigt ebenfalls keine auffälligen Risikokonzentrationen. Die Kreditportfoliorisiken steuern wir über Strukturziele, die jährlich im Rahmen der Risikostrategie definiert werden. Die Quantifizierung der Adressenrisiken auf Portfolioebene wird anhand mathematisch- statistischer Berechnungen durchgeführt. In diese Berechnungen fließt die Struktur des gesamten Kreditbestandes hinsichtlich Rating, Branche, Kreditart, Sicherheiten und Größenklassen ein. Für das Kreditportfolio wird auf GuV-Ebene der potenzielle Verlust bei angenommener allgemeiner Bonitätsverschlechterung unserer Kreditnehmer ermittelt. Auf barwertiger Ebene wird anhand eines VaR-Modells der über den Erwarteten Verlust hinausgehende Unerwartete Verlust auf Einjahressicht mit einem Konfidenzniveau von 99 Prozent berechnet. Die ermittelten Risikowerte werden dem festgesetzten Risikolimit gegenübergestellt. Über die Struktur des Kreditportfolios sowie die vorhandenen Risiken wird der Gesamt- vorstand in monatlichen Risikoberichten informiert. In einem jährlichen Beteiligungsbericht wird das Bewertungsrisiko aus den eingegangenen Beteiligungen dargestellt. Zur Risikoabschirmung im Bereich der Adressenrisiken wurden Einzelwertberichtigungen und Pauschalwertberichtigungen gebildet. Unerwartete Risiken sind durch Vorsorgereserven gedeckt. Hinsichtlich der Bildung von Einzelwertberichtigungen haben wir ein Verfahren eingerichtet, das potenzielle Adressenrisiken auf der Grundlage eines Indizienmodells im Rahmen des Frühwarnverfahrens ermittelt. Zur abschließenden Beurteilung der Notwendigkeit und Höhe der Wertberichtigung werden die betroffenen Fälle von den Marktbereichen der für die Risikoüberwachung zuständigen Abteilung Kreditsekretariat angezeigt. Das Kundenkreditgeschäft stellt einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit dar. Vor diesem Hintergrund zählen die Risiken aus dem Kundenkreditgeschäft zu den bedeutenden Risiken unserer Sparkasse. Die erwarteten durchschnittlichen Forderungs- ausfälle werden von uns bei der Preiskalkulation berücksichtigt. Insgesamt sind somit die Risikokosten durch entsprechende Erträge aus dem Kreditgeschäft gedeckt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich keine gravierende Veränderung der Risikolage ergeben. Die im Rahmen unserer Gesamtbankrisikosteuerung zugewiesenen Risikolimite werden nur teilweise ausgelastet. Im Vergleich mit Sparkassen des Verbandsgebietes sind die vorhandenen Risiken als unterdurchschnittlich zu bewerten. Im Wertpapiergeschäft investieren wir überwiegend in Öffentliche Anleihen oder Deutsche fandbriefe. ABS-Wertpapiere oder sonstige Verbriefungen haben wir nicht im Bestand. Zum Berichtsstichtag unterhalten wir keine Anleihen oder Aktien von Emittenten aus Grie- chenland und Zypern. 15
Aus unserer Anlage in Investmentfonds ergeben sich Bestände (Kurswerte) von Emittenten aus Italien in Höhe von 37,3 Millionen EUR, aus Spanien in Höhe von 44,1 Millionen EUR, aus Irland in Höhe von 8,3 Millionen EUR und aus Portugal in Höhe von 4,7 Millionen EUR. Dabei handelt es sich überwiegend um Unternehmensanleihen von bonitätsstarken Emittenten im Bereich Investment Grade und Staatsanleihen. Ausgeprägte bonitätsbedingte Ausfallrisiken sind somit nicht vorhanden. Zinsänderungsrisiken Zinsänderungsrisiken finden ihren Auslöser in Marktzinsschwankungen. Sie schlagen sich nieder in Form von Abschreibungen auf den festverzinslichen Wertpapierbestand, barwertorientierten Substanzwertverlusten hinsichtlich des gesamten Zinsbuches sowie Be- einträchtigungen der Zinsspanne infolge von unterschiedlichen Zinsanpassungsmöglichkeiten bei verzinslichen Aktiva und Passiva. Die Quantifizierung der Abschreibungsrisiken erfolgt anhand einer Szenariobetrachtung, welche im Wesentlichen die Marktveränderungen innerhalb eines Monats der letzten fünf Jahre berücksichtigt. Die Quantifizierung der barwertorientierten Substanzwertrisiken des gesamten Zinsbuches erfolgt anhand von mathematisch-statistischen VaR-Modellen. Die Berechnungen beruhen auf einer Haltedauer bis zur Schließung der offenen Risikopositionen von einem Monat. Der Betrachtungszeitraum umfasst mindestens die vorausgegangenen fünf Jahre. Die sich ergebenden Wertveränderungen werden mit einem Konfidenzniveau von 99 Prozent berechnet. Zusätzlich wird die Auswirkung extremer Marktzinsveränderungen über Szenario- analysen betrachtet. Die Prognosequalität dieser Risikomessverfahren überprüfen wir im Rahmen eines Backtestings. Die Messung und Analyse des Zinsspannenrisikos erfolgt anhand von verschiedenen Simulationsrechnungen, die unter Berücksichtigung der Zinselastizität der einzelnen Bilanz- posten die Auswirkung von Kapitalmarktzinsänderungen auf den Zinsüberschuss der Sparkasse berechnen. Dabei wird monatlich die Auswirkung einer Marktzinsveränderung von +/- 1,0 Prozentpunkt sowie von Verdrehungen der Zinsstrukturkurve bei unveränderter Bi- lanzstruktur berechnet. Für die Ermittlung und Steuerung des Zinsänderungsrisikos werden variable Produkte wie Spar- und Sichteinlagen, die keiner festgelegten Zins- oder Kapitalbindung unterliegen, nach dem Modell gleitender Durchschnitte bzw. dem Elastizitätskonzept eingebunden. Über den Umfang der Zinsänderungsrisiken wird der Gesamtvorstand regelmäßig unterrichtet. Neben einem wöchentlichen Reporting der Abschreibungsrisiken aus den Wertpapierhandelsgeschäften erfolgt eine Information im Rahmen des monatlichen Gesamtbankrisikoberichts. Zusätzlich erfolgt im Rahmen eines halbjährlichen Reportings auch eine Berichterstattung über Optionsrisiken aus verzinslichen Kundenpositionen mit verhaltensabhängiger Fälligkeit. Für diese Positionen werden das Kündigungsverhalten der Kunden sowie die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Risiken analysiert. Die Steuerung der Zinsänderungsrisiken erfolgt über eine Strukturierung der verzinslichen Aktiva und Passiva - insbesondere durch die angepasste Wiederanlage fälliger Wertpapiere. Zusätzlich haben wir Zins-Swapgeschäfte zur Begrenzung des allgemeinen Zinsänderungs- risikos abgeschlossen. Im Rahmen der Zinsbuchsteuerung verfolgen wir das Ziel, durch eine systematische gleichmäßige terminliche Verteilung der Zinsanpassungs- bzw. Fälligkeits- termine ein auf längere Sicht günstiges Rendite/Risiko-Verhältnis zu erreichen (passive Steuerung). In diesem Zusammenhang betreiben wir im Zinsbuch in einem angemessenen Umfang Fristentransformation. Zur Abschirmung der Risiken werden im Rahmen der 16
Risikokapitalallokation vermögens- und GuV-orientierte Risikodeckungsbeiträge (Limite) zugewiesen. Die Abschreibungsrisiken auf festverzinsliche Wertpapiere stellen aufgrund des hohen Anteils dieser Position an unseren Aktiva ein bedeutendes Risiko unserer Geschäftstätigkeit dar. Da jedoch die festverzinsliche Wertpapieranlage grundsätzlich mit Durchhalteabsicht bis zur Fälligkeit getätigt wird, handelt es sich bei dem Abschreibungsrisiko lediglich um eine temporäre Problematik, die ihre Ausprägung in jährlich schwankenden Bewertungs- ergebnissen in der GuV findet. Für die Abschirmung dieser Bewertungsrisiken halten wir Vorsorgereserven in ausreichendem Maße vor. Eine barwertorientierte Betrachtung auf Ebene der Nettoposition des gesamten Zinsbuches zeigt bei extremen Kapitalmarktzins- steigerungen ebenfalls markante Risikowerte, die jedoch durch unsere Risikodeckungs- masse ausreichend abgeschirmt sind. Wir führen in unserem Wertpapierbestand überwiegend öffentliche Anleihen und deutsche Pfandbriefe. Daher halten sich die vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise allgemein gestiegene Preisänderungsrisiken (Spreadrisiken) in vertretbaren Grenzen. Hierfür ist in ausreichendem Umfang Risikodeckungsmasse vorhanden. Die Berechnungen zum GuV-orientierten Zinsspannenrisiko weisen für die als wahrscheinlich betrachteten Zinsszenarien überschaubare Risikowerte aus. Zum 31.12.2014 berechneten wir die Minderung des ökonomischen Kapitals bei Ansatz des aufsichtsrechtlich definierten Zinsschocks gemäß § 25 Abs. 1 Satz 1 KWG mit 30,3 Prozent des haftenden Eigenkapitals. Das Prüfkriterium der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs- aufsicht weist nur eine Auslastung von 72 Prozent auf und zeigt damit, dass die Zins- änderungsrisiken angemessen sind. Vor dem Hintergrund der guten Eigenkapitalausstattung ist die Risikotragfähigkeit gegeben. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich keine gravierende Veränderung der Risikolage ergeben. Die im Rahmen unserer Gesamtbankrisikosteuerung zugewiesenen Risikolimite werden nur teilweise ausgelastet. 17
Sonstige Marktpreisrisiken Unter den sonstigen Marktpreisrisiken erfassen wir das Wertänderungsrisiko aller sonstigen Positionen, deren Preis Marktschwankungen unterliegt. Darunter fallen insbesondere die Aktienkursrisiken, aber auch Fremdwährungs- und Immobilienrisiken. Zur Quantifizierung des Aktienkursrisikos nutzen wir mathematisch-statistische VaR-Modelle. Die Berechnungen erfolgen mit einer Haltedauer von einem Tag bis zu einem Monat sowie einem Beobachtungszeitraum von 250 Handelstagen. Das Konfidenzniveau wird mit 99 Prozent angesetzt. Zusätzlich ermitteln wir die Auswirkung extremer Marktzins- veränderungen über Szenarioanalysen. Die Prognosequalität dieser Risikomessverfahren wird über eine laufende Überwachung und ein Backtesting überprüft. Die Risiken aus dem Fremdwährungs- und Immobilienbestand werden anhand von Szenario- betrachtungen untersucht. Dabei wird die Auswirkung von standardmäßig festgesetzten Marktpreisrückgängen betrachtet. Der Gesamtvorstand wird über die Ergebnisse mindestens monatlich im Rahmen des Gesamtbankrisikoberichts unterrichtet. Für die VaR-basierten Berechnungen der Aktienkurs- risiken erfolgt daneben ein wöchentliches Reporting. Zur Begrenzung der Risiken wurden Teilbeträge der Risikodeckungsmasse sowohl auf Vermögens- als auch auf GuV-Ebene als Verlustlimite zugewiesen. Daneben sind für die Vermögensanlage in Aktien Bestandslimite definiert. Vor dem Hintergrund der in 2014 gestiegenen Aktienkurse sind die vorhandenen Buchwertreserven im Laufe des Jahres angewachsen. Die bilanziellen Risiken aus unseren Aktienanlagen haben sich vermindert. Das Limit wird zum Jahresende nicht in Anspruch genommen. Aufgrund der Volatilität der Märkte wird den Aktienkursrisiken in unserer Spar- kasse unverändert hohe Bedeutung beigemessen. Die Risiken aus dem Fremdwährungs- und Immobilienbestand sind dagegen unwesentlich. Liquiditätsrisiken Liquiditätsrisiken steuern wir vornehmlich unter dem Aspekt der fristgerechten Erfüllung unserer Zahlungsverpflichtungen. Zu diesem Zweck erstellen wir regelmäßig einen Liquiditätsstatus sowie eine Liquiditätsplanung. Die monatliche Ermittlung der aufsichts- rechtlichen Liquiditätskennzahl rundet unsere Untersuchungen ab. Der aktuelle Liquiditätsstatus wird aus Anlass der Liquiditätsdisposition wöchentlich mit dem Handelsvorstand erörtert. Dem Gesamtvorstand wird regelmäßig im Rahmen der Risikoberichterstattung die Liquiditätskennzahl zur Kenntnis gegeben. Daneben erhält der Gesamtvorstand eine Liquiditätsplanung auf Sicht des Kalenderjahres sowie verschiedene Szenariobetrachtungen. Die Steuerung der Liquiditätsrisiken erfolgt über Geldmarkttransaktionen sowie die liquiditätsorientierte Strukturierung unserer Aktiva und Passiva. Rund 21 Prozent unserer Aktiva bestehen aus börsennotierten, notenbankfähigen Wertpapieren, die bei unerwartet auftretendem Liquiditätsbedarf kurzfristig veräußert oder als Sicherheit für Übernachtkredite bei der Deutschen Bundesbank verpfändet werden könnten. Sämtliche Wertpapiere wurden unverändert dem Umlaufvermögen zugeordnet und somit nach dem strengen Niederstwert- prinzip bewertet. Daher stufen wir die Beschaffungsrisiken wie auch die Marktliquiditätsrisiken für unser Haus unverändert als eher gering ein. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich keine gravierende Verän- derung der Risikolage ergeben. 18
Operationelle Risiken Unter Operationellen Risiken betrachten wir die Gefahr von Verlusten aus den Bereichen in- terne Prozesse und Systeme, Menschen sowie externe Ereignisse. Hierzu zählen zum Bei- spiel Systemausfälle und Rechtsrisiken, aber auch die qualitative und quantitative Angemes- senheit des Mitarbeiterbestandes. So vielfältig wie die Risiken sind auch die von uns umge- setzten Maßnahmen zur Begrenzung. Sie reichen von der Standardisierung der Arbeitspro- zesse und der systematischen Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter bis hin zu Sicherheits- konzepten für den Einsatz von Informationstechnologie und Notfallkonzepten für unerwartete Störungen von Arbeitsprozessen. In Teilbereichen wurden die vorhandenen Risiken auch durch den Abschluss von Versicherungen gedeckt. Eingetretene Schadensfälle werden in einer Schadenfalldatenbank erfasst sowie das vorhandene Risikopotenzial regelmäßig erhoben. Die Analyse der erforderlichen Handlungs- maßnahmen bewirkt eine laufende Optimierung unseres Systems zur Begrenzung der Ope- rationellen Risiken. Mit den in der Sparkasse umgesetzten Maßnahmen haben wir eine vielfältige und weit reichende Risikobegrenzung vorgenommen, so dass sich das verbleibende Risiko in engen Grenzen bewegen sollte. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich keine gravierende Veränderung der Risikolage ergeben. Ein Teil der ermittelten Risikodeckungsmasse wurde für die Ab- schirmung der Operationellen Risiken reserviert. Über eingetretene Risiken wird, sofern sie GuV-wirksam geworden sind, der Gesamtvorstand im Rahmen des monatlichen Gesamtbankrisikoberichts unterrichtet. Das im Rahmen unserer Gesamtbankrisikosteuerung zugewiesene Risikolimit wird nur teilweise ausgelastet. Die Auswirkung zum Thema fehlerhafte Widerrufsbelehrung ist aufgrund der uneinheitlichen Rechtsprechung schwer abschätzbar. Für erkennbare Risiken haben wir Rückstellungen gebildet bzw. diese bei der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs berücksichtigt. Sonstige Risiken Für die Vermögenslage der Stadtsparkasse Mönchengladbach bedeutsame Belastungen können sich aus der Verpflichtung zur anteiligen Verlustübernahme der Sparkassen für die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) ergeben. Die ehemaligen Anteilseigner der Portigon AG, vormals Westdeutschen Landesbank AG (u. a. der Rheinische Sparkassen- und Giroverband, Düsseldorf - RSGV - mit rd. 25,03 Prozent) haben im November 2009 mit der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) Maßnahmen zur Übertragung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten der WestLB AG auf eine Abwicklungsanstalt vereinbart. Danach ist der Rheinische Sparkassen- und Giroverband, Düsseldorf (RSGV) verpflichtet, tatsächliche liquiditätswirksame Verluste der nach § 8a Finanzmarktstabilisierungs- fondsgesetz gegründeten Abwicklungsanstalt, die nicht durch das Eigenkapital der Abwicklungsanstalt von 3 Milliarden EUR und deren erzielte Erträge ausgeglichen werden können, bis zu einem Höchstbetrag von 2,25 Milliarden EUR zu übernehmen. Im Zuge der Übertragung weiterer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auf die Erste Abwicklungs- anstalt im Jahr 2012 wurde die Haftung dergestalt modifiziert, dass der RSGV sich verpflichtet, bei Bedarf maximal 37,5 Millionen EUR als Eigenkapital zum Ausgleich bilanzieller Verluste zur Verfügung zu stellen. Die Ausgleichsverpflichtung für tatsächlich liquiditätswirksame Verluste verringert sich entsprechend um diesen Betrag, so dass der Höchstbetrag von 2,25 Milliarden EUR unverändert bleibt. 19
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