100 JAHRE - Thema: Grundprinzipien der Verfassung, Republik, Demokratie, Staatsvertrag, Menschenrechte - Demokratiewebstatt
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Monatsausgabe Oktober 2020 J A H R E 100 S S U N G VERFA Thema: Grundprinzipien der Verfassung, Republik, Demokratie, Staatsvertrag, Menschenrechte ...
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 MITMACHEN, I K E L der Verfassung finden sich die Regeln dafür, wie A R T MITBESTIMMEN, T Österreich aufgebaut ist und wer Gesetze beschlie- LE I MITGESTALTEN ßen kann. Die Teilnehmenden unserer Workshops haben aus ihrer Perspektive einiges Wissenswertes von Elisabeth Poller über die Verfassung zusammengetragen und ha- ben sich auch mit deren Geschichte beschäftigt. Liebe Leserinnen, liebe Leser, Die Verfassung garantiert die demokratischen Stan- dards des Landes und so befassen sich die Beiträ- auch im Monat Oktober gibt es wieder etwas zu fei- ge zum Beispiel auch mit der Freiheit der eigenen ern: Am 1. Oktober 1920 wurde die Österreichische Meinung oder der Gewaltentrennung. Bis Ende des Bundesverfassung von der Konstituierenden Nati- Jahres widmen wir in der Demokratiewerkstatt der onalversammlung als Bundes-Verfassungsgesetz Verfassung einen eigenen Schwerpunkt. Wir freuen beschlossen! Zum 100-jährigen Bestehen steht da- uns bereits jetzt auf die Ergebnisse der Schülerin- her diese grundlegende Basis unserer Demokratie nen und Schüler zu diesem spannenden und be- im Mittelpunkt der aktuellen Monatsausgabe. In deutsamen Thema! WISSENSWERTES ÜBER DIE VERFASSUNG Paul Johannes (13), Kevin (13), Philipp (13), Maximilian (13), Denisa (14) und Natalie (14) Wie Fahne und Adler aussehen steht in der österreichischen Verfassung. Der Jurist Hans Kelsen war 1919 schon an den ersten Entwürfen der Verfassung beteiligt. Am 1. Oktober 1920 wurde dann die Verfassung beschlossen, die großteils noch bis heute gilt. Auch wenn manches abgeändert wurde, feiert sie heuer ihr 100-jähriges Jubiläum. In der Verfassung sind die Grundlagen geregelt. Die an keinem Krieg anderer Staaten zu beteiligen. In Verfassung ist für den Staat so etwas Ähnliches wie Österreich darf man ab 16 wählen. Das ist im Wahl- die Grundmauern oder der Plan eines Hauses. Auf recht geregelt. Es stehen aber auch noch andere dieser Grundordnung bauen alle Gesetze auf. Kein wichtige Dinge in der Verfassung, wie zum Beispiel, Gesetz im Staat darf der Verfassung widersprechen. dass Österreich aus neun Bundesländern besteht In der Verfassung werden Aufgaben des Staates und diese gemeinsam den Bundesstaat bilden. festgelegt. Die BürgerInnen haben bei einer großen Verfas- Es finden sich zum Beispiel die Menschenrechte, das sungsänderung auch ein Mitspracherecht, nämlich Wahlrecht oder die Neutralität in der Verfassung. Die durch eine Volksabstimmung. Bei einer Änderung Neutralität besagt, dass sich Österreich verpflichtet, der Verfassung braucht man eine 2/3 Mehrheit. 2
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 INTERVIEW MIT SONJA HAMMERSCHMID: In dem Interview haben wir viel erfahren: In den Verfassungsgesetzen wird zwischen Bund und Ländern einiges geregelt, zum Beispiel auch Dinge, die die Schule, Gesetzgebung oder die De- mokratieprinzipien betreffen. Manchmal werden Gesetze geändert. Dabei reicht meist die einfache Mehrheit. Bei einer Änderung von Verfassungsge- setzen braucht man eine 2/3 Mehrheit der Abgeord- neten. Wie lange eine Verfassungsänderung dauert, kann man nicht genau sagen. Oft dauert es nicht so lange, manchmal jedoch etwas länger. Die Verfas- sung hilft, unser Zusammenleben leichter zu ma- chen – so kann man es leicht erklären. Österreich braucht also die Verfassung, damit ein gutes Zu- sammenleben funktionieren kann. Bei dem Interview haben wir viel Neues erfahren und es war sehr interessant. 3
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 DIE ÖSTERREICHISCHE BUNDESVERFASSUNG Basmala (11), Samuel (12), Giuseppe (11), Karoline (11) und Adele (11) Wir haben uns ein Interview mit Hans Kelsen ausgedacht. Er erklärt uns, was Verfassung bedeutet und wie er sie mitgestaltet hat. Was ist Ihr Name? Was bedeutet demokratische Verfassung? Mein Name ist Hans Kelsen. Es bedeutet, dass die Wählerinnen und Wähler Was haben Sie gestaltet? bestimmen, wer ihre Interessen im Staat vertritt. Die Ich habe die Verfassung mitgestaltet. von ihnen gewählten Vertreterinnen und Vertreter Was ist eine Verfassung? können Kontrolle ausüben. In der Verfassung steht genau drinnen, wie der Woraus besteht die Bundes-Verfassung? Bundesstaat aufgebaut ist. Sie ist das Hauptgesetz. Sie besteht aus dem Bundes-Verfassungsgesetz, Jedes Gesetz muss sich an der Verfassung dem Staatsgrundgesetz von 1867 und anderen orientieren. Um sie zu ändern braucht man eine Gesetzen und Staatsverträgen. Zweidrittelmehrheit. Wann haben Sie die Verfassung für Österreich aufgeschrieben? 1920 haben wir sie verfasst. Um was geht es in dieser Verfassung? Es geht um die wichtigsten Gesetze des Staates. Die österreichische Bundesverfassung ist eine demokratische Verfassung. 4
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 . m o k rat is c he Republik ist eine de Volk aus.“ „Österreich t g e ht vo m Ihr Rech 1, B-VG Artikel WAS IST EIGENTLICH DEMOKRATIE? Philip (10), Etinosa (9) und Laurent (9) Österreich ist eine Demokratie. Aber was heißt das eigentlich? Wir geben euch Beispiele, woran man eine echte Demokratie erkennt! Pressefreiheit: ReporterInnen dürfen über alles Meinungsfreiheit: Jede/r denkt anders. Jede/r darf sagen, berichten, z. B. im Internet, in der Zeitung oder im Radio. was sie/er sich denkt. Alle dürfen mitentscheiden, z.B. bei einer Abstimmung. Alle sind verschieden, aber jede Stimme zählt gleich viel und jede/r soll gehört werden. 5
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 DIE REPUBLIK ÖSTERREICH Abdalla (13), Seyma (13), Sarah (12) und Alissa (13) Hier geht es darum, wie die Erste Republik in Österreich entstanden ist. Die Geschichte der Demokratischen Republik Österreich Der Erste Weltkrieg begann 1914 und endete 1918. Die Erste Republik bestand von 1918 bis 1933. Von 1933 bis 1938 gab es schon keine De- mokratie mehr. Von 1938 bis 1945 war Österrei- ch kein eigenständiger Staat, weil es ein Teil von Hitler-Deutschland war. Seit 1945 ist Österreich wieder eine demokratische Republik. Man nennt sie die Zweite Republik. Ein Reporter befragt eine Bürgerin vor dem österreichischen Parlament als die Erste Republik am 12. November 1918 ausgerufen wird. Wir stehen hier vor dem öster- Dame: „Natürlich ist es schade, In dieser Menschenmenge gab es reichischen Parlament. Es ist ein dass der Kaiser Österreich ver- auch Leute, die sich die Monar- historischer Herbsttag in Wien. lassen musste. Aber er hat den chie zurück gewünscht hätten. Viele Menschen haben sich ver- Weltkrieg verloren und steht für sammelt, weil Österreich von ei- die vergangene In einer Monarchie ist das ner Monarchie zu einer Republik Monarchie. In der Staatsoberhaupt ein/e wird. Republik haben KaiserIn oder ein/e Köni- Reporter: „Sehr geehrte junge wir BürgerInnen gIn. Man kann nur Kaise- Dame, wie fühlen sie sich heute?“ mehr Rechte, zum rIn oder KönigIn werden, Dame: „Ich fühle mich heute sehr Beispiel dürfen wir wenn man aus der Kaiser- wohl, weil wir BürgerInnen jetzt unsere Meinungen oder Königsfamilie stammt. endlich mehr Mitsprache haben. frei äußern und für In einer Republik ist das Durch das allgemeine Wahlrecht Wahlen kandidie- Staatsoberhaupt der/die dürfen bald auch Frauen wählen.“ ren.“ Bundespräsident/in. Er/sie Reporter: „Finden sie es gut, dass Reporter: „Danke, wird von den BürgerInnen der Kaiser Karl I. Österreich verlas- für ihre Antworten.“ gewählt. Alexander van der sen musste?“ Bellen ist der aktuelle Bun- despräsident Österreichs. Der Bundespräsident kann zwei Mal in Folge für sechs Jahre gewählt werden. In der demokratischen Repu- blik ist es wichtig, dass alle Menschen in den Medien erfahren können, worüber die PolitikerInnen verhan- deln und diskutieren. Jeder Mensch hat das Recht, sich zu äußern und mitzube- stimmen. 6
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 DIE NEUTRALITÄT Lorenz (14), Nina (14), Angelique (14) und Livia (14) Die Neutralität Österreichs besteht schon seit dem Jahr 1955 und wurde am 26. Oktober 1955 in die Verfassung aufgenommen. Zu dieser Zeit wurde Österreich frei von den Alliierten (Sowjetunion, Frankreich, USA und Großbritannien). Damals be- schlossen die Besatzungsmächte, dass Österreich nur die Eigenständigkeit bekommt, wenn es ver- spricht, neutral zu sein. Das heißt, dass Österreich keine Kriege führen, sich keinen militärischen Bünd- nissen anschließen und sich nur im Notfall verteidi- gen darf. Die Situation zu dieser Zeit war nämlich so, dass es zwei verschiedene Machtblöcke (West und Ost) gab, mit konkurrierenden Militärbünd- nissen (NATO und Warschauer Pakt) und mit un- terschiedlichen Wirtschaftssystemen (Kapitalismus und Kommunismus). Man spricht vom Kalten Krieg. Beide Machtblöcke wollten Österreich für sich be- anspruchen. Sie einigten sich schlussendlich darauf, dass Österreich neutral werden sollte. Das heißt, Ös- terreich durfte sich weder der NATO noch dem War- schauer Pakt anschließen. Die Neutralität besteht bis heute, obwohl der Warschauer Pakt mittlerweile aufgelöst ist. Heutzutage wird deshalb häufig dis- kutiert, ob sie noch zeitgemäß ist. Zum Beispiel gibt es die Meinung, dass Österreich der NATO beitreten sollte. Laut Umfragen findet die Mehrheit der Öster- reicher und Österreicherinnen aber, dass die Neu- tralität noch immer zeitgemäß ist. Unsere Meinung ist ebenfalls, dass die Neutralität weiter bestehen bleiben soll, da wir Frieden und keine kriegerischen Konflikte wollen. 7
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 DIE FREIHEIT DER EIGENEN MEINUNG Sara (14), Sarah (14), Daniela (14), Simon (14) und Emily (15) Was ist denn eigentlich die Meinungsfreiheit? Meinungsfreiheit bedeutet, dass Menschen die ei- Schlimmeres passiert. Heute kann man zum Glück gene Meinung frei äußern dürfen. Sie ist außerdem die eigene Meinung sagen, ohne dass man einge- ein Grundrecht in Österreich und in der Verfassung sperrt wird. Man muss sich aber trotzdem an die verankert. Meinungsfreiheit ist unter anderem auch Gesetze halten. eine Grundlage für andere Rechte, z. B. für das Wahl- recht. Ohne Meinungsfreiheit könnte ich nicht wirk- lich bestimmen, wen ich wählen möchte. Es würde wahrscheinlich auch kaum Parteien zur Auswahl geben. Man wird für die eigene Meinung nicht bestraft, das heißt allerdings nicht, dass es erlaubt ist, alles zu sa- gen, was man will und wo man will. Generell gilt, die Meinungsfreiheit hört dort auf, wo ich jemand an- deren verletze. Dazu zählen z. B. rassistische Aussa- gen, Beschimpfungen und Diskriminierung. In einer Demokratie haben wir Rechte, die uns davor schüt- zen. Es ist auch nicht Teil der Meinungsfreiheit, Lü- gen zu verbreiten oder jemanden zu verleumden. Wenn man diese Grenzen überschreitet, kann man dafür bestraft werden. Das war aber nicht immer so. Während der nationalsozialistischen Zeit gab es keinerlei Meinungsfreiheit in Österreich. Hätte man in dieser Zeit etwas Negatives über Hitler gesagt, wäre man eingesperrt worden oder es wäre sogar 8
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 Vergleich von Meinungsfreiheit in der Demokratie und Diktatur. Unter Demokratie versteht man Volksherrschaft und jede/r darf mitentscheiden. Eine Diktatur ist eine Herrschaftsform, in der durch eine/n einzelne/n DiktatorIn oder eine Gruppe regiert wird. Auch heute gibt es noch in manchen Ländern Diktaturen. Demokratie • Es gibt vielleicht eine Vielfalt an Meinungen, • Man darf seine eigene Meinung frei äußern, aber die dürfen nicht gesagt werden. ohne dafür bestraft zu werden. • Mitbestimmung wird nicht erlaubt, da man • Es gibt eine Vielfalt an Meinungen. seine Meinung nicht öffentlich sagen darf. • Die Meinungen dürfen öffentlich gesagt wer- • Man darf sich zur Politik nicht kritisch äußern. den und somit kann man mitbestimmen. • Es kann ausgewählte Gruppen geben, gegen • Man darf sich zur Politik auch kritisch äußern. die gehetzt wird und wo auch zur Diskrimi- • Für alle Menschen gelten dieselben Gesetze. nierung gegen diese von den Herrschenden • Die Menschen sollen mitreden, damit die De- aufgerufen wird. mokratie funktioniert. • Die DiktatorInnen wollen nicht, dass die • Man darf unterschiedliche Meinungen haben. Menschen mitreden, damit sie ihre Macht nicht • Man hat Gesetze, die die Meinungsfreiheit verlieren. schützen. • Man muss offiziell die Meinung des Herrschers/ • Man darf wählen gehen und damit die eigene der Herrscherin haben. Meinung ausdrücken • Es gibt keine Gesetze, die die Meinungsfreiheit schützen. Diktatur • Man darf normalerweise nicht wählen gehen, • Man darf seine Meinung nicht frei äußern und aber wenn man darf, ist man gezwungen, den wird bestraft, wenn man sich gegen den/die Diktator/ die Diktatorin zu wählen. DiktatorIn ausspricht. Meinungsfreiheit in einer Diktatur Hmm.. Ich Ich das finde ich sehe das bin anderer gut! anders! Meinung!! Der Diktator hält seine Rede. Manche finden gut, Nach der Rede sagt eine junge Frau, was sie davon was er sagt, manche aber auch nicht. hält. Jemand meldet die junge Frau und deswegen wird Jetzt sitzt die junge Frau hinter Gittern, nur weil sie sie festgenommen. ihre Meinung gesagt hat. 9
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 ... Das meinen die Klassen und LehrerInnen! beson- ch dieses Mal ein ganz „Wie immer war es au ab we chs- ganisier t, lehrreich, derer Vormittag. Toll or itzenmäßig. DANKE! lungsreich, ... einfach sp Erinne- ese r pr od uk tiv e Wo rk shop wird uns lange in Di rung bleiben.“ n e 3B der PVS St. Marei Die Kinder der Igelklass „Vielen Dank fü Vermitt r eure M lung vie ühe und ler wich Zeit, die NMS W tiger Th ihr für allsee-S emen in die indelbu v estier t!“ rg für ü le ri n ) b ed anken sich GÄSTEBUCH Sch ung und r (+ eine emokratiebild „Die Schüle or k sh op . D teil der anten W her Bestand den interess w es en tl ic nsere sind ein freuen uns, u Partizipation sd or f. W ir ule Unterwalt er ier zu Papier Montessorisch d u rc h d a s tolle Team h einungen Ideen und M aben. gebracht zu h h tigen Nachm ittag.“ r d en w ic or f Danke fü ch u le Unterwaltersd ss or is der Monte Sekundarstufe 10
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 „Her z lic und d hen Dan e k Es ka n spannen für euer nn ni geben e gen den Vorm tolles En ug De ittag , das nehm m okrat für u gagement en un i n Dank sere K e und Mitb sere Kids! e!“ i n der m e stimm i t ! ung NMS Mettm ach eute w ir h en, en nt , k onnt interessa sich ist m nte A T ION on diese hop kon IZI P . V rks ir P ART rfahren den Wo n t e n w ti g e rn on i e wich e Weise d forde ehmen. iträge k „ W lt i g u n i t n a m r Radiob e mit f v ielfä eativen e m . s e n f oto au kr Th lne en las gen, as zum g einze nenlern h das K lusti t w n n i c /r e beitu dium ke sicherl jede er Erar M e w a r Bei d eues ges Juli. it.“ r e in n t des Ta en und rbe soga ighligh äsident e tolle A Das H spr Ihr B unde ank für asium s dem ichen D Gy m n l bach Her z i e f e n es D 2A d che n Im p u ls e u nd die Gesprä ie tolle nisation- „Danke für d et en ... per fekte Orga or d n mit den Abge wieder!“ wir kommen ycée francais Die CM1-C/L 11
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 „Die Gesetzgeb Nationalrat ge ung des Bunde meinsam mit d s übt der em Bundesrat Artikel 24 aus.“ , B-VG DER UNTERSCHIED Katharina (14), Felix (13), Hamza (14), Lorenz (14) und Seythian (15) Wir haben uns angeschaut, was den Nationalrat und den Bundesrat unterscheidet und haben dazu auch zwei Personen interviewt, die dort arbeiten. Das Parlament wird in Österreich in zwei Kammern unterteilt: den Nationalrat und den Bundesrat. Nationalrat: Setzt sich aus 183 MandatarInnen zusammen. Ein Mandat ist ein Sitz im Nationalrat. Jede Partei, die mindestens 4 Prozent bei der Nati- onalratswahl erreicht, bekommt je nach Stimmen- anzahl Mandate. Der Nationalrat beschließt Gesetze für ganz Österreich. Bundesrat: Der Bundesrat setzt sich aus Personen, die von den Landtagen in den Bundesländern ent- sandt werden, zusammen. Der Bundesrat macht ge- meinsam mit dem Nationalrat Gesetze für ganz Ös- terreich und achtet dabei darauf, dass die Gesetze gut für die Bundesländer sind. Der Bundesrat hat 61 Mitglieder. Jedes Bundesland darf eine bestimmte Anzahl von Personen entsenden. Welche Parteien diese Personen stellen, richtet sich nach den Land- Im Parlament tagswahlen in diesem Bundesland. werden die österreichischen Gesetze gemacht, und beide unserer Gäste sind daran beteiligt. Wir haben Frau Petra Vorderwinkler und Herrn Mar- tin Preineder interviewt. Wir wollten wissen, wie die Nach den Wahlen in den Bundesländern wird entschieden, wer ins Parlament in den Bundesrat entsendet wird. Arbeit im Nationalrat und Bundesrat ist. Beide ha- ben uns erzählt, dass ihre Arbeit sehr stressig ist und sie sehr unter Druck stehen, weil man in diesem Job viel Verantwortung hat. Dann hat uns interessiert, wie man Nationalratsabgeordnete/r oder Bundes- ratsmitglied wird. Frau Vorderwinkler: ,,Indem man von der Partei auf eine Liste gesetzt wird. Man kann auch Vorzugsstimmen bekommen. Je weiter man vor- ne ist, umso größer ist die Chance in den Nationalrat zu kommen.“ Herr Preineder: ,,Man wird nicht direkt gewählt, sondern man wird von der Partei ausgewählt, wenn man vom Landtag in den Bundesrat kommt.“ 12
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 GEWALTENTRENNUNG Tugi (13), Karol (13), Mariem (12) und Rizvan (15) Dieser Artikel handelt von Gewaltentrennung in einem demokratischen Staat. Die Aufgaben sind in einem demokratischen Staat Bundesregierung. Sie hilft, dass die Gesetze einge- aufgeteilt. Das nennt man Gewaltentrennung. Mit halten werden. Und sie muss sich auch selbst an dem Wort Gewalt ist die Macht in einem Staat ge- Gesetze halten. Die Polizisten und Polizistinnen meint. Die Macht haben die Personen, tragen eine Uniform, damit man in die sich z. B. mit den Regeln in Notsituationen weiß, an wen man einem Land beschäftigen. sich wenden muss. Durch Gewaltentrennung In der DDR gab es eine können sich alle gegen- Geheimpolizei. Man be- seitig kontrollieren. zeichnete sie als Staats- sicherheit (Stasi). Eine So ist die Macht Geheimpolizei gibt aufgeteilt: es oft in Diktaturen. Das Parlament Sie hat die Aufgabe, beschließt die die eigenen Bürger Gesetze. Die Re- und Bürgerinnen zu gierung setzt die kontrollieren und Gesetze um. Ein/e mögliche Gefahren BundespräsidentIn für die Herrschen- wird für sechs Jahre den auszumachen. gewählt und vertritt Sie arbeiten für den das Land nach außen. Staat und sie müssen Die Gerichte entscheiden, sich nicht an demokratisch wenn eine Person das Gesetz beschlossene Gesetze (z. B. gebrochen hat. Menschenrechte, Grundrechte ...) In einer Diktatur herrscht nur eine/r. Die Macht ist halten. Die Persönlichkeitsrechte werden ignoriert, nicht aufgeteilt. Es gibt keine Gewaltentrennung. damit sie die Leute besser beobachten können. Die So kann der Diktator/die Diktatorin einfacher allei- Stasi arbeitete mit dem sowjetischen Geheimdienst ne herrschen. Die Polizei gehört in einer Demokra- (KGB) zusammen. tie zur Verwaltung des Staates und unterstützt die 13
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 e tz gleich.“ rg e r s in d vor dem Ges bü „Alle Staats Artikel 7, B -VG GESETZE FÜR MEHR GERECHTIGKEIT Lucia (13), Jakob (14) und Nashwa (15) Die Österreichische Verfassung wurde vom Juristen verschiedenster Sozialgesetze, um die Lebensver- Hans Kelsen mitentworfen. Bereits vor dem Ersten hältnisse der Bürger und Bürgerinnen nach dem Weltkrieg gab es schon das Wahlrecht für Männer. Ersten Weltkrieg zu verbessern. Zu den wichtigs- Zuvor war es jedoch nur für bestimmte Personen- ten Gesetzen zählten: das 8-Stunden-Arbeitstags- gruppen gedacht (z. B. Reiche mit besonders viel gesetz, die Sonn- und Feiertagsruhe, das Arbeiter- Besitz). Im Jahre 1918 wurde das allgemeine Wahl- urlaubsgesetz, das Betriebsrätegesetz und die recht eingeführt, welches auch Frauen inkludierte. Abschaffung der Arbeitsbücher. Diese Gesetze 1919 fand die erste Wahl statt, bei der auch Frauen sollten für mehr Gerechtigkeit für die Arbeitnehmer mitwählten. und Arbeitnehmerinnen sorgen. Der Artikel 1 der Verfassung beinhaltet die demokratische Republik. Alle monarchischen po- BEGRIFFSDEFINITIONEN litischen Vorrechte wurden 1918 aufgehoben. Parlament: besteht aus dem Nationalrat und Der Adel wurde verboten. Bei der dem Bundesrat, kontrolliert die Regierung und Ausrufung der Republik beschließt Gesetze. versammelte sich eine Nationalrat: schaut auf die Interessen des große Menschenmasse ganzen Staates, beschließt Gesetze. vor dem Parlament. Es Bundesrat: schaut auf die Interessen der einzel- gab viele Menschen, die nen Bundesländer, beschließt Gesetze. sich auf die neuen Zeiten Abgeordnete: VolksvertreterInnen, die im in einer demokratischen Parlament (Nationalrat) arbeiten. Republik freuten. Viele hat- Regierung: besteht aus dem Bundeskanzler, ten aber auch Schwierigkei- dem Vizekanzler und den MinisterInnen. Sie ten mit der Umgewöhnung sorgt für die Umsetzung der Gesetze. auf ein neues System. Betriebsrat: unterstützt ArbeitnehmerInnen in Der damalige Sozialminister, Ferdinand Hanusch, einer Firma/einem Unternehmen. hatte in der Zeit zwischen 1918 und 1920 die Idee Arbeitsbücher: ArbeitnehmerInnen mussten dieses staatliche Buch bei der Einstellung einem neuen Arbeitgeber überreichen. Es inkludierte Referenzen ehemaliger Arbeitgeber. 14
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 UNSERE WIRKUNG Helena (13), Vivi (13), Stelios (13) und Emma (13) Wir haben uns und unseren heutigen Gästen die Frage gestellt, wie die Bevölkerung in einer Demokratie mitbestimmen kann. Daraus haben wir die folgende Liste erstellt: PolitikerInnen persönlich kontaktieren ... Selbst in die Politik gehen ... Alle Personen, die ins Parlament gewählt wurden, Man könnte zum Beispiel beschließen, sich selbst kann man auch persönlich kontaktieren. Unsere in die Politik einzubringen und die eigenen Ziele Gäste haben uns erzählt, dass viele Menschen das durchzusetzen. Man kann einer Partei beitreten auch nutzen. Manchmal sind es Firmen, manch- und dann vielleicht gewählt werden. mal Vereine und manchmal Privatpersonen, die wichtige Anliegen haben und die Politik beein- Beeinflussung ... flussen wollen. Man kann andere mit seiner Petitionen, Volksbegehren Meinung beeinflussen. Im Ge- oder Bürgerinitiativen ... spräch mit Bekannten, Familie, Man könnte zum Beispiel zu FreundInnen kann man auch einem Thema, das einem be- persönlich über seine Ansichten sonders wichtig ist, Unterschrif- sprechen. ten sammeln. Mit mindestens 100.000 Unterschriften kann man einen Gesetzesvorschlag beim Parlament einbringen. Das nennt sich Volksbegehren, Wählen gehen ... aber es gibt auch andere Initi- Indem man bei Wahlen mitmacht, ativen, die man unterstützen bestimmt man auch mit. Man kann. muss dafür mindestens 16 Jahre alt sein und die österreichische Staatsbürgerschaft haben. Verbreiten der eigenen Meinung ... Sich einfach danach erkundigen und sich darüber Demonstrationen ... informieren, was andere denken und was man Wenn man mit etwas unzufrieden ist, dann hat selbst denkt. Man kann sich selbst in den Medien man die Möglichkeit, demonstrieren zu gehen. informieren, Zeitungen und Bücher lesen, Radio Demonstrationen müssen angemeldet werden. hören, Fernsehen und das Internet nutzen. Man kann dabei auch seine eigene Meinung verbrei- ten und zwar über Social Media-Plattformen, Le- serbriefe in Zeitungen, Anrufe im Radio und so weiter. Bewegung Man muss nicht zu einer Partei gehen. Man kann sich auch einer Bewegung anschließen. Wie zum Beispiel Fridays For Future, die von der Aktivistin Greta Thunberg gestartet wurde. Nicht jede Bewe- gung ist eine Partei. Um der Politik eine Botschaft zu schicken, kann man eben auch nur bei einer Demonstration anwesend sein. 15
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 25 JAHRE ÖSTERREICH IN DER EU Sarah-Lena (13), Nicolas (13), Theodor (13), Leonie (14), Sama (13) und Sophie (13) Österreich und die Europäische Union Die EGKS (Europäische Ge- Das Ende des Zweiten meinschaft für Kohle und Weltkrieges war 1945. Stahl), eine Vorgängerorga- nisation der EU, wurde 1951 gegründet. Zu dieser Zeit war Österreich von den Alliierten besetzt (USA, Sowjetunion, 1955 wurde das Bundes- Frankreich und Großbritan- Verfassungsgesetz über die nien) und war kein unabhän- Neutralität Österreichs fest- giger Staat. gelegt. Darin stand, dass Ös- terreich neutral bleiben und Erst am 17. Juli 1989 machte kein Bündnis mit Deutsch- Österreich einen Antrag auf land eingehen sollte. Das eine EU-Mitgliedschaft (da- war die Bedingung dafür, mals noch EG). Das war davor dass die Besatzung aufge- nicht möglich, weil die Sowjet- löst und Österreich wieder union das als Verstoß gegen frei wurde. den Neutralitätsvertrag ge- sehen hätte. 1989 ist die So- wjetunion zerfallen und damit stand Österreichs Einstieg in die EU nichts mehr im Weg. Die EU war einver- standen, die Beitritts- Im April 1994 veröffentlichte verhandlungen be- man den Vertrag. Die öster- gannen am 1. Februar reichische Verfassung ver- 1993. Sie endeten pflichtete die Politik dazu, die mehr als ein Jahr spä- BürgerInnen mitbestimmen ter am 30. März 1994. zu lassen, weil Österreich als EU-Mitglied einen Teil seiner Selbstständigkeit aufgeben musste. Deshalb fand am 26. Juni 1994 die Volksabstim- Am ersten Jänner 1995 wur- mung über den Beitritt statt. de Österreich Teil der EU. Zwei Drittel entschieden sich für „Ja“. Am 11. November stimmte der Nationalrat eben- falls dafür. Unsere Meinung: Wir finden, es war eine gute Entscheidung, dass Österreich damals der EU beigetreten ist. Österreich ist da- durch viel sicherer, weil die EU-Länder auch bei der Bekämpfung der Kriminalität zusammenarbeiten. Durch den Zusammenhalt der EU unterstützen sich die Länder gegenseitig auch in finanzi- ellen Notlagen. Außerdem ist es durch den EU-Beitritt auch viel einfacher, innerhalb der EU zu reisen. 16
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 UNSERE GÄSTE IM OKTOBER 2020 Meri Disoski Andrea Eder- Martin Engelberg Krista Federspiel (GRÜNE) Gitschthaler (ÖVP) (Medienexpertin) (ÖVP) Roland Fibich Daniela Gruber- Doris Hahn Elisabeth Hewson (Medienexperte) Pruner (SPÖ) (Medienexpertin) (SPÖ) Eva Maria Holzleitner Bedrana Ribo Hans Stöckli Alexandra Tanda Rudolf Taschner (SPÖ) (GRÜNE) (Ständeratspräsident (ÖVP) (ÖVP) Schweiz) Änderungen bis 5. Oktober 2020 wurden berücksichtigt. 17
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 GESETZE SIND WICHTIG! Natalie (11), Lea (10), Katharina (10), Oskar (10) und Felix (9) Heute haben wir uns angeschaut, was Gesetze sind und wieso wir sie brauchen. Dazu durften wir sogar zwei Politikerinnen befragen. Was ist denn ein Gesetz? Gesetze sind Regeln, die PolitikerInnen machen, damit wir alle gut zusammenleben können. Es ist wichtig, dass es sie gibt, damit kein Chaos entsteht. Auch wir Kinder haben jeden Tag mit Gesetzen zu tun. Zum Beispiel, wenn wir in die Schule gehen, denn dann halten wir uns an die Schulpflicht und müssen uns dort auch an Regeln halten. Wir finden es wichtig, dass zum Beispiel der Verkehr, Finanzen, aber auch die Familien mit bestimmten Regeln zusammengehalten werden, denn das sorgt für Ordnung. Interview Wie entsteht ein Gesetz ? Man hat eine Idee und muss sie sei- ner Partei vorschlagen. Wenn das funktioniert, muss man es den ande- ren Parteien vorschlagen und wenn das klappt, kann ein Gesetz entste- hen. Die Mehrheit im Parlament muss zustimmen. Was ist das wichtigste Gesetz? Das wichtigste Gesetz ist die Bundesverfassung. Sie regelt das Zusammenleben aller Parteien. 18
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 Der Nationalrat w ird vom Bundesv unmittelbaren, p olk auf Grund de ersönlichen, freie s gleichen, Männer und Frau n und geheimen en, die am Wahlt Wahlrechtes der haben, nach den a g d as 16. Lebensjah Grundsätzen der r vollendet Verhältniswahl g Artikel 26, B ewählt.“ -VG EINE WAHL - WAS IST DAS EIGENTLICH? Medina (14), Jan (12), Hümeyra (13), Emirhan (13) und Ali (14) Wählen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Am besten informiert man sich rechtzeitig über die Auswahlmöglichkeiten, damit man entscheiden kann, was am besten zu einer/m passt. Dann wählt man. Was sind Wahlen? Man kann sich auch direkt an die PolitikerInnen Man kann bei einer Wahl mitbestimmen und seine wenden (z. B. sie direkt anschreiben). Man kann ein Stimme abgeben. Wählen bedeutet, eine Entschei- Volksbegehren starten, damit wird ein neues Gesetz dung zu treffen. Das ist aber nicht immer leicht. Wir vorgeschlagen. Dafür muss man aber mindestens treffen selber unsere Entscheidungen (z. B. was wir 100.000 Unterschriften von Wahlberechtigten sam- anziehen, essen, eigene Zeiteinteilung, Hobbys ...) meln. Das heißt, es gibt eigentlich viele Möglich- Jede/r sollte mehrere Auswahlmöglichkeiten ha- keiten mitzubestimmen. ben. Warum finden wir wichtig, dass man mitbestim- Wie kann man sich auf eine Wahl vorbereiten? men kann? Jeder Kandidat und jede Kandidatin steht für eine Jede/r empfindet etwas anderes wichtig, deswegen andere Idee, das sollte man wissen. In den Medien soll man selber aussuchen können. Jede Stimme ist finden wir Informationen darüber. Medien sind z. B. wichtig! Wer nicht selber entscheidet, lässt andere Radio, Fernsehen, Internet und Zeitung. über sich bestimmen. Welche Wahlen gibt es in Österreich? Z. B. kann man den Bundespräsidenten/die Bundes- Wir haben uns mit den Politikerinnen Meri Disoski präsidentin wählen. Es gibt auch die Nationalrats- und Doris Hahn unterhalten. Für sie ist es wichtig, wahl und die Europa-Wahl. dass man versteht, worum es bei der Wahl und den KandidatInnen geht, bevor man wählt. Sie fin- Wie kann man sonst noch mitbestimmen? den, dass die Leute wählen sollten, die es betrifft. Man kann z. B. demonstrieren, d.h. viele Leute ge- Seine Meinung sagen dürfen ist wichtig, genauso hen auf die Straße, haben Schilder dabei und ma- wie das Wählen. Das Wahlrecht wurde in Österreich chen auf sich und ihr Thema aufmerksam. Jede/r erkämpft. kann ihre/seine Meinung sagen, z. B. im Internet. 19
Mitmachen • Mitbestimmen • Mitgestalten! Monatsausgabe Oktober 2020 DIE VERFASSUNG UND DIE UN-MENSCHENRECHTSKONVENTION Simon (13), Leon (14), Anja (14) und Annalena (14) Die UNO steht in Verbindung mit Österreich. In Seit 1789 sind die Menschenrechte ein wichtiger diesem Artikel wird erklärt wie. Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Organisation der Vereinigten Nationen, kurz UN-Menschenrechtskonvention UNO, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Vor rund 200 Jahren begann die Niederschreibung Weltfriedensorganisation gegründet. 1955, als Ös- der Menschenrechte. 1789 machte Frankreich den terreich seine Souveränität zurückerlangte, trat es Anfang. 1791 zogen die Vereinigten Staaten von der UNO bei. Amerika nach und 1948 wurde die allgemeine Erklä- rung der Menschenrechte von der UNO verkündet. Die Verfassung 1989 wurde die Kinderrechtskonvention verkündet. Sie ist eine Art Bauplan eines Landes. Sie gibt Seit 2006 wird die Einhaltung der Menschenrechte eine Übersicht über die rechtliche Lage. Alle Ge- von der UN-Menschenrechtskonvention streng- setze bauen auf der Verfassung auf und müssen stens überwacht. sich nach ihr richten. Die Verfassung zu ändern Drei der ersten Artikel von insgesamt 30 Artikeln ist nicht einfach. Mindestens 2/3 aller Abgeord- der UN-Menschenrechtskonvention lauten: neten im Nationalrat müssen für eine Änderung Artikel 1: stimmen. Alle Gesetze müssen den Regeln der Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Verfassung entsprechen. Der Jurist Hans Kelsen Rechten geboren. (...) arbeitete 1920 an der Gestaltung der Verfassung Artikel 3: mit. Unter der Regierung Dollfuß wurde diese je- Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicher- doch außer Kraft gesetzt, da der mächtige Mann heit der Person. autoritär regierte. Viele verschiedene Dinge ste- Artikel 4: hen in der Verfassung. Dazu zählen auch die Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft Menschenrechte. gehalten werden. (...) IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber, Verleger, Hersteller: Parlamentsdirektion Grundlegende Blattrichtung: Erziehung zum Demokratiebewusstsein. Änderungen bis 5. Oktober 2020 wurden berücksichtigt. Anmeldungen für einen Besuch in der Demokratiewerkstatt: Telefon: 01/40110-2930, E-Mail: demokratiewerkstatt@parlament.gv.at www.demokratiewebstatt.at 4A, VS Albrechtsstraße 59, 3400 Klosterneuburg 4A, NMS Hermannstraße 11, 3400 Klosterneuburg 4B, Akademisches Gymnasium, Spittelwiese 14, 4020 Linz 4A, MS Donau-Schule, St. Severinstraße 17, 3313 Wallsee 4C & D, Lycée Français de Vienne, Liechtensteinstraße 37a 3B, NMS Georg-Wilhelm-Pabst-Gasse 2a, 1100 Wien 1090 Wien 3A, VS Schüttaustraße 42, 1223 Wien 3B, NMS, Wiesberggasse 7, 1160 Wien 2A, BRG9 Erich-Fried-Realgymnasium, Glasergasse 25, 3B, NMS Glasergasse 8, 1090 Wien 1090 Wien 4B, NMS Peter-Rosegger-Straße 4, 2763 Pernitz 4B, NMS Römerstraße 13, 4850 Timelkam 20
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