2018 Tätigkeitsbericht - arge österreichischer ...
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Kommunale Abfallwirtschaft 2018 Die ARGE Österreichischer Abfallwirt- Das Jahr 2018 war geprägt von der Kontrolle schaftsverbände hat sich von einer losen der Abgeltungsverordnung für die Verbände. Verhandlungsgemeinschaft im Jahr 1995 zu Das „Kreislaufwirtschaftspaket“ der Europä- einer professionellen Interessensvertretung ischen Union wurde Mitte 2018 nach drei der Abfallverbände entwickelt. Sie arbeitet Jahren Diskussion im Europäischen Amts- bei Gesetzwerdungsvorgängen mit dem blatt veröffentlicht. Über ihre Mitgliedschaft österreichischen Gemeindebund und dem in der kommunalen Lobbyorganisation für österreichischen Städtebund eng zusam- Abfallwirtschaft auf EU-Ebene „Municipal men und bildet so die kommunale Inter- Waste Eurpoe“ beeinflusste die ARGE den essensvertretung in abfallwirtschaftlichen Verhandlungsprozess zwischen Kommissi- LAbg. Bgm. Anton Kasser Belangen. on, Europäischem Parlament und Euro- Bundesobmann der päischen Umweltministerrat im Sinne der Arbeitsgemeinschaft Die Ziele im ARGE- Vereinsstatut sind nach Kommunen. österreichischer wie vor aktuell: Abfallwirtschafts- verbände. 2018 wurde von der Kommission die Dis- a. die Förderung der gemeinsamen Arbeit kussion über Einweg-Kunststoffprodukte im Bereich des Umweltschutzes insbe- Zur Person: begonnen und Ende Dezember bereits in sondere auf dem Gebiet der Abfallwirt- • Seit1995 Bürger- einer Richtlinie verabschiedet. Nach der meister der 2.000 schaft Beschlussfassung in Parlament und Rat Einwohner zäh- b. die Förderung des Erfahrungsaus- wird diese wahrscheinlich im Mai 2019 lenden Gemeinde tausches und der Zusammenarbeit veröffentlicht und muss dann binnen zwei Allhartsberg im Mostviertel, zwischen den Mitgliedern des Vereines Jahren in Österreichisches Recht umgesetzt • Obmann des werden. Beide Vorschriften „Kreislauf- gemeindedienst- c. die Förderung des Erfahrungsaustau- wirtschaftspaket“ und Single-Use-Plastic leistungsverbandes sches und der Zusammenarbeit mit den Richtlinie werden die österreichische Abfall- Amtstetten (gda) gesetzlichen Interessensvertretungen, seit 2000 wirtschaft in den nächsten Jahren prägen, insbesondere dem österreichischen • Abgeordneter zum da die Erreichung der vorgegebenen Ziel bis Niederösterreichi- Gemeindebund und Städtebund, den 2025 bzw. 2030 auch für die im Recycling schen Landtag seit Gebietskörperschaften, NGO’s und allen führenden EU-Nationen wie Österreich 2009 Interessierten zur Verbesserung der • Seit 2015 Präsident durchaus eine Herausforderung darstellt. Herausgeber: österreichweiten Abfallwirtschaft der NÖ Umweltver- bände Arbeitsgemeinschaft Österreichischer d. die Unterstützung der Mitgliedsver- Die ARGE Abfallverbände Österreichs hilft • Seit 2018 Präsident Abfallwirtschaftsverbände bände und der gesetzlichen Interes- den Gemeinden und Verbänden … der ARGE ÖAWV. p.A. Stadiongasse 6-8 (VÖWG), 1010 Wien sensvertretungen bei Verhandlungen Durch gemeinsame Vertragsverhandlungen LAbg. Bgm. Anton Kasser Dr. Johann Mayr mit Dritten, soweit dies von diesen • Bei Auftragsvergaben für Sammlung, Präsident Bundeskoordinator beauftragt wird Transport, Behandlung/Verwertung von t +43 664 612 50 20 t +43 664 390 97 20 Müll und Wertstoffen Gesamtproduktion: Mit der Schaffung der Plattform „Verant- • Bei der Organisation der Alt- und Wert- ©goellner-group.eu | werbecompany wortungsvolles Wertstoffmanagement“, der stoffsammlung und der Verwertung der Stand Mai 2019. Durchführung von fünf Expertenforen, der Wertstoffe Druck- und Satzfehler vorbehalten. Veröffentlichung des VWM-Handbuches zur Anmerkung: Aus Gründen der einfacheren österreichischen Abfallwirtschaft hat die • Bei der Errichtung von Entsorgungsan- Lesbarkeit wird auf die geschlechterspezifische ARGE ihr öffentliches Erscheinen sichtbarer lagen Differenzierung, z.B. BenutzerInnen, verzichtet. gemacht und die tagtägliche lokale Arbeit Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der der Verbände und der befassten Recycling- Gleichbehandlung grundsätzlich für beide branchen auch auf Bundesebene vor den Anton Kasser Geschlechter. Vorhang geholt. Bundesobmann 2 3
Effiziente Organisation der kommunalen Organigramm Abfallwirtschaftsinteressen 2018 Die Arbeit der ARGE Österreichischer Abfall- 2018 organisierte die ARGE das fünfte VWM- wirtschaftsverbände machte sich 2018 wie Expertenforums, zu dem 90 Experten ins die Jahre zuvor für die einzelnen Gemeinden Bundesministerium für Nachhaltigkeit und und Verbände täglich bezahlt. Tourismus kamen, um mit den Fachleuten die Recyclingleistungen der Branchen ReU- Die dynamische Erhöhung der Abfallbera- se, Biogas- und Kompostierung, Altglas, Alt- tergelder kam automatisch zur Anwendung. papier, Altholz, Altmetalle, Alttextilien, und Die Verpackungssammelsysteme haben zu- Kunststoffe zu diskutieren. Die einzelnen gestimmt, dass sich diese anteiligen Gelder Branchen erläuterten dabei ihre Prozesse, Mag. Dr. Johann Mayr für 350 Abfallberaterinnen und Abfallberater Kapazitäten und die Pläne für die Umsetzung Bundeskoordinator jährlich im Ausmaß der Erhöhung des Inde- des Kreislaufwirtschaftspakets. Sie zeigten, xes der Verwaltungsgemeindebediensteten wie vernetzt die Kommunale Abfallwirtschaft Zur Person: der Statistik Austria erhöht. 2018 war dies Studium der Handels- mit der verarbeitenden Industrie ist. Dabei um 1,4%. wissenschaften an der wurde auch klar, wie sehr beide Bereich - die Wirtschaftsuniversität Nach 25 Jahren Präsidium übergab Josef kommunale getrennte Sammlung und die Wien MOSER sein Amt an Anton KASSER, mit dem verwertende Industrie- aufeinander ange- 1984 – 1985: EDV – ein langjähriger Mitstreiter in Sachen Abfall- wiesen sind. Organisator bei Firma Siemens, Telefon- wirtschaft und Umweltschutz aus den Reihen Die ARGE und ihre Arbeit wird von allen vertrieb der ARGE-Landesmitglieder gewonnen wer- 1985 – 1992: Mitarbeit Stake-Holdern in der Abfallwirtschaft, vom den konnte. Das Präsidium wurde um den im Büro Prof. Vogel, Ministerium, der Arbeiterkammer, der Bun- Obmann des Tiroler Abfallwirtschaftsvereins WU- Entwicklung deswirtschaftskammer, vom Verband Öster- und Umsetzung der und ARGE-Gründungsmitglied Dr. Alfred reichischer Entsorgungsbetriebe, von Ge- getrennten Altstoff- Egger ergänzt. Als Vizepräsidenten wurden meindebund und Städtebund anerkannt und sammlung für die Bgm. Roland Wohlmuth und Wolfgang Neu- MA 48 der Stadt Wien als konstruktiv geschätzt. bauer gewählt. Damit ist eine kontinuierliche 1992 – 2009 GF des G. Arbeit der ARGE sichergestellt und einige Ein zeitnaher, kurzfristiger Austausch von V. U. – Bezirk Gänse- rndorf, neue Dinge können angegangen werden. Informationen aus Wien in die Bundesländer 2009-2014 Selbständi- und aus den Bundesländern nach Wien un- ger Unternehmensbe- Um den fachlichen Hintergrund der ARGE- terstützt unsere effiziente Interessensvertre- rater für kommunale Arbeit zu illustrieren, wurde der vorliegende tung für die kommunale Abfallwirtschaft im Abfallwirtschaft und Tätigkeitsbericht 2018 mit den neuen Zahlen 2015 - Bundeskoordi- Sinne der Bürger und der Umwelt. des Bundesabfallwirtschaftsplanes 2018 er- nator der ARGE ÖAWVs gänzt; er veröffentlicht die österreichischen Abfallmengen aus 2016. Die Arbeit der ARGE ist sowohl auf Bundes- ebene als auch auf internationaler Ebene sehr erfolgreich. Gemeinsam mit 19 ande- Mag. Dr. Johann Mayr ren kommunalen nationalen Dachverbänden Bundeskoordinator konnte unsere Brüsseler Lobbyorganisation, Municipal Waste Europe, verhindern, dass im kommenden Kreislaufwirtschaftspaket und in der Single-Use-Plastic-Richtlinie negative Auswirkungen auf die kommunale Abfallwirtschaft zukommen. Das bedeutet für die ARGE immer wieder das Suchen von Partnern und Mitstreitern, viele Gespräche, Netzwerken, etc. 4 5
Aufgaben der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände 1. Strategie 3. Vertretung SIEDLUNGSABFÄLLE AUS HAUSHALTEN UND ÄHNLICHEN EINRICHTUNGEN – > Aufbau eines eigenen > Vernetzungsarbeit in Bundes- AUFKOMMEN NACH BUNDESLÄNDERN Abfallwirtschaftslobbying auf ministerien, Länderarbeitskreis, Bundesländer Aufkommen [t] Aufkommen [kg/EW] Bundes-, Landes-, Bezirks- Länder, Verbände, Gemeinden Burgenland 145.979 501 bene (VWM-Initiative) > Informationsdrehscheibe für die Kärnten 225.250 401 > Strategische Überlegungen Bundesländer Niederösterreich 895.322 539 zu verschiedenen Entwick- Oberösterreich 755.767 518 > Vertretung der Abfallverbände in den lungen in der Abfallwirtschaft Salzburg 270.715 494 verschiedenen Gremien, Steiermark 547.380 443 Normungsinstitut, Beiräte, … 2. Recht/Verhandlungen Tirol 383.096 516 > Fachliche Interessensver- Vorarlberg 143.087 370 4. Beratung/Dienstleistungen tretung der kommunalen Wien 901.878 487 > Beratungsdienstleistungen für Abfallwirtschaft Österreich (gerundet) 4.268.474 488 Kommunen, wie sie neue gesetzliche - BMNT, BMDW Bestimmungen gemeinsam und Von den rd. 4,3 Mio. t Siedlungsabfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen wurden rd. - Parlament 40 % als gemischter Siedlungsabfall (Restmüll) und Sperrmüll über die öffentliche Müllabfuhr möglichst einfache umsetzen können. - Sozialpartner (AK, WKÖ, einer Behandlung zugeführt. Rd. 2,6 Mio. t oder 60 % des gesamten Aufkommens konnten über die Präsidentenkonferenz > Interner Informationsaustausch. getrennte Sammlung erfasst werden. LWK, ÖGB) > Erfahrungsaustausch auf - NGOS Expertenebene BETRACHTUNG AUSGEWÄHLTER > Koordination und Führen von > Möglichkeit zu internem Bench- ABFALLSTRÖME Verhandlungen mit Organisationen marking: Datenerhebung, Analyse zur Umsetzung der erweiterten n Gemischter Siedlungsabfall und Dokumentation. n Sperrmüll Produzentenverantwortung n Altstoffe - Verpackungssysteme > Kontrollrechnungen für Verhandlungen n Biogene Abfälle - Elektroaltgerätesammelsysteme n Problemstoffe und EAG > Altstoffpreisübersicht - Batteriesammelsysteme > Erstellung von Musterverträgen 5. Öffentlichkeitsarbeit > gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit > Stellungnahmen zu Gesetzen und (VWM, Stopp illegalen Abfallexport) Verordnungen > Homepage-Wartung, > Fachliche Unterstützung des VERÄNDERUNG DER SIEDLUNGSABFÄLLE AUS HAUSHALTEN UND ÄHNLICHEN Gemeindebundes im Gesetz- > ARGE-facebook-Seite, EINRICHTUNGEN werdungsprozess von Abfall- > Imageverbesserung der Verbände Hauptfraktionen 2015(t) 2016(t) Zunahme(t) Zunahme(%) bestimmungen > Unterstützung von bundesweiten Gesamtaufkommen der Siedlungs- > Informationen aus der EU-Ebene abfälle aus Haushalten und Dachkampagnen zur Hebung des Images der Abfallwirtschaft. ähnlichen Einrichtungen 4.160.000 4.268.600 108.600 2,6 – gemischter Siedlungsabfall 1.432.000 1.436700 4.700 0,3 – Sperrmüll 244.000 246.600 2.600 1,1 Getrennt erfasste Siedlungsabfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen 2.484.000 2.585.300 101.300 4,1 – Problemstoffe und EAG 98.000 102.400 4.400 4,5 – Altstoffe 1.450.000 1.469.00 19.400 1,3 – biogene Abfälle 936.000 1.013.500 77.700 8,3 6 7
SIEDLUNGSABFÄLLE AUS HAUSHALTEN UND ÄHNLICHEN EINRICHTUNGEN - MASSEN UND Siedlungsabfälle aus Haushalten und ähnlichen VOLUMINA Einrichtungen und deren Behandlungsverfahren. Abfallbezeichnungen Massen Umrechnung Volumen [t, gerundet] [kg/m³] [m³, ger.] Gemischter Siedlungsabfall 1.431.600 130* 11.012.000 Sperrmüll 244.200 100* 2.442.000 Problemstoffe 19.100 100 191.000 Elektro- und Elektronikaltgeräte 78.900 200 394.000 Altpapier - Verpackungen / Drucksorten 659.800 150* 4.399.000 Altglas - Verpackungen 218.500 280* 780.000 Altmetalle - Verpackungen 28.900 50* 577.000 Altmetalle - Haushaltschrott (Sperrmüllsammlung) 88.100 200* 441.000 Altkunststoffe und Verbundmaterialien - Verpackungen 154.700 30* 5.157.000 Alttextilien 29.400 200* 147.000 Altholz - Verpackungen / Sperriges Holz 244.200 370* 660.000 Sonstige Altstoffe inkl. Verpackungen 26.900 100 269.000 Biogene Abfälle 935.900 80* 11.699.000 Gesamt (gerundet) 4.160.200 38.168.000 * Umrechnungsfaktoren gemäß „Niederösterreichischem Abfallwirtschaftsbericht“ Von den rd. 1.450.400 t Altstoffen entfielen rd. 449.500 t auf getrennt gesammelte Verpackungen. Dies sind rd. 11 % des gesamten Aufkommens an Siedlungsabfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen. SIEDLUNGSABFÄLLE AUS HAUSHALTEN UND ÄHNLICHEN EINRICHTUNGEN IM JAHR 2016 – AUFKOMMEN NACH BUNDESLÄNDERN UND FRAKTIONEN [t] B K NÖ OÖ S ST T V W Ö Gemischter Siedlungsabfall 35.635 96.249 230.380 169.377 92.967 155.668 97.882 30.574 527.973 1.436.705 Sperrmüll 14.664 10.205 71.251 33.627 18.272 41.562 22.372 7.441 27.165 246.559 Elektro(nik)- Altgeräte 766 1.018 6.071 4.202 1.077 2.634 1.551 495 1.452 19.266 Papier, Drucksorten und VP 22.762 39.093 126.733 114.777 44.913 94.533 59.916 32.292 119.937 654.956 Glas VP 14.474 38.554 35.826 14.113 36.159 28.861 11.663 29.444 217.781 8.687 Metalle VP 1.818 5.932 4.744 1.310 5.238 3.609 2.554 3.118 29.968 1.645 Metalle sperrig 5.407 19.527 21.182 6.349 13.953 8.990 1.742 12.291 92.851 3.410 Textilien 1.661 5.849 5.908 1.770 4.420 5.115 3.162 4.009 33.950 2.056 Kunststoffe VP 7.897 27.796 32.029 10.990 28.239 23.935 11.057 7.088 156.698 7.667 Holz sperrig und VP 7.827 12.868 51.765 62.729 16.565 33.528 20.890 6.483 41.268 253.923 Sonstige Altstoffe1 1.352 5.909 11.223 616 4.702 1.810 291 2.966 29.229 360 Biogene Abfälle 15.135 15.396 151.213 76.767 36.984 69.165 51.319 16.033 98.736 530.748 Grünabfälle 12.452 134.048 169.681 19.162 44.744 49.787 14.873 15.340 482.766 22.679 Gesamt 145.979 225.250 895.322 755.767 270.715 547.380 383.096 143.087 901.878 4.268.474 1 Die sonstigen Altstoffe enthalten auch Fette und Frittieröle, die in der niederösterreichischen Landesstatistik als eigene Kategorie dargestellt werden. 8 9
Verwertung und Beseitigung von Siedlungsabfällen aus ZUSAMMENSETZUNG DES GEMISCHTEN SIEDLUNGSABFALLS Haushalten und ähnlichen Einrichtungen von 1989 - 2016 Fraktionen Anteil* [%] Summe [%] Kunststoffe Verpackungen 7,10 Sonstige Leicht-Verpackungen 1,10 Kunststoffe Nichtverpackungen 9,38 17,58 Organik (inkl. nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle) 1,31 Vermeidbare bzw. teilweise vermeidbare Lebensmittelabfälle 16,50 17,81 Papier, Pappe und Karton Verpackungen 2,20 Papier, Pappe und Karton Nichtverpackungen 11,76 13,96 Hygieneartikel 9,64 9,64 Textilien 7,79 Schuhe 2,00 9,79 Inertstoffe 5,86 5,86 Glas Verpackungen 3,80 Glas Nichtverpackungen 1,06 4,86 Metalle Verpackungen 2,50 Metalle Nichtverpackungen 2,20 4,70 Sonstige Abfälle 4,01 Holz Nichtverpackungen 1,70 5,71 Elektronikaltgeräte 0,77 Batterien inkl. Akkus k.A. Problemstoffe/gefährliche Abfälle 0,77 1,54 Sortierrest (nicht identifizierbar) 8,55 8,55 Gesamt 100,00 100,00 BETRACHTUNG AUSGEWÄHLTER ABFALLSTRÖME 1 Exemplarische Darstellung am Beispiel der Sortieranalysen für Restmüll aus der Steiermark 2014 Erste Behandlungswege: Sortierfraktion nach den Mindestanforderungen des Leitfadens für die Durchführung von Restmüllanalysen 1. Verwertung von biogenen Abfällen aus der getrennten Sammlung und von Grünabfällen (BMLFUW 2017) 2. Verwertung von Altstoffen aus der getrennten Sammlung 3. Behandlung von Problemstoffen und von EAG aus der getrennten Sammlung 4. Thermische Behandlung (MVA und Mitverbrennung) GEMISCHTER SIEDLUNGSABFALL - AUFKOMMEN NACH BUNDESLÄNDERN 5. Biotechnische Behandlung in (M)BA 6. Ablagerung ohne Vorbehandlung Bundesländer Aufkommen [t] Aufkommen [kg/EW] Burgenland 36.000 122 Kärnten 96.000 172 Niederösterreich 230.000 139 Oberösterreich 169.000 116 Salzburg 93.000 170 Steiermark 156.000 126 Tirol 98.000 132 Vorarlberg 31.000 79 Wien 528.000 285 Österreich 1.437.000 164 Behandlung von Siedlungsabfällen aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen 1989 – 2016 [%] GemischterSiedlungsabfallausdemkommunalenBereich1991-2016 10 11
ALTSTOFFE AUS HAUSHALTEN UND ÄHNLICHEN EINRICHTUNGEN BIOGENE ABFÄLLE AUS HAUSHALTEN UND ÄHNLICHEN EINRICHTUNGEN - AUFKOMMEN NACH BUNDESLÄNDERN Getrennt gesammelte Altstoffe1 2016 Aufkommen [t] 1.469.400 Bundesländer Biotonne[t]1 Grünabfälle [t] Gesamt [t] Gesamt [kg/EW] Aufkommen [kg/EW] 168 Burgenland 15.100 22.700 37.800 130 Anteil [%] am Aufkommen der Siedlungsabfälle aus Haushalten und Kärnten 15.400 12.500 27.900 50 ähnlichen Einrichtungen 35 Niederösterreich 151.200 134.000 285.200 172 ohne sortierte Altstoffe aus MBA und mechanischer Aufbereitung 1 Oberösterreich 76.800 169.700 246.500 169 Salzburg 37.000 19.200 56.200 103 Steiermark 69.200 44.700 113.900 92 ALTSTOFFE AUS DER HAUSHALTSSAMMLUNG - AUFKOMMEN NACH FRAKTIONEN Tirol 51.300 49.800 101.100 136 Vorarlberg 16.000 14.900 30.900 80 Fraktionen Masse [t]1 Masse [kg/EW] Wien 98.700 15.300 114.000 62 Altpapier, -pappe und -kartonagen, Österreich 530.700 482.800 1.013.500 116 Verpackungen, Drucksorten 655.000 74,9 1 Biogene Abfälle, die mithilfe von Biotonnen getrennt erfasst werden Altglas – Verpackungen 217.800 24,9 2 Über Containersammlung und Altstoffsammelzentrum (ASZ) erfasst bzw. direkt einer Altmetalle – Verpackungen 30.000 3,4 Kompostierungsanlage zugeführt. Altmetalle – Schrott 92.900 10,6 ³ Die im eigenen Garten kompostierten Bioabfälle sind in diesen Aufstellungen nicht umfasst. Alttextilien 33.900 3,9 Altkunststoffe – Verpackungen 156.700 17,9 Arten der Anlagen Anzahl Altholz – Verpackungen und sperriges Holz 253.900 29,1 Thermische Behandlungsanlagen für Siedlungsabfälle 11 Sonstige Altstoffe 29.200 3,3 Thermische Behandlungsanlagen (ohne Behandlungsanlagen für Siedlungsabfälle 53 Altstoffe gesamt (gerundet) 1.469.400 168,0 Mechanisch-biologische Behandlungsanlagen (MBA) 14 Anaerobe biologische Behandlungsanlagen (Biogasanlagen) 156 ohne sortierte Altstoffe aus MBA und mechanischer Aufbereitung 1 Aerobe biologische Behandlungsanlagen (Kompostierungsanlagen) 406 Chemisch-physikalische Behandlungsanlagen 49 ALTSTOFFE AUS DER HAUSHALTSSAMMLUNG - Behandlungsanlagen für Baurestmassen 435 AUFKOMMEN NACH BUNDESLÄNDERN Behandlungsanlagen für Böden 15 Anlagen zur Behandlung von Metallabfällen, Elektroaltgeräten und Altfahrzeugen 109 Bundesländer Masse [t]1 Masse [kg/EW] Anlagen zur Sortierung und Aufbereitung getrennt erfasster Altstoffe und sonstiger Abfälle 190 Burgenland 54.400 187 Anlagen zur Verwertung getrennt erfasster Altstoff 901 Kärnten 84.600 151 Behandlungsanlagen für spezielle Abfälle 7 Niederösterreich 282.100 170 Deponien 993 Oberösterreich 288.400 198 1 Zusätzlich werden Abfälle auch als Ersatzrohstoffe oder als Produktionshilfsmittel in Industrie- Salzburg 96.600 176 betrieben eingesetzt (Zementindustrie, Ziegelindustrie, sonstige Herstellung von Baustoffen, Steiermark 220.800 179 Eisen- und Stahlerzeugung, Chemische Industrie). Darüber hinaus werden auch über Verfüllungs- maßnahmen Abfälle einer Verwertung zugeführt. Weitergehende Informationen hierzu sind in den Tirol 153.100 206 Kapiteln 3.10.3. und 3.10.4. enthalten. Vorarlberg 69.300 179 Wien 220.100 119 AUFKOMMEN DER VERPACKUNGSABFÄLLE Österreich (gerundet) 1.469.400 168 Packstoff Aufkommen [t] 2011 2012 2013 2014 2015 ohne sortierte Altstoffe aus MBA und mechanischer Aufbereitung 1 Papier, Pappe und Kartonagen 501.978 516.420 518.101 542.419 553.267 Glas 271.999 271.292 272.639 272.676 274.485 Metall 62.515 63.905 57.400 55.982 56.840 Kunststoff 264.152 271.808 288.714 291.968 294.888 Holz 91.170 88.265 89.820 93.338 89.352 Sonstige 40.245 41.884 45.022 47.145 42.414 Gesamt 1.232.059 1.253.574 1.271.696 1.303.528 1.311.246 12 13
Aufkommen der Holzabfälle Thermische Behandlungsanlagen für Siedlungsabfälle im Jahr 2016 SN Abfallbezeichnung Aufkommen [t] 17101 Rinde aus der Be- und Verarbeitung 58.127 17102 Schwarten, Spreißel aus naturbelassenem, sauberem Holz 4.767 17103 Sägemehl und Sägespäne 569.234 17104 Holzschleifstäube und -schlämme 17.176 17114 Staub und Schlamm aus der Spanplattenherstellung 139.855 17115 Spanplattenabfälle 56.291 17201 Holzemballagen und Holzabfälle, nicht verunreinigt 203.422 17201 1 Holzemballagen und Holzabfälle, nicht verunreinigt, (aus) behandeltes(m) Holz 68.729 17201 2 Holzemballagen und Holzabfälle, nicht verunreinigt, (aus) nachweislich ausschließlich mechanisch behandeltes(m) Holz 49.415 17202 Bau- und Abbruchholz 312.380 17202 1 Bau- und Abbruchholz, (aus) behandeltes(m) Holz 59.882 17202 2 Bau- und Abbruchholz, (aus) nachweislich ausschließlich mechanisch behandeltes(m) Holz 4.769 BIOGASANLAGEN 17202 3 Bau- und Abbruchholz, (aus) behandeltes(m) Holz, schadstofffrei 13.894 17207 g Eisenbahnschwellen 24.574 Bundesland Anzahl davon Kläranlagen Mindestkapazitäten [t] 17209 g Holz (z.B Pfähle und Masten), teerölimprägniert 3.508 Burgenland 3 1 26.900 17212 Sägemehl und -späne, durch anorganische Chemikalien verunreinigt 2.296 Kärnten 10 4 32.700 17218 Holzabfälle, organisch behandelt 44.418 Niederösterreich 13 2 142.500 Sonstige Holzabfälle1 3.060 Oberösterreich 31 2 236.100 Gesamt (gerundet) 1.635.797 Salzburg 6 3 29.300 Steiermark 31 0 341.600 1 z.B. mit Salzen imprägnierte Pfähle und Masten, durch organische Chemikalien verunreinigtes Sägemehl und Späne mit/ohne gefahrenrelevante Eigenschaften, Holzwolle, etc. Tirol 31 26 130.300 Vorarlberg 30 4 113.200 Wien 1 0 34.000 WESENTLICHE ABFALLARTEN UND ZUGEHÖRIGE MASSEN DER IN THERMISCHEN BE- Österreich 156 42 1.113.800 HANDLUNGSANLAGEN FÜR SIEDLUNGSABFÄLLE EINGESETZTEN ABFÄLLE Datengrundlage: EDM-Auswertungen (Datenstand Juli 2017) SN Abfallbezeichnung Masse 2015 [t] Masse 2016 [t] Bioanlagen im Jahr 2016 91101 Siedlungsabfälle und ähnliche Gewerbeabfälle 1.026.667 1.066.209 91103 Rückstände aus mechanischer Abfallaufbereitung 891.561 945.328 94501 anaerob stabilisierter Schlamm (Faulschlamm) 107.481 105.154 18407 Rückstände aus der Altpapierverarbeitung 91.319 100.013 91401 Sperrmüll 68.584 71.877 14 15
Tätigkeitsbericht ARGEawv Neues Präsidium im März 2018 Nach 25 Jahren als Obmann und Präsident der ARGE österreichischer Abfallwirt- schaftsverbände legt Ing. Josef Moser Bgm. aD. seine verdienstvolle Vorsitzführung Kompostierungsanlagen zurück und die ARGE-Mitglieder wählen Bgm. LAbg. Anton Kasser, den Präsidenten der NÖ Umweltverbände, der seit 1999 Obmann des Gemeindedienstleistungsverbandes Amstetten ist, zum neuen Präsidenten. Als neuen Vizepräsidenten wählen sie Mosers Nachfolger im Landesabfallverband Oberösterreich, Bgm. Roland Wohlmuth aus Brunnenthal, Bezirk Schärding. Als zweiter Vizepräsident wurde der ARGE-Gründer, Obmann des Tiroler Abfallwirt- schaftsverbandes, Dr. Alfred Egger, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH, gewählt. Dritter Vizepräsident bleibt der Obmann des Dachverbandes Steierischer Abfallwirt- schaftsverbände, Mag. Ing. Wolfgang Neubauer. KOMPOSTIERASANLAGEN Bundesland Anzahl Mindestkapazitäten [t] Burgenland 8 62.020 Kärnten 17 69.310 Niederösterreich 82 555.770 Oberösterreich 159 323.110 Salzburg 15 83.720 Steiermark 73 183.615 Tirol 42 106.920 Vorarlberg 7 60.790 Wien 3 154.715 Österreich 406 1.599.970 Datengrundlage: EDM (Datenstand Juli 2017), ARGE Kompost & Biogas und Erheb. des Umweltbundesamtes Anlagen zur Verwertung erfasster Altstoffe im Jahr 2016 Wohlmuth, Moser, Kasser, Egger 16 17
Pressekonferenz mit Austria Glas Recycling (AGR)/ Reclay/UFH und neuem ARGE-Präsidenten Kasser „Automatische“ Erhöhung der Gelder für die Information der Präsident Kasser hat anlässlich der Umstellung des Altglas und Metallsammelsystems Letztverbraucher durch die VKS um 1,4% in seinem Verband, Amstetten, gemeinsam mit der Austria Glas Recycling GmbH eine Pressekonferenz im Gemeindedienstleistungsverband Amstetten (gda) abgehalten, bei Auf Vorschlag der ARGE war im Vertrag mit der VKS über die Höhe der Beträge für die der die neuen Hub-Sammelbehälter und das Recyclingplatz´l präsentiert wurden. Information der Letztverbraucher vereinbart worden, dass diese Beträge gemäß dem von der Statistik Austria veröffentlichtem Index der Lohnkosten für Gemeindebedienste- te erhöht werden. Für die Jahre 2014 bis 2107 stellt sich dies wie folgt dar. Die Beträge wurden durchschnittlich um 1,4% angehoben. Bei höheren Lohnabschlüssen schlägt sich dies im nächsten Jahr nieder. Die beiden Tabellen unten zeigen die Entwicklung seit 2015 bis 2017, die 2018 zur Anwendung kam. „Damit kann jeder Verband in monetärem Vorteil die Arbeit der ARGE sehen“, meint Präsident Josef Moser. Valorisierung Lohnindex (gem. Tariflohnindex 06, Lohnindex „Gemeinden-Verwaltung“) Bezugsjahr 2015 2016 2017 Lohnindex, Jahresdurchschnitt (-) 116,9 121,7 123,5 Höhe der Valorisierung (%) 1,96% 1,50% 1,40% spez. Entgelt Bundesländer (EUR/EW) 0,453 0,460 0,467 spez. Entgelt Wien (EUR/EW) 0,366 0,371 0,376 Höhe der Letztverbrauerentgelte Jahr 2016 2017 2018 Burgenland (EUR) 130.603,07 133.537,54 136.382,21 Kärnten (EUR) 252.510,35 257.365,86 262.071,53 Niederösterreich (EUR) 741.358,06 759.168,82 778.062,16 Oberösterreich (EUR) 650.433,26 667.069,46 683.871,53 Salzburg (EUR) 243.730,76 250.165,48 256.254,11 Steiermark (EUR) 553.069,06 565.543,78 577.840,58 27.04.2018 | v.l.n.r.: Gottfried Bieglmayer – Stoffstrommanagement Reclay/UFH GmbH, Bgm. Karl Tirol (EUR) 329.622,28 338.640,96 347.937,88 Huber GdA-Vorstand, Bgm. Alfred Buchberger – GdA Obm.StV., LAbg. Obm. Bgm. Anton Kasser – Vorarlberg (EUR) 171.343,63 176.087,08 181.253,44 ARGE Präsident, Dr. Harald Hauke – GF Austria Glas Recycling GmbH; Mag (FH) Wolfgang Lindorfer Wien (EUR) 656.315,59 656.315,59 699.961,22 – GF GdA; Dr. Johann Mayr – ARGE Bundeskoordinator Summe (EUR) 3.728.986,06 3.825.814,10 3.923.634,66 Sonderprojekte (EUR) 139.000,00 139.000,00 130.000,00 Summe inkl. Sonderprojekte (EUR) 3.867.986,06 3.964.814,10 4.062.634,66 AbgeltungsVO – Versuch Erhöhung Abgeltung auf 30 Mio Die im Jahr 2016 erzielten Erfolge bei der Verpackungsverordnung wurden 2018 weiter in die Wirklichkeit umgesetzt und die Verbände, Städte und Gemeinden erhalten einen Teil der Kosten für die Verpackungen im Restmüll gemäß der Abgeltungsverordnung 2015 abgegolten (rd. 2,5 € pro Einwohner und Jahr). Nachdem es schon für 2016 zu einer geringeren Abgeltung (2016: 24,6 Mio. €) als die 2013 angepeilten 30 Mio. € gekommen ist und sich dies auch für 2017 (22,7 Mio. €) fortsetzte, hat die ARGE gemeinsam mit dem Gemeindebund und dem Städtebund die Wirtschaftskammer Österreich gedrängt, einer Anhebung der Beträge zuzustimmen. Die Kommunalvertreter werden auch im Jahr 2019 versuchen, zu den vereinbarten hö- heren Abgeltungsbeträgen im Interesse die höheren Beträge für die Abfallwirtschafts- verbände, Städte- und Gemeinden zu kommen. 18 19
Erfolg bei VWM-Plattform – „Stopp illegale Abfallexporte“ Erfolge auf Internationaler und EU-Ebene AWG-Novelle 2017 In zwei Sitzungen wurden die Fortschritte zur Verhinderung von illegalen Abfall-Expor- Der Bundeskoordinator vertritt die österreichische Abfallwirtschaft gemeinsam mit ten dokumentiert. Verbände haben berichtet, dass trotz steigender Altstofferlöse die Vertretern des Städtebund, auch 2018 in der Lobbyorganisation der Europäischen kom- Aktivitäten der illegalen Sammler leicht zurückgegangen sind. Die Zusammenarbeit munalen Abfallwirtschaft: Municipal Waste Europe. Dort werden viermal pro Jahr die mit der lokalen Polizei und den umweltkundigen Organen hat sich in den Bezirken Vorgangsweisen in sogenannten „Policy Commitee Meetings“ gegenüber der Kommissi- verbessert. on, dem EU-Parlament und dem Rat abgestimmt. Leider lassen die scharfen Kontrollen des BMNT bei einzelnen illegalen Altauto-Export- Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket wurde am 14. Juni 2018 im Europäischen Gesetzblatt Lagerplätzen noch auf sich warten. Die gesetzlichen Maßnahmen für Verfall sind in veröffentlicht (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=OJ:L:2018:150:TOC) Kraft. Sie müssen nun mit Leben gefüllt werden. und die Mitgliedsstaaten haben jetzt zwei Jahre Zeit, die neuen höheren Sammelquoten bis 2025 bzw. 2030 in nationales Recht umzusetzen, dazu müssen 6 Richtlinien umge- Im Bereich der Altauto-Verwertung besteht die traurige Situation weiter, dass auch 2018 setzt werden. von 250.000 PKWs, die aus dem Markt genommen wurden, nur rund 50.000 ordnungs- gemäß bei den Shredder-Betrieben verwertet wurden. Vom Rest wird vermutet, dass sie 2018 konnte gemeinsam ein großer Erfolg in der Einflussnahme auf die Mitte Mai nicht gesetzeskonform ins Ausland verkauft wurden. 2018 von der Europäischen Kommission vorgestellten „Single-Use-Plastik“-Richtlinie (Einwegplastikverbot) verbucht werden. Damit will die EU-Kommission auf Druck der Öffentlichkeit auf die Probleme mit Plastik im Meer reagieren und die 15 Plastikproduk- Pressekonferenz Elektrogeräte-Mengen-2018 te verbieten, die am häufigsten an Europas Meerestränden gefunden werden. 26.9.2018 Für die ARGE war hier das Lobbying in Richtung Einwegpfand für Getränkeverpackun- Wie jedes Jahr stellte die Elektroaltgerätekoordinierungsstelle die Ergebnisse der gen wichtig. Der ursprünglich schärfere Vorschlag des EU-Parlaments, dass Plastikfla- EAG und Batterie-Sammlung vor. Diesmal waren gleich zwei neue Präsentatoren am schen bereits ab 2025 zu 90% getrennt gesammelt werden müssen, wurde im Zuge des Podium: Generalsekretär Dipl.Ing. Josef Plank und ARGE-Präsident LAbg. Bgm. Anton Trilogs mit Kommission und Ministerrat im Anspruchsniveau gesenkt: So müssen die Kasser. Plastikflaschen bis 2025 zu 77% bzw. ab 2029 zu 90% getrennt gesammelt und recycliert werden. Durch die statistische Dokumentation von zusätzlichen Sammelmengen stieg die Menge an EAGs von 2016 auf 2017 von 9,8 kg auf über 13 kg pro Einwohner an. Entscheidend für die Mitgliedschaft der ARGE bei Municipal Waste Europe ist, dass die neuesten Informationen im Bereich Abfallwirtschaft von Brüsseler Ebene auch nach Österreich gelangen und noch bevor negative gesetzliche Auswirkungen auf die Kom- munen zukommen, dagegen interveniert wird. So können die betroffenen Verbände sich frühzeitig darauf einstellen, was in den folgenden Jahren in österreichisches Abfallwirt- schafts-Gesetz umgesetzt wird. 85% der Abfallwirtschaftsgesetzgebung bestehen in den letzten Jahrzehnten aus der Anpassung und Umsetzung von neuen EU-Regelungen. BMNT-Generalsekretär Dipl.Ing. Josef Plank, EAK-GF Mag. Elisabeth Giehser, WKO-Gremialobmann Ing. KR Wolfgang Krejcik, Präs. LAbg. Bgm. Anton Kasser 20 21
5. Expertenforum „Verantwortungsvolles Wertstoffmanagement“ stärkt ARGE Image, Themenführerschaft noch weiter ausgebaut Durch das VWM-VIP-Marketing konnte das Standing der ARGE innerhalb der abfall- wirtschaftlichen Stakeholder wesentlich verbessert werden. Im Jahr 2018 wurde am 18.6.2018 das 5 Expertenforum abgehalten. In den Räumen des Ministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus konnten 90 Exper- ten begrüßt werden. Neben einigen Nationalräten und Landtagsumweltausschussmitgliedern konnte den wesentlichen Verantwortlichen für die Abfallwirtschaft Österreichs das Funktionie- ren des Recyclings anhand von 8 Branchen vorgestellt werden. Jedes ARGE-Mitglied betreute eine Branche und gemeinsam mit einem Vertreter die Fragen nach dem Stand des Recyclingprozesses, den Verwertungsmengen und zu klären, wie sich die Branche Mag. W. Lusak, DI. R. Siebenhandl, Dr. P. Hodecek, Präs. Bgm. A. Kasser, NR. E. Gödl, auf die Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspakets 2030 vorbereitet. NR. P. Gerstner, SC DI C. Holzer, BK Dr. J. Mayr Dr. J. Mayr, Mag. C. Beck, Ing. H. Niederbichler, Mag. E. Gödl, MEP Mag. L. Mandl, Präs. Bgm. A. Kasser, Bgm. R Wohlmuth, DI C. Holzer, Ing. J. Moser, W. Mayr, J. Janisch, Dr. C. Schreyer, DI. T. Anderer Dr. J. Mayr, Mag. C. Beck, Ing. H. Niederbichler, Präs. A. Kasser, Bgm. R. Wohlmuth, W. Mayr, J. Janisch, Dr. C. Schreyer, DI. T. Anderer 22 23
„Image des Abfalls“ Pfand/Littering Die ÖWAV-Kampagne „Rund geht’s - Image des Abfalls“ wurde auch 2018 unterstützt, Aufgrund von Untersuchungen in Land und Stadt Salzburg wurden die Mengen und um den Start dieser Öffentlichkeitsaktion zur Verbesserung des „Rohstoffcharakters“ Kosten der Bekämpfung von Littering zu einem Schwerpunkt der ARGE-internen Dis- von Abfall zu fördern. kussionen. Als eine Lösung für eine nachhaltige Verhinderung von Littering kam dabei das Pfand für Getränkeverpackungen ins Zentrum von Überlegungen und wurde auch auf politi- sche Ebene gehoben, indem der Vorarlberger Landtag auf Betreiben des Umweltver- bandes eine Resolution an die Bundesregierung beschlossen hat, zur Vermeidung von Littering und zur Erhöhung der Recyclingquote ein Pfand für Getränkeverpackungen per Gesetz einzuführen. Ebenso wurde vom Landtag in Niederösterreich auf Betreiben des ÖVP- Energie- und Umweltsprechers, LAbg. Anton Kasser, gemeinsam mit den Abgeordneten der SPÖ und der Grünen, eine Resolution an die Bundesregierung zur Überprüfung der Einführung von gesetzlichen Maßnahmen für Pfand auf Getränkever- packungen beschlossen. Im Herbst wurde in den oberösterreichischen Landtagsklub eine derartige Resolution diskutiert. Der ARGE-Bundeskoordinator hat hier mit der Recherche von internationalen Unter- lagen und Fakten zum Thema Pfandsystemen über die reloop-plattform in Brüssel die ARGE- Mitglieder unterstützt. Um die Kosten des Litterings in Österreich abzuschätzen, wurde innerhalb der ARGE überlegt, eine eigene Studie zu beauftragen. Nach einiger Diskussion wurde beschlos- sen, diese Frage in ein INTERREG – Projekt CZ-AT einzubringen, das über die Univer- sität für Bodenkultur abgewickelt wird. Dabei übernimmt die ARGE den nationalen österreichischen Anteil der Kofinanzierung. In einem Jahr sollen diese Kosten bewertet sein und als volkswirtschaftliches Einspa- rungspotential in der Diskussion darüber dienen, was ein Pfandsystem bringen kann. 24 25
Recyclingholz Verordnung - Holzindustrie EWWR – Koordination Das Ministerium hat aufgrund der Verfehlung von Emissionsgrenzwerten für polyzyklische Die ARGE wurde Anfang 2018 eingeladen, aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) bzw. persistent organic polutants (POPs) in den als österreichischer Koordinator für die neuen Pressspanplatten in der Plattenindustrie beschlossen, nach mehreren Jahren Dis- Abfallvermeidungsaktion der EU aufzutre- kussion die Recyclingholzverordnung aus 2011 zu verschärfen, um den Eintrag von diesen ten. Sie hat in der Folge die Verbände und Schadstoffen in den Stoffprozess zu verringern. Aufgrund eines UBA-Forschungsprojekts Länder eingeladen, ihre Aktionen in die wurde nachgewiesen, dass der Großteil der Einträge von diesen Schadstoffen aus der Meldungsseite der EWWR einzumelden gemischten kommunalen Sammlung von Altholz herkommen. und einen Vorschlag zur Prämierung aus Österreich aus den Einreichungen Deshalb wurde in der Novelle der Recyclingholzverordnung eine Trennung an der Quelle ausgesucht. von oberflächenbehandelten Althölzern von nichtbehandelten vorgeschrieben. Die ARGE und der Gemeindebund haben sich ca. 2 Jahre gegen die Einführung einer Aus 8 Einreichungen wurde die Aktion derartigen Quellsortierung gewehrt und damit argumentiert, dass in den Altstoffsammel- „Abfallvermeidung macht Schule“ des zentren kein Platz für eine zweite Altholz-Mulde ist und die Trennung zu mehr Informati- BMNT ausgewählt, zu der 5.000 Schu- onsaufwand und Personalaufwand für die Abfallverbände und Gemeinden führt. len mit 150.000 LehrerInnen und 1 Mio. Schüler eingeladen wurden, Abfallver- Auf Drängen des Fachverbandes der Holzindustrie und des Umweltministeriums wurde meidungsprojekte in der Schule durchzu- schließlich der Widerstand der Kommunen aufgegeben, nachdem mit den Industriebe- führen. Schließlich haben sich 30 Klassen trieben vereinbart werden konnte, dass sie sich an den Grundlagen der Informationsarbeit mit 250 SchülerInnen beteiligten. beteiligt und auch konstruktiv bei der Aufteilung der Kosten der zusätzlichen Sortierung Ministerin Köstinger konnte am zusammenarbeitet. 21.11.2018 sieben Klassen aus unterschiedlichen Bundesländern für ihre Vermeidungs- Die ARGE arbeitete auch bei der Erstellung eines ÖWAV-Sortierleitfadens für Altholz mit. projekte auszeichnen. Vermeidungsstakeholderdialog Das BMNT veranstaltete 2018 zum zweiten Mal einen Stakeholderdialog für Abfallver- meidung, um zu dokumentieren, welche Aktivitäten im Bereich der Bewusstseinsbil- dung zur Vermeidung von Abfällen konkret gemacht werden. Dazu zählen: • Lebensmittel sind kostbar (Restlkochaktionen, Restlkochbücher) • Viktualia – Abfallvermeidungspreis des BMNT • Green events – sauber feiern • Stopp Littering – Flurreinigungsaktionen • Bewußtseinsbildung in Kindergärten und Schulen (Kindertheater) • Schultheater • Schulkoffer für EAGs und Verpackungen • APPatizer – Vermeidungs- und Trennwettbewerb • VKS- Abfallvermeidungsförderung • ReUse-Programm in den Bundesländern • Heimkompostierung 26 27
VKS-Abfallberater-Fortbildung Sitzungen 2018 Da von den 350 AbfallberaterInnen im Jahr ca. 15 Personen einerseits wechseln, in Fächer Besprechung/Sitzungen % Pension gehen oder aus dem Job ausscheiden, kommen neue nach. Daher ist eine ARGE Intern 80 40% laufende Ausbildung von neuen Abfallberatern notwendig. BMNT Abfall-Vermeidung 10 5% Die bestehenden Ausbildungen des ÖWAV sind dafür nicht optimal ausgerichtet. BMNT Recyclingholz 12 6% BMNT Rechtsbereinigung-AG 3 2% Die ARGE Abfallvermeidung, die bis Anfang der 2000er Jahre einen Ausbildungskurs EAG Elektroaltgerätekoordinierungsstelle 24 12% angeboten hat, hatte bei der VKS als Abfallvermeidungs-Projekt, die Erstellung und Austria Glas Recycling 6 3% Durchführung eines Webinars für die AbfallberaterInnen eingereicht. Eine Vorausset- Verpackungsverordnung HSVS 21 11% zung für die Förderung dieses Projekts war die Zustimmung von Städtebund, Gemein- Verpackungskoordinierungsstelle 7 4% debund und ARGE Abfallwirtschaftsverbände und die Verpflichtung, diese Schulung Fortbildung ÖWAV 7 4% auch für die AbfallberaterInnen zu verwenden. Gemeindebund 1 1% Municipal Waste Europe 8 4% Voraussetzung dafür war die Erarbeitung einer Arbeitsplatzbeschreibung für die Ab- Verantwortungsvolles Wertstoffmanagement 19 10% fallberatung. Dies wurde vom Bundeskoordinator gemeinsam mit dem Verein Abfall- Gesamtergebnis 198 beratung Österreich (VABÖ) und der Verpackungskoordinierungsstelle, die die Infor- mation der Letztverbraucher zur Verpackungssammlung koordiniert, erstellt sowie mit Anzahl der Sitzungen mit Beteilung der ARGE 2018 Gemeindebund und Städtebund abgestimmt. Daraus wurde ein Konzept für die Ausbildung der AbfallberaterInnen mit einer ungefäh- ren Stundenanzahl entwickelt. Ziel der Ausbildung ist die Vermittlung von Kenntnissen in folgenden Bereichen: • Abfallwirtschaft • Ökologie • Öffentlichkeitsarbeit/Public Relations • Umweltpädagogik Daraus sollen in der Folge konkrete Kursangebote für training-on-the-job und Fortbil- dungsangebote für bestehende AbfallberaterInnen entwickelt und organisiert werden. ARGE-Sitzung Wien 01. März 2018: Studer, Mayr W., Koschier, Mayr J., Moser, Wohlmuth, Kasser, Niederbichler, Egger, Janisch Vorträge Der Bundeskoordinator hat 2018 folgende Vorträge gehalten: Monat Ort Vortrag Feb.18 Krakau KIGO Jahresabfallwirtschaftstagung Apr.18 Wels ÖWAV-Grundkurs ASZ-Mitarbeiter Mai.18 München ISWA International IFAT Jun.18 ÖWAV HP-14 aus Sicht der Kommunen Okt.18 Wien Umweltausschuss der Spanplatten-Industrie Okt.18 Schwaz/Tirol ATM-Recyclinghofmitarbeiter Grundausbildung Okt.18 Stockerau VKS-AbfallberaterInnen-Schulung NÖ, W, Bgld Nov.18 Niklasdorf VKS-AbfallberaterInnen-Schulung Stmk, Ktn Nov.18 Eugendorf VKS-AbfallberaterInnen-Schulung Sbg, OÖ Dez.18 Wien Twinning-Projekt Abfallwirtschaft Serbien, UBA Wien J. Mayr, A. Egger, ÖVP-Umweltsprecher J. Schmuckenschlager, A. Kasser, R. Wohlmuth 28 29
BK J. Mayr, Präs. Bgm. A. Kasser, SPÖ-Umweltsprecher Klaus-Uwe Feichtinger, ARGE-Vize Präs. Bgm. R. Wohlmuth, Parlam. Mitarbeiter Streihammer ARGE-Sitzung 23., 24. Oktober in Eisenberg/Burgenland: Egger, Wohlmuth, Janisch, Niederbichler, Koschier, Kasser, Schreyer, Mayr J., Beck ARGE-Vizepräsident Roland Wohlmuth übergibt Christian Schreyer übergibt NR Ernst Gödl das ÖVP-Klubobmann August Wöginger das VWM- Grünbuch Grünbuch Diskussion mit VÖEB-Präsident KR Hans Roth, Schreyer, Wohlmuth, Roth, Kasser, Egger, Beck, Koschier, Janisch 30 31
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