Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5

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Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
R Ö M I S C H - K AT H O L I S C H E S  P F A R R B L AT T  D E R  N O R D W E S T S C H W E I Z   12. bis25.März2022

                                                              Zwei Jahre Pandemie:
                                                            Lehrzeit für die Kirchen                              3–5

                                                                                                                   Post CH AG

  Impuls: Man sieht nur mit dem Herzen gut 25
  Familienseite: Schöpfung – und der Urknall? 28
                                                                                           
  12–13/2022|51.Jahrgang                                            www.kirche-heute.ch
Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
EDITORIAL                                              AKTUELL

                                                       Soforthilfe der Katholiken beider Basel            Nothilfe für die Aufnahme, Unterbringung und
Die Papstglocke von Basel                              Die Katholiken und Katholikinnen aus Basel-        Versorgung der Flüchtenden im Nachbarland
                         Donnerstag, 3. März,          Stadt und Baselland haben insgesamt 50 000         Polen unterstützt. Um ihre Hilfe in der Ukraine
                         um die Mittagszeit.           Franken Soforthilfe für das Engagement von         und in Polen sicherzustellen, ist Caritas drin-
                         Basel, eine friedliche        Caritas Schweiz in der Ukraine zur Verfügung       gend auf Unterstützung angewiesen. Auch das
                         Stadt mitten in Euro-         gestellt. Aus dem Solidaritätsfonds für Mission,   Hilfswerk Kirche in Not bittet um Spenden.  kh
                         pa, durchflutet von           Entwicklungszusammenarbeit und Katastro-
                                                                                                          Die Spendenkonti Postfinance:
                         frühlingshaftem Son-          phenhilfe der Römisch-katholischen Kirche
                                                                                                          Caritas: IBAN CH69 0900 0000 6000 7000 4;
                         nenschein. Doch um            Basel-Stadt kommen 20 000 Franken. Der             Kirche in Not: CH55 0900 0000 6001 7200 9
                         12 Uhr setzt sich am          Landeskirchenrat der Römisch-katholischen
                         Münster die grösste           Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft          Friedensgebet der Kirchen beider Basel
Glocke in Bewegung, die sogenannte Papst-              hat 30 000 Franken gesprochen. Zusätzliche         Die evangelisch-reformierten, die römisch-
glocke. Sechseinhalb Tonnen geraten in                 10 000 Franken stellt der Baselbieter Landes-      katholischen und die christkatholischen Kir-
Schwingung; man meint, ein Ächzen zu ver-              kirchenrat zur Unterstützung ankommender           chen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft
nehmen. Ganz tief tönt die Glocke, einsam.             Familien bereit. Zudem hat die Landeskirche        organisieren gemeinsam ein wöchentliches
Und wie ein lebendiges Wesen: Der eine                 BL in Absprache mit der kantonalen Koordina-       Friedensgebet in der Offenen Kirche Elisabe-
Schlag voll, der nächste nur schwach.                  tionsstelle für Asyl eine Meldeplattform für       then. Dieses findet ab 15. März jeden Dienstag
Manchmal scheint sie auszusetzen, als ob               Wohnraum eingerichtet. Die Hotline ist von         um 18.30 Uhr statt. Nach dem Gebet gibt es ei-
ihr der Atem stocken würde. Sieben Minuten             Dienstag bis Donnerstag von 8.30 bis 12.00 und     nen Informationsaustausch zur Hilfe für die
lang schlägt sie. Eine Minute für jeden Tag            13.30 bis 16.00 Uhr unter Telefon 061 925 17 01    Ukraine. Freiwillige der Kirchen können sich
des Krieges in der Ukraine.                            erreichbar, per E-Mail unter verena.gauthier@      koordinieren und vernetzen. «Alle Mitarbei-
    Nie sonst ist die Papstglocke am Basler            kathbl.ch. Die Kontaktdaten und das Rauman-        tenden und Freiwilligen der Kirchgemeinden
Münster allein zu hören. «Es ist ein Zeichen           gebot werden der Koordinationsstelle für Asyl      und Pfarreien sind eingeladen, mitzuwirken.
der Trauer über den Krieg und der Solidari-            BL weitergeleitet.                           kh   Wir brauchen einen langen Atem und viele
tät mit dem ukrainischen Volk», schreiben                                                                 Menschen, die dieses Beten und Helfen mittra-
                                                       Spendenaufruf der Hilfswerke
Basels Reformierte. Das Zeichen ist Teil ei-                                                              gen», sagt Pfarrerin Monika Widmer, Kirchen-
                                                       Aufgrund der sich zuspitzenden Situation in
ner Aktion der Dombaumeister der grossen                                                                  rätin der Evangelisch-reformierten Kirche
                                                       der Ukraine hat Caritas Schweiz einen Nothil-
Kathedral- und Domkirchen Europas, «von                                                                   Basel-Stadt.                               kh
                                                       febeitrag in der Höhe von 3 Millionen Franken
Norwegen bis Malta und von Spanien bis in
                                                       gesprochen. Damit werden Menschen in der           Eine aktuelle Liste der Friedensgebete in der Region Ba-
die Ukraine».
                                                       Ukraine mit dem Nötigsten versorgt und die         sel findet man bei uns online: www.kirche-heute.ch
    Mit Drohungen, Lügen und Beschimp-
fungen hat der russische Machthaber seinen
Krieg begonnen. Dombaumeister antworten
mit Glockenklang. Kinder antworten mit

                                                                                                                                                                                   Regula Vogt-Kohler
dem Malen von Plakaten. Fussballmann-
schaften mit dem Verladen von Hilfsmateri-
al. Tausende mit der Teilnahme an Kund-
gebungen gegen diesen Krieg. Kirchgemein-
den mit der Betreuung von Geflüchteten,
Pfarreien mit dem Gebet.
    All diesen Antworten ist gemeinsam: Sie
treten der Lüge friedlich entgegen, sie helfen
den Angegriffenen ohne Gewalt. Sind sie
der Anfang einer vielstimmigen Friedens-
bewegung in Europa, die auch Russland er-
reichen kann? Dann hätte die Basler Papst-
glocke eine Zeitenwende eingeläutet.
    .                           Christian von Arx

Wer ist …
 … Kyrill I.?
     Kyrill I. ist seit 2009 Patriarch von Moskau
     und der ganzen Rus und damit Vorsteher
     der russisch-orthodoxen Kirche, welche
     mit mehr als 150 Millionen Gläubigen die
     grösste orthodoxe Kirche der Welt ist. Kyrill
     gilt als Freund der Ökumene, aber auch als
     Verfechter traditioneller Familienwerte und
     Gegner von Homosexuellenrechten. Im               Beten für den Frieden in der Ukraine
     Februar 2016 hat sich Kyrill I. auf Kuba mit
                                                       Fassungslos und weitgehend hilflos verfolgen wir den Krieg in der Ukraine. Weltweit bekunden Men-
     Papst Franziskus getroffen. Es war das erste
                                                       schen Solidarität mit dem in seiner Existenz bedrohten Land. Sie tun dies mit Demonstrationen und
     Treffen der Oberhäupter der russisch-ortho-
                                                       Gebeten wie beispielsweise am 1. März in der Offenen Kirche Elisabethen in Basel (unser Bild).  rv
     doxen und der römisch-katholischen Kirche
     überhaupt. Kyrill stammt wie der russische
     Präsident Wladimir Putin aus Leningrad, dem
     heutigen St. Petersburg.                    rv                    Aktuelle News und Beiträge auf www.kirche-heute.ch

2                                                                                                                                      K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2
Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
AKTUELL                                                                                                       REGION IN KÜRZE

                «Ältere Leute gehen oft vergessen»                                                                            Basler Ausstieg aus dem Industriepfarramt
                                                                                                                              Parallel zur Evangelisch-reformierten Kirche
                                                                                                                              Basel-Stadt (ERK BS) will auch der Kirchen-
                Eine kritische Beurteilung der Kirche in der Coronazeit
                                                                                                                              rat der Römisch-Katholischen Kirche Basel-
                                                                                                                              Stadt (RKK BS) per Ende 2024 aus dem Pfarr-
                                                                   Haben Sie auch positive Beispiele erlebt?
Christian von Arx

                                                                                                                              amt für Industrie und Wirtschaft (PIWi) aus-
                                                                   Ja, ich habe Kollegen, die wegen Corona zum
                                                                                                                              steigen. Darüber entscheidet die Synode am
                                                                   Glauben gefunden haben. Einer von ihnen
                                                                                                                              29. März. Mit dem definitiven Rückzug der
                                                                   dankt regelmässig in der Kirche dafür, dass es
                                                                                                                              ERK BS habe sich der Kirchenrat veranlasst
                                                                   der Familie gut geht, und sie nicht schwer von
                                                                                                                              gesehen, das künftige Engagement der RKK
                                                                   Corona betroffen war. Er äusserte mir gegen-
                                                                                                                              BS ebenfalls zu überprüfen. Die Kündigung
                                                                   über den Wunsch, der katholischen Kirche bei-
                                                                                                                              der ERK BS sei wegen zunehmend schwin-
                                                                   zutreten. Eine junge Frau in Basel, eine ur-
                                                                                                                              dender Mittel erfolgt. Dieser Umstand gelte
                                                                   sprünglich vom Islam geprägte Ausländerin,
                                                                                                                              auch für die RKK BS, hält der Kirchenrat fest.
                                                                   fand durch Corona zum römisch-katholischen
                                                                                                                              Die beiden Baselbieter Landeskirchen wollen
                                                                   Glauben und zu Gott. Sie war beeindruckt da-
                                                                                                                              hingegen das PIWi weiterführen. Ihnen ste-
                                                                   von, wie die Kirche Leute unterstützt habe. Ih-
                                                                                                                              hen im Gegensatz zu Basel-Stadt Steuerein-
                                                                   re Grossmutter war im Spital, und ein Pfarrer
                                                                                                                              nahmen von juristischen Personen zur Ver-
                                                                   sprach sie an, als er einer anderen Frau im Spi-
                                                                                                                              fügung.                                    rv
                                                                   tal die Krankensegnung brachte.
               Daniele Mezzi: «Die Kirche sollte für die Älteren                                                              Mehr dazu: www.kirche-heute.ch
                                                                   Wie kann Ihrer Meinung nach die Kirche in der
               Lobbyarbeit machen.»
                                                                   Pandemie älteren Menschen helfen?
                                                                   Es geht um Menschen, um Seelen. Da darf es
               Daniele Mezzi ist beruflich in der Alters-
                                                                   keine Rolle spielen, ob jemand geimpft ist oder
               beratung und -betreuung tätig. Seine Erfah-
                                                                   nicht. Wichtig ist, dass die Kirche Menschen in
               rungen führen ihn zu einem differenzierten
                                                                   schwierigen Situationen beisteht, mit Anrufen,
               Urteil, wie die Kirche während der Pande-                                                                      Leserbrief
                                                                   Schreiben, mit Kontaktangeboten. Dass man
               mie mit den älteren Menschen umgegangen
                                                                   nachfragt, wie es geht, ob jemand Hilfe braucht.
               ist.                                                                                                           Verpasste Chancen
                                                                   Das funktionierte in manchen Pfarreien sehr
               Welche Probleme machten älteren Menschen            gut.                                                       Zeichen von Exponenten der kirchlichen
               während der Coronapandemie besonders zu             Was haben ältere Menschen in dieser                        Hierarchie könnten die Herzen bewegen
               schaffen?                                           Situation von der Kirche erwartet?                         Je mehr unsere Kirche an Glaubwürdigkeit ein-
               Daniele Mezzi: Durch meine Arbeit hatte ich         Viele haben sich in der Pandemie mit Patien-               büsst, umso mehr verblassen ihre Botschaften.
               einen direkten Draht zu älteren Menschen. Sie       tenverfügungen oder mit Vorsorgeaufträgen                  Wen das nicht gleichgültig lässt, sehnt sich nach
               waren oft allein, einsam und überfordert mit        beschäftigt, oder etwa mit Fragen zur Organ-               vertrauensbildenden Reaktionen und Gesten,
               der Situation, sie brauchten auch eine seeli-       spende aus christlicher Sicht. Da kann ein                 nicht zuletzt Zeichen und Verhalten auch von
               sche Betreuung. Weil man ihnen nicht zutrau-        kirchlicher Sozialdienst oder die Caritas Infor-           Exponenten der kirchlichen Hierarchie. Oft geht
               te, dass sie eine Infektion mit dem Virus über-     mationsangebote bieten. Ich finde, da leistet              es um nur scheinbare Nebensächlichkeiten,
               leben würden, hat man sie rasch isoliert. Sie       die Kirche grundsätzlich gute Arbeit. Aber ich             die umgesetzt Morgenröte bewirken könnten.
               hatten nicht für alle Massnahmen Verständnis.       glaube, dass die älteren Leute oft vergessen ge-           Mir fällt spontan das «buona sera» nach der
                                                                   hen, auch beim Staat. Die Kirche sollte für die            letzten Papstwahl ein!
               War diese Kritik berechtigt?
                                                                   Älteren Lobbyarbeit machen beim Bund und                   Zwei Ereignisse wollen folgend erwähnt sein:
               Es gab Phasen während der Pandemie, da hat-
                                                                   bei den Kantonen und einen guten Draht zur                 Der gewiss verdienstvolle Papst Benedikt trat
               ten die Seelsorgenden in den Spitälern keinen
                                                                   Politik suchen.                                            ermüdet zurück. Er verzichtet auf Amt und
               Zugang mehr zu den Patientinnen und Patien-
                                                                                                                              Würde eines Papstes, nicht aber auf das weisse
               ten. Und die katholische Kirche hat gewisse         Wie schätzen Sie aufgrund Ihrer Kontakte mit
                                                                                                                              Kleid. «Amtstracht» ohne Amt! Hätte es nicht
               Massnahmen noch schärfer umgesetzt als von          älteren Menschen das Handeln der Kirche in
                                                                                                                              wie ein Blitz positiv eingeschlagen, wenn er sich
               den Behörden verlangt – ich denke an Ein-           der Pandemie ein? Wo sehen Sie Verbesserungs-
                                                                                                                              im schwarzen Talar von der Loggia aus zum ein-
               schränkungen bei der Kommunion, das Sin-            bedarf?
                                                                                                                              fachen Priester erklärt und sich wie versprochen
               gen, seelsorgerliche Besuche oder die Kran-         Ich habe den Eindruck, dass die Kirche die Be-
                                                                                                                              ins Schweigen zurückgezogen hätte?
               kensalbung. Die Sakramente sind das Allein-         drohung durch das Virus sehr ernst genom-
                                                                                                                              Der im Herbst 2021 verstorbene Francisco
               stellungsmerkmal der Kirche, sie müssen im-         men hat, und dass es ihr wichtig war, die Leute
                                                                                                                              Gmür, emeritierter Pfarrer zu St. Josef in Basel,
               mer gewährleistet sein. Die Kirche war zum          zu schützen. Aber durch die Corona-Schutz-
                                                                                                                              hatte es seinen kirchlichen Vorgesetzten nicht
               Teil zu streng.                                     massnahmen war der Zugang zum Glauben
                                                                                                                              leicht gemacht. Dafür war er zu wenig kirchenli-
                                                                   zeitweise gesperrt oder erschwert, darunter
               Woran denken Sie?                                                                                              nienförmig. Aber in seelsorglicher Hinsicht
                                                                   haben Menschen gelitten. Manchmal hat die
               Ich weiss von einer 86-jährigen Frau, die die                                                                  hatte er nicht wenigen vieles voraus. Unter der
                                                                   Kirche einfach nur alle staatlichen Vorschrif-
               Krankensalbung wünschte. Der Seelsorger er-                                                                    Leitung eines Jesuiten fand das im Abschieds-
                                                                   ten wiedergegeben, aus Angst, auf politischen
               schien nicht, weil er Angst hatte vor einer An-                                                                gottesdienst den beredten Niederschlag.
                                                                   Widerspruch zu stossen. Ich hätte es manch-
               steckung. Die Frau ist in der Zwischenzeit ver-                                                                Auch «Kirche heute» berichtete einfühlsam
                                                                   mal geschätzt, wenn die Kirche etwas offener
               storben. Eine 80-jährige Person in Basel                                                                       über Francisco. Nur der bischöfliche Segen, der
                                                                   kommuniziert hätte. 
               schickte zwei Briefe an den Bischof mit der                               Interview: Christian von Arx        blieb aus. Ist der Verstorbene als Priester zu oft
               Frage, warum keine Gottesdienste stattfinden                                                                   aus der Reihe getanzt? Wie hätte ein mit Witz
               könnten, erhielt aber keine Antwort. Mein           Daniele Mezzi, Betriebswirtschafter, ist Gründer und Ge-   gespicktes Dankeswort vom Bischof und ein
               Grossvater starb im Spital, ohne dass die Fami-     schäftsführer einer schweizweit tätigen Altersberatung     beherztes Lebewohl in der vollen Josefskirche
               lie sich von ihm verabschieden konnte – das         und -betreuung auf christlicher Grundlage in Basel.        die Herzen bewegt!
               war allerdings nicht die Schuld der Kirche.         Vollständiges Interview auf www.kirche-heute.ch                                    Willy Bucheli-Frech, Basel

                K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2                                                                                                                        3
Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
THEMA                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              REGION IN KÜRZE

Kirchen in der Coronazeit: Eine Bilanz des Bistums Basel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Gemeinsam durch die Fastenzeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Das digitale Projekt der Römisch-Katholi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   schen Kirche in Basel-Stadt hat am Ascher-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   mittwoch eine Impulsreihe auf den sozialen
Die Pastoralverantwortliche Barbara Kückelmann erhofft sich vom Ausnahmezustand einen Lern effekt für die pastoralen Teams                                                                                                                                                                                                                         Medien gestartet. Bis zur Osternacht am 16.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   April begleiten inspirierende Bilder und Ge-
Die Kirchen hätten ihren Teil beigetragen,         umgesetzt – nicht «gehorsam und passiv», son-                                                                                                                                                                                                                                                   danken die Menschen auf Ostern hin und

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Oliver Hochstrasser
die Pandemie solidarisch zu bewältigen.            dern aus ihrer Verantwortung heraus. Für die                                                                                                                                                                                                                                                    geben neue Anregungen. Am Sonntag wird
Und sie hätten nach Kräften versucht, für          Kirchen gibt es in unserem demokratischen                                                                                                                                                                                                                                                       jeweils ein kurzes Video mit Personen aus
schwächere Menschen einzustehen, sagt              Staat keine Sonderrechte gegenüber anderen                                                                                                                                                                                                                                                      der Stadt erscheinen, die ihre Gedanken zum
Barbara Kückelmann, die Pastoralverant-            gesellschaftlichen Gruppen. Es waren sehr kri-                                                                                                                                                                                                                                                  Evangelium teilen. Die Kanäle können auf
wortliche des Bistums Basel, im Interview          tische und gefährliche Jahre, welche von allen                                                                                                                                                                                                                                                  Instagram (katholischbaselstadt) oder Face-
mit «Kirche heute».                                gesellschaftlichen Gruppen einen grossen Ef-                                                                                                                                                                                                                                                    book (katholischbasel) abonniert werden.
                                                   fort verlangt haben. Aus welchem Grund hät-                                                                                                                                                                                                                                                     Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Impul-
Frau Kückelmann, welches waren im Rückblick
                                                   ten sich die Kirchen dieser gemeinsamen Auf-                                                                                                                                                                                                                                                    se über WhatsApp zu erhalten (kurze Nach-
auf die vergangenen zwei Jahre die schwerwie-
                                                   gabe verweigern sollen?                                                                                                                                                                                                                                                                         richt an 079 174 19 12 schicken).        rkk bs
gendsten Einschränkungen für die Kirchen?
Barbara Kückelmann: Sehr schwierig war die         Wo hat die Kirche während der Pandemie                                                                                                                                                                                                                                                          Alphalive-Treffen in St. Anton Basel
                    erste Phase mit dem Lock-      versagt und ihre Aufgabe nicht erfüllt?                                                                                                                                                                                                                                                         Alphalive ist eine weltweit stattfindende
                 Archiv kh

                    down. Das gottesdienstli-      Wo war sie mutig, kreativ und erfolgreich?                                                                                                                                                                                                                                                      Reihe interaktiver Treffen, bei denen der
                    che Feiern wie das pfarreili-  Nach meiner Beobachtung haben alle ge-                                                                                                                                                                                                                                                          christliche Glaube entdeckt, vertieft und dis-
                    che Leben im Präsenzmo-        macht, was ihnen möglich war. Gerade zu Be-                                                                                                                                                                                                                                                     kutiert wird. Nun findet schon der dritte
                    dus waren von einem Tag        ginn der Pandemie haben Kolleginnen und                                                                                                                                                                                                                                                         Kurs in der Pfarrei St. Anton in Basel statt. An
                    auf den anderen nicht          Kollegen ganz viel ausprobiert (Kückelmann                                                                                                                                                                                                                                                      elf Montagmorgen treffen sich die Teilneh-
                    mehr möglich. Die Situati-     zählt eine lange Reihe von Beispielen auf – die                                                                                                                                                                                                                                                 menden zu Kaffee und Gipfeli, um sich über
                    on in Alters- und Pflegeein-   Redaktion). Da ist nicht alles optimal verlaufen,                                                                                                                                                                                                                                               einen der folgenden Inputs gemeinsam aus-
richtungen war ausgesprochen belastend. Ge-        aber vieles sehr gut.                                                                                                                                                                                                                                                                           tauschen: Hat das Leben mehr zu bieten?
radezu traumatisierend war, dass Tausende              Wir alle haben viel gelernt in den vergange-                                                                                                                                                                                                                                                Wer ist Jesus? Was kann mir Gewissheit im
von Menschen verstorben sind, ohne dass sie        nen zwei Jahren. Ich bin überzeugt, dass die                                                                                                                                                                                                                                                    Glauben geben? Warum und wie bete ich?
sich von ihren Angehörigen verabschieden           Pandemiezeit manches wie in einem Brenn-                                                                                                                                                                                                                                                        Wie kann man in der Bibel lesen? Wie führt
konnten, und dass Beerdigungen stattfinden         glas sichtbar gemacht hat, das vielleicht schon                                                                                                                                                                                                                                                 uns Gott? Wie widerstehe ich dem Bösen?
mussten, bei denen                                                         lange schwierig oder in                                                                                                                                                                                                                                                 Warum mit anderen darüber reden? Heilt
nicht einmal die engsten                                                   Schieflage geraten war.                                                                                                                                                                                                                                                 Gott heute noch? Welchen Stellenwert hat
Freunde dabei sein             Die grosse Mehrheit der Gläubigen           Ist das immer noch                                                                                                                                                                                                                                                      die Kirche? In den März-Treffen können In-
konnten.                          hat sich solidarisch verhalten           grosse Gottesdienstan-                                                                                                                                                                                                                                                  teressierte unverbindlich vorbeischauen.
   Schwierig war auch          und die Massnahmen mitgetragen.             gebot wirklich nötig?                                                                                                                                                                                                                                                   Am 15. Mai findet ein Alphalive-Sonntag
die Phase ab Oktober                                                       Haben wir überra-                                                                                                                                                                                                                                                       statt – ein ganzer Tag zum Thema Heiliger
2020 mit der Advents-                                                      schend Menschen er-                                                                                                                                                                                                                                                     Geist. Anmeldung (auch für die Schnupper-
und Weihnachtszeit, als sich nur sehr wenige       reicht, die wir über das «normale» Angebot                                                                                                                                                                                                                                                      treffen): st.anton@rkk-bs.ch. Alphalive
Menschen am selben Ort versammeln konnten          nicht erreichen? Konnten Menschen die Er-                                                                                                                                                                                                                                                       selbst kostet nichts. Freiwilliger Unkosten-
und auch Gottesdienste nur mit sehr wenigen        fahrung machen, dass sie selber Subjekte ihres      Grossanlässe in der Pandemie: Statt einer einzigen Feier für          alle 33 Kinder, verteilte die Pfarrei Heiliggeist Basel ihre Erstkommunion auf vier Sonntage im Juni 2021.                                                            beitrag für Unterlagen und Apéros. Alphali-
Mitfeiernden möglich waren. Kritisch war nach      Glaubens sind und nicht auf eine oder einen                                                                                                                                                                                                                                                     ve ist für alle, jeden Alters, und unabhängig
unserer Beobachtung schliesslich auch die Ein-     «Profi» warten müssen?                                                                                                                                                                                                                                                                          von der Kirchenzugehörigkeit – alle sind
                                                                                                       gleitung, eines gemeinsamen Suchens, oft                                        gerade auch damit zu tun, dass keine Diskussi- Pandemie bei verschiedenen Gelegenheiten.
führung der Zertifikatspflicht im Herbst 2021.         Das ist für mich im Rückblick das Wichtigs-                                                                                                                                                                                                                                                 herzlich willkommen.                      ms/ig
                                                                                                       auch im Angebot des gemeinsamen Aushal-                                         on um kirchliche «Sonderrechte» geführt wur- Zugleich wurde – wie ja auch bei jeder Volks-
                                                   te: dass dieser Blick zurück ehrlich ist, und wir
War die Religionsfreiheit verletzt?                                                                    tens von Zweifeln, von Angst, von Sinnlosig-                                    de, sondern dass wir uns dafür                                   abstimmung – sehr deutlich,                                                                Daten: 14. März bis 20. Mai, jeweils am Montagvor-
                                                   nicht möglichst schnell und unreflektiert zur
Die Religionsfreiheit wurde in keiner Phase                                                            keit. Der Glaube an Gott ist eine Vertrauenssa-                                 eingesetzt haben, dass Kir-                                      dass kirchliche Stimmen nur                                                                mittag von 9.45 bis etwa 11.45 Uhr. Ort: Pfarreiheim
                                                   Tagesordnung oder zu einer – wie auch immer                                                                                                                                                                                                                                                     St. Anton, Kannenfeldstrasse 35, Basel.
verletzt. Vergessen wir nicht, worum es ging:                                                          che. Über das kirchliche Angebot der seelsor-                                   chen nicht schlechter gestellt    Viele Kirchen treten für       für einen Teil der Gesellschaft
                                                   verstandenen – Normalität zurückkehren.
um einen verantwortlichen Umgang mit ei-                                                               gerlichen Begleitung kann das Vertrauen in                                      werden dürfen als zum Bei-         schwächere, gefährdete        relevant sind. Wenn zum Bei-
                                                   Die Pandemie hat viele Leben gekostet, viele                                                                                                                                                                                                                                                    Wie soll Mariastein aufbrechen?
nem gefährlichen Virus. Von Beginn an war                                                              einen liebenden, mitgehenden und mitleiden-                                     spiel Baumärkte und Fitness-           Menschen ein.             spiel zwischen dem Schutz der
                                                   krank gemacht und viel Leid verursacht. Hat das                                                                                                                                                                                                                                                 Seit einigen Jahren hört man von Zukunfts-
klar, dass das Virus vor der Kirchentür nicht                                                          den Gott neu aufgebaut oder vertieft werden.                                    center.                                                          Schwächsten und wirtschaft-
                                                   bei den Gläubigen Zweifel und Fragen an Gott                                                                                                                                                                                                                                                    plänen des Klosters Mariastein, von einem
Halt macht. Die Kirchen und Religionsgemein-                                                           Glauben ist zutiefst Beziehung, und wie in je-                                     Dieses Thema zeigt aber                                       lichen Interessen abgewogen
                                                   ausgelöst? Wie antwortet die Kirche darauf?                                                                                                                                                                                                                                                     «Aufbruch ins Weite». Worum geht es? Was
schaften haben ihren Teil dazu beigetragen,                                                            der Beziehung gibt es auch im Glauben nie ei-                                   auch, wie komplex die Diskussion ist: «Die be- wird, reden viele Akteure mit – auch solche, die
                                                   Aus unserer Beobachtung wurden diese Fra-                                                                                                                                                                                                                                                       sind die Fakten? Was die Hintergründe? Was
diese kritische Situation solidarisch zu bewäl-                                                        ne «Garantie», aber viel gelebtes Leben.                                        sondere» Rolle «der» Kirche in «der» Gesell- sich viel lauter positionieren als die Kirchen.
                                                   gen nicht häufiger gestellt als zu anderen Zei-                                                                                                                                                                                                                                                 Meinungen und Kommentare? Gelegenheit,
tigen. Dafür bin ich sehr dankbar, auch dafür,                                                                                                                                         schaft gibt es nicht mehr, gerade in unserer                              Interview: Christian von Arx
                                                   ten. Denn Zweifel und Fragen an Gott gehören        Vor allem am Anfang der Pandemie waren                                                                                                                                                                                                      aus erster Hand informiert zu werden und
dass sich die grosse Mehrheit der Gläubigen                                                                                                                                            sehr vielfältigen, multikulturellen Schweiz.
                                                   zum Glauben, ganz unabhängig von einer              Kirche und Religion für Behörden und Medien                                                                                                                                                                                                 mitzureden gibt es am Sonntag, 13. März, um
solidarisch verhalten und die Massnahmen                                                                                                                                               Viele Kirchen treten auf der Linie von Bibel
                                                   Pandemie. Und die Erfahrung von Leid, die Er-       überhaupt kein Thema. Was war und ist aus                                                                                                                                                                                                   16 Uhr im Restaurant Post in Mariastein. Abt
mitgetragen hat.                                                                                                                                                                       und Evangelium für schwächere, gefährdete
                                                   fahrung der Unerbittlichkeit des Todes, Erfah-      Ihrer Sicht die besondere Rolle und Aufgabe                                                                                    Die Theologin und Sozialwissenschafterin Barbara                                                             Peter von Sury informiert über die geistliche
                                                                                                                                                                                       Menschen und solche am Rand der Gesell- Kückelmann (63) ist seit 2016 Pastoralverantwortliche
Bei vielen entstand der Eindruck, die Kirchen      rungen von Ohnmacht, eines Sich-ausgelie-           der Kirche in der Gesellschaft?                                                                                                                                                                                                             Dimension des Projekts «Mariastein 2025»,
                                                                                                                                                                                       schaft ein und geben ihnen eine öffentliche des Bistums Basel. Sie gehörte der Covid-Taskforce der
würden allzu gehorsam und passiv einfach die       fert-Fühlens, Erfahrungen von Ungerechtig-          Ich denke, dass Behörden und Medien zu Be-                                                                                                                                                                                                  Projektleiter Mariano Tschuor stellt die Teil-
                                                                                                                                                                                       Stimme. Das haben wir auch während der Pan- Bistumsleitung an.
behördlichen Vorschriften umsetzen. Hat die        keit – das sind starke, existenzielle Erfahrun-     ginn der Pandemie unterschätzt haben, dass                                                                                                                                                                                                  projekte vor. Kantonsrätin Susanne Koch
                                                                                                                                                                                       demie nach besten Kräften versucht, unter an- Das Interview erscheint hier stark gekürzt; vollständige
Kirche auch mal für mehr Freiheit gekämpft?        gen. Manche Menschen geraten dadurch in             die Kirchen und die anderen Glaubensgemein-                                                                                                                                                                                                 Hauser, Gemeindepräsidentin von Erschwil,
                                                                                                                                                                                       derem mit dem Gedenken für die Opfer der Fassung auf www.kirche-heute.ch.
Ich bezweifle deutlich, dass dieser Eindruck       eine Glaubenskrise. Darauf hat «die Kirche»         schaften eine wichtige Rolle für die Stärkung                                                                                                                                                                                               und der Pädagogikstudent Shulojan Suntha-
«bei vielen» entstanden sei. Es war eine Min-      nicht einfach eine Antwort, schon gar nicht ei-     vieler Menschen, für Resilienz und auch für                                                                                                                                                                                                 ralingam aus Flüh, beide im Patronatskomi-
derheit, die diese Meinung vertreten hat, aller-   ne einfache Antwort, die alles erklärlich und       den Zusammenhalt in der Gesellschaft spielen.                                                                                                                                                                                               tee «Mariastein 2025» sagen aus ihrer Sicht,
dings meist sehr lautstark. Tatsächlich haben      verständlich machen würde. Sie antwortet,           Da konnten wir die öffentliche Wahrnehmung                                                                                                                                                                                                  warum Mariastein aufbrechen soll. Alle Inte-
die Kirchen die behördlichen Massnahmen            wenn Sie so wollen, mit dem Angebot der Be-         mit der Zeit positiv beeinflussen. Das hat aber                                       Titelbild: Auch Instrumentalmusiker in Masken: Eröffnung der Kapelle Don Bosco in Basel am 26. Juni 2021. Foto: Lio Francisco                         ressierten sind eingeladen zum Mitreden. mt

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Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
REGIONALE INSTITUTIONEN

Neue Projekte mit Jugendlichen sind unterwegs
Fachstelle Jugend BL
Unsere Mitarbeiterin Isabelle Steb-   die zeitlichen, finanziellen und ei-                  bei den Interessen der Jugendli-                  hält das Renovationsteam den ers-
ler, Soziokulturelle Animatorin in    genen Mittel der Jugendarbeiten-                      chen anknüpft. Sie werden in die-                 ten Platz am Baum. Es gibt noch
Ausbildung, führte im Rahmen der      den in Baselland. Das Ergebnis be-                    sem Rahmen befähigt, eigenwirk-                   einiges zu tun, die Motivation
Hochschule Luzern ein Projekt in      stätigte bereits einen Teil. Viele                    sam zu werden. Dadurch entsteht                   bleibt hoch.
Zusammenarbeit mit vier Pfarrei-      Stellenprozente fliessen in die Fir-                  eine stärkere Identifikation mit
                                                                                                                                              Pilotprojekt in Muttenz,
en in Baselland durch. Nach eige-     mung, Katechese oder Themenbe-                        dem Projekt.
                                                                                                                                              Birsfelden, Pratteln-Augst
nen Beobachtungen und Erfah-          reiche ohne Jugendarbeit. Nur                            In einem nächsten Schritt er-
                                                                                                                                              Mit den Pfarreien Muttenz, Birsfel-
rungen stellte sie die Vermutung      sehr wenige Jugendarbeitende im                       fragte die Mitarbeiterin das Inter-
                                                                                                                                              den und Pratteln-Augst konnten
auf, dass die kirchlichen Jugendar-   Kanton haben offiziell Ressourcen                     esse an einer Zusammenarbeit.
                                                                                                                                              erste Brainstorming-Abende mit
beitenden nicht genügend Zeit und     und Zeit für die offene kirchliche                    Ziel war es, erste Anstösse geben
                                                                                                                                              Jugendlichen stattfinden. Es wird
Mittel zur Verfügung haben, um        Jugendarbeit zur Verfügung.                           zu können und die Jugendarbei-
                                                                                                                                              ein neues und pfarreiübergreifen-
offene Angebote umzusetzen. Mit-         Eine offene Jugendarbeit ist                       tenden vor allem mit gemeinsa-
                                                                                                                                              des Projekt entstehen. An den
tels einer Umfrage ermittelte sie     längerfristig nachhaltiger, da sie                    mer Planung zu entlasten. Da-
                                                                                                                                              Brainstorming-Events konnten
                                                                                            durch sollten Hürden abgebaut
                                                                                                                                              die Jugendlichen all ihre Ideen
                                                                                            und der Weg zur offenen Jugend-

                                                                         Isabelle Stebler
                                                                                                                                              aufs Blatt bringen und ihre Favori-
                                                                                            arbeit erleichtert werden.
                                                                                                                                              ten markieren. In den nächsten
                                                                                            Neue Ideen für den Jugendraum                     Schritten geht es darum, ein Pilot-
                                                                                            in Oberdorf                                       projekt zu starten. Das Ziel wäre,
                                                                                            In Oberdorf setzte sich eine Grup-                dass Jugendliche aus einer Pfarrei
                                                                                            pe Jugendlicher stark für die Re-                 einen Anlass für die Jugendlichen
                                                                                            novation ihres Jugendraums ein.                   der anderen Pfarreien organisie-
                                                                                            Mit kreativen Methoden wurde                      ren. Durch die Eigenwirksamkeit
                                                                                            Schritt für Schritt die Planung und               der Jugendlichen wird deren Iden-
                                                                                            Umgestaltung vorangetrieben. Die                  tifikation mit dem Projekt geför-
                                                                                            Jugendlichen hatten viele Ideen.                  dert. Allerdings befindet sich die-
                                                                                            Zum Beispiel sollen am neu ge-                    ses Projekt noch in der Anfangs-
                                                                                            malten Baum mit der Zeit immer                    phase und wird im Laufe dieses
                                                                                            mehr Gruppenfotos von den aktu-                   Jahres weiter ausgereift.
In Oberdorf haben die Jugendlichen die Renovation des Jugendraums ange-                     ell anwesenden Jugendgruppen
packt.                                                                                      aufgehängt werden. Natürlich er-                                        Fachstelle Jugend BL

«Zündfunken» für die Pfarreien und Pastoralräume
Die Fachstelle Jugend BL startet Projektreihe «fifty:fifty» und lanciert Hausbootlager
Die im Artikel oben beschriebe-       beit» – zum Beispiel alle Gespräche                                                                     und tuckern mit unseren Haus-
                                                                                                                                pixabay.com

nen Projekte der Fachstelle Jugend    vor Ort – ist den Ausführenden am                                                                       booten durch das schöne Burgund.
in Oberdorf oder im Pastoralraum      Projektort überlassen: Nur so kön-                                                                      Angesprochen sind alle jungen
Hardwald am Rhy (Birsfelden,          nen nachhaltige Kontakte ge-                                                                            Menschen zwischen 16 und 25 Jah-
Muttenz, Pratteln-Augst) sind Teil    knüpft und sinnvolle Netzwerke                                                                          ren. Neben einem unvergesslichen
unserer Reihe «fifty:fifty» – diese   aufgebaut werden. Wir sind über-                                                                        Ferienerlebnis stellen die Tage auf
soll an dieser Stelle etwas näher     zeugt, mit diesem «Zündfunken»,                                                                         dem Boot ein hervorragendes
beschrieben werden.                   welchen wir in die Pfarreien und                                                                        Lernfeld dar – sei es im Teamwork
   Oftmals fehlen nötige Ressour-     Pastoralräume tragen, tolle Projek-                                                                     mit der Crew oder beim Meistern
cen, um ein Wunschprojekt end-        te angehen und umsetzen zu kön-                                                                         von alltäglichen Aufgaben, wie et-
lich anzugehen. Dies kann das         nen.                                                                                                    wa der Planung eines mediterra-
Know-how zur Projektarbeit sein          In eigener Sache laufen die Vor-                                                                     nen Abendessens.
oder ein fehlendes Puzzleteil im      bereitungen unseres ersten Lager-                                                                          Wir würden uns freuen, wenn
Netzwerk. Die Fachstelle Jugend       projekts auf Hochtouren. Einer im                                                                       wir die beiden geplanten Haus-
hat sich zum Ziel gemacht, diese      Winter durchgeführten Umfrage                                                                           boote mit motivierten jungen
Lücken auf Anfrage zu schliessen.     unter den Leitenden des Kinder-                                                                         Menschen besetzen können – dar-
   Der Projektname «fifty:fifty»      und Jugendverbandes Jungwacht                                                                           um sind alle Firmverantwortli-
bezieht sich auf die Zusammenar-      Blauring zufolge würde ein Lager-                     So oder so ähnlich könnte es im                   chen, Religionslehrpersonen und
beit. Gemeinsam mit Mitarbeiten-      angebot für Jugendliche und jun-                      Hausbootlager der Fachstelle Jugend               Jugendarbeitende angehalten, auf
den der Pfarrei oder des Pastoral-    ge Erwachsene sehr geschätzt.                         BL zugehen.                                       dieses einmalige Angebot hinzu-
raums sollen Wünsche und Ziele           In einer Auswahl von mehreren                                                                        weisen!
formuliert werden, sodass die         Lagerformen (unter anderem ei-                        bootlager» durchgesetzt: In fünf                            Philip Müller, Soziokultureller
Fachstelle bei der Konzeptarbeit      nem Städtetrip in Süddeutsch-                         teambildenden Tagen reisen wir                              Animator BSc Soziale Arbeit,
unterstützen kann. Die «Laufar-       land) hat sich die Variante «Haus-                    nach Frankreich, setzen die Segel                           Fachstelle Jugend BL

24                                                                                                                                                           K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2
Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
IMPULS

                                                          Eline Keller-Sørensen
Man sieht
nur mit dem
Herzen gut
EP H ESERBRIEF 1,17– 19

 D
              er Gott Jesu Christi,
              unseres Herrn, der Vater
              der Herrlichkeit, gebe
              euch den Geist der Weis-
              heit und Offenbarung,
damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte
die Augen eures Herzens, damit ihr
versteht, zu welcher Hoffnung ihr
durch ihn berufen seid, welchen
Reichtum die Herrlichkeit seines
Erbes den Heiligen schenkt und wie
überragend gross seine Macht sich
an uns, den Gläubigen, erweist durch
das Wirken seiner Kraft und Stärke.                                               «Ich sehe was, das du nicht siehst»: So heisst ein Fotoprojekt von und mit Menschen im Autismus-Spek-
                               Einheitsübersetzung 2016                           trum (ich-sehe-was-das-du-nicht-siehst.ch, Aufnahme aus der 2020 gestarteten Wanderausstellung).

Ich sehe etwas, was du nicht siehst … und das                                         Die Geschichte der seligen Sibylle Biscossi          Wie oft übersehen wir doch das, was wirk-
ist blau – oder grün oder rosa. Als Kinder haben                                  ist ein wunderbares Beispiel einer Frau, die ge-      lich zählt? Wie oft haben wir uns verstrickt,
wir das gespielt. Einer sucht sich einen Gegen-                                   lernt hat, mit dem Herzen zu sehen. Bereits als       sind in uns selbst verfangen und sehen nichts
stand aus, den die anderen erraten müssen. Als                                    12-Jährige verlor sie ihr Augenlicht. Mit den         anderes mehr? Sind die Augen unseres Herzens
Hilfe wird wenigstens die Farbe angegeben. Die                                    Augen konnte sie nicht mehr sehen. Aber die           blind geworden?
anderen Mitspieler versuchen dann herauszu-                                       vielen Menschen, die bei ihr Rat und Trost ge-           Mit dem Herzen sehen – eine Einladung Got-
finden, was denn der andere wohl sehen mag.                                       funden haben, zeugen davon, dass ihr Herz             tes, es ihm nachzutun?! Vielleicht lassen wir
    Ich sehe etwas, was du nicht siehst … Eine                                    wohl sehr viel «gesehen» hat.                         uns – gerade jetzt, in der Fastenzeit – von ihm
solche Aussage könnte auch von Gott stam-                                                                                               zum Spiel auffordern: Ich sehe etwas, was du
men. Er könnte es sein, der das zu uns Men-                                                                                             nicht siehst! Komm, ich zeige es dir! Es ist etwas
schen sagt. Wir sehen wahrscheinlich tatsäch-                                                                                           Schönes und Spannendes! Es ist das Leben in
lich so manches nicht, was Gott sieht. Der                                          Selige Sibylle Biscossi                             seiner ganzen Buntheit! Und wenn du es willst,
Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr                                       Tertiarin, Reklusin (19. März)                      dann werde ich dir die Augen dafür öffnen! Ich
aber sieht das Herz (1 Sam 16,7). Er sieht das Ver-                                 Sibylle Biscossi; geboren 1287 in Pavia (Lombar-    lehre dich, mit dem Herzen zu sehen und die
borgene, das Innere, das Eigentliche. Für ihn                                       dei), verlor schon als Kind beide Eltern. Um sich   Welt hinter der Welt zu entdecken!
zählen nicht unsere Erfolge und das, was gelun-                                     ihren Lebensunterhalt zu verdienen, musste sie         Gott braucht «Mitspieler». Er möchte uns das
gen ist oder was in menschlichen Augen glänzt.                                      sich als Magd verdingen. Im Alter von 12 Jah-       zeigen, was er sieht. Und wenn wir uns darauf
Er weiss vielmehr um unseren Einsatz, unser                                         ren begann sie zu erblinden. Da sie ihre Arbei-     einlassen, dann werden wir die Welt, das Leben
Bemühen, unsere Möglichkeiten und unsere                                            ten bald nicht mehr ausführen konnte, wurde         und die Menschen so sehen, wie er sie sieht und
Absichten. Gott ist die Liebe, und sein Blick ist                                   sie in das Dominikanerkloster ihrer Heimatstadt     erkennen, zu welcher Hoffnung wir berufen
ein Blick voller Liebe und Verständnis. Er                                          aufgenommen. Vom Jahr 1302 an lebte sie als         sind (vgl. Eph 1,18).
schaut uns mit seinem Herzen an und sieht,                                          Reklusin in einer Zelle neben der Dominikaner-         Die Einladung Gottes steht: Ich sehe etwas,
was Menschen manchmal eben nicht sehen.                                             kirche. Die Blinde wurde vom Volk als geduldi-      was du nicht siehst …
Der französische Schriftsteller Antoine de                                          ge Ratgeberin für alle Nöte aufgesucht und galt
Saint-Exupéry lässt es den «kleinen Prinzen» so                                     bald als «weise Frau». Mit 80 Jahren starb sie              Nadia Miriam Keller, Theologin, arbeitet als
sagen: «Man sieht nur mit dem Herzen gut – das                                      und fand in der Kirche, neben der sie so lange              Spitalseelsorgerin i.A. am St. Claraspital
Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.»                                          gelebt hatte, ihre letzte Ruhestätte.                       in Basel

K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2                                                                                                                                                     25
Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
REGIONALE INSTITUTIONEN

Missão Católica                                                                                  Offene K­ irche Kloster
de língua Portuguesa                                                                             Elisabethen     Mariastein
Sinais de esperança                                                                              «Ich schenk mir einen Wüstentag» –        Gottesdienste an Sonn- und
                                                                                                 Ein Tag der Stille                        allgemeinen Feiertagen
Na fotografia vemos a natureza de-

                                       José Oliveira
                                                                                                 Montag, 14. März, 10.00–16.00 Uhr          9.00 Konventamt
struída. Tudo que era vida se tornou
                                                                                                 Mit Anmeldung. Kosten: 60 bis 80 Fran-
um palco de extinção. O espaço das                                                                                                         Gottesdienst an Werktagen
                                                                                                 ken, eigenes Picknick mitbringen.
árvores onde os pássaros alojavam                                                                                                           9.00 Konventamt
os seus ninhos desapareceram. A                                                                  Exerzitien im Alltag –
                                                                                                 Gruppentreffen                            Willkommen zum Chorgebet
sombra que ajudava o caminhante
                                                                                                 Donnerstag, 17./24 März, 19.00 Uhr        12.00 Mittagsgebet (ausser Mo),
deixou de existir. A beleza natural
                                                                                                 Vorbereitung auf Ostern: Spirituelle      Sonntag, 12.20 Uhr
que encantava o peregrino na sua
                                                                                                 Übungen zu Hause, Austausch am Grup-      15.00 Non (Mi bis Sa)
caminhada se torna um espaço si-
                                                                                                 pentreffen. Mit Anmeldung. Im Refekto-    18.00 Vesper
lencioso de destruição. O verde dá                     Natureza: cuidar da criação.
                                                                                                 rium des Pfarrhauses. Kosten: 150 Fran-   20.00 Komplet (Sa Vigil)
espaço para o cinza.
                                                       entrava em contato com o mundo            ken.
A reflexão que somos levados nesse                                                                                                         Stille Anbetung und
                                                       espiritual. Deus fala com Jesus na
tempo da quaresma está intima-                                                                   FeierAbendMahl zum Frühlingsfest          eucharistischer Segen
                                                       natureza, através da brisa, ou no
mente ligada com a natureza e o                                                                  Sonntag, 20. März, 17.00 Uhr; Ein Ort     Freitag 19.15 Uhr, in der Josefskapelle
                                                       texto desse domingo da quaresma
nosso desafio de proteger a nature-                                                              zum Auftanken, sich zentrieren, einan-
                                                       através das nuvens.                                                                 Sonntag, 13. März, 2. Fastensonntag
za.                                                                                              der Begegnen. Mit Monika Widmer und
                                                       O que isso significa para nós                                                       Gottesdienste wie an Sonntagen
                                                                                                 Judith Borter. Gitarre: Sylvia Laumen.
Tempo de uma conversão                                 cristãos? Onde buscamos os espa-                                                    16.00 Mariasteiner Dialoge, Diskussi-
ecológica                                              ços para as nossas orações? Se            Kosovarisch-albanische                    on: «Mariastein-Aufbruch ins Weite –
O Papa Francisco escreveu uma                          queremos seguir os passos de Je-          Volksweisen                               wie?» mit Bewohnerinnen und Bewoh-
mensagem para a campanha da                            sus na quaresma, precisamos rede-         Volksmelodien aus Klassik und Roman-      nern des Hinteren Leimentals sowie
fraternidade do ano de 2017 para a                     scobrir esse elemento natural na          tik. Musiker/innen des Ariston-Trios.     Mönchen des Klosters Mariastein.
Igreja do Brasil, mas que nos ajuda                    vida de Jesus que era o contato           Kollekte.
                                                                                                                                           Samstag, 19. März, hl. Josef
a refletir hoje o tempo da quares-                     com a ecologia.                           Bibel teilen in sieben Schritten          Gottesdienst wie an Werktagen
ma onde ocorre a ação quaresmal                        O espaço natural era o seu abrigo         Dienstag, 22. März, 17.30 Uhr;
na suíça, conhecida como «Fasten-                      espiritual onde ele se comunicava         ohne Anmeldung, in der Kapelle            Sonntag, 20. März, 3. Fastensonntag
aktion». Nessa mensagem do Papa                        com o Pai. Assim, redescobrimos a         des Pfarrhauses.                          Gottesdienste wie an Sonntagen
Francisco ele recordava que a cam-                     natureza como um espaço de vi-
                                                                                                 Regelmässige Angebote                     Montag, 21. März, Heimgang
panha na quaresma é um convite                         venciar o mistério da transfigu-
                                                                                                 Stadtgebet                                unseres hl. Vaters Benedikt
para viver a espiritualidade da Pás-                   ração de Jesus. De forma que o
                                                                                                 Montag/Donnerstag, 12.00–12.15 Uhr        Gottesdienst wie an Werktagen
coa conscientemente e decidida-                        testemunho da transfiguração do
                                                                                                 Handauflegen und Gespräch                 18.00 lateinische Vesper
mente. E ele continua dizendo que                      Cristo é o monte, é a natureza e são
                                                                                                 Montag 14–18 Uhr, durch Heilerinnen       20.00 lateinische Komplet
«a comunhão com o Cristo na Pás-                       os três discípulos.                       Kontemplation via integralis
coa nos convoca para uma conver-                       Por isso quando presenciamos                                                        Freitag, 25. März,
                                                                                                 Jeden 1. und 3. Montag 18–19 Uhr,
são individual, mas também social                      uma natureza morta ou destruída,          in der Kapelle des Pfarrhauses            Verkündigung des Herrn
e ecológica»(página 77 do livro:                       perdemos o testemunho ocular da           Vesper                                    Gottesdienst wie an Werktagen
Papa Franziskus: Unsere Mutter                         presença de Deus no nosso meio e          Montag, 18.30–19 Uhr                      18.00 lateinische Vesper
Erde – Gemeinsam die Schöpfung                         o espaço privilegiado da revelação        Zen-Meditation                            19.15 Stille Anbetung
bewahren).                                             divina. Sem o mundo natural, sem          Dienstag, 12.15–12.45 Uhr                 20.00 Komplet in der Gnadenkapelle
                                                       o ecológico, o mundo espiritual           Geistliche Gesänge
A Natureza presente na vida
                                                       perde a sua fonte fundamental de          von Hildegard von Bingen                  Änderungen vorbehalten. Erkundigen
de Jesus
                                                       nos fortalecer no propósito cristão.      Dienstag, 15. März, 13.30–14.00 Uhr       Sie sich für weitere Infos unter www.
No evangelho do segundo domin-
                                                       O tempo da quaresma é o tempo             Mittwoch-Mittag-Konzert                   kloster-mariastein.ch oder Telefon 061
go da quaresma nos narra a passa-
                                                       de olharmos para a natureza como          Mittwoch, 12.15–12.45 Uhr                 735 11 11 (Klosterpforte)
gem onde Jesus sobe ao monte
                                                       a casa comum e descobrir mesmo            Seelsorge-Angebot
para rezar. Não só nessa passagem,
                                                       no meio da destruição e do ambi-          Jeden Mittwoch 17–19 Uhr
mas em todas as passagens bíbli-
                                                       ente cinzento um pequeno ele-             Über Trauer sprechen –
cas e por final nas suas últimas                                                                 Offener Gesprächskreis
                                                       mento verde, assim como na foto-
orações em Jerusalém antes da sua                                                                Donnerstag, 17. März, 16.00–17.30 Uhr
                                                       grafia, que aparece uma pequena
morte, foram na natureza, no                                                                     Achtsamkeits-Meditation
                                                       planta, que é a fonte da esperança.
monte das oliveiras. Quase sempre                                                                Samstag, 11–12 Uhr,
era no mundo natural que Jesus                                         José Oliveira, Diácono   in der Kapelle des Pfarrhauses
                                                                                                                                           Benediktinerkloster, 4115 Mariastein
MISSAS EM PORTUGUÊS                                    Missão Católica de língua Portuguesa
                                                                                                                                           Gottesdienstzeiten: 061 735 11 01
                                                       Padre Marquiano Petez
                                                                                                 Offene Kirche Elisabethen                 Andere Auskunft: 061 735 11 11
Basel – St. Joseph – Amerbach-                         Grendelstrasse 25, 5408 Ennetbaden
                                                                                                 Elisabethenstr. 14, Basel                 Öffnungszeit der Pforte: Werktags:
strasse 1                                              Tel. 056 555 42 40
                                                                                                 Info unter www.offenekirche.ch            10.00–11.45 Uhr und 14.00–17.00 Uhr
1° 2° 3° e 4° Sábado 19.00                             marquiano.petez@kathaargau.ch
                                                                                                 Öffnungszeiten                            Sonn- und allg. Feiertage: 10.00–12.30
Sissach – St. Josef – Felsen-                          Diácono José Oliveira                     Kirche: Mo–Sa, 10–19 Uhr;                 Uhr und 14.00–17.00 Uhr
strasse 16                                             Kannenfeldstrasse 35, 4056 Basel          So, 12–19 Uhr                             info@kloster-mariastein.ch
2° e 4° Domingo 9.00                                   Tel. 079 108 45 53                        Café-Bar: Di–Fr 7–19 Uhr,                 wallfahrt@kloster-mariastein.ch
                                                       jose.oliveira@kathaargau.ch               Sa/So 10–18 Uhr                           www.kloster-mariastein.ch

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Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
WAS? WANN? WO?

Offline                                      SCHRIFTLESUNGEN
                                             So, 13. März: 2. Fastensonntag
                                                                                        Polnisch
                                                                                        Basel, Allerheiligen: So 12.00 Uhr
                                                                                                                                   BEICHTE/GESPRÄCHE
                                                                                                                                   Beichte
ÖKUMENISCHES ZENTRUM FÜR
                                             Gen 15,5–12.17–18; Phil 3,17–4,1           Portugiesisch                              Do, Fr 17.00–18.00 Uhr, Sa 15.45–16.45
MEDITATION UND SEELSORGE
                                             (oder 3,20–4,1); Lk 9,28b–36               Basel, St. Joseph: Sa 19.00 Uhr            Uhr. St. Clara, Basel.
Zwischendrin –                               So, 20. März: 3. Fastensonntag             Sissach, St. Josef: So 9.00 Uhr            Offenes Ohr
Zeit für Texte, Musik und Stille             Ex 3,1–8a.13–15; 1 Kor 10,1–6.10–12;       (2. und 4. So i.Mt.)                       Di und Do, 10.15–11.30 Uhr, St. Clara,
Samstag, 19. März, 18.00 Uhr, Heilig-        Lk 13,1–9 oder Ex 17,3–7; Röm 5,1–                                                    Basel.
                                             2.5–8; Joh 4,5–42 (oder 4,5–15.19b–        Slowakisch
geistkirche; Thema: «Sei, was du bist,                                                                                             Persönliche Segnung und Gebet
                                             26.39a.40–42)                              Basel, Allerheiligen: So 17.30 Uhr
gib, was du hast.» Etele Dosa, Klarinet-                                                                                           Mi, 23. März, 16.00–17.00 Uhr, St. Cla-
                                                                                        (1. u. 3. So i.Mt.)
te; Texte: Stefan Staub und Anne Lauer                                                                                             ra, Basel.
                                             ANDERSSPRACHIGE                            Slowenisch
Ökumenischer Gottesdienst                                                                                                          Seelsorge
                                             GOTTESDIENSTE                              Basel, St. Anton: Sa 19.00 Uhr             Mittwochs jeweils 17.00–19.00 Uhr,
zur Fastenzeit
                                                                                        (3. Sa i.Mt.)                              Offene Kirche Elisabethen, Basel.
Sonntag, 20. März, 10.00 Uhr,                Englisch
Tituskirche                                  Basel, Bruder Klaus: So 17.30 Uhr          Spanisch                                   Beichtgespräch in Liestal
                                             Basel, St. Joseph: So 12.30 Uhr            Basel, Bruder Klaus: So 11.00 Uhr          Pfarrei Bruder Klaus, Liestal:
Nachgeholt:
                                             Eritreisch                                 Laufen, Krypta: Sa 17.00 Uhr               Di, 17.00 Uhr. Beichtgespräche mit
Gespräch mit einem Gast
                                             Zwingen: Sa 6.00 Uhr                       Oberwil: So 17.00 Uhr                      Priester Bernhard Schibli, nach tel. Ver-
Gespräch mit dem Physiker Gian-Luca                                                                                                einbarung: 061 751 59 09.
Schmid zum Thema «Quantenphysik              Französisch                                Tamilisch
und Glaube»; Dienstag, 22. März,             Basel, Sacré-Cœur: Sa 18.00 Uhr;           Basel, St. Anton: Di 19.00 Uhr
19.30– 21.00 Uhr, Tituskirche                So 10.30 Uhr                               (ausser 4. Di i.Mt.)
Gespräch mit einem Gast                      Italienisch                                Ungarisch                                  GEBET/BESINNUNG
Gespräch mit Johannes Schleicher             Allschwil, St. Theresia: So 11.00 Uhr      Basel, Sacré-Cœur: So 15.00 Uhr            Andacht «Zwischendrin»
über sein Buch «Mitmensch Gott –             Basel, St. Clara: So 18.30 Uhr                                                        Heiliggeistkirche, Basel: Sa, 19. März,
                                             Basel, S. Pio X: Sa 18.30 Uhr; So 10.00,   Vietnamesisch                              18.00 Uhr. Moderne Andacht mit Musik,
mystische Spiritualität heute»;
                                             16.30 Uhr                                  Muttenz: So, 13. März, 15.30 Uhr           Gedanken und Stille.
Dienstag, 5. April, 19.30–21.00 Uhr,
Tituskirche                                  Birsfelden: So 9.00 Uhr                                                               Donnerstagsgebet
                                             Dornach, Kapuzinerkloster:                                                            Gebet um Erneuerung der Kirche.
Regelmässige Angebote                        Sa 17.00 Uhr; So 11.30 Uhr                 T V- G O T T E S D I E N S T E             Basel, Herbergsgasse 7: Do 18.00 Uhr
(nicht in den Schulferien)                   Gelterkinden: So 10.15 Uhr                 Gottesdienste im TV                        (1. Do i.Mt.)
Yoga (wöchentlich)                           Laufen: So 11.30 Uhr                                                                  Riehen, St. Franziskus: Do 18.30 Uhr
                                                                                        ZDF: So, 13. März, 9.30 Uhr
Dienstag, 15. und 29. März, nicht am         Laufenburg: Sa 17.00 Uhr (2. Sa i.Mt.)                                                (2. Do i.Mt)
                                                                                        BR: So, 20. März, 10.00 Uhr
22. März und nicht am 5. April               Liestal: So 11.30 Uhr                                                                 Reinach, St. Nikolaus: Do 12.00 Uhr
18.00–18.45 Uhr, Tituskirche                 Muttenz: So 18.00 Uhr                                                                 www.gebet-am-donnerstag.ch
Bibel-Café (wöchentlich)
                                             Oberdorf: Sa 18.00 Uhr                                                                Wort für Deinen Tag
16. Februar und 23. Februar                                                             BESONDERE
                                             Pratteln: So 11.15 Uhr                     GOTTESDIENSTE                              Telebibel, Tel. 061 262 11 55
Mittwoch, 16., 23., 30. März, 6. April
                                             Reinach, Fiechtenkapelle: So 10.15 Uhr                                                www.telebibel.ch
11.00–12.00 Uhr, Tituskirche                                                            Gottesdienst mit
Mystik Lektürekurs (14-tägig)                Rheinfelden: So 18.00 Uhr                                                             Radiopredigt bei SRF
                                                                                        jungen Erwachsenen
Mittwoch, 16. März, 30. März,                Sissach: So 9.30 Uhr (1., 3. u. 5. So                                                 Jeden Sonn- und Feiertag um 10 Uhr
                                             i.Mt.); So 18.00 Uhr (2. u. 4. So i.Mt.)
                                                                                        Basel, St. Clara: Jeden So bis 26. Juni,
17.30–19.00 Uhr, Tituskirche                                                                                                       senden Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF
                                                                                        20.00 Uhr. Besinnliche Eucharistiefeier
Mittwochabendmeditation                      Kroatisch                                                                             Musikwelle Predigten: www.radiopre-
                                                                                        mit Musik und anschliessendem Um-          digt.ch oder telefonisch, 032 520 40 20.
(wöchentlich)                                Basel, St. Michael: So 9.30, 11.00 Uhr     trunk. Info: kug.unibas.ch
Mittwoch, 16., 23., 30. März, 6. April       Liestal: So 13.00 Uhr
19.30–20.30 Uhr, Tituskirche                                                            Ökumenischer Sonntag
                                             Lateinisch
                                                                                        Heiliggeistkirche Flüh: So, 20. März,
Neu: Abendmeditation am                      Basel, St. Anton: So 11.30 Uhr
                                             Basel, St. Joseph: So 17.00 Uhr
                                                                                        10.00 Uhr. «Frische Kraft für die Klima-   IMPULSE
Donnerstag (wöchentlich)
                                                                                        Seele» mit Martin Föhn SJ von der RKK      Wann ist der Mensch ein Mensch?
erstmals am Donnerstagabend,                 Malayalam                                  Basel.                                     Podiumsgespräch zu den Fragen des
17. März, jeweils um 19.30 Uhr, Taufka-      Basel, St. Anton: So 17.00 Uhr (letzter
pelle der Heiliggeistkirche                                                             Gottesdienst für Gehörlose                 Lebensanfangs und des Lebensendes
                                             So i.Mt.)
                                                                                        Riehen, St. Franziskus: So, 20. März,      aus medizinischer, theologischer, ethi-
                                             Philippinisch                                                                         scher, philosophischer und psychologi-
Offline – ökumenisches Zentrum                                                          14.30 Uhr, mit Apéro.
für Meditation und Seelsorge                 Basel, Allerheiligen: Fr 21.00 Uhr;                                                   scher Sicht. Di, 22. März, 19.30 Uhr.
Im Tiefen Boden 75, 4059 Basel               Sa 6.00 Uhr (1. Fr und Sa i.Mt.)           Ökumenischer Frauengottesdienst            Kirchgemeindehaus Feldreben, Feldre-
Infos bei Kelly Kapfer                       Basel, St. Anton: Sa 19.00 Uhr             Basel, Offene Kirche Elisabethen:          benweg 14, 4132 Muttenz.
Telefon 061 336 30 33                        (1. Sa i.Mt.)                              So, 20. März, 17.00 Uhr, mit Apéro.        www. kirchenforum.ch
www.offline-basel.ch

Impressum                                    Redaktion Mantelteil:                      Abonnemente: Fr. 25.–/Jahr                 Adressänderungen melden:
Römisch-katholisches Pfarrblatt der          Christian von Arx (cva),                   Für Mitglieder der römisch-                – in den Kantonen AG, BL, SO beim
Nordwestschweiz                              Chefredaktor                               katholischen Kirchgemeinden gratis            Pfarramt der Wohngemeinde
51. Jahrgang                                 Regula Vogt-Kohler (rv),                                                              – im Kanton Basel-Stadt bei der
Erscheint zweiwöchentlich                    Redaktorin                                 Redaktion «Kirche heute»                      Verwal­tung der RKK
Auflage: 53 300 (2022)                       Redaktion Pfarreiseiten:                   Innere Margarethenstrasse 26                  Tel. 061 690 94 44
Herausgeber: Pfarrblattgemeinschaft          das jeweilige Pfarramt                     4051 Basel                                   verwaltung@rkk-bs.ch
Nordwestschweiz                              Layout: Pfarrblattgemeinschaft             Tel. 061 363 01 70
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K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2                                                                                                                               27
Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
Familienseite
              Und der Urknall?

             S
                    chöpfung ist kein einfaches        entstanden ist, sondern als einen po-           lernten die heimischen
                    Thema in der heutigen Zeit.        etischen Text, der zeigen möchte, wa-           Vogelarten kennen und
                    Schon die Drittklässler, die das   rum die Welt entstanden ist.                    bastelten Ketten mit Vogel-
              Angebot der Schöpfungsdetektive             Beim ersten Treffen erkundeten               futter.
              besuchen (siehe «Läuft bei uns»),        die Kinder mit einer Becherlupe ih-                Den Kindern sei sehr be-
              wissen, dass es den Urknall gab. Wie     re nächste Umgebung. Was blüht                  wusst, dass sie zur Umwelt Sorge
              geht das bitte zusammen? Die Frage       da alles im Kirchhof? Welche Tiere              tragen müssen, erzählt Christine
              nach dem Urknall sei schon beim          trinken am Brunnen Wasser, und                  Wittkowski. Sie wissen, was Food-
              ersten Treffen der Schöpfungsdetek-      wo wollen die Ameisen hin, die an               waste ist, dass man seinen Abfall
              tive gestellt worden, berichtet Chris-   der Kirchenmauer herumkrabbeln?                 nicht liegen lässt und ihn am besten
              tine Wittkowski, die die Gruppe          Die Kinder sollen draussen sein, sich           nicht einfach in eine Tonne wirft,
              leitet. Die Kinder wissen Bescheid       bewegen und dabei etwas über die                sondern die Wertstoffe trennt. Kinder
              über wissenschaftliche Erkenntnisse      Schöpfung lernen, das ist die Idee              fänden auch selber Antworten, wie
              und verkünden gleich: «Das mit der                                                       sie den Schöpfungsbericht und ihr
              Schöpfung stimmt doch gar nicht!»                                                        Wissen aus der Schule miteinander
                                                           Staunen über die Schöpfung.
                  Auf solche Aussagen ist die Reli-                                                    verknüpfen können. Die Erwachse-
              gionspädagogin vorbereitet. Schöp-                                                       nen brauchen nicht ihre Antworten
              fung versteht sie als Geschenk, den      hinter den Schöpfungsdetektiven.                vorzugeben, die Kinder finden
              Schöpfungsbericht nicht als wissen-      Die Steine, die die Kinder bei ihrem            schnell eigene Lösungen, wenn sie
              schaftliche Begründung, wie die Welt     ersten Treffen bemalt haben, konn-              dazu angeregt werden. Die Natur hat
                                                       ten in einer Ausstellung bewundert              so viel Schönes zu bieten, das ent-
                                                       werden. Das zweite Treffen widmete              deckt und bestaunt werden will. Auf
                                                       sich den Tieren im Winter. Die Kinder           ins Abenteuer.

     Läuft bei uns
     Im Rahmen der Erstkommunionvor-
     bereitung in der Pfarrei Heiliggeist in
     Basel wählen die Kinder ein weiteres                      @home
     Angebot aus, das sie neben den
     Gruppenstunden besuchen.                                  Staunen über die Schöpfung, das                 Etwas für die Bewahrung der Schöp-
     Zur Auswahl stehen neben                                       kann jede und jeder bei sich               fung tun ebenfalls. Abfall recyceln,
     Angeboten wie Krippenspiel, Kin-                                 vor Ort.                                 den Wasserhahn beim Zähneputzen
     derchor oder Schnuppern bei den                                                                           zudrehen, das Licht im eigenen
     Ministranten auch die Schöpfungs-                                                                         Zimmer löschen. Im Webportal findet
     detektive. Von den knapp 45
                                                                                                               ihr zudem zwei einfache Bastelanlei-
     Kommunionkindern haben
     sich 18 für dieses Angebot                                                                                tungen, um Vogelfutter herzustellen.
     entschieden. Die Kinder tref-                                                                             Damit lassen sich bestimmt ein paar
     fen sich sechs Mal jeweils                                                                                Vögel anlocken, die ihr beobachten
     an einem Mittwochnach-                                                                                    könnt.
     mittag. Meist entdecken
     sie draussen das Wunder
     der Natur und setzen sich mit der
     Schöpfung auseinander.                                                                                     www.kathbl.ch/familie
     Das aktive Erforschen der Geheim-
     nisse der Schöpfung steht dabei im
     Vordergrund.
                                                          Redaktion: Marcella Criscione, Fachstelle Jugend kath.bl
                                                          Fotos: Pixabay.com (oben), Pfarrei Heiliggeist (unten)

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Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
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