Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3-5
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R Ö M I S C H - K AT H O L I S C H E S P F A R R B L AT T D E R N O R D W E S T S C H W E I Z 12. bis25.März2022 Zwei Jahre Pandemie: Lehrzeit für die Kirchen 3–5 Post CH AG Impuls: Man sieht nur mit dem Herzen gut 25 Familienseite: Schöpfung – und der Urknall? 28 12–13/2022|51.Jahrgang www.kirche-heute.ch
EDITORIAL AKTUELL Soforthilfe der Katholiken beider Basel Nothilfe für die Aufnahme, Unterbringung und Die Papstglocke von Basel Die Katholiken und Katholikinnen aus Basel- Versorgung der Flüchtenden im Nachbarland Donnerstag, 3. März, Stadt und Baselland haben insgesamt 50 000 Polen unterstützt. Um ihre Hilfe in der Ukraine um die Mittagszeit. Franken Soforthilfe für das Engagement von und in Polen sicherzustellen, ist Caritas drin- Basel, eine friedliche Caritas Schweiz in der Ukraine zur Verfügung gend auf Unterstützung angewiesen. Auch das Stadt mitten in Euro- gestellt. Aus dem Solidaritätsfonds für Mission, Hilfswerk Kirche in Not bittet um Spenden. kh pa, durchflutet von Entwicklungszusammenarbeit und Katastro- Die Spendenkonti Postfinance: frühlingshaftem Son- phenhilfe der Römisch-katholischen Kirche Caritas: IBAN CH69 0900 0000 6000 7000 4; nenschein. Doch um Basel-Stadt kommen 20 000 Franken. Der Kirche in Not: CH55 0900 0000 6001 7200 9 12 Uhr setzt sich am Landeskirchenrat der Römisch-katholischen Münster die grösste Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft Friedensgebet der Kirchen beider Basel Glocke in Bewegung, die sogenannte Papst- hat 30 000 Franken gesprochen. Zusätzliche Die evangelisch-reformierten, die römisch- glocke. Sechseinhalb Tonnen geraten in 10 000 Franken stellt der Baselbieter Landes- katholischen und die christkatholischen Kir- Schwingung; man meint, ein Ächzen zu ver- kirchenrat zur Unterstützung ankommender chen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft nehmen. Ganz tief tönt die Glocke, einsam. Familien bereit. Zudem hat die Landeskirche organisieren gemeinsam ein wöchentliches Und wie ein lebendiges Wesen: Der eine BL in Absprache mit der kantonalen Koordina- Friedensgebet in der Offenen Kirche Elisabe- Schlag voll, der nächste nur schwach. tionsstelle für Asyl eine Meldeplattform für then. Dieses findet ab 15. März jeden Dienstag Manchmal scheint sie auszusetzen, als ob Wohnraum eingerichtet. Die Hotline ist von um 18.30 Uhr statt. Nach dem Gebet gibt es ei- ihr der Atem stocken würde. Sieben Minuten Dienstag bis Donnerstag von 8.30 bis 12.00 und nen Informationsaustausch zur Hilfe für die lang schlägt sie. Eine Minute für jeden Tag 13.30 bis 16.00 Uhr unter Telefon 061 925 17 01 Ukraine. Freiwillige der Kirchen können sich des Krieges in der Ukraine. erreichbar, per E-Mail unter verena.gauthier@ koordinieren und vernetzen. «Alle Mitarbei- Nie sonst ist die Papstglocke am Basler kathbl.ch. Die Kontaktdaten und das Rauman- tenden und Freiwilligen der Kirchgemeinden Münster allein zu hören. «Es ist ein Zeichen gebot werden der Koordinationsstelle für Asyl und Pfarreien sind eingeladen, mitzuwirken. der Trauer über den Krieg und der Solidari- BL weitergeleitet. kh Wir brauchen einen langen Atem und viele tät mit dem ukrainischen Volk», schreiben Menschen, die dieses Beten und Helfen mittra- Spendenaufruf der Hilfswerke Basels Reformierte. Das Zeichen ist Teil ei- gen», sagt Pfarrerin Monika Widmer, Kirchen- Aufgrund der sich zuspitzenden Situation in ner Aktion der Dombaumeister der grossen rätin der Evangelisch-reformierten Kirche der Ukraine hat Caritas Schweiz einen Nothil- Kathedral- und Domkirchen Europas, «von Basel-Stadt. kh febeitrag in der Höhe von 3 Millionen Franken Norwegen bis Malta und von Spanien bis in gesprochen. Damit werden Menschen in der Eine aktuelle Liste der Friedensgebete in der Region Ba- die Ukraine». Ukraine mit dem Nötigsten versorgt und die sel findet man bei uns online: www.kirche-heute.ch Mit Drohungen, Lügen und Beschimp- fungen hat der russische Machthaber seinen Krieg begonnen. Dombaumeister antworten mit Glockenklang. Kinder antworten mit Regula Vogt-Kohler dem Malen von Plakaten. Fussballmann- schaften mit dem Verladen von Hilfsmateri- al. Tausende mit der Teilnahme an Kund- gebungen gegen diesen Krieg. Kirchgemein- den mit der Betreuung von Geflüchteten, Pfarreien mit dem Gebet. All diesen Antworten ist gemeinsam: Sie treten der Lüge friedlich entgegen, sie helfen den Angegriffenen ohne Gewalt. Sind sie der Anfang einer vielstimmigen Friedens- bewegung in Europa, die auch Russland er- reichen kann? Dann hätte die Basler Papst- glocke eine Zeitenwende eingeläutet. . Christian von Arx Wer ist … … Kyrill I.? Kyrill I. ist seit 2009 Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit Vorsteher der russisch-orthodoxen Kirche, welche mit mehr als 150 Millionen Gläubigen die grösste orthodoxe Kirche der Welt ist. Kyrill gilt als Freund der Ökumene, aber auch als Verfechter traditioneller Familienwerte und Gegner von Homosexuellenrechten. Im Beten für den Frieden in der Ukraine Februar 2016 hat sich Kyrill I. auf Kuba mit Fassungslos und weitgehend hilflos verfolgen wir den Krieg in der Ukraine. Weltweit bekunden Men- Papst Franziskus getroffen. Es war das erste schen Solidarität mit dem in seiner Existenz bedrohten Land. Sie tun dies mit Demonstrationen und Treffen der Oberhäupter der russisch-ortho- Gebeten wie beispielsweise am 1. März in der Offenen Kirche Elisabethen in Basel (unser Bild). rv doxen und der römisch-katholischen Kirche überhaupt. Kyrill stammt wie der russische Präsident Wladimir Putin aus Leningrad, dem heutigen St. Petersburg. rv Aktuelle News und Beiträge auf www.kirche-heute.ch 2 K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2
AKTUELL REGION IN KÜRZE «Ältere Leute gehen oft vergessen» Basler Ausstieg aus dem Industriepfarramt Parallel zur Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt (ERK BS) will auch der Kirchen- Eine kritische Beurteilung der Kirche in der Coronazeit rat der Römisch-Katholischen Kirche Basel- Stadt (RKK BS) per Ende 2024 aus dem Pfarr- Haben Sie auch positive Beispiele erlebt? Christian von Arx amt für Industrie und Wirtschaft (PIWi) aus- Ja, ich habe Kollegen, die wegen Corona zum steigen. Darüber entscheidet die Synode am Glauben gefunden haben. Einer von ihnen 29. März. Mit dem definitiven Rückzug der dankt regelmässig in der Kirche dafür, dass es ERK BS habe sich der Kirchenrat veranlasst der Familie gut geht, und sie nicht schwer von gesehen, das künftige Engagement der RKK Corona betroffen war. Er äusserte mir gegen- BS ebenfalls zu überprüfen. Die Kündigung über den Wunsch, der katholischen Kirche bei- der ERK BS sei wegen zunehmend schwin- zutreten. Eine junge Frau in Basel, eine ur- dender Mittel erfolgt. Dieser Umstand gelte sprünglich vom Islam geprägte Ausländerin, auch für die RKK BS, hält der Kirchenrat fest. fand durch Corona zum römisch-katholischen Die beiden Baselbieter Landeskirchen wollen Glauben und zu Gott. Sie war beeindruckt da- hingegen das PIWi weiterführen. Ihnen ste- von, wie die Kirche Leute unterstützt habe. Ih- hen im Gegensatz zu Basel-Stadt Steuerein- re Grossmutter war im Spital, und ein Pfarrer nahmen von juristischen Personen zur Ver- sprach sie an, als er einer anderen Frau im Spi- fügung. rv tal die Krankensegnung brachte. Daniele Mezzi: «Die Kirche sollte für die Älteren Mehr dazu: www.kirche-heute.ch Wie kann Ihrer Meinung nach die Kirche in der Lobbyarbeit machen.» Pandemie älteren Menschen helfen? Es geht um Menschen, um Seelen. Da darf es Daniele Mezzi ist beruflich in der Alters- keine Rolle spielen, ob jemand geimpft ist oder beratung und -betreuung tätig. Seine Erfah- nicht. Wichtig ist, dass die Kirche Menschen in rungen führen ihn zu einem differenzierten schwierigen Situationen beisteht, mit Anrufen, Urteil, wie die Kirche während der Pande- Leserbrief Schreiben, mit Kontaktangeboten. Dass man mie mit den älteren Menschen umgegangen nachfragt, wie es geht, ob jemand Hilfe braucht. ist. Verpasste Chancen Das funktionierte in manchen Pfarreien sehr Welche Probleme machten älteren Menschen gut. Zeichen von Exponenten der kirchlichen während der Coronapandemie besonders zu Was haben ältere Menschen in dieser Hierarchie könnten die Herzen bewegen schaffen? Situation von der Kirche erwartet? Je mehr unsere Kirche an Glaubwürdigkeit ein- Daniele Mezzi: Durch meine Arbeit hatte ich Viele haben sich in der Pandemie mit Patien- büsst, umso mehr verblassen ihre Botschaften. einen direkten Draht zu älteren Menschen. Sie tenverfügungen oder mit Vorsorgeaufträgen Wen das nicht gleichgültig lässt, sehnt sich nach waren oft allein, einsam und überfordert mit beschäftigt, oder etwa mit Fragen zur Organ- vertrauensbildenden Reaktionen und Gesten, der Situation, sie brauchten auch eine seeli- spende aus christlicher Sicht. Da kann ein nicht zuletzt Zeichen und Verhalten auch von sche Betreuung. Weil man ihnen nicht zutrau- kirchlicher Sozialdienst oder die Caritas Infor- Exponenten der kirchlichen Hierarchie. Oft geht te, dass sie eine Infektion mit dem Virus über- mationsangebote bieten. Ich finde, da leistet es um nur scheinbare Nebensächlichkeiten, leben würden, hat man sie rasch isoliert. Sie die Kirche grundsätzlich gute Arbeit. Aber ich die umgesetzt Morgenröte bewirken könnten. hatten nicht für alle Massnahmen Verständnis. glaube, dass die älteren Leute oft vergessen ge- Mir fällt spontan das «buona sera» nach der hen, auch beim Staat. Die Kirche sollte für die letzten Papstwahl ein! War diese Kritik berechtigt? Älteren Lobbyarbeit machen beim Bund und Zwei Ereignisse wollen folgend erwähnt sein: Es gab Phasen während der Pandemie, da hat- bei den Kantonen und einen guten Draht zur Der gewiss verdienstvolle Papst Benedikt trat ten die Seelsorgenden in den Spitälern keinen Politik suchen. ermüdet zurück. Er verzichtet auf Amt und Zugang mehr zu den Patientinnen und Patien- Würde eines Papstes, nicht aber auf das weisse ten. Und die katholische Kirche hat gewisse Wie schätzen Sie aufgrund Ihrer Kontakte mit Kleid. «Amtstracht» ohne Amt! Hätte es nicht Massnahmen noch schärfer umgesetzt als von älteren Menschen das Handeln der Kirche in wie ein Blitz positiv eingeschlagen, wenn er sich den Behörden verlangt – ich denke an Ein- der Pandemie ein? Wo sehen Sie Verbesserungs- im schwarzen Talar von der Loggia aus zum ein- schränkungen bei der Kommunion, das Sin- bedarf? fachen Priester erklärt und sich wie versprochen gen, seelsorgerliche Besuche oder die Kran- Ich habe den Eindruck, dass die Kirche die Be- ins Schweigen zurückgezogen hätte? kensalbung. Die Sakramente sind das Allein- drohung durch das Virus sehr ernst genom- Der im Herbst 2021 verstorbene Francisco stellungsmerkmal der Kirche, sie müssen im- men hat, und dass es ihr wichtig war, die Leute Gmür, emeritierter Pfarrer zu St. Josef in Basel, mer gewährleistet sein. Die Kirche war zum zu schützen. Aber durch die Corona-Schutz- hatte es seinen kirchlichen Vorgesetzten nicht Teil zu streng. massnahmen war der Zugang zum Glauben leicht gemacht. Dafür war er zu wenig kirchenli- zeitweise gesperrt oder erschwert, darunter Woran denken Sie? nienförmig. Aber in seelsorglicher Hinsicht haben Menschen gelitten. Manchmal hat die Ich weiss von einer 86-jährigen Frau, die die hatte er nicht wenigen vieles voraus. Unter der Kirche einfach nur alle staatlichen Vorschrif- Krankensalbung wünschte. Der Seelsorger er- Leitung eines Jesuiten fand das im Abschieds- ten wiedergegeben, aus Angst, auf politischen schien nicht, weil er Angst hatte vor einer An- gottesdienst den beredten Niederschlag. Widerspruch zu stossen. Ich hätte es manch- steckung. Die Frau ist in der Zwischenzeit ver- Auch «Kirche heute» berichtete einfühlsam mal geschätzt, wenn die Kirche etwas offener storben. Eine 80-jährige Person in Basel über Francisco. Nur der bischöfliche Segen, der kommuniziert hätte. schickte zwei Briefe an den Bischof mit der Interview: Christian von Arx blieb aus. Ist der Verstorbene als Priester zu oft Frage, warum keine Gottesdienste stattfinden aus der Reihe getanzt? Wie hätte ein mit Witz könnten, erhielt aber keine Antwort. Mein Daniele Mezzi, Betriebswirtschafter, ist Gründer und Ge- gespicktes Dankeswort vom Bischof und ein Grossvater starb im Spital, ohne dass die Fami- schäftsführer einer schweizweit tätigen Altersberatung beherztes Lebewohl in der vollen Josefskirche lie sich von ihm verabschieden konnte – das und -betreuung auf christlicher Grundlage in Basel. die Herzen bewegt! war allerdings nicht die Schuld der Kirche. Vollständiges Interview auf www.kirche-heute.ch Willy Bucheli-Frech, Basel K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 3
THEMA REGION IN KÜRZE Kirchen in der Coronazeit: Eine Bilanz des Bistums Basel Gemeinsam durch die Fastenzeit Das digitale Projekt der Römisch-Katholi- schen Kirche in Basel-Stadt hat am Ascher- mittwoch eine Impulsreihe auf den sozialen Die Pastoralverantwortliche Barbara Kückelmann erhofft sich vom Ausnahmezustand einen Lern effekt für die pastoralen Teams Medien gestartet. Bis zur Osternacht am 16. April begleiten inspirierende Bilder und Ge- Die Kirchen hätten ihren Teil beigetragen, umgesetzt – nicht «gehorsam und passiv», son- danken die Menschen auf Ostern hin und Oliver Hochstrasser die Pandemie solidarisch zu bewältigen. dern aus ihrer Verantwortung heraus. Für die geben neue Anregungen. Am Sonntag wird Und sie hätten nach Kräften versucht, für Kirchen gibt es in unserem demokratischen jeweils ein kurzes Video mit Personen aus schwächere Menschen einzustehen, sagt Staat keine Sonderrechte gegenüber anderen der Stadt erscheinen, die ihre Gedanken zum Barbara Kückelmann, die Pastoralverant- gesellschaftlichen Gruppen. Es waren sehr kri- Evangelium teilen. Die Kanäle können auf wortliche des Bistums Basel, im Interview tische und gefährliche Jahre, welche von allen Instagram (katholischbaselstadt) oder Face- mit «Kirche heute». gesellschaftlichen Gruppen einen grossen Ef- book (katholischbasel) abonniert werden. fort verlangt haben. Aus welchem Grund hät- Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Impul- Frau Kückelmann, welches waren im Rückblick ten sich die Kirchen dieser gemeinsamen Auf- se über WhatsApp zu erhalten (kurze Nach- auf die vergangenen zwei Jahre die schwerwie- gabe verweigern sollen? richt an 079 174 19 12 schicken). rkk bs gendsten Einschränkungen für die Kirchen? Barbara Kückelmann: Sehr schwierig war die Wo hat die Kirche während der Pandemie Alphalive-Treffen in St. Anton Basel erste Phase mit dem Lock- versagt und ihre Aufgabe nicht erfüllt? Alphalive ist eine weltweit stattfindende Archiv kh down. Das gottesdienstli- Wo war sie mutig, kreativ und erfolgreich? Reihe interaktiver Treffen, bei denen der che Feiern wie das pfarreili- Nach meiner Beobachtung haben alle ge- christliche Glaube entdeckt, vertieft und dis- che Leben im Präsenzmo- macht, was ihnen möglich war. Gerade zu Be- kutiert wird. Nun findet schon der dritte dus waren von einem Tag ginn der Pandemie haben Kolleginnen und Kurs in der Pfarrei St. Anton in Basel statt. An auf den anderen nicht Kollegen ganz viel ausprobiert (Kückelmann elf Montagmorgen treffen sich die Teilneh- mehr möglich. Die Situati- zählt eine lange Reihe von Beispielen auf – die menden zu Kaffee und Gipfeli, um sich über on in Alters- und Pflegeein- Redaktion). Da ist nicht alles optimal verlaufen, einen der folgenden Inputs gemeinsam aus- richtungen war ausgesprochen belastend. Ge- aber vieles sehr gut. tauschen: Hat das Leben mehr zu bieten? radezu traumatisierend war, dass Tausende Wir alle haben viel gelernt in den vergange- Wer ist Jesus? Was kann mir Gewissheit im von Menschen verstorben sind, ohne dass sie nen zwei Jahren. Ich bin überzeugt, dass die Glauben geben? Warum und wie bete ich? sich von ihren Angehörigen verabschieden Pandemiezeit manches wie in einem Brenn- Wie kann man in der Bibel lesen? Wie führt konnten, und dass Beerdigungen stattfinden glas sichtbar gemacht hat, das vielleicht schon uns Gott? Wie widerstehe ich dem Bösen? mussten, bei denen lange schwierig oder in Warum mit anderen darüber reden? Heilt nicht einmal die engsten Schieflage geraten war. Gott heute noch? Welchen Stellenwert hat Freunde dabei sein Die grosse Mehrheit der Gläubigen Ist das immer noch die Kirche? In den März-Treffen können In- konnten. hat sich solidarisch verhalten grosse Gottesdienstan- teressierte unverbindlich vorbeischauen. Schwierig war auch und die Massnahmen mitgetragen. gebot wirklich nötig? Am 15. Mai findet ein Alphalive-Sonntag die Phase ab Oktober Haben wir überra- statt – ein ganzer Tag zum Thema Heiliger 2020 mit der Advents- schend Menschen er- Geist. Anmeldung (auch für die Schnupper- und Weihnachtszeit, als sich nur sehr wenige reicht, die wir über das «normale» Angebot treffen): st.anton@rkk-bs.ch. Alphalive Menschen am selben Ort versammeln konnten nicht erreichen? Konnten Menschen die Er- selbst kostet nichts. Freiwilliger Unkosten- und auch Gottesdienste nur mit sehr wenigen fahrung machen, dass sie selber Subjekte ihres Grossanlässe in der Pandemie: Statt einer einzigen Feier für alle 33 Kinder, verteilte die Pfarrei Heiliggeist Basel ihre Erstkommunion auf vier Sonntage im Juni 2021. beitrag für Unterlagen und Apéros. Alphali- Mitfeiernden möglich waren. Kritisch war nach Glaubens sind und nicht auf eine oder einen ve ist für alle, jeden Alters, und unabhängig unserer Beobachtung schliesslich auch die Ein- «Profi» warten müssen? von der Kirchenzugehörigkeit – alle sind gleitung, eines gemeinsamen Suchens, oft gerade auch damit zu tun, dass keine Diskussi- Pandemie bei verschiedenen Gelegenheiten. führung der Zertifikatspflicht im Herbst 2021. Das ist für mich im Rückblick das Wichtigs- herzlich willkommen. ms/ig auch im Angebot des gemeinsamen Aushal- on um kirchliche «Sonderrechte» geführt wur- Zugleich wurde – wie ja auch bei jeder Volks- te: dass dieser Blick zurück ehrlich ist, und wir War die Religionsfreiheit verletzt? tens von Zweifeln, von Angst, von Sinnlosig- de, sondern dass wir uns dafür abstimmung – sehr deutlich, Daten: 14. März bis 20. Mai, jeweils am Montagvor- nicht möglichst schnell und unreflektiert zur Die Religionsfreiheit wurde in keiner Phase keit. Der Glaube an Gott ist eine Vertrauenssa- eingesetzt haben, dass Kir- dass kirchliche Stimmen nur mittag von 9.45 bis etwa 11.45 Uhr. Ort: Pfarreiheim Tagesordnung oder zu einer – wie auch immer St. Anton, Kannenfeldstrasse 35, Basel. verletzt. Vergessen wir nicht, worum es ging: che. Über das kirchliche Angebot der seelsor- chen nicht schlechter gestellt Viele Kirchen treten für für einen Teil der Gesellschaft verstandenen – Normalität zurückkehren. um einen verantwortlichen Umgang mit ei- gerlichen Begleitung kann das Vertrauen in werden dürfen als zum Bei- schwächere, gefährdete relevant sind. Wenn zum Bei- Die Pandemie hat viele Leben gekostet, viele Wie soll Mariastein aufbrechen? nem gefährlichen Virus. Von Beginn an war einen liebenden, mitgehenden und mitleiden- spiel Baumärkte und Fitness- Menschen ein. spiel zwischen dem Schutz der krank gemacht und viel Leid verursacht. Hat das Seit einigen Jahren hört man von Zukunfts- klar, dass das Virus vor der Kirchentür nicht den Gott neu aufgebaut oder vertieft werden. center. Schwächsten und wirtschaft- bei den Gläubigen Zweifel und Fragen an Gott plänen des Klosters Mariastein, von einem Halt macht. Die Kirchen und Religionsgemein- Glauben ist zutiefst Beziehung, und wie in je- Dieses Thema zeigt aber lichen Interessen abgewogen ausgelöst? Wie antwortet die Kirche darauf? «Aufbruch ins Weite». Worum geht es? Was schaften haben ihren Teil dazu beigetragen, der Beziehung gibt es auch im Glauben nie ei- auch, wie komplex die Diskussion ist: «Die be- wird, reden viele Akteure mit – auch solche, die Aus unserer Beobachtung wurden diese Fra- sind die Fakten? Was die Hintergründe? Was diese kritische Situation solidarisch zu bewäl- ne «Garantie», aber viel gelebtes Leben. sondere» Rolle «der» Kirche in «der» Gesell- sich viel lauter positionieren als die Kirchen. gen nicht häufiger gestellt als zu anderen Zei- Meinungen und Kommentare? Gelegenheit, tigen. Dafür bin ich sehr dankbar, auch dafür, schaft gibt es nicht mehr, gerade in unserer Interview: Christian von Arx ten. Denn Zweifel und Fragen an Gott gehören Vor allem am Anfang der Pandemie waren aus erster Hand informiert zu werden und dass sich die grosse Mehrheit der Gläubigen sehr vielfältigen, multikulturellen Schweiz. zum Glauben, ganz unabhängig von einer Kirche und Religion für Behörden und Medien mitzureden gibt es am Sonntag, 13. März, um solidarisch verhalten und die Massnahmen Viele Kirchen treten auf der Linie von Bibel Pandemie. Und die Erfahrung von Leid, die Er- überhaupt kein Thema. Was war und ist aus 16 Uhr im Restaurant Post in Mariastein. Abt mitgetragen hat. und Evangelium für schwächere, gefährdete fahrung der Unerbittlichkeit des Todes, Erfah- Ihrer Sicht die besondere Rolle und Aufgabe Die Theologin und Sozialwissenschafterin Barbara Peter von Sury informiert über die geistliche Menschen und solche am Rand der Gesell- Kückelmann (63) ist seit 2016 Pastoralverantwortliche Bei vielen entstand der Eindruck, die Kirchen rungen von Ohnmacht, eines Sich-ausgelie- der Kirche in der Gesellschaft? Dimension des Projekts «Mariastein 2025», schaft ein und geben ihnen eine öffentliche des Bistums Basel. Sie gehörte der Covid-Taskforce der würden allzu gehorsam und passiv einfach die fert-Fühlens, Erfahrungen von Ungerechtig- Ich denke, dass Behörden und Medien zu Be- Projektleiter Mariano Tschuor stellt die Teil- Stimme. Das haben wir auch während der Pan- Bistumsleitung an. behördlichen Vorschriften umsetzen. Hat die keit – das sind starke, existenzielle Erfahrun- ginn der Pandemie unterschätzt haben, dass projekte vor. Kantonsrätin Susanne Koch demie nach besten Kräften versucht, unter an- Das Interview erscheint hier stark gekürzt; vollständige Kirche auch mal für mehr Freiheit gekämpft? gen. Manche Menschen geraten dadurch in die Kirchen und die anderen Glaubensgemein- Hauser, Gemeindepräsidentin von Erschwil, derem mit dem Gedenken für die Opfer der Fassung auf www.kirche-heute.ch. Ich bezweifle deutlich, dass dieser Eindruck eine Glaubenskrise. Darauf hat «die Kirche» schaften eine wichtige Rolle für die Stärkung und der Pädagogikstudent Shulojan Suntha- «bei vielen» entstanden sei. Es war eine Min- nicht einfach eine Antwort, schon gar nicht ei- vieler Menschen, für Resilienz und auch für ralingam aus Flüh, beide im Patronatskomi- derheit, die diese Meinung vertreten hat, aller- ne einfache Antwort, die alles erklärlich und den Zusammenhalt in der Gesellschaft spielen. tee «Mariastein 2025» sagen aus ihrer Sicht, dings meist sehr lautstark. Tatsächlich haben verständlich machen würde. Sie antwortet, Da konnten wir die öffentliche Wahrnehmung warum Mariastein aufbrechen soll. Alle Inte- die Kirchen die behördlichen Massnahmen wenn Sie so wollen, mit dem Angebot der Be- mit der Zeit positiv beeinflussen. Das hat aber Titelbild: Auch Instrumentalmusiker in Masken: Eröffnung der Kapelle Don Bosco in Basel am 26. Juni 2021. Foto: Lio Francisco ressierten sind eingeladen zum Mitreden. mt 4 K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2 K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2 5
REGIONALE INSTITUTIONEN Neue Projekte mit Jugendlichen sind unterwegs Fachstelle Jugend BL Unsere Mitarbeiterin Isabelle Steb- die zeitlichen, finanziellen und ei- bei den Interessen der Jugendli- hält das Renovationsteam den ers- ler, Soziokulturelle Animatorin in genen Mittel der Jugendarbeiten- chen anknüpft. Sie werden in die- ten Platz am Baum. Es gibt noch Ausbildung, führte im Rahmen der den in Baselland. Das Ergebnis be- sem Rahmen befähigt, eigenwirk- einiges zu tun, die Motivation Hochschule Luzern ein Projekt in stätigte bereits einen Teil. Viele sam zu werden. Dadurch entsteht bleibt hoch. Zusammenarbeit mit vier Pfarrei- Stellenprozente fliessen in die Fir- eine stärkere Identifikation mit Pilotprojekt in Muttenz, en in Baselland durch. Nach eige- mung, Katechese oder Themenbe- dem Projekt. Birsfelden, Pratteln-Augst nen Beobachtungen und Erfah- reiche ohne Jugendarbeit. Nur In einem nächsten Schritt er- Mit den Pfarreien Muttenz, Birsfel- rungen stellte sie die Vermutung sehr wenige Jugendarbeitende im fragte die Mitarbeiterin das Inter- den und Pratteln-Augst konnten auf, dass die kirchlichen Jugendar- Kanton haben offiziell Ressourcen esse an einer Zusammenarbeit. erste Brainstorming-Abende mit beitenden nicht genügend Zeit und und Zeit für die offene kirchliche Ziel war es, erste Anstösse geben Jugendlichen stattfinden. Es wird Mittel zur Verfügung haben, um Jugendarbeit zur Verfügung. zu können und die Jugendarbei- ein neues und pfarreiübergreifen- offene Angebote umzusetzen. Mit- Eine offene Jugendarbeit ist tenden vor allem mit gemeinsa- des Projekt entstehen. An den tels einer Umfrage ermittelte sie längerfristig nachhaltiger, da sie mer Planung zu entlasten. Da- Brainstorming-Events konnten durch sollten Hürden abgebaut die Jugendlichen all ihre Ideen und der Weg zur offenen Jugend- Isabelle Stebler aufs Blatt bringen und ihre Favori- arbeit erleichtert werden. ten markieren. In den nächsten Neue Ideen für den Jugendraum Schritten geht es darum, ein Pilot- in Oberdorf projekt zu starten. Das Ziel wäre, In Oberdorf setzte sich eine Grup- dass Jugendliche aus einer Pfarrei pe Jugendlicher stark für die Re- einen Anlass für die Jugendlichen novation ihres Jugendraums ein. der anderen Pfarreien organisie- Mit kreativen Methoden wurde ren. Durch die Eigenwirksamkeit Schritt für Schritt die Planung und der Jugendlichen wird deren Iden- Umgestaltung vorangetrieben. Die tifikation mit dem Projekt geför- Jugendlichen hatten viele Ideen. dert. Allerdings befindet sich die- Zum Beispiel sollen am neu ge- ses Projekt noch in der Anfangs- malten Baum mit der Zeit immer phase und wird im Laufe dieses mehr Gruppenfotos von den aktu- Jahres weiter ausgereift. In Oberdorf haben die Jugendlichen die Renovation des Jugendraums ange- ell anwesenden Jugendgruppen packt. aufgehängt werden. Natürlich er- Fachstelle Jugend BL «Zündfunken» für die Pfarreien und Pastoralräume Die Fachstelle Jugend BL startet Projektreihe «fifty:fifty» und lanciert Hausbootlager Die im Artikel oben beschriebe- beit» – zum Beispiel alle Gespräche und tuckern mit unseren Haus- pixabay.com nen Projekte der Fachstelle Jugend vor Ort – ist den Ausführenden am booten durch das schöne Burgund. in Oberdorf oder im Pastoralraum Projektort überlassen: Nur so kön- Angesprochen sind alle jungen Hardwald am Rhy (Birsfelden, nen nachhaltige Kontakte ge- Menschen zwischen 16 und 25 Jah- Muttenz, Pratteln-Augst) sind Teil knüpft und sinnvolle Netzwerke ren. Neben einem unvergesslichen unserer Reihe «fifty:fifty» – diese aufgebaut werden. Wir sind über- Ferienerlebnis stellen die Tage auf soll an dieser Stelle etwas näher zeugt, mit diesem «Zündfunken», dem Boot ein hervorragendes beschrieben werden. welchen wir in die Pfarreien und Lernfeld dar – sei es im Teamwork Oftmals fehlen nötige Ressour- Pastoralräume tragen, tolle Projek- mit der Crew oder beim Meistern cen, um ein Wunschprojekt end- te angehen und umsetzen zu kön- von alltäglichen Aufgaben, wie et- lich anzugehen. Dies kann das nen. wa der Planung eines mediterra- Know-how zur Projektarbeit sein In eigener Sache laufen die Vor- nen Abendessens. oder ein fehlendes Puzzleteil im bereitungen unseres ersten Lager- Wir würden uns freuen, wenn Netzwerk. Die Fachstelle Jugend projekts auf Hochtouren. Einer im wir die beiden geplanten Haus- hat sich zum Ziel gemacht, diese Winter durchgeführten Umfrage boote mit motivierten jungen Lücken auf Anfrage zu schliessen. unter den Leitenden des Kinder- Menschen besetzen können – dar- Der Projektname «fifty:fifty» und Jugendverbandes Jungwacht um sind alle Firmverantwortli- bezieht sich auf die Zusammenar- Blauring zufolge würde ein Lager- So oder so ähnlich könnte es im chen, Religionslehrpersonen und beit. Gemeinsam mit Mitarbeiten- angebot für Jugendliche und jun- Hausbootlager der Fachstelle Jugend Jugendarbeitende angehalten, auf den der Pfarrei oder des Pastoral- ge Erwachsene sehr geschätzt. BL zugehen. dieses einmalige Angebot hinzu- raums sollen Wünsche und Ziele In einer Auswahl von mehreren weisen! formuliert werden, sodass die Lagerformen (unter anderem ei- bootlager» durchgesetzt: In fünf Philip Müller, Soziokultureller Fachstelle bei der Konzeptarbeit nem Städtetrip in Süddeutsch- teambildenden Tagen reisen wir Animator BSc Soziale Arbeit, unterstützen kann. Die «Laufar- land) hat sich die Variante «Haus- nach Frankreich, setzen die Segel Fachstelle Jugend BL 24 K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2
IMPULS Eline Keller-Sørensen Man sieht nur mit dem Herzen gut EP H ESERBRIEF 1,17– 19 D er Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weis- heit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend gross seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke. «Ich sehe was, das du nicht siehst»: So heisst ein Fotoprojekt von und mit Menschen im Autismus-Spek- Einheitsübersetzung 2016 trum (ich-sehe-was-das-du-nicht-siehst.ch, Aufnahme aus der 2020 gestarteten Wanderausstellung). Ich sehe etwas, was du nicht siehst … und das Die Geschichte der seligen Sibylle Biscossi Wie oft übersehen wir doch das, was wirk- ist blau – oder grün oder rosa. Als Kinder haben ist ein wunderbares Beispiel einer Frau, die ge- lich zählt? Wie oft haben wir uns verstrickt, wir das gespielt. Einer sucht sich einen Gegen- lernt hat, mit dem Herzen zu sehen. Bereits als sind in uns selbst verfangen und sehen nichts stand aus, den die anderen erraten müssen. Als 12-Jährige verlor sie ihr Augenlicht. Mit den anderes mehr? Sind die Augen unseres Herzens Hilfe wird wenigstens die Farbe angegeben. Die Augen konnte sie nicht mehr sehen. Aber die blind geworden? anderen Mitspieler versuchen dann herauszu- vielen Menschen, die bei ihr Rat und Trost ge- Mit dem Herzen sehen – eine Einladung Got- finden, was denn der andere wohl sehen mag. funden haben, zeugen davon, dass ihr Herz tes, es ihm nachzutun?! Vielleicht lassen wir Ich sehe etwas, was du nicht siehst … Eine wohl sehr viel «gesehen» hat. uns – gerade jetzt, in der Fastenzeit – von ihm solche Aussage könnte auch von Gott stam- zum Spiel auffordern: Ich sehe etwas, was du men. Er könnte es sein, der das zu uns Men- nicht siehst! Komm, ich zeige es dir! Es ist etwas schen sagt. Wir sehen wahrscheinlich tatsäch- Schönes und Spannendes! Es ist das Leben in lich so manches nicht, was Gott sieht. Der Selige Sibylle Biscossi seiner ganzen Buntheit! Und wenn du es willst, Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr Tertiarin, Reklusin (19. März) dann werde ich dir die Augen dafür öffnen! Ich aber sieht das Herz (1 Sam 16,7). Er sieht das Ver- Sibylle Biscossi; geboren 1287 in Pavia (Lombar- lehre dich, mit dem Herzen zu sehen und die borgene, das Innere, das Eigentliche. Für ihn dei), verlor schon als Kind beide Eltern. Um sich Welt hinter der Welt zu entdecken! zählen nicht unsere Erfolge und das, was gelun- ihren Lebensunterhalt zu verdienen, musste sie Gott braucht «Mitspieler». Er möchte uns das gen ist oder was in menschlichen Augen glänzt. sich als Magd verdingen. Im Alter von 12 Jah- zeigen, was er sieht. Und wenn wir uns darauf Er weiss vielmehr um unseren Einsatz, unser ren begann sie zu erblinden. Da sie ihre Arbei- einlassen, dann werden wir die Welt, das Leben Bemühen, unsere Möglichkeiten und unsere ten bald nicht mehr ausführen konnte, wurde und die Menschen so sehen, wie er sie sieht und Absichten. Gott ist die Liebe, und sein Blick ist sie in das Dominikanerkloster ihrer Heimatstadt erkennen, zu welcher Hoffnung wir berufen ein Blick voller Liebe und Verständnis. Er aufgenommen. Vom Jahr 1302 an lebte sie als sind (vgl. Eph 1,18). schaut uns mit seinem Herzen an und sieht, Reklusin in einer Zelle neben der Dominikaner- Die Einladung Gottes steht: Ich sehe etwas, was Menschen manchmal eben nicht sehen. kirche. Die Blinde wurde vom Volk als geduldi- was du nicht siehst … Der französische Schriftsteller Antoine de ge Ratgeberin für alle Nöte aufgesucht und galt Saint-Exupéry lässt es den «kleinen Prinzen» so bald als «weise Frau». Mit 80 Jahren starb sie Nadia Miriam Keller, Theologin, arbeitet als sagen: «Man sieht nur mit dem Herzen gut – das und fand in der Kirche, neben der sie so lange Spitalseelsorgerin i.A. am St. Claraspital Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.» gelebt hatte, ihre letzte Ruhestätte. in Basel K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 25
REGIONALE INSTITUTIONEN Missão Católica Offene K irche Kloster de língua Portuguesa Elisabethen Mariastein Sinais de esperança «Ich schenk mir einen Wüstentag» – Gottesdienste an Sonn- und Ein Tag der Stille allgemeinen Feiertagen Na fotografia vemos a natureza de- José Oliveira Montag, 14. März, 10.00–16.00 Uhr 9.00 Konventamt struída. Tudo que era vida se tornou Mit Anmeldung. Kosten: 60 bis 80 Fran- um palco de extinção. O espaço das Gottesdienst an Werktagen ken, eigenes Picknick mitbringen. árvores onde os pássaros alojavam 9.00 Konventamt os seus ninhos desapareceram. A Exerzitien im Alltag – Gruppentreffen Willkommen zum Chorgebet sombra que ajudava o caminhante Donnerstag, 17./24 März, 19.00 Uhr 12.00 Mittagsgebet (ausser Mo), deixou de existir. A beleza natural Vorbereitung auf Ostern: Spirituelle Sonntag, 12.20 Uhr que encantava o peregrino na sua Übungen zu Hause, Austausch am Grup- 15.00 Non (Mi bis Sa) caminhada se torna um espaço si- pentreffen. Mit Anmeldung. Im Refekto- 18.00 Vesper lencioso de destruição. O verde dá Natureza: cuidar da criação. rium des Pfarrhauses. Kosten: 150 Fran- 20.00 Komplet (Sa Vigil) espaço para o cinza. entrava em contato com o mundo ken. A reflexão que somos levados nesse Stille Anbetung und espiritual. Deus fala com Jesus na tempo da quaresma está intima- FeierAbendMahl zum Frühlingsfest eucharistischer Segen natureza, através da brisa, ou no mente ligada com a natureza e o Sonntag, 20. März, 17.00 Uhr; Ein Ort Freitag 19.15 Uhr, in der Josefskapelle texto desse domingo da quaresma nosso desafio de proteger a nature- zum Auftanken, sich zentrieren, einan- através das nuvens. Sonntag, 13. März, 2. Fastensonntag za. der Begegnen. Mit Monika Widmer und O que isso significa para nós Gottesdienste wie an Sonntagen Judith Borter. Gitarre: Sylvia Laumen. Tempo de uma conversão cristãos? Onde buscamos os espa- 16.00 Mariasteiner Dialoge, Diskussi- ecológica ços para as nossas orações? Se Kosovarisch-albanische on: «Mariastein-Aufbruch ins Weite – O Papa Francisco escreveu uma queremos seguir os passos de Je- Volksweisen wie?» mit Bewohnerinnen und Bewoh- mensagem para a campanha da sus na quaresma, precisamos rede- Volksmelodien aus Klassik und Roman- nern des Hinteren Leimentals sowie fraternidade do ano de 2017 para a scobrir esse elemento natural na tik. Musiker/innen des Ariston-Trios. Mönchen des Klosters Mariastein. Igreja do Brasil, mas que nos ajuda vida de Jesus que era o contato Kollekte. Samstag, 19. März, hl. Josef a refletir hoje o tempo da quares- com a ecologia. Bibel teilen in sieben Schritten Gottesdienst wie an Werktagen ma onde ocorre a ação quaresmal O espaço natural era o seu abrigo Dienstag, 22. März, 17.30 Uhr; na suíça, conhecida como «Fasten- espiritual onde ele se comunicava ohne Anmeldung, in der Kapelle Sonntag, 20. März, 3. Fastensonntag aktion». Nessa mensagem do Papa com o Pai. Assim, redescobrimos a des Pfarrhauses. Gottesdienste wie an Sonntagen Francisco ele recordava que a cam- natureza como um espaço de vi- Regelmässige Angebote Montag, 21. März, Heimgang panha na quaresma é um convite venciar o mistério da transfigu- Stadtgebet unseres hl. Vaters Benedikt para viver a espiritualidade da Pás- ração de Jesus. De forma que o Montag/Donnerstag, 12.00–12.15 Uhr Gottesdienst wie an Werktagen coa conscientemente e decidida- testemunho da transfiguração do Handauflegen und Gespräch 18.00 lateinische Vesper mente. E ele continua dizendo que Cristo é o monte, é a natureza e são Montag 14–18 Uhr, durch Heilerinnen 20.00 lateinische Komplet «a comunhão com o Cristo na Pás- os três discípulos. Kontemplation via integralis coa nos convoca para uma conver- Por isso quando presenciamos Freitag, 25. März, Jeden 1. und 3. Montag 18–19 Uhr, são individual, mas também social uma natureza morta ou destruída, in der Kapelle des Pfarrhauses Verkündigung des Herrn e ecológica»(página 77 do livro: perdemos o testemunho ocular da Vesper Gottesdienst wie an Werktagen Papa Franziskus: Unsere Mutter presença de Deus no nosso meio e Montag, 18.30–19 Uhr 18.00 lateinische Vesper Erde – Gemeinsam die Schöpfung o espaço privilegiado da revelação Zen-Meditation 19.15 Stille Anbetung bewahren). divina. Sem o mundo natural, sem Dienstag, 12.15–12.45 Uhr 20.00 Komplet in der Gnadenkapelle o ecológico, o mundo espiritual Geistliche Gesänge A Natureza presente na vida perde a sua fonte fundamental de von Hildegard von Bingen Änderungen vorbehalten. Erkundigen de Jesus nos fortalecer no propósito cristão. Dienstag, 15. März, 13.30–14.00 Uhr Sie sich für weitere Infos unter www. No evangelho do segundo domin- O tempo da quaresma é o tempo Mittwoch-Mittag-Konzert kloster-mariastein.ch oder Telefon 061 go da quaresma nos narra a passa- de olharmos para a natureza como Mittwoch, 12.15–12.45 Uhr 735 11 11 (Klosterpforte) gem onde Jesus sobe ao monte a casa comum e descobrir mesmo Seelsorge-Angebot para rezar. Não só nessa passagem, no meio da destruição e do ambi- Jeden Mittwoch 17–19 Uhr mas em todas as passagens bíbli- ente cinzento um pequeno ele- Über Trauer sprechen – cas e por final nas suas últimas Offener Gesprächskreis mento verde, assim como na foto- orações em Jerusalém antes da sua Donnerstag, 17. März, 16.00–17.30 Uhr grafia, que aparece uma pequena morte, foram na natureza, no Achtsamkeits-Meditation planta, que é a fonte da esperança. monte das oliveiras. Quase sempre Samstag, 11–12 Uhr, era no mundo natural que Jesus José Oliveira, Diácono in der Kapelle des Pfarrhauses Benediktinerkloster, 4115 Mariastein MISSAS EM PORTUGUÊS Missão Católica de língua Portuguesa Gottesdienstzeiten: 061 735 11 01 Padre Marquiano Petez Offene Kirche Elisabethen Andere Auskunft: 061 735 11 11 Basel – St. Joseph – Amerbach- Grendelstrasse 25, 5408 Ennetbaden Elisabethenstr. 14, Basel Öffnungszeit der Pforte: Werktags: strasse 1 Tel. 056 555 42 40 Info unter www.offenekirche.ch 10.00–11.45 Uhr und 14.00–17.00 Uhr 1° 2° 3° e 4° Sábado 19.00 marquiano.petez@kathaargau.ch Öffnungszeiten Sonn- und allg. Feiertage: 10.00–12.30 Sissach – St. Josef – Felsen- Diácono José Oliveira Kirche: Mo–Sa, 10–19 Uhr; Uhr und 14.00–17.00 Uhr strasse 16 Kannenfeldstrasse 35, 4056 Basel So, 12–19 Uhr info@kloster-mariastein.ch 2° e 4° Domingo 9.00 Tel. 079 108 45 53 Café-Bar: Di–Fr 7–19 Uhr, wallfahrt@kloster-mariastein.ch jose.oliveira@kathaargau.ch Sa/So 10–18 Uhr www.kloster-mariastein.ch 26 K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2
WAS? WANN? WO? Offline SCHRIFTLESUNGEN So, 13. März: 2. Fastensonntag Polnisch Basel, Allerheiligen: So 12.00 Uhr BEICHTE/GESPRÄCHE Beichte ÖKUMENISCHES ZENTRUM FÜR Gen 15,5–12.17–18; Phil 3,17–4,1 Portugiesisch Do, Fr 17.00–18.00 Uhr, Sa 15.45–16.45 MEDITATION UND SEELSORGE (oder 3,20–4,1); Lk 9,28b–36 Basel, St. Joseph: Sa 19.00 Uhr Uhr. St. Clara, Basel. Zwischendrin – So, 20. März: 3. Fastensonntag Sissach, St. Josef: So 9.00 Uhr Offenes Ohr Zeit für Texte, Musik und Stille Ex 3,1–8a.13–15; 1 Kor 10,1–6.10–12; (2. und 4. So i.Mt.) Di und Do, 10.15–11.30 Uhr, St. Clara, Samstag, 19. März, 18.00 Uhr, Heilig- Lk 13,1–9 oder Ex 17,3–7; Röm 5,1– Basel. 2.5–8; Joh 4,5–42 (oder 4,5–15.19b– Slowakisch geistkirche; Thema: «Sei, was du bist, Persönliche Segnung und Gebet 26.39a.40–42) Basel, Allerheiligen: So 17.30 Uhr gib, was du hast.» Etele Dosa, Klarinet- Mi, 23. März, 16.00–17.00 Uhr, St. Cla- (1. u. 3. So i.Mt.) te; Texte: Stefan Staub und Anne Lauer ra, Basel. ANDERSSPRACHIGE Slowenisch Ökumenischer Gottesdienst Seelsorge GOTTESDIENSTE Basel, St. Anton: Sa 19.00 Uhr Mittwochs jeweils 17.00–19.00 Uhr, zur Fastenzeit (3. Sa i.Mt.) Offene Kirche Elisabethen, Basel. Sonntag, 20. März, 10.00 Uhr, Englisch Tituskirche Basel, Bruder Klaus: So 17.30 Uhr Spanisch Beichtgespräch in Liestal Basel, St. Joseph: So 12.30 Uhr Basel, Bruder Klaus: So 11.00 Uhr Pfarrei Bruder Klaus, Liestal: Nachgeholt: Eritreisch Laufen, Krypta: Sa 17.00 Uhr Di, 17.00 Uhr. Beichtgespräche mit Gespräch mit einem Gast Zwingen: Sa 6.00 Uhr Oberwil: So 17.00 Uhr Priester Bernhard Schibli, nach tel. Ver- Gespräch mit dem Physiker Gian-Luca einbarung: 061 751 59 09. Schmid zum Thema «Quantenphysik Französisch Tamilisch und Glaube»; Dienstag, 22. März, Basel, Sacré-Cœur: Sa 18.00 Uhr; Basel, St. Anton: Di 19.00 Uhr 19.30– 21.00 Uhr, Tituskirche So 10.30 Uhr (ausser 4. Di i.Mt.) Gespräch mit einem Gast Italienisch Ungarisch GEBET/BESINNUNG Gespräch mit Johannes Schleicher Allschwil, St. Theresia: So 11.00 Uhr Basel, Sacré-Cœur: So 15.00 Uhr Andacht «Zwischendrin» über sein Buch «Mitmensch Gott – Basel, St. Clara: So 18.30 Uhr Heiliggeistkirche, Basel: Sa, 19. März, Basel, S. Pio X: Sa 18.30 Uhr; So 10.00, Vietnamesisch 18.00 Uhr. Moderne Andacht mit Musik, mystische Spiritualität heute»; 16.30 Uhr Muttenz: So, 13. März, 15.30 Uhr Gedanken und Stille. Dienstag, 5. April, 19.30–21.00 Uhr, Tituskirche Birsfelden: So 9.00 Uhr Donnerstagsgebet Dornach, Kapuzinerkloster: Gebet um Erneuerung der Kirche. Regelmässige Angebote Sa 17.00 Uhr; So 11.30 Uhr T V- G O T T E S D I E N S T E Basel, Herbergsgasse 7: Do 18.00 Uhr (nicht in den Schulferien) Gelterkinden: So 10.15 Uhr Gottesdienste im TV (1. Do i.Mt.) Yoga (wöchentlich) Laufen: So 11.30 Uhr Riehen, St. Franziskus: Do 18.30 Uhr ZDF: So, 13. März, 9.30 Uhr Dienstag, 15. und 29. März, nicht am Laufenburg: Sa 17.00 Uhr (2. Sa i.Mt.) (2. Do i.Mt) BR: So, 20. März, 10.00 Uhr 22. März und nicht am 5. April Liestal: So 11.30 Uhr Reinach, St. Nikolaus: Do 12.00 Uhr 18.00–18.45 Uhr, Tituskirche Muttenz: So 18.00 Uhr www.gebet-am-donnerstag.ch Bibel-Café (wöchentlich) Oberdorf: Sa 18.00 Uhr Wort für Deinen Tag 16. Februar und 23. Februar BESONDERE Pratteln: So 11.15 Uhr GOTTESDIENSTE Telebibel, Tel. 061 262 11 55 Mittwoch, 16., 23., 30. März, 6. April Reinach, Fiechtenkapelle: So 10.15 Uhr www.telebibel.ch 11.00–12.00 Uhr, Tituskirche Gottesdienst mit Mystik Lektürekurs (14-tägig) Rheinfelden: So 18.00 Uhr Radiopredigt bei SRF jungen Erwachsenen Mittwoch, 16. März, 30. März, Sissach: So 9.30 Uhr (1., 3. u. 5. So Jeden Sonn- und Feiertag um 10 Uhr i.Mt.); So 18.00 Uhr (2. u. 4. So i.Mt.) Basel, St. Clara: Jeden So bis 26. Juni, 17.30–19.00 Uhr, Tituskirche senden Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF 20.00 Uhr. Besinnliche Eucharistiefeier Mittwochabendmeditation Kroatisch Musikwelle Predigten: www.radiopre- mit Musik und anschliessendem Um- digt.ch oder telefonisch, 032 520 40 20. (wöchentlich) Basel, St. Michael: So 9.30, 11.00 Uhr trunk. Info: kug.unibas.ch Mittwoch, 16., 23., 30. März, 6. April Liestal: So 13.00 Uhr 19.30–20.30 Uhr, Tituskirche Ökumenischer Sonntag Lateinisch Heiliggeistkirche Flüh: So, 20. März, Neu: Abendmeditation am Basel, St. Anton: So 11.30 Uhr Basel, St. Joseph: So 17.00 Uhr 10.00 Uhr. «Frische Kraft für die Klima- IMPULSE Donnerstag (wöchentlich) Seele» mit Martin Föhn SJ von der RKK Wann ist der Mensch ein Mensch? erstmals am Donnerstagabend, Malayalam Basel. Podiumsgespräch zu den Fragen des 17. März, jeweils um 19.30 Uhr, Taufka- Basel, St. Anton: So 17.00 Uhr (letzter pelle der Heiliggeistkirche Gottesdienst für Gehörlose Lebensanfangs und des Lebensendes So i.Mt.) Riehen, St. Franziskus: So, 20. März, aus medizinischer, theologischer, ethi- Philippinisch scher, philosophischer und psychologi- Offline – ökumenisches Zentrum 14.30 Uhr, mit Apéro. für Meditation und Seelsorge Basel, Allerheiligen: Fr 21.00 Uhr; scher Sicht. Di, 22. März, 19.30 Uhr. Im Tiefen Boden 75, 4059 Basel Sa 6.00 Uhr (1. Fr und Sa i.Mt.) Ökumenischer Frauengottesdienst Kirchgemeindehaus Feldreben, Feldre- Infos bei Kelly Kapfer Basel, St. Anton: Sa 19.00 Uhr Basel, Offene Kirche Elisabethen: benweg 14, 4132 Muttenz. Telefon 061 336 30 33 (1. Sa i.Mt.) So, 20. März, 17.00 Uhr, mit Apéro. www. kirchenforum.ch www.offline-basel.ch Impressum Redaktion Mantelteil: Abonnemente: Fr. 25.–/Jahr Adressänderungen melden: Römisch-katholisches Pfarrblatt der Christian von Arx (cva), Für Mitglieder der römisch- – in den Kantonen AG, BL, SO beim Nordwestschweiz Chefredaktor katholischen Kirchgemeinden gratis Pfarramt der Wohngemeinde 51. Jahrgang Regula Vogt-Kohler (rv), – im Kanton Basel-Stadt bei der Erscheint zweiwöchentlich Redaktorin Redaktion «Kirche heute» Verwaltung der RKK Auflage: 53 300 (2022) Redaktion Pfarreiseiten: Innere Margarethenstrasse 26 Tel. 061 690 94 44 Herausgeber: Pfarrblattgemeinschaft das jeweilige Pfarramt 4051 Basel verwaltung@rkk-bs.ch Nordwestschweiz Layout: Pfarrblattgemeinschaft Tel. 061 363 01 70 Präsident: Dr. Rainer Füeg Nordwestschweiz redaktion@kirche-heute.ch www.kirche-heute.ch Druck und Versand: DZZ Druckzentrum Zürich AG K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2 27
Familienseite Und der Urknall? S chöpfung ist kein einfaches entstanden ist, sondern als einen po- lernten die heimischen Thema in der heutigen Zeit. etischen Text, der zeigen möchte, wa- Vogelarten kennen und Schon die Drittklässler, die das rum die Welt entstanden ist. bastelten Ketten mit Vogel- Angebot der Schöpfungsdetektive Beim ersten Treffen erkundeten futter. besuchen (siehe «Läuft bei uns»), die Kinder mit einer Becherlupe ih- Den Kindern sei sehr be- wissen, dass es den Urknall gab. Wie re nächste Umgebung. Was blüht wusst, dass sie zur Umwelt Sorge geht das bitte zusammen? Die Frage da alles im Kirchhof? Welche Tiere tragen müssen, erzählt Christine nach dem Urknall sei schon beim trinken am Brunnen Wasser, und Wittkowski. Sie wissen, was Food- ersten Treffen der Schöpfungsdetek- wo wollen die Ameisen hin, die an waste ist, dass man seinen Abfall tive gestellt worden, berichtet Chris- der Kirchenmauer herumkrabbeln? nicht liegen lässt und ihn am besten tine Wittkowski, die die Gruppe Die Kinder sollen draussen sein, sich nicht einfach in eine Tonne wirft, leitet. Die Kinder wissen Bescheid bewegen und dabei etwas über die sondern die Wertstoffe trennt. Kinder über wissenschaftliche Erkenntnisse Schöpfung lernen, das ist die Idee fänden auch selber Antworten, wie und verkünden gleich: «Das mit der sie den Schöpfungsbericht und ihr Schöpfung stimmt doch gar nicht!» Wissen aus der Schule miteinander Staunen über die Schöpfung. Auf solche Aussagen ist die Reli- verknüpfen können. Die Erwachse- gionspädagogin vorbereitet. Schöp- nen brauchen nicht ihre Antworten fung versteht sie als Geschenk, den hinter den Schöpfungsdetektiven. vorzugeben, die Kinder finden Schöpfungsbericht nicht als wissen- Die Steine, die die Kinder bei ihrem schnell eigene Lösungen, wenn sie schaftliche Begründung, wie die Welt ersten Treffen bemalt haben, konn- dazu angeregt werden. Die Natur hat ten in einer Ausstellung bewundert so viel Schönes zu bieten, das ent- werden. Das zweite Treffen widmete deckt und bestaunt werden will. Auf sich den Tieren im Winter. Die Kinder ins Abenteuer. Läuft bei uns Im Rahmen der Erstkommunionvor- bereitung in der Pfarrei Heiliggeist in Basel wählen die Kinder ein weiteres @home Angebot aus, das sie neben den Gruppenstunden besuchen. Staunen über die Schöpfung, das Etwas für die Bewahrung der Schöp- Zur Auswahl stehen neben kann jede und jeder bei sich fung tun ebenfalls. Abfall recyceln, Angeboten wie Krippenspiel, Kin- vor Ort. den Wasserhahn beim Zähneputzen derchor oder Schnuppern bei den zudrehen, das Licht im eigenen Ministranten auch die Schöpfungs- Zimmer löschen. Im Webportal findet detektive. Von den knapp 45 ihr zudem zwei einfache Bastelanlei- Kommunionkindern haben sich 18 für dieses Angebot tungen, um Vogelfutter herzustellen. entschieden. Die Kinder tref- Damit lassen sich bestimmt ein paar fen sich sechs Mal jeweils Vögel anlocken, die ihr beobachten an einem Mittwochnach- könnt. mittag. Meist entdecken sie draussen das Wunder der Natur und setzen sich mit der Schöpfung auseinander. www.kathbl.ch/familie Das aktive Erforschen der Geheim- nisse der Schöpfung steht dabei im Vordergrund. Redaktion: Marcella Criscione, Fachstelle Jugend kath.bl Fotos: Pixabay.com (oben), Pfarrei Heiliggeist (unten) 28 K i r c h e h e u t e 12 – 1 3 / 2 0 2 2
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