Zweiggesellschaft Remscheid seit 1966 - Deutsch-Indische Gesellschaft eV

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Zweiggesellschaft Remscheid seit 1966 - Deutsch-Indische Gesellschaft eV
Deutsch-Indische Gesellschaft e.V.
                                    Zweiggesellschaft Remscheid
                                             seit 1966
                                                   www.digrs.de

                    Herzlichen Glückwunsch aus Deutschland
       zu 25 Jahre PVCHR - People’s Vigilance Committee on Human Rights

Grußwort und Beitrag von Helma Ritscher, Vorsitzende der Deutsch-Indischen Gesellschaft e.V.
                             Zweiggesellschaft Remscheid:

                               Dr. Lenin Raghuvanshi
           Seine Besuche in Deutschland – zu Gast als Partner und Freund
                  in der Deutsch-Indischen Gesellschaft Remscheid
                                - Und seine Projekt-Vision für 2022 -

In diesem Jahr, 2020, feiert das PVCHR - People’s Vigilance Committee on Human Rights (Komitee
zur Überwachung der Menschenrechte) sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass gratuliere ich
als Vorsitzende der Deutsch-Indischen Gesellschaft Remscheid herzlich und wünsche, dass dieser
Einsatz für Menschenrechte so erfolgreich und nachhaltig weiter geführt wird, und nie enden möge.

Seit 2002 fühlt sich unsere Gesellschaft geehrt und dankbar mit Dr. Lenin Raghuvanshi, Gründer und
Vorsitzender des PVCHR, als Partner zu arbeiten und Unterstützung zu gewähren. Wie kam es dazu?
Im Jahr 1998 wurden wir erstmalig durch den weltweit von Kailash Satyarthi aus Delhi organisierten
„Global March“ mit dem Thema Kinderechte konfrontiert. Vikash Maharaj, Gründungsmitglied des
PVCHR, Musiker aus Varanasi und oft zu Gast in Remscheid, lud mich noch während des Marsches
nach Varanasi zu PVCHR ein. Jedoch erst 4 Jahre später, im Februar 2002, fand meine erste
Begegnung mit Dr. Lenin und dem PVCHR statt.
Jedoch standen in der Zwischenzeit Kinder -und Menschenrechte und das Leben der Dalit (sog.
Kastenlose) bereits auf der Agenda unserer Gesellschaft. Aber ich war bereit mich dieser Realität in
Varanasi zu stellen. Und das ist seit dieser ersten Begegnung bis heute, 18 Jahre danach, auch
unverändert geblieben.
Diese Jahre intensiver Zusammenarbeit zeichnen uns als einzigen langjährigsten Kooperationspartner
von PVCHR aus. Vom ersten Tag an ergänzten und wertschätzten wir uns einander gleichermaßen.

Deshalb ist es auch für die Bundesgeschäftsstelle mit ihren ca. 32 Zweiggesellschaften einzigartig in
Deutschland, dass eine Gesellschaft ihr 50-jähriges Bestehen zweimal feierte. Denn im Jahr 2016
wurde die 50-Jahresfeier unserer Gesellschaft nicht nur in Deutschland, sondern auch von Dr. Lenin in
Varanasi, Indien, würdevoll ausgerichtet und gefeiert. Für diese Wertschätzung unserer
Zusammenarbeit bedankte ich mich persönlich am Tag der Feier mit einer von uns erstellten
Festschrift unter dem Titel:

„PVCHR -People’s Vigilance Committee on Human Rights and Indo -German Society, Affiliate
      Remscheid as Partners and Friends for Human Rights, Equality and Dignity”

In dieser Festschrift sind alle gemeinsamen Aktivitäten, alle Projekte auf der Bildungsebene vom
Kindergarten bis zur Hochschule, zu unserem Austausch zwischen Schülerinnen und Schüler aus
Remscheid und Dalit-Schülerinnen und Schüler des PVCHR, aufgeführt. Ebenso alle bis zu diesem
Zeitpunkt gebauten Sozial- und Bildungseinrichtungen für unsere Dalit, ob Kindergarten, Schule,
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Weberzentrum und Frauenhaus, insbesondere im Dorf Baghwanala. Mit großer Freude werde ich dort
immer bei meinen Besuchen von Jung und Alt herzlich begrüßt. Dort, wo die Zusammenarbeit
begonnen hat und auch das gegenseitige Vertrauen gewachsen ist. Ein Vertrauen, dass uns bis heute
als Partner und Freunde unzertrennlich verbindet.
Über vielfältige Aktionen mit Unterstützung der Presse, Schulen, Vereine und Institutionen, bis hin zur
Spitze unserer Stadt und Landesregierung NRW, Nordrhein-Westfalen, gelang es uns in der
Remscheider Bevölkerung, und weit über unsere Stadt hinaus, das Bewusstsein für das Dasein dieser
ausgegrenzten Menschen in Indien zu wecken, und Mitverantwortung für sie zu bekunden.
Sind Dalit nicht gleichwertige Menschen, wie Du und Ich? Die Antwort darauf sind die treuen
Mitstreiter, Sponsoren und Freunde unserer Dalit-Freunde – bis heute. Die Stadt Remscheid, mit 20%
ausländischer Mitbürger, stand uns von Anbeginn stets als starker Partner zur Seite, aufgrund unserer
lebendigen und gelebten Völkerverständigungs-Arbeit.

Doch um das große Vertrauen all dieser Menschen bis heute zu bewahren, haben wesentlich die
Besuche von Dr. Lenin in Remscheid und das persönliche Kennenlernen dazu beigetragen.
Deshalb liegt es mir auch am Herzen, unser Grußwort aus Anlass der 25 Jahr Feier des PVCHR,
mit diesem Beitrag, „Die Besuche Dr. Lenins in Remscheid“, zu würdigen.

            Und so begann es - Der erste inoffizielle Besuch Dr. Lenins in Remscheid,
                               eine Stippvisite am 19. Juni 2007,
        entsprang mehr einem günstigen Zufall, und wurde durch einen weiteren Zufall,
                      zum 1. offiziellen Besuch Dr. Lenins in Remscheid.
.
In Kooperation mit der Stadt und zahlreichen Partnern planten wir gerade das 1. Internationale
Remscheider Drachenfest mit Schwerpunktthema Kinderrechte, am 12. August 2007, erstmalig mit
einer „Skype - Übertragung“ zwischen Varanasi und Remscheid“.
Zu Ehren des bevorstehenden indischen Unabhängigkeitstages, am 15. August 2007, würden Drachen
und indische Drachen, Patangs, in Indien und hier, mit Botschaften für Kinderrechte versehen, Zeit
gleich in den Himmel aufsteigen. Für unsere Dalit -Kinder und alle anderen Kinder dieser Welt.
  Diese, erstmalig als Kontinente verbindende Aktion geplant, konnte nur zum Erfolg führen,
  wenn die Skype - Übertragung gelingen würde. Wäre doch Dr. Lenin jetzt persönlich hier, um
  die technischen Daten hierzu mit klären zu können. Der Zufall erfüllte uns diesen Wunsch!

Denn am 19. Juni 2007 befand sich Dr. Lenin zufällig, auf Einladung zu einem Symposium, in
Gummersbach, nicht allzu weit von unserer Stadt entfernt. Es war die einmalige Chance für unsere
Gesellschaft ihn abends nach der Veranstaltung zu einem inoffiziellen Besuch nach Remscheid zu
holen.

Als Dr. Lenin an diesem Abend eintraf, warteten dort zum ersten Kennenlernen seine Remscheider
Kooperationspartner auf ihn: Der Direktor des Röntgen-Gymnasiums Remscheid, Herr H. Hammes,
mit Schülern des Dalit-Teams der Schule, Felicia, Henrik und Florian. Frau E. Ankay Nachtwein,
Vorsitzende des IKE-Förderverein für interkulturelle Erziehung e.V., vom Kindergarten-Austausch-
Projekt, und Herr Charles Wesseler von der Musik- und Kunstschule der Stadt Remscheid, um mit
Dr. Lenin die technischen Voraussetzungen für die Skype - Übertragung von Indien aus zu klären.

Noch spät am Abend folgte die Presse spontan unserer Einladung.
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            Am nächsten Tag erschien eine der ersten Presseberichte für
                 Dr. Lenin Raghuvanshi und seiner Organisation
                     nach seiner “Stippvisite” in Remscheid.
Eine exzellente Berichterstattung des „Remscheider General Anzeiger“, die unseren indischen
Partner und bisherige Zusammenarbeit, aber auch das Dalit-Team des Röntgen-Gymnasiums,
erstmalig öffentlich hervor hob.

Der Bericht weckte ebenso das Interesse für das „1. Remscheider Drachenfest“, die erste
Kontinente verbindende Aktion für Kinderrechte, via Skype.
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                              Das Drachenfest und seine Botschaft

    Das erste “Internationale Drachenfest vom 11. - 12. August 2007“ und seine Skype - Übertragung
    verband zwei Kontinente – und die Herzen vieler Menschen zwischen Remscheid und Varanasi.

Das Drachenfest, von der Stadt als Veranstalter unterstützt, wurde von der Oberbürgermeisterin Beate
Wilding eröffnet. Daraus wurde ein lebendiges Drachen- und Familienfest mit einem bunten
Rahmenprogramm für Vereine, Schulen, Jung und Alt, sowie „Kite-Fans“ von Nah und Fern. Am
Sonntag, 12. August, startete die große Aktion für Kinderrechte, via Skype, mit unserem Partner Dr.
Lenin Raghuvanshi, dem PVCHR und Dalit-Kindern in Varanasi.

                                             Zwei Kontinente waren jetzt verbunden – wir standen bereit und
                                             sandten unsere Grüße und Botschaften der Solidarität mit Dr. Lenin,
                                             den Dalit-Kindern und allen Kindern der Welt, nach Indien.

                                             Von rechts:
                                             Von der Presse Frau Bona, Herr Lebfromm vom Kultur Service, Frau
                                             Beate Wilding, Oberbürgermeisterin der Stadt, Bundestagsabgeordneter
                                             Herr. Kucharczyk, Herr Wesseler, Musik-und Kunstschule, Frau
                                             Ritscher, Vorsitzende der Deutsch-Indischen Gesellschaft, Herr Vaz,
                                             Stellvertreter, Frau Hager, Vorstand, Herr Zähler „Drachenmichel.

                          „Together in friendship for Dalits’ rights”
          Logo und Botschaft vom “Dalit-Team“ des Röntgen-Gymnasiums Remscheid”

                                             Foto links:
                                             Die Schülerinnen und
                                             Schüler skypen mit
                                             Dr, Lenin und ihren
                                             Freunden in Indien…
                                             …sie schauen ihren
                                             „patangs“ nach, die
                                             auch dort mit
                                             Symbolen für Freiheit
                                             und Befreiung
                                             fliegen...

Ein emotionaler Moment für uns alle!
Nach den offiziellen Grüßen an Dr. Lenin, sandten beide Dalit-Teams, zeitgleich, ihre Patangs mit Slogans für
Kinderrechte versehen, mit der Hoffnung in den Himmel, dass ihre Botschaft auch gesehen und vernommen
wird.
Fliegende Symbole für Freiheit und Befreiung für die Kinder, in ihrer immer noch benachteiligten
Lebenssituation – und zum Gedenken an Dr. Bhimrao Ramji Ambedkar, Vater für alle Dalit in Indien.
Und zur Ehre des bevorstehenden „Tag der Unabhängigkeit“ Indiens, als Symbol der Freiheit und Befreiung
aus der englischen Fremdherrschaft, stiegen Drachen und Patangs auf...

        Bleibt es nur ein Traum für unsere Dalit-Freunde – fliegen lernen ohne “Saadi”?
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    Der erste offizielle Besuch Dr. Lenins in Remscheid vom 04. - 05. Juni 2009 in Remscheid.
                           Ein vielseitiges Programm erwartete Dr. Lenin:

Zum ersten Mal wurde Dr. Lenin als offizieller Gast in Remscheid, zusammen mit den treuen
Sponsoren und Förderern unserer Gesellschaft, von der Oberbürgermeisterin, Frau Beate Wilding,
herzlich willkommen geheißen. Das persönliche Kennenlernen von Dr. Lenin Raghuvanshi und der
lebhafte Austausch über die von den anwesenden Sponsoren geförderten Projekte, bestätigte heute das
große Vertrauen, das bis jetzt einander entgegen gebracht worden war. Dank der Oberbürgermeisterin,
die unsere Begegnung im Rathaus spontan befürwortet hatte, bekamen wir die Gelegenheit auch
unseren Sponsoren offiziell zu danken. Denn die Sponsoren hatten bereits Mittel an uns gespendet,
für den dringend notwendigen Bau einer Schule für Dalit-Kinder im Dorf Baghwanala bei Varanasi.
Über ein Benefizkonzert Ende 2008 war der Grundstein für die Schule schon erspielt worden.
Das Ziel: Diese Schule sollte nur mit Spenden aus Remscheid und unter der Leitung von Dr.
Lenin, gebaut werden – das Herz unserer Stadt sollte hierbei Vorrang haben!

                                                                        Der erste offizielle Besuch
                                                                        Dr. Lenins fand im Turmstübchen
                                                                        des Rathauses statt, mit Blick auf
                                                                        die Stadt.

                                                                        Mein Dank galt Beate Wilding,
                                                                        der Oberbürgermeisterin,
                                                                        für die freundliche Einladung.

Dieser Besuch Dr. Lenins und das persönliche Kennenlernen der Beteiligten, trugen wesentlich dazu bei, dass
wir auf die Unterstützung für den Bau der Schule und in weitere Projekte vertrauen konnten. Bei der Planung
der Schule wurde bereits ein Erweiterungsbau, um ein Stockwerk mehr, vorgesehen.
Dr. Lenin besuchte auch seine anderen Remscheider Partner: das Röntgen-Gymnasium und den IKE e.V. -
Partner des Ayer-Kindergarten-Projekts. Im Röntgen-Gymnasium diskutierte Dr. Lenin mit Schülerinnen und
Schüler über aktuelle Themen, und traf Marius und Florian vom Dalit-Team. Sie sind heute als Studenten
weiterhin in Freundschaft und „ihrem Projekt“ mit Dr. Lenin und Indien verbunden. Im IKE Kindergarten war
Dr. Lenin sehr von der Atmosphäre beeindruckt, in der die Kinder betreut werden. Diese hatten keine
Berührungsängste. Sie verstanden es, Dr. Lenin mit dem indischen Gruß Namaste zu überraschen.
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                    Im Juli 2013 – Das erste Stockwerk der Baghwanala Schule
                – Raja Suhail Dev Jan Mitra Educational Centre – wurde eingeweiht

In Remscheid nennen wir die Schule „unsere Remscheid-Schule“, weil sie fast ausschließlich mit großem
Einsatz und Mitteln aus Remscheid - Dank des gesamten Röntgen-Gymnasiums, Freunden und Sponsoren
unserer Deutsch-Indischen Gesellschaft - finanziert wurde. Unter der Leitung von Dr. Lenin und dem PVCHR
wurde sie freudig errichtet.
Dabei wurde die Idee zum Schulbau bereits im Jahr 2002 geboren: Damals standen Dr. Lenin Raghuvanshi und
ich während unserer ersten Begegnung in Baghwanala auf einer Anhöhe mit Blick auf den kleinen Fluss Varuna
und er vertraute er mir an, dass es sein Wunsch sei, an diesem Ort irgendwann eine Schule für Dalit-Kinder zu
errichten. Diese Schule wolle er seiner verstorbenen Schwester zum Gedenken widmen. Mädchen und Jungen
sollten die gleiche Chance zum Schulbesuch haben. Da ahnten wir nicht einmal, dass wir gemeinsam, PVCHR
und die Deutsch-Indische Gesellschaft Remscheid, 10 Jahre später die Schule hier errichten und sie zwei Jahre
später um ein Stockwerk mehr erweitern würden. Im Dorf Baghwanala ist jetzt mehr Raum für Bildung.
Ein Herzenswunsch ist erfüllt worden!

Einweihung der Schule am 08. März 2010–            Shruti mit Poster-Grüßen aus Remscheid

Im Juli 2013 - die Schule ist um ein Stockwerk gewachsen - Wie sich die Kinder darauf freuten!

Stellungnahme von Dr. Lenin Raghuvanshi:
Dank einer großen gemeinsamen Initiative der Deutsch- Indischen Gesellschaft Remscheid, des Röntgen-
Gymnasiums mit seinem Dalit-Team und mehreren treuen Sponsoren aus Remscheid konnten auch die
Baukosten für das Raja Suhail Dev Jan Mitra Educational Centre und dem zweiten Stockwerk auf dem
Schulgebäude finanziert werden.
Das PVCHR realisierte das Projekt 2013 vor Ort. Es gab bisher keine Schule für die Kinder von Baghawanala,
deshalb ist diese Unterstützung aus Deutschland so wichtig für die Zukunft Baghawanalas im Besonderen und
Indiens im Allgemeinen. Mit Unterstützung des Globalen Fonds für Kinder, der USA, des Sir Dorabji Tata
Trust und von Freiwilligen aus Deutschland gibt es viel Zusammenarbeit, um die übrigen Kosten für den
Unterricht und die Lehrmaterialien zu tragen.
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       Am 05. Mai 2015 – Dr. Lenin Raghuvanshis dritter offizieller Besuch in Remscheid

     Herr Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister der Stadt, heißt den Gast im Rathaus
   herzlich willkommen. Zu einem Vortrag über Pluralismus, Inklusion und Menschenwürde.

Aus Anlass des 3. offiziellen Besuches Dr. Lenin Raghuvanshis in Remscheid lud Herr Burkhard Mast-Weisz,
der Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, am 05. Mai 2015, gemeinsam mit der Deutsch-Indischen
Gesellschaft Remscheid, zu einer Diskussionsrunde mit geladenen Gästen der Stadt, der Gesellschaft und Presse
in den großen Sitzungssaal des Rathauses ein. Das Thema der Diskussionsrunde:

               Pluralität, Inklusion und Menschenwürde - Die Säulen für eine friedvolle Welt?
Führen diese „großen Worte unserer Zeit“ nicht zu den „großen Wunden unserer Welt“. Dr. Lenin lud nach
seiner Stellungnahme zum Thema zur Diskussion aus östlich-indischer und westlicher Sicht ein.

                                                                           Von rechts nach links:
                                                                          Herr Thomas Neuhaus,
                                                                          Sozialdezernent der Stadt,
                                                                          Helma Ritscher, Vorsitzende
                                                                          der DIG Remscheid
                                                                          der Oberbürgermeister,
                                                                          Dr. Lenin Raghuvanshi und
                                                                          Tobias Grote-Beverborg,
                                                                          Übersetzer und Moderator der
                                                                          Diskussionsrunde.

Doch zuvor, nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeister und der Dankesworte Dr. Lenins an die Stadt
Remscheid, überreichten sie gegenseitig ihre Gastgeschenke. Das Gastgeschenk von Dr. Lenin übertraf die
Erwartungen des Oberbürgermeisters und aller anwesenden Gäste:

                                    Herr Mast-Weisz bestaunte sprachlos das
                                    Remscheider Stadtwappen, von den
                                    Webern Varanasis aus Seide naturgetreu
                                    gewebt und gerahmt.
                                    Und es war mit Zeilen des Dankes, der
                                    Verbundenheit und Unterstützung durch
                                    die Stadt und der Deutsch-Indischen
                                    Gesellschaft Remscheid versehen.
                                    Herr Mast-Weisz bedankte sich herzlich
                                    bei Dr. Lenin Raghuvanshi!

Mittwoch 06. Mai 2015: Diskussion mit Schülerinnen und Schüler in der Sophie-Scholl Gesamtschule
Der Vorschlag der Gesellschaft, Herrn Dr. Lenin Raghuvanshi zu einem Austausch mit interessierten
Schülerinnen und Schüler in die Sophie-Scholl-Gesamtschule einzuladen, stieß sowohl bei ihrem Lehrer, Herrn
Oliver Heltewig, als auch bei seinen beiden Klassen mit Englisch Leistungskursen, auf ein sehr großes
Interesse.
Es fand eine anregende Diskussion in Bezug auf indische Kultur und Lebenswirklichkeit mit Dr. Lenin statt,
basierend auf einem im Unterricht erarbeiteten Hintergrundwissen. Insbesondere groß war ihr Interesse an
aktuellen Themen zu Indien wie Zwangsheirat und Menschenrechte, Fragen die sicherlich kein anderer besser
als Dr. Lenin beantworten konnte – Nachdenkliche Schülerinnen und Schüler blieben zurück.
Zweiggesellschaft Remscheid seit 1966 - Deutsch-Indische Gesellschaft eV
Standpunkte von Dr. Lenin Raghuvanshi zur Diskussionsrunde:
               Pluralismus, Integration und Menschenwürde

“Selbstbewusster Pluralismus basiert auf Integration,
      positive Konfliktlösung und Menschenwürde”
                5. Mai 2015 im Rathaus der Stadt Remscheid

Unsere Erfahrungen, die wir während unserer Arbeit mit Graswurzelbewegungen
(Basisbewegungen) sammeln konnten, sind dem Konzept des Pluralismus-Projektes
von Diana L. Eck, Harvard Universität, sehr ähnlich.

•   Erstens ist Pluralismus nicht einfach Vielfalt, sondern vielmehr die aktive Ausei-
    nandersetzung mit Vielfalt. Vielfalt hat in der Vergangenheit und ebenso heute
    dazu geführt, dass sich religiöse Ghettos bilden, zwischen denen teils wenig
    Austausch besteht. Während religiöse Vielfalt real existiert, ist Pluralismus viel-
    mehr etwas, das es noch zu erreichen gilt. Einfach nur Vielfalt, ohne wirkliche
    Begegnungen und Beziehungen zwischen den Menschen, wird zu vermehrten
    Spannungen in unseren Gesellschaften führen.

•   Zweitens: Pluralismus ist nicht nur Toleranz, sondern das aktive Streben danach,
    sich über Grenzen und Unterschiede hinweg zu verstehen. Toleranz ist ein not-
    wendiger gesellschaftlicher Wert. Jedoch braucht es keine Identitäten als Chris-
    ten, Muslime, Hindus, Juden oder leidenschaftliche Säkulare, um etwas über
    einander zu erfahren. Toleranz ist ein zu schwaches Fundament für eine Welt
Zweiggesellschaft Remscheid seit 1966 - Deutsch-Indische Gesellschaft eV
voller religiöse Unterschiede und Annäherungen. Sie trägt nicht dazu bei, unsere
       gegenseitige Ignoranz zu beseitigen und hinterlässt Stereotype, Halbwahrheiten
       und Ängste, die auf alte Muster der Spaltung und Gewalt basieren. In der Welt,
       in der wir heute leben, werden wir für unsere gegenseitige Ignoranz einen hohen
       Preis bezahlen.

   •   Drittens ist Pluralismus nicht Relativismus, sondern vielmehr das Schaffen fester
       Vereinbarungen. Das neue Paradigma des Pluralismus verlangt natürlich nicht,
       dass wir unsere Identitäten und bisherigen Übereinkünfte aufgeben. Denn Plura-
       lismus ist das Treffen von Vereinbarungen. Es bedeutet, unsere tiefsten Diffe-
       renzen, sogar unsere religiöse Differenzen nicht in Isolation, sondern in der Be-
       ziehung zueinander beizubehalten.

   •   Viertens: Pluralismus basiert auf Dialog. Die Sprache des Pluralismus ist die des
       Dialogs und des Begegnens, des Geben und des Nehmens, der Kritik an ande-
       ren und an sich selbst. Dialog bedeutet sowohl zu sprechen, als auch zuzuhören
       und dass während des Dialogs Gemeinsamkeiten und wahre Unterschiede deut-
       lich werden. Dialog bedeutet nicht, dass jeder am „Tisch“ mit jedem überein-
       stimmt. Pluralismus beinhaltet die Übereinkunft, an der Diskussion teilzunehmen
       zu können – mit seinen eigenen Überzeugungen.

Selbstbewusster Pluralismus nimmt sowohl das Selbstbewusstsein als auch den Plura-
lismus ernst. Selbstbewusstsein bestärkt unsere Überzeugungen. Pluralismus anerkennt
und stärkt die bestehenden Unterschiede. Selbstbewusstsein ohne Pluralismus verfehlt
das reale Wesen der Unterschiede. Es unterdrückt Unterschiede, manchmal mit Gewalt.
Pluralismus ohne Selbstbewusstsein ignoriert und trivialisiert unsere grundlegenden Un-
terschiede auf Kosten von scheinbaren Übereinkünften und falscher Einigkeit. Selbstbe-
wusster Pluralismus erlaubt Unterschieden zu existieren, ohne formal gehaltene Über-
zeugungen zu unterdrücken oder herabzusetzen. Selbstbewusster Pluralismus basiert
auf Inklusion, positiver Konfliktlösung und Menschenwürde. Unser Modell der Dorfent-
wicklung und der Banares-Konvention sind zwei unserer Initiativen, die auf eben die-
sem Konzept basieren.

http://www.pvchr.net/2014/08/recommendation-of-banaras-convention.html
Deutsch-Indische Gesellschaft e.V.
                                      Zweiggesellschaft Remscheid
                                               seit 1966
                                                     www.digrs.de

        Doch etwas sollte von Dr. Lenins letztem Besuch in 2015 nicht unerwähnt bleiben

Auch wenn Dr. Lenin für das PVCH R und ich für die Deutsch-Indische Gesellschaft Remscheid die
offiziellen Mittler zwischen den Kulturen und für viele Menschen sind – für Jung und Alt, vor allem
für unsere Dalit, die aus unserer Sicht gleichwertige Mittler sind, wie wir.

Beispielhaft – die Weber aus Varanasi:
Als Dr. Lenin anlässlich seines Besuches im Remscheider Rathaus seinen Vortrag hielt, überreichte er dem
Oberbürgermeister, wie schon im Vorfeld erwähnt, sein Gastgeschenk, von Dalit-Webern aus Varanasi. Über
drei Wochen hatten sie mit Freude daran gearbeitet. Das Geschenk war ein gerahmter Dankesgruß mit dem aus
Seide gewirkten Wappen der Stadt Remscheid. Ausdruck der Verbundenheit von Mensch zu Mensch, von
Indien nach hier.
Eine wortlose Geste und Botschaft des Herzens, gleich welcher Stellung.

                                                                    Das Geschenk hat einen Ehrenplatz im
                                                                    Büro des Oberbürgermeisters.

                                                                    Als ich dann 2016 zur 50-Jahresfeier
                                                                    unserer Gesellschaft nach Varanasi
                                                                    reiste, hatte ich ein Geschenk für die
                                                                    Weber im Gepäck.

                                                                    Ein Dankeschön der Stadt Remscheid,
                                                                    von unserem Oberbürgermeister,
                                                                    sowie von mir, im Namen der
                                                                    Deutsch-Indischen Gesellschaft
                                                                    Remscheid, unterzeichnet.

Die gemeinsame Arbeit mit den gegenseitigen Besuchen seit 2002, ob durch Dr. Lenin im Namen des
PVCHR oder meine regelmäßigen Besuche vor Ort, haben für beide Seiten zu einem tiefen und
nachhaltigen Austausch geführt. Ebenso die Förderung der interkulturellen Kompetenz im Bildungs-
als auch im Sozialbereich, dort und hier. Aufgrund der jahrelangen Auseinandersetzung mit der
Lebenssituation der Dalit und ihrem Kampf um ihre Rechte wurden den Dalit auch die jeweiligen
notwendigen Einrichtungen gebaut, ob Kindergarten, Schule, Weberzentrum oder Frauenhaus.

Auf das Frauenhaus, nach der ersten Dalit -Lehrerin Savitri Bai Phule benannt, wurde durch eine
Aufstockung ein Weiterbildungs-Zentrum gebaut, das „Helma Ritscher Center for Human Dignity“,
welches dem globalen digitalen Standard entspricht. Am 10 Dezember 2018, dem Tag der
Menschenrechte, wurde es eingeweiht.

Und am 12. Februar 2020 wurde noch das erste „Health-Center“ im Frauenhaus mit integriert.
Es fehlte dringlich in Baghwanala, auch für die Menschen in der angrenzenden Umgebung.
Ich hatte die große Ehre das „Health -Center“ am 12. Februar 2020, einzuweihen.
Deutsch-Indische Gesellschaft e.V.
                                        Zweiggesellschaft Remscheid
                                                 seit 1966
                                                        www.digrs.de

        Bei meiner Abreise stand die Frage nach dem nächsten gemeinsamen Projekt noch offen.
                     Was lag uns als Mittler zwischen den Kulturen am Herzen?

Dr. Lenin hatte mit seinem Vortrag in Remscheid die Anwesenden mit seiner Vision von „Pluralism, Inclusion
and Human Dignity!“ zur Diskussion angeregt. Aktuell und öffentlich setzt er sich immer wieder für dieses,
eines seiner wichtigsten Anliegen, in Indien, global ein.
Das Profil der Deutsch-Indischen Gesellschaft hat sich durch meine Sicht auf das uns als Menschen
Verbindende und nicht auf das uns Trennende geprägt. Der bis heute geleistete Beitrag unserer Gesellschaft zur
Völkerverständigung, insbesondere die einmalige Zusammenarbeit mit Dr. Lenin und dem PVCHR, bezeugen
unser Bemühen um die Rückbesinnung auf die ethischen Werte, über Wege zum Nächsten gleich welcher
Kultur, Nation oder Religion.
Der Dialog war und ist hierbei für unsere Gesellschaft ein starkes Medium. Ob zwischen den Führungskräften
oder den Menschen des Alltags – er führt unmittelbar zum Menschen selbst – zur Menschlichkeit. Der Dialog
fordert uns heraus und er fordert uns auf, einander mit Respekt und Toleranz zu begegnen und freundschaftlich
auszutauschen. In unserer Arbeit versuchen wir nach diesen Grundsätzen zu handeln, und zur Wertschätzung
der unterschiedlichen Menschen und Kulturen, und zumindest ein wenig für ein friedvolles Zusammenleben
auf dieser Erde mit beizutragen.

Da unsere beider Ansichten, die von Dr. Lenin und von mir, in die gleiche Richtung gehen, habe ich dem
neuen Projekt-Vorschlag von Dr. Lenin sogleich freudig zugestimmt.
Unser nächstes Projekt soll ein Zentrum des Dialogs und Austauschs über die Rückbesinnung auf die
universellen Werte unserer Menschheit sein. Und es wird unter der Leitung von Dr. Lenin und dem PVCHR auf
dem Frauenhaus errichtet werden.
Die Deutsch-Indische Gesellschaft würde sich wieder um Fördermittel für das Projekt bei ihrem bewährten
Förder-Partner „Engagement Global gGmbH des Ministeriums Nordrhein Westfalen“ bemühen. Der Titel und
Inhalt unseres Antrages für das Projekt 2022 wird auf den Namen und das Wirken des großen indischen
Dichters und Humanisten Mirza Ghalib verweisen.

               "Mirza Ghalib Global Center for Diversity and Pluralism"

Unser Antrag wird sich auf die Erweiterung um ein Stockwerk auf dem Frauenhaus beziehen,
für eine Begegnungsstätte zur Annäherung der Kulturen durch innovativen Austausch ihrer
universellen Werte.
Mein abschließender tiefer Wunsch ist, das „Mirza Ghalib Global Center for Diversity and Pluralism“
in 2022 einweihen zu dürfen. Und im Anschluss daran mit Dr. Lenin, interessierten Gästen, und geistig
und weltlich orientierten Referenten die erste Diskussionsrunde miterleben zu dürfen.
Doch nicht nur die Erfüllung meines Wunsches hängt allein von der Gnade und dem Segen Gottes ab –
auch unsere Zusammenarbeit.
Unbeirrt, mit diesem Vertrauen auf Gottes Segen, wir arbeiten weiter, und weiter.....
– WIR

  PVCHR -People’s Vigilance Committee on Human Rights und Deutsch-Indische Gesellschaft
                              Zweiggesellschaft Remscheid,
            Partner und Freunde für Menschenrechte, Gleichheit und Würde.
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